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Jüdische Kulturtage in NRW 2011 vom 20. März bis 17. April

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Grußworte<br />

6<br />

Grußwort der M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

„e<strong>in</strong>blicke – jüdisches (er)leben“ ist das Motto der <strong>Jüdische</strong>n <strong>Kulturtage</strong> <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

<strong>2011</strong>. Das verspricht Aufklärung und, dem Wesen von Kunst und<br />

Kultur entsprechend, auch Ause<strong>in</strong>andersetzung und produktive Provokation.<br />

Sehr gern habe ich geme<strong>in</strong>sam mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden<br />

<strong>in</strong> Deutschland, Herrn Dr. Dieter Graumann, die Schirmherrschaft übernommen.<br />

Denn jüdische Geme<strong>in</strong>den bereichern das Kulturleben unseres Landes mit ihren<br />

Themen und Anregungen.<br />

Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass sich viele Menschen jüdischen Glaubens<br />

wieder <strong>in</strong> Deutschland heimisch fühlen. Ihre Zahl wird mittlerweile bundesweit<br />

auf über 104.000 geschätzt. In unserem Land haben wir 19 jüdische Geme<strong>in</strong>den<br />

mit rund 30.000 Mitgliedern. In Düsseldorf und Köln gibt es erstmals<br />

seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder jüdische K<strong>in</strong>der gärten und Schulen.<br />

Die E<strong>in</strong>wanderer aus der ehemaligen Sowjetunion haben unsere Städte<br />

menschlich und kulturell bereichert. Wir sollten dieses Geschenk für die Wiederbelebung<br />

jüdischen Lebens sowie jüdischer Kultur <strong>in</strong> unserem Land nutzen.<br />

In unserer pluralistischen Gesellschaft gibt es ke<strong>in</strong>e für alle Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger allgeme<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dliche Kultur. Das gilt auch für jüdische Kultur, umso<br />

mehr, als das Leben <strong>in</strong> den jüdischen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>zwischen viele Facetten aufweist<br />

und mit der jungen Generation neue Formen entwickelt. Bereits der unvergessene<br />

Paul Spiegel hat sich gewünscht, dass jüdisches Leben nicht nur aus<br />

historischer Perspektive gezeigt werden soll, sondern durchaus auch unkonventionell<br />

und selbstironisch. Wir alle kennen den tragikomischen jüdischen Humor<br />

als e<strong>in</strong>en Reflex auf die jahrtausendealte leidvolle Geschichte der Juden. Humor<br />

als Selbstvergewisserung ist sicherlich e<strong>in</strong>e gute Basis für neue überraschende<br />

und gewiss auch satirische Blicke auf Gesellschaft und Politik. In diesem S<strong>in</strong>n erhoffe<br />

ich mir von den <strong>Jüdische</strong>n <strong>Kulturtage</strong>n auch unbequeme Fragen und Denkanstöße.<br />

Im Rahmen der <strong>Kulturtage</strong> f<strong>in</strong>den über 500 Veranstaltungen <strong>in</strong> den Kunst sparten<br />

Bildende Kunst/Ausstellungen, Film, Literatur, Musik, Tanz/Theater statt. Damit<br />

haben alle Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger die Chance, sich mit den kulturellen Wurzeln<br />

des Judentums und der zeitgenössischen jüdischen Kulturszene ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Die <strong>Jüdische</strong>n <strong>Kulturtage</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> besonderes Highlight <strong>in</strong> unserer an<br />

Höhepunkten reichen Kulturlandschaft. Ich freue mich darauf und wünsche allen<br />

Beteiligten sowie Besucher<strong>in</strong>nen und Besuchern <strong>in</strong>tensive Erlebnisse und Begeg -<br />

nungen.<br />

Hannelore Kraft<br />

Die M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />

des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

Grußwort des Präsidenten des Zentralrats der Juden <strong>in</strong> Deutschland<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Freunde,<br />

mit großer Begeisterung will ich Sie sehr herzlich zu diesen vierten <strong>Jüdische</strong>n <strong>Kulturtage</strong>n<br />

<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen begrüßen. Unmöglich ist es, von diesem Projekt<br />

nicht bee<strong>in</strong>druckt zu se<strong>in</strong>: <strong>Jüdische</strong> Kultur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dichte und Fülle, wie wir sie<br />

<strong>bis</strong>lang hier noch nicht gesehen haben. Es bleibt zu hoffen, dass andere sich diesen<br />

Mega-Erfolg zum Vorbild nehmen mögen. Nachahmung <strong>in</strong> ganz Deutschland<br />

ist ausdrücklich erwünscht!<br />

Beg<strong>in</strong>nend am <strong>20.</strong> <strong>März</strong>, wird <strong>in</strong> 52 Städten fast e<strong>in</strong>en Monat lang jüdische Kultur<br />

pur angeboten. Über 500 Veranstaltungen laden dazu e<strong>in</strong>, neugierig auf Altbewährtes<br />

und <strong>bis</strong>her Unbekanntes zu schauen und jüdisches Leben <strong>in</strong> Kunst und Literatur<br />

<strong>in</strong> ihrer Aktualität und Variationsbreite kennenzulernen. E<strong>in</strong> wahres Fest der<br />

Pluralität, ja gar e<strong>in</strong> Festival der Vielfalt! Diese <strong>Kulturtage</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Signal der Kommunikation<br />

und der Offenheit und zeigen, wie verankert und selbstverständlich die<br />

jüdische Kultur hier <strong>in</strong>mitten der Gesellschaft ihren Platz hat und wie impulsiv ihr<br />

Herz schlägt, immer noch und auf ewig weiter.<br />

Es ist wunderbar, das Motto der diesjährigen <strong>Kulturtage</strong> „e<strong>in</strong>blicke – jüdisches<br />

(er)leben“ so e<strong>in</strong>drucksvoll <strong>in</strong> die Realität umzusetzen und gleichzeitig dieses<br />

dafür zu nutzen, Brücken und Freundschaften aufzubauen. Denn wer heute mite<strong>in</strong>ander<br />

Kultur erlebt, wird sich morgen nicht fremd gegenüber stehen. Geme<strong>in</strong>sam<br />

erlebte Kultur b<strong>in</strong>det und verb<strong>in</strong>det die Menschen.<br />

Großer Dank gebührt den Organisatoren, den Mitarbeitern der drei jüdischen<br />

Landesverbände <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> und allen Künstler<strong>in</strong>nen und Künstlern, die durch ihren<br />

Beitrag diese <strong>Kulturtage</strong> so reichhaltig gestalten. Ich danke auch den lokalen Verantwortlichen<br />

sowie <strong>in</strong>sbesondere der Landesregierung Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen für<br />

ihre vertrauensvolle Unterstützung und für ihr großartiges Engagement. Ich b<strong>in</strong><br />

sehr froh und stolz, dass auch der Zentralrat der Juden <strong>in</strong> Deutschland mit Rat<br />

und Beistand helfen konnte.<br />

Das neue plurale Judentum <strong>in</strong> Deutschland ist im Wachsen und im Werden – und<br />

mit ihm wächst aufs Neue jüdische Kultur <strong>in</strong> Deutschland, die <strong>in</strong> jahrhundertelanger<br />

Tradition steht und doch zeitgleich so viel Neues <strong>in</strong> sich birgt. Wir dürfen<br />

gespannt se<strong>in</strong> auf den weiteren jüdischen kulturellen Beitrag. Seien wir gespannt<br />

auf unsere neue Zukunft, die wir entschlossen selbst gestalten wollen – mit<br />

frischem Geist und voller Zuversicht!<br />

Ich wünsche den <strong>Jüdische</strong>n <strong>Kulturtage</strong>n <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2011</strong> viel Erfolg, e<strong>in</strong>en wahren Ansturm<br />

von Menschenmassen – und dass großartige <strong>Jüdische</strong> Kulturfeste hier und<br />

überall <strong>in</strong> Deutschland künftig sehr oft und regelmäßig immer wieder veranstaltet<br />

werden.<br />

Herzlichst,<br />

Dr. Dieter Graumann<br />

Präsident des Zentralrats der Juden <strong>in</strong> Deutschland<br />

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