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3 Gender Mainstreaming - EQUAL - ESF

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<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> –die Definition<br />

der Europäischen Gemeinschaft<br />

„<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> besteht in der (Re-)<br />

Organisation, Verbesserung, Entwicklung<br />

und Evaluierung der Entscheidungsprozesse,<br />

mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung<br />

beteiligten Akteure und Akteurinnen<br />

den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen<br />

Frauen und Männern in allen Bereichen und<br />

auf allen Ebenen einnehmen.“<br />

(Europarat (1998))<br />

Bei <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> geht es um Organisations-<br />

und Qualitätsentwicklung, und<br />

zwar im Hinblick auf bessere Entscheidungen<br />

im Sinne der Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern. Ausdrücklich werden die Akteurinnen<br />

und Akteure der politischen Gestaltung,<br />

die Entscheidungsträger angesprochen, das<br />

heißt: <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> ist eine Anforderung<br />

an die Führungs- und Verantwortungsebene.<br />

Definition im Kontext der EU-Strukturfonds<br />

„<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> bedeutet, dass bei<br />

der Vorbereitung, Durchführung, Begleitung<br />

und Bewertung aller allgemeinen Maßnahmen<br />

und Tätigkeiten die Auswirkungen auf<br />

die jeweiligen Situationen der Frauen und<br />

Männer erkennbar und aktiv berücksichtigt<br />

werden. Dazu gehört auch die Planung,<br />

Durchführung, Begleitung und Bewertung<br />

von gezielten Maßnahmen und Tätigkeiten<br />

zur Förderung der Gleichstellung und Unterstützung<br />

von Frauen, damit diese gleichberechtigt<br />

teilnehmen und profitieren können.<br />

Die Pläne und Programme sollen insgesamt<br />

zur Gleichstellung von Frauen und Männern<br />

beitragen und so gestaltet sein, dass ihre<br />

Wirkung vor, während und nach der Durchführung<br />

erkennbar wird.“<br />

(Europäische Kommission (2000))<br />

In dieser Definition wird besonders deutlich,<br />

dass die Geschlechterperspektive grundsätzlich<br />

bei allen Projekten und laufenden Aufgaben<br />

zu beachten ist, und zwar im gesamten<br />

Ablauf von Anfang an, mit entsprechender<br />

Steuerung und Evaluierung. Außerdem wird<br />

klargestellt: Gezielte Frauenförderungsmaß-<br />

nahmen gehören im Gesamtkonzept mit<br />

dazu.<br />

Hier wird jedem Missverständnis vorgebeugt,<br />

Definition der Doppelstrategie: <strong>Gender</strong><br />

<strong>Mainstreaming</strong> plus Frauenförderung<br />

„<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> und spezifische<br />

Gleichstellungspolitik ergänzen sich. Sie sind<br />

zwei unterschiedliche Strategien für ein und<br />

das selbe Ziel, nämlich Gleichstellung der<br />

Geschlechter. Beides muss zumindest so<br />

lange Hand in Hand gehen, bis es in der<br />

gesamten Gesellschaft eine echte Kultur und<br />

einen tatsächlichen Konsens über die<br />

Gleichstellung der Geschlechter gibt.“<br />

(Europarat (1998))<br />

dass <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> eine moderne<br />

Version von Gleichstellungspolitik sei, die die<br />

klassische Frauenförderung ablösen solle.<br />

Beide müssen sich zur Doppelstrategie verbinden.<br />

Dies gilt insbesondere so lange wie<br />

in der Gesellschaft die Ziele und Meinungen<br />

zum Thema „Gleichstellung der Geschlechter“<br />

in hohem Maße streitig sind und ein<br />

gleichstellungsorientiertes Verhalten noch<br />

nicht überall „ganz normal“ und die Realität<br />

ist.<br />

2. Wie stellt sich <strong>Gender</strong><br />

<strong>Mainstreaming</strong> als Leitprinzip<br />

konkret dar?<br />

<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> bedeutet ein großes<br />

Plus an gleichstellungsförderndem Handeln<br />

in Politik und Verwaltung, in einer Organisation,<br />

bei einem Träger, Trägerverbund oder<br />

Netzwerk von Akteuren, in einem konkreten<br />

Projekt:<br />

Es passiert einfach mehr, nämlich<br />

überall etwas<br />

... nicht nur dort, wo es ein Frauenprogramm<br />

gibt, nicht nur in der Frauenabteilung oder<br />

im Frauenprojekt, sondern auch und besonders<br />

in „gemischten“ und „männertypischen“<br />

Handlungsbereichen, bei Fachprojekten, bei<br />

denen man bisher an eine etwaige Gleich-

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