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Leitbild Brandenburg 2030 – Zukunft gestalten - SPD Potsdam

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Ausgabe Februar 2011<br />

»Regionalexpress muss weiter<br />

direkt zwischen <strong>Potsdam</strong> und<br />

Berlin fahren!«<br />

Klara Geywitz kritisiert Planungen von DB und Berliner Senat<br />

Die geplante gleichzeitige Sanierung von<br />

Berliner Avus und Bahnstrecke Wannsee -<br />

Grunewald ist eine große Herausforderung<br />

für tausende Berufspendler, aber auch für<br />

Studierende und Touristen, die die Landeshauptstadt<br />

<strong>Potsdam</strong> besuchen möchten.<br />

Die Planungen sehen bislang vor, dass im<br />

kommenden Jahr zeitgleich die Autobahn<br />

und die Bahngleise einer grundlegenden<br />

Erneuerung unterzogen werden, die Bahn<br />

soll dabei vollständig gesperrt werden. Die<br />

Pendlerströme sollen durch die sich auf<br />

absehbare Zeit in der Krise befindliche<br />

S-Bahn und eine veränderte Linienführung<br />

des Regionalexpress (RE) 1 aufgefangen<br />

werden. Dabei soll der RE 1 von Werder/<br />

Havel kommend über Golm und Spandau<br />

nach Berlin zum dortigen Hauptbahnhof<br />

geführt werden. Reisende, die bislang in<br />

<strong>Potsdam</strong> Hauptbahnhof, <strong>Potsdam</strong> Charlottenhof<br />

und <strong>Potsdam</strong> Park Sanssouci einsteigen,<br />

sollen künftig in <strong>Potsdam</strong> Hauptbahnhof<br />

die S-Bahn nutzen oder mit der<br />

Regionalbahn (RB) nach Golm fahren, um<br />

dort in den RE 1 umzusteigen <strong>–</strong> für mehrere<br />

Tausend Pendler eine unzumutbare<br />

Planung. Darüber hinaus sind die für die<br />

Medienstadt wichtigen Verbindungen des<br />

RE 7 bedroht, so dass sich insgesamt für<br />

Wirtschaft und Wissenschaft große Risiken<br />

ergeben.<br />

Pendler bedroht<br />

Die <strong>Potsdam</strong>er <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete<br />

Klara Geywitz hat daher die Planungen<br />

scharf kritisiert. Sie forderte die Branden-<br />

Klare Worte. Klara Geywitz.<br />

burgische Landesregierung auf, in Verhandlungen<br />

mit der Bahn und dem Berliner<br />

Senat eine Entzerrung der Baumaßnahmen<br />

zu erreichen und eine RE-Direkt-<br />

verbindung abzusichern: »Bei einer Sanie-<br />

rung der Strecke zwischen Wannsee und<br />

Grunewald bleibt eine Streckenführung<br />

Griebnitzsee - <strong>Potsdam</strong> Hauptbahnhof -<br />

<strong>Potsdam</strong> Charlottenhof - <strong>Potsdam</strong> Park<br />

Sanssouci - Golm - Berlin Hauptbahnhof<br />

möglich. Nur damit kann der Schaden, der<br />

durch die bislang geplante Abkopplung des<br />

<strong>Potsdam</strong>er Hauptbahnhofes zu entstehen<br />

droht, verhindert werden. Betroffen sind<br />

nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Studierende,<br />

außerdem ist insbesondere die<br />

touristische Wirtschaft bedroht.«<br />

Minister unterstützt <strong>Potsdam</strong>er Interessen<br />

Inzwischen ist Bewegung in die Debatte<br />

gekommen. Neben der IHK meldeten sich<br />

unter anderem auch viele wissenschaftliche<br />

Einrichtungen mit ihren Bedenken zu<br />

Wort. Verkehrsminister Jörg Vogelsänger<br />

sicherte im Verkehrsausschuss des Landtages<br />

zu, sich für die <strong>Potsdam</strong>er Interessen<br />

stark zu machen. So hat er seine Kollegin in<br />

Berlin, Senatorin Junge-Reyer aufgefordert,<br />

die Planungen zu Avus-Sanierung zeitlich<br />

zu überarbeiten. In Gesprächen mit der<br />

Bahn will er erreichen, dass die Vollsperrung<br />

der Strecke auf die Zeit von März bis<br />

Dezember 2012 begrenzt wird, um so neue<br />

Risiken im S-Bahn-Verkehr zu minimieren.<br />

Auch einer Direktverbindung mit dem<br />

Regionalexpress steht er aufgeschlossen<br />

gegenüber. Hier sind die Takt- und Fahrzeiten<br />

mit dem umgeleiteten RE 1 aus<br />

Magdeburg abzustimmen.<br />

Direktverbindung unverzichtbar<br />

Klara Geywitz begrüßt die Entwicklung<br />

und das Engagement des Ministers: »Es ist<br />

völlig klar, dass die Bahngleise auch einmal<br />

saniert werden müssen. Würden wir hier<br />

auf Verschleiß fahren, während die Konsequenzen<br />

verheerend. Bei solchen Maßnahmen<br />

muss aber in <strong>Zukunft</strong> die Öffentlichkeit<br />

dringend frühzeitig mit einbezogen<br />

werden. Von der Sanierung wird <strong>Potsdam</strong><br />

jedoch durch den künftigen stabilen<br />

15-Minuten-Takt ins Berliner Zentrum<br />

profitieren. Wichtig ist jetzt, die Zeit der<br />

Umwege zu minimieren und diese Umwege<br />

verlässlich und nachvollziehbar zu organisieren.«<br />

Gleichstellung anpacken <strong>–</strong> Jetzt!<br />

Der schwarze Schwan<br />

Ein schwarzer Schwan reicht aus, um<br />

die generelle Existenz von schwarzen<br />

Schwänen zu beweisen. Doch reicht der<br />

Verweis auf die Bundeskanzlerin, einige<br />

Professorinnen, vier Prozent Frauen in<br />

den Spitzen der Wirtschaft aus, um sich<br />

die Diskussion um eine Frauenquote zu<br />

ersparen? Ein klares Nein.<br />

Denn es geht nicht darum, ob Frauen es<br />

bis in die Spitzen der Gesellschaft schaffen<br />

können. Natürlich können sie das.<br />

Frauen sind weder dümmer noch fauler<br />

als ihre männlichen Artgenossen. Sie<br />

müssen allerdings den Anforderungen<br />

eines Berufslebens entsprechen, das als<br />

Ideal den allzeit bereiten, blackberrybewaffneten<br />

Workaholic hat, der spätabends<br />

nach getaner Arbeit noch fröhlich<br />

mit den Kollegen in die nächste Bar<br />

aufbricht, um sein Netzwerk zu pflegen.<br />

Ein Ideal, auf das auch viele Männer<br />

gerne verzichten würden <strong>–</strong> das jedoch<br />

immer noch weit verbreitet ist. Hier die<br />

erfolgreichen, gut bezahlten Jobs, die<br />

den Verzicht auf Ablenkung durch ein<br />

Privatleben voraussetzen. Dort niedrig<br />

bezahlte Teilzeitjobs, die Familie und<br />

Beruf oft erst miteinander vereinbar<br />

machen. Solange dies so ist, werden<br />

viele Frauen vor die Wahl gestellt, sich<br />

für Kinder oder eine Top-Karriere zu<br />

entscheiden. Die meisten nehmen Kinder.<br />

Das ist nachvollziehbar, gleichzeitig<br />

jedoch ein gewaltiger Verlust an Kreativität,<br />

Potenzial und auch Lebensqualität<br />

für unsere Gesellschaft.<br />

Eine Berufswelt, die es ermöglicht, Karriere<br />

und Kinder zu vereinbaren, würde<br />

unser aller Leben verbessern. Mütter<br />

und Väter hätten mehr Zeit für ihre<br />

Familien und Kinder oder für ihre pflegebedürftigen<br />

Angehörigen. Es gäbe<br />

mehr Zeit für Weiterbildung neben<br />

dem Beruf. Der Einzelne ist angesichts<br />

der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt<br />

jedoch nur schwer in der Lage, seine<br />

Bedürfnisse bei der Ausgestaltung seines<br />

Arbeitsplatzes und seiner Arbeitszeit<br />

durchzusetzen. Ohne klaren politischen<br />

Rahmen geht es nicht. Erst wenn<br />

ein Gesetz die Erhöhung des Frauenanteils<br />

in Führungspositionen erzwingt,<br />

steigt der Druck auf Arbeitgeber, die<br />

Arbeitswelt stärker an den Bedürfnissen<br />

des Lebens auszurichten. Wenn wir diesen<br />

Schritt gehen, profitieren übrigens<br />

nicht nur Frauen von der Quote: sondern<br />

alle, die auch nach dem Büro noch<br />

ein erfülltes Leben führen wollen.<br />

5<br />

Klara Geywitz

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