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Protokoll Sitzung der Vollversammlung der LK OÖ vom 30. Juni 2011

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VOLLVERSAMMLUNG DER <strong>LK</strong> <strong>OÖ</strong> VOM <strong>30.</strong> JUNI <strong>2011</strong><br />

mehr Budget. Jetzt schaut alles ganz an<strong>der</strong>s aus. Hintergrund dafür ist ja, dass an allen<br />

Ecken und Enden das Geld weniger wird, in <strong>der</strong> EU, beim Bund, im Land und in den Gemeinden.<br />

Man braucht nicht hoffen, dass sich hier sehr viel verbessern wird, die öffentlichen<br />

Haushalte sind in einem sehr schlechten Zustand. In <strong>der</strong> EU gibt es zahlreiche Unregelmäßigkeiten<br />

und Unmäßigkeiten bei den Gehältern und in <strong>der</strong> Verwaltung. Ich habe als Bürgermeister<br />

in meiner Gemeinde das Budget seit dem Jahr 1992 immer ausgeglichen erstellt.<br />

Wenn wir als Bauern den Ausgleich bei den För<strong>der</strong>ungen nicht kriegen, dann erwarten wir<br />

uns, dass unser Qualitätsprodukt einfach mehr kosten wird. Wenn das nicht gelingt, wird <strong>der</strong><br />

ländliche Raum ausgehungert. Je<strong>der</strong> redet von <strong>der</strong> Wichtigkeit des ländlichen Raums, wir<br />

sehen aber die Abwan<strong>der</strong>ung, die Kin<strong>der</strong> wollen nicht bleiben, und es gibt teilweise zu wenig<br />

Frauen im ländlichen Raum. Für uns muss entscheidend sein, den ländlichen Raum zu stärken.<br />

Es sind die Bauern, die den ländlichen Raum pflegen und nicht z.B. Ärzte, die irgendwo<br />

einen Bauernhof kaufen. Diese Leute wollen im ländlichen Raum nur wohnen, wir sind es<br />

aber, die bei dieser Entwicklung draufzahlen.<br />

In diesem Haus hat es immer geheißen, Planungssicherheit sei für die Bauern gegeben.<br />

Natürlich kenne ich die Probleme, die sich bei <strong>der</strong> Auszahlung <strong>der</strong> INVEKOS-Gel<strong>der</strong> ergeben.<br />

Wir Bauern haben aber die Leistung in diesem Jahr erbracht und haben daher Anspruch<br />

auf das gesamte Geld in diesem Jahr und nicht auf nur 75 %. Wir stehen zur EU und<br />

zum seinerzeitigen EU-Beitritt. Es kann aber nicht sein, dass man unseren Betrieben in dieser<br />

Form einen Tritt versetzt. Ich bin gespannt, wie es im Jahr 2014 weitergehen wird. Bundesweit<br />

und national werden sehr wichtige Entscheidungen zu treffen sein. Ich werde mich<br />

als Bauernvertreter bemühen, das Beste für die Bauernschaft zu erreichen. Ich bin Bauer<br />

und ich will, dass die ländlichen Regionen auch in Zukunft noch leben. Ich weise auch die<br />

Arbeiterkammerstudie zurück. Wenn man sich die Studie ganz genau anschaut, zeigt sich<br />

allerdings auch, dass das erste Viertel <strong>der</strong> Bauern auf ihren Betrieben ein Minus erwirtschaftet.<br />

Diese Betriebe fahren ein Minus ein, halten aber trotzdem die Bewirtschaftung aufrecht.<br />

Das zweite Viertel hat ein Einkommen von 7.300 Euro pro Kopf. Es steigert sich dann das<br />

Einkommen bei den oberen Vierteln. Als Bauernvertreter kann man auch einmal auf diese<br />

Differenzen hinweisen. Bei den Verhandlungen auf nationaler Ebene haben wir sehr viel aufzuarbeiten.<br />

Das historische Prämienmodell wollen wir alle nicht mehr, weil dieses Modell<br />

gewaltige Mängel gehabt hat. Für mich ist ganz entscheidend: Wer am Betrieb arbeitet, soll<br />

auch das Geld bekommen! Es soll das Geld aus dem Agrarbudget nicht für Spekulanten da<br />

sein. Ich kritisiere vehement, dass Ausgleichszahlungen auch an Leute geflossen sind, die<br />

Flächen nicht bewirtschaftet und keine Tiere mehr gehalten haben. Heute wird schon wie<strong>der</strong><br />

über Übergangsregelungen beim Ausstieg aus dem historischen Prämienmodell diskutiert.<br />

Aus meiner Sicht kommt das nicht in Frage, das Geld gehört zu jenen, die arbeiten!<br />

Um die Tierhalteverordnung wird <strong>der</strong>zeit heftig diskutiert, ich allein war in letzter Zeit deswegen<br />

drei Mal in Wien, auch beim Minister. Man hat offenbar seinerzeit ein Bundestierschutzgesetz<br />

mit den Stimmen aller vier Parteien gemacht, aber das Gesetz nicht durchgelesen.<br />

Wir haben viele vorbildliche Betriebe, in denen es den Tieren sehr gut geht. Ich habe mit<br />

Tierschützern viel diskutiert, und ich lade bei diesen Diskussionen jeden Tierschützer ein,<br />

eine Woche bei mir zu arbeiten. Dafür hat sicher allerdings bisher keiner gefunden. Bei <strong>der</strong><br />

Tierhalteverordnung werden wir hoffentlich eine vernünftige Entscheidung zustande bringen.<br />

Wenn das ganze Thema zum Verfassungsgerichtshof geht, wissen wir ja alle nicht, was dabei<br />

herauskommt. Es kann nicht so sein, dass wir unsere Schweineproduktion total ruinieren.<br />

Es gibt ja zum Kastenstand keine praxistaugliche Alternative. Wenn es keinen Kastenstand<br />

gibt, brauchen wir viel mehr an Fläche in den Ställen.<br />

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