Hintergründiges aus Duisburg
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& Gretel, Jesus, Prinz Eisenherz, Zeus, Wotan,<br />
Moses, Gilgamesch, das ewige Leben,<br />
Millionen Tonnen Marmelade...<br />
Ein Märchen <strong>aus</strong> uralten Zeiten...<br />
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann<br />
wüten sie noch heute...<br />
Nicht nur in Rom...<br />
Thomas Lawrence Thompson (Universität Kopenhagen), Interview:<br />
Arno Widmann, FR online, 11. April 2007<br />
Vom Sieg des Lebens über den Tod<br />
Frankfurter Rundschau: War das Grab leer?<br />
Thomas L. Thompson: Ja! Aber das leere<br />
Grab steht in einer Geschichte, nicht in<br />
der Wirklichkeit. Sobald Sie anfangen, von<br />
möglichen leeren Gräbern der Römerzeit,<br />
sei es auf dem „Heiligen Friedhof“ oder<br />
außerhalb der Stadtmauern, an der<br />
Damaskus-Straße, in der Nähe der École<br />
Biblique, zu sprechen, befinden Sie sich<br />
nicht mehr in der Welt, in der die Evangelien<br />
das leere Grab angesiedelt haben.<br />
Das Grab ist leer, weil es nicht existierte.<br />
Die Unmöglichkeit der Auferstehung ist<br />
ein wesentlicher Teil der Geschichte - seit<br />
Ba‘al auf die Tränen seiner Schwester und<br />
seines Volkes antwortete und zusammen<br />
mit dem neuen Frühjahrsweizen <strong>aus</strong> der<br />
Unterwelt zurückkehrte. Die Geschichte<br />
vom leeren Grab ist eine jüdische Variante<br />
des ersten Jahrhunderts in einer langen<br />
Kette von Traditionen, innerhalb derer die<br />
Autoren der Evangelien sehr bewusst ihre<br />
Geschichten geschaffen haben, in dem<br />
sie über die Auferstehungsgeschichten<br />
von Elia und Elisa im Buch der Könige<br />
hin<strong>aus</strong>gingen.<br />
Oh Gott<br />
FR: Habe ich das richtig verstanden? Jesus<br />
ist eine Romanfigur?<br />
TLT: Nein! Nein! Mit der „Römerzeit“<br />
wollte ich Jesus nur auf das erste Jahrhundert<br />
datieren, als die Römer Palästina<br />
beherrschten.<br />
FR: Nein! Nein! Ich fragte nicht, ob<br />
Jesus a roman figure, sondern ob er eine<br />
Romanfigur war...<br />
TLT: Oh Pardon, da war ich mit meinem<br />
Kopf im Englischen. Es geht mir darum,<br />
klar zu machen, dass die Evangelien nicht<br />
in einer wie auch immer rekonstruierten<br />
historischen Wirklichkeit des ersten<br />
Jahrhunderts spielen. Sie und mit ihnen<br />
das leere Grab sind Teil einer fiktiven<br />
Geschichte, in der das alte Thema des<br />
Sieges des Lebens über den Tod zu einem<br />
beeindruckenden vorläufigen Abschluss<br />
gebracht wird, wenn Jesus - wie Elia vor<br />
ihm - vom Himmel aufgenommen wird, so<br />
dass eine neue Generation ihre Geschichte<br />
wieder von Neuem beginnen kann.<br />
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