Der Reitwagen November1986 (PDF, 16.840 KB) - Motorradreporter
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Brandnè.U:<br />
Kawasaki KLR 650<br />
KTM.Motor<br />
im Renn'ahrwerk:<br />
Cobas250<br />
Dauertest:<br />
H.ondaCB 450 S<br />
Gèspann.Ülìèrslcht,:<br />
Alle800te<br />
1..neUp:<br />
Honda- Einzyinder<br />
Die Sâison'86:<br />
Österreichischer<br />
Motor,adsport<br />
A~¿)--1IV<br />
NOVEMBER 1986ijS 28,-<br />
,~- ~
Liebe Leser!<br />
Im Vormonat brachten wir an dieser<br />
Stelle das vorläufig ziemlich magere,<br />
offizielle Echo auf unsere Demo '86zwei<br />
Faksimiles von Reaktionen des<br />
Innenministeriums und des Finanzministeriums.<br />
Wer sich von Euch (trotz<br />
der Verkleinerung) die Mühe gemacht<br />
hat, diese Briefe zu lesen, wird uns<br />
beipflchten, daß deren Inhalt eine<br />
Antwort unsererseits geradezu herausfordert.<br />
Zuerst wollen wir uns dem Schreiben<br />
des Herrn Dr. Baran vom Bundesministerium<br />
für Finanzen (BMfF) zuwenden,<br />
in dem bei näherer Betrachtung<br />
ein Gustostückerl das andere jagt.<br />
Uns erscheint die Form eines offenen<br />
Briefes am sinnvollsten, um uns gemeinsam<br />
mit Euch die Stellungnahme<br />
des Hr. Dr. Baran auf der Zunge<br />
zergehen zu lassen: Alle Zitate des<br />
BMfF sind ungekürzt und in der richtigen<br />
Reihenfolge. Es wurde nur nach<br />
Sachthemen getrennt.<br />
An das<br />
Bundesministerium für Finanzen<br />
zHd OR Dr. Baran<br />
Betr.: GZ 90 0142/56-V/12/86<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Baran!<br />
Vorweg vielen Dank dafür, daß Sie<br />
sich mit unseren Anliegen, die wir<br />
an läßlich der größten Motorraddemonstration<br />
Österreichs vorbrachten,<br />
so umgehend auseinandersetzten. Da<br />
es sich die MAG. (Motorradaktionsgruppe)<br />
zur Aufgabe gemacht hat, die<br />
Interessen der österreichischen Motorradfahrer<br />
zu wahren, wollen wir<br />
durch folgende Ausführungen zu einem<br />
weiteren Gedankenaustausch<br />
beitragen.<br />
Sie schrieben:<br />
Zu Ihrer an den Herrn Bundeskanzler<br />
gerichteten Resolution vom 14. Juni<br />
1986 wird für den Zuständigkeitsbereich<br />
des Bundesministeriums für Finanzen<br />
folgendes mitgeteil:<br />
Kraftfahrzeug-Haftpflchtversicherung<br />
Oie' von Ihnen angeführen Gründe<br />
dafür, daß mit Motorrädern geringere<br />
Schäden verursacht werden, fleßen<br />
automatisch in die Prämienkalkulation<br />
ein. Tatsächlich sind auch die Prämien<br />
für Motorräder niedriger als etwa die<br />
für Personen- und Kombinationskraftwagen.<br />
M.AG.:<br />
Trotz Monopols der Versicherungen<br />
an Primärdaten meinen wir, daß die<br />
Prämien für Motorräder zu hoch sind.<br />
Daß die Prämien für Personen- und<br />
Kombinationskraftwagen noch höher<br />
sind, ist uns kein Trost und kann auch<br />
in diesem Zusammenhang keine Rolle<br />
spielen. Fest steht, daß die Haftpflcht-<br />
2 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
MAG<br />
MOTORRAD-AKTIONS-GRUPPE<br />
versicherungsprämie ihrer Höhe nach<br />
in keiner Relation zu den verursachten<br />
Fremdschäden (und nur zur Abdekkung<br />
dieser ist die Haftpflchtversicherung<br />
ja gedacht) der Motorradfahrer<br />
steht.<br />
Hier sei noch angemerkt, daß bei rund<br />
zwei Drittel der Unfälle Auto-Motorrad<br />
der Autofahrer der schuldtragende<br />
Teil ist, und somit nur dessen Haftpflichtversicherung<br />
"zum Handkuß"<br />
kommt.<br />
Sie schrieben:<br />
Zu den sogenannten" Koppelungsgeschäften<br />
" vertrit das Bundesministerium<br />
für Finanzen den Standpunkt,<br />
daß es den Grundsätzen eines ordnungsgemäßen<br />
Geschäftsbetriebes<br />
von Versicherungsunternehmen widerspricht,<br />
das Fehlen eines Kontrahierungszwanges<br />
trotz gesetzlicher<br />
Versicherungspflcht zu benützen, um<br />
den Abschluß einer Kraftfahrzeug-<br />
Haftpflchtversicherung mißbräuchlich<br />
mit dem Abschluß anderer Versicherungen<br />
zu verbinden. Ob ein solcher<br />
Mißbrauch vorliegt, kann nur im Einzelfall<br />
beurteil werden.<br />
M.AG.:<br />
Hier können wir Ihnen nur beipflichten,<br />
vertreten Jedoch den Standpunkt,<br />
daß diese" Einzelfälle" laufend passieren<br />
und es wird uns auf keinen Fall<br />
schwerfallen, Ihnen eine lange Liste<br />
von sog. "Einzelfällen" zukommen zu<br />
lassen.<br />
Sie schrieben:<br />
Oie Prämien für Motorräder werden<br />
seit jeher nach dem Hubraum gestaffelt.<br />
Eine Anderung dieses Systems<br />
ohne wirklich zwingenden Grund Ist<br />
wegen des damit verbundenen erheblichen<br />
Aufwandes nicht zielführend.<br />
M.A.G.:<br />
Daß etwas "seit jeher nach Hubraum<br />
gestaffelt wird", mag Historikern als<br />
Argument dienen. Wir meinen aber,<br />
daß dies kein Grund ist, ein verstaubtes<br />
Versicherungssystem zeitgemäßen<br />
Umständen anzupassen.<br />
In Zeiten, wo 50D-ccm-Motorräder<br />
95 PS leisten und kein Motorrad der<br />
Kategorie 750 ccm mehr unter<br />
100 PS hat, sinkt die Relevanz des<br />
Hubraums zur Schadenshäufigkeit<br />
beträchtlich. Wenn keiner der von uns<br />
angeführten Gründe als zwingend<br />
erachtet werden kann, dann würde<br />
uns interessieren, welche Gründe für<br />
Versicherungen überhaupt zwingende<br />
wären. .<br />
Was den erheblichen Aufwand einer<br />
Änderung der Bemessensgrundlage<br />
betrifft, so kommt uns hier die Versicherungswirtschaft<br />
freundlicherweise<br />
entgegen. Unserer Meinung nach, haben<br />
die Versicherungen bisher sehr<br />
viel. . . äh, Erfahrungen mit "erheblichen<br />
Aufwänden" gesammelt.<br />
- wird fortgesetzt!<br />
Mitarbeit<br />
Wir würden uns sehr über eine Zusammenarbeit mit allen<br />
Motorradfahrern (Clubzugehörige und Einzelfahrer) freuen.<br />
Schreibt uns, was Euch am Herzen liegt. Wir sind für alle<br />
Anregungen und natürlich auch für jede Art von Kritik offen.<br />
Wenn es der Platz auf dieser Seite zuläßt, werden wir<br />
konstruktive Zuschriften auch abdrucken.<br />
Club- Konferenz<br />
Am 4. 12. 1986 findet Im "Batzenhäusl" (1010 Wien, Dr.-<br />
Karl-Lueger-Rlng 12) eine Club-Konferenz statt, zu der alle<br />
Clubs aus Ostösterreich herzlich eingeladen sind. Habt<br />
bitte Verständnis für die beschränl(ten Platzverhaltnisse im<br />
Veranstaltungslokal und für unsere Bllte, deswegen maximal<br />
nur 2 Delegierte pro Club zu entsenden.<br />
Themenschwerpunkte :<br />
Brennerdemo 9, Mal '87,<br />
Tag des Motorradfahrers 13. Juni '87,<br />
MAG-Aktivitäten bel der Zwei rad messe,<br />
Diskussion über verschiedene PR. Aktivitäten '87.<br />
Im Jänner wird eine Delegiertentagung für Westösterreich<br />
stattfinden. Weitere Delegiertentreffen werden anläßich der<br />
Zweirad messe und des Elefantentreffens In Salzburg stattfinden,<br />
Weihnachtswohltötigkeitsaktion<br />
Wir Motorradfahrer wollen am 21, 12. 1986 eine WohltätigkeitsaktIon<br />
setzen, d. h, einer, In große Not geratenen,<br />
Familie zu Weihnachten Spenden zukommen zu lassen (in<br />
Form von Spielzeug für Kinder, Kleidung oder auch Geldspenden),<br />
Anregungen und Vorschläge nehmen wir gerne<br />
entgegen. Näheres dazu In der nächsten Nummer.<br />
Da wir Hr. Dr. Baran vom Bundesministerium für Finanzen<br />
nicht enttauschen woilen, bitten wir alle jene, die bei<br />
Versicherungen Probleme hatten, eine Haftpflichtpolizze<br />
zu bekommen (einfache Ablehnung oder Versuch von<br />
Koppelgeschaften) um eine kurze Information. Selbstverständlich<br />
werden alle Daten streng vertraulich behandelt.<br />
Alle Leidtragenden werden bis zu einer weiteren Rückfrage<br />
nur mit Initialen und Wohnort genannt. Die beteiligte<br />
Versicherung wird voll ausgeschrieben genannt.<br />
Infos, Rückfragen, Kritik etc. an:<br />
MAG. - Motorrad-Aktions-Gruppe<br />
c/o Michael Markus THURNER<br />
1120 Wien, Ruckergasse 12/21<br />
I<br />
i
4<br />
ID<br />
~ 10<br />
EJ<br />
EI<br />
26<br />
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36<br />
37<br />
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46<br />
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nJ<br />
62<br />
64<br />
ID<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN im November<br />
Kurz und MEGAPHON<br />
Exotische Fah e, Cross-Cham und die T Ten<br />
Uebe Briefe: POST<br />
Wir erröten wieder einmal unter der Lobesfülle<br />
ALSO<br />
Kawasaki KLR 650 - die Geländemotorräder werden reisetauqlich<br />
Die heiße 73 UND WAS DANN?<br />
Yamaha FZX 750 Fazer - wir ermittelten H rad acht auf der Rambo-Skala<br />
EI<br />
JJ Cobas KTM Racer - wie ein Motocrossmotor in<br />
Dauertest: GAR NIX ISGWEN<br />
Honda CB 450 S - der Wolf im<br />
ECHT<br />
Harley Davidson Low Rider Custom und Heritage Softail- evolutionär<br />
400-m<br />
Alte und neue Kawasakis auf der Viertel meile - welche bleibt über?<br />
Alle Boote: VOLKSTRACHT<br />
Ges nfahren in Österreich, die Technik, das<br />
Alle Boot: VOLKSBEGEHREN<br />
Dne r MT 16 mit Ural-Seitenwagen -es funktioniert eigentlich alles<br />
VOLKSSTli~E<br />
Jawa 350 mit Velorex 562-Seitenwagen - Facelifti immer wieder<br />
Alle 'OLKSBRAUCHTUM<br />
MZ 250 ETZ mit Su relastik-Seite n - Fastenzeit der P<br />
I: JGSJODLER<br />
Honda Transal -zum Motorrad die ehörige Rall<br />
Tune DER W<br />
Maico MC 500 - wie kommt der Slick ins Motocrossfahrwerk?<br />
DAS CLUBLOKA<br />
Das Performance Team Vienna, eine RW-Fahrt und ein Terminkalender<br />
Honda Ei inder-RW-Tuner Richard O. Braun wird<br />
DIE SAISON '86<br />
Was man als Österreicher über Straße Motocross Trial Enduro und S<br />
KAUFBAR<br />
Unsere Gratis-Wortanzei en -werdet los, was Euch am Herzen liegt<br />
PRODUKT<br />
Gore-Tex ist im Kommen, Leder ist billi und Ketten sind stahlhart<br />
Kurven n FLUCH' VIER<br />
Breite Heil' enkreuz, M und wieder Kalte Kuchl<br />
November-Reiter: DER AHLMESSER<br />
"In den nächsten Gang wird geschaltet, wenn man den Motor nicht mehr hört"<br />
....~ ~.,<br />
~~ ~~'!11<br />
ien Straßenmeister wird<br />
war ein Schaf im Wolfs iz<br />
die Preise<br />
Tune Up: .IE RUN.E SACHE..' .<br />
lüste<br />
wirklich hem slos<br />
wissen sollte<br />
INHALT<br />
IMPRESSUM: Verleger: Fachverlag Video & Print Ges. m. b. H. Herausgeber: Andreas Amoser, Michael Bemleitner, Andreas Werth. Geschäftsführung und<br />
Verlagsleitung: Irmgaro Valaris. Chefredakteur: Andreas Werth. Stellvertretend: Andreas Amoser, Michael Bemleitner. Technische<br />
Beratung. Richard<br />
O. Braun, Djpr.-Ing. Edwin Kordik. Sport: Bruno Bohuslav Andreas Schiffleitner, Wolfgang Schabhüttl Erich Werunsky. Ausland: Alan Cathcart (l;B), Luke<br />
Brubaker (USA), Toshiro Watanabe (JP). Anzeigenleitung: Ändreas Amoser. AnzelgenrepräsentanzTirol, Vorarlberg: Richard O. Braun. Reichenauer Straße 88,<br />
6020 InnsbrucK, Telefon 05222/41147 Anzeigenreprasentanz übrige Bundesländer: Erich WerunskYJ Riefelgasse 13 2344 Maria Enzersdorf, Telefon<br />
02236/82227. Layout: Karl Stein bacher. Drucl(: Paul Gerin, Zirkusgasse 13, 1020 Wien. Einzelpreis: ÖS 28,,-. Verlag, Redaktion- und Anzeigenleitung:<br />
Video & Print, <strong>Der</strong>REITWAGEN, Rennweg 79-81, 1030 Wien, Telefon 0222/755536 Klappe 30 DW, Telex 111 207 SMITR. Für unverlangt eingesandte Fotos uno<br />
Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />
-~-..~=-<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 3<br />
1
Wer in den Keller der J.<br />
Faber-Organisation in der<br />
Wiener Koppstraße vordringt,<br />
findet dort eine Vespa<br />
T 5, originalisiert mit<br />
den Unterschriften von<br />
Stirling Moss, Clay Regazzoni,<br />
James Hunt und aller<br />
derzeit aktuellen Formel 1-<br />
Gasmänner. Werbechef<br />
Klaus Handl kann sich nur<br />
, mehr dunkel erinnern, wie<br />
, er es zuwege gebracht<br />
hat. Jetzt weiß er nicht, was<br />
tun damit. Spende an die<br />
Aktion "Licht ins Dunkel"?<br />
Wir sagen, Gerhard Berger<br />
mußte vorher damit<br />
aas 24 Stunden-Vesparennen<br />
in Barcelona im<br />
nächsten Frühjahr bestreiten.<br />
Schlagkräftige Unterstüt-<br />
zung érhielt âas Haus Ahrer<br />
durch den Evergreen der<br />
österreich ischen Motorradszene.<br />
Wie uns Herr<br />
Dr. Ahrer mitteilte, übernahm<br />
mit 1. Juli 1986Alfred<br />
Ganglberger sen. den Außendienst<br />
als selbständiger<br />
Handelsvertreter für<br />
die Produkte der französischen<br />
Firma Motul, GPA-<br />
Sturzhelme und das Autorennsport-Bekleidungsprogramm<br />
Leconte. <strong>Der</strong><br />
Mentor der österreichiischenMarkencupbewerbe<br />
ist darüber hinaus<br />
für die Betreuung der Aprilia-Händler<br />
und nicht zuletzt<br />
für die Aktivitäten der<br />
Ahrer KG im Motorradrennsport<br />
zuständig.<br />
4 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
---.__. ----.-----------<br />
E<br />
G<br />
A<br />
P<br />
H<br />
o<br />
Die Leistungsfähigkeit der<br />
frisierten Honda-Enduromotoren,<br />
die Sie nach der<br />
c:reiteiligen Anleitung im<br />
REITWAGEN selbst nachbauen<br />
können, bewies<br />
RW-Teamfahrer Karl<br />
Schmidinger beim Trecker<br />
Treck in Steyr. Er lieh dem<br />
Veranstalter nach seiner<br />
Showeinlage kurz die<br />
ROB-XR 650, worauf sich<br />
derselbe nach hinten<br />
überschlagend im Staub<br />
wälzte.<br />
Mammuts sterben nicht<br />
und jüngsten Ereignissen<br />
zufolge scheint deren<br />
Fleisch pikanter denn je zu<br />
werden. Jens Hallhuber,<br />
Mechanikermeister aus<br />
dem Hamburgßr Raum,<br />
hat sich die Münch-Markenrechte<br />
und das angeblich<br />
bislang umfangreich-<br />
ste Ersatzteillager dazu<br />
besorgt - zu einem Preis,<br />
den er selber nicht näher<br />
beziffern möchte. Friedel<br />
Münch selber als Urheber<br />
der Brocken mit NSU-TTS-<br />
Motor möchte sich derweil<br />
mit einem 1800 ccm-Motorrad,<br />
das aus markenrechtlichen<br />
Gründen<br />
"Titan" heißen muß, ein<br />
Denkmal zu eigenen Lebzeiten<br />
festmauern - mit der<br />
genau bezifferten Lei-<br />
~unQsangabe von 160 PS.<br />
"Bist eing'laden, Friedei",<br />
staunen wir ungläubig,<br />
und die Japaner werden<br />
mit den kleinen Kameras<br />
knipsen und spionieren,<br />
wie in den guten Sechzigern.
Es ist wie im Privatleben: Zufallsbekanntschaften<br />
sind die schön-<br />
sten! Und so ging es mir auch mit<br />
dem REITWAGEN.<br />
Ich bekam von einern Freund die<br />
letzten Numrnern Eures Magazins<br />
und war kurzweg begeistert<br />
davon. Deshalb auch spontan<br />
meine Abo-Bestellung (anbei).<br />
Da ich beruflich mit Zeitungen<br />
und Zeitschriften zu tun habe,<br />
sehe ich Zeitschriften auch mit<br />
etwas anderen Augen, das heißt,<br />
rnich interessiert nicht nur der<br />
Inhalt (der sicher das Wichtigste<br />
ist), sondern auch das ganze<br />
Drumherurn wie Aufmachung,<br />
Druckqualität usw. Und da muß<br />
ich Euch ein ganz großes Bravo<br />
zurufen! Man sieht wirklich, daß<br />
Ihr für Euer Geld etwas leistet.<br />
Ich. wünsche Euch allen für die<br />
Zukunft recht viel Erfolg - irn<br />
Interesse Eurer Arbeit und irn<br />
Interesse der Motorradglüher.<br />
Viele Grüße aus Graz!<br />
Peter Koren<br />
ps: Sollte rnir einmal etwas nicht<br />
ganz gefallen, werde ich natürlich<br />
auch nicht rnit Kritik sparen (eh<br />
klar. . .).<br />
Wir erröten wieder einmal unter<br />
der Lobesfülle.<br />
Ich sende Ihnen eine Kopie eines<br />
Schreibens von mir an Yarnaha-<br />
Importeur Jarnoto. Mich würde<br />
auch Ihre Ansicht zu dem Fall<br />
interessieren:<br />
"Ich habe vor Wochen bei einem<br />
Ihrer Vertragshändler eine neue<br />
Yamaha 600 TT gekauft, die ich<br />
bei Enduro-Bewerben einzusetzen<br />
gedenke.<br />
Unter anderem war für diese<br />
Wahl die in Ihren Prospekten angeführte<br />
Leistung ausschlaggebend,<br />
die mit 36,1 kWangegeben<br />
wird.<br />
Nach Einsicht in den Einzelgenehrnigungs-Bescheid<br />
rnußte ich<br />
jedoch jetzt feststellen, daß die<br />
Maschine lediglich 33,1 kW Motorleistung<br />
hat und nach telefonischer<br />
Rückfrage bei Ihrer TypisierungssteIle<br />
wurde mir dies bestä-<br />
1igt.<br />
Ich bitte Sie nun, den Schwund<br />
von 3 kW aufzuklären, der auf<br />
dern Weg von Ihren Verkaufsunterlagen<br />
und den ,glaubhaften'<br />
Versicherungen Ihrer Vertragshändler<br />
bis zur Typisierung aufgetreten<br />
ist. . ."<br />
Peter Kratzer, 4600 Wels<br />
Auch wenn Sie zu Recht hinter<br />
dem Leistungsgefälle vom Prospekt<br />
zur Typisierung eine übrigens<br />
allgemein recht gebräuchliche<br />
und dem Konsumenten gegenüber<br />
nicht sehr faire Tendenz<br />
erkennen (wir heften unsere Blikke<br />
wie fast jeder Motorradfahrer<br />
sofort an die Leistungsangabe,<br />
aber so gut wie nie stand im<br />
Typenschein der größere Meßwert,<br />
sondern immer im Prospekt),<br />
darf dem Importeur keine<br />
Vortäuschung falscher Tatsachen<br />
vorgeworfen werden. 3 kW liegen<br />
durchaus im Bereich der üblichen<br />
Serienstreuung von 5 bis 10%<br />
der Nennleistung. Darüber hinaus<br />
müssen auch geringfügige Meßdifferenzen,<br />
die durch verschiedene<br />
Meßorte und -bedingungen<br />
entstehen, akzeptiert werden.<br />
Seit über einern Jahr bin ich nun<br />
Besitzer einer Yamaha XT 600<br />
T énéré und interessiere rnich für<br />
eine eventuelle Leistungssteigerung.<br />
Wie läßt sich die Motorleistung<br />
um ein paar PS (ungefähr<br />
fünf) anheben, wieviel würde<br />
mich das Vorhaben kosten, wie<br />
sieht es mit einer Typisierung der<br />
neuen Teile aus, und wie wirkt<br />
sich dieses Tuning auf die Lebensdauer<br />
des Motors aus.<br />
Die andere Frage bezieht sich auf<br />
die Kawasaki GPZ 500 R. Ist es<br />
möglich, dern Tachorneter auf irgen<br />
deine Art zu einer genaueren<br />
Anzeige zu verhelfen?<br />
Ich würde mich über eine schriftliche<br />
Beantwortung rneiner Fragen<br />
freuen.<br />
Thomas Marek, 1030 Wien<br />
Sie hätten schon vor einem Jahr<br />
mit dem ersten Handgriff beginnen<br />
sollen. Oie fünf PS sind kein<br />
Problem und werden Sie rund<br />
ÖS1.000 bis 1.500,- pro PS kosten.<br />
Beginnen Sie mit 30er-Vergasern<br />
und einer offeneren Auspuff<br />
anlage. Im Handel ist ein Superpower-Kit,<br />
bestehend aus<br />
Schmiedekolben, Vergasern,<br />
Nockenwelle und Dichtsatz, er-<br />
hältich, mit dem Sie noch etwas<br />
mehr brauchbare und alltagstaugliche<br />
Leistung in Ihre XT bekommen.<br />
<strong>Der</strong> Leistungskit kostet rund<br />
ÖS 9.000,- mit Einbau. Erkundigen<br />
Sie sich unter der Telefonnummer<br />
05412/25 74 bei der Firma<br />
Wolf in Imst.<br />
Typisieren können Sie jetzt vergessen.<br />
Ohne Abgas- und Lärmtest<br />
werden keine EinzeIgenehmigungen<br />
mehr erteilt. Oie Tests<br />
kosten rund ÖS 30.000,-.<br />
Zum Tacho-Problem: Fahren Sie<br />
auf ein nahegelegenes Autobahnstück<br />
und vergessen Sie die<br />
Stoppuhr nicht. Konzentrieren<br />
Sie sich auf die blauen Baukilometer-<br />
Taferln am Streckenrand,<br />
die exakt jeden halben Kilometer<br />
auftauchen. Rollen Sie jetzt mit<br />
konstant 3.000 min-l im großen<br />
Gang genau einen Kilometer<br />
durch und nehmen Sie die Zeit.<br />
Oie Umrechnung von Sekunden<br />
pro Kilometer auf km/h ist eine<br />
kleine Denksportaufgabe, die wir<br />
Ihnen nicht vorwegnehmen<br />
möchten. Rechnen Sie sich jetzt<br />
die km/h für jeden Tausender auf<br />
dem Drehzahlmesser aus und<br />
tragen Sie die Ergebnisse mit<br />
wasserfestem Lack (z. B. Humbrol)<br />
und einem Biberhaarpinsel<br />
Nr. 4 auf dem Glas ihres Drehzahlmessers<br />
über der entsprechenden<br />
Drehzahl ein. Ihr selbstgemachter<br />
Tacho ist sehr genau,<br />
denn die Ungenauigkeit des<br />
Drehzahlmessers kann so gut wie<br />
vernachlässigt werden. Jetzt können<br />
Sie auch ruhigen Gewissens<br />
versuchen, mit Zahnrädern aus<br />
Kleinbahn oder Märklin-Zubehör<br />
die Übersetzung Ihres Originaltachos<br />
zu ändern und ihn danach<br />
wegzuschmeißen.<br />
Hallo REITWAGEN-Redaktion!<br />
Ich fühle mich mit jedern neuen<br />
Heft in meiner Meinung bestätigt,<br />
Richtiges getan zu haben, als ich<br />
Eure Zeitschrift abonnierte. Euer<br />
entkrarnpfter Stil und Wortwitz<br />
hebt Euch wohltuend von all den<br />
spießbürgerlich anmutenden germanischen<br />
Zweiradpostillen ab.<br />
Eure Reportagen und Testberichte<br />
vermitteln Enthusiasrnus und<br />
Fachkenntnis (zuletzt irn MO-<br />
TORRAD in ähnlicher Konzentration<br />
in einer Ausgabe von 1975<br />
vorgefunden), die mir über die<br />
Wintermonate (hoffentlich) eine<br />
gesunde Unruhe in der rechten<br />
Hand bewahrt.<br />
Was ich mir noch wünschen würde,<br />
wären Berichte von internationalen<br />
Rennen (Straße, Enduro,<br />
MC, egal) mit jenem Engagement<br />
wie z. B. über den Silver Cup.<br />
<strong>Der</strong> Artikel über die BAZAR<br />
Heroen war mit Abstand das<br />
wahnwitzig Kornischste seit der<br />
Erfindung der Schreibmaschine,<br />
meine Bekannten und ich haben<br />
uns dabei halb totgelacht. Als<br />
nicht nervenschwach verschriener<br />
Kenner der Exelbergstraße<br />
kann ich aber nur noch rnüde<br />
lächeln, seit ich die höheren Weihen<br />
des Isle of Man TT Kurses in<br />
mich aufgesogen habe. (Who to<br />
hell ist this crazy Austrian, wh ich<br />
passing Cronk Ny Mona absolutly<br />
flat?)<br />
Mit be$ten Grüßen<br />
Gerhard<br />
Wien<br />
Vondruska, 1040<br />
Hervorragend!<br />
Einer, der uns versteht.<br />
Sehr geehrte RW"Redaktion!<br />
Vorerst ein für Euch wahrscheinlich<br />
schon zum Dauerzustand geworden<br />
es " Bravo" für Euer sich<br />
aus der Medienlandschaft wohltuend<br />
abhebendes Blatt, bei dern<br />
nicht immer die BMW-"Gummikuh"<br />
und K 100 als "DAS" Motorrad<br />
gepriesen wird, und einern<br />
nicht alle zwei Seiten ein Mofa-<br />
Testbericht ins von 4-1-Anlagen<br />
verzückt tränende Auge springt,<br />
und die Hälfte des Journals in<br />
Werbung sich auflöst. Gut auch<br />
die Berichte über die Aktionen<br />
der MAG, bei deren Demos in<br />
Wien ich selbst '85 und '86 dabei<br />
war, denn wer weiß, wie lange wir<br />
noch rnit dem Knie die Kurve<br />
kratzen können. Ich jedenfalls<br />
werde der Unvernunft die Krone<br />
aufsetzen und für die '8l-Saison<br />
eine 500er-Gamrna ordern.<br />
Volle Power in allen Lagen<br />
wünscht Euch<br />
Haberl xxxxxxxxx<br />
BMWs sind gut, die MAG ist gut,<br />
die Leser sind gut, und die Gamma<br />
marschiert. Es macht Spaß,<br />
diese Zeitung zu machen.<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 5<br />
~l
Fahrbericht Kawasaki KLR 650<br />
.~<br />
4~<br />
;<br />
~<br />
..<br />
#
Selbst Stein wenn und die Bein Japaner schwören,<br />
einen grundsätzlich neuen<br />
Motor für die 87er-KLR aufgebaut<br />
zu haben, so bleibt es<br />
doch beim Konzept und im wesentlchen<br />
bei den Gehäuseabmessungen<br />
des KLR-600-Viertakters.<br />
Es wäre auch verwegen,<br />
diesen Motor gewaltsam<br />
modernisieren zu wollen. Mit<br />
zwei oben liegenden Nockenwellen,<br />
Wasserkühlung und<br />
zwei Ausgleichswellen hat der<br />
barocke Baustil der Kawasaki-<br />
Konstruktionsabteilung nicht an<br />
Glanz verloren. <strong>Der</strong> 650er-Motor<br />
steht als Einzylinder vom<br />
getriebenen technischen Aufwand<br />
her noch immer so einsam<br />
an der Spitze des Marktes<br />
wie der 600er.<br />
Die Hubraumsteigerung von<br />
einzylindrigen 560 ccm auf<br />
651 ccm ist kein Kinderspiel,<br />
vor allem dann nicht, wenn das<br />
Gebot der Alltagstaug"chkeit<br />
keine augenzwinkernden Kompromisse<br />
erlaubt.<br />
Während die Bohrung um 4 mm<br />
von 96 auf 100 mm angehoben<br />
wurde, ließ man auch den Hub<br />
mit einer neuen Kurbelwelle<br />
von 78 auf 83 mm wachsen.<br />
Damit verfehlt Kawasaki knapp<br />
den Anspruch, die KLR 650 als<br />
den größten Serien-Einzylinder<br />
präsentieren zu dürfen. Mit<br />
652 ccm hat die Suzuki LS 650<br />
Savage knapp die Nase vorne.<br />
Da Suzuki ansonsten auf repräsentative<br />
Motordaten verzichtet,<br />
darf die Kawasaki-Werbung<br />
den stärksten Single der Welt,<br />
der je vom Großserienband lief,<br />
ins Rampenlicht stellen.<br />
Es gibt einen größeren,<br />
aber keinen stärkeren<br />
Serien- Einzylinder.<br />
Die KLR 650 leistet 48 PS bei<br />
6.500 min-1 und der Kenner<br />
bemerkt schon: Die neue hat<br />
beim Drehvermögen Haare lassen<br />
müssen, in der Leistung<br />
aber hübsch zugelegt. Auch<br />
den roten Drehzahlmesserbereich,<br />
den wir an der KLR 600<br />
so lieben, weil er erst bei<br />
8.000 min-I beginnt und uns<br />
trotzdem immer völlig wurscht<br />
war, hat man um sicherheitshai<br />
ber 500 min-1 nach unten ge-cl<br />
setzt.<br />
-,-----<br />
Es waren eben keine Publicity-Gerüchte,<br />
die um den allerersten KLR-Prototyp vor<br />
Jahren kreisten und dem neuen Einzylinder<br />
schon damals mehr als 650 ccm in<br />
den Motor schoben. Jetzt ist es heraus:<br />
Kaum hat die neue KLR 651 Kubik, sitzt<br />
der REITWAGEN schon drauf und pro-<br />
Es fehlt nicht an Zubehör.<br />
Da wir uns bei unseren ersten<br />
~nnäherungen an die KLR 650<br />
bevorzugt um dieses kleine, so<br />
aussagekräftige Instrument<br />
bi e rt.<br />
~<br />
Keller" in die Arme sinken<br />
werden<br />
Tatsächlich macht der große<br />
KLR-Motor vor dem roten Be-<br />
".t\, .\<br />
-,. i. "<br />
0"<br />
Man merkt rechtzeitig, wenn nix<br />
mehr geht. Die sehr bestimmte<br />
Begrenzung des Drehvermögens<br />
nach oben ist gesund,<br />
kann aber auch bedeuten, daß<br />
die alte 600er in der Höchstgeschwindigkeit<br />
zum Bedrängnis<br />
für die 650er wird. Warten wir<br />
den Test ab.<br />
Knapp am Pfusch: offene<br />
Kabel.<br />
Sie läuft härter als die<br />
600er. Das ist logisch,<br />
richtig und nicht unerwünscht.<br />
Wieder ist es beeindruckend,<br />
wie elegant Kawasaki mit der<br />
Laufkultur großer Einzylinder<br />
umgeht. Die 650er läuft beim<br />
vollen Einschenken härter als<br />
die 600er. Das ist logisch, richtig<br />
und nicht einmal unerwünscht,<br />
denn von der Laufruhe<br />
her war die 600er ohnehin<br />
ein Fabeltier, bei dem die sogenannten<br />
Echten die Nase<br />
rümpften Kein heftiger Schlag<br />
aus tiefen Drehzahlen und<br />
schon gar keine Vibrationen<br />
Die 650er poltert jetzt ein biß-<br />
chen, tritt würdig, aber nicht<br />
gewaltig an und hat einen ausgezeichneten,<br />
starken und brei-<br />
Ein schönes Stück Technik: hintere Scheibenbremse<br />
und die neue Schwinge.<br />
kümmerten, können wir sagen: reich, der bei 7 500 min seiten,<br />
mitteren Drehzahlbereich.<br />
Gas wird trotz des 40er-Vergasers<br />
direkt und ohne Schlucken<br />
vom Stand weg angenommen -<br />
ein Meisterstück an Abstimmung<br />
von Vergaser, Kanalform<br />
und Auspuff, denn die Konkurrenz<br />
benötigt zum Teil zwei<br />
Vergaser, ohne zu einer derart<br />
übergangslosen Ausgewogenheit<br />
zu kommen wie Kawasaki.<br />
Man hat recht getan. <strong>Der</strong> KLR-<br />
Motor ist durch die Hubraumnen<br />
Lauf nimmt, halt und marschiert<br />
dort, wo die alte 600er<br />
Einer der Kawa-Tricks, dieses<br />
Ziel zu erreichen, ist sicher der<br />
steigerung normaler und typi- ihrer Konkurrenz wenig entge- mit 6 Liter Inhalt stark vergröscher<br />
geworden. Er paßt jetzt<br />
besser ins Klischee vom großen<br />
Viertakter, worauf sich in<br />
genzutreten hatte, also unter ßerte Luftfilterkasten. Noch ei-<br />
5.000 min-1, kräftig vorwärts. ne Überraschung: <strong>Der</strong> Elektro-<br />
Die Schaltpunkte sind insgestarter reißt den 650er, in dem<br />
unserer bundesdeutschen samt um gut 1.000 min-1 nach das Verdichtungsverhältnis von<br />
Nachbarschaft die" Einzylinderfreaks<br />
" ob des" Dampfham-<br />
unten gerutscht und sind auch<br />
ohne scheele Blicke auf den<br />
9,5 1 dem des Vormodells<br />
KLR 600 entspricht, durch wie<br />
mers" und der" Kraft aus dem Drehzahlmesser zu spüren. einen Mopedmotor. Das neue<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 7
ANTRIEB<br />
Motor: Einzylinder-Viertakter<br />
Kühlsystem: wassergekuhlt<br />
Gassteuerung: 4 Ventile, DOHC, Kettensteuerung<br />
Bohrung x Hub: 100 x 83 mm<br />
Hubraum: 651 ccm<br />
Verdichtungsverhältnis: 9,5.1<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Kawasaki KLR 650<br />
Maximale Leistung'): 48 PS/6.500 min -1<br />
Maximales Drehmoment'): 5,6 mkg/5.000 min 1<br />
Vergaser: 4 x Keihin 40 mm ø<br />
Luftfiter: Schaumstoff<br />
Schmiersystem: Naßsumpf<br />
Primärtrieb: Zahnräder<br />
Kupptung: Mehrscheiben naß<br />
Sekundärtrieb: Kelte<br />
Starter: E- u. Kickstarter<br />
ELEKTRIK<br />
Leistung:<br />
Batterie:<br />
Scheinwerfer:<br />
'FAHRWERK<br />
Rahmen:<br />
Telegabel:<br />
Holmdurchmesser:<br />
Abstimmung:<br />
Federweg:<br />
Schwinge:<br />
Abstützung:<br />
Fêdêfbêin:<br />
Abstimmung.<br />
Federweg :<br />
Bremse vorne:<br />
Bremsdurchmesser:<br />
Bremse hinten:<br />
Bremsdurchmesser:<br />
Reifendimension vorne:<br />
Reifentyp2) :<br />
Reifendimension hinten:<br />
180W<br />
12 V/4 Ah<br />
60/55 W H 4<br />
Einrohrkonstruktion, Stahlprofil<br />
Kayaba<br />
38 mm<br />
Luftunterstützung<br />
230 m m<br />
Alukastenprofil<br />
Unitrak<br />
Kayaba<br />
Vorspannung fünffach,<br />
Zugstufe vierfach verstellbar<br />
230 m m<br />
Scheibe<br />
260 m m<br />
Scheibe<br />
230 m m<br />
90/90 S 21<br />
Dunlop<br />
130/80 S 17<br />
ABMESSUNGEN<br />
Länge:<br />
Breite:<br />
Höhe:<br />
Griffabstand :<br />
Sitzhöhe:<br />
Fußrastenhöhe :<br />
Bodenfreiheit:<br />
stand'<br />
achlauf:<br />
Lenkkopfwinkel :<br />
Schwingenlänge:<br />
Gewicht vollgetankt:<br />
Tankvolumen:<br />
Reserve:<br />
KOSTEN UND SERVICE3)<br />
Kaufpreis: ÖS<br />
IMPORTEUR<br />
Firma: Moto Irnport u. HandeisgmbH.<br />
Adresse: Marktstraße 9, 2331 Vösendorf<br />
Telefon: 0222/692702<br />
2.250 mm<br />
940 mm<br />
1.345 mm<br />
600 m m<br />
890 mm<br />
360 mm<br />
240 mm<br />
1.495 mm<br />
122<br />
60,5°<br />
650 mm<br />
ca. 170 kg<br />
Reifentyp') : Du. Sie isl noch immer ein ziemlich<br />
1) Herstellerangaben<br />
2) Erstausstattung<br />
3) Preise ab importeur inkl. l\1WSt.<br />
Dekompressionssystem hilft offenbar<br />
sehr. Trotzdem wir nicht<br />
wüßten, was am KLR-600-<br />
Fahrwerk auszusetzen wäre,<br />
hat Kawasaki auch hier eingegriffen.<br />
Die feine 600er-Gabel<br />
mit 38 mm Holmdurchmesser<br />
hat man der 650er gottlob gelassen.<br />
Auch das Rahmenkon-<br />
8 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
zept blieb im großen und ganzen<br />
das alte, wobei die Rohrquerschnitte<br />
etwas gesunken<br />
sind. <strong>Der</strong> Rahmen ist im Detail<br />
eine Neukonstruktion, die sich<br />
aber stark an den alten und<br />
guten KLR-Rahmen anlehnt.<br />
<strong>Der</strong> Hìlfsrahmen, der Sitz und<br />
231<br />
2.51<br />
66.000,-<br />
gules Geländemolorrad, auf dem man<br />
es lange aushält.<br />
aus teurem Aluminium, sondern<br />
aus dünnen Stahlrohren<br />
Die Schwinge hat man etwas<br />
verlängert und die Unitrak-Umlenkhebel<br />
neu abgestimmt und<br />
gebaut. Mit dem ebenfalls neuen<br />
Federbein wuchs der Federweg<br />
am Hinterrad um 1 cm auf<br />
230 mm.<br />
Gegen die mittelmäßigen<br />
Bremsen der KLR 600<br />
hat man was unternommen.<br />
Gegen die mittelmäßigen<br />
Bremsen der KLR 600 hat man<br />
was unternommen, besonders<br />
unter dem Gesichtspunkt, daß<br />
die neue KLR auch als Tourenmotorrad,<br />
das bis an die Grenze<br />
beladen wird, verstanden werden<br />
sollte. Die gesamte vordere<br />
Einheit samt Scheibe und Zange<br />
wurde ausgetauscht und<br />
verzögert härter mit einem ordentlichen<br />
Druckpunkt, wie sich<br />
das gehört Bei schwerer Beladung<br />
ist die neue hintere<br />
Bremsscheibe sicher eine sehr<br />
gute Unterstützung, wenn solo<br />
Gas gegeben und angebremst<br />
wird, ist sie ziemlich überflüs-<br />
sig. Da hats die alte Trommel<br />
auch getan <strong>Der</strong> Versuch von<br />
Kawasaki, die KLR 650 ins Tourenfach<br />
springen zu lassen, ist<br />
eine glatte Geschmackssache.<br />
Wenn man die Augen schließt,<br />
ist allès beim alten. Die Sitzhaltung<br />
entspricht aufs Haar der<br />
der KLR 600. <strong>Der</strong> große 23-<br />
Liter-Tank schiebt den Fahrer<br />
nicht nach hinten und ist in<br />
heiklen Gegenden schmal und<br />
flach genug um ihn im Gelände<br />
vorrutschen zu lassen, ohne<br />
edle Teile zu beschädigen<br />
Die Scheinwerferverkleidung<br />
ist nützlich und macht die KLR<br />
auf der Autobahn bequemer,<br />
sieht aber billig und etwas nach<br />
Alibi aus. Das zähe Material<br />
dürfte Sterne und Steine ziemlich<br />
spurlos überleben. Hinter<br />
der rohen Zweckmäßigkeit liegen<br />
allerdings die offenen Kabel,<br />
was sich nicht einmal<br />
Heimwerker erlauben würden.<br />
Das Gegenteil am Heck: ein<br />
solider, großer Gepäckträger<br />
mit festen Griffen für den Bei-<br />
fahrer, beschichtet, erstklassig<br />
verarbeitet. Japanisch gut ist<br />
alles andere G riffe, Schalter,<br />
Hebel, die leichte Zweifinger-<br />
Kupplung die fünf lichtschalterhaften<br />
Gänge.<br />
Sie wird kosten, was sie kosten<br />
muß: weniger als die Honda<br />
Transalp, mehr als die 600er,<br />
also über ÖS 66.000,-.<br />
Heck trägt, besteht nicht mehr Andreas Werth
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----<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 9<br />
.---1
Die Yamaha FZX 750 Fazer und die Viertelmeile<br />
~<br />
,<br />
,<br />
,<br />
I<br />
.'i '.<br />
il
REITWA<br />
Fahrlei<br />
11, 73<br />
UN WAS<br />
DANN?<br />
Iso gut. Es mag<br />
sein daß <strong>Der</strong><br />
aft und<br />
s<br />
er e<br />
Zeigefing r verschweigt,<br />
sonde an ihnen erfreut.<br />
Es mag auch sein, daß<br />
wir beim Test von Sportmasch<br />
Bedeutung von<br />
Zehn u n<br />
auf der rte!meile oder auf<br />
r Rennstrecke ins Überpropor<br />
aufblasen. Ist<br />
es die uralte Frage<br />
"welche geht, und welche<br />
geht besser?"? Wir haben<br />
die Frage leider nicht<br />
den, aber wir sind stolz darmit<br />
der letzten verrauchten<br />
Kupplung die Antwort<br />
auf sie geben zu können.<br />
Wei: wi- glauben, daß unsere<br />
Leser, die mit einem Geldschein-Päckchen<br />
von eini<br />
b Zentimeter Dicke in<br />
den Laden gehen. ein Anrecht<br />
darauf haben, den Gegenwert<br />
in Form von zeitgemäßer<br />
Technik zu erstehen<br />
,~~ .<br />
Die ~~i t Wir<br />
er ist re"<br />
er"<br />
habilitier . Härte"<br />
ntittelte~ auf der<br />
grad achbO-Skala.<br />
Aant<br />
und nicnt Form von behelfsmäßig:echtgezimmerterMotorrad-Philosophie.<br />
Folgen Sie diesma- der RW-<br />
Redaction auf die si:.istre<br />
Seite der Custom-Motorräder.<br />
Fühlen wir der Yamaha<br />
FZX Fazer den die<br />
im nächsten Jahr als<br />
nent des Genres<br />
muß, nachdem die<br />
doch nicht nach Österrei<br />
x<br />
kommen wird. (Zu schwierig<br />
und teuer wäre die Drosselung<br />
auf die 100-Goodwil-PS<br />
gewesen und ebenso<br />
schwierig und teuer die Befreiung.)<br />
Auf der 400-Meter-<br />
Meßstrecke soll die Fazer<br />
zeigen, ob sie etwas kann<br />
oder ob sie nur arg aussieht.
Die Vorgeschichte ist schnell<br />
erzählt. Sie finden sie ausführlicher<br />
auf Seite 26 dieses Heftes:<br />
Schlingernd, mit qualmendem<br />
Hinterrad und kaum kontrollierbar<br />
setzt sich die Fazer in<br />
Bewegung und nach der achten<br />
Meßfahrt liegt die Messung immer<br />
noch bei müden 11,96 Sekunden.<br />
"Gibts nicht", grummelt<br />
RW-Chefredakteur Werth<br />
in den Bart und setzt sich auf<br />
die Maschine, während sich der<br />
bisherige Testfahrer in Selbstzweifeln<br />
windet. In einem optisch<br />
unauffälligen, aber aufsehenerregenden<br />
Durchgang, der<br />
auch später nicht wieder erreicht<br />
werden kann, wird der<br />
Score auf 11,73 gesenkt - nur<br />
in Jubeljahren kann es gelingen,<br />
den Schlupf des harten<br />
Dunlop-Hinterreifens im Bereich<br />
der optimalen 1 0~20% zu<br />
halten. Nur: Werth kann nicht<br />
gerade als Wicht bezeichnet<br />
werden und trägt nach einem<br />
durchschnittlichen kontinentalen<br />
Frühstück gesunde 94 Kilogramm<br />
auf die Badezimmerwaage.<br />
Somit können wir diese<br />
Messung nicht in die Liste der<br />
RW-Werte einreihen, die<br />
grundsätzlich mit etwa 70 kg<br />
Lebendgewicht des Fahrers ermitteltwerden.<br />
Mit dem Rechenschieber bewaffnet<br />
begeben wir uns aufs<br />
Glatteis der Zahlenspiele und<br />
RW-Technikeminenz Dipl.-Ing.<br />
Kordik empfiehlt unter Berücksichtigung<br />
der durchschnittlichen<br />
Beschleunigung und der<br />
Quadratwurzel des Quotienten<br />
der bei den Gesamtgewichte einen<br />
Faktor von 0,96 zur Angleichung<br />
an ein 70-kg-Fahrerge-<br />
wicht. Die Projektion der Zeit<br />
auf den Meereshöhe-Standard<br />
von 760 mm Quecksilbersäule<br />
bzw. 1,003 bar und 20° Celsius<br />
Lufttemperatur, der bei Verbrennungskraftmaschinen<br />
Maß<br />
der Dinge ist, können wir durch<br />
den Vorteil der 18° und den<br />
Nachteil von 755 mm Quecksilbersäule<br />
an diesem wunder-<br />
'schönen Tag am Salzburgring<br />
außer acht lassen und wir erhalten<br />
also 11,26 Sekunden für die<br />
400 Meter. Hurra?<br />
11,26 sind für eine 750er schon<br />
ein enorm guter Wert, aber,<br />
vergessen wir nicht die dramatischen<br />
11,18 sec, in der das<br />
unglaublich gutgehende Ex-<br />
12 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
<strong>Der</strong> Burn Out: 60° ist die optimale Reifentemperatur.<br />
Niederspannen der.<br />
Telegabel verringert die<br />
Wheelie-Neigung.<br />
emplar der Honda VFR 750, das<br />
uns für den Vergleichstest mit<br />
der Suzuki GSX-R 750 in der<br />
Mai-Ausgabe zur Verfügung<br />
stand, die Viertelmeile aufsog -<br />
völlig ohne -Mätzchen, mit konstant<br />
guten Zeiten unter verschiedenen<br />
Fahrern. Selbst<br />
wenn diese VFR ein Jahrhun~<br />
dertexemplar gewesen sein<br />
sollte: Geben wir uns damit zufrieden,<br />
gibt sich die Fazer damit<br />
zufrieden, ein Motorrad, das<br />
den Ampelstart mit in die Wiege<br />
gelegt bekommen hat und das<br />
mit seinem langen Radstand<br />
s~iner Gewichtsverteilung und<br />
mit dem 140/90-15-Hinterrei-<br />
fen auch die besten Voraussetzungen<br />
für diesen hat? Gibt<br />
sich dieser unerhört kräftige<br />
und kultiviert laufende Motor<br />
damit zufrieden, der schon in<br />
der FZ 750 Sport wahrlich kein<br />
Kind von Traurigkeit ist, der bei<br />
seinem Erscheinen bezüglich<br />
Durchzugsvermögen und<br />
Höchstleistung neue Dimensionen<br />
erschloß und der in der<br />
Fazer mit 94 PS Höchstleistung<br />
noch an Drehmoment gewinnt?<br />
Wir geben frieden uns und setzen nicht noch zu-<br />
Nach jeder Fahrt muß die Reifenoberfläche auf<br />
nassem Grund wieder geglättet werden.<br />
eins drauf. Wir wollen mehr.<br />
Wegen der einbrechenden<br />
Dunkelheit beschließen wir die<br />
Test~itzung um einen Tag zu<br />
verlangern und finden uns am<br />
nächsten Morgen wieder am<br />
Salzburgring ein. Mit dem<br />
Nachtzug haben wir RW-Testfahrer<br />
Konrad anreisen lassen<br />
neben einigen anderen Trick~<br />
soll er die Geheimwaffe, das<br />
Wundermittel sein: Bei 162 cm<br />
Körpergröße beträgt sein Gew!cht<br />
58 Kilogramm, momentan<br />
wird er als unser Spezialist für<br />
vorzeigbare 400-Meter-Zeiten<br />
au~gebildet; sein Werksvertrag<br />
beinhaltet Pönale, sollte sein<br />
Körpergewicht innerhalb der<br />
nächsten zwei Jahre 60 kg<br />
uberschreiten.<br />
Bei der Wahl der Startlinie gehen<br />
wir diesmal mit außerordentlicher<br />
Akribie vor, wir verlegen<br />
sie weit nach der Start-Ziel-<br />
Linie des S-Ringes, dort, wo<br />
der Belag nicht mehr von unzähligen<br />
Rennstarts und Beschleunigungsmanöverngeglättet<br />
ist und einem Schmirgelpapier<br />
mit 6er-Körnung ähnelt.<br />
Endgültig festgelegt wird sie so,<br />
daß die ersten fünfzig Meter der<br />
Distanz für gute Haftungswerte<br />
von der Sonne beschienen wird<br />
und der Rest unter schattenspendenden<br />
Bäumen liegt, die<br />
für kühle Lufttemperatur und<br />
damit für das letzte Quentehen<br />
an Motorleistung sorgen sollen.<br />
Grundsätzlich zeigt die Fazer<br />
mit ihrem um 45° nach vorgeneigten<br />
Motor und mit ihren<br />
1.525 mm Radstand schon wenig<br />
Tendenz zum Abheben des<br />
Vorderrades beim Beschleunigen<br />
- um den letzten Rest zu<br />
unterbinden, senken wir die<br />
Vorderpartie um 100 mm ab<br />
indem die Gabel eingefedert<br />
wird und mit Spanngurten in<br />
dieser Position festgehalten<br />
wird. Experimente mit der Vorspannung<br />
der hinteren Federbeine<br />
wirken sich nicht aus, sie<br />
bleibt auf Stufe zwei. Spiegel<br />
runter, Werkzeug raus, nach<br />
der vollständigen Entleerung<br />
des Tanks wird er mit einem<br />
halben Liter Kraftstoff befüllt.<br />
Um die Aufstandsfläche des<br />
H!nterreifens zu vergrößern,<br />
wird der Luftdruck gesenkt,<br />
0,8 bar reichen gerade, um den<br />
Reifen nicht auf der Felge wandern<br />
zu lassen.
~Tachdem sich der Morgen-<br />
1 ~ nebel verzogen und die<br />
Lufttemperatur 12° erreicht hat,<br />
gewinnt diesmal die übliche rituelle<br />
Handlung wahrhaft Kultisches:<br />
Sorgfältig wird der Burn<br />
Out vollzogen. Die Oberflächentemperatur<br />
des Reifens<br />
muß auf jeden Fall 60° erreichen,<br />
Abschuppen der Reifenoberfläche<br />
sollte tunlichst vermieden<br />
werden, so wird der<br />
Boden während des BUFn Outs<br />
ständig benäßt. Rauch und eine<br />
gute 400-Meter-Zeit liegen in<br />
der Luft. Konrad dreht im Stand<br />
auf 8.000 min-1, wo 7,8 mkp<br />
Drehmoment anfallen und unter<br />
Beibehaltung der Drehzahl läßt<br />
er den Lichtschranken der<br />
Startlinie hinter sich. Die Umstehenden<br />
halten die Luft an,<br />
hören präzis-kurze Schaltvorgänge<br />
und starren gebannt auf<br />
den Rechner, nach 11,29 Sekunden<br />
ist alles vorüber. War<br />
der getriebene Aufwand überflüssig<br />
oder die Basis für den<br />
Fall der 11-Sekunden-Mauer?<br />
Ums kurz zu machen, sie fällt<br />
nicht. 10,27 bleiben nach wie<br />
vor der Vmax vorbehalten, von<br />
Yamaha selbst gemessen (um<br />
die 10,45 soli sie fast immer<br />
erreichen). Nach sieben Durchgängen<br />
lassen wir die Fazer<br />
und ihre Kupplung mit 11,08<br />
gut sein, die 11-Sekunden-<br />
Mauer bleibt ein Heiligtum und<br />
das Gefüge von Hubraum und<br />
Motorleistung bleibt bestehen.<br />
11,08 sind für eine 750er sensationell<br />
und werden so schnell<br />
nicht wieder erreicht werden.<br />
Auf der anderen Seite sollen<br />
natürlich nicht 11,08 Sekunden<br />
als Kaufempfehlung sinnentleert<br />
und alleine dastehen. Den ersten<br />
Fahreindrücken nach gibt<br />
sich die Fazer als stabil, ausreichend<br />
handlich und in der<br />
Grundabstimmung eher straff.<br />
Die Verarbeitung ist wunderschön,<br />
man ist ganz baff; daß es<br />
wieder ein Motorrad mit hinterem<br />
Kotflügel aus verchromtem<br />
0' Metall gibt - so sind die 204 kg<br />
Trockengewicht akzeptabel,<br />
aber ein Test im nächsten Jahr<br />
soli alles klären. Zu haben wird<br />
die FZX 750 irgendwann im Februar<br />
'87 sein, je nach Yen-<br />
Kurs wird der Preis ÖS 90.000,-<br />
bis 95.000,- betragen.<br />
Michael Bernleitner<br />
--~--~---.._-----.~---<br />
._---<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 13<br />
--~ --1
'<br />
: JJ C<br />
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o 1TE . EICmSC<br />
HERZ<br />
Es gab te Zeiten, ein Anfänger da konn- sich<br />
noch eine drei bis vier Jahre<br />
alte 250-ccm-GP-Maschine zulegen,<br />
eine Yamaha oder Rotax<br />
beispielsweise, um für relativ<br />
wenig Geld seine Lehrzeit im<br />
Rennsport zu absolvieren. Heute,<br />
wo sogar serien mäßige GP-<br />
Rennmotorräder immer komplizierter<br />
und damit teurer werden,<br />
von den schwindelerregenden<br />
Ersatzteilkosten gar<br />
nicht zu reden, können diesen<br />
Weg nur wohlbetuchte Neulinge<br />
beschreiten. Nachdem die<br />
heutigen Straßenmotorräder<br />
zunehmend domestizierte Kopien<br />
von Rennmaschinen darstellen,<br />
ist leicht erklärt, warum<br />
es im Moment so populär ist,<br />
den Einstieg ins Renngeschehen<br />
auf dem Sattel von Straßenmodellen<br />
zu suchen, die<br />
man auch auf einer Rennstrekke<br />
fahren kann - ob man das<br />
gute Stück auch wieder unbeschadet<br />
in Richtung Heimat lenken<br />
kann, ist eine andere Frage.<br />
Klingt ja nicht schlecht, aber bei<br />
näherer Betrachtung hat die Sache<br />
auch einige Nachteile.<br />
Stürze zum Beispiel, die ja unvermeidlich<br />
zum harten Alltag<br />
des Rennaspiranten gehören,<br />
sind nicht nur schmerzhaft,<br />
sondern auch sehr kostspielig,<br />
bedenkt man die exorbitanten<br />
Preise für Ersatzverkleidungen,<br />
Fahrwerkteile und ähnliches.<br />
Weiters hält auch die tollste Serienstraßenmaschine,<br />
die GSX-<br />
R-750er Suzuki beispielsweise,<br />
dem Vergleich im Fahrverhalten<br />
mit einem veritablen GP-Straßenrennmodell<br />
nicht stand.<br />
Wenn man im Renngeschehen<br />
wirklich mitmischen will, muß<br />
Wayne Gardner oder Kevin<br />
Schwantz heißt.<br />
Das alles spricht dafür, die<br />
Rennkarriere auf einem speziellen<br />
Rennmotorrad zu beginnen,<br />
mit Renn- statt Straßenreifen,<br />
und sich Kummer mit aufsetzenden<br />
Auspüffen und beschädigungsgefährdeter<br />
teurer<br />
Straßenausstattung zu ersparen.<br />
Fragt sich nur wie, wenn man<br />
nicht zufällig im Lotto gewonnen<br />
hat. Einzylinder-Rennmotorräder<br />
lautet die Antwort, und<br />
obwohl schon seit einigen Jahren<br />
im Gespräch, wird die Idee<br />
jetzt erst so richtig aktuell,<br />
nachdem die Kosten" richtiger"<br />
GP-Rennmotorräder in immer<br />
schwindelerregendere Höhen<br />
klettern. Aktuell nicht nur in<br />
Großbritannien, wo das Konzept<br />
vor etwa 10 Jahren entstand,<br />
hauptsächlich um die<br />
vielen veralteten britischen und<br />
italienischen Einzylinder-Rennmodelle<br />
weiterhin im Renngeschehen<br />
halten zu können.<br />
Dann erlebte allerdings das<br />
Classic Racing Ende der 70er<br />
seinen Höhenflug und wurde<br />
zum Tummelplatz für all die<br />
Manx Nortons und 7R Ajays,<br />
Aermacchis und Ducatis, die<br />
ohnehin mit der neuen Einzylinder-Generation<br />
- meist mit japanischem<br />
Motor und Weiterentwicklungen<br />
von MX- und<br />
Enduro-Modellen - nicht Schritt<br />
halten konnten.<br />
Tn Japan selbst hat sich jei<br />
denfa::s die" Sound-of-<br />
Swinging-Single" -Klasse zu<br />
DER Anfängerkategorie entwikkelt,<br />
die bis zu 200 Starter von<br />
250-600 ccm pro Rennen an-<br />
man eben früher oder späterzieht.<br />
In Großbritannien erwies<br />
umsteigen, sogar wenn man sich das Konzept als so erfolg-<br />
CObas in Ki'<br />
ein vergleichiegSb~nnalung:<br />
sWelse IJ .<br />
reiswerles LI "<br />
ergnugen.<br />
reich, daß Honda GB eine bereits<br />
wohldotierte Single-Cylinder-Championship<br />
1985 mit sage<br />
und schreibe £ 2000 sponserte.<br />
Es gab so viele Starter,<br />
daß bei den meisten 250er und<br />
500er Bewerben zwei Rennen<br />
abgehalten werden mußten.<br />
Auch in Spanien schuf man,<br />
dank einer Initiative der Zeitschrift<br />
Solo Moto, eine Einzylin-<br />
der-Serie, die es nicht nur<br />
den Einzylinder-Montesas und<br />
-Bultacos, die die Traditionsbewußten<br />
unter uns schon so lange<br />
vermißten, endlich ermög-<br />
lichte, sich wieder sehen - und<br />
hören! - zu lassen, sondern<br />
auch vielversprechenden jungen<br />
Fahrern Gelegenheit bot,<br />
auf einem richtigen Rennmodell<br />
mit MX- oder Enduro-Motor<br />
Rennerfahrung zu sammeln.<br />
Als ich im vergangenen November<br />
den letzten Bewerb des<br />
'85 Criterium Solo Moto in Jarama<br />
verfolgte, fragte ich mich<br />
unwillkürlich, warum sich nicht<br />
schon mehr Länder der "Swinging<br />
Singles" annehmen. Die<br />
Maschinen sind billig in der<br />
Herstellung, nicht viel teurer in<br />
Was macht n KTM-Motocross-Motor in<br />
der spanischen 250-ccm-Single-Meisterschaft?<br />
Er heimst Erfolge ein, und das<br />
nicht zu knapp, denn:<br />
Ein modernes, speziell angefertigtes GP-<br />
Rennmotorrad zu kaufen und zu fahren<br />
ist heutzutage n kostspieliges Vergnügen.<br />
Wen nimmt es also wunder, daß<br />
immer mehr hoffnungsvolle Jungfahrer<br />
in aller Welt beg n en Em yl1 r-<br />
Rennmaschinen zu liebäugeln, um sich<br />
den Begmn oder - in manchen Fällen<br />
die Fortsetzung einer Rennkarriere auf<br />
zwei Rädern leisten zu können?<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 15<br />
1
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Erwerb und Betrieb, und es<br />
macht Spaß, mit ihnen Rennen<br />
zu fahren; auch für das Publikum<br />
haben sie Unterhaltungswert,<br />
selbst wenn der Sieger,<br />
der profilierte Trialfahrer Alberto<br />
Puig, der mit 19 seine erste<br />
Straßenrennsaison in Angriff<br />
nahm, nach einem langsamen<br />
Start mühelos auf dem technisch<br />
überlegensten Motorrad<br />
des Feldes siegte: er fuhr den<br />
Prototyp der JJ-Cobas-Single<br />
mit dem membrangesteuerten<br />
250-ccm-KTM-Motor.<br />
Fünf Monate später hatte ich in<br />
Calafat Gelegenheit, Puigs unbesiegbareösterreichisch-spanische<br />
Maschine zu testen. Sie<br />
ist wie ihre zweizylindrige<br />
Schwester mit Rotax-Motor eine<br />
gelungene und kraftvolle Mischung<br />
aus österreichischem<br />
Fachwissen im Motorenbau und<br />
den innovativen Fahrwerksdesignkünsten<br />
von Antonio Cobas.<br />
Vor etwa 10 Jahren begann<br />
ich selbst meine Rennkar-<br />
riere auf einer Einzylinder-Maschine:<br />
ein 250-ccm-Ducati-<br />
Motor in einer Fabriksversion<br />
des damaligen Nonplusultra in<br />
der Fahrwerkstechnologie - einer<br />
verkleinerte Version des<br />
klassischen Doppelschleifen-<br />
Norton- Featherbed- Fah rwerks.<br />
Auf diesem kleinen Motorrad<br />
lernte ich die grundlegendste<br />
und wichtigste Lektion des<br />
Rennfahrers: Kurventechnik.<br />
Auf der Geraden Vollgas geben<br />
kann jeder, aber wenn man<br />
Rennen fährt, muß man vor<br />
allem eines lernen: wie man<br />
bei Renngeschwindigkeiten<br />
bremst, schaltet und Kurven<br />
meistert. Die Zeiten haben sich<br />
seit damals zwar geändert, aber<br />
das Prinzip gilt immer noch. Nur<br />
benötigt man heute für die<br />
Lehrzeit keine Kleinausgabe<br />
eines klassischen Doppelrahmens,<br />
sondern eine vereinfachte<br />
Ausgabe des modernen GP-<br />
Fahrwerks, wie es die Cobas-<br />
Rotax besitzt. Genau das gibt<br />
es jetzt in Form des von Antonio<br />
Cobas gebauten Prototyps<br />
mit KTM-Motor.<br />
Als ich beneinander sie in Calafat stehen sah, ne-<br />
fiel mir auf, wie ähnlich sich die<br />
Zweizylinder-Rotax und die<br />
Einzylinder-KTM sind. Tatsächlich<br />
ist die Verkleidung fast<br />
16 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
A. Cobas (re) im Gespräch mit Alan Cathcart.<br />
identisch, die KTM hat sogar ein<br />
Loch im hintersten Teil des Sit-<br />
zes, wo bei der Rotax das zweite<br />
Auspuffrohr hinausgeführt<br />
sich um einen Prototyp handelt,<br />
ist das Fahrwerk der KTM aus<br />
schwerem aber billigen Stahlblech,<br />
das sich leicht bearbei-<br />
250-ccm-KTM-Zweitakter im Kastenprofilrahmen.<br />
wird. "Eine Schicht darunter ist<br />
die Fahrwerksgeometrie zwar<br />
ähnlich, in der Ausführung jedoch<br />
völlig verschieden. Da es<br />
Alu-Schwinge mit Roling-Federbein.<br />
---------~~-----<br />
sich in eine einfachere und wirtschaftlichere<br />
Form bringen<br />
läßt", erklärt mir Antonio, als wir<br />
die zwei Maschinen begutachten.<br />
"Das Grundkonzept der<br />
KTM unterscheidet sich kaum<br />
von dem der Rotax, aber ich<br />
habe es modifiziert, um den<br />
Preis niedrig zu halten und den<br />
unerfahrenen Fahrer möglichst<br />
nicht zu verwirren. Zum Beispiel<br />
ist das hintere Aufhängungssystem<br />
nicht verstellbar;<br />
man kann nur auf die übliche<br />
Weise die Kompression und die<br />
Dämpfung auf dem Roling-Federbein<br />
ändern. Ich benütze die<br />
Roling, weil sie billiger ist als die<br />
White Power, die wir jetzt auf<br />
GP-Maschinen verwenden,<br />
aber für einen jungen Fahrer ist<br />
sie völlig ausreichend. Bei der<br />
Forcella-Italia-Gabel läßt sich<br />
nur die Vorlast adjustieren, wie<br />
bei einem Straßen motorrad,<br />
und es gibt keine komplizierte<br />
Frontaufhängung mit Anti-dive<br />
usw. Die Rahmengeometrie ist<br />
dieselbe wie bei unserer<br />
GP 250, nur gibt es nicht so<br />
viele Adjustiermöglichkeiten,<br />
die den Fahrer verwirren<br />
könnten. "<br />
Ich warf ein, daß meiner Meinung<br />
nach Marvic-Räder und<br />
ein Vierkolben-Brembo-Sattel<br />
nicht gerade zur Billigstausstattung<br />
gehören, aber Cobas war<br />
schnell mit einer Erklärung zur<br />
Hand: "Da dieses Motorrad eine<br />
Art Versuchskaninchen ist,<br />
haben wir es einfach so ausgestattet<br />
wie unsere Rotax-Ma-<br />
ten läßt, und damit für die Entschinen. Diese Teile können<br />
wicklungsphase genau richtig natürlich auf speziellen Wunsch<br />
ist. "An diesem Motorrad pro- eingebaut werden, aber für das<br />
biere ich aus, ob mein Konzept serien mäßige Fahrwerk werden<br />
wir zum Beispiel normale<br />
schwarze Brembo-Sättel verwenden,<br />
außerdem konnte ich<br />
Marvic wahrscheinlich überreden,<br />
preisgünstige Räder mit<br />
Leichtmetallfelgen zu erzeu-<br />
~ gen. Auf diese Weise wird ein<br />
~ komplettes Motorrad mit KTMc:<br />
Motor wahrscheinlich rund<br />
i 750.000 ptas/£ 3.400 betragen.<br />
~ Das Fahrwerk verträgt aber<br />
",- auch die meisten anderen mo-<br />
~ dernen 250-ccm-MX-Motoren,<br />
.5 die den Getriebekettenkranz<br />
2 hinten oben haben. Ich habe<br />
"g Entwürfe gezeichnet, die mit<br />
Motoren von Honda, Yamaha,<br />
~ Gilera oder Cagiva genauso<br />
~ kompatibel sind wie mit KTM,
T<br />
I<br />
- I<br />
und auch ein Suzuki-Motor wäre<br />
kein Problem. Für einen<br />
500er Viertakt-Einzylinder müßte<br />
man einiges verändern, und<br />
tatsächlich arbeite ich daran gerade,<br />
wobei ich den Prototyp als<br />
Ausgangsbasis verwende" .<br />
Aha, das würde erklären,<br />
warum ich in Antonios Büro in<br />
Barcelona, unter den Ausstellungsräumen<br />
von Teamchef Jacinto<br />
Moriana, einen Merlin-<br />
Tecfar SOHC vom neuen DG-<br />
400-trail-bike liegen sah, das<br />
übrigens eine Weiterentwicklung<br />
des Ducati-Utah "zur Hälfte<br />
Pantah" Prototyps ist. Wowein<br />
neuer Einzylinder-desmoroad-racer<br />
in einem Fahrwerk<br />
von Meisterhand entworfen.<br />
Mmmh. .. das wäre genau das<br />
Richtige, um aus dem Verfasser<br />
dieser Zeilen wieder einen<br />
(Renn-)Jüngling zu machen!<br />
I:öchste Zeit für eine klei-<br />
.c ne Runde auf der KTM,<br />
aber zuerst entdeckte ich noch,<br />
warum sich der junge Puig in<br />
Jarama vom letzten Platz zur<br />
Spitze vorkämpfen mußte: dieses<br />
Fahrzeug in Gang zu bringen<br />
ist gar nicht so ohne! "Wir<br />
haben die Kompression erhöht, "<br />
um mehr Leistung zu bekommen,<br />
außerdem hat Eduardo<br />
Giro sich mit dem Zylinder und<br />
dem Rennauspuff beschäftigt",<br />
klärt Antonio mich auf. Natür-<br />
lich, daß E. Giro einige Erfahrung<br />
mit 250er Einzylinder-<br />
Zweitaktern hat, beweist der Erfolg<br />
der Ossa, die er für Santi-<br />
Herrero kreierte: was sagte ich<br />
noch gleich über verjüngende<br />
Wirkung? Wie auch immer,<br />
nachdem HerrÎ Torrontegui, der<br />
für Cobas die 8Ü-ccm-GP-Maschine<br />
fährt, mir den Trick gezeigt<br />
hatte, mit dem. man den<br />
Motor auf Touren bringt - er<br />
muß es ja wissen, hat er doch<br />
erst kürzlich auf eben diesem<br />
Fahrzeug in einem spanischen<br />
offenen 250er Bewerb in Jarama<br />
den 6. Platz gemacht und<br />
dabei eine ganze Horde von<br />
, Rotax- und Yamaha-Zweizylindern<br />
auf ihren Platz verwiesenstieg<br />
ich auf und fuhr los.<br />
Ich bin schon einmal auf einem<br />
Ei nzyli nder - Zweitakter-Ren nen<br />
gefahren: es war eine RM-<br />
250er Straßen maschine von<br />
Suzuki, die der frühere britische<br />
Ducati-Importeur Vic Camp für<br />
40-mm-Forcella-Gabel mit 300-mm-Brembo-<br />
Scheibe: Das genügt.<br />
Rennzwecke adaptiert hatte.<br />
Nach 100 Metern auf der Cobas-KTM<br />
fühlte ich die Erinnerungen<br />
in mir aufsteigen. Wie<br />
konnte ich es nur vergessen:<br />
sie vibrieren wirklich wie ver-<br />
rückt, sogar stärker als eine<br />
gute alte britische Einzylinder,<br />
oder vielleicht scheint es nur so<br />
wegen der höheren Vibrationsfrequenz.<br />
Gesessen bin ich auf<br />
der Suzuki allerdings nicht so:<br />
BRANDNEU!! ! BETA TR 50<br />
Führerscheinfrei<br />
GS-SPORT Günther Schick<br />
6130 Schwaz, Ried 21 a, TeL. 05242/46772<br />
""------ --------------<br />
die Hände in traditionellem Cobas-Stil<br />
weit unten, um die Gewichtsverteilung<br />
55/45 vornel<br />
hinten zu erreichen, die der<br />
Meister nun einmal so haben<br />
will, obwohl es hier eindeutig<br />
den Fahrkomfort schmälert, sogar<br />
in größerem Maße als auf<br />
der neu esten TR2 mit Rotax-<br />
Motor, die ich gleich anschließend<br />
fuhr. Sehr bequem ist diese<br />
Kombination von Vibrationen<br />
und Fahrhaltung ja nicht gerade,<br />
aber ich nehme an, daß die<br />
Rennen des Criteriums kürzer<br />
sind; außerdem ist es eine gute<br />
Vorbereitung für den Tag, an<br />
dem unser vielversprechender<br />
Angel Nieto den Sprung hinaus<br />
in die harte Welt der Zweizylinder-GP-Motorräder<br />
machen<br />
wird. Ich glaube, das 18-Zoll-<br />
Hinterrad (16 Zoll vorne) trägt<br />
dazu bei, das Gewicht des Fahrer<br />
noch mehr nach vorne auf<br />
Schultern und Unterarme zu<br />
verlagern, als dies bei der TR1<br />
mit 16-Zollreifen der Fall wäre.<br />
rr0tz des gewichtigen Stahli<br />
fahrwerks - soll für die Serienproduktion<br />
durch Aluminium<br />
ersetzt werden - beschleunigt<br />
die kleine Einzylin-<br />
der sehr gut, begünstigt durch<br />
den leichten Motor und die beachtliche<br />
Motorleistung von<br />
46 PS bei 8.700 Touren (4 PS<br />
mehr als normal), die Giro aus<br />
ihm herausholte. Dank der<br />
Membransteuerung beschleunigt<br />
die Maschine sehr gleichmäßig,<br />
obwohl es bei 7.000<br />
Touren zu einem spürbaren<br />
Leistungszuwachs kommt, und<br />
tatsächlich gibt es bis 9.000<br />
Touren keinen merklichen Leistungsverlust.<br />
Die linksseitige<br />
Schaltung (Erste oben) ist für<br />
DasSieger-Divinol<br />
Hochleistungsöl<br />
für hochdrehende Serienund<br />
Rennmotore<br />
D ivi n 0 I Generalimporteur:<br />
S. Neis, 6060 Tulfes,<br />
05223/41 3 37<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 17<br />
------.1
ANTRIEB<br />
Motor:<br />
Kühlsystem:<br />
Gassteuerung :<br />
Bohrung X Hub:<br />
Hubraum:<br />
Maximale Leistung1)<br />
Vergaser'<br />
Luftfiter:<br />
Schmiersystem :<br />
Kupplung:<br />
Sekundartrieb:<br />
ZÜNDUNG<br />
Leistung<br />
FAHRWERK<br />
Rahmen:<br />
Telegabel:<br />
Holmdurchmesser:<br />
Abstimmung:<br />
Schwinge<br />
Abstützung:<br />
Federbein,<br />
Abstimmung:<br />
Bremse vorne:<br />
Bremsdurchmesser:<br />
Bremse hinten:<br />
Bremsdurchmesser:<br />
Reifendimension vorne:<br />
Reifentyp2) :<br />
Reifendimension hinten:<br />
Reifentyp2) .<br />
,) Herstellerangaben<br />
2) ErstallSSIafluiig<br />
87er Harleys eingetroffen!<br />
Auslagenmodelle prompt lieferbar,<br />
Tour Glide Classîc, Low Rider Custom,<br />
Sportster Deluxe<br />
JOHANN G. MAIRHOFER<br />
VertragshändIer<br />
A-6300 Angath bei Wörgvrirol,<br />
BP-Tankstelle, TeL. 05332/43 27, 4938,<br />
Mo-Fr 9-12, 15-18, Sa 9-12<br />
ThNEWlI<br />
RIEÜN':<br />
18 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Cobas 250 KTM<br />
Einzylinder-Zweitakt<br />
wassergekuhlt<br />
Membransteuerung<br />
71 x62 mm<br />
246 ccm<br />
46 PS/8 700 min-1<br />
Bing 38 mm<br />
Trichtêr<br />
Gemischschmierung<br />
Mehrscheiben im Öl bad<br />
Kette<br />
CDI-Motoplat<br />
Stahl-Kasten pro ti I<br />
Forcella<br />
40mm<br />
luftunterstützt<br />
AI u-Kasten p roti I<br />
Monoshock<br />
Roling<br />
Zug- und Druckstute<br />
verstellbar<br />
Scheibe Brembo mit<br />
Vierkolbensattel<br />
300 m m<br />
Scheibe Zanzani<br />
200 rnm<br />
12/60-16<br />
Michelin Slick<br />
14/68-18<br />
Michelin Slick<br />
ABM NGEN<br />
Radstand:<br />
Gewicht vollgetankt:<br />
IMPORTEUR/HERSTELLER<br />
Firma: J.J. Cobas J.J. Automoriles<br />
Adresse: c/Gerona Nr. 57, Barcelona 08009<br />
Spanien<br />
..<br />
~n<br />
1.340 mm<br />
ca. 85 kg<br />
Nichts für<br />
Piloten<br />
über 1 ,85.<br />
Wenig Gewicht und 16-Zoll-Vorderrad<br />
sorgen für Agiltät.<br />
Cobas legt<br />
Serie auf<br />
Die neue Straßenversion<br />
mit dem<br />
KTM-GS-Motor<br />
bringt er in Spanien<br />
mühelos durch die<br />
Zulassungsprüfungen.<br />
Die Version mit<br />
licht, Blinkern und<br />
Batterie müßte in<br />
Österreich so etwa<br />
um die ÖS 100.000,zu<br />
kriegen sein, so<br />
die erste Kalkulation.<br />
Holt wer die KTM<br />
nach Österreich zurück?<br />
Linkshänder lästig, nachdem<br />
die Maschine wie die Rotax<br />
leicht umgelegt werden kann,<br />
was das Hinaufschalten manchmal<br />
etwas schwierig macht. Allerdings<br />
kann das auf Wunsch<br />
leicht abgeändert werden. <strong>Der</strong><br />
Radstand beträgt wie bei der<br />
Rotax 1.340 mm, und die Maschine<br />
ist in der Kurve sehr<br />
wendig, obwohl sie - mehr als<br />
die TRi - dazu neigt, das Vorderrad<br />
in Richtung Kurvenscheitelpunkt<br />
zu drehen. Die<br />
Bremsleistung ist wirklich gut,<br />
die 300-mm-Vorderradscheibenbremse<br />
reicht für das ziemlich<br />
leichte Fahrzeug völlig aus.<br />
Ich schätze, das Motorrad wiegt<br />
nicht mehr als 85 kg, obwohl<br />
Antonio es wegen des vorläufigen<br />
Stahlfahrwerks noch nicht<br />
gewogen hat. Das Fahrwerk,<br />
das auch die Grundlage für eine<br />
TT2-Version für den RZ/RD<br />
350 LC von Yamaha und möglicherweise<br />
für ein Straßenmotorrad<br />
mit Eisis-Motor bilden<br />
soli, wollen Cobas und Moriana<br />
nicht nur in Spanien, sondern<br />
möglichst auch im Ausland verkaufen.<br />
Es wird nötig sein, die<br />
Kosten für das Fahrwerk auf<br />
etwa 500.000 ptas/£ 2.300 herunterzuschrauben,<br />
um mit dem<br />
britischen Harns-Fahrwerk konkurrieren<br />
zu können, das im<br />
Moment in den USA und in<br />
Japan mit großem Erfolg für die<br />
Einzylinder-Klasse angeboten<br />
wird. Mit zunehmender Bedeutung<br />
dieser Kategorie sollte es<br />
jedoch künftig keine Absatzschwierigkeiten<br />
geben Jedenfalls<br />
hat der Einzylinder-KTM-<br />
Prototyp-Cobas bereits die nö-<br />
tigen Erkenntnisse für die Pro-<br />
duktion einer kleineren Version<br />
mit dem 80-ccm-Autisá-Motor<br />
geliefert, der in der Serienproduktion<br />
jetzt vom Huvo-Casal-<br />
Motor abgelöst wurde. Im Moment<br />
beginnt Cobas gerade mit<br />
der Arbeit an einer Maschine für<br />
die kommende Einzylinderi25er-GP-Klasse,<br />
die den neuen<br />
Rotax-Scheibenventilmotor<br />
bekommen solL. Nun, wie auch<br />
immer, eines ist sicher: Einzylinder-Rennen<br />
erobern sich ihren<br />
fixen Platz in der Rennwelt,<br />
und in der JJ-Cobas-KTM besitzen<br />
sie einen idealen Vorkämpfer.<br />
Alal1 Cathcart
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DAUERTEST. Honda CS 450 S<br />
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I<br />
Stellen dem wir Sektor anheim: der Zweizy- Auf<br />
linder-Viertakter hat sich in den<br />
letzten zwanzig Jahren ganz<br />
einfach fast nichts getan. Honda<br />
CB 450 Supersport, 1965,<br />
100 PS Literleistung; Honda<br />
CB 450 K, 1969, 89 PS/L; Honda<br />
CB 360 G, 1973, 95 PS/L;<br />
Yamaha XS 500, 1976, 96 PS/I;<br />
Honda CB 400 T, 1978,<br />
107,5 PSI!. Wir halten im Jahr<br />
1986 bei der CB 450 S im recht<br />
rasanten Design mit 44 PS,<br />
98 PSII und 168 kg Trockengewicht<br />
(CB 450, 1969: 194 kg).<br />
Wir mutmaßen, daß der schnel- t¡<br />
le Viertakt- Twin eigentlich die'~<br />
ureigenste Form des leichten, ~<br />
puren Motorrads an sich ist und ~<br />
finden es schade, daß dieser':<br />
Bereich in der Entwicklung der ;.<br />
japanischen Hersteller ein ~<br />
Schattendasein führt. Von Ka- B ' S tl" hk "t ' t -b<br />
wasakis neuer Fünfhunderter rave por ic ei, wenn s so e was gi t.<br />
lassen wir uns im nächsten Jahr<br />
gerne eines Besseren belehren.<br />
Präzise und kurz läßt sich aber<br />
auch Positives an unserer<br />
Dauertest-450er beschreiben:<br />
Ganz sicher hat niemand Rücksicht<br />
auf das Fahrzeug genommen,<br />
ganz im Gegenteil, doch<br />
ohne jede Störung durchlief die<br />
CB 450 die Saison so, wie man<br />
es von einem japanischen Mo-<br />
torrad eigentlich erwartet. <strong>Der</strong><br />
sechsventilige OHC-Motor, der<br />
seit fast zehn Jahren annähernd<br />
unverändert gebaut wird, ist<br />
CB 450 S - jugendfrei<br />
unter fünfzigtausend<br />
Schillng.<br />
20 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
Sportiv wäre vielleicht der richtige Ausdruck.<br />
Zweifeln hinsichtlich Haltbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit auf jeden<br />
Fall erhaben, die letzte Version<br />
besitzt nun einen überarbeiteten<br />
Steuerkettenspanner und<br />
einen Ölkühler. Die Fahrleistun-<br />
gen sind im wahrsten Sinn des<br />
Wortes unauffällig: 400 Meter<br />
aus dem Stand in 15,5 s liegen<br />
im Enduro-Bereich, der Durchzug<br />
von 80-140 kmlh im fünften<br />
Gang in 12,4 s und im<br />
sechsten Gang in 17,8 s,<br />
naja. Durch Drehzahlhunger<br />
schwingt sich der Motor zu<br />
171 kmlh Spitzengeschwindigkeit<br />
auf, die aber schon durch<br />
geringen Seitenwind oder<br />
leichte Steigungen stark gesenkt<br />
wird. Unüberbietbar das<br />
Sechsgang-Getriebe unseres<br />
Testexemplars: Schon auf<br />
leichtesten Fußdruck rasten alle<br />
Gänge exakt ein, die Leerlauf-<br />
suche gestaltet sich unter jedem<br />
Umstand absolut problemlos.<br />
Beim Fahren versteht es die<br />
CB 450 S, daß kaum Unmut<br />
über die relativ geringe Motorleistungaufkommt<br />
und das muß<br />
daran liegen, daß man sich eigentlich<br />
wie auf einem richtigen<br />
Motorrad vorkommt. Die Sitzposition<br />
ist entspannt, aber eindeutig<br />
sportlich, es macht Freu-
1<br />
de, den Motor auf Drehzahl zu<br />
halten. Man könnte es so sehen,<br />
daß es sich mit der 450er<br />
sehr herzhaft über kurvenreiche<br />
Landstraßen glühen läßt,<br />
ohne allzuschnell in unkontrollierbareGeschwindigkeitsregionen<br />
katapultiert zu werden.<br />
<strong>Der</strong> unten rohrrahmen offene ist Gitter- in den<br />
möglichen Tempobereichen<br />
verwindungsfrei, seine groben<br />
Schweißnähte stören etwas.<br />
Sehr komfortabel, fast weich ist<br />
die Telegabel mit 140 mm Federweg,<br />
die Dämpfung hält aber<br />
in allen Situationen mit. Erst im<br />
Zweipersonenbetrieb offenbaren<br />
sich leichte Fahrwerksschwächen<br />
an der Hinterhand,<br />
da die Kastenschwinge aber in<br />
Kugellagern geführt ist und einen<br />
stabilen Eindruck macht,<br />
sind sie wohl den Dämpfungseigenschaften<br />
der bei den Federbeine<br />
zuzuschreiben und<br />
bessern sich bei Federvorspannung<br />
in der härtesten Stufe<br />
etwas.<br />
Wie fast jedes RW-Testmotorrad<br />
wurde auch die Honda etlichen<br />
scharf .gefahrenen Runden<br />
auf dem Osterreichring zu-<br />
geführt, dort zeigte sich, daß<br />
die Bremsanlage harter Belastung<br />
gewachsen ist und in der<br />
Wirkung fadingfrei ist.<br />
Das, was ursprünglich niemand<br />
haben wollte, muß dann das<br />
klare Resümee des Dauertests<br />
sein: Die CB 450 S ist das sogenannte<br />
ideale Einsteigermotorrad<br />
beziehungsweise eine<br />
gute Wahl für Leute, die vielleicht<br />
nicht gam;so viel oder so<br />
, eilig fahren wollen, aber trotz-<br />
. dem Wert auf appetitliche Optik<br />
und hohe Zuverlässigkeit zu einem<br />
fairen Preis legen. Wir beeilen<br />
uns noch, die komfortable<br />
Sitzbank und den großzügigen<br />
Tank zu loben und empfehlen<br />
den Preis von ÖS 48.900,-.<br />
Michael Bernleitner<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 21<br />
i
VORSTE LUNG' rley<br />
FLST er tage Softajl<br />
,<br />
d Herren.<br />
Dal1en un kreieren:,<br />
\\eine CycleS tU ..ierfen.<br />
" \\otor ter tU ".<br />
custol1 Fens<br />
Regel, aUs del1<br />
D'e erste, Regeln<br />
i ist, die -<br />
22 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
avidson FXLR Low-Rider Custom u<br />
J.<br />
... .~''''''.''~'..~y-,~''"~'~,,~~,-
~<br />
?:'<br />
'-.c.¡<br />
..<br />
"Ummei! Machen Sie einem<br />
.L ~enschen, dessen Idealen<br />
man mit einer GSX-R schon sehr nahe<br />
kommt, klar, daß es für Harleys eigene<br />
Beurteilungsmaße gibt, die einer gewissen<br />
respektvollen Geisteshaltung der<br />
Geschichte gegenüber zu entspringen<br />
haben.<br />
Ja, ja, man kann nicht ordentlich umlegen<br />
damit, es gibt keine interessanten<br />
Drehzahlen und keine nennenswerte<br />
Beschleunigung. Ich meine wirklich<br />
nennenswerte Beschleunigung. Außerdem<br />
kommt man nur schwer unter<br />
Die große Evolution-Maschine<br />
hängt jetzt in Gummiblöcken.<br />
ÖS 200.000,- weg, wenn man sich eine<br />
der besseren Harleys anlacht. Aus solchen<br />
Gedanken ist der Holzweg gebaut,<br />
der nie und nimmer zu einer der Maschinen<br />
aus Milwaukee führt. Die Selbstverständlichkeit,<br />
mit der Japanische Moto-<br />
ren perfekt funktionieren, mit der eine<br />
Unzahl von ausgetüftelten Kleinteilen<br />
ungeheure Leistungen produziert, ist<br />
nicht der Ansatzpunkt für die Harley-<br />
Philosophie. Eigenartig ist zunächst<br />
schon die Tatsache, daß man zum Motorradfahren<br />
überhaupt eine solche be-<br />
nötigt.<br />
Wenn es also diese eine Philosophie<br />
gibt - es gibt entschieden weniger Philosophen<br />
unter den Motorradfahrern als<br />
Philosophien der Hersteller -, so ist dies<br />
die Freude am grundsätzlichen Funktionieren<br />
der Verbrennungskraftmaschine.<br />
Harley Davidson baut immer neue Variationen<br />
um das Abenteuer der vier Arbeitstakte<br />
in zwei langen Zylindern. Aus<br />
dem 87er Programm haben wir einfach<br />
zwei Modelle gewählt, die uns das Außergewöhnliche<br />
lehren sollen.<br />
1977 entstand der erste Low-Rider aus<br />
Rahmen und Motor der guten alten Electra<br />
Glide und der leichteren Sportster-<br />
GabeL. Was Harley heute daraus gemacht<br />
hat, muß drüben in den Staaten<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 23
ANTRIEB<br />
Motor:<br />
Kühlsystem:<br />
Gassteuerung:<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Harley Davidson Heritage Softail<br />
Zweizyl i nder- Viertakter<br />
Luftkühlung<br />
2 Ventile OHV,<br />
Stoßstangen, Hydrostössel<br />
Bohrung x Hub: 88,8 x 108 mm<br />
Hubraum: 1.340 ccm<br />
Verdichtungsverhältnis: 8,5 '1<br />
Maximale Leistung') 68 PS/5.000 min-1<br />
Maximales Drehmoment'): 9,7 rnkp/3.200 min-'<br />
Vergaser: Butterfly mit Purnpe 38 mm ø<br />
Luftfiter: Papier, trocken<br />
Schmiersystem: Naßsumpf<br />
Ölvolumen: 3 I<br />
Primärtrieb: Duplexkette<br />
Kupplung: Mehrscheiben, naß<br />
Sekundärtrieb: Zahnriemen<br />
Starter: Elektro<br />
Übersetzungsverhältnis 1. Gang: 10,93<br />
2. Gang: 7,45<br />
3. Gang: 5,40<br />
4. Gang: 4,16<br />
5. Gang: 3,37<br />
ELEKTRIK<br />
Leistung:<br />
Batterie:<br />
FAHRWERK<br />
310W<br />
12 V/19 Ah<br />
Rahmen: Doppelschleifen-Stahl roh rkonstru ktion<br />
Telegabel: Harley<br />
Holmdurchmesser: 39 mm<br />
Schwinge: Stahlrohr<br />
Abstützung: Softail<br />
Federbein: zwei,luftunterstützt<br />
Bremse vorne: Scheibe<br />
Bremsdurchmesser: 292 mm<br />
Bremse hinten: Scheibe<br />
Bremsdurchmesser: 292 mm<br />
Reifendimension vorne: MT 90 x 16<br />
Reifentyp2): Dunlop<br />
Reifendimension hinten: MT 90 x 16<br />
Reifentyp2): Dunlop<br />
1) Herstellerangaben<br />
2) Erstausstattung<br />
ì) Preise ab lmporleiir inkl. MiV5t.<br />
24 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
ABMESSUNGEN<br />
Länge:<br />
Breite:<br />
Höhe:<br />
Griffabstand :<br />
Sitzhöhe:<br />
Abstand Sitz-Fußrasten:<br />
Fußrastenhöhe:<br />
Radstand:<br />
Nachlauf:<br />
Lenkkopfwinkel:<br />
Gewicht vollgetankt:<br />
Maximales Gesamtgewicht:<br />
Maximale Zutadung vollgetant:<br />
Tankvolumen:<br />
Reserve:<br />
KOSTEN UND SERVICE3)<br />
2.382 mm<br />
820 mm<br />
1.110 mm<br />
605 rnm<br />
613 mm<br />
418 mm<br />
255 mm<br />
1.588 mm<br />
147 mrn<br />
59° i<br />
298 kg<br />
492 kg<br />
201 kg<br />
15,91<br />
Kaufpreis: 233.803,-<br />
IMPORTEUR<br />
Firma: Harley Davidson GmbH<br />
Adresse' Industriestr. 7, 6096 Rannheim<br />
Telefon: 0606142/44 0 91<br />
~.:<br />
'~~i.,<br />
.;~<br />
Ein fahrendes Museum der 50er<br />
Jahre: Heritage Soltail.<br />
21<br />
der letzte Schrei sein, wenn man der<br />
Mitteilung glauben kann, daß überall, wo<br />
Willie G. Davidson und sein Designpartner<br />
Louie Netz die Prototypen des Low-<br />
Riders abstellten, Haus und Hof zusammengetrommelt<br />
wurden. Das allerdings<br />
ist nun auch schon knapp zehn Jahre<br />
her. <strong>Der</strong> 87er Custom hat man all das<br />
mitgegeben, was Customizer zur Mode<br />
machten oder bisher nur in Sondermodellen<br />
und vor allem nicht in Europa zu<br />
sehen war.<br />
Die 1340-ccm-Evolution-Engine umgibt<br />
ein vibrationsgeschützter Rahmen was<br />
wohl auch einen vibrationsgeschützten<br />
Fahrer nach sich zieht. Nachdem die<br />
70er Jahre die Chopper-Vorderräder immer<br />
kleiner werden ließen, wachsen sie<br />
jetzt wieder. An der Custom auf 21 ZolL.<br />
Harley Davidson setzt bei allen<br />
großen Modellen auf den Zahnriemen,<br />
der endlos lange und<br />
wartungsarm arbeitet.<br />
Die Feinarbeit an der neuen 3ger<br />
Telegabel ist ein ZuckerL. Verchromte<br />
Standrohrabdeckungen und<br />
polierte geschmiedete Gabelbrücken<br />
machen Freude am Detail Neue Federn<br />
und die geänderte Dämpfercharakteristik<br />
zeigen, daß sich Harley nicht nur<br />
über Äußerlichkeiten den Kopf zerbricht.<br />
Aber zurück zu den Feinheiten.<br />
<strong>Der</strong> Tank, der noch an den Fat Bob<br />
erinnert, wird von einem handgearbeiteten<br />
Lederband mit dem Vermerk auf das<br />
Zehnjahresjubiläum des Low-Riders<br />
festgehalten. Wer ein Herz dafür hat,<br />
wird sich am verchromten Motor mit den<br />
innen in schwarz schrumpflackierten<br />
Kühlrippen ergötzen können<br />
Die schräger gestellten Federbeine sind<br />
zunächst ebenfalls ein optischer Trick<br />
und verändern die Fahrwerkseigenschatten<br />
nicht.<br />
Ein neuer Lenker, den sie drüben gerne<br />
Dragstyle nennen, wächst aus dem<br />
Lenkkopf, den der vollverchromte<br />
Scheinwerfer der Wide Glide ziert.<br />
Sollten Sie sich weniger der Custom-<br />
Mode verschreiben wollen, die noch<br />
dazu bei uns, da ziemlich unbekannt,<br />
kaum mit dem notwendigen Applaus<br />
versehen wird, dann wenden Sie sich<br />
dorthin, wo einfach jeder die Harley in
jeder Bundeslandsprache als Harley<br />
oder zumindest als Hallidewidsn identifiziert.<br />
Ein Denkmal: Kurbelwelle aus<br />
der 1340er.<br />
Mit der zurück Heritage in die Softail 50er findet Jahre. man Die<br />
Kenner der vor 40 Jahren gebauten<br />
Hardtail-Rahmen erschrecken beim Anblick<br />
der Heritage kurz und erinnern sich<br />
an die harte federbeinlose Zeit. Sozusagen<br />
mit einer verkehrt eingebauten Cantileverschwinge<br />
hat Harley die Zeit überlistet,<br />
ohne den grimmigen Anblick eines<br />
ungefederten Motorradhecks aufgeben<br />
zu müssen. Tatsächlich liegen zwei gasunterstützte<br />
Federbeine unter dem Motor<br />
und stellen den üblichen Harley-<br />
Komfort gemeinsam mit der extrem weichen<br />
Sitzbank her. Das Trittbrett und die<br />
Schaltwippe haben bei den Amis noch<br />
lange nicht ausgedient.<br />
Sehr stilrein führt die Heritage natürlich<br />
auch die große verchromte Tankarmatur.<br />
Als Erzeugnis der Gegenwart weist sich<br />
die Heritage mit einem Motor aus, der im<br />
Gegensatz zu frühen Modellen innen<br />
besser geschmiert ist als außen. Die<br />
auch hier verwendete große Evolution-<br />
, Maschine ist öldicht. Man vergißt in der<br />
. H.-D.-Werbung nie darauf hinzuweisen.<br />
Die hübschen 16-Zoll-Speichen-Räder,<br />
die im Softail und in der abgedeckten<br />
Telegabel der Electra Glide an verchromten<br />
Naben hängen, sollten aber<br />
stilhalber auf Weißwandreifen laufen, so<br />
es solche noch gibt.<br />
Andreas Werth<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 25<br />
i
Kawasaki 400-m-Ver e c der Jahrzer nte<br />
DAS<br />
D L<br />
sie . h .m i Morgen-<br />
Sie ~ Gespannt~ d r En iseheidun<br />
grauen. Statte e<br />
Das Lager nen der ist um Moder- die rotschwarze<br />
RX 1000 geschart.<br />
Gedämpftes Gelächter ist zu<br />
hören. Man nimmt die Herausforderung<br />
nicht ganz ernst, obwohl<br />
die Qualifikationszeiten<br />
lange nicht so deutlich ausgefallen<br />
waren, wie man erwartet<br />
hatte Mit Eintreffen der GPZ<br />
turbo sind die Modernen komplett.<br />
Im Lager der Alten herrscht Un<br />
ruhe. Vereinzelt wird noch an<br />
den Motoren geschraubt Ein<br />
Zweitakter wird angeworfen,<br />
bellende Gasstöße lassen die<br />
Luft vibrieren. Noch sind die<br />
Alten nicht vollzählig. <strong>Der</strong> in<br />
den sie die größten Hoffnungen<br />
setzen, fehlt noch Man wartet<br />
auf das Eintreffen von C. F.<br />
26 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
Martinez. Nur er kann die<br />
10,98 sec der RX 1000 unterbieten.<br />
Enttäuscht hatte die<br />
sehr hoch eingeschätzte Wiseco<br />
GPZ 1100 in der Qualifikation.<br />
Oie brutal einsetzende<br />
Kraft der 1145 ccm war in den<br />
unteren Gängen nicht auf den<br />
Boden zu bringen. Uber Nacht<br />
wurden die Super-Bonneville-<br />
Nocken gegen drehmoment<br />
stärkere Stücke ausgetauscht.<br />
<strong>Der</strong> Besitzer mit dem Spitznamen<br />
"Mike Superbike " schwört<br />
auf eine Zeit unter 11 sec.<br />
Oie erste Paarung wird aufgeru<br />
fen, noch immer keine Spur von<br />
C. F Martinez. Oie GPZ 500<br />
wird zur Bahn geschoben Mit<br />
12,95 sec ist sie das langsamste<br />
Motorrad der Modernen.<br />
<strong>Der</strong> erste Gegner ist die 72er<br />
500er-Zweitakter-Kawa. Obwohl<br />
die Qualifikationszeiten<br />
der beiden Maschinen über eine<br />
Sekunde auseinanderliegen,<br />
steht der Ausgang des direkten<br />
Vergleichs damit nicht fest. In<br />
der Qualifikation wurde die be<br />
ste Zeit aus fünf Versuchen gewertet,<br />
beim Shoot-Out entscheidet<br />
ein einziger Versuch<br />
über Sieg oder Niederlage. Ein<br />
kleiner Fehler eines Fahrers<br />
und der Konkurrent ist unein-<br />
holbar vorne.<br />
Oie beiden 500er werden nach<br />
dem Reifenaufwärmen an die<br />
Startlinie gebracht. Alles achtet<br />
auf den Starter er gibt das<br />
Zeichen, die Maschinen stürmen<br />
davon. <strong>Der</strong> Zweitakter hat<br />
den besseren Start, aber schon<br />
beim ersten Schaltvorgang<br />
schließt die GPZ auf. Bis zur<br />
Halbdistanz sind die Konkurrenten<br />
auf gleicher Höhe, da<br />
kann sich die GPZ deutlich absetzen.<br />
Mit 13,31 sec nimmt sie<br />
dem Zweitakter rund eine Sekunde<br />
ab. Keine Überraschung<br />
im ersten Lauf.<br />
Oie GPZ bleibt im Bewerb und<br />
fordert den Vorletzten der Qua-<br />
lifikation: die Zweitakt 750er.<br />
<strong>Der</strong> 750er-Pilot weiß sein Gerät<br />
zu bändigen. Nach einem begeisternden<br />
Holeshot kann er<br />
seinen Vorsprung bis über die<br />
Ziellinie verteidigen Oie Anhänger<br />
der Alten toben ob dieser<br />
Sensation, aber ein harter<br />
Brocken wartet als nächster<br />
Gegner. eine GPZ 750. Obwohl<br />
die GPZ 750 in der Qualifikation<br />
durchschnittich bessere Zeiten<br />
erreichte als die GPZ 600, waren<br />
die einmaligen 12,48 sec<br />
einfach unerreichbar<br />
<strong>Der</strong> Ausgang dieses Vergleichskampfes<br />
ist spektakulär.<br />
<strong>Der</strong> Zweitakter bleibt bis 300 m<br />
in Schlagdistanz zur GPZ, dann<br />
¡;<br />
'"<br />
i:<br />
§¿:<br />
::<br />
~ u()<br />
¡:<br />
CQ<br />
~<br />
i
trennt ein kapitaler Motorschaden<br />
die Kurbelwelle vom Motorrad.<br />
Das Duell hat sein erstes<br />
Opfer gefordert.<br />
Eine sten Z1 R Vergleich wird zum gebeten. näch-<br />
Sie geht gegen die GPZ mit<br />
13,11 sec zu 12,78 sec sangund<br />
klanglos unter.<br />
Nächster Gegner der GPZ 750<br />
ist eine 78er Z -1000 mit armdicken<br />
Marving 4 in 1 und<br />
CR 33-Vergaserbatterie. Trotz<br />
eines Kupplungsseildefektes<br />
im ersten Qualifikationslauf ging<br />
die Z 1000 mit 12,65 sec durch<br />
~<br />
$,<br />
Bissig bis zum Motorschaden:<br />
Zweitakt.750er.<br />
die Lichter. Ein Erfolg der Alten<br />
könnte sich abzeichnen. Schon<br />
beim Reifenaufwärmen entfesselt<br />
die offene Marving ein wahres<br />
Inferno Das Zeichen zum<br />
Start wird gegeben, die Maschinen<br />
katapultieren sich von der<br />
Linie. <strong>Der</strong> Geräuschentwicklung<br />
nach muß der Schaltpunkt<br />
der 1000er wen über<br />
12.000 min 1 liegen. Die 750er<br />
hat nicht den Funken einer<br />
Chance, 11,41 sec zu<br />
12,85 sec ist eine schwere Abfuhr.<br />
<strong>Der</strong> GPZ 600 geht es nicht<br />
besser, zumal sich die 1000er<br />
auf 11,32 verbessern kann. Besorgt<br />
fragen sich die Umste-<br />
. henden, wie lange der Motor<br />
diesen Drehzahlen noch standhalten<br />
wird.<br />
Zwei GPZ 900 stellten sich zur<br />
Qualifikation Die original belassene<br />
Maschine drückte<br />
11,48 sec aus den Zylindern,<br />
während die 4 in 1 und Trichterbestückte<br />
nicht unter<br />
--<br />
Profis holen am Start gut vier Zehntel und verheizen<br />
Kupplungen am laufenden Band.<br />
Nicht zu bezwingen: GPZ 1000 RI.<br />
--<br />
.~<br />
,i)<br />
Früher eine der Schnellsten, heute nur mehr<br />
Schlußlicht: Z1 R.<br />
" -<br />
11 sec ist jetzt zwar etwas gedämpft,<br />
aber für die GPZ 750<br />
turbo müßte es reichen. Es<br />
reicht auch. Mike verbessert<br />
sich auf 11,21 sec und nimmt<br />
der mit 11,48 sec durch die<br />
Lichter gegangenen GPZ drei<br />
Motorradlängen ab Die Gesichter<br />
im Lager der Modernen<br />
werden immer länger. Irgendeiner<br />
murmelt etwas von Schiebung<br />
und "auffrisiert" Wie<br />
auch immer, die Motoren unterliegen<br />
keinerlei Beschränkungen<br />
und die Modernen hatten<br />
ebenso die Möglichkeit für sekundenträchtigeVerbesserungen<br />
gehabt. Ob diese Möglichkeiten<br />
bei der GPZ 600 und der<br />
GPZ 750 turbo nicht vielleicht<br />
11,80 sec zu befördern war.<br />
Originale G PZ 900 gegen modifizierte<br />
Z 1000 lautet die Besetzung<br />
für den nächsten Lauf.<br />
Die GPZ hat den besseren<br />
Start, das Vorderrad hat fast<br />
durchgehend Bodenkontakt.<br />
<strong>Der</strong> Pilot der Z 1000 versucht<br />
aufzuholen und setzt die<br />
Schaltpunkte ins Abseits des<br />
Drehzahlmessers Bei Dreiviertel<br />
der Distanz liegt die Z 1000<br />
mit Radbreite in Front, plötzlich<br />
klingt der ausdrehende Motor<br />
unsauber, tarockiert, aus der<br />
Marving schießt eine dunkelblaue<br />
älwolke. Trotz Motorschadens<br />
notiert die Z 1000<br />
11,55 sec, aber die GPZ 900<br />
holt mit 11,39 sec den Lorbeer<br />
der Auseinandersetzung Das<br />
Duell hat ein weiteres Opfer<br />
gefordert.<br />
M'ke letzte Superbike der Alten. ist Er der steht<br />
drei Modernen gegenüber.<br />
Grimmig versichert er seinen<br />
Glauben in eine 10er-Zeit. Fürs<br />
erste sind 11,39 sec zu unterbieten<br />
Das Zeichen zum Start wird<br />
gegeben. Beide Vorderräder<br />
sind hoch in der Luft, aber das<br />
von Mike überquert die Ziellinie<br />
früher. <strong>Der</strong> Zeitnehmer vermerkt<br />
11,45 sec zu 11,56 sec.<br />
Die Fans der Alten werfen Heime<br />
und Kappen in die Luft<br />
Sprechchöre fordernden Gesamtsieg<br />
für Mike. Mikes Zuversicht<br />
in eine Zeit unter<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 27<br />
i
doch ergriffen wurden, entzieht<br />
sich unserer Kenntnis.<br />
Alles rüstet jetzt für den Endkampf.<br />
<strong>Der</strong> Hinterreifen der RX<br />
wird noch einmal auf Luftdruck<br />
und Temperatur überprüft. Finster<br />
sieht Mike zu, wie die RX<br />
noch einmal zurückgeschoben<br />
wird und der Lenker in einer<br />
Lacke" Traction-Action" einen<br />
sekundenlangen Burnout zelebriert.<br />
Mike ärgert sich über<br />
C. F. Martinez. Die RX wäre<br />
seine Angelegenheit gewesen,<br />
aber C. F. Martinez hatte seinen<br />
Auftritt offenbar verschlafen.<br />
Beide Maschinen stehen jetzt<br />
an der Linie. "Fahr zur Hölle mit<br />
deinem fetten Geschwür",<br />
denkt sich Mike, bevor er das<br />
Visier schließt. Das Finale geht<br />
denkbar knapp aus. Kopf an<br />
Kopf liegen die Konkurrenten<br />
auf den ersten Metern dann<br />
dreht der RX-Pilot hart in den<br />
Drehzahlbegrenzer und verliert<br />
etwas Boden. Bei der 300-m-<br />
Marke ist Mike mit halber Fahrzeug<br />
länge vorne, aber jetzt hat<br />
der Luftwiderstand das Wort.<br />
Die RX kommt langsam, aber<br />
unaufhaltbar auf und fixiert<br />
11 15 sec gegen Mikes<br />
11,23 sec. Das Duell ist entschieden.<br />
Wir haben es prophezeit,<br />
die Alten können im<br />
Originalzustand gegen die Modernen<br />
keinen Blumentopf gewinnen.<br />
Niemand sollte aber<br />
den Fehler begehen, eine gut<br />
hergerichtete 1000er oder<br />
11 OOer Kawa zu unterschätzen.<br />
Und wer weiß, wie das Duell<br />
ausgegangen wäre, hätte C. F.<br />
Martinez auf seiner brandheißen<br />
Z1 R turbo mitgemischt.<br />
28 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
Andreas Amoser<br />
Qualifkationszeiten<br />
RX 1000<br />
GPZ 750 turbo<br />
GPZ 900 (1)<br />
GPZ 900 (2)<br />
GPZ 1100<br />
GPZ 600<br />
GPZ 750<br />
Z 1 000<br />
GPZ 500<br />
Z1 R<br />
750er 2- Takt<br />
500er 2-Takt<br />
10,98 sec<br />
11 ,45 sec<br />
11 ,48 sec<br />
11,80 sec<br />
12,09 sec<br />
12,48 sec<br />
12,51 sec<br />
12,65 sec<br />
12,94 sec<br />
13,07 sec<br />
13,22 sec<br />
14,12sec<br />
0)<br />
c:<br />
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~ Cf<br />
~<br />
è5<br />
Shoot-Qut<br />
Champion<br />
RX 1000<br />
SCHMIEDEKOL<br />
AUFBOHRSÄTZE<br />
NOCKENWELLEN<br />
.1.1&11<br />
Für alle gängigen Motorräder - 2- und 4-Takt.<br />
M. MAYER . 6840 GÖTZIS . IM BUCH 29<br />
Telefon 05523/2539, Telex 052544
ALLE BOOTE: Gespannfahren in Österreich<br />
"Linkskurve, zu<br />
schnell gefahren.<br />
Das Hinterrad<br />
hebt ab. <strong>Der</strong> Uberschlag<br />
ist unvermeidlich,<br />
er er-<br />
folgt blitzschnell. "<br />
Es kommt und man selten muß vor sich<br />
schon saudumm anstellen, aber<br />
es kann gerade dann passieren,<br />
wenn man es am allerwenigsten<br />
braucht. Die Fahreigenschaften<br />
eines Gespannes,<br />
noch vor wenigen Jahren der<br />
Popanz jedes Führerscheinkandidaten,<br />
scheinen mit ihren<br />
exotischen Reizen wieder liebhaber<br />
unter den Motorradfahrern<br />
zu finden - haftete dem<br />
Gespannfahrer vor wenigen<br />
Jahren noch der Geruch an,<br />
sich aus Armut nicht einmal<br />
einen Kabinenroller leisten zu<br />
können, so mag heute ein modernes<br />
Gespann für den Besitzer<br />
schon öfter als Demonstrationsobjekt<br />
dienen, etwas<br />
Kleingeld für sein Hobby übrig<br />
zu haben. Hat man erst einmal<br />
ein Gespann, lautet die Aussage<br />
vieler Fahrer, wird man nie<br />
Langeweile haben und immer<br />
wissen, was man mit seinem<br />
Geld machen solL.<br />
Bis zu ÖS 200.000,- muß man<br />
für ein fabriksneues Fahrzeug<br />
, schon bereithalten, und so beschränkt<br />
sich der Markt in<br />
Österreich eigentlich gleich<br />
wieder selbst, mehr als in<br />
Deutschland oder der Schweiz,<br />
dem europäischen Mekka für<br />
Gespannfahrer. Nicht mehr als<br />
50 bis 70 Motorräder mit Beiwagen<br />
werden jährlich in Öster-<br />
" reich erstmalig zugelassen, der<br />
Trend ist aber seit einigen Jahren<br />
deutlich ansteigend. So ist<br />
es kaum verwunderlich, daß es<br />
wenige Leute gibt, die dem Bau<br />
von Gespannen als Broterwerb<br />
nachgehen.<br />
"Mit der Herstellung von pneumatischenMaschinenbestandteilen<br />
oder einer herkömmlichen<br />
Motorradwerkstätte wäre<br />
die Existenz wohl besser gesichert"<br />
. - " Lolo" Ludwig T rksak,<br />
Inhaber einer" mechanischen<br />
Werkstatt" in Wien 2, beschreibt<br />
die österreichische Situation<br />
kurz und treffend.<br />
Trksak hat sich durch Liebe<br />
zum Detail und durch sorgfältig<br />
ausgeführte Endprodukte in<br />
den letzten Jahren zur kompetenten<br />
AnlaufsteIle für Gespannfragen<br />
aller Art entwikkelt,<br />
neben der Konfektionierung<br />
von 6 bis 8 EML-Gespan-<br />
nen pro Jahr führt er auch andere<br />
Gespann-Umbauten und<br />
-Restaurierungen durch und<br />
will es sich manchmal auch leisten,<br />
einen gewünschten Umbau<br />
aus Gründen der erreichbaren<br />
Betriebsfestigkeit im Interesse<br />
des Kunden abzulehnen.<br />
Wie es weitergehen wird,<br />
CUT<br />
----<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 29
Nach den ersten paar Metern auf einem<br />
Gespann werden Sie es als Ungeübfer<br />
unausbleiblich feststellen: Die Bedienungselemente<br />
eines Motorrads liegen Ihnen wie<br />
gewohnt zur Hand, aber aus der ersten<br />
geplanfen Kurve wird nichts. Sollen Sie<br />
diese ersten Meter im öffenflichen Straßenverkehr<br />
unfernehmen, ziehen Sie sich sommerlich<br />
an, das Fahrverhalten wird Ihnen<br />
auch in der kalfen Jahreszeit den Schweiß<br />
aus den Poren freiben.<br />
Gespanngeometrie<br />
Es ist ja alles windschief!<br />
Das einspurige Moforrad. das immer im<br />
Zustand des labilen Gleichgewichfs gelenkt<br />
wird, wird nach physikalischen Gesefzmäßigkeiten<br />
auf einen kurzen Zug am rechten<br />
Lenkerende immer mif Links-Schräglage<br />
reagieren - das Gespann fährt wirklich nach<br />
rechts.<br />
Unvergleichlich mehr als beim Aufomobil<br />
dienen die einzelnen Komponenten der Gespanngeomefriein<br />
ersfer Linie dazu, die<br />
naturgegebenen Krankheiten eines solchen<br />
Fahrzeuges (als da sind asymmetrische<br />
Lenkung, asymmefrischer Antrieb, außermittiger<br />
und ho her Schwerpunkt, heikle<br />
Bremsenabstimmung) zu vertuschen, wobei<br />
sie sich gegenseitig im Weg stehen. Die<br />
optimale, allgemeingültige Gespanngeometrie<br />
kann es nicht geben, das sogenannte<br />
gufe Fahrverhalfen eines modernen Gespannes<br />
isf nicht mehr als der beste Kom<br />
prorniß.<br />
Die Spurweite beschreibt die Wendigkeit<br />
des Gespanns. Geringe Spurweite isf anzustreben,<br />
die Notwendigkeit der Unterbringung<br />
des Fahrerfußes und der Person im<br />
Beiwagen setzt hier die Grenze bei zirka<br />
105-110 mm. Größere Spurweiten bedingen<br />
durch den längeren Hebelarm zur Beiwagenspur<br />
ein größeres rechtsdrehendes<br />
Moment, Sie merken dies durch das not<br />
wendige Gegenlenken beim heftgen Anfahren.<br />
Bei ungebremstem Seitenwagenrad<br />
werden Sie beim Bremsen ein ordentliches<br />
linksdrehendes Moment bemerken, das mit<br />
dem Beiwagengewicht und der Spurweite<br />
ansteigt. In Schnee und Schlamm wird sich<br />
ein Gespann mit großer Spurweite durch<br />
den stärker wirkenden Widerstand des nichf<br />
angetriebenen Beiwagenrades leichter um<br />
die eigene Achse drehen oder steckenbleiben.<br />
Bei schmaler Spurweite kommf das<br />
Boot in Rechtskurven eher hoch, ist dann<br />
aber leichter zu kontrolleren.<br />
<strong>Der</strong> ständige Rollwiderstand des Beiwagenrades<br />
würde bei Geradeausfahrt ebenso<br />
ständiges Gegenlenken ertordern - um dem<br />
en'tgegenzutreten, gibt rnan diese rn Rad<br />
Vorspur, es lenkt also irnmer etwas nach<br />
links. Die Vorspur muß mit etwa 25-0 mm<br />
begrenzt sein, da sonst das Radieren des<br />
Seitenwagenreifens zu stark würde und<br />
dessen Lebensdauer gegen Null sinken<br />
lassen würde. Kornrnt man rnit der Vorspur<br />
30 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
nicht aus, den Rechtszug des Seitenwagens<br />
auszugleichen, greiff man zum positiven<br />
Sturz des Motorrades. Die Maschine wird<br />
um einige Grad zu der dern Seitenwagen<br />
abgewandten Seite geneigt gemäß dem<br />
physikalischen Gesetz, daß ein Rad, wenn<br />
es zu der Ebene, auf der es läuff, nicht<br />
gerade, sondern schräg steht, dann nicht<br />
geradeaus läuft, sondern einen Kreisbogen<br />
beschreibt. <strong>Der</strong> Sturz ist das Mittel zur<br />
Feinabstimmung des Geradeauslaufes des<br />
Gespanns und zur Anpassung an den zumeist<br />
vorherrschenden Beladungszustand<br />
des Bootes. In England werden Sie demzufolge<br />
aufgrund der gewölbten Straßen und<br />
des Linksverkehrs weniger Sturz brauchen.<br />
<strong>Der</strong> Vorlauf des Beiwagenrades verringert<br />
bei engen oder schnellen Linkskurven das<br />
Bestreben des Gespanns, über die Beiwagennase<br />
zu kippen. Auch ihm sind Grenzen<br />
gesetzt: Das angetriebene Hinterrad des<br />
Motorrades wil in Kurven nur um einen<br />
Drehpunkt rollen, der irgendwo auf der ver-<br />
1ängert gedachten Achse des Rades liegt.<br />
Durch die bereits gegebene Vorspur und<br />
durch zusätzlich großen Vorlauf liegen die<br />
Drehpunkte von Hinterrad und Seitenwagenrad<br />
weit auseinander - beide Räder<br />
müssen verschleißfördernd radieren, um<br />
gemeinsam die Kurve kratzen zu können<br />
<strong>Der</strong> Nachlauf stabilsiert so wie bei einem<br />
Solomotorrad den sicheren Geradeauslauf,<br />
er erhöht aber die notwendigen Lenkkrätte.<br />
Die Nachläufe von 200 km/h schnellen Motorrädern<br />
sind mit weit über 100 mm der<br />
Zumutbarkeit im Gespannbetrieb davongefahren.<br />
Nachläufe bis 90 mm gelten als<br />
erträglich, EML-Gespanne komrnen mit etwa<br />
50 mm aus.<br />
<strong>Der</strong> geringe Nachlauf ist mit einer der Gründe<br />
für die im Gespannbetrieb sehr sinnvol-<br />
" len Vorderrad-Schwingenkonstruktionen<br />
und auch dafür, daß kaum ein Gespann<br />
ohne hydraulischen oder mechanischen<br />
Lenkungsdämpfer auskommt.<br />
Windschief: Geometrische Kniffe können<br />
~-_._-<br />
SPURWEITE ~<br />
VORSPUR<br />
U.<br />
::<br />
:5<br />
a:<br />
§2<br />
den Rechtszug und die Kippneigung des<br />
Gespannes nicht wegdividieren. Sie erkaufen<br />
sich den Ausgleich mit einem schieftaulenden<br />
Seitenwagenrad, das das Fahrzeug<br />
nach links drückt und das dauerradiert Und<br />
mit zwei Maschinenrädern. die durch den<br />
Sturz nach links laufen wollen, aber vom<br />
Rechtszug des Seitenwagens in Geradeausrichtung<br />
gezwungen werden - auch sie<br />
radieren immer. Es bleibt hoher Rollwiderstand<br />
und Reifenverschleiß wie an keinem<br />
anderen Fahrzeug.<br />
Entschädigt wird der Gespannfahrer durch<br />
hervorragende Spürbarkeit von unlerschiedlichen<br />
Fahrbahnzuständen u~d durch<br />
große Fahrsicherheit auf glattem Boden<br />
Und aRiesenhetz'<br />
Grafiken mii freundlicher Genehmigung<br />
des BvdM e. V.<br />
Gespann von morgen, Preis von übermorgen?<br />
Krauser Domani.<br />
weiß Trksak wegen der neue-<br />
sten restriktiven EinzeItypisierungsbestimmungeneinstweilen<br />
noch nicht und sieht momentan<br />
nur in einer Sonderbestimmung<br />
oder im österreichischen<br />
Weg der ewig geltenden<br />
Übergangsbestimmungen eine<br />
Lösung. Seine Kundschaft ortet<br />
er durchaus nicht im Bereich<br />
der reichen Pimpfe, sondern in<br />
Motorradfahrern, die auf einmal<br />
Frau und Kind haben oder die<br />
sich ein neues Fahrgefühl erschließen<br />
wollen.<br />
Anders Carl Spiesberger, Prokurist<br />
der Firma Kradimpex:<br />
"Vom jungen Buben bis zum<br />
Altnazi ist da alles dabei", be-<br />
schreibt er die Zielgruppe, die<br />
am massiven Eisen der russischen<br />
Marke Dnepr Gefallen<br />
findet. Spiesberger versuchte<br />
früher den Import in Eigenregie,<br />
gilt als schillernde Figur der Gespann-Szene<br />
und hat sich für<br />
Technokrad auch den Schweizund<br />
Deutschlandvertrieb der<br />
Gespannkräder gesichert, um<br />
das Unternehmen tragfähig zu<br />
machen. Wie bei allen, die beruflich<br />
mit Gespannen zu tun<br />
haben, greift der Bazillus in die<br />
Freizeitgestaltung über: Erst<br />
kürzlich von der über 2.800 Kilometer<br />
gehenden Deutsch-<br />
land- T rophy zurückgekehrt,<br />
muß man es ihm durchaus als<br />
privates Anliegen zugestehen,<br />
die Haltbarkeit der Dnepr -Gespanne<br />
unter Beweis zu stellen<br />
und weiter zu verbessern<br />
Durch gezielte Überarbeitung<br />
vor der Auslieferung der Fahr-<br />
zeuge ist es Kradimpex nicht<br />
unangenehm, sechs Monate<br />
oder 6.000 Kilometer Totalgarantie<br />
zu geben.<br />
Als einen Markt, "der sicher<br />
ausbaufähig ist, der aber auch<br />
nicht gerade explodieren wird",<br />
sieht der Vorarlberger Wilfried<br />
Mätzler, MT Gespanntechnik,<br />
die Absatzmöglichkeiten der<br />
von ihm importierten Umbau-<br />
sätze der holländischen Marke<br />
EML. Die Herstellung eines<br />
Vertriebssystems mit dem für<br />
Gespann-Umbauten notwendigen<br />
Know-how ist für ihn die<br />
Möglichkeit, seinen Produkten<br />
den Lebensraum zu verschaffen:<br />
Zum Schluß Eberhard Sarfert,<br />
Geschäftsführer von BMW, auf<br />
die Frage, wie weit bei der Konstruktion<br />
von BMWs auf die Eigenschaften<br />
der Fahrzeuge im<br />
Betrieb mit Seitenwagen eingegangen<br />
wird: "<strong>Der</strong> Gespannmarkt<br />
ist nicht existent."<br />
Michael Bemleitner
~in Dreirad ist das<br />
.. ~Ieiche Es muß<br />
mehr sein als der Versuch, einen<br />
Zipfel von eingebildeter Individualität<br />
zu erhaschen, wenn<br />
der eine beim Wort Gespann an<br />
ein ultraflaches Renngerät mit<br />
waghalsigem Schmiermaxen<br />
denkt, während vor dem geistigen<br />
Auge des anderen wieder<br />
der Fleíschhacker von gegenüber<br />
auftaucht, der damit die<br />
Frau und das dicke Kind ins<br />
Wochenende am Inundations-<br />
gebiet beförderte.<br />
ZUSAMMENSCHAU. Alle Boote in Österreich<br />
.<br />
V olkzäh<br />
Nie kriegt man alles, was man will, aber<br />
als Hoffnungsland steh 'n wir nicht so<br />
schlecht da.<br />
Dementsprechend breit gefächert<br />
ist auch das momentane<br />
Angebot an Seitenwägen, hinzu<br />
kommen noch etliche alte<br />
Steib- und Felber-Boote, die in<br />
Schuppen und Scheunen a~<br />
ihre Restaurierung warten. <strong>Der</strong><br />
Gespannfreund, so er nicht etwa<br />
an einen aufwendigen Eigenimport<br />
denkt, muß zwar auf<br />
die Produkte von kleineren<br />
deutschen, englischen und<br />
französischen Gespannwerk-<br />
stätten verzichten, sollte aber<br />
mit der Betreuung der offziell<br />
nach Österreich importierten<br />
Marken recht gut durchkommen.<br />
Wer an den Aufbau eines zeitgemäßen<br />
Gespanns mit ansprechenden<br />
Fahrleistungen<br />
denkt, wird wohl bei der Einbeziehung<br />
in die engere Wahl<br />
kaum an der holländischen<br />
Marke EML vorbeiko-mmen, koste<br />
es, was es wolle. Neben<br />
den östlichen, fernöstlichen,<br />
wenn nicht sogar fernstöstlichen<br />
Manufakturen, die allesamt<br />
vom Vorhang der westli-<br />
Fotos: M. Leibrentner, Archiv<br />
chen Technik ins technische<br />
Dunkel gestellt werden, ist EML<br />
der einzige Hersteller, der sich<br />
wirtschaftlich orientiert mit dem<br />
Bau von Gespannen bzw. Umbausätzen<br />
befaßt. Als Reputation<br />
neben den bislang fertiggestellten<br />
neuntausend Seitenwägen<br />
darf EML auf etliche gewonneneWeltmeisterschaftstitel<br />
im Seitenwagen-Motocross<br />
verweisen. Neben dem konstruktiven<br />
Niveau und der da-<br />
durch erreichten Fahrsicherheit<br />
ist es vor allem die Adaptierung<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 31
EML, montiert und typisiert:<br />
Motorradmodell Seitenwagenmodell<br />
Mini Tu. ST GT Sport<br />
8MW K 100/RS/RT 87.700,- 95.670,- 99.930,- 98.370,-<br />
BMW alle 2-Zylinder-Boxer-Modelle ab 74 88.970, - 97.430,- 101.540,- 100.430,-<br />
OUCATI900 SO/860 GT/GTS 62.160,- 72.170,- 77960,- 76.620,-<br />
MOTO GUZZI V 35, V 65, V 65 SP 63.300,- - - -<br />
MOTO GUZZI von 750 bis 1000 ccm 63.300,- 73.300,- 79.100,- 77760,-<br />
HONOA Goid Wind GL 1000/GL 100 - 72.170,- 77960,- 76.620,-<br />
HON DA Gold Wing GL 1200 - 82.390,- 87.450,- 86.320,-<br />
Y AMAHA XS 100 - 72 170,- 77960,- 76.620,-<br />
SUZUKI GS 1000/GS 1100 G, GS 850 G,<br />
GS 650 GT 62.160,- 72. 70,- 77960,- 76.620,-<br />
KAWASAKI Z 1300/Z 1100 ST/Z 1000 ST - 76.850,- 81.740,- 80.740,-<br />
HONOA CX 500/Cuslom 58.600,- - -<br />
Y AMAHA XS 650 71050,- - -<br />
-<br />
Alle Preise inkL 20% MwSt., Montage und Behörden-Vorführung, jedoch ohne Stempelmarken und Gebühren. Für Motorräder mit<br />
Vollverk!eídung wird der Mehraufwand mit ÖS 1.600,- berechnet.<br />
Information: MT~Gespanntechn¡k, Schwefelbadstraße 64, 6845 Hohenems, TeL. 05576/36675 und<br />
Fa. "lalo" ludwig Trksak, Schütteistraße 69,1020 Wien, TeL. 0222/7385274.<br />
der Boote an die verschiedenen<br />
Motorräder, die den Preis in die<br />
Höhe treibt und die nur in recht<br />
zeitraubender praktischer Erprobung<br />
zur zufriedenstellen-<br />
Was die Gondeln kosten:<br />
Modell Bootlänge<br />
Bootbreite<br />
einschI.<br />
Kotflügel<br />
den Serienreife gebracht werden<br />
kann. EML beruft sich darauf,<br />
daß nach Bekanntgabe des<br />
Motorradtyps alle notwendigen<br />
Teile bis hin zur letzten Beilag-<br />
scheibe ins Haus geliefert werden,<br />
und daß die Umbausätze<br />
die Eigenheiten jedes Motorradrahmens<br />
individuell berücksichtigen.<br />
Rahmen, die von ihrer<br />
Grundkonstruktion her nicht<br />
für den Anbau von Seitenwägen<br />
geeignet sind, werden<br />
durch Hilfsrahmen verstärkt<br />
oder durch komplett neue Rahmen,<br />
die im Kit enthalten sind,<br />
ersetzt, so etwa alle BMW-R-<br />
Modelle. Die beliebtesten Motorräder<br />
für den Umbau zum<br />
Gespann sind nach wie vor die<br />
großen Guzzis, Honda Gold<br />
Wings, BMWs und Yamahas<br />
XS 1100, die auf dem Gebrauchtmarkt<br />
oft recht günstig<br />
zu erwerben sind. BMW-Boxer<br />
lassen sich durch geringes Gesamtgewicht<br />
und durch niedrigen<br />
Schwerpunkt gute Fahreigenschaften<br />
im Gespannbetrieb<br />
nachsagen, die K 100 gilt<br />
durch den am weitesten entwik-<br />
kelten EML-Umbausatz und<br />
durch passende Motoreigenschaften<br />
als das Fahrzeug, daß<br />
die rundesten Fahreindrücke<br />
bietet - sosehr auch die Meinungen<br />
über die Haltbarkeit. der<br />
elektrischen Bestandteile auseinandergehen<br />
.<br />
Neu im EML-Angebot ist der<br />
zweisitzige GT 2, der den anti-<br />
Bootbreite Höchst. Preis<br />
(Innenmaß) Gepäckraumöffnung Gewicht belastung inkl. 20% MwSt.<br />
EML MINI (M) 1.870 mm 790 mm 490 mm 260 450 mm 65 kg 180 kg<br />
EML TOER (T) 1 .860 mm 780 mm 600 mm 310 x 480 mm 80 kg 200 kg<br />
EML SPORT (S) .930 mm 780 mm 520 mm 250 x 400 mm 85 kg 200 kg<br />
EML GT 2 2.010 mm 940 mm 720 mm 260 x 640 mm 90 kg 230 kg<br />
Importeur<br />
öS 49950.-) ')<br />
bis 68.680,-<br />
ÖS 61.760,-")<br />
bis 77280,<br />
ÖS 66.420 -')<br />
bis 79.920,-<br />
ca. ÖS 75.000,-')<br />
bis 89.000,-<br />
EML GT 3 2.010 mm 1.020 mm 810 mm 260 x 720 mm 93 kg 230 kg in Vorbereitung') ')<br />
JUPtTER (ISH) 1.900 mm 1145 mm 465 mm durch Rückenlehne 92 kg 120 kg ÖS 25.500,-<br />
MZ Superelastik 1.980 mm 800 mm 450 mm 350 x 320 mm ,Rg 15 kg ca. ÖS 20.000,-<br />
URAl (IRBIT) 1 .900 mm 1.080 mm 490 mm 495 x 340 mm 120 kg 100 kg ÖS 26.800,-<br />
VELOREX562 1.848 mm 840 mm 475 mm durch Rückenlehne 65 kg 105 kg ÖS 11.950,-0)<br />
VELOREX 700 1 .900 mm 836 mm 480 mm durch Rückenlehne 78 kg 105 kg ÖS 13.950,-0)<br />
') Die EML Preise gelten für Gespann-Umbausatze zur Selbstmontage, beinhalten 15-Zoll-Räder, Vorderschwingel1gabeJ, je nach Modell eventuelle Hilfsrahmen und sämtliche notwendige Kleinteile. Die<br />
Preisdillerenzen hängen vom jeweilgen Motorradtyp ab<br />
0) Montage- und Einzelgenehmigungskosten an Jawa 350 ÖS 2.950,-<br />
1) MT-Gespanntechnik, Schwefelbadstta8e 64, 6845 Hohenems, Te!. 05576/36675<br />
2) Fa. Kradimpex, Boschanstra8e 3, 2484 Weigelsdorf, TeL. 02254/3703<br />
3) Fa. Technokrad, F!orial1igasse 55, 1080 Wien, TeL. 0222/485358<br />
4) Fa. J. Faber, Kirchstetterngasse 21,1164 Wien, TeL. 0222/955561-0<br />
32 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
')<br />
')<br />
')<br />
2)<br />
3)<br />
2)<br />
4)<br />
4)<br />
quiert aussehenden GT 1 ablösen<br />
wird und dem der noch<br />
etwas breitere GT 3 in Bälde<br />
zur Seite gestellt wird.<br />
Die vom fahrene REITWAGEN XS 1100-Yamageha mit EML T-Boot, 95 PS bei<br />
8500 min-1, mag als Beispiel<br />
dafür stehen, daß sich modernen<br />
Gespannen Leistungsmangel<br />
wohl kaum nachsagen läßt,<br />
daß die Leistung bis zur möglichen<br />
Höchstgeschwindigkeit<br />
von etwa 165 km/h präzis ausgefahren<br />
werden kann, und daß<br />
die aufzuwendenden Lenkkräfte<br />
nichts mit den Fahrschulmaschinen<br />
seligen Datums zu tun<br />
haben. Sind die Fahreigenschaften<br />
der XS 1100 im Solobetrieb<br />
bekanntlich ein eher bedenkliches<br />
Kapitel, verlieren sie<br />
im EML-Gespann ihre Tücken<br />
und wandeln sich in lammfrommen<br />
Geradeauslauf, sobald die<br />
Lastwechselreaktionen des<br />
Bootes dem Fahrer in Fleisch<br />
und Blut übergegangen sind.<br />
Die Bremseigenschaften von<br />
Konstruktionen wie EML sind<br />
durch das Zusammenspiel von<br />
Breitreifen und Scheibenbrem<br />
sen den Verzögerungswerten<br />
von herkömmlichen Solomaschinen<br />
mit daran befestigten<br />
Beiwägen um Eckhäuser überlegen.<br />
Beiwägen: Hier gilt, was gefällt,<br />
kann auch zusammengeschraubt<br />
werden und mit dem<br />
Sanktus eines Mechanikermeisters<br />
und dem Gutachten eines<br />
Zivilingenieurs vielleicht sogar<br />
typisiert werden. Wer keinen<br />
Steib für sein historisches Fahrzeug<br />
findet oder restaurieren<br />
möchte, greife zum massiven<br />
Ural russischer Fertigung, wobei<br />
dem Spieltrieb kaum Grenzen<br />
gesetzt sind - so wurde<br />
vom Importeur erst kürzlich die<br />
erste BMW Österreichs mit angetriebenem<br />
Seitenwagenrad<br />
fertiggestellt, wohl in der Hoffnung,<br />
daß es kein Elefantentreffen<br />
ohne Schnee und Eis gibt.<br />
I.'enig Beachtung findet<br />
,.,. hierzulande der tschechische<br />
Velorex 562-Beiwagen,<br />
der im restlichen Europa sehr<br />
gerne auch an andere Motorräder<br />
als an Jawas angebaut wird.<br />
Seine Eigenschaften sind geringes<br />
Gewicht, relative Attrak-
J<br />
tivität und in Anbetracht des<br />
Preises absolut hochstehende<br />
Fertigungsqualität, sowohl des<br />
Fahrwerks als auch der Glasfaser-Karosserie.<br />
Die Obergrenze<br />
der vom Velorex-Seitenwagen<br />
verträglichen Motorleistung ,<br />
liegt bei 50 PS - zahlreiche<br />
Um- und Anbauten sowie Zu-<br />
behörteile auf der diesjährigen<br />
Kölner Messe zeugen davon,<br />
daß der Velo rex ein preiswerter<br />
Einstieg in die Gespannfahrerei<br />
ist. Grundvoraussetzung ist,<br />
daß Sie den originalen Universal-Anbausatz<br />
erst gar nicht bestellen,<br />
sondern den Anschluß<br />
an Ihr Motorrad neu überdenken<br />
und durch eigene oder zugekaufte<br />
handwerkliche Fähigkeiten<br />
betriebssicher durchführen.<br />
<strong>Der</strong> neue Velorex 700 basiert<br />
auf demselben Fahrgestell<br />
wie die Type 562, wirkt etwas<br />
utopisch und bietet durch die<br />
einfach anzubringende Abdeckplane<br />
bestmöglichen Wetterschutz<br />
für den Passagier.<br />
Wie alle angebotenen Seitenwägen<br />
besitzt auch er eine<br />
Bremse im Seitenwagenrad.<br />
Die ökonomische Warnung vor<br />
dem dritten Rad darf allerdings<br />
nicht fehlen: Ein vorschnell eingekaufter<br />
Seitenwagen wird<br />
sich fast immer als Faß ohne<br />
finanziellen Boden herausstellen.<br />
Sie werden zwar mit einem<br />
Fahrzeug unterwegs sein, das<br />
kein anderer hat, umso mehr<br />
empfiehlt sich vorherige genaueste<br />
Information über den<br />
Amtsweg und die Kosten der<br />
Einzelgenehmigung, noch ehe<br />
die Frage der konkreten techni-<br />
: sehen Machbarkeit geklärt wird.<br />
Die Garantie für das Überspringen<br />
der Zulassungshürde wird<br />
mit dem Seitenwagen nicht mitgeliefert<br />
und das Gesetz<br />
braucht jemanden, den es verantwortlich<br />
machen kann. Das<br />
kann Zeit, Geld und Überredungskunst<br />
kosten. M. B.<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 33<br />
I
ALLE BOOTE' Fahrbericht Dnepr 16 mit Ural-Seitenwagen<br />
,1 EC -i N<br />
ktioniert<br />
und gani~n f~;iCh aiies.<br />
111 großen eige<br />
71 Æ:t keiner Silbe wird erwähnt,<br />
1 " i ~aß die Dnepr ein direktes<br />
Nebenprodukt der Weltraumforschung<br />
ist. Nirgends steht, daß unter Verwendung<br />
der erlesensten Materialien von<br />
erlauchten Genies zukunftsbeherrschende<br />
Technologie verwirklicht werden<br />
konnte. Man verschweigt uns, daß<br />
sie in alles revolutionierender Weise für<br />
die Ewigkeit konzipiert wurde und will<br />
uns auch nicht sagen, wie wir motorradzufahren<br />
haben. Man läßt uns allein.<br />
Nur wir und die Dnepr.<br />
??? Ein Alternativkonzept?<br />
Wir, die wir mit der Dnepr in würzigem<br />
Frühherbst mit Kind und Kegel zum<br />
Fischessen in die Wachau fahren wollten,<br />
aber schon in Klosterneuburg zum<br />
Kalbsgulasch einkehrten, näherten uns<br />
mit jedem Kilometer und mit stahlharter<br />
Lebenslust dem Punkt, wo der Hase im<br />
Pfeffer liegt: Die Techniker In Kiev müssen<br />
mit der Dnepr dieselbe ursprüngliche,<br />
naturbelassene Freude haben wie<br />
der kleine Bub, der seinen Matador-Kran<br />
zum ersten Mal zum Funktionieren<br />
bringt. Alles dreht sich, alles bewegt sich<br />
34 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
~<br />
i:<br />
~ ~.~..~<br />
!~ j<br />
i:<br />
õ;<br />
,9<br />
~<br />
Einziger Teilnehmer der Kahlenberg-Werlungsfahrl im September<br />
1986.<br />
- da nötet es keinen Weihrauch, jede<br />
Aufarbeltung, jeder Konstruktionsplan<br />
würde das Staunen über das Wunder<br />
der Technik hinweg raffen und die glitzernden<br />
Augen tränenblind werden lassen.<br />
Die Technik der Dnepr 16 ist so<br />
nackt und so pur wie die FormeIsammlung<br />
im Physikbuch, völlig unbelastet<br />
von den Erfordernissen des dekadenten<br />
Ost-West-Dialog mit intellgenten<br />
Produkten aus Österreich.<br />
o<br />
Verbrauchermarktes. Zur endgültigen<br />
Marktreife wird sie so behutsam geführt,<br />
wie es der Physikprofessor mit seinen<br />
Schülern tut, wenn er während des Unterrichts<br />
ins Lehrmittelzimmer entschwindet<br />
und dort seine Zigarette<br />
raucht, während sie draußen unter Getöse<br />
die Anschauunç¡smodelle verfeinern.<br />
Er weiß, daß die Schüler Spaß haben<br />
werden an dieser einzigartigen Form<br />
des Kraftfahrzeuges, dem überschweren<br />
Gespannkrad. Etwas, das ursprünglich<br />
für rein militärische Zwecke gebaut<br />
wurde, für harten Einsatz abseits befestigter<br />
Straßen, muß seine Daseinsberechtigung<br />
nicht unbedingt noch einmal<br />
beweisen. Wenn es nur ein kleines blßchen<br />
unverwüstlich ist.<br />
Tedes Fahrerhandbuch, das man der<br />
J Dnepr beifügen würde, wäre wie der<br />
Versuch des Eskimos, dem Neger beizubringen,<br />
wie er sich vor der Sonne
~<br />
~.<br />
schützen soll Deswegen nur eine hektographierte<br />
Zusammenschrift, die mystisch<br />
bereits vor einem Grunddatum<br />
eines Gespannes, dem Nachlauf, haltmacht.<br />
Sagen wir, er ist permanent sich<br />
verändernd, aber beachten wir das angetriebene<br />
Seitenwagenrad, denn von<br />
ihm aus läßt sich der Kraftluß am schönsten<br />
aufrollen. Seitenwagenradgetriebe<br />
(" Reductor"), es gibt 37% der Motorkraft<br />
an das SW-Rad weiter, dann Kardan,<br />
dann Vierganggetriebe mit Rückwärtsgang.<br />
Hier merken wir nach einigen<br />
Metern zum ersten Mal, daß wir ein<br />
Gespann fahren. (Durch den Antrieb des<br />
Beiwagens und durch die Motorbremswirkung<br />
auch über dieses Rad ist die<br />
Dnepr 16 so ziemlich frei von Einflüssen<br />
des Bootes auf das Geradeauslaufverhalten<br />
beim Gasgeben und -wegneh-<br />
~t.~<br />
i<br />
ì\<br />
,<br />
0r'r)r<br />
Ganz geheim: Hier wird nichts<br />
verschwiegen.<br />
men): Rechts von uns macht es<br />
"Klonck" - das Getriebe artikuliert sich<br />
durch Körperschall über die blecherne<br />
Fahrgastzelle die in diesem Fall als<br />
Resonanzverstärker dient. Jetzt sehen<br />
wir es auch, Steib Behörden- und Wehrmachtsboot,<br />
neu in Kiew erfunden.<br />
Nicht erfunden ist der luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor<br />
mit 649 ccm Hubraum,<br />
er hat 36 PS bei 5.800 min-1 oder<br />
38 PS bei 5.600 bis 5.900 min-1 Und,<br />
Knalleffekt, auch BMW hat ihn nicht<br />
erfunden. Denn potzblitz, wie soli man<br />
einen luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor<br />
schon anders bauen, und als<br />
Beweis dafür ist kein Trumm mit dem<br />
irgendeines BMW-Motors ohne Adaptionen<br />
austauschbar. Die Dnepr 16 ist da<br />
schlauer als ihre Vorgängerin Dnepr<br />
MT 12, die sich von R-85-Sammlern als<br />
Ersatzteildepot plündern lassen mußte.<br />
Leichtmetallzylinder, 649 ccm Gesamthubraum,<br />
Stoßstangen und Kipphebel,<br />
die zuerst als Drehzahlmesser, darüber<br />
eventuell als Drehzahlbegrenzer fungieren,<br />
Wenige Dnepr fahren ab Manufaktur<br />
mehr als einige Kilometer. <strong>Der</strong> Öster-<br />
reich-Importeur tut exakt und sehr akribisch<br />
Ähnliches, wie russische Militärwerkstätten<br />
es tun, nämlich: Er nimmt<br />
aus einer statistisch ausreichenden Anzahl<br />
von Dneprs die Kolben und Zylinder,<br />
die in Serie mit Spiel zwischen 0,1<br />
und 0,01 mm geliefert werden und paart<br />
die verschiedenen Streuungen so, daß<br />
sich ein seriöses Spiel von ca. 0,04 mm<br />
einstellt. Obskure Zylinder werden neu<br />
gehont, die Ventile werden prinzipiell<br />
neu eingeschliffen. <strong>Der</strong> Wiener Dichtungsspezialist<br />
Roislläßt eine voluminösere<br />
großzügiger verrippte Ölwanne<br />
gießen, die Batterie der 12-Volt-Anlage<br />
wird durch ein westliches Fabrikat ersetzt.<br />
"Jlel Wunderliches erzählt man sich<br />
" über die Lebensdauer von Dneprs.<br />
Wir haben es auf den fünfhundert Kilometern<br />
Testdistanz nicht geschaff, sie<br />
abzustechen, und als wir am Klangbild<br />
merkten, daß das erste Service fällig<br />
sein mußte, gaben wir sie flugs zurück.<br />
Damit könnte sie tatsächlich das Prädikat<br />
robust verdienen, also widerstandsfähig<br />
und nicht unbedingt unverwüstlich. Sicherheit<br />
gibt das umfangreiche Bordwerkzeug,<br />
die Vermutung, daß wir den<br />
Physikunterricht nicht allzuoft geschwänzt<br />
haben und der Glaube, daß<br />
jeder Dorfschmied im hintersten Afghanistan<br />
imstande sein müßte, das Krad im<br />
Eventualfall wieder zu repassieren.<br />
Aber wir fahren noch. Die Einflüsse des<br />
Boots sind erwähnt gering, die Lenkkräfte<br />
sind enorm hoch und halten Jedem<br />
Vergleich stand, der Nachlauf interessiert<br />
jetzt wirklich niemanden mehr. Die<br />
Bremsen des SW-Rades und des Hin-<br />
terrades lassen sich mit Brachialgewalt<br />
blockieren; die Vorderradbremse - ein<br />
Wunder der Serienstreuung - ist äußerst<br />
gnädig zur Telegabel, die Einflüsse irgendwelcher<br />
Art überhaupt nicht will.<br />
Und wir fahren noch. <strong>Der</strong> gewaltig breite<br />
Lenker ist der beste Lenkungsdämpfer.<br />
Mit demnächst lieferbarer anderer Übersetzung<br />
wird die Höchstgeschwindigkeit<br />
ziemlich über Hundert betragen, aber<br />
lassen wir's dabei, bei nicht topfebener<br />
Fahrbahn ist sie grimmig genug. Fahren<br />
mit dem Boot in der Höhe is' nix, weil<br />
dabei naturgemäß über das Differential<br />
die Motorleistung in das frei sich in der<br />
Luft drehende Beiwagenrad verpuff,<br />
das kann die um fünf Tausender billigere<br />
Dnepr 11 ohne Beiwagenradantrieb<br />
schöner. Dafür wissen wir aus einem<br />
vergangenen Wintereinsatz, daß die<br />
Traktion der Sechzehner auf glattem<br />
Grund sensationell ist und alles schlägt.<br />
Da gibts keine Autos, keine Vmax, keine<br />
GSX und keine GPZ.<br />
M. Leibrentner<br />
Geschobene Vorderradschwinge 12.900,-<br />
Knieschutzbleche . . . . . . . .. 980,-<br />
Windschutzscheibe für SW 2.650,-<br />
Gepäckträger für SW 1.ì50,-<br />
Benzinkanisterseitenhalterung 850,.<br />
Abdeckung für Reserverad ........... 1.155,-<br />
Preise in ÖS exkl. 20% Mwst. In Vorbereitung:<br />
Großtank, Differentialsperre, Gepäckträger für Motorrad,<br />
Aufsatzkabine für SW, Schneeketten. .<br />
Technische Daten<br />
",.c<br />
Motor: 2-Zyl.-4-Takt in Boxeranordnung, luftgekühlt,<br />
649 ccm, ca. 38 PS bei ca. 5.800 min-1,<br />
4,8 mkp bei 5.000 min-1 OHV mit Stoßstangen<br />
und Kipphebel, Bohrung x Hub 68 x 78 mm,<br />
Verdichtung 8,5: 1, Gleichdruckvergaser Leningrader<br />
Vergaserfabrik 2 x 28 mm ø, Kickstarter.<br />
Zweischeiben-Trockenkupplung, auch über<br />
Schaltwippe ausrückbar, Vierganggetriebe plus<br />
Rückwärtsgang, Kardanwelle zum Hinterrad,<br />
von dort Differential und Kardanwelle zum Seitenwagenrad.<br />
Fahrwerk: Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen,<br />
Telegabel vorne, Federweg<br />
140 mm, Standrohrdurchmesser 48 mm, zwei in<br />
der Vorspannung dreifach verstellbare Federbeine<br />
hinten, Federweg 100 mm, Federbein für<br />
Seitenwagenrad, Federweg 78 mm, Speichenräder<br />
plus Ersatzrad 3,75 x 19 untereinander<br />
austauschbar, Trommelbremsen 200 mm ø, vorne<br />
Duplex, hinten und Seitenwagen Simplex,<br />
mechanische Feststellbremse. Seitenwagen:<br />
Stahlrohrrahmen mit Schwinge, 4-Punkt-Aufhängung<br />
an Motorradrahmen, SW-Boot aus<br />
Stahlblech. Elektrik: Lichtmaschine 150 W/12 V,<br />
Batterie 12 V/15 Ah. Abmessungen: Radstand<br />
1.500 mm, Länge 2.500 mm, Breite 1.800 mm,<br />
Höhe 1.00 mm, Bodenfreiheit 125 mm, Lenkkopfwinkel<br />
56°, Vorlauf 10 mm, Sturz 3°, Gewicht<br />
vollgetankt mit Werkzeug und Öl 350 kg, zulässiges<br />
Gesamtgewicht 610 kg, Tankinhalt 191 inkl.<br />
21 Reserve. Seitenwagen: Gewicht 120 kg,<br />
höchstes zulässiges Gesamtgewicht 220 kg,<br />
Länge 1.920 mm, Breite 1.080 mm, Höhe<br />
640 mm, Bodenfreiheit 270 mm. Preis:<br />
ÖS 72.500,-. Importeur: Fa. Kradimpex GesmbH,<br />
Boschanstraße 3, 2484 Weigelsdorf, Telefon<br />
02254/37 03.<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 35<br />
l
ALLE BOOTE: Jawa 350 mit Velorex 562-Seitenwagen<br />
S. ie ist California immer die geblieben.<br />
gute alte<br />
Damals, als man mit Westernlenker<br />
und hochgezogenen<br />
Auspuffen noch der Blade Runner<br />
des Häuserblocks war und<br />
die Mopeds so richtig gemein<br />
schrecken konnte.<br />
Jedes Facelifting straff ein paar<br />
Falten, doch das alte Herz<br />
schlägt noch. Fast jeder Jahrgang<br />
bringt neue Zierlinien und<br />
ein kantigeres Motorgehäuse<br />
mit schärferen Kühlrippen, drinnen<br />
ist immer der luftgekühlte<br />
Zweitakt-Zweizylinder mit<br />
Schlitzsteuerung, 25 PS bei<br />
5.250 min-1 und Vierganggetriebe.<br />
Gemischschmierung<br />
1.50 und 12-V-Lichtanlage<br />
nehmen wir mittlerweile als<br />
selbstverständlich hin, mit der<br />
Leistung lassen sich keine Bäume<br />
verpflanzen, aber die Charakteristik<br />
paßt recht gut zum<br />
Gespannbetrieb. <strong>Der</strong> nutzbare<br />
Drehzahlbereich ist sehr breit<br />
und bauchig, wenn der Motor<br />
auch ab etwa 5.000 min-1 ruppig<br />
und unwillig ist.<br />
Es ist alles eine Frage der Einstellung<br />
und ohne lästern zu<br />
wollen, können wir von einem<br />
Jawa-Motor berichten, der mit<br />
verstellter Zündung mit ausgeschlagenen<br />
Vergaserdüsen sowie<br />
mit zwei Zündkerzen unterschiedlicher<br />
Wärmewerte auf<br />
einmal ging wie die Hölle und<br />
der Leistungsentfaltung eines<br />
TZ-Motors in nichts nachstand.<br />
36 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
, f Kur in di~<br />
eht sie aU, bleibt die<br />
ar Jahre g.. hnnen, sie Gewand<br />
Alle pa , nach BOt '11 neuen zurück,<br />
Tschechei, d kehr i<br />
gleiChe un<br />
Das fur den Anschluß des Velorex-Seitenwagens<br />
taugliche<br />
Modell der Jawa besitzt fertige<br />
Anschlußpunkte sowie eine<br />
härtere Feder in der T eleskopgabel,<br />
die Gesamtabstimmung<br />
des Gespanns bleibt dennoch<br />
ziemlich weich <strong>Der</strong> Velorex<br />
562 ist mit seinem geringen<br />
Eigengewicht von 65 kg kaum<br />
merkbar, für schnellere Fahrt in<br />
Rechtskurven empfiehlt sich<br />
die Zuladung von Ballast oder<br />
eines Passagiers, wenn man<br />
das Seitenwagenrad gerne am<br />
Boden hat. Lackierungsqualität<br />
des Seitenwagenrahmens und<br />
Verarbeitung der Bootskarosserie<br />
sind von hoher Gùte die<br />
Trommelbremse im Seitenwagenrad<br />
ist schon bei mäßigem<br />
Pedaldruck stärker, als der<br />
schmale Reifen verträgt. Passagiere<br />
bis 180 cm Körpergröße<br />
können sich gerade ausstrekken<br />
und werden durch die gewölbte<br />
Plexiglasscheibe sehr<br />
wirksam vom Fahrtwind abgeschirmt.<br />
Auf speziellen Kundenwunsch<br />
ist für das Heck der<br />
Gondel ein Gepäckträger lieferbar.<br />
Wie die MZ besitzt die<br />
Jawa zur Verringerung des<br />
Wartungsaufwandes eine gekapseite<br />
Hinterradkette und<br />
weist damit auf ein Diagnoseprinzip<br />
hin: Wenn eine Jawa Öl<br />
schwitzt, an Gabeldichtungen,<br />
am Motorgehäuse und so, dann<br />
lebt siel<br />
M.B.<br />
E<br />
Ursprünglichkeit in neuer Kleidung,<br />
Technische Daten<br />
Foto. Motokov<br />
Motor: 2-Zyl.-2-Takt schlitzgesteuert, luftgekühlt,<br />
343,5 ccm, 25 PS bei 5.250 min-1, Bohrung x Hub 58 x<br />
65 mm, 3,36 mkp bei 5.000 min-1, Verdichtung 9,8.1,<br />
Gemischschmierung 1 50, Vergaser JIKOV 2928 CE,<br />
Ölbad-Mehrscheibenkupplung, Vierganggetriebe, Sekundärantrieb<br />
Kette zum Hinterrad, Kickstarter. Fahrwerk:<br />
Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen, Telegabel vorn, Federweg<br />
150 mm, zwei Federbeine hinten, Federweg 80 mm,<br />
Duplex-Trommelbremse vorn, 160 mm 0, Einfach-Trommelbremse<br />
hinten und im SW-Rad, 160 mm 0, mechanische<br />
Feststellbremse. Seitenwagen: Stahlrohrrahmen mit<br />
Schwinge, Aufhängung verschraubt, SW-Boot aus Glasfaser.<br />
Elektrik: Drehstromlichtmaschine 14 V /15 A. Abmessungen:<br />
Länge 2.080 mm, Spurbreite 1.025 mm, Höhe<br />
1.200 mm, Gewicht vollgetankt 231 kg, höchstes zulässiges<br />
Gesamtgewicht 486 kg, Tankinhalt 17 I. Seitenwagen:<br />
Gewicht 65 kg, höchstes zulässiges Gesamtgewicht 170 kg,<br />
Länge 1.848 mm, Breite 840 mm, Höhe 1 150 mm Preis:<br />
ÖS 42.850,-. Importeur: J. Faber GmbH, Kirchstetterngasse<br />
21, 1164 Wien, Telefon 0222/955561-0<br />
i
~ A ~<br />
~n' us deutschem Raum kommt<br />
~ für die MZdieliebevolle Bezeichnung<br />
"Sachsenharley". Diese Liebe<br />
fehlt uns, wir sind aber auch nicht so<br />
: gehässig, daß wir die Ausdrücke" Dres-<br />
~. den-Gamma fi oder "Zschopau-Fazer"<br />
in den Mund nehmen würden. Die MZist<br />
ein Motorrad undnat daher pas Recht,<br />
importiert zu werden wiejèâ&s andere<br />
Motorrad auch,<br />
Die Faustregel für die drei Marken, die in<br />
Österreich Motorräder mit Seitenwagen<br />
fixfertig anbieten,lautet 100 km/h, Bergab<br />
etwas darüber, bei Seitenwind etwas<br />
weniger, sie werden immer irgendwie<br />
erreicht und der Entschlu ß zum Besitz<br />
eines solchen Fahrzeuges ist eige¡¡tlich<br />
viel wesentlicher, als die Umstände, Wie<br />
diese 100 km/h zustande kommen. .<br />
Die'21 PS der MZ kommen. bei<br />
5,500 min-1 aus einem schlitzgesteuer- ~<br />
ten Einzylinder-Zweitakter mit 243 cni3<br />
Hubraum, sie kommen ohne technische<br />
Purzelbaume recht drehfreudig und sie<br />
benötigen ein Fünfganggetriebe, um<br />
nicht in einem Drehzahlkeller verlorenzugehen,<br />
Über den technischen Standard<br />
der sechziger Jahre erhebt sich der<br />
MZ-Motor duch die Getrenntschmierung,<br />
die lastabhängig bis zum Verhältnis<br />
1 : 70 abgemagert wird, Rauchfahnen<br />
kennt eine richtig eingestellte MZ nicht.<br />
Im Gespann beträgt die Sekundärüber-.<br />
setzung 1: 3,2 (Solomotorrad 1 : 2,53),<br />
das Getriebe ist sehr gut abgestuft und<br />
ist der Faktor, daß sich das 225 kg<br />
schwere Gespann im Stadfverkehr gar<br />
nicht so elend lahm fährt, wie es die<br />
mickrige nominelle Motorleistuiig ver-'<br />
muten ließe. . .<br />
:,<strong>Der</strong> Seitenwagen ist .mit 85 kgEigengewicht<br />
gerade nicht zu leicht und nicht zu<br />
schwer für theoretisch sichere' Fahrei~<br />
genschafteii, die Karo ' ~ aus ",<br />
Stahlblech. Das vord<br />
Bootes läßt sich<br />
und bietet dàmit se<br />
stiegsmoglichkeit ' ~<br />
Die 250 ETZ '<br />
Warnung des Verkehrsministers:Auch<br />
dieses Objekt ist kein richtiges Gespann,<br />
sondern ein Kraftrad mit angeschraubtem<br />
Beiwagen.<br />
bereits seitenwagenvorbereitet das<br />
Werk verlassen, die Aufhängungspunkte<br />
sind dann am Motorradrahmen schon fix<br />
angeschweißt, der Seitenwagen läßt<br />
sich mit Schnellverschlüssen rasch anund<br />
abnehmen. Am Fahrverhalten entzünden<br />
sich die Gemüter von Gespannfreunden<br />
- zu weich die Federungsabstimmung,<br />
zu biegsam die Aufhängungen,<br />
zu hoch der Schwerpunkt. Es ist<br />
nur recht und billig, die MZ mit Motorradgespannen<br />
der fünfziger Jahre zu vergleichen<br />
und da fällt zum Beispiel in<br />
einem Slalombewerb auf, daß man unvorbereitet<br />
auf einer steinalten Pu eh SG<br />
mit Felber-Beiwagen um eine erkleckliche<br />
Anzahl von Plastikhütchen schneller<br />
fahren kann, als auf der MZ, ohne ständig<br />
in Überschlagsnähe zu sein, Somit<br />
ist auch schon gesagt, daß die Original-<br />
. pereifungausreichend ist, denn bessere<br />
Haftung würde bei "schneller" Kurvenfahrt<br />
im Endeffekt der Sicherheit abträglich<br />
sein, der mit der MZ mögliche kontrollierte<br />
Drift in Linkskurven ist allemal<br />
besser.<br />
Im Ringen mit der derzeitigen direkten<br />
Konkurrenz, .also Dnepr und Jawa,<br />
schneidet MZ in den Bereichen Lenkbarkeit<br />
und Bremsen am besten ab.<br />
Obwohl der Nachlauf für ein gespanntaugliches<br />
Fahrzeug mit 95 mm unüblich<br />
hoch ausgefall~m ist, sind die notwendigen<br />
Lenkkräfte erstaunlich gering und<br />
~ Kurvenfahrten bei yerhaltenem Tempo<br />
am präzisesten mpglich. Die. Einscheibenbremse<br />
vorne ist ein ostdeutscher<br />
Nachbau ,nach Brembo-Lizenzen und<br />
dem Originalnicht nachstehend, die<br />
Trommel imSeitenwagenrad wird hy-<br />
,draulisch betätigt und ist bei richtiger<br />
Abstimmung mifder Hinterradbremse<br />
exakt zu dosieren. Hurra, wird sind mo-<br />
dern -' '~, tive Fahrsicherheit und die<br />
An fe . akzeptablen Standard~.<br />
'~' en das ge''ohrrungsbeende<br />
Fahrzeu,gvRr" gelì<br />
tt ist. Gespannfahten,<br />
aráuf àngéwi,esenist.:. ..<br />
:. ~w;'M. 13. .<br />
Es ist die Fastenzeit der Leistungssehnsucht<br />
und der Presti-.<br />
gegelüste.<br />
Technische Daten<br />
Motor: 1-Zyl.-2-Takt schlitzgesteuert,luftgekühlt,<br />
243 ccm, 21 PS bei 5.500 min-1, 2,8 mkp bei<br />
5.200 min-i, Bohrung x Hub 69 x 65 mm; Verdichtung<br />
10: 1, Vergaser BVF 30 mm ø, Getrenntschmierung,<br />
Ölbad-Mehrscheibenkupplung, Fünf- .<br />
ganggetriebe, Sekundärantrieb Kette zum Hinterrad,<br />
.Kickstarter. Fahrwerk: Stahl-Kastenprofírahmen,<br />
Telegabel vorne, Federweg 185 mm, 2 Federbeinehinten.<br />
Federweg 100 mm, Einfachscheibenbremse<br />
vorne, 280 mm ø, Trommelbremse hihten<br />
und im SW-Rad, 160 mm ø, mechanische Feststell- ,<br />
bremse. Seitenwagen: . Stahlrohrrahmen mit<br />
Sèhwinge, Aufhängung mit Schnellverschlüssen;<br />
SW-Boot aus Stahlblech. Elektrik: Lichtmaschine ~<br />
180 W/12 V, Batterie 12 V/9 Ah. Abmessungen:<br />
Radstand 1.380 mm, Länge 2.160 mm, Spurbrelfe<br />
1.020 mm, Höhe 1.310 mm, LenkkopfwinkeI63°;<br />
Nachlauf 95 mm, Gewicht vollgetankt 24Q kg, höch- .<br />
steszulässiges Gesamtgewicht 515 kg, Tankinhalt<br />
171 inkl. 1,51 Reserve. Seltenwiigen:Gewicht<br />
85 kg, höchstes zulässiges Gesamtgewiòht 200 kg.<br />
Länge '~1.980 mm, Breite 800 mm. Preis:<br />
ÖS 44.900,-. Importeur: Fa: Technokrad, Floriani~<br />
gasse 55,1080 Wien, Telefon 0222/485358.
l-.<br />
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¡iSliGû<br />
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SPORT SPECIAL: Transalp-Rallye 1987<br />
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I<br />
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Man schimpfe uns<br />
nicht einen krummen<br />
Hund, wenn<br />
es in diesem<br />
Sport Special<br />
nicht um das heftige<br />
llnd dauerhafte<br />
Offnen der Gasschieber<br />
geht,<br />
wenn dahinter<br />
handfeste Produktwerbung<br />
steht und wenn - 300 Transalps mit 450 Teilnehmern: <strong>Der</strong> Alpen-<br />
wir geben zu: ein Superstau muß vermieden werden.<br />
schweres Sakrileg<br />
- Tourenfahrer<br />
ihre Freude<br />
daran haben wer-<br />
aussichtlich 300 Hondas man<br />
auf dem Weg nach Nizza auch<br />
geschnupft hat - es interessiert<br />
keinen Menschen.<br />
den. Doch die wie- 7IÆan soll ankommen, sich<br />
d er b e I e bt e Tl" rans- i ren, ein genießen. bißchen plagen, <strong>Der</strong> imposante fah-<br />
alp-Rallye er- Enduro-Kreuzzug in den Süden<br />
frischt Geist und - es wir?, wie gesagt n:it<br />
.. 300 Motorradern und 450 Teil-<br />
Korper, kostet nehmern gerechnet - erfordert<br />
Zeit und Geld ist einen nicht weniger imposanten<br />
a I SO S' por. 't" Vier Organisationsaufwand.<br />
Service- und Begleitfahr-<br />
führen und betreuen. Die Folie<br />
ist ein Stück Marke- gen von kapitaleren Ausritten,<br />
S zeuge ting und wird werden manchem Abstürzen, den Rallye-Pulk<br />
Infarkten und Hand-<br />
Fuchs die zu hoch hängenden greiflichkeiten mit der Beifahre-<br />
Trauben sein: Die Teilnahme an rin werden von sechs Ärzten<br />
der Transalp-Rallye ist an den unter Kontrolle gehalten. Den<br />
Besitz eines öS-70.000-Motor- Überblick über den Gesamtverrades<br />
gebunden. Beim Kauf ei- lauf der Rallye wird man von Innsbruck ist die letzte<br />
ner Honda Transalp 600 V einem Hubschrauber aus begibts<br />
ein bisserl Rallye zum halten.<br />
Station der Rallye in<br />
Sonderpreis dazu. Mit einem rauschenden Fest, Österreich.<br />
<strong>Der</strong> Versuch, ein neues Motor- an dessen Ende vermutlich ein<br />
radmodell über gezielte Veran- festlicher Rausch als erste Sonstaltungen<br />
besser an den Mann derprüfung der Rallye steht,<br />
zu qringen und noch dazu in nimmt das Transalp-Ereignis<br />
der Offentlichkeit Aufmerksam- am 12. Juli seinen Lauf, nachkeit<br />
damit zu erregen, ist legitim dem die Teilnehmer bereits eiund<br />
im Grunde genommen je- nen Tag vorher in Wien begrüßt<br />
ner Gedanke, der den Motor- werden.<br />
sport am Leben erhält. Am 13. Juli, ein Montag, bewe-<br />
<strong>Der</strong> Verkaufsförderung gegen- gen sich die 300 Transalps und<br />
über steht die olympische Idee: wir hoffen inständig, daß sie am<br />
Dabeisein ist alles! Die Trans- Kellner von der Dopplerhüttn<br />
alp-Rallye beginnt in Wien und vorbeidefilieren - der einzig<br />
endet in Nizza, wobei der Ver- würdige Weg, Wien auf zwei<br />
anstalter vorsieht, Reihenfolge Rädern zu verlassen. Das erste<br />
und Bestzeit im Ziel zu ignorie- Tagesziel ist Gmunden.<br />
ren. Sie ist weder ein Gebirgs- Am zweiten Fahrtag verläßt die<br />
Cannonball noch ein älpisches Rallye bereits Österreich, um<br />
Paris-Dakar. Wie viele der vor- über Berchtesgaden herein-<br />
40 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
--_.__..---,-_.-<br />
zubrechen. Danach ist Garmisch<br />
an der Reihe, wo die<br />
deutschen Gastgeber ein weiteres<br />
rauschendes Fest abziehen<br />
und die Rallye zurück nach<br />
Österreich schicken.<br />
Ab Innsbruck führen steinige<br />
Pfade und endlose Kurvenorgien<br />
über Canazei, Bormio,<br />
Bellinzona, Interlaken, Evian,<br />
Lanlebourg, Barcelonette und<br />
Tende in rund 300 km langen<br />
Tagesetappen den Rallye-Troß<br />
nach Nizza. Die insgesamt<br />
14 Stationen werden zwischen<br />
dem 11. und 26. Juli angefahren<br />
und werden den Transalp-<br />
.' Besitzern 4.000 der intensiven<br />
~ Kilometer auf den Tacho schrei-<br />
~ ben. Nicht weniger als 84 teils'<br />
~ befestigte, teils unbefestigte<br />
~ Pässe werden ihnen in den<br />
i; Weg gelegt werden.<br />
Etwa 30 der 450 Teilnehmerplätze<br />
werden österreichischen<br />
Transalp-Fahrern vorbehalten<br />
bleiben, die sich mit der verhältnismäßig<br />
erträglichen Kostenseite<br />
der Rallye anfreunden<br />
werden müssen.<br />
Als Nenngeld sind vom Fahrer<br />
ÖS 1.500,- locker zu machen,<br />
während der Beifahrer oder die<br />
Beifahrerin mit ÖS 700,- davon<br />
kommt. Wenn auch Honda für<br />
die Organisation von Nächtigung<br />
und Treibstoff aufkommt,<br />
so sind die Kosten hierfür dennoch<br />
von den Teilnehmern zu<br />
tragen.<br />
Camping, soviel steht fest,<br />
macht die Sache deutlich billiger.<br />
Daß uns Honda in die eigenen<br />
Berge zurückführt ist seltsam<br />
und begrüßenswert, wir<br />
werden die Japaner dafür den<br />
Königsjodler lehren. Jedenfalls<br />
aber werden wir beobachtend<br />
am Puls der Rallye bleiben.<br />
Wer schon jetzt lange Zähne<br />
hat, kann sich bei Honda (0222/<br />
61 16 41) umhören.<br />
Andreas Werth<br />
-_._----~---- -
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~ le<br />
Husqvarna<br />
"Wir sind die 2-Rad-Spezialisten,<br />
die sich ihre Erfahrung er-fahren haben!((<br />
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noch nicht 20 ist, kann Österreichs größte<br />
Bank in die Tasche stecken: Man verlangt<br />
1. die CA-Card und bekommt damit 2. ein<br />
ganz besonderes Konto. Schon hat man<br />
3. mehr Zinsen als jeder Erwachsene. Und<br />
vieles andere, worauf man stolz sein kann.<br />
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<strong>Der</strong> REITWAGEN 41
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Tune U . Motocross auf dem Osterreichring<br />
<strong>Der</strong>..versuch pragt von war unserer ge-<br />
feigen Neigung, am Leben zu<br />
hängen. Wir setzten voraus. Mit<br />
110 kg Einsatzgewicht und<br />
62 PS bei 7 000 min 1 kann<br />
man einigen auf dem Österreichring,<br />
die richtige Bereifung<br />
vorausgesetzt, eine lange Nase<br />
drehen, egal mit wievielen Pferdestärken<br />
sie ins Gefecht<br />
ziehen.<br />
Die Kehrseite der Medaille:<br />
Rechnerisch besteht die Möglichkeit,<br />
mit einer lang übersetzten<br />
Crossmaschine auf<br />
der Schönberggeraden rund<br />
200 km/h zu erreichen, praktisch<br />
besteht die Möglichkeit,<br />
beim Anbremsen der Boschkurve<br />
den Schmierfilm im Zylinder<br />
und den Lebensfilm an der<br />
Leitplanke mit immer noch gut<br />
42 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
<strong>Der</strong>W<br />
170 Sachen reißen zu lassen.<br />
<strong>Der</strong> Vergleich der theoretischen<br />
mit der praktischen Variante<br />
zeigte das Übergewicht der<br />
Praxis Während das Erreichen<br />
von 200 km/h aufgrund der<br />
Bauhöhe und des Mangels Jeder<br />
aerodynamischer Hilfe nur<br />
mit geringer Wahrscheinlichkeit<br />
erwartet werden durfte, wurde<br />
uns der Abstieg nach einem<br />
kapitalen Kolbenreiber vielerorts<br />
geweissagt.<br />
Da man mir die Maico und diverses<br />
Zubehör unter der Voraussetzung<br />
überließ, daß dieser<br />
Artikel auch wirklich geschrieben<br />
wird - ich arbeite<br />
ungern mit Diktaphonen, ùberhaupt<br />
wenn die Krankenschwester<br />
immer die Aufnahmetaste<br />
drücken muß -, entschloß sich<br />
.<br />
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"S h e eha \\e Ò~ e ~a\eO \n Ò\e ßO~<br />
\(ta~n" ~tUß, a\S Ò~seh''~òen~o\oet~S~~<br />
\'e S': ~aUe'\ . \(e\ne n S\e \<br />
Ò\e\(e, b\aUe ~an \'ag h\et eh n \ e\\' ''en '\iO ""en. ge,\<br />
n\ätt\e. \' ~ase'\ ""\nen, etS au\ Gang<br />
unser Mann der Technik,<br />
R.O.B., zu einigen kleinen Eingriffen,<br />
für die ihm meine Familie<br />
dankt.<br />
Nachdem der Motor aus der<br />
Renn-Maico von Toni Gleichweit<br />
ohnedies in der Leistung<br />
über dem Serienstück lag,<br />
konnte die Verdichtung ruhigen<br />
Gewissens mit einer zweiten<br />
Fußdichtung unter dem Zylinder<br />
abgesenkt werden. Weniger<br />
Verdichtung heißt weniger<br />
Verbrennungstemperatur, heißt<br />
geringere thermische Bela-<br />
" ,',,"''-, -'''nH".~ ~<br />
§<br />
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~ ~<br />
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stung. Um dennoch nicht zu<br />
viele der kostbaren Pferdestärken<br />
zu entlassen, wurde der<br />
40er-Bing-Vergaser samt<br />
Flansch und Luftfilterkasten<br />
ausgebaut und gegen einen offenenMikuni-Flachschiebervergaser<br />
mit ebenfalls 40 mm<br />
Durchlaß getauscht. Die Angst<br />
vor übermäßiger Abmagerung<br />
nach endlosen Vollgasfahrten<br />
läßt sich auch in der Hauptdüsenwahl<br />
ablesen. Eine 340er ist<br />
schon fast keine Düse mehr.<br />
Um die nun einigermaßen voll-<br />
--1
L.<br />
gasfeste Kraft in Rundstreckengeschwindigkeit<br />
umzusetzen,<br />
wurde das größtmögliche Ritzel,<br />
also das 16er-Zahnrad, gewählt.<br />
Am Hinterrad mußte eine<br />
Dektereff - Sonderanfertigu ng<br />
mit 40 Zähnen her.<br />
Am hinteren Teil des Fahrwerks<br />
änderten wir nichts. Das Öhlins-Federbein<br />
bietet so gut wie<br />
jede Verstellmöglichkeit, das<br />
Hinterrad wird von einer kleinen<br />
Scheibenbremse verzögert.<br />
Ab dem Lenkkopf stammt aber<br />
nichts mehr von der Maico.<br />
Wir bauten neue Gabelbrücken<br />
mit größerem Nachlauf, in die<br />
eine 43er-Showa-Gabel samt<br />
einer monströsen Grimeca-<br />
Do ppe Isch ei ben b re m san lage<br />
geschraubt wurde. Um vorne<br />
Straßenreifen aufziehen zu<br />
können, griffen wir zu einer alten<br />
TZ 350-Felge, die 18 Zoll<br />
groß ist, und montierten für die<br />
ersten Abstimmungsdurchgänge<br />
Pirelli-Phantoms und später<br />
Dunlop Arrowmax. Für die<br />
ernsthaften Runden legte uns<br />
die Dunlop-Rennabteilung extraweich<br />
gemischte KR 106-<br />
Slicks auf.<br />
<strong>Der</strong> offene Mikuni-Vergaser<br />
zieht schamlose<br />
Mengen Treibstoff durch.<br />
Mit dem endlos langen ersten<br />
Gang kommst du kaum vom<br />
Fleck. Damit sich die Kupplung<br />
nicht in Schall und Rauch auflöst,<br />
laufe ich die ersten Meter<br />
aus dem Stand mit und rühre<br />
sie dann nicht mehr an, Das<br />
Plärren des offenen Zweitakt-<br />
Einzylinders ist infernalisch und<br />
läßt den hohlsten 4-1-Anlagen<br />
keine Chance.<br />
Tn der ersten Runde wird nur<br />
i gerollt, nie Vollgas gegeben.<br />
..<br />
Man braucht Vertrauen, ein ordentlches Zweitaktöl<br />
und etwas weniger Verdichtung, dann hält<br />
der Motor.<br />
Dennoch setzt die Maico ständig<br />
und immer häufiger beim<br />
Beschleunigen aus. Sie säuft<br />
unverschämt und so schnell,<br />
daß man's am transparenten<br />
Tank mit freiem Auge sieht. Aus<br />
dem großen Mikuni-Vergaser<br />
wird auf den langen Geraden<br />
mehr Sprit abgesogen, als in<br />
die Schwimmerkammer rinnen<br />
kann Eine zweite Benzinleitung<br />
wäre wohl die Lösung, für ein<br />
paar gute Runden reicht die<br />
Korrektur an der Schwimmernadel,<br />
die jetzt nahezu ununterbrochen<br />
Treibstoff nachrinnen<br />
läßt. Später errechnen wir einen<br />
Benzinverbrauch von weit mehr<br />
als 20 Litern auf 100 km Die<br />
Leistung der Maico ist in Ordnung.<br />
Sie setzt sauber und kräf-<br />
tig in der Mitte ein, läßt kleine,<br />
dosierte Drifts in der Schikane<br />
zu und kann auch noch in der<br />
rechten Bergaufkurve vor dem<br />
Schönberg an Tempo zulegen,<br />
Eine RD 350 kommt kaum an<br />
der Maico vorbei und eine SuzukiRG<br />
500 zeigt etwas mehr<br />
als 210 km/h an, als sie probehalber<br />
neben der Crossmaschine<br />
herfährt. Tatsächlich bringt<br />
die Maico 193,5 km/h zustande<br />
was für Rundenzeiten von<br />
w~niger als 2,20 min gut sein<br />
sollte, nimmt man noch einmal<br />
die Yamaha RD 350 als Vergleichsobjekt<br />
her.<br />
An dieser Barriere bleiben wir<br />
allerdings ohne größere Fahrwerkseingriffe<br />
hängen. Obwohl<br />
die Maico keineswegs nervös,<br />
sondern eher italienisch stabil<br />
auf den langen Geraden und in<br />
die schnellen Kurven des Ö-<br />
Ringes fährt, beginnen die zu<br />
weichen und zu langen Federelemente<br />
in heftiger Schräglage<br />
zu springen. Die Trampelei beginnt<br />
auch bei härtester Abstimmung<br />
des Monoshacks hinten,<br />
die Showa-Gabel hält dank der<br />
trägen Dämpfung durch das<br />
eingefüllte Motoröl länger Bodenkontakt.<br />
/ , I<br />
Zuvie1 des Guten: Die<br />
zweite vordere Scheibenbremse<br />
ist Ballast<br />
und von der Alles-odernichts-Sorte.<br />
Auch mit der Dimensionierung<br />
der Pirellis, hinten und vorne<br />
130/18, haben wir uns zunächst<br />
vergriffen. <strong>Der</strong> zu breite<br />
Vorderreifen macht die Maico<br />
unerwartet kurvenunwillilg. Bei<br />
den Dunlops sind wir gewarnt<br />
und nehmen vorne 110/18, was<br />
die Sache deutlich verbessert.<br />
Sind wir also weiser geworden<br />
durch den Ausflug der Unvernunft?<br />
Ja, sind wir. Motocross-<br />
Maschinen haben ein fabelhaf-<br />
tes Leistungsgewicht, Fahrwerke,<br />
die auch 200 vertragen und<br />
ein Handling, vor dem Straßenfahrer<br />
den Hut ziehen müssen.<br />
In Frankreich fliegt man bereits<br />
auf die Crosser mit den kleinen<br />
Vorderrädern und den Rennreifen.<br />
Am Pariser Salon konnte<br />
man Hondas, Huskies und auch<br />
Viertakt-Crosser als Asphaltrennmaschinen<br />
sehen, die eigentlich<br />
alle vom Carlsbader<br />
Superbiker-Rennen der amerikanischen<br />
Fernsehstation ABC<br />
herrühren.<br />
In Paris der Renner:<br />
Honda- und Husqvarna-<br />
Crosser für enge Straßenkurse.<br />
Wir würden die Federwege kürzen,<br />
ein härteres Federbein<br />
einbauen und auf eine der beiden<br />
vorderen Bremsscheiben<br />
verzichten. Die Bremse ließ uns<br />
auch bei Einfinger-Betätigung<br />
in der Bremszone kopfstehen,<br />
und das wollen wir ja denen<br />
überlassen, an denen der Cros-<br />
ser vorbeifährt.<br />
Wir würden auch österreichische<br />
Rennstrecken die zu<br />
schnell und zu kurvenarm sind,<br />
um die Vorteile einer Crossmaschine<br />
ausspielen zu können,<br />
damit meiden. Rijeka wäre nicht<br />
schlecht, Mugello noch besser<br />
Wir kommen wieder mit einem<br />
Superbiker. Die Dunlop-Slicks<br />
sind noch nicht verbraucht.<br />
Aiidreas Werth<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 43
~DAS CLUBLOKAL<br />
,<br />
MSC Performance Vienna<br />
Jede Szene elgeschichten. hat ihre Über kleinen den" Greu- 1. Korneuburger<br />
Verein zur Förderung des<br />
Reitsports auf Kakerlaken" laufen Ge-<br />
rüchte, daß dort jedes zweite Clubmit-<br />
glied stolzer Besitzer einer Granitleber<br />
ist, nur weil einer davon mal auf Entzug<br />
in Kalksburg war. Die kleinen Stories<br />
werden weitererzählt, zuvor mit aller<br />
Kraft aufgeblasen und Elefanten entwachsen<br />
somit ihrer Mückenkindheit.<br />
Vielleicht fiel vor ein paar Jahren mal auf<br />
einem Parkplatz ein Motorrad des Performance-Clubs<br />
aufgrund weicher Bodenverhältnisse<br />
um...? Zwei Monate<br />
später war der Club dafür bekannt, daß<br />
bei einer Ausfahrt mit sechs T eilnehmern<br />
davon acht selbstverschuldet am<br />
Boden herumkrabbelten. In unserer vorigen<br />
Ausgabe berichteten wir über die<br />
merkwürdigen Umtriebe in den Kommunikationsspalten<br />
des" Bazar" und dabei<br />
fiel auch des öfteren der Begriff" Performance-Team".<br />
Fäuste wurden geballt,<br />
um Fahrer "fossiler Zweizylinder<br />
ins Jenseits zu befördern" und dergleichen<br />
mehr. Es gab ein" Kampflied" und<br />
der letzte Atemzug wurde in Würde auf<br />
der Ideallinie ausgehaucht. Wer den<br />
"MSC Performance" heute näher kennt,<br />
darf mit Fug und Recht annehmen, daß<br />
keiner der damaligen wilden Gasgeber<br />
mehr unter ihnen weilt, denn die schnelle<br />
Abteilung des ehemaligen Performance-<br />
Teams ist geschlossen über den<br />
Jordan geschwommen. Mögen sie nach<br />
ihrem kurzen und bewegten Leben nun<br />
in Frieden ruhen! Heute sind es durchaus<br />
vernünftige Leute und wenn schon<br />
mal der Gasgriff gewürgt wird, dann dort,<br />
wo man es mit dem geringsten Risiko<br />
tun kann - am Ö-Ring . . .<br />
Als " Performance-Team Wien" kam der<br />
Trieb des Clubs 1980 erstmals ans Tageslicht.<br />
Irgendwann danach gab es<br />
kleine Unstimmigkeiten, von denen so<br />
mancher Club schon mal befallen werden<br />
kann, und aus dem Ur-Club er-<br />
44 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
-- ~~--------<br />
wuchs die heutige Crew. Mitte '83 wurde<br />
man offziell, man fuhr gemeinsam<br />
herum, lebte und sprach Motorrad, doch<br />
man verspürte jedesmal ein "menschliches<br />
Rühren", wenn es um den Rennsport<br />
ging - heute wohl mehr denn je.<br />
Bald darauf, 1984 war es dann soweit -<br />
man mietete den Ö-Ring, organisierte<br />
mit kundiger Hand alles vom clubeigenen<br />
Streckenposten bis zur obligaten<br />
Rettung, und etwa 130 Leute konnten<br />
mal ein Wochenende zu vernünftigen<br />
Preisen mit wilder Lust" im Kreis fahren".<br />
Kommen konnte - wie auch heute<br />
- jeder, dem gerade danach war. Im<br />
85er -Jahr waren es schon 165 Gastfahrer<br />
und heuer im Mai deren 210. <strong>Der</strong><br />
Juli-Fahrtag wurde leider mit knapp 100<br />
Leuten buchstäblich vom Regen weggeschwemmt.<br />
Funkgeräte wurden angeschaff,<br />
um den Gästen nochmals ein<br />
Plus an Sicherheit zu geben und es gab<br />
auch an all den Fahrtagen keine wesentlichen<br />
Unfälle. Dies ist sicher zum Teil<br />
der Disziplin der Fahrer, zu einem satten<br />
Teil jedoch zweifelsohne auch der vorzüglichen<br />
Organisation von Peter Klicka<br />
und seinen Getreuen zu verdanken.<br />
~erbei wäre überhaupt mal ein we-<br />
.. nig Nachdenken am Platz. . . Was<br />
bewegt ein Clubmitglied, sich ein ganzes<br />
Wochenende an einer Rennstrecke<br />
hinzustellen, um für die Sicherheit der<br />
Gäste und einen reibungslosen Ablauf<br />
der Organisation zu sorgen? Die eine<br />
Stunde, die er abends dann selber fahren<br />
kann? Wohl kaum. Begeisterung für<br />
den Rennsport? - Schon eher, obwohl<br />
an diesen Tagen kein Rennen läuft und<br />
sich primär eine bunte Gesellschaft her-<br />
umbewegt. Begeisterung für die Sache<br />
Motorrad an sich? - Das vielleicht am<br />
ehesten. .. Gut, daß es solche Idealisten<br />
noch gibt. . .<br />
Viel Zeit geht drauf beim Vorbereiten<br />
solcher Aktionen und nicht allzuviel<br />
bleibt dann mehr übrig für Clubausfahr-<br />
ten - zumindest heuer war es so. Gera-<br />
de in den Urlaub fährt man - womit<br />
sonst? - mit dem Motorrad. In die Türkei<br />
oder nach Griechenland, wo man Motorräder<br />
heute offenbar nur mehr im Dreierpaket<br />
stiehlt - wegen einem lohnt sich<br />
die Mühe wohl kaum.<br />
<strong>Der</strong>" präsentierte MSC Performance sich uns als Vienna" sozusagen<br />
vernünftiger Club. Vier-in-Nichts-<br />
Knaben, die beim nächtlichen Durchheulen<br />
ganzer Straßenzüge die Bewohner<br />
derselben senkrecht in ihren Betten<br />
stehen lassen, sind ebenso verpönt wie<br />
notorische Krakeeier oder triebhafte" Einedrahrer".<br />
<strong>Der</strong> Zweitwohnsitz ist Zeltweg<br />
und wenn man's schon mal laufen<br />
läßt, dann dort, wo man's sogar laufen<br />
lassen solL. Gemetzel auf öffentlichen<br />
Straßen findet nicht statt! Das Durchschnittsalter<br />
liegt in etwa bei 25 Jahren<br />
und die Motorräder tragen 500 bis<br />
1.000 ccm mit sich herum - eher in<br />
Richtung oben. In unserer heimischen<br />
Clubszene ist dieser Motorsportverein<br />
zweifellos ein recht helles, angenehmes<br />
Licht.<br />
Lambert Fischer<br />
Terminkalender für<br />
Motorradtreffen<br />
Unter der Abkürzung Ö. M. T. K. soll im<br />
März 1987 erstmals ein saisonu mfassender<br />
Terminkalender von Motorrad-<br />
treffen in ganz Österreich erscheinen.<br />
Diese Initiative ist ein Service für alle<br />
Motorradfahrer, die sich an Treffen oder<br />
anderen Aktivitäten beteiligen wollen.<br />
<strong>Der</strong>zeit sind ca. 300 Clubadressen registriert;<br />
wünschenswert wäre eine Betei-<br />
ligung sämtlicher österreichischer Motorradclubs,<br />
um eine wirklich komplette<br />
Auflistung der Termine zu bekommen.<br />
Die Eintragung in den Terminkalender ist<br />
gratis und bedeutet für den betreffenden<br />
Club eine gute Werbung für eigene.<br />
Veranstaltungen.<br />
<strong>Der</strong> Preis des Terminkalenders wird sich<br />
je nach Auflage zwischen ÖS 48,- und<br />
ÖS 50,- bewegen. Neben den Motorradtreffen<br />
werden alle bekannten Clubs<br />
sowie internationale und nationale Termine<br />
(Tag des Motorrades, M. A. G.,<br />
WM-Läufe usw.) angeführt. Interessen-<br />
ten sollten sich möglichst bald bei der<br />
Kontaktadresse melden.<br />
Info: Klaus Kapfer,<br />
Siglgasse 26,<br />
2700 Wr. Neustadt,<br />
TeL.: 02622/3703.
'Motorradclub<br />
gut<br />
,'29. 11. 86: Aussc<br />
Dünn gesät werden<br />
die Teilnehmer<br />
an der November-Rätselfahrt<br />
sein. Wir haben<br />
die Route so<br />
gewählt, daß nur<br />
die echtesten der<br />
Echten in den Sattel<br />
springen werden,<br />
um bei<br />
Schneetreiben<br />
und Minusgraden<br />
die Eisreiter-<br />
Urkunde zu<br />
erhaschen.<br />
- .<br />
: Krampuskranzchen<br />
: Weihnachtsfeier<br />
r. Schneider, TeL. 07229/87 94 02<br />
25. 11. 86: Preisverteilung<br />
27. 11. 86: Generalversammmlung<br />
Info: 1101 Wien, Postfach 137<br />
Die REITWAGEN-November-Wahnsinnsfahrt<br />
FEUER UN EIS<br />
Sie kennen mebedingungen die Teilnahinzwischen. Für die Vergeßlichen:<br />
Das Wichtigste ist, daß Sie mit<br />
dem Motorrad und nicht mit<br />
PKW oder auf Skiern erscheinen.<br />
Um Vorlaute und Halbherzige<br />
gleich jetzt von der Teilnahme<br />
abzuhalten, wird die<br />
Route im vorhinein bekanntgegeben.<br />
Start ist am Parkplatz gegenüber<br />
dem Wirtshaus" auf der<br />
Luft" zwischen Mank und<br />
-------- -- -------- --- --- ___n-<br />
Kirchberg an der Pielach. Sobald<br />
Sie Ihre Aufgabe "auf der<br />
Luft" erfüllt haben, geht es hinunter<br />
nach Freiland und über<br />
den Ochsattel in die Kalte<br />
Kuchl. Nach einer kurzen, planmäßigen<br />
Einkehr im Wirtshaus<br />
"Kalte Kuchl" geht es weiter<br />
durch das Höllental hinein in die<br />
Adlitzgräben und hinauf auf den<br />
Semmering. Ziel der Fahrt ist<br />
auf einem Parkplatz bei der<br />
Talstation eines Sesselliftes irgendwo<br />
zwischen Semmering<br />
und Gloggnitz.<br />
Jeder Teilnehmer, der die geforderten<br />
Aufgaben erfüllt hat,<br />
darf sich die Eisreiter-Urkunde<br />
abholen. Für besonders gelungene<br />
Einlagen an den Stationen<br />
gibt es wieder exklusive<br />
Bekleidungsstücke von Flaga<br />
Racing-Fashion und natürlich<br />
zahlreiche REITWAGEN-Abos.<br />
Wir sehen uns am 15. November<br />
zwischen 12.00 Uhr und<br />
13.00 Uhr am Parkplatz "auf<br />
der Luft".<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 45
~;~
Mn weiß, kaum eine daß Honda- es<br />
Enduro gibt, die Ihrem Besitzer<br />
ungeschoren und serienmäßig<br />
entkommt. Aber hätten Sie geahnt,<br />
daß XL und XR-Slngles<br />
der neueren Generationen eine<br />
Fundgrube sind, In der entschlossene<br />
Frisierer erfrischende<br />
Hubraum-Cocktails mit bis<br />
zu 642 ccm mixen? Damit Sie<br />
sich in der Modell-Landschaft<br />
der Honda-Radialmotoren, die<br />
ab 1983 die Einzylinder mit parallel<br />
geführten Ventilen langsam<br />
verdrängten, zurechtfin-<br />
,den, hier der erste Wegweiser<br />
Richtung Leistung:<br />
<strong>Der</strong> beste Zylinder, die<br />
beste Kurbelwelle, der<br />
beste Kopf.<br />
Am Anfang der RFVC-Motoren<br />
steht die Honda XR 500 R Modell<br />
'83, deren Antrieb mit ei-<br />
t n<br />
U I<br />
RFVC-Einzylinder von Honda, Teil 1<br />
Die rude Sache<br />
In einer pompösen Trilogie stellt Ihnen<br />
der REITWAGEN die Winteraufgabe des<br />
Jahres. Bis zu 58 PS warten in den<br />
Honda-Singles mit Radialkopf auf den<br />
Dornröschenkuß. Bringen Sie Ihre<br />
Garage auf Betriebstemperatur und<br />
lesen Sie sich vorsichtig ein. Im ersten<br />
Teil gehts um Köpfe, Kolben, Nocken,<br />
Ventile und die Chance, mit einem einzigen<br />
Handgriff teure Kraftspender in<br />
harmlosen Schrott zu verwandeln.<br />
nem Verhältnis zwischen Bohrung<br />
und Hub von 92 75 mm<br />
extrem kurzhubiq ausgelegt<br />
war. Noch Im sei ben ,Jahr ließ<br />
Honda eine XL 600 li mit dem<br />
neuen Radialkopf erscheinen<br />
Ihr Motor war eine aul 100 mm<br />
aufgebohrte VarianIe des XR-<br />
Motors.<br />
Durch die extreme I\urzhubigkeit<br />
des 600ers hatte sich Hon-<br />
da allerdings eine qelegentlich<br />
bemängelte Durclizugsschwäche<br />
eingehandelt, die mit der<br />
85er-Generation ausgemerzt<br />
werden sollte. <strong>Der</strong> Motor der<br />
XL 600 R verfügte nun über ein<br />
Bohrung-Hub-Verhältnis von<br />
97 mm zu 80 mm. Für den Tu-<br />
ner ergibt sich also eine Reihe<br />
von KombInationsmöglIchkeiten<br />
von Motorteilen verschiedener<br />
Honda-Modelle, wie sie<br />
sonst bei Serieneinzylindern<br />
nicht zu finden ist. Wir haben<br />
die XL- und XR-Variationen in<br />
einer Tabelle für Sie zusammengefaßt<br />
(siehe Seite 49).<br />
Beachten Sie dabei die variierendenPleuelaugen-Durchmesser.<br />
Das 22-mm-Auge ist<br />
am 500er bis zum Modell 85<br />
zu finden und wurde 1986 an<br />
das 600er-Standardmaß von<br />
24 mm angepaßt<br />
Was man zur richtigen Kopf-<br />
Wahl noch wissen sollte: Basis<br />
für alle weiteren Entwicklungen<br />
blieb zunächst der Kopf der<br />
XR 500 R, Modell 83, in den bei<br />
der 600er-Ausführung ein Dekompressionsventil<br />
eingesetzt<br />
wurde. Bis zum Modell 85 blieb<br />
es auch im 600er bei der<br />
Brennraumform des 500ers.<br />
Erst '86 paßte man den Kopf an<br />
die Zylinderbohrung von 92 auf<br />
97 mm an. Außerdem hat man<br />
an den 600er-Köpfen der Bau-<br />
Jahre '85 und '86 die Kanäle<br />
-~-~--<br />
verkleinert und das Reedventil<br />
im Verbindungskanal zur VergaserumsteIlung<br />
weggelassen.<br />
Wenn Sie aufs Ganze<br />
gehen: 642 eem!<br />
Obwohl alle weiteren Schritte<br />
bei anderen XL- und XR-Model-<br />
len ähnlich verlaufen, entscheiden<br />
wir uns für einen neuen<br />
600er-Motor, also Modell '85/<br />
'86, und für den Kopf des 83er<br />
XR 500 R-Modells. Unser Bohrung-Hub-Verhältnis<br />
lautet also<br />
jetzt: 100 x 80 mm. Falls Sie es<br />
beim Serien kolben bleiben lassen,<br />
was bautechnisch kein<br />
Problem wäre, sind alle weiteren<br />
Frisuren riskant Wiseco<br />
bietet für die Honda geschmiedete<br />
100-mm-Kolben an<br />
Wenn Sie die Bohrung Ihrer<br />
Honda auf 101 mm erhöhen,<br />
wird das Kolbenangebot plötzlich<br />
breiter. Dann finden Sie<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 47
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IV<br />
Einlaßkanal: Die strichlierte<br />
Linie zeigt die neue<br />
Kanalform. StoßsteIlen<br />
zwischen den Ventil sitzringen<br />
zum Aluguß sollten<br />
glatt verschlifen<br />
werden.<br />
rv.<br />
48 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
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Ventibearbeitung: eine<br />
Fleißaufgabe für emsige<br />
Dreher. Im Bild links das<br />
Einlaßventi. Die schraffierte<br />
Fläche auf dem De~<br />
tailquerschnill rechts<br />
fäll weg.<br />
Ò<br />
~<br />
.'<br />
~
nämlich im Chevrolet Smallblock-Motor<br />
mit 350 cubicinch<br />
Unmengen von Kolben (acht<br />
pro Motor), die exakt in Ihre<br />
Honda passen. Vergessen Sie<br />
aber die Chevy-Originalkolben,<br />
die in jedem Camaro, Van und<br />
Blazer stecken. Sie brechen<br />
unter hohem Druck wie Butterkeks,<br />
Was uns rettet: <strong>Der</strong> Chevy-Smallblock<br />
ist die am häufigsten<br />
im US-Autorennsport verwendete<br />
Maschine. Dementsprechend<br />
groß und günstig ist<br />
das Angebot an Schmiedekolben,<br />
die überraschenderweise<br />
auch vom Bolzendurchmesser<br />
her für die Honda wie geschaf-<br />
fen sind.<br />
Schauen Sie sich in Deutschland<br />
oder auch in Holland, falls<br />
Sie eine Reise dorthin führt,<br />
nach den Tuningkolben für<br />
Chevys um.<br />
Sie können aber auch in Österreich<br />
einen 101-mm-Schmiedekolben<br />
ordern. Ebenso wie<br />
das 100-mm-Stück kommt<br />
auch er von Wiseco und<br />
ebenso wie alle Schmiedekolben<br />
für den Chevy-Motor besorgen<br />
auch die Wiseco-Kolben<br />
dem Hondamotor tierische<br />
V erdichtu ngsverhältn isse.<br />
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\ \\,-" -.,<br />
I " i I i-'<br />
i i<br />
--_..,_.-,-_.~.._,_.-<br />
Die aus dem Flattrack-Sport<br />
stammenden Wiseco-Produkte<br />
verdichten beispielsweise<br />
12,5 1, was bei allem Engagement<br />
ein starkes Stück ist.<br />
Chevrolet-Kolben sind<br />
die Rettung, aber sie verdichten<br />
zu hoch.<br />
Die Kolbenbearbeitung ist kein<br />
großes Problem.<br />
Montieren Sie zunächst den<br />
Kolben ohne Ringe und Kolbensicherungen<br />
am PleueL.<br />
Setzen Sie dann den Zylinder<br />
auf. (Wenn Sie jetzt einen hohen<br />
schwarzen Hut aufhaben,<br />
dann reicht Ihr technisches Ver-<br />
ständnis nicht für die weiteren<br />
Tuningschritte aus.) Die Fußdichtung<br />
darf dabei nicht weggelassen<br />
werden.<br />
Zeichnen Sie nun am Kolben<br />
mit einem spitzen Gegenstand<br />
den oberen Zylinderrand ein.<br />
Nachdem Sie Zylinder und Kolben<br />
wieder demontiert haben,<br />
wird der Kolben bis zum eingezeichneten<br />
Maß von oben her<br />
plan abgedreht. Sollten dabei<br />
die Ventiltaschen unter 1,8 mm<br />
schrumpfen, müssen sie nachgefräst<br />
werden.<br />
. . "'- ~""<br />
; ~<br />
i<br />
i y' ~~~~<br />
Bearbeitung des Schmiedekolbens: <strong>Der</strong> Rest der<br />
Ventilaschen muß erhalten oder notfalls nachgearbeitet<br />
werden.<br />
"~"".",....",,,,,,,",~,,_....,~'.,,~~-<br />
Tuning-<br />
Varianten A B C D<br />
Modell XR 500 R XL 600 R XL 600 R XL 500 R Bi, 86<br />
Bi, 83, 84, 85 Bj, 83, 84 ~R 600 R Bi. 85, 8E teilweise Bj, 85<br />
Hub 75mm 75 mm 80mm 75mm<br />
Bohrung 92 mm 100mm 97 mm 92 mm<br />
Pleuelaugen<br />
DurGhmesser<br />
Kurbelwelle<br />
von Variante<br />
Kolben<br />
von Variante<br />
22 mm 24 mm 24 mm 22/24 mm<br />
B/D/C C<br />
- A/B/C<br />
B/C B1)/C Kolben B1) A/B'/C'<br />
Neuer 580 Gm' 628 Gm'<br />
Hubraum bis 642 Gm' bis 642 Gm'<br />
~) in Verbindung m!t Ku~belwe!le C Kolben 2 mm abdrehen<br />
3\ :~ ~:~~¡~~~~~ ~:~ ~~I:~~~~e~le C<br />
Nun montieren Sie wieder die<br />
Fußdichtung, anschließend die<br />
Kolbenringe, die jeweils mit<br />
dem Buchstaben" N" gekennzeichnet<br />
sind. Das "Nu zeigt<br />
die Oberseite des Ringes an.<br />
Verdrehen Sie die Ringe so,<br />
daß kein Ringstoß über dem<br />
anderen liegt. Montieren Sie<br />
den Kolben mit Bolzen und Sicherungen<br />
und anschließend<br />
mit gebotener Vorsicht den Zylinder.<br />
Wenn Sie jetzt den Kolben auf<br />
OT stellen, so sollte er exakt mit<br />
dem oberen Zylinderrand abschließen<br />
Das Kolbenspiel<br />
sollte übrigens zumindest<br />
0,08 mm betragen. Warum so<br />
viel, fragen Sie? Sie werden<br />
sich wundern, wenn Sie den<br />
Kolben enger einpassen, antworten<br />
wir.<br />
Standardtuning am<br />
Zylinderkopf: Vorsicht<br />
ist die Mutter der Kanäle.<br />
Wenden wir uns der Kopfarbeit<br />
zu, Kennzeichnen Sie die Ventile,<br />
ehe Sie sie demontieren,<br />
damit sie wieder dorthin kommen<br />
woher Sie sie genommen<br />
haben. Passen Sie mit dem Frä-<br />
ser den Kanal an den Vergaser-<br />
querschnitt an. <strong>Der</strong> Kanalquer<br />
schnitt sollte aber am Einlaß<br />
nicht Über 32,8 mm erweitert<br />
werden. Halten Sie sich möglichst<br />
genau an unsere Arbeitsskizze.<br />
Bohren Sie den schraffiert<br />
eingezeichneten Teil der<br />
Ventilführung ab und verschlei-<br />
fen Sie ihn verlaufend.<br />
Das engschraffierte Feld, mit<br />
"N U bezeichnet, sollte aufgeschweißt<br />
oder mit benzinfestem<br />
Zweikomponenten-Kleber auf-<br />
bis 642 Gm' bis 642 Gm'<br />
geklebt und auf das beschriebene<br />
Maß hin bearbeitet wer-<br />
den - eine Fleißaufgabe für minutiöse<br />
Leistungssucher,<br />
ebenso wie das regelmäßig<br />
wiederholte Ventileinschleifen<br />
nach rund 20 Betriebsstunden<br />
und das Polieren von Kanälen<br />
und Brennraum,<br />
An den Auslaßkanälen wird<br />
nichts angefräst. Gleichen Sie<br />
Kanten aus, glätten Sie Gußfehler<br />
und passen Sie Quer-<br />
schnitte an.<br />
<strong>Der</strong> Flat- Top-Kolben für<br />
den 350er-Chevrolet-V8<br />
paßt in die Honda. Man<br />
bearbeitet ihn selbst oder<br />
erhält ihn einbau'ertig<br />
bei der Firma Wolf in<br />
Imst.<br />
Nockenwellen: gute<br />
Serie, besseres Mugen-<br />
Produkt, verrückte<br />
Flattrack-Nocke.<br />
Bei der Nockenwellen-Wahl<br />
brauchen wir uns um die Ventilfedern<br />
und Federteller nicht zu<br />
kümmern, was die Sache billiger<br />
macht. Die Originalteile lassen<br />
sich auch in Kombination<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
,.<br />
49
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Flaga, 2100 KORNEUBURG, TeL. 02262/47 11<br />
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mit der Mugenwelle weiterverwenden.<br />
Wir würden allerdings<br />
Federn aus dem XR 600 R-Modeli<br />
ab '85 bevorzugen, da diese<br />
durchschnittlich etwas härter<br />
sind, als bei den Motoren davor.<br />
Die Serien nocke bleibt ebenfalls<br />
ein guter Griff mit folgenden<br />
Steuerzeiten:<br />
Einlaß öffnet 5° vor OT<br />
schließt 40° nach UT<br />
Auslaß öffnet 5° vor UT<br />
schließt 45° nach OT<br />
,.<br />
11,4 mm Ventilhub, die jedem<br />
XL- und XR-Motor nach spätestens<br />
einem Rennen ein häßliches<br />
Ende bereiten.<br />
Sowohl bei der Serien- als auch<br />
bei der Mugennocke überleben<br />
die Ventile hohe Drehzahlen,<br />
solange das Verdichtungsverhältnis<br />
nicht über 10 1 hinauswächst.<br />
Hier ist Ihr 650er, aber laufen<br />
lernt er erst in der kommenden<br />
RW-Ausgabe. Sie bringt:<br />
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,48<br />
Honda-Köpfe: Wer eine 500er aufbaut, braucht<br />
den 600er-Kopf '86, wer den großen Hubraum<br />
sucht, nimmt 500er-Köpfe '83, '84. Eine Tausch-<br />
Partnerschaft würde keinen Groschen kosten.<br />
Seriennocke und die Tuningnocke<br />
von Mugen verfügen<br />
über nahezu denselben Ventilhub.<br />
Die Mugenwelle steuert<br />
aber erheblich straffer mit 35°/<br />
65° am Einlaß und 62°/33° am<br />
Auslaß.<br />
Irgendwo in den Staaten gei-<br />
stert auch eine Flattrack- Welle<br />
mit aus dem Serienprodukt umgeschliffenen<br />
Grundkreis und<br />
. Vergasertuning<br />
. Auspuffuning<br />
. Getriebe- und Kupplungsmodifikationen<br />
. Die richtige Übersetzung für<br />
den richtigen 'lsatz<br />
. Vorsichtsmaßnahmen vor<br />
dem Betrieb<br />
Richard O. Braun<br />
Andreas Werth<br />
BEIWAGEN bei Lolo-Fahrwerkstechnik!<br />
Wo sonst?<br />
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Schütteistraße 69, 1020 Wien, Telefon 73 85 274
Sport -Rückblick<br />
DIE SAISON '86<br />
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"Mitschneiden ",<br />
bewährter österreichischer<br />
Weg.<br />
/m Motorrad-Rennsporta/so:<br />
Von<br />
WM-Zäh/ern, von<br />
international bedeutendenVeranstaltungen,<br />
vom<br />
Fundus der gebrauchten<br />
Werks..<br />
renner undvotr<br />
" Füllhorn"det<br />
Spons()rge/l¡er.<br />
Und Vorne seirr1m<br />
Sturm aufdie<br />
Staatsrreister-<br />
Stocker/. Was man<br />
tiber das heurige<br />
Jaht I/issensollte<br />
und Wie es den heimischen<br />
Aktiven<br />
ergangen ist, steht<br />
zusammengefaßt<br />
im RE/TWAGEN.
STRASSENRENNSPORT<br />
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Die Spielwiesen Prix-WM, Langstrecken-<br />
sind: Grand-<br />
WM, TT-WM, Europameisterschaft,<br />
das Österreich ische Championat,<br />
Interrennen und die drei Cups. Im<br />
Grand Prix kamen unsere Jungs auf<br />
62 WM-Zähler in der 125-ccm-<br />
Klasse, auf 22 bei den 80ern, auf 5<br />
in der Viertelliter-Kategorie; 500er<br />
und Seitenwagen - da ging die<br />
Alpenrepublik leer aus.<br />
Auinger wie Berger<br />
Gustl Auinger ist unser Bester:<br />
Vierter Schlußrang in der WM- Tabelle<br />
für den Langen aus Edt bei<br />
Lambach, der mit der von Harald<br />
Bartal getunten und vom runden<br />
britischen Mechaniker Dave gepflegten<br />
MBA der italienischen Armada<br />
das Fürchten lehrte, man liebt<br />
ihn im Land der Gegner, weil er den<br />
Garelli-Boys des öfteren das Fell<br />
über die Ohren zog und weil man<br />
das Millionenteam in der eigenen<br />
Heimat nicht überall liebt: "Die haben<br />
mich, war's nun in einem Autobahnrasthaus<br />
oder im Café", weiß<br />
der von Jim Beam, Atomic, Beko-<br />
Engineering, Castrol und Rallyesport<br />
finanziell über Wasser gehaltene<br />
Ex-Eisenbahner, "ganz enthusiastisch<br />
hochleben lassen, wenn<br />
ich den Cadalora oder den Gresini<br />
irgendwo wieder einmal verblasen<br />
habe." Das kam schon vor: Auinger<br />
besorgte zwei weitere Grand-Prix-<br />
Siege und drei dritte Plätze. Irgendwo<br />
gibts da eine Parallele, die da<br />
verläuft zwischen A und B: Wie<br />
Gerhard Berger in der Formel 1 ist<br />
Auinger zu den drei schnellsten<br />
Wesen (seiner Klasse) zu zählen,<br />
allenthalben setzt es halt den einen<br />
oder anderen AusfalL. Zum Saisonschluß<br />
im Lande verblies der" Solett"<br />
beim klassischen Interrennen<br />
52 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
Das war's<br />
Österreich brachte zwar keinen Weltmeister zustande, aber<br />
immerhin einen WM-Vierten, einen Europameister und<br />
einen WM-13., dazu zwei Grand Prix und nicht weniger als<br />
sechs EM-Lauf-Siege. <strong>Der</strong> weitere Stolz bewegt sich in<br />
Richtung Präsentation, das kleine Land hat zehn WM-<br />
Läufe, inklusive Speedway und Trial, inszeniert, eine vielgelobte<br />
Klangwolke ist das. Einen EM-Lauf hat uns Tschernobyl<br />
vermasselt, zwei solche Prädikatsmeetings haben<br />
wahlverwandte Grüne abgewürgt. Die Alpenland-Industrie<br />
setzt sich mit Respekt und Anstand in Szene.<br />
Die Drei, v.l.n.r.: Harald 8artol, Mechaniker Dave Johnson und<br />
Österreich-Visitkarte Gustl Auinger.<br />
Karl Truchsess - 500-ccm-Staatsmeister mit1 Punkt Vorsprung auf<br />
Sepp Doppler.<br />
Hans Lindner, der neue Europameister.<br />
in Schwanenstadt Bianchi, Selini,<br />
Kneubühler und die Welt: "Nach<br />
dem Grand Prix in Salzburg mein<br />
wichtigstes Rennen; ich bin sehr<br />
zufrieden," In der Landesmeisterschaft<br />
spielt Auinger keineRolle, er<br />
geht nicht auf die Berge, Dort ist<br />
Robert Zwidl zu Hause, der den<br />
Titel holte - und Glück hatte: In<br />
St. Agatha wären zwei Starter weni-<br />
ger (und damit keine Punkte) ausschlaggebend<br />
gewesen für einen<br />
Mike Leitner. In Abwesenheit. Denn<br />
Leitner war zur Stunde auf höherer<br />
Stufe engagiert. <strong>Der</strong> junge EMCO-<br />
Pilot aus Radau (gibt es einen schöneren<br />
Namen für den Heimatort<br />
eines Motorradrennfahrers?) mach-<br />
te sich im abgelaufenen Jahr großartig<br />
Dritter Platz in der EM mit<br />
Laufsiegen in Hockenheim und in<br />
Assen in der WM wurde derspätere<br />
Auinger-Nachfolger 22.<br />
Damit wir die 80er nicht übersprin-<br />
gen: In seiner ersten Inter-Saison<br />
zeigte der talentierte Salzburger Josef<br />
"Mandy" Fischer groß auf: 9 in<br />
der WM, 3. in der EM, wobei ihm<br />
dort ein Husarenstück gelang: Nach<br />
einem Verkehrsunfall anläßlich der<br />
Anreise Sieg in Vallelunga. In der<br />
WM sorgte der ehemalige Sachs-<br />
Cup-Sieger für Beachtung: 7 auf<br />
dem Nürburgring und in Assen, 8,<br />
in Jugoslawien. Auf dem Salzburgring<br />
donnerte Mandy ohne Bremsen<br />
(nach Sturz gebrochen) und<br />
ohne Respekt durchs halbe Feld.<br />
Da hat man sehr gestaunt. Gerd<br />
Kafka, im Vorjahr noch WM-Dritter,<br />
konnte sein Können wenig unter<br />
Beweis stellen <strong>Der</strong> Salzburger ist<br />
sponsorlos und soviel wie pleite.<br />
t; Ein österreichisches Drama. Die<br />
~Plätze 9 (NL), 7 (GB) und 10<br />
~ (Schlußrang) sind weit unter Wert.<br />
~ Siegi Minich wechselte von Yamaha<br />
.: auf Honda 250, Beide Maschinen<br />
c¿ werden zu Saisonende verkauft. In<br />
. SI. Agatha schlich Dietmar Kemter,<br />
~ zweifacher Honda-Cup-Sieger und<br />
~ zweiter in der Sportmaschinenklas-
se (OSK-Pokal) bis 500, verdächtig<br />
oft um die Schaustücke. "Ich<br />
will", meinte der Tischler aus dem<br />
Ländle, "jetzt unbedingt auf einen<br />
echten Renner, grad' die Honda<br />
würd' mir sehr taugen. . ." Zurück<br />
zu Minich: "Nur ja nicht nach rechts<br />
stürzen." Ihn schmiß es in Misano,<br />
Grand Prix San Marino, heftig runter.<br />
Schlüsselbeinbruch - so wurde<br />
nur ein 21. Platz in der WM draus.<br />
Die B-Liga, also die Europameisterschaft:<br />
österreich stellt in der<br />
schwierigsten Klasse der 250er den<br />
Titelträger: Hans Lindner. Hut ab.<br />
Alleine schon deshalb, weil der<br />
Salzburger vom Kobenzl immer<br />
schlecht startete, schlecht starten<br />
mußte: "Mit meinen zwei kaputten<br />
Hax'n, seit Belgien '85, kann ich<br />
nicht anschieben, ich komm kaum<br />
vom Fleck."<br />
<strong>Der</strong> Bewährte: Siegfried Minich, 250er-Staatsmelsler.<br />
Drei Wochen nach dem Absitzer<br />
und einen Tag vor der Operation<br />
geigte der Linzer in Schwanenstadt<br />
mächtig auf, Platz zwei! <strong>Der</strong> Eingriff<br />
ging flott über die Bühne (" <strong>Der</strong><br />
Doktor Wesely im KH Vöcklabruck<br />
ist ja wirklich große Klasse. Für<br />
St. Agatha, zwei Wochen nach<br />
Schwanenstadt, trug er mir auf, auf<br />
keinen Fall nach rechts zu stürzen<br />
und im Falle eines Absitzers ja nicht<br />
das Motorrad aufzuheben").<br />
Minich steht - wie die meisten<br />
Grand-Prix-österreicher - auch<br />
nicht auf die Berge. Nach St. Agatha<br />
kam er doch: Es gab noch<br />
Chancen auf den nationalen Titel,<br />
den er dann auch kassierte. <strong>Der</strong><br />
Mann, der aus finanziellen Gründen<br />
in diesem Jahr seinen im Vorjahr<br />
hinter Freddie Spencer erzielten<br />
zweiten Platz von Daytona nicht<br />
verteidigen konnte, trat viermal in<br />
der Heimat an - und siegte ebenso<br />
oft. Das reichte. Zumal Willy Hörha-<br />
ger, außerordentlich liebenswürdiger<br />
Schnauzer aus der Bad-Ischler-<br />
Gegend, Sieger beim Eröffnungsrennen<br />
auf dem Hungaroring in Budapest,<br />
in St. Agatha, an seinem<br />
22. Geburtstag, nach großer Trainingszeit<br />
schwer ins Grüne mußte.<br />
österreich war in dieser Klasse besonders<br />
stark: Beppo Hutter, in<br />
Salzburg überaus schwer gestürzt,<br />
war immer mit guten TraInIngsleistungen,<br />
einem dritten Platz in<br />
Brünn und einem Sieg in Vallelunga<br />
bei Rom zur Stelle. Die Bartol lief<br />
einwandfrei, die böse ramponierte<br />
Hand wird auch schon wieder. Respekt<br />
vor Mag. Andy Preining: Er-<br />
ster Grand Prix - 15. Rang in Salz-<br />
STRASSENRENNSPORT ..<br />
burg, nach einem dritten in Assen<br />
und einem zweiten in der CSSR<br />
Schlußrang fünf in der EM. Da freut<br />
man sich bei Uvex, dem Linzer<br />
Autokino und bei Lenzing ModaL.<br />
Die Halbliterlandesmeisterschaft<br />
ging an den international 1986 sehr<br />
glücklosen Fernitzer Karl Truchsess,<br />
der mit einem Punkt Vorsprung<br />
und einer Schlußdifferenz<br />
(St. Agatha) von zwei Hundertstel<br />
Titelverteidiger Se pp Doppler bezwang.<br />
%00 für Truchsess<br />
<strong>Der</strong> Levior-/Dieter-Braun-Mann rüstet<br />
für die neue Saison auf eine<br />
taufrische Honda 500 um. Ich bin<br />
überzeugt, man wird noch viel vom<br />
steirischen Brillenträger hören,<br />
dessen Papa genauso enthusiastisch<br />
ist wie die Oldies von Willy<br />
Hörhager und Siegi Minich. Dr.<br />
Franz "Cheesy" Kaserer gab sich's<br />
extrem: TT-WM, dort wo der Joey<br />
Dunlop mit seiner Dunlop-bereiften<br />
Honda sein Wesen treibt. Im portugiesischen<br />
Vila Real langte es für<br />
Rang 9, Rot-weiß-rots erste TT-<br />
Zähler. In der Langstrecken-WM<br />
sehen die Landsleute anders aus<br />
als die Marienkäfer, es fehlen ihnen<br />
die Punkte.<br />
Kaserer extrem<br />
Auf dem ö-Ring haben wir dank der<br />
Initiative des Triumph Clubs Wien<br />
wenigstens einen Wertungslauf,<br />
wie wir auch auf dem Salzburgring<br />
einen Grand Prix haben. <strong>Der</strong> dortige<br />
EM-Lauf fiel leider kraft der Will-<br />
~¡~:.. 4 kür des Schicksals ins Wasser,<br />
Besseres Malerlal- dann An- Tschernobyl machte dem ARBö eischluß<br />
zur WeiispilZe? Siropekl nen Strich durch die Rechnung.<br />
Se<br />
Demling.<br />
pp Eckerstorfer aus dem Mühlviertel<br />
- er wählte zwischen einer<br />
guten und betagten Honda<br />
"Anschieben -<br />
RSC 1000 und einer Kawa 1260 -<br />
holte sich dank seines Bergtalents<br />
ein Problem"<br />
den Titel in der Viertaktklasse über<br />
Fein, daß Michl Schafleitner, der 500 ccm (vor dem 750er Hans öm-<br />
Herrgotts-Tuner, die Rolax mit seimer, Hans Winkler - detto - und<br />
nen goldenen Fingern so einstellte, dem steirischen Spaßvogel Walter<br />
daß sie sofort marschierte. Siege Oswald, der Berge so gut es geht<br />
besorgte der Quehenberger- meidet. Aufsehenerregend: Gustl<br />
Schützling in Assen und In Brünn. Weissner bei sporadischen Einsätzen<br />
mit einer serien mäßigen Honda<br />
VFR 750 - er ließ sie gegen Saisonende<br />
alle stehen.<br />
Rotax tüchtig<br />
<strong>Der</strong> Wr. Neustädter Günter Gradwohl,<br />
in absehbarer Zeit Ingenieur,<br />
meisterte die Sportmaschinenklasse<br />
bis 500 am tüchtigsten, die schillernde<br />
Innviertler-Figur Karl Lindin-<br />
ger, ein ehemaliger Hochseesegler,<br />
Boxer und Maibaumkraxler internationalen<br />
Zuschnitts mit Auftritten<br />
sogar in den USA, gewann den<br />
Ginzinger- Yamaha-350-Cup, Kemter,<br />
wie erwähnt, den Honda-500-<br />
Cup und der junge Manfred Baumann<br />
aus der Urlaubergemeinde<br />
St. Georgen im Attergau, den<br />
Sachs-Cup, schlechthin die Geh-<br />
schule für Vollgaszöglinge.<br />
Die Gespanne = Seitenwagen =<br />
Beiwagen des Landes agierten<br />
1986 glücklos, Stropek/Demling<br />
genauso wie Prügl/Dirlinger. Stropek,<br />
schnell und erfahren, sollte im<br />
nächsten Jahr endlich perfektes<br />
Material zur Verfügung haben.<br />
Aus der österreich ischen Industrie<br />
ist zu berichten, daß die Rotax aus<br />
Gunskirchen in der 250er-Klasse<br />
weltweit überaus gute Figur und<br />
streckenweise den Japanern mehr<br />
als lieb zu schaffen machten.<br />
Salzburgring '87: <strong>Der</strong> ARBö präsentiert<br />
mindestens drei Renntage<br />
und den Grand Prix in vier Klassen,<br />
die Gespanne sind nicht vorgesehen.<br />
Schwanenstadt wackelt, aus St.<br />
Agatha wird ein Autorennen!<br />
Endergebnis<br />
Friedlieb Tagada<br />
Staatsmeisterschaft 1986:<br />
125 ccm<br />
1. Zwidl Robert<br />
47<br />
2. Leitner Mike 39<br />
3. Schmied Werner 35<br />
250 ccm<br />
1. Minich Siegfried 60<br />
2. Riegl Karl-Heinz 45<br />
3. Hörhager Werner 43<br />
500 ccm<br />
1. Truchsess Karl 60<br />
2. Doppler Sepp 59<br />
3, Gradwohl Günther<br />
41<br />
Sportmaschinen bis 500 ccm<br />
1. Gradwohl Günther 65<br />
2, Kempter Dielmar 55<br />
3. Marsam Johann 50<br />
Viertakt bis 1300 ccm<br />
1, . Eckerstorfer Josef 59<br />
2, Ömmer Johann<br />
48<br />
3. Winkler Hans 41<br />
Ginzinger-Cup auf Yamaha<br />
1, Lindinger Kar! 48<br />
2. Scheed Peter 33<br />
3. Freilinger Klaus<br />
27<br />
Honda-Cup<br />
1, Kempter Dietmar 66<br />
2. Mühlbacher Hans-Werner 53<br />
3, Stauss Thomas 52<br />
Sachs-Cup<br />
1, Baumann Manfred 72<br />
2, Neubacher Werner 64<br />
3, Haslinger Michael<br />
49<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 53<br />
l
MOTOCROSS<br />
. .<br />
'C~..<br />
z<br />
o 00<br />
~<br />
~(I<br />
~<br />
Q<br />
Zur OM, Debatte Nachwuchspokal,<br />
stehen: WM,<br />
KTM-Cup und Interrennen.<br />
Österreichs Bester war wieder<br />
- wie erwartet - der Lange, der<br />
Kini, der Heinz. Zwar lief es<br />
dem Zillertaler Doppelweltmei-<br />
ster in der Halbliterklasse gar<br />
nicht so, wie gewünscht (" Die<br />
blöde Verletzung in Nordamerika<br />
hat mi ja weit gnua zruckghaut"),<br />
ein 13. WM-Schlußrang<br />
ist aber allweil noch zum<br />
Herzeigen. In Sittendorf, seiner<br />
Auftrittsbühne für den ersten<br />
Waffengang in der Klasse der<br />
Könige Malherbe, Thorpe, Jobe,<br />
Geboers & Co., haben sie<br />
den Bäcker und Konditor<br />
(Zunftlied: "Es wird immer wieder<br />
T aaaag . ") ordentlich genervt,<br />
hauptsächlich die Zeitungs-,<br />
Radio- und Fernsehleute,<br />
jeder wollte ihn schon gewinnen<br />
sehen, die ganze Wienerwald-Wiese,<br />
die der ÖAMTC<br />
da so schön herrichtet, glich<br />
einem Ameisenhaufen, mit nur<br />
nervösen Ameisen. Kurzum, für<br />
Kini lief's nicht nach Wunsch.<br />
Hingegen sehr für seinen KTM-<br />
Markenkameraden, den urigen<br />
Schurl Reiter aus dem Innviertel,<br />
der leidenschaftliche Leberkäs-Semmel-Vernichter<br />
drosch<br />
seinen Mattighofener Viertakter<br />
derart beherzt durch die Gegend,<br />
daß die Menschen Tränen<br />
in den Augen kriegten. Folge<br />
der Müh: Locker qualifiziert,<br />
zweimal in den Punkten Das<br />
gelang seit Aberg niemandem<br />
mehr, nahezu ein Jahrzehnt<br />
lang nicht.<br />
54 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
"-<br />
'"<br />
Co<br />
'<br />
"<br />
~ N'"<br />
'"<br />
-:<br />
r: ~()<br />
~<br />
KINI'S HINTERLAl\D<br />
Heimat bist Du großer Veranstaltungen. Vom<br />
Nachwuchscup bis zu WM-Läufen war trotz<br />
allem der Motocross-Sport auch heuer von der<br />
Sonne beschienen.<br />
Heinz Kinigadner - der Einstieg in die Königsklasse wurde mit dem<br />
13. WM-Gesamtrang bedacht.<br />
In der nationalen Meisterschaft<br />
ritterten der Belgier Harry<br />
Everts, immerhin vierfacher<br />
~<br />
Weltmeister, und der stämmige<br />
Franz Ochsenhofer, dem Maico-Importeur<br />
Manfred Aichels-<br />
Schwanenstadt war die Schlammschlacht der Saison.<br />
eder aus Eferding, ein Zwei-<br />
Mann-Betrieb, ein Werksgerät<br />
verpaßte. Everts führte Husqvarna,<br />
Honda und zum Schluß<br />
eine viertaktige A TK aus. Von<br />
den Jungen fielen Robert Rauchenecker<br />
aus Andrichsfurt und<br />
Sasa Josipovic sehr angenehm<br />
auf, auch Helmbrecht Suman.<br />
Im Halbliterklasse Nachwuchspokal sind beson- der<br />
ders Albin Hufnagl (HVA) aus<br />
Maria Enzersdorf und LeG Le-<br />
onhartsberger (Nöchling, Honda)<br />
sowie Fleischer Josef Peischer<br />
aus Höhnhart zu erwähnen.<br />
Im NÖ-KTM-Cup matchen<br />
sich bei Veranstaltungen, die<br />
besonders du rch hohe T eilnehmerzahlen<br />
und gute Organisa<br />
tion bestachen - Cup-Vater<br />
Helmut Maierhofer leistet da<br />
seit einem Jahrzehnt ganz einfach<br />
hervorragende Arbeit -<br />
Herbert Kam merhofer (Seitenstetten,<br />
KTM), Gerhard Bufler<br />
und Erwin Machtlinger, auch<br />
Helmbrecht Suman. Kammer-<br />
hofer spielte in der Viertaktklas<br />
se, allerdings hinter HSV-Fahrer<br />
Helmut Hausleitner aus<br />
Wels, eine weitere tragende<br />
Rolle. Bleiben wir gleich da: Bei<br />
den 80ern gehört dem Salzburger<br />
Rupert Walkner (Adnet, Kawasaki)<br />
die Welt, Jürgen Fink<br />
aus Imst (Honda) und Erwin<br />
Maglot (Baden, Suzuki) fighten<br />
mit. In der 125-ccm-Klasse hat<br />
das Paar Herbert Dieminger<br />
(auch bei den 250ern neben<br />
Gerhard Bufler, KTM, und<br />
Heinz Hochreiter stark) und Andreas<br />
Giesswein (MSC Imbach,<br />
KTM) das Sagen.<br />
Frauwallner mit<br />
Maximum zur ÖM:<br />
Bei den 125ern - in der WM<br />
spielten die Landsleute über<br />
haupt keine Rolle, das gilt auch<br />
für den Mannschaftsbewerb -<br />
holte sich Hely Frauwallner aus<br />
Bairisch Kölldorf in der Bad-<br />
¡" Gleichberger-Gegend, wo er<br />
.,iM,'.', ;.,"~ derzeit ein Fitneß-Studio auf-<br />
l- baut - den Titel Es ist sein 5.,<br />
'; und die Tuscher-Suzuki hat ge-<br />
. halten, Frauwallner gewann al<br />
I es. Den Ehrenplatz erkämpfte
~<br />
Das System dreht sich und<br />
weckt einen auf die snnffo Art,<br />
Man greift sich nachhor uns<br />
Kinn und da ist nichts nichts<br />
das einem die Tour vormiissoln<br />
könnte. Man greift oin und ein ist<br />
man glattgeputzt. Don Trocor<br />
gibts in Rot, Blau. Scllworz und<br />
Silber.<br />
. I<br />
dI<br />
~ -<br />
-<br />
""tU "s<br />
PHI LI PS<br />
Diejungen Rasierer von Philips<br />
.<br />
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MOTOCROSS<br />
\C ~..<br />
z<br />
orI<br />
~<br />
~rI<br />
~<br />
Q Walter Baumgartner (Yamaha)<br />
vor Gerold Schollar (Suzuki).<br />
Von den ganz Jungen fielen der<br />
18jährige Kärntner Werner Müller<br />
(KTM) und der Weissenba-<br />
Er dominiert den Nachwuchs. Isi<br />
Huperi Walkner zu Höherem berufen?<br />
cher Thomas Lössei, er hat in<br />
diesem Jahr maturiert, besonders<br />
auf. Sie waren auch im<br />
Nachwuchspokal tonangebend.<br />
Die Vierlaklklasse muß sich noch mausern. Im Bild Karl Schmidinger<br />
(17), Georg Heiler (7) und Waller Müller (27).<br />
Direkter Kinigadners Nachfolger in der Heinz Landesmeisterschaft<br />
250 ccm wurde<br />
KTM-Pilot Karl Sulzer, ein<br />
Niederösterreicher mit Wohn-<br />
-<br />
Wahl-Öslerreicher Harrv Everts<br />
wechselle die Molorräder wie die<br />
Siegersiockerl und schoß dabei<br />
übers Hubraumlimil.<br />
sitz in Tirol. Zehn Siege in zwölf<br />
Rennen - ein beachtliches Resultat.<br />
Toni Gleichweit (Maico)<br />
und Klaus Kinigadner, der 111.,<br />
HASLACHER Johann<br />
5303 Thalgau 112, Telefon 06235/347<br />
....,... fl íl r. WHITE POWER<br />
w.~ LV LI SUSPENSION<br />
CAG.IVA<br />
56 <strong>Der</strong> REITWAGEN--<br />
ie<br />
Husqvarna<br />
--yO-<br />
rangieren auf den Plätzen. Im<br />
Nachwuchspokal dieser Abteilung<br />
schwang der schon erwähnte,<br />
20jährige Tischler Erwin<br />
Machtlinger aus Traiskirchen<br />
oben aus, Edi Lumper aus<br />
Pfaffenhofen machte mit einer<br />
Maico sehr gute Figur.<br />
Im Husqvarna-Sandwich zwischen<br />
Heinz Straub und Peter<br />
Aicher klebte Schurl Reiter mit<br />
der KTM. Leider hat die Viertaktklasse,<br />
wie es jetzt aussieht,<br />
mehr versprochen, als sie zu<br />
halten imstande war.<br />
In der Seitenwagenszene fehlen,<br />
bei allem Respekt vor den<br />
Leistungen der Brüder Mathis,<br />
des Paares Schmidinger/Gstöttenmayer<br />
- sie beherrschen die<br />
nationale Bühne ziemlich deutlich<br />
- und der anderen, ein<br />
Bruno Schneider und ein Dietmar<br />
Weber doch sehr. Österreichs<br />
international Bester wurde<br />
ein Passagier: Sepp Meus-<br />
burger, an der Seite des<br />
Schweizers Hansruedi Herren<br />
immerhin neunter der WM.<br />
Die Stärken unseres kleinen<br />
Landes in diesem Sport liegen<br />
nicht nur auf Fahrerseite, man<br />
versteht hierzulande, hervorragendes<br />
Motorradmaterial, das<br />
weltweit Geltung, Ruhm und Erfolg<br />
hat, herzustellen (KTM<br />
Mattighofen), man brilliert auch<br />
mit großen Veranstaltungen:<br />
Schwanenstadt (250 ccm), Sittendorf<br />
(500 cm) und Feldkirch<br />
(Seitenwagen) sahen Grand<br />
Prix, das Dusika-Stadion in<br />
Wien ein herrliches Hallencross,<br />
Weyer ein beachtetes Interrennen.<br />
Friedlieb Tagada<br />
Endergebnis<br />
Staatsmeisterschaft 1986:<br />
125 eem<br />
1. Frauwallner Helmut 200<br />
2. Baumgartner Walter 148<br />
3. Sehollar Gerold 111<br />
250 eem<br />
1. Sulzer Karl<br />
2. Gleichweit Anton<br />
3, Kinigadner Klaus<br />
500 eem<br />
232<br />
164<br />
132<br />
1. Oehsenhofer Franz 158<br />
2. C,el1sllarry 114<br />
3. Sumann Helmbrecht 103<br />
Viertakl<br />
1. Reiter Georg<br />
2. Sehmidinger Karl<br />
3. Aieher Peler<br />
HONDA.J~FRBER<br />
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MODELLSCHAU '87<br />
FREITAG, 28. 11. 1986,9-18 UHR<br />
NUR WIEN 9., NUSSDORFER STRASSE 27<br />
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WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!<br />
57<br />
38<br />
36
Die im Enduro-Szene Vorjahr eingeschränkte<br />
(damals vier<br />
Konkurrenzen mit sechs gewerteten<br />
Tagen) hatte heuer ihre highlights<br />
im Viertaktbereich: ein Herzschlag-Finish<br />
wie bei einem Grand-<br />
Prix brachte dem "steirischen<br />
Kärntner" Reinhard Lehnert im letzten<br />
Umlauf in Wienerbruck den Titel<br />
vor Senior Rudolf Promberger - mit<br />
einem Punkt Vorsprung. Und der<br />
von den Sixdays her animierte Thal- ~<br />
gauer Martin Weichenberger, 22, ;,<br />
schaffe das Unwahrscheinliche, in Š<br />
der Viertelliterklasse Danzinger auf ~<br />
Platz zu verweisen. Allerdings legte:§<br />
der sich in einer Sonderprüfung zu ~<br />
lange nieder. ~<br />
Bei den 125ern wieder Seriensiege ~<br />
von Hubert Trattner, in der großen i;<br />
Zweitaktklasse wechselnde Erfolge Klassensieg im lelzlen SaIsonbedes<br />
Wieners Fritz Pelz, dem in werb: Marlin Welchenberger, 22,<br />
Gestalt des 21 jährigen Johann Kai- aus Thalgau.<br />
ser aus S1. Georgen in der Steiermark<br />
ein ernster Gegner entstand.<br />
Dieses plötzliche Auftauchen von<br />
echten Nachwuchstalenten könnte<br />
nachhaltige Folgen zeigen: zusammen<br />
mit dem beinahe schon etablierten<br />
Gleisdorfer Manfred Liendl<br />
jr. (19) und Arno Edlinger, 18, und<br />
Sohn des wilden Vaters Wolfgang,<br />
natürlich wieder Steirer, könnte<br />
man fürs nächste Jahr ein Vasenteam<br />
für die Junior-World Trophy<br />
formen. Wobei Detailarbeit und<br />
Durchstehvermögen ebenso zu fördern<br />
wäre wie technische Arbeiten.<br />
Beim Reifenwechsel und anderem<br />
tun sich selbst Etablierte noch immer<br />
schwer.<br />
Differenzierte Schwierigkeiten bei<br />
den Bewerben - notgedrungen zu<br />
leichte Pisten wie in Bruckneudorf<br />
(Harrach-Enduro), weil im Flachland,<br />
und in Wienerbruck (zuviel<br />
Asphalt wegen des Vetos eines<br />
Bauern) und höhere Ansprüche wie<br />
in S1. Oswald und Weißkirchen<br />
wechselten in der Szene. Wobei<br />
man immerhin dankbar sein muß,<br />
wenn einfachere Sachen zustande<br />
kommen - besser, als gar nichts,<br />
lautet zwangsläufig die Devise. Bestes<br />
Training ist immer noch der<br />
Wettbewerb.<br />
Das eingeschränkte Wunder<br />
Unqualifizierte Einwände von Grundstücksbesitzern, Grünen<br />
und solchen, die vorgeben, alles besser zu wissen,<br />
beuteln den Endurosport nicht nur hierzulande. Daß trotz<br />
aller Absagen von Traditionsveranstaltungen wie Eisenstadt<br />
und Mattighofen doch noch fünf Bewerbe mit sieben<br />
Wertungstagen zustande kamen, grenzt an ein Wunder.<br />
Manfred Liendl Ir., 19" Vielversprechend!<br />
SIeirischer Talenieschuppen mil Arno Edlinger, 18, Johann Kaiser, 21,<br />
Lobenswert das sofortige Einspringen<br />
der Neumarkter anstelle der<br />
Burgenlandabsage zu Saisonbeginn<br />
- die ans Idiotische grenzenden<br />
Ablehnungen des Bundesheeres,<br />
auf deren Truppenübungsplätzen<br />
mit zwei oder vier Rädern fah-<br />
ren dürfen, zeigen nachhaltige Wir-<br />
kungen. Und die Argumentationen<br />
reichen von angeblich vorhandenen<br />
Blindgängern (sitzen die nicht weiter<br />
oben?) bis zum tatsächlich ver-<br />
zapften Argument, wo Enduristen<br />
ihre Furchen und Anlieger hinterließen,<br />
könnten Panzerfahrzeuge<br />
nicht mehr operieren. Na, hab' ich<br />
ENDURO<br />
da als ehemals zwangsrekrutierter<br />
Angehöriger einer Panzerdivision,<br />
den Ernstfall ins Gedächtnis rufend,<br />
vielleicht blöd dreingeschaut.<br />
Von dieser Seite nichts erwartend,<br />
werden die möglichst auf wenige<br />
Grundstücksbesitzer sich beschränkenden<br />
Enduros anno, '87<br />
noch überleben - St. Oswald hat<br />
den Vorrang für den Europamei-<br />
sterschaftslauf. Verdientermaßen,<br />
bei der Begeisterung des Prinzen<br />
Giemens von Groy abwärts bis zum<br />
letzten Funktionierer. Ein Jahr später<br />
könnte dann Weißkirchen die<br />
Palme bekommen - sie wollen<br />
schlauerweise ein Jahr Pause machen.<br />
Und Weitra könnte auch wieder<br />
etwas tun - wo aber bleibt die<br />
Hochburg Mattighofen? Tragt das<br />
Enduro-Banner high up, friends!<br />
Endergebnis<br />
Erich Werunsky<br />
Staatsmeisterschaft 1986:<br />
125 eern Zweitakt<br />
1, T ratlner Hubert, KTM<br />
2, Edlinger Wolfgang, KTM<br />
3, Scardelli Gustav, KTM<br />
250 Gern Zweitakt<br />
1. Danzinger Hans, KTM<br />
2. Staufer Kurt, KTM<br />
3. Neurauter Peter, KTM<br />
Zweitakt über 250 Gern<br />
1. Pelz Fritz. KTM<br />
2. Egger Franz, Husqvarna<br />
3. Miehl Jörg, Yarnaha<br />
Viertakt bis 1300 eern<br />
1. Lehnert Reinhard, KTM<br />
2. Prornberger Rudolf 1., Husqvarna<br />
3. Handl Karl, Yarnaha<br />
90<br />
60<br />
59<br />
102<br />
56<br />
50<br />
77<br />
65<br />
61<br />
91<br />
90<br />
51<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 57
TRIAL<br />
\C~"<br />
00 ..<br />
~<br />
r-.i<br />
..<br />
rr<br />
ie Absage der für das Na-<br />
Grün gefiltert<br />
In Österreichs Trialszene scheint trotz starker Grünfilter<br />
noch die Sonne - keine Absagen oder Verschiebungen und<br />
zusätzlich noch die Vergabe von WM-Lauf (Heinrichs) und<br />
Nationentrial (Limberg) in einer Saison. Wie kam es zur<br />
unüblichen Vergabe beider Prädikatsläufe?<br />
tionentrialvorprogrammierten Franzosen ließ ÖAMTC-Sportchef<br />
Erich Schmidt blitzartig zugreifen<br />
- normal werden diese beiden Beständige Leistungen in der ÖM<br />
Events nie an eine Nation im glei- des Tirolers Alberl Eberharler.<br />
chen Jahr vergeben. So streng sind<br />
in der FlM, der obersten Dachorganisation<br />
des Motorradsports, die<br />
Bräuche. Aber auch die Großkopferten<br />
werden ihre Bestimmungen<br />
und Begriffe zurechtrücken müssen,<br />
um den Sport am Leben zu<br />
erhalten. Im Trial, der hubraumklassenlosen<br />
Gesellschaft, zählt noch<br />
immer das Hauptargument, daß die<br />
verwendeten Motorräder zu den<br />
ruhigsten und am wenigsten die..<br />
Umwelt belastenden gehören (was ~<br />
eigentlich für alle Zweiradsparten ~<br />
gilt) - beim Krimmler Trial mußte es ~<br />
notgedrungen die auf die Szene:§<br />
gerufene Bezirkshauptmannschaft k¡<br />
bestätigen: das ausgesandte Phon- ~<br />
Mandl maß mit seinem geeichten ~<br />
Gerät höhere Lautstärken von Was- i;<br />
serfall, Fluß und oben im Ort duch- Chrislian Nemetz aus der starken OGT-Riege.<br />
ziehendem Ausflügler- und Urlauberverkehr.<br />
Von der Veranstalterseite her gab's<br />
völlig verschiedene Bewerbe, von<br />
fast zu leichten über wechselnde<br />
Geländeschwierigkeiten bis zur<br />
WM-Reife, aber auch nutzlose und<br />
kritikherausfordernde Schwierigkeitsgrade<br />
(Semmering) und durch<br />
Jury-Eingriffe verpatzte Abläufe wie<br />
beim Nationentrial. Superveranstaltungen<br />
lieferten die Krimmler und<br />
die Saalfeldener ebenso wie Piesting<br />
unter der nach größeren Aufgaben<br />
strebenden Führung des<br />
OGT-Punktezählers Ludwig Steiger<br />
und dem Wienerbrucker Areal von<br />
58 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
Walter Burger. Dort nähert man sich<br />
immer mehr dem Idealfall, fast alles<br />
auf Grund und Boden eines einzigen<br />
Eigentümers austragen zu können.<br />
Personell sind sowohl Stagna-<br />
tion des im Vorjahr als großes Talent<br />
aufgetretenen Tirolers Albert<br />
Eberharter ebenso zu verzeichnen<br />
wie die ehrgeizigen Ambitionen<br />
Erich Brandauers, Ewig-Vize Gerhard<br />
Wolf und Alt-Sperling Walter<br />
Luft (seit kurzem auf Aprilia) blieben<br />
Für Julian Schneider lief's nichl<br />
wie erwartel . . .<br />
"<br />
~<br />
leistungskonstant. Zusammen mit<br />
dem noch in den OGT-Bewerben<br />
verbliebenen Philip Kornherr könnte<br />
sich da im näclisten Jahr einiges<br />
abspielen. Wobei trotz allem die<br />
Chancen auf eine Aufstockung der<br />
Meisterriege auf mehr als 25 Mann<br />
nur ein Wunschtraum bleibt.<br />
Auf dem OGT-Sektor, dem Gefilde<br />
der genehmigungsfreien Trödler,<br />
eine Unzahl von Bewerben, dazu<br />
führend, daß etliche Väter einfach<br />
"<br />
Ende<br />
1. Schneider Christian, Fantic<br />
2. Wolf Gerhard, Aprilia<br />
3. Eberharter Albert, Beta<br />
1986:<br />
142<br />
116<br />
72<br />
nicht das nötige Gerstl auftreiben<br />
können, um ihre Söhne überall mitmischen<br />
zu lassen. Streichresultate<br />
sind hier im Gegensatz zur Meisterschaft<br />
erwünscht. Wie auch die<br />
Heranführung an diese Klasse - der<br />
reguläre Endzweck dieser Bewerbe,<br />
Aber zu Saison ende gibt es<br />
meist das gleiche Bild: das .Bangen<br />
um die 10 Teilnehmer an OM-Bewerben,<br />
damit auch Zählpunkte abfallen.<br />
National und international wird man<br />
sich aber um das Erfordernis, ein<br />
neues Reglement aufzustellen,<br />
nicht drücken können: Man muß<br />
weg vom Hüpfen, Zurückrollen und<br />
Tricksen und wieder die Vorwärtsbewegung<br />
fördern. Sonst wird's für<br />
Zuschauer und Punkterichter immer<br />
unüberschaubarer. Ob da ein<br />
"Fünfer" oder ein" Dreier" gelistet<br />
wird, mit Stillstand bewertung und<br />
gleichzeitiger Bodenberührung<br />
oder zurückrollen, ist den um Triallohn<br />
(Butterbrot, Cola oder Bier)<br />
den ganzen Tag ausharrenden<br />
Punkterichtern so nicht mehr zumutbar.<br />
Dazu noch der Respekt vor<br />
den mehrfachen Weltmeistern und<br />
schon steht dort eine bessere Ziffer.<br />
In Limberg sah man soviele<br />
Dreier statt einwandfreier Fünfer,<br />
Das nur am Rande.<br />
Und in der WM? Frankreichs Thierry<br />
Michaud (Fantic), zum zweitenmal<br />
Weltmeister, Dreifach-Capo<br />
Eddy Lejeune (Honda Belgien), etwas<br />
im Hintergrund - nach vorne<br />
drängen der Brite Steve Saunders,<br />
Italiens Diego Bosis und der Spanier<br />
Jordi Tarres .<br />
Erich WerulJsky
Tm Mittelpunkt der Nationalen<br />
i Bewerbe stand auch heuer der<br />
Kampf um den Staatsmeistertitel.<br />
Ein Name beherrschte alle fünf<br />
Meetings, deren Gesamtpunkte<br />
zum Titelgewinn führten: Heini<br />
Schatzer. <strong>Der</strong> Waffenmeister des<br />
Bundesheeres überwinterte vor der<br />
Saison in Argentinien, von wo er als<br />
frischgebackener Argentinienmeister<br />
zurückkehrte. Schon bei den<br />
ersten Starts der neuen Saison<br />
sorgte Schatzer für Schlagzeilen. Er<br />
gewann von 39 Rennen nicht weni-<br />
ger als 21.<br />
Schatzer gewann alle fünf Läufe zur<br />
Staatsmeisterschaft, zwei durch<br />
Stechen und drei mit Punktemaximum.<br />
"England-Profi" Toni Pi lotto,<br />
der Staatsmeister der Jahre 1983<br />
und 1984, erkämpfte sich den Titel<br />
des Vize-Meisters. Auf Platz 3<br />
landete der 4fache Ex-Staatsmei-<br />
ster Adi Funk.<br />
Da es auch in der heurigen Staatsmeisterschaft<br />
bei einigen Läufen<br />
vorkam, daß ein Fahrerbetreuer<br />
gleichzeitig auch in der Rennorga-<br />
nisation, z. B. als Starter, agierte,<br />
kamen Zweifel über die Objektivität<br />
seitens der Cracks und der Fans<br />
auf. Vielleicht sollte man sich im<br />
kommenden Jahr überlegen, doch<br />
einmal Unparteiische aus dem Ausland<br />
für die paar Staatsmeisterschaftsläufe<br />
zu holen, so wie es<br />
auch schon in Ungarn praktiziert<br />
wird.<br />
Team-WM:<br />
Österreich Gruppensieger<br />
Obwohl Österreichs Parade-Duo<br />
Schatzer/Pilotto gleich aus dem<br />
Best-Pairs-WM-Bewerb geflogen<br />
ist, verlief die heurige WM-Saison<br />
für die Österreicher doch noch<br />
recht positiv.<br />
So gelang es dem Aushängeschild<br />
Schatzer erstmals, für Österreich<br />
einen WM-Lauf zu gewinnen. Im<br />
bundesdeutschen Olching gewann<br />
er den Lauf der Runde A und qualifizierte<br />
sich dadurch für das Kontinental-Semifinale<br />
I in Landshut<br />
(BRD). Durch einen gekonnten Rei-<br />
Die "EiscnfÜHe" sind wieder salonfähig<br />
In der ersten REITWAGEN-Ausgabe im April wurde "das<br />
kleine Häufchen Aufrechter, das nach bestem Können und<br />
Gewissen die Fahnen der österreichischen Speedway-<br />
Tradition hochzuhalten versucht", vorgestellt. Durch<br />
Erfolge bei der Weltmeisterschaft und attraktive Fahrerfelder<br />
bel heimischen Rennen war heuer der Speedway-Sport<br />
interessanter als in den Jahren zuvor.<br />
, :~,<br />
/;;"<br />
~. .<br />
<strong>Der</strong> Aufwärtslrønd: Mono Speedway-Bahnen im nächsten Jahr?<br />
fenpoker SIC110'10 or oieli nocti den<br />
Einzug ins I\onlinonllillinalo, das<br />
erstmals in W, NOln¡llldl iIlst)et'agen<br />
wurde.<br />
Auf seiner Hminlmliii wi,kln der<br />
neue Staalsmoinio' nln wnliior Publikumsmagnol.<br />
Eiii vollos Ilaus<br />
erinnerte an die hilll/lOor ,Jahre, wo<br />
ja 30.000 Fans 1101110 Sollonheit<br />
waren.<br />
Nach einem vlolvOtHfHoi:wnden<br />
Sieg im ersteii LIIUf, I\\Htlilo Schatzer<br />
in seinnm 2,IIoal hoi nine,<br />
tollen Aufholjarid hoiiiliiiil Huf die<br />
Schlackenbahii uiid iiiul\lo ¡obonsgefährlich<br />
verloll illf; 1(lIlIllíellhaus<br />
Wr. Neustadl oliioollofoil wordon.<br />
Somit war für diono ~)alfj(1I der<br />
Traum, erslmalB OillOIl O:itorrnicher<br />
in ein Weltfinalo iU 1)()XOIi, ausfjeträumt.<br />
Auch die TeamWM, hol dor Osle,reich<br />
zu diesem lollpiiiikl horeils<br />
den Aufstieg vol AuOn11 halle,<br />
schien gefätt,dol. fìi:ial/o' o,liolte<br />
sich aber do,a,1 ianeli, dllß or be..<br />
reits, trotz dor WiJIItIIl\) VOll 10,1111"<br />
Chef Bössnor, dioi WO¡;IIOII nacli<br />
dem Unfall in I\oiiiplon (l\liD) an<br />
den Start gll0, Dan (;oinohac!í on..<br />
dete nach oiiior l(olli:iIOII windo, im<br />
SpitaL. Auch dlo:¡ni 1!(IClí:ìclllaq<br />
wurde von Sclial/oi vmlílaflol uiiel<br />
trotz gebrocllnllOl uiid all(Jolíl1c!íster<br />
Rippen vor:¡lill!ílo m da:; hoimische<br />
Team, 1111 Oval VOll Wi Nou..<br />
stadt sichorloii :ìclial/Ol, I)ilot!o,<br />
Nebel, Ecfoiiiid Adlluiik clOIi Sieg<br />
und somit den Aufstieg in die WM-<br />
Gruppe fll.<br />
Ansonsten wäre noch herauszustreichen,<br />
daß Dänemark heuer alle<br />
Titel (Einzel, Best-Pairs und Team<br />
WM) erobern konnte.<br />
Die Jugend strebt vorwärts<br />
Die Nachwuchsarbeit von" Bubi"<br />
Bössner trägt bereits Früchte. Sohn<br />
Andy Bössner wurde 6. der Staatsmeisterschaft,<br />
Klubkamerad Höchtl<br />
erreichte Platz 7. Auch die übrigen<br />
Talente des Speedway-Center-<br />
Austria, Menner und die Leitner-<br />
Brothers, streben bereits nach<br />
vorn. Leider bildet ansonsten kaum<br />
ein Klub Nachwuchsfahrer heran,<br />
so daß die Jugendarbeit insgesamt<br />
auf einem wackeligen Bein steht.<br />
Endergebnis<br />
Staatsmeisterschaft 1986:<br />
Die fünf Läufe zur Staatsmeisterschaft<br />
wurden in Wr. Neustadt, Mattersburg,<br />
NALO (Natschbach/Loipersbach),<br />
Felixdorf und St Johann/Pongau<br />
ausgetragen.<br />
i Heinrich Schatzer<br />
2, T oni Pi lotto<br />
3. Adi Funk<br />
1513151315= 71<br />
1413141213=66<br />
1013121111 =57<br />
SPEEDW A Y<br />
Bahnen, Klubs, Technik,<br />
Zukunft<br />
Auch in der kommenden Saison<br />
werden wieder die Klubs Speedway-Center-Austria,<br />
Speedwayclub<br />
Schwarzatal, St. Johann und<br />
ÖAMTC-ZV Wr. Neustadt auf den<br />
bestehenden Bahnen Bruckneudorf,<br />
Felixdorf, Mattersburg (wer-<br />
.g den auf WM-Niveau gebracht), Mu-<br />
~ reck (WM-reif), NALO, St. Johann<br />
'. und Wr. Neustadt ihre Rennen or-<br />
2 ganisieren. Bahnbauten sind in<br />
~ St. Veit (Ktn.), Steyr (OÖ) und Vitis<br />
(NÖ) geplant, aber noch nicht<br />
spruchreif.<br />
Auf technischem Gebiet wird derzeit<br />
lediglich an der Zündtechnik<br />
experimentiert.<br />
<strong>Der</strong> Blick in die Zukunft sieht, vom<br />
Fahrerpotential her gesehen, recht<br />
rosig aus, da die" alte Garde" noch<br />
ein bis zwei Jahre weitermachen<br />
möchte, lediglich Franz Schützenhofer<br />
spricht von Rücktritt, und andererseits<br />
alleine in Mureck (Stmk.)<br />
nicht weniger als 7 Neuanmeldungen<br />
vorliegen.<br />
Auch die Spitzenfahrer von Österreich<br />
machen sich Gedanken für<br />
die kommende WM-Saison: So<br />
wird Heini Schatzer wieder in Argentinien<br />
oder im Raum Neuseeland/Australien<br />
überwintern. Für<br />
1987 kann man hoffen, daß auch<br />
weiterhin der Speedwaysport in<br />
Österreich salonfähig bleibt und<br />
dies nicht nur durch Pressekonfe-<br />
renzen im Hotel Sacher.<br />
Eisspeedway<br />
Neben den traditionellen Rennen,<br />
am 18. 1. in Litschau (NÖ) und am<br />
10, und 11. 1. dem WM-Lauf in<br />
St. Johann (Slzbg.), plant auch der<br />
Speedwayclub Schwarzatal (NÖ)<br />
auf der Hausbahn in NALO<br />
(Natschbach/Loipersbach) erstmals<br />
ein Eisspeedway. Ex-Crack Günter<br />
Kwas: "Bereits im vergangenen<br />
Winter gelang uns der Versuch,<br />
geeignetes Eis auf der Bahn in<br />
NALO zu produzieren."<br />
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Lieber Moped-Franzi!!1<br />
Ich habe dich heuer schon auf einen Rennkurs<br />
für Motoreder gesen und du hast mir sofort<br />
gleich gefalen!l! Und jezt warst du auch in<br />
<strong>Reitwagen</strong> gleich auf 2 Seiten obwol du sooo<br />
dick auch wieder nicht bist! Mein Papi hat<br />
gesagt das ist der Moped-Franzi und Ich bin<br />
schon fast 12 Jahre alt und will dich helratn<br />
wenn Ich 16 bin. Wlllsd du auch??? Mama hat<br />
gesagt ich werde einmal sehr schön!!!<br />
Kuss deine IIse<br />
PS: Aber du must nicht abnehmen weil dicke<br />
Menschen viehl lustiger sind!!!<br />
Werter Herr Moped!<br />
Ich weiß nicht, wie lange Sie schon mit meiner<br />
Tochter korrespondieren, doch eines kann ich<br />
Ihnen jetzt schon sagen: Wenn Sie in Ihr<br />
falsche Hoffnungen erwecken, dann krachts<br />
ganz ordentlich In der Hütte! Diesen Brief darf<br />
sie noch absenden, weil sie morgen Geburtstag<br />
hat- aber dann ist Schluß für 4 Jahre. Kommen<br />
Sie am 1, 10. 1990 mit Blumen und wir werden<br />
über die Sache reden.<br />
Hochachtungsvoll Ignaz Holzhacker<br />
PS: Fahre selbst Motorradrennen, aber was zu<br />
weit geht, geht zu weit!
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sich schon verkrochen,<br />
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schon krachen? Also -laß einfach die Kupplung<br />
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Unser RedakliorrBiJolo vnriiliirh orschöpfl Im<br />
Korridor. Kelno wolloron 1l0liRohuli-Angebole<br />
mehr, bille.<br />
HOND YAMAHA<br />
2-RAD<br />
UNTER BERG ER<br />
4820 Bad Ischl Götzstraße 7 Tel. 06132/5547<br />
. Gebrauchte Motorräder in großer Auswahl .<br />
(siehe Detailangaben im Kleinanzeiger "Kauf-Bar")<br />
SUZUl<br />
Diverse Radialzylinderköpfe Honda XR 500 R<br />
im Tausch abzugeben. Pro Slück im Tausch<br />
gegen alten RFVC-Kopf. ÖS 2.000,-, TeL.<br />
05222/471 47.<br />
Honda XR 600 R, Rothmans, 18er-Räder vorne<br />
und hinten, 3 Monate alt, 1.400 km, Preis VS,<br />
TeL. 0222/6272 770, abends.<br />
Suzuki RG 500 Gamma, Mai 1986, wenig km,<br />
TeL. 0222/8444023, Harald.<br />
Chevy Bus, Bj. 79, komplelt eingerichtet, Drehsitze,<br />
Stereo, TV, Kühlschrank, Gasanlage,<br />
Hängerkupplung, ÖS 79.243,-. Franz Hartl, TeL.<br />
0222/75 21 21, 0222/93 85 08,<br />
Es ist mehr als ein Menetekel, es Ist fünf vor<br />
zwöll. Im Wienerwald lassen sich GSX-R-Piloten<br />
von Chopper-Fahrern unter Druck setzen,<br />
während diese selbst von XT-500-Fahrern<br />
überholt werden. Es ist eine verkehrte Welt, es<br />
isl der Untergang des freien westlichen Abendlandes.<br />
Dr. Foonkenfloog.<br />
KAWASKI<br />
Verkaufe Yamaha FZ 750, Bj. 86: 7.800 km um<br />
ÖS 70.000,- (Neupreis ÖS 97.000,-). TeL.<br />
4678095 bis 24.00 Uhr od. 4529803 bis<br />
21,00 Uhr,<br />
Bringt uns eure gebrauchte Lederkleidung, eure<br />
Havariefahrzeuge und alten Ersatzteilel Wir<br />
verkaufen sie tür euch in Kommission, unser<br />
Anteil fließt der Gründung und Förderung eines<br />
Rennteams zu. Meyco Sport Second Hand,<br />
Waldeggstraße 65, 4020 Linz, TeL. 0732/<br />
57215.<br />
Gusli Auinger verkauft seinen DB 230 TE, Bj.<br />
81, 140.000 km, Rundumverkleidung, Schiebedach,<br />
BBS-Felgen, Niveaumat, Stereo, Winterreifen<br />
+ Felgen, VB ÖS 140.000,-, TeL. 06215/<br />
390.<br />
BESTELL-COUPON GRATIS-WORTÄNZEIGE<br />
Einsenden an Fachverlag VIDEO & PRINT, "DER REITWAGEN" , Rennweg 79-81,<br />
1 030 Wien. Die Anzeige muß bis zum 1 O. des Monats eingelangt sein, um in der<br />
folgenden Ausgabe berücksichtigt zu werden. Auf dem Kuvert Absendername und<br />
-adresse nicht vergessen.<br />
--
PRODUC<br />
Hebt das Hinterrad<br />
Für ÖS 750,- können Sie Ihre BMW<br />
R 80 GS in einen Spätbremser verwandeln.<br />
<strong>Der</strong> Kit besteht aus Gabelversteifung,<br />
zweiter Scheibe, Alu-<br />
adapter mit DistanzslÜck, Bremssattel<br />
und Bremsklötzen sowie allen erforderlichen<br />
Schrauben. Bis auf den<br />
Aluadapter sind alle Teile aus dem<br />
BMW-Ersatzteillager. Die zweite<br />
Bremszange wird an die Entlüftung<br />
der vorhandenen Zange angeschlossen,<br />
die Leitung geht über die Gabelversteifung.<br />
Auch für technische<br />
Blindgänger kein Problem beim Einbau.<br />
Erhältlich bei Fa. Hinterreiter,<br />
6700 Bürs, TeL. 05552/63345<br />
I pramienH~ft~flchtversicherungs- Mopeds einsitzig<br />
Mopeds zweisitzig<br />
Kleinkrafträder<br />
bis 125 ccm<br />
bis 200 ccm<br />
bis 250 ccm<br />
bis 350 ccm<br />
bis 500 ccm<br />
über 500 ccm<br />
jährlich. inkl. 8,5% Vers. -Steuer<br />
Kfz-Steuer<br />
bis 100 ccm<br />
bis 125 ccm<br />
bis 250 ccm<br />
bis 500 ccm<br />
bis 750 ccm<br />
bis 1000 ccm<br />
über 1000 ccm<br />
monatlch<br />
62 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
325,50<br />
1.269,45<br />
1.594,95<br />
792,05<br />
868,-<br />
922,25<br />
1.530,-<br />
2.256,80<br />
4.340,-<br />
frei<br />
20,-<br />
40,-<br />
60,-<br />
90,-<br />
120,-<br />
180,-<br />
Tausend und noch<br />
mehr. .,<br />
Detlev Louis ist seit mehr als 50<br />
Jahren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland einer der führenden Motorrad-<br />
und Zubehörhändler. Die Liste<br />
der in den Nachkriegsjahren selbst<br />
importierten Marken liest sich wie ein<br />
Motorradgeschichtsbuch: von AJS<br />
über Matchless, Vincent-HRD,<br />
Triumph, Norton und MV-Agusta bis<br />
zur Donghai war damals nahezu alles<br />
im Programm. Heute hat man sich in<br />
Hamburg und in den acht über das<br />
ganze Land verstreuten Depots auf<br />
Bekleidung, Technik und Zubehör<br />
spezialisiert. Das in einem Tausende<br />
Artikel umfassenden Katalog angebotene<br />
Lieferprogramm ist nunmehr<br />
auch vom Depot Wien aus lieferbar,<br />
wobei die Spezialität des Hauses, der<br />
prompte Versand, aufrechterhalten<br />
wird. Den '86er-Katalog gibt es der-<br />
,.zeit noch zur Schutzgebühr von<br />
S 40,-, ab Jänner kostet der neue<br />
einen halben Hunderter, bei Bestellungen<br />
wird die Gebühr dann abgezogen.<br />
Detlev Louis-Depot Wien, Siebensterngasse<br />
28, 1070 Wien, TeL.<br />
0222/93 04 24.<br />
Ketten und Leder<br />
<strong>Der</strong> Beginn der kalten Jahreszeit hat<br />
sogar gute Seiten: Mancherorts pur-<br />
zeln die Preise und der Motorradfahrer,<br />
dem die Saison noch etwas Geld<br />
gelassen hat, kann sich für's nächste<br />
Jahr rüsten So gibt auch die Firma<br />
Wöhrer "Lederfestwochen " bekannt:<br />
Verschiedene Kombis von Dainese<br />
und Grötzmeier werden stark verbilligt<br />
abgegeben. Jacken und Stiefel sind<br />
ebenfalls im Angebot. Weiters ist man<br />
bei Wöhrer stolz darauf, Hinterradketten<br />
der Marke D.I.D. für alle japani<br />
schen Motorräder zu einem guten<br />
Preis auf Lager zu haben. Die Adresse:<br />
Wöhrer + Co, Mariahilfer Straße<br />
I 221, 831455. 1150 Wien, Telefon 0222/<br />
Modell Jochen<br />
l<br />
<strong>Der</strong> deutsche Ex-Weltmeister Dieter<br />
Braun blieb im Metier und vertreibt<br />
neben Zubehörprodukten auch eine<br />
Bekleidungslinie, der er den Namen<br />
verlieh. In Österreich sorgt schon das<br />
Vertriebssystem dafür, daß Dieter<br />
Braun-Leder was Exklusives bleiben<br />
wird: Neben dem Importeur Zweiradbörse<br />
gibt's die Anzüge und Stiefel<br />
nur noch bei den Firmen Eder/St.<br />
Martin-Lofer und Erd/St. Pölten. Im<br />
Bild das dreiteilige Modell Jochen, aus<br />
Jacke mit abtrennbaren Ärmeln, Nierengurt<br />
und Hose bestehend, aus<br />
1,3 mm Rindsnappa gefertigt und an<br />
den prominenten Stellen mit doppelten<br />
Lederpolstern versehen, es kostet<br />
ÖS 6.990,-. Firma Josef Eder, St.<br />
Martin bei Lofer, Telefon 06588/<br />
7238, Firma Erd, Linzer Straße 24, St.<br />
Pölten, Telefon 02742/62882 und<br />
Zweirad-Börse, Praterstraße 47, 1020<br />
Wien, Telefon 0222/248595.<br />
Das Buch zum<br />
November<br />
. ..<br />
. .<br />
Chopper zum<br />
Seiberstricken<br />
Mit einem Komplettbausatz für ein<br />
individuelles Motorrad ist man in der<br />
Lage, einen Chopper zu bauen, wie<br />
es keinen zweiten gibt. Einzelne Baugruppen,<br />
z. B. Lenker, Tank, Sitzbank,<br />
können nach persönlichen Vorstellungen<br />
in beliebigen Vananten zusammengestellt<br />
werden. Als Basis benötigt<br />
man im großen und ganzen nur<br />
einen entsprechenden Motor samt<br />
Elektrik, den Auspuffkrümmer und die<br />
Hinterradnabe mit Bremse. Falls man<br />
kein kompleftes Motorrad bauen will,<br />
ist das gesamte Angebot im 2000<br />
Positonen umfassenden Katalog der<br />
Chopper-Spezialisten Patek & Strobl<br />
zu finden, die sämtliche Verschleißteile<br />
für gängige Motorräder auch im<br />
täglichen Postversand liefern. Übrigens:<br />
der Komplettsatz kostet<br />
ÖS 49.800,-, inklusive Mehrwertsteuer<br />
Anfragen an Patek & Strobl, Obermüllnerstraße<br />
1, 1020 Wien, TeL.<br />
0222/2637 27<br />
Stefan Knittels" BMW Motorräder"<br />
könnte man als das offiziell zum Un<br />
terricht approbierte Lehrmittel bezeichnen.<br />
Vom 23. Juli 1917, als sich<br />
die Rapp-Flugzeugmotorenfabrik in<br />
Bayrische Motoren Werke GmbH umbenannt<br />
haben, bis zur K 100 läßt der<br />
oldtimersammelnde Autor in chronologischer<br />
Reihenfolge keine Konstruktion<br />
und keinen wichtigen Namen<br />
aus. Die bayrische Gespann-Armada<br />
bringt so manchem Leser für ein paar<br />
Stunden die Jugend zurück und die<br />
Kompressor-BMWs lassen die Jungen<br />
ehrfürchtig erschaudern.<br />
Das großformatige, über 300 Seiten<br />
starke Buch aus dem Bleicher-Verlag<br />
ist nicht billig und in der guten Buchhandlung<br />
erhältlch.
Second Hand<br />
Wer seine alten Lederklamotten oder<br />
Stiefel anbringen oder auch nur ausleihen<br />
will, Tauschbedürfnisse gleicher<br />
Richtung hat oder einfach Gebrauchtes<br />
anschaffen will, findet in<br />
Wien und Linz jeweils einen Landeplatz.<br />
Außerdem ist gerade Jetzt Zeit<br />
und Ruhe für den Ankauf und Verkauf<br />
des überdrüssig gewordenen Zeugs.<br />
Heuer wird erstmals der Vertrieb von<br />
Wintersportartikeln in das Programm<br />
aufgenommen. Auch auf dem Ski-,<br />
Rodel- und Eislaufsektor übernimmt<br />
man Kommissionsware und bietet<br />
Tausch und Neukauf an. Die beiden<br />
Stützpunkte: Firma Lenker, Währinger<br />
Gürtel 73, 1180 Wien, TeL. 0222/<br />
4851 21, und Sport Second Hand,<br />
Meyco GesmbH., Waldeggstraße 65,<br />
4020 Linz, Tel 0732/57 2 15.<br />
Regen, Wind, Hitze<br />
und Kälte<br />
..<br />
Davor soli die rHJUO Dainese-Serie<br />
aus Goretex sctiützon, Dieses neue<br />
(und derzeit einzino) Material funktioniert<br />
wie unsero Haut. Die normale<br />
Körperfeuchligkoit I(ann in Form von<br />
Wasserdampf entwolchon, aber weder<br />
Regen, Wine!, Hllze oder Kälte<br />
können eindringon, dio Haut bleibt<br />
voll atmungsakliv und lrocken.<br />
Diese unglaubllchon Einenschaften<br />
haben ihren Preis, der Hich aber langfristig<br />
auszahl!.<br />
Dainese verwendøl (liose Goretex-<br />
Membrane an der Außenseite und<br />
nicht an der Innensoito (wie z. B.<br />
BMW), der Vorteil der Anzug<br />
braucht nicht nach linnerer Fahrt im<br />
Regen getrocknet würden.<br />
Bezugsquellennachwois: Ahrer KG,<br />
Sterzinger Straße 6, ß020 Innsbruck,<br />
TeL. 05222/35 1 31.<br />
Profi<br />
o<br />
Semperit:<br />
Geburtstag<br />
Er gehört zwar dor AulottlllrlctlO, aber<br />
wenn man hoi :,OIlPOlil ndion mal<br />
feiert (selten ¡¡etHIO), diiii!! loiorn wir<br />
ein bißchen mll. Dor Wliiloiioi!on, eine<br />
ReifengallunlJ, dlo dio i'nloiioichische<br />
Marke ¡¡rüiidolo, 1111 (¡ohurlstag.<br />
Den fünfzigston.<br />
Metzeler: Freigaben<br />
Gürtelrelfeii<br />
Für insgesaml iH:hl Hpil/onmodelle<br />
ja.panischer MoloiilldllOllllollol sind<br />
jetzt, nach inlonnivon Iiiliivo,nuchen,<br />
Metzeler-Reifen ffolOO\\ollOII worden.<br />
Bei der Mehrzahl dOt Miini:illion wurden<br />
Reifen nach doin MOllOlor-Belt-<br />
System (MBS) VOIWlllllhl1.<br />
Die neuen Froinal)(HI:<br />
Honda<br />
VF 750 F (RC 1(¡) vo,n I ;'oiiio VB<br />
16 TL ME 33 LaalOl MII!;<br />
hinten: 130/80 VEi 111 11 I'odoct ME<br />
99 A2 MBS<br />
VF 1000 R (SC 10) VOIli: 1201HO VB<br />
16 TL ME 33 La801 Mlliì<br />
hinten: 140/80 VB I/ V ;JW TL Perfect<br />
ME 99 A2 Ml3S<br />
GL 1200 DX(SC 14) VOlII 1:30/90-<br />
1667 H TL ME :33 UlOo!<br />
hinten: 150/90 Ei i!i /4 ii M/C TL ME<br />
88 Marathon EIJll() Mlli:<br />
GL 1100 (SC (2) vorn: IIOmO-19<br />
62 H TL ME :3:3 Ln!!o'<br />
hinten: 130/90 I OB I1 I L ME 99 A<br />
NS 400 R (NC i!J) voii' 100/90 V<br />
16 ME 33 Laser TI<br />
hinten: 110/!JO ViI i MI!J!J A2 TL<br />
MBS<br />
Kawasaki<br />
GPZ 600 R - vorn IIO/!)() V 16 TL<br />
ME 33 Laser<br />
hinten: 130/00 V 10 11 MI: OB A<br />
1000 GTR voii' 110/10 V 1B TL ME<br />
33 Laser<br />
hinten: 150/80 Vi i i (I TI Porlect ME<br />
99 A2 MBS<br />
Suzuki<br />
RG 500 (Typ HM :11 A) vorn: 110/<br />
90 V 16 TL ME (1:1 LaBor<br />
hinten: 120100 VB 17 TL Porfect ME<br />
99 A2 MßS<br />
-~-----.-_."--<br />
STRASSE<br />
APRILlA<br />
¡~ i x 350 Tuareg<br />
BETA<br />
Trecking Trial<br />
BMW<br />
R80GS<br />
R 45<br />
R 65<br />
R 80<br />
R 80 RT<br />
K 75e<br />
K 75S<br />
K 100<br />
K 100 RS<br />
K 100 RT<br />
CAGIVA<br />
ELEFANT<br />
ALAZURAA<br />
Dnepr 11 Gespann<br />
Dnepr 16 Gespanri<br />
DUCA TI<br />
750 F1<br />
F1 Monljuiçh 750<br />
PasQ 750<br />
1000 MHR<br />
FANTIC<br />
FM 400 Strada<br />
GILERA<br />
AX 125 Arizona<br />
RX 200<br />
RV 125<br />
RV 200<br />
RV 250 NGR<br />
HARLEY DA VIDSON<br />
Tour Gilde Classic<br />
Electra Glide ciassic<br />
Electra Glide<br />
Grand Touring<br />
Sport Gllde<br />
Soltail Cuslom<br />
Softail<br />
Low Rider Sport<br />
Low Rider<br />
Heritage Saltail<br />
Super Glide<br />
Sportster 100<br />
Sportster 883 Oe Luxe<br />
Spor/ster 883<br />
HONDA<br />
XL 350 RF<br />
XL 500<br />
XR 600 R<br />
XL 600 LM<br />
NS 400 R<br />
e8 450 S<br />
VT 500 e<br />
XBR 500<br />
VF 500 F<br />
VF 500 F2<br />
eBX 750 F<br />
VT 750 C<br />
VFR 750 F<br />
VF 1000 F2<br />
GL 1200 Aspencade<br />
HusavARNA<br />
125WR<br />
240 WR<br />
400 WR<br />
510TE4-Takt<br />
JAWA<br />
350 Twin Sport<br />
KAWASAKI<br />
KiR 600<br />
LTD 450<br />
ZL 500<br />
GPZ 500 R<br />
GPZ 600 R<br />
GPZ750 R<br />
VN 750 T win<br />
1000 GTR<br />
GPZ 1000 RX<br />
125GS<br />
250 GS<br />
300 GS<br />
350 GS<br />
500 GS<br />
600 GS<br />
LAVERDA<br />
ATLAS 600<br />
125 Lesmo<br />
1000 SFe<br />
GM Star 500 E<br />
MOTO GUZZI<br />
V50C<br />
V50TT<br />
V65 TT<br />
V 65 lario<br />
75<br />
1000<br />
Mans IV 100<br />
ALLE MOTORRADPREISE<br />
63980,-<br />
50000,-<br />
51.900.-<br />
47900,-<br />
89,000,-<br />
69,900-<br />
85000,-<br />
92.500,-<br />
109200,-<br />
111800,-<br />
119.900.~<br />
118.900,-<br />
144.000.~<br />
146.000.-<br />
98,800.-<br />
78.800,~<br />
63.500,-<br />
129.800.-<br />
198.900.-<br />
129800,-<br />
139800,~<br />
43.980.-<br />
44.800.-<br />
49950,<br />
45,800,-<br />
53.500.-<br />
68.500,-<br />
233.803,-<br />
233.803,-<br />
220,805.-<br />
222.506,-<br />
201.84,~<br />
216 758,-<br />
204.676.-<br />
197.913.-<br />
194.660.-<br />
233.803.-<br />
174.032.-<br />
133.724.-<br />
118.655.-<br />
113.671.-<br />
44,900.-<br />
53,900.-<br />
64,900,-<br />
64,900,-<br />
78.000.-<br />
48.900.-<br />
59900.-<br />
54.900.-<br />
69,900.-<br />
77900.-<br />
82,900.-<br />
79,900.-<br />
99,900.-<br />
113.000.-<br />
200.000,-<br />
49.990.-<br />
56,800,-<br />
59900,-<br />
79980,-<br />
27,950,-<br />
63.980.-<br />
59.800.-<br />
69,980.-<br />
74.900.~<br />
79.992,-<br />
84900,-<br />
88.900,~<br />
124.800.-<br />
114.980.-<br />
47980<br />
54,980.-<br />
55 980,-<br />
54 980,-<br />
57 980,-<br />
57980.-<br />
79,900,<br />
52.500.-<br />
127500.-<br />
56,000.-<br />
58.00.-<br />
58,900.-<br />
58,900,<br />
69,990.-<br />
74.00.-<br />
75,990.-<br />
76.560.-<br />
102,990,-<br />
-m-<br />
MOTO MORINI<br />
Kangura 350<br />
Camel 501<br />
125<br />
350 K2<br />
Excafibur 350<br />
Excalibur 507<br />
MZ<br />
250 eTZ<br />
SUZUKI<br />
DR 500 S<br />
DR 500 R Dakar<br />
DR 600 S<br />
GN 250<br />
GS 450 S<br />
GSX 500 ES<br />
RG 500<br />
VS 750 GLP<br />
GSX-R 750 X<br />
GSX.A 1100<br />
GV 1400GDG<br />
VESPA<br />
PK125S<br />
PK125SEA<br />
PX125E<br />
PX 125 T5<br />
PX150E<br />
PX150EF<br />
PX 200 E<br />
PX 200 GS<br />
VILLA<br />
125 Serambler<br />
350 SME<br />
350 Rammel<br />
125 Daytnrra<br />
YAMAHA<br />
DT125Le<br />
XT 350<br />
TT 350<br />
XT 500 N<br />
XT 500<br />
TI 600<br />
XT 600 ZE<br />
RD 350 LeF<br />
RD 500 Le<br />
SRX 600<br />
FZ750<br />
XJ 900 F<br />
XV 1000 Virago<br />
FJ 1200<br />
MOTOCROSS<br />
HONDA<br />
eR 125<br />
eR 250<br />
HusavARNA<br />
125 CR Mono<br />
250 CR Mono<br />
500 CR Mono<br />
500 TC Morro ..-Taki<br />
KTM<br />
80 MX/kL Rãder<br />
80 MX/gr. Räder<br />
125MX<br />
250 MX<br />
500 MX<br />
MAICO<br />
GM Star 250<br />
GM Star 500<br />
SUZUKI<br />
RM 80 H<br />
RM 80 X<br />
RM 125<br />
VILLA<br />
80 Tempestino<br />
125Me<br />
250 Me<br />
495 MC<br />
YAMAHA<br />
YZ 80 Le<br />
YZ 125 Le<br />
YZ250 Le<br />
YZ 490<br />
TRIAL<br />
BETA<br />
TR 33125 cem<br />
TR 33 240 eern<br />
FANTIC<br />
FM 330 TR'AL 50,1 MONO<br />
FM 237TRIAL 125.1 MONO<br />
FM 350 TR'AL 201 MONO<br />
FM 403 TRIAL 301 MONO<br />
MONTESA COTA<br />
Preise InkL 32% MWSt.<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
63,990<br />
71.940.-<br />
44.220<br />
67500,auf<br />
Anfrage<br />
auf Anfrage<br />
56,900,-<br />
61.250,<br />
61.500.-<br />
47.800.-<br />
49,900,-<br />
72,200,-<br />
94,900.-<br />
92,900.-<br />
107900.-<br />
123,900,-<br />
208,900,-<br />
25500-<br />
30,990.-<br />
29,980.-<br />
35980.-<br />
28000,-<br />
30,800.-<br />
33,980.-<br />
35.980,-<br />
42000-<br />
48000,-<br />
51<br />
39,900.-<br />
40.850.-<br />
44,900.-<br />
50990,-<br />
52900,-<br />
41.880.-<br />
64,990,-<br />
63,900,-<br />
54.900.-<br />
84990,-<br />
57590,-<br />
97,880,-<br />
86500,-<br />
89990-<br />
110800.<br />
61600,-<br />
61.600.-<br />
55,800.-<br />
47000.-<br />
53800.-<br />
54.400.-<br />
76980.-<br />
29,980"<br />
34,980.-<br />
43,980.-<br />
53,980,-<br />
53980,-<br />
55,000,-<br />
54.000.-<br />
34900,-<br />
36,900,-<br />
47.500,-<br />
44,000,-<br />
44,000.-<br />
61.000.-<br />
62,000,-<br />
30890.<br />
46.870.-<br />
56.450,<br />
56,450.-<br />
45600,<br />
48900.-<br />
32,980.-<br />
46.980.-<br />
47.980.-<br />
49,980,-<br />
33.980.-<br />
63
I- - - ---------<br />
',. . KURVEN IN ÖSTERREICH<br />
,<br />
h._---<br />
Fluchtweg Vier<br />
Breitenfurt, Heiligenkreuz, Mayerling und wieder Kalte Kuchl<br />
D en Stadtr~~d erreicht. Uber hat man die Südost- rasch<br />
Tangente oder über Speising und Mauer<br />
kommen wir auf die Breitenfurter Straße<br />
und bald nach der Ortstafel riecht es<br />
nach Ferien, Auf sanft geschwungener,<br />
schmaler Straße mit wechselndem Fahrbahnzustand<br />
wärmen wir auf. <strong>Der</strong> Duft<br />
nach Heu, querende Hühner und die<br />
gelungene Mischung aus Bauernhöfen<br />
und Wochenendhäusern lassen uns auf<br />
Sommerfrische nur eine Handbreit von<br />
daheim fühlen.<br />
In Hochrotherd dürfen wir die Abzweigung<br />
nach Heiligenkreuz nicht verpassen,<br />
das wir nach einigen Kilometern auf<br />
recht unübersichtlicher Nebenstraße<br />
alsbald erreichen. Wie immer fahren wir<br />
unsere Motorräder in den Stiftshof, um<br />
sie von den zahlreich anwesenden Touristen<br />
aus nah und fern bestaunen zu<br />
lassen. Ein Tagesablauf im Zisterzienserkloster<br />
Heiligenkreuz sieht aus wie<br />
folgt:<br />
5,15 bis 6.15 Chorgebet (Vigilien und<br />
Laudes)<br />
6,15 bis 7.00 Heilige Messe (Konventamt)<br />
8,00 bis 12,00 Arbeit<br />
12,00 bis 12.20 Chorgebet (Terz und<br />
Sext)<br />
12.20 bis 12.50 Mittagessen<br />
12.50 bis 13,00 Chorgebet (Non)<br />
14,00 bis 18,00 Arbeit<br />
18.00 bis 18,30 Chorgebet (Vesper)<br />
18,30 bis 19,00 Abendessen<br />
19,00 bis 19.45 gemeinsame Erholung<br />
(Rekreation)<br />
19,50 bis 20,00 Regellesung und Chorgebet<br />
(Complet)<br />
ab 20,00 nächtliches Schweigen<br />
bzw. Nachtruhe<br />
Zum Teil besinnlich, aber doch irgend-<br />
wie fluchtartig verlassen wir das Lokal,<br />
nicht einmal der Stiftskeller vermag uns<br />
zu halten. Richtung Mayerling erwarten<br />
uns am Ortsausgang von Heiligenkreuz<br />
zwei rutschige Bergaufserpentinen mit<br />
großen Radien, nach der Kuppe sehen<br />
wir bereits auf Mayerling hinab, die Serpentinen<br />
werden eng und sind nicht<br />
minder rutschig: Endurofahrer mit einer<br />
gewissen Neigung zur Selbstdarstellung<br />
können dem Publikum, das im Gastgar-<br />
64 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
Ungezählte Auslaßöffnungen<br />
hat die Große Dunstglokke<br />
und fast jede führt in<br />
anderes Hinterland - man<br />
muß sie nur finden. Die heutige<br />
Schleuse über Breitenfurt<br />
bei Wien bietet genug Möglichkeiten,<br />
über verschiedene<br />
Schleifen wieder zurückzukommen.<br />
~ "-- ._~--~~----<br />
ten den Hang hinunterblickt, sicher einiges<br />
bieten, Anlaß zu Applaus oder zu<br />
Schadenfreude,<br />
"Mayerling liest Kronen Zeitung" - auch<br />
ohne die belehrende Tafel hätten wir<br />
ganz fest daran geglaubt. Nur ein Reisebus<br />
deutet darauf hin, daß hier eine der<br />
begehrtesten Tragödien der Monarchie<br />
OMAR SHARIF 'CATHERINE OENEINE<br />
t JAMES MASON . AVA GARONER<br />
~~<br />
1f- f8<br />
~~8H'tÝ1lyr inq<br />
stattfand, und daß man in Österreich fast<br />
überall nachschau'n kann, ob der Kaiser<br />
wirklich tot ist.<br />
Abschied!<br />
"Mayerling, 30. Jänner 1889<br />
Die Zeit drängt. Ich concludiere:<br />
<strong>Der</strong> Kaiser wird in absehbarer Zeit nicht<br />
abdicieren. Er steuert dem Untergang zu.<br />
Ewiges Zuwarten bei tiefst kränkenden<br />
dauernden Zurücksetzungen und mehrfachen<br />
schweren Konflikten unerträglich!<br />
Aspiration auf Ungarn magnifique, aber<br />
gefährlich. B. auf der Hu(!<br />
Für zermürbendes Eheverhältnis nirgends<br />
Verständnis! Baronesse wählt wegen<br />
Aussichtslosigkeit ihrer wahren Liebe<br />
zu mir denselben Weg. Sühne!<br />
Rudolf, Kronprinz"<br />
Von vielen Mayerlingforschern wird bezweifelt,<br />
daß jener Zettel tatsächlich gefunden<br />
wurde. Andere wieder nehmen<br />
mit Sicherheit an, daß dies die letzten<br />
Zeilen von Rudolfs Hand waren,<br />
Eine Szene aus dem Columbiafim ..Mayerling". Diese Situation hat es<br />
in Wirklichkeit nie gegeben. James Mason als Kaiser FranzJoseph, Ava<br />
Gardner als Kaiserin Elisabeth, Omar Sharif als Kronprinz und Catherine<br />
Deneuve als Mary.
Klein-Niagara: die Myrafälle.<br />
"Es hat uns jemand erzählt, im Jagdschloß<br />
wäre das Sterbezimmer noch genauso<br />
zu sehen wie am Morgen des<br />
30. Jänner 1889. Durch die eingeschlagene<br />
Tür kann man das Paar - naturgetreu<br />
nachgebildete Wachspuppen - blutüber-<br />
strömt im Bette liegen sehen. Die Bettwäsche,<br />
die Möbel, der Teppich und vor<br />
allem der geladene Revolver in der Rechten<br />
des Kronprinzen, alles garantiert original.<br />
Meine Freunde können sich nicht<br />
vorstellen, warum uns der Reiseleiter im<br />
vergangenen Sommer diese einmalige Sehenswürdigkeit<br />
nicht gezeigt hat. "<br />
"Zuerst aber muß ich Euch alle enttäuschen:<br />
Das Jagdschloß mit dem Todesgemach<br />
gibt es schon lange nicht mehr. - Es<br />
wurde sehr bald nach jener blutigen Tra-<br />
gödie àuf allerhöchsten Befehl abgerissen<br />
und in ein Sühnekloster umgebaut. Das<br />
Schlafzimmer ist nun eine Kapelle, und<br />
genau dort, wo das Bett stand, erhebt sich<br />
jetzt der Altar mit dem Bilde der ,sühnenden<br />
Habsburger'. "<br />
Leb wohL. Wir schleunen uns Richtung<br />
Pottenstein und biegen dort angekommen<br />
über die Brücke rechts nach Pernitz<br />
ab, Die folgenden sechzehn Kilometer in<br />
einem dicht bewaldeten, schmalen Tal<br />
lassen uns je nach Fahrweise entweder<br />
beschwingt summen oder in kurzen Abständen<br />
die Geslclitsfarbe unter unse-<br />
Jen Helmen wechseln, In Pernitz ist alles<br />
vorüber und ein Abstecher ins nur drei<br />
Kilometer entfernto Muggendorf ist willkommene<br />
Gelegønlielt, uns die Füße<br />
etwas zu vertreten, Die dort zu besichtigenden<br />
Myrafallø sind auf jeden Fall eine<br />
Bereicherung dor Niederösterreich-<br />
Kenntnisse. <strong>Der</strong> Aulstleg über winzige<br />
Holzbrücken und 1.lühnerleitern dauert<br />
otWQ olne Viertelstunde und ist wegen<br />
der Bchattenspendenden Bäume und<br />
dar durch den Wasserfall gekühlten Luft<br />
auell für ledertragende Wanderer nicht<br />
bOBcl1werlich,<br />
Wlo(lol' unten angekommen, laben wir<br />
urrii In der Myra-Stubn an etlichen Liplm/orbroten,<br />
denn der Rohrer Sattel, der<br />
uns ouf 853 Meter Höhe Richtung Rohr<br />
Im Goblrge führen wird, ruft nach gefestlgtom<br />
Geist und gefestigtem Körper,<br />
010 IMvenreiche Straße ist fein ausgebaut,<br />
mit relativ guter Griffigkeit, und so<br />
bøflnclen wir uns bald in der bestens<br />
bol(onrrlen Kalten Kuchl, Dort kehren wir<br />
Im Alpengasthof ein, um uns zu entscheiden,<br />
ob wir die Schleife über Ram-<br />
BElU zurückfahren, oder ob wir die Fahrt<br />
dOß REITWAGEN-Kurventips aus der<br />
April-Ausgabe über den Wastl am Wald<br />
'"<br />
~<br />
~<br />
--<br />
'"¡:<br />
..-<br />
~ '"<br />
..<br />
~<br />
~<br />
~.'<br />
~<br />
und Puchenstuben nach St. Pölten fortsetzen<br />
wollen,<br />
Eine gemütliche Mahlzeit ist uns heute<br />
lieber. Vom Nebentisch hört man Gesprächsfetzen<br />
über Harris-Rahmen und<br />
abgeschliffene Fußrasten - dem wollen<br />
wir aber nichts hinzufügen und widmen<br />
uns eher dem Test eines wirklich mageren<br />
Schweinsbratens um ÖS 55,-, eines<br />
nett garnierten Hirtenspießes um<br />
ÖS 68,- und eines Hirschbratens um<br />
ÖS 98,-, mit dem wir uns besonders<br />
anfreunden können.<br />
Die Verdauung regen wir mit Kaffee und<br />
Sachertorte an und solchermaßen entspannt<br />
begeben wir uns Richtung Hainfeld,<br />
das wir über das Adamstal und die<br />
Ramsau erreichen. Dort rechts auf die<br />
B 19 und die erste Möglichkeit gleich<br />
wieder links Richtung Laaben, das wir<br />
aber nicht erreichen wollen, sondern<br />
nach fünf Kilometern auf die Nebenstraße<br />
nach Kaumberg rechts einbiegen.<br />
<strong>Der</strong> Weg führt uns nach Sankt Corona<br />
am Schöpfl, und obwohl die Straße<br />
äußerst schmal ist, sind die Kurven gut<br />
einsehbar; wegen des erstklassigen Bodenbelags<br />
können wir uns wieder einmal<br />
vergönnen, die Gasgriffe unserer<br />
Motorräder ordentlich auszuwringen, In<br />
Sankt Corona rollen wir mit 2,000 min-1<br />
am Seniorenzentrum vorbei, in Klausenleopoldsdorf<br />
rechts, nach zwanzig Metern<br />
links (falls niemand auf die Allander<br />
Autobahn will).<br />
Durch sehr gepflegte Gegend geht es<br />
nach Grubenau, wo wir links auf die<br />
Straße unserer Anfahrt abbiegen, bald<br />
darauf wieder die Einfahrt über Breitenfurt<br />
nach Wien finden und uns von der<br />
Abendsonne den Rücken wärmen<br />
lassen.<br />
Michael Bernleitner<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 65<br />
_.
I<br />
t<br />
---<br />
<strong>Der</strong> Glühende Drehzahlmesser<br />
November- Reiter<br />
~ben Sie schon mitgestritten<br />
L' ~ei der leidigen Frage, wer<br />
denn nun in Österreich wirklich der<br />
schnellste Sportmaschinenfahrer sei?<br />
Da sind viele wenn, aber und wäre aber<br />
nur ein stichhaltiges Argument:<br />
2.03,55 sec. Wo? Am Ö-Ring. Von<br />
wem? Von Walter Oswald,<br />
Kein Zweifel, der Hartberger Kfz-Meister<br />
ist seit geraumer Zeit der Lokführer im<br />
rasenden Superbike-Zug. Seit 1982 ist<br />
er der Mann, der die Bestzeitén der<br />
Superbike-Klasse bestimmt und über<br />
den der Weg zum Lorbeer führt.<br />
Nachdem er sich bei den Hartberger<br />
Jungbläsern entsprechende Fingerfertigkeit<br />
im Umgang mit der Klarinette<br />
erworben hatte, beschloß er 1979 diese<br />
Fähigkeit auf die kunstvolle Betätigung<br />
des Gasgriffes auszuweiten. Die ersten<br />
Einsätze auf einer Guzzi Le Mans waren<br />
noch von Problemen bestimmt. Um die<br />
zahlreichen Aufenthalte im Outfield<br />
möglichst unbeschadet zu überstehen,<br />
schockierte Oswald die leichtbesohlte<br />
Konkurrenz mit soliden Moto-Cross-<br />
Stiefeln. <strong>Der</strong> Leitsatz der ersten Stunde<br />
lautete "Wenn ich fahre, muß ich überholen!"<br />
1981 fand er, vorerst als Reservefahrer<br />
für Günter Nußmüller und Josef Kvasnicka,<br />
Anschluß an das schlagkräftige<br />
Team von Peter Samson, Seit 1982 ist<br />
Oswald das Aushängeschild von Samson<br />
in der schweren Klasse, das<br />
schlechteste Ergebnis des Gespanns<br />
war ein 7. Platz wegen Motordefektes.<br />
Mit der aktuellen Ural-Harris-Suzuki ist<br />
ein Werk entstanden, das vor Motorleistung<br />
schier zerplatzen wilL. Warum eigentlich"<br />
Ural", wollen wir von Peter<br />
Samson wissen. "Weil sie aussieht wie<br />
ein Misthaufen", kommt die trockene<br />
Antwort.<br />
66 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
WaIter OswaId<br />
": .<br />
OS<br />
Oswald im Einsatz: Achten Sie auf die Beschriftung am Heck.<br />
Obwohl die 86er-Saison durchweg gute<br />
Ergebnisse verbuchte und laut Oswald<br />
bei sauberem Motor Zeiten an der 2min-Schallmauer<br />
realisierbar wären,<br />
wird Samson aus dem Renngeschehen<br />
aussteigen Schon in der vergangenen<br />
Saison mußte sich Oswald als Überlebenskünstler<br />
der Szene bewähren ge-<br />
brauchte, komplett verölte Slicks wurden<br />
in der Dusche des Fahrerlagers<br />
einfach mit Nitro abgewaschen und ab<br />
ging die Post. Für 1987 sieht die Zukunft<br />
düster aus, denn Oswald sucht nach<br />
I<br />
"<br />
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ii-<br />
'"<br />
~<br />
;:<br />
'"<br />
Q.<br />
o<br />
~.'<br />
~<br />
einem Sponsor, der die Ural-Suzuki von<br />
Samson ablöst.<br />
Eigentlich ist er nicht der Richtige für<br />
den glühenden Drehzahlmesser, dieser<br />
Walter Oswald, denn erstens hat die<br />
Ural-Suzuki statt eines funktionierenden<br />
Tourenzählers nur eine große rote<br />
Leuchte, die irgendwo über<br />
12.000 min ~1 zu flackern beginnt und<br />
zweitens glüht dieser Mann während<br />
eines Rennens noch heißer als unser<br />
Drehzahlmesser: Zeig ihnen die Linie,<br />
Walter!
.c<br />
Frei §pruch<br />
Die großen und<br />
die kIeInenDefekte<br />
I)) ~ k,ennt es nicht, das harmlo-<br />
,. , ~~ Geplänkel zwischen ange-<br />
haltenem Fahrzeuglenker und überprüfendem<br />
Organ der Straßenaufsicht?<br />
Zahllose Begründungen und Ausreden<br />
gibt es für jeden Mangel an Fahrzeug,<br />
Papieren oder Zustand des Lenkers. Vor<br />
allem die stolzen Besitzer seliger italienischer<br />
Gerate beweisen beim Erklären<br />
kleiner fahrzeugspezifischer Unregelmäßigkeiten<br />
größte Routine, Nicht immer<br />
jedoch lösen sich, solche Amtshandlungen<br />
in. Wohlgefallen auf. <strong>Der</strong><br />
REITWAGEN legte sich auf die Lauer<br />
und wurde Zeuge folgenden Dialogs:<br />
Inspektor/geht mißtrauisch um angehaltenes<br />
Motorrad herum): "Sie sind aber<br />
schon oft gestürzt, was?"<br />
Lenker: "Ja, aber nicht auf den Kopf"<br />
Inspektor (nach Überprüfung): "Bei Ihnen<br />
leuchtet kein einziges Licht!"<br />
Lenker: "Komisch, bei Fahrtantritt hat<br />
sogar der Rückstrahler geleuchtet, "<br />
Inspektor: "Sind die offenen Vergaser-<br />
Trichter typisiert?"<br />
Lenker: "Aber selbstverständlich, den<br />
Fahrzeugbrief habe ich leider nicht mit. "<br />
Inspektor (mit Ast stochernd): "Wieso<br />
Ist Im Auspuff kein Schalldämpfer?"<br />
Lenker: "Den habe Ich gerade vor der<br />
letzten Kurve verloren. "<br />
Inspektor: "Wo Ist das Verbandszeug?"<br />
Lenker (hektisch suchend): "Das muß<br />
mir Irgendslne Ratt, auf der Dopplerhüttn<br />
gestohlen hiib,n, "<br />
Inspektor: "Ist /lm.n Ihr Re/fenprofi<br />
auch gestohlen wordin?"<br />
Lenker: "Ich hab' noch die SlIcks vom<br />
Jelinek-Fahrfag ob,n, 'b" die sind sowieso<br />
besser als Striiß,n"lIen. "<br />
Autor: ÖAMTC-Rechtsabteilung, Dr. Gerhard Lukas, Andreas Amoser<br />
Inspektor: "Haben Sie in Ihrem Bordwerkzeug<br />
einen 1 <strong>Der</strong>-Schlüssel?"<br />
Lenker: "Ja schon, aber warum, das ist<br />
doch gar nicht vorgeschrieben?"<br />
Inspektor: "Das nicht, aber Sie ersparen<br />
mir eine Menge Arbeit, wenn Sie das<br />
Kennzeichen selbst abschrauben. . . "<br />
..Ienn also die Freundin zu mitter-<br />
,., nächtlicher Stunde darauf wartet,<br />
daß ihr Liebster auf seiner Maschin'<br />
daherbraust, kann es schon zu stressigen<br />
Situationen kommen, wenn beim<br />
Feuerstuhl plötzlich das Licht ausfällt.<br />
"Denn dann", so erklärt ÖAMTC-Verkehrsjurist<br />
Dr. Gerhard Lukas, "ist der<br />
Ofen aus." In der Straßenverkehrsordnung<br />
heißt es ausdrücklich, daß eine<br />
Weiterfahrt nur dann<br />
erlaubt ist, wenn<br />
durch den Mangel keine Gefahr für die<br />
Sicherheit von Personen und Sachen<br />
gegeben ist.<br />
Pech: StaU im Dunkeln zu munkeln,<br />
heißt es, das Licht anzumachen - zum<br />
Beispiel mit einer Lampenbox.<br />
ein<br />
"Völlig anders liegtdìe Sache, wenn<br />
Blinker oder nur das Fernlicht ausfällt",<br />
führt Rechtsmannlukas weiter aus.<br />
"Denn Blinkzeichen können durch ent"<br />
sprechende Handzeichen ersetzt werden<br />
und mit dem Abblendlicht kann mit<br />
entsprechend geringerer Geschwindigkeit<br />
ebenfalls weitergefahren werden,"<br />
Doch Vorsicht: Wenn zum Beispiel ein<br />
Blinker seinen Geist aufgegeben hat,<br />
darf man nur bis zur nächsten Reparaturmöglichkeit<br />
weiterfahren. Wer in der<br />
Straßenverkehrsordnung bis zum Paragraph<br />
58 Absatz 2 blättert, findet dort<br />
folgende aufklärende Worte: "Stellt der<br />
Lenker unterwegs fest, daß der Zustand<br />
des Fahrzeuges oder der sich darauf<br />
befindlichen Ladung nicht den rechtli"<br />
chen Vorschriften entspricht und kann er<br />
einen solchen Zustand nicht sofort beheben,<br />
so darf er die Fahrt bis zum<br />
nächsten Ort, wo der vorschriftswidrige<br />
Zustand behoben werden kann, fortsetzen,"<br />
Statt die Freundin wird man daher,<br />
zumindest theoretisch, zunächst eine<br />
Werkstatt aufsuchen müssen, wenn zum<br />
Beispiel die Bremsen nicht mehr richtig<br />
funktionieren.<br />
Für den Kraftfahrer besonders wichtig ist<br />
jene Bestimmung, nach der er verpflch"<br />
tet ist, sich vor Antritt der Fahrt im<br />
Rahmen des Zumutbaren davon zu<br />
überzeugen, daß sich das Fahrzeug in<br />
vorschriftsmäßigem Zustand befindet. In<br />
der Praxis bedeutet das die Überprüfung<br />
von:<br />
. Abblend- und Fernlicht<br />
. Eventuell vorhandene Kennzeichenbeleuchtung,<br />
Bremslichter und<br />
Blinker<br />
. Funktionskontrolle der Bremsen<br />
. Vollständigkeit der Ausrüstung, insbesondere<br />
Rückspiegel, Kennzeichen<br />
und Rückstrahler<br />
. Profiltiefe bei Motorrädern mindestens<br />
2 Millimeter, bei Mopeds mindestens<br />
1 Millimeter, Prüfung des<br />
Reifens auf Risse etc.<br />
. Spiel und Schmierung der Kette<br />
Eine ganz schön umfangreiche Check-<br />
Liste, ,'die der Gesetzgeber da vor-.<br />
schreibt. Apropos: So manche Zweirad-<br />
piloten meinen, ein kleiner,Schadensei<br />
eine Art Freibrief für wochenlanges Weiterfahren<br />
mit eingebeultemRahmen<br />
oder defekter Rückleuchtebis zur Bezahlung<br />
des Schadens durch die gegnerische<br />
Versicherung. Dadurch aber erhöht<br />
sich nicht nur die Unfallgefahr,<br />
sondern die Ordnungshüter können die<br />
Zauderer auch zur Kasse bitten. Dr.<br />
Gerhard Lukas abschließend: "Ist der<br />
Gendarm der Meinung, die Verkehrssi-<br />
cherheit könnte durch den schlechten<br />
Fahrzeugzustand gefährdet werden, darf<br />
er sogar die Weiterfahrt verbieten,"<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN<br />
- -------<br />
67
i:<br />
V<br />
i<br />
i<br />
~,<br />
sc"mal der<br />
y.<br />
KLR 600<br />
RG<br />
HAU<br />
was sie aushäll.<br />
Dauertesl.<br />
unel was ihr fehli.<br />
Dauertesi.<br />
Ducalis. Endlich.<br />
Sc:hmiedekolben,<br />
neue 750ø:rund<br />
Winlerausgabe,<br />
andel.