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Leitbild Brandenburg 2030 – Zukunft gestalten - SPD Potsdam

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Ausgabe Februar 2011<br />

Frauen / Gleichstellung<br />

Gleichstellung anpacken <strong>–</strong> Jetzt!<br />

Die aktuelle Debatte um die Einführung<br />

einer Frauenquote sorgt derzeit für viel<br />

Aufsehen. Ein Blick auf das vergangene<br />

Jahrhundert zeigt, dass Frauen lange politisch<br />

und gesellschaftlich benachteiligt wurden.<br />

Erst im Jahr 1918 durften Frauen vom<br />

Wahlrecht Gebrauch machen und bis zum<br />

Jahr 1977 war im BGB festgelegt, dass<br />

Frauen die Erlaubnis ihres Ehemanns benötigten,<br />

um einer beruflichen Tätigkeit nachgehen<br />

zu dürfen.<br />

Obwohl mittlerweile mehr als die Hälfte<br />

der Hochschulabsolventen Frauen sind und<br />

häufig besser ausgebildet sind als ihre männlichen<br />

Kollegen, sind es vor allem Männer<br />

die Führungspositionen inne haben. In den<br />

30 Unternehmen die, im DAX notiert sind,<br />

lag der Prozentsatz weiblicher Vorstandsmitglieder<br />

im Jahr 2009 bei lediglich 0,55<br />

Prozent, im Folgejahr waren es 2,16 Prozent.<br />

Die genannten Zahlen sprechen eine klare<br />

Sprache. Die im Juli 2001 getroffene Vereinbarung<br />

zur Förderung der Chancengleichheit<br />

zwischen Männern und Frauen<br />

mit den Spitzenverbänden der deutschen<br />

Wirtschaft hat selbst zehn Jahre später keinen<br />

nennenswerten Erfolg gebracht.<br />

Dennoch hält die Bundesfamilienministerin<br />

Kristina Schröder weiter an einer flexiblen<br />

Quote fest. Die Bundesvorsitzende der<br />

ASF Elke Ferner bezeichnet dies als eine<br />

»Beruhigungspille für deutsche Unternehmen«.<br />

Die flexible Quote sei »kein adäquates<br />

Mittel zur Förderung von Frauen«. Die<br />

Sozialministerin Schleswig-Holsteins<br />

Manuela Schwesig geht sogar weiter und<br />

fordert einen Frauenplan für Deutschland,<br />

der drei Punkte beinhaltet: eine Frauenquote<br />

für Führungspositionen, Ganztags-<br />

betreuungsplätze in Kitas und Schulen und<br />

gleicher Lohn für gleiche Arbeit.<br />

Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein<br />

erstrebenswerter Zustand, den es gilt so<br />

schnell wie möglich zu erreichen. Der<br />

Gleichstellungsprozess sollte jedoch nicht<br />

allein auf das weibliche Geschlecht reduziert<br />

sein. Es gibt Berufszweige, in denen es<br />

gilt, auch Männer zu integrieren. Kindergärtner<br />

und Grundschulpädagogen sind in<br />

Deutschland unterrepräsentiert. Frauen sollen<br />

sich nicht als »Quotenfrauen« fühlen,<br />

die nur aufgrund ihres Geschlechts beruflichen<br />

Erfolg haben. Eine Geschlechter- und<br />

nicht eine Frauenquote würde zu echter<br />

Gleichstellung führen.<br />

Mit einer Geschlechterquote wäre Deutschland<br />

europaweit in guter Gesellschaft. Staaten<br />

wie Norwegen und die Niederlande<br />

haben gute Erfahrungen mit der Einführung<br />

der Quote gemacht. Auch in Belgien,<br />

Frankreich und Spanien sind diesbezüglich<br />

gesetzliche Regelungen geplant.<br />

Nadja Libbertz<br />

Wie ist ihre Meinung zum Thema<br />

Frauenquote und der derzeitigen Debatte?<br />

http://www.spd.de/aktuelles/<br />

News/8468/20110131_frauenquote_diskussion.html<br />

Diskutieren Sie mit<br />

Ministerinnen streiten<br />

über Frauenquote<br />

»Wir wollen eine Frauenquote, wir<br />

wollen sie jetzt. Wir warten seit zehn<br />

Jahren«, sagte <strong>SPD</strong>-Vize Manuela<br />

Schwesig. Die zuständigen Bundesministerinnen<br />

zanken währenddessen<br />

lieber, anstatt zu handeln: Arbeitsministerin<br />

Ursula von der Leyen will<br />

ein 30-Prozent-Gesetz für die Spitze<br />

von Unternehmen, Familienministerin<br />

Kristina Schröder beharrt hingegen auf<br />

Flexibilität.<br />

Manuela Schwesig<br />

Die stellvertretende <strong>SPD</strong>-Parteichefin<br />

Hannelore Kraft kritisierte den Schröder-Vorschlag<br />

als »blauäugig« und<br />

warb für eine verbindliche 40-Prozent-<br />

Quote. Es sei »weiterhin bittere Realität<br />

in Deutschland«, dass Frauen bei<br />

gleicher Leistung im Schnitt 23 Prozent<br />

weniger Geld bekämen als Männer.<br />

Hannelore Kraft<br />

»Kristina Schröders Naivität ist kaum<br />

zu überbieten. Ihr Vorschlag für eine<br />

sogenannte Flexiquote ist kein Mittel<br />

zur Frauenförderung, sondern eine<br />

Beruhigungspille für die deutschen<br />

Unternehmen«, erklärte Elke Ferner,<br />

Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft<br />

Sozialdemokratischer Frauen.<br />

»Die können bei ihrer bisherigen Blockadehaltung<br />

bleiben oder sich ein paar<br />

Alibi-Frauen zulegen, damit sie nicht<br />

ganz so ignorant da stehen.«<br />

Elke Ferner<br />

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