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Der Reitwagen November1986 (PDF, 16.840 KB) - Motorradreporter

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Brandnè.U:<br />

Kawasaki KLR 650<br />

KTM.Motor<br />

im Renn'ahrwerk:<br />

Cobas250<br />

Dauertest:<br />

H.ondaCB 450 S<br />

Gèspann.Ülìèrslcht,:<br />

Alle800te<br />

1..neUp:<br />

Honda- Einzyinder<br />

Die Sâison'86:<br />

Österreichischer<br />

Motor,adsport<br />

A~¿)--1IV<br />

NOVEMBER 1986ijS 28,-<br />

,~- ~


Liebe Leser!<br />

Im Vormonat brachten wir an dieser<br />

Stelle das vorläufig ziemlich magere,<br />

offizielle Echo auf unsere Demo '86zwei<br />

Faksimiles von Reaktionen des<br />

Innenministeriums und des Finanzministeriums.<br />

Wer sich von Euch (trotz<br />

der Verkleinerung) die Mühe gemacht<br />

hat, diese Briefe zu lesen, wird uns<br />

beipflchten, daß deren Inhalt eine<br />

Antwort unsererseits geradezu herausfordert.<br />

Zuerst wollen wir uns dem Schreiben<br />

des Herrn Dr. Baran vom Bundesministerium<br />

für Finanzen (BMfF) zuwenden,<br />

in dem bei näherer Betrachtung<br />

ein Gustostückerl das andere jagt.<br />

Uns erscheint die Form eines offenen<br />

Briefes am sinnvollsten, um uns gemeinsam<br />

mit Euch die Stellungnahme<br />

des Hr. Dr. Baran auf der Zunge<br />

zergehen zu lassen: Alle Zitate des<br />

BMfF sind ungekürzt und in der richtigen<br />

Reihenfolge. Es wurde nur nach<br />

Sachthemen getrennt.<br />

An das<br />

Bundesministerium für Finanzen<br />

zHd OR Dr. Baran<br />

Betr.: GZ 90 0142/56-V/12/86<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Baran!<br />

Vorweg vielen Dank dafür, daß Sie<br />

sich mit unseren Anliegen, die wir<br />

an läßlich der größten Motorraddemonstration<br />

Österreichs vorbrachten,<br />

so umgehend auseinandersetzten. Da<br />

es sich die MAG. (Motorradaktionsgruppe)<br />

zur Aufgabe gemacht hat, die<br />

Interessen der österreichischen Motorradfahrer<br />

zu wahren, wollen wir<br />

durch folgende Ausführungen zu einem<br />

weiteren Gedankenaustausch<br />

beitragen.<br />

Sie schrieben:<br />

Zu Ihrer an den Herrn Bundeskanzler<br />

gerichteten Resolution vom 14. Juni<br />

1986 wird für den Zuständigkeitsbereich<br />

des Bundesministeriums für Finanzen<br />

folgendes mitgeteil:<br />

Kraftfahrzeug-Haftpflchtversicherung<br />

Oie' von Ihnen angeführen Gründe<br />

dafür, daß mit Motorrädern geringere<br />

Schäden verursacht werden, fleßen<br />

automatisch in die Prämienkalkulation<br />

ein. Tatsächlich sind auch die Prämien<br />

für Motorräder niedriger als etwa die<br />

für Personen- und Kombinationskraftwagen.<br />

M.AG.:<br />

Trotz Monopols der Versicherungen<br />

an Primärdaten meinen wir, daß die<br />

Prämien für Motorräder zu hoch sind.<br />

Daß die Prämien für Personen- und<br />

Kombinationskraftwagen noch höher<br />

sind, ist uns kein Trost und kann auch<br />

in diesem Zusammenhang keine Rolle<br />

spielen. Fest steht, daß die Haftpflcht-<br />

2 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

MAG<br />

MOTORRAD-AKTIONS-GRUPPE<br />

versicherungsprämie ihrer Höhe nach<br />

in keiner Relation zu den verursachten<br />

Fremdschäden (und nur zur Abdekkung<br />

dieser ist die Haftpflchtversicherung<br />

ja gedacht) der Motorradfahrer<br />

steht.<br />

Hier sei noch angemerkt, daß bei rund<br />

zwei Drittel der Unfälle Auto-Motorrad<br />

der Autofahrer der schuldtragende<br />

Teil ist, und somit nur dessen Haftpflichtversicherung<br />

"zum Handkuß"<br />

kommt.<br />

Sie schrieben:<br />

Zu den sogenannten" Koppelungsgeschäften<br />

" vertrit das Bundesministerium<br />

für Finanzen den Standpunkt,<br />

daß es den Grundsätzen eines ordnungsgemäßen<br />

Geschäftsbetriebes<br />

von Versicherungsunternehmen widerspricht,<br />

das Fehlen eines Kontrahierungszwanges<br />

trotz gesetzlicher<br />

Versicherungspflcht zu benützen, um<br />

den Abschluß einer Kraftfahrzeug-<br />

Haftpflchtversicherung mißbräuchlich<br />

mit dem Abschluß anderer Versicherungen<br />

zu verbinden. Ob ein solcher<br />

Mißbrauch vorliegt, kann nur im Einzelfall<br />

beurteil werden.<br />

M.AG.:<br />

Hier können wir Ihnen nur beipflichten,<br />

vertreten Jedoch den Standpunkt,<br />

daß diese" Einzelfälle" laufend passieren<br />

und es wird uns auf keinen Fall<br />

schwerfallen, Ihnen eine lange Liste<br />

von sog. "Einzelfällen" zukommen zu<br />

lassen.<br />

Sie schrieben:<br />

Oie Prämien für Motorräder werden<br />

seit jeher nach dem Hubraum gestaffelt.<br />

Eine Anderung dieses Systems<br />

ohne wirklich zwingenden Grund Ist<br />

wegen des damit verbundenen erheblichen<br />

Aufwandes nicht zielführend.<br />

M.A.G.:<br />

Daß etwas "seit jeher nach Hubraum<br />

gestaffelt wird", mag Historikern als<br />

Argument dienen. Wir meinen aber,<br />

daß dies kein Grund ist, ein verstaubtes<br />

Versicherungssystem zeitgemäßen<br />

Umständen anzupassen.<br />

In Zeiten, wo 50D-ccm-Motorräder<br />

95 PS leisten und kein Motorrad der<br />

Kategorie 750 ccm mehr unter<br />

100 PS hat, sinkt die Relevanz des<br />

Hubraums zur Schadenshäufigkeit<br />

beträchtlich. Wenn keiner der von uns<br />

angeführten Gründe als zwingend<br />

erachtet werden kann, dann würde<br />

uns interessieren, welche Gründe für<br />

Versicherungen überhaupt zwingende<br />

wären. .<br />

Was den erheblichen Aufwand einer<br />

Änderung der Bemessensgrundlage<br />

betrifft, so kommt uns hier die Versicherungswirtschaft<br />

freundlicherweise<br />

entgegen. Unserer Meinung nach, haben<br />

die Versicherungen bisher sehr<br />

viel. . . äh, Erfahrungen mit "erheblichen<br />

Aufwänden" gesammelt.<br />

- wird fortgesetzt!<br />

Mitarbeit<br />

Wir würden uns sehr über eine Zusammenarbeit mit allen<br />

Motorradfahrern (Clubzugehörige und Einzelfahrer) freuen.<br />

Schreibt uns, was Euch am Herzen liegt. Wir sind für alle<br />

Anregungen und natürlich auch für jede Art von Kritik offen.<br />

Wenn es der Platz auf dieser Seite zuläßt, werden wir<br />

konstruktive Zuschriften auch abdrucken.<br />

Club- Konferenz<br />

Am 4. 12. 1986 findet Im "Batzenhäusl" (1010 Wien, Dr.-<br />

Karl-Lueger-Rlng 12) eine Club-Konferenz statt, zu der alle<br />

Clubs aus Ostösterreich herzlich eingeladen sind. Habt<br />

bitte Verständnis für die beschränl(ten Platzverhaltnisse im<br />

Veranstaltungslokal und für unsere Bllte, deswegen maximal<br />

nur 2 Delegierte pro Club zu entsenden.<br />

Themenschwerpunkte :<br />

Brennerdemo 9, Mal '87,<br />

Tag des Motorradfahrers 13. Juni '87,<br />

MAG-Aktivitäten bel der Zwei rad messe,<br />

Diskussion über verschiedene PR. Aktivitäten '87.<br />

Im Jänner wird eine Delegiertentagung für Westösterreich<br />

stattfinden. Weitere Delegiertentreffen werden anläßich der<br />

Zweirad messe und des Elefantentreffens In Salzburg stattfinden,<br />

Weihnachtswohltötigkeitsaktion<br />

Wir Motorradfahrer wollen am 21, 12. 1986 eine WohltätigkeitsaktIon<br />

setzen, d. h, einer, In große Not geratenen,<br />

Familie zu Weihnachten Spenden zukommen zu lassen (in<br />

Form von Spielzeug für Kinder, Kleidung oder auch Geldspenden),<br />

Anregungen und Vorschläge nehmen wir gerne<br />

entgegen. Näheres dazu In der nächsten Nummer.<br />

Da wir Hr. Dr. Baran vom Bundesministerium für Finanzen<br />

nicht enttauschen woilen, bitten wir alle jene, die bei<br />

Versicherungen Probleme hatten, eine Haftpflichtpolizze<br />

zu bekommen (einfache Ablehnung oder Versuch von<br />

Koppelgeschaften) um eine kurze Information. Selbstverständlich<br />

werden alle Daten streng vertraulich behandelt.<br />

Alle Leidtragenden werden bis zu einer weiteren Rückfrage<br />

nur mit Initialen und Wohnort genannt. Die beteiligte<br />

Versicherung wird voll ausgeschrieben genannt.<br />

Infos, Rückfragen, Kritik etc. an:<br />

MAG. - Motorrad-Aktions-Gruppe<br />

c/o Michael Markus THURNER<br />

1120 Wien, Ruckergasse 12/21<br />

I<br />

i


4<br />

ID<br />

~ 10<br />

EJ<br />

EI<br />

26<br />

EI<br />

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36<br />

37<br />

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II<br />

46<br />

II<br />

nJ<br />

62<br />

64<br />

ID<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN im November<br />

Kurz und MEGAPHON<br />

Exotische Fah e, Cross-Cham und die T Ten<br />

Uebe Briefe: POST<br />

Wir erröten wieder einmal unter der Lobesfülle<br />

ALSO<br />

Kawasaki KLR 650 - die Geländemotorräder werden reisetauqlich<br />

Die heiße 73 UND WAS DANN?<br />

Yamaha FZX 750 Fazer - wir ermittelten H rad acht auf der Rambo-Skala<br />

EI<br />

JJ Cobas KTM Racer - wie ein Motocrossmotor in<br />

Dauertest: GAR NIX ISGWEN<br />

Honda CB 450 S - der Wolf im<br />

ECHT<br />

Harley Davidson Low Rider Custom und Heritage Softail- evolutionär<br />

400-m<br />

Alte und neue Kawasakis auf der Viertel meile - welche bleibt über?<br />

Alle Boote: VOLKSTRACHT<br />

Ges nfahren in Österreich, die Technik, das<br />

Alle Boot: VOLKSBEGEHREN<br />

Dne r MT 16 mit Ural-Seitenwagen -es funktioniert eigentlich alles<br />

VOLKSSTli~E<br />

Jawa 350 mit Velorex 562-Seitenwagen - Facelifti immer wieder<br />

Alle 'OLKSBRAUCHTUM<br />

MZ 250 ETZ mit Su relastik-Seite n - Fastenzeit der P<br />

I: JGSJODLER<br />

Honda Transal -zum Motorrad die ehörige Rall<br />

Tune DER W<br />

Maico MC 500 - wie kommt der Slick ins Motocrossfahrwerk?<br />

DAS CLUBLOKA<br />

Das Performance Team Vienna, eine RW-Fahrt und ein Terminkalender<br />

Honda Ei inder-RW-Tuner Richard O. Braun wird<br />

DIE SAISON '86<br />

Was man als Österreicher über Straße Motocross Trial Enduro und S<br />

KAUFBAR<br />

Unsere Gratis-Wortanzei en -werdet los, was Euch am Herzen liegt<br />

PRODUKT<br />

Gore-Tex ist im Kommen, Leder ist billi und Ketten sind stahlhart<br />

Kurven n FLUCH' VIER<br />

Breite Heil' enkreuz, M und wieder Kalte Kuchl<br />

November-Reiter: DER AHLMESSER<br />

"In den nächsten Gang wird geschaltet, wenn man den Motor nicht mehr hört"<br />

....~ ~.,<br />

~~ ~~'!11<br />

ien Straßenmeister wird<br />

war ein Schaf im Wolfs iz<br />

die Preise<br />

Tune Up: .IE RUN.E SACHE..' .<br />

lüste<br />

wirklich hem slos<br />

wissen sollte<br />

INHALT<br />

IMPRESSUM: Verleger: Fachverlag Video & Print Ges. m. b. H. Herausgeber: Andreas Amoser, Michael Bemleitner, Andreas Werth. Geschäftsführung und<br />

Verlagsleitung: Irmgaro Valaris. Chefredakteur: Andreas Werth. Stellvertretend: Andreas Amoser, Michael Bemleitner. Technische<br />

Beratung. Richard<br />

O. Braun, Djpr.-Ing. Edwin Kordik. Sport: Bruno Bohuslav Andreas Schiffleitner, Wolfgang Schabhüttl Erich Werunsky. Ausland: Alan Cathcart (l;B), Luke<br />

Brubaker (USA), Toshiro Watanabe (JP). Anzeigenleitung: Ändreas Amoser. AnzelgenrepräsentanzTirol, Vorarlberg: Richard O. Braun. Reichenauer Straße 88,<br />

6020 InnsbrucK, Telefon 05222/41147 Anzeigenreprasentanz übrige Bundesländer: Erich WerunskYJ Riefelgasse 13 2344 Maria Enzersdorf, Telefon<br />

02236/82227. Layout: Karl Stein bacher. Drucl(: Paul Gerin, Zirkusgasse 13, 1020 Wien. Einzelpreis: ÖS 28,,-. Verlag, Redaktion- und Anzeigenleitung:<br />

Video & Print, <strong>Der</strong>REITWAGEN, Rennweg 79-81, 1030 Wien, Telefon 0222/755536 Klappe 30 DW, Telex 111 207 SMITR. Für unverlangt eingesandte Fotos uno<br />

Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

-~-..~=-<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 3<br />

1


Wer in den Keller der J.<br />

Faber-Organisation in der<br />

Wiener Koppstraße vordringt,<br />

findet dort eine Vespa<br />

T 5, originalisiert mit<br />

den Unterschriften von<br />

Stirling Moss, Clay Regazzoni,<br />

James Hunt und aller<br />

derzeit aktuellen Formel 1-<br />

Gasmänner. Werbechef<br />

Klaus Handl kann sich nur<br />

, mehr dunkel erinnern, wie<br />

, er es zuwege gebracht<br />

hat. Jetzt weiß er nicht, was<br />

tun damit. Spende an die<br />

Aktion "Licht ins Dunkel"?<br />

Wir sagen, Gerhard Berger<br />

mußte vorher damit<br />

aas 24 Stunden-Vesparennen<br />

in Barcelona im<br />

nächsten Frühjahr bestreiten.<br />

Schlagkräftige Unterstüt-<br />

zung érhielt âas Haus Ahrer<br />

durch den Evergreen der<br />

österreich ischen Motorradszene.<br />

Wie uns Herr<br />

Dr. Ahrer mitteilte, übernahm<br />

mit 1. Juli 1986Alfred<br />

Ganglberger sen. den Außendienst<br />

als selbständiger<br />

Handelsvertreter für<br />

die Produkte der französischen<br />

Firma Motul, GPA-<br />

Sturzhelme und das Autorennsport-Bekleidungsprogramm<br />

Leconte. <strong>Der</strong><br />

Mentor der österreichiischenMarkencupbewerbe<br />

ist darüber hinaus<br />

für die Betreuung der Aprilia-Händler<br />

und nicht zuletzt<br />

für die Aktivitäten der<br />

Ahrer KG im Motorradrennsport<br />

zuständig.<br />

4 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

---.__. ----.-----------<br />

E<br />

G<br />

A<br />

P<br />

H<br />

o<br />

Die Leistungsfähigkeit der<br />

frisierten Honda-Enduromotoren,<br />

die Sie nach der<br />

c:reiteiligen Anleitung im<br />

REITWAGEN selbst nachbauen<br />

können, bewies<br />

RW-Teamfahrer Karl<br />

Schmidinger beim Trecker<br />

Treck in Steyr. Er lieh dem<br />

Veranstalter nach seiner<br />

Showeinlage kurz die<br />

ROB-XR 650, worauf sich<br />

derselbe nach hinten<br />

überschlagend im Staub<br />

wälzte.<br />

Mammuts sterben nicht<br />

und jüngsten Ereignissen<br />

zufolge scheint deren<br />

Fleisch pikanter denn je zu<br />

werden. Jens Hallhuber,<br />

Mechanikermeister aus<br />

dem Hamburgßr Raum,<br />

hat sich die Münch-Markenrechte<br />

und das angeblich<br />

bislang umfangreich-<br />

ste Ersatzteillager dazu<br />

besorgt - zu einem Preis,<br />

den er selber nicht näher<br />

beziffern möchte. Friedel<br />

Münch selber als Urheber<br />

der Brocken mit NSU-TTS-<br />

Motor möchte sich derweil<br />

mit einem 1800 ccm-Motorrad,<br />

das aus markenrechtlichen<br />

Gründen<br />

"Titan" heißen muß, ein<br />

Denkmal zu eigenen Lebzeiten<br />

festmauern - mit der<br />

genau bezifferten Lei-<br />

~unQsangabe von 160 PS.<br />

"Bist eing'laden, Friedei",<br />

staunen wir ungläubig,<br />

und die Japaner werden<br />

mit den kleinen Kameras<br />

knipsen und spionieren,<br />

wie in den guten Sechzigern.


Es ist wie im Privatleben: Zufallsbekanntschaften<br />

sind die schön-<br />

sten! Und so ging es mir auch mit<br />

dem REITWAGEN.<br />

Ich bekam von einern Freund die<br />

letzten Numrnern Eures Magazins<br />

und war kurzweg begeistert<br />

davon. Deshalb auch spontan<br />

meine Abo-Bestellung (anbei).<br />

Da ich beruflich mit Zeitungen<br />

und Zeitschriften zu tun habe,<br />

sehe ich Zeitschriften auch mit<br />

etwas anderen Augen, das heißt,<br />

rnich interessiert nicht nur der<br />

Inhalt (der sicher das Wichtigste<br />

ist), sondern auch das ganze<br />

Drumherurn wie Aufmachung,<br />

Druckqualität usw. Und da muß<br />

ich Euch ein ganz großes Bravo<br />

zurufen! Man sieht wirklich, daß<br />

Ihr für Euer Geld etwas leistet.<br />

Ich. wünsche Euch allen für die<br />

Zukunft recht viel Erfolg - irn<br />

Interesse Eurer Arbeit und irn<br />

Interesse der Motorradglüher.<br />

Viele Grüße aus Graz!<br />

Peter Koren<br />

ps: Sollte rnir einmal etwas nicht<br />

ganz gefallen, werde ich natürlich<br />

auch nicht rnit Kritik sparen (eh<br />

klar. . .).<br />

Wir erröten wieder einmal unter<br />

der Lobesfülle.<br />

Ich sende Ihnen eine Kopie eines<br />

Schreibens von mir an Yarnaha-<br />

Importeur Jarnoto. Mich würde<br />

auch Ihre Ansicht zu dem Fall<br />

interessieren:<br />

"Ich habe vor Wochen bei einem<br />

Ihrer Vertragshändler eine neue<br />

Yamaha 600 TT gekauft, die ich<br />

bei Enduro-Bewerben einzusetzen<br />

gedenke.<br />

Unter anderem war für diese<br />

Wahl die in Ihren Prospekten angeführte<br />

Leistung ausschlaggebend,<br />

die mit 36,1 kWangegeben<br />

wird.<br />

Nach Einsicht in den Einzelgenehrnigungs-Bescheid<br />

rnußte ich<br />

jedoch jetzt feststellen, daß die<br />

Maschine lediglich 33,1 kW Motorleistung<br />

hat und nach telefonischer<br />

Rückfrage bei Ihrer TypisierungssteIle<br />

wurde mir dies bestä-<br />

1igt.<br />

Ich bitte Sie nun, den Schwund<br />

von 3 kW aufzuklären, der auf<br />

dern Weg von Ihren Verkaufsunterlagen<br />

und den ,glaubhaften'<br />

Versicherungen Ihrer Vertragshändler<br />

bis zur Typisierung aufgetreten<br />

ist. . ."<br />

Peter Kratzer, 4600 Wels<br />

Auch wenn Sie zu Recht hinter<br />

dem Leistungsgefälle vom Prospekt<br />

zur Typisierung eine übrigens<br />

allgemein recht gebräuchliche<br />

und dem Konsumenten gegenüber<br />

nicht sehr faire Tendenz<br />

erkennen (wir heften unsere Blikke<br />

wie fast jeder Motorradfahrer<br />

sofort an die Leistungsangabe,<br />

aber so gut wie nie stand im<br />

Typenschein der größere Meßwert,<br />

sondern immer im Prospekt),<br />

darf dem Importeur keine<br />

Vortäuschung falscher Tatsachen<br />

vorgeworfen werden. 3 kW liegen<br />

durchaus im Bereich der üblichen<br />

Serienstreuung von 5 bis 10%<br />

der Nennleistung. Darüber hinaus<br />

müssen auch geringfügige Meßdifferenzen,<br />

die durch verschiedene<br />

Meßorte und -bedingungen<br />

entstehen, akzeptiert werden.<br />

Seit über einern Jahr bin ich nun<br />

Besitzer einer Yamaha XT 600<br />

T énéré und interessiere rnich für<br />

eine eventuelle Leistungssteigerung.<br />

Wie läßt sich die Motorleistung<br />

um ein paar PS (ungefähr<br />

fünf) anheben, wieviel würde<br />

mich das Vorhaben kosten, wie<br />

sieht es mit einer Typisierung der<br />

neuen Teile aus, und wie wirkt<br />

sich dieses Tuning auf die Lebensdauer<br />

des Motors aus.<br />

Die andere Frage bezieht sich auf<br />

die Kawasaki GPZ 500 R. Ist es<br />

möglich, dern Tachorneter auf irgen<br />

deine Art zu einer genaueren<br />

Anzeige zu verhelfen?<br />

Ich würde mich über eine schriftliche<br />

Beantwortung rneiner Fragen<br />

freuen.<br />

Thomas Marek, 1030 Wien<br />

Sie hätten schon vor einem Jahr<br />

mit dem ersten Handgriff beginnen<br />

sollen. Oie fünf PS sind kein<br />

Problem und werden Sie rund<br />

ÖS1.000 bis 1.500,- pro PS kosten.<br />

Beginnen Sie mit 30er-Vergasern<br />

und einer offeneren Auspuff<br />

anlage. Im Handel ist ein Superpower-Kit,<br />

bestehend aus<br />

Schmiedekolben, Vergasern,<br />

Nockenwelle und Dichtsatz, er-<br />

hältich, mit dem Sie noch etwas<br />

mehr brauchbare und alltagstaugliche<br />

Leistung in Ihre XT bekommen.<br />

<strong>Der</strong> Leistungskit kostet rund<br />

ÖS 9.000,- mit Einbau. Erkundigen<br />

Sie sich unter der Telefonnummer<br />

05412/25 74 bei der Firma<br />

Wolf in Imst.<br />

Typisieren können Sie jetzt vergessen.<br />

Ohne Abgas- und Lärmtest<br />

werden keine EinzeIgenehmigungen<br />

mehr erteilt. Oie Tests<br />

kosten rund ÖS 30.000,-.<br />

Zum Tacho-Problem: Fahren Sie<br />

auf ein nahegelegenes Autobahnstück<br />

und vergessen Sie die<br />

Stoppuhr nicht. Konzentrieren<br />

Sie sich auf die blauen Baukilometer-<br />

Taferln am Streckenrand,<br />

die exakt jeden halben Kilometer<br />

auftauchen. Rollen Sie jetzt mit<br />

konstant 3.000 min-l im großen<br />

Gang genau einen Kilometer<br />

durch und nehmen Sie die Zeit.<br />

Oie Umrechnung von Sekunden<br />

pro Kilometer auf km/h ist eine<br />

kleine Denksportaufgabe, die wir<br />

Ihnen nicht vorwegnehmen<br />

möchten. Rechnen Sie sich jetzt<br />

die km/h für jeden Tausender auf<br />

dem Drehzahlmesser aus und<br />

tragen Sie die Ergebnisse mit<br />

wasserfestem Lack (z. B. Humbrol)<br />

und einem Biberhaarpinsel<br />

Nr. 4 auf dem Glas ihres Drehzahlmessers<br />

über der entsprechenden<br />

Drehzahl ein. Ihr selbstgemachter<br />

Tacho ist sehr genau,<br />

denn die Ungenauigkeit des<br />

Drehzahlmessers kann so gut wie<br />

vernachlässigt werden. Jetzt können<br />

Sie auch ruhigen Gewissens<br />

versuchen, mit Zahnrädern aus<br />

Kleinbahn oder Märklin-Zubehör<br />

die Übersetzung Ihres Originaltachos<br />

zu ändern und ihn danach<br />

wegzuschmeißen.<br />

Hallo REITWAGEN-Redaktion!<br />

Ich fühle mich mit jedern neuen<br />

Heft in meiner Meinung bestätigt,<br />

Richtiges getan zu haben, als ich<br />

Eure Zeitschrift abonnierte. Euer<br />

entkrarnpfter Stil und Wortwitz<br />

hebt Euch wohltuend von all den<br />

spießbürgerlich anmutenden germanischen<br />

Zweiradpostillen ab.<br />

Eure Reportagen und Testberichte<br />

vermitteln Enthusiasrnus und<br />

Fachkenntnis (zuletzt irn MO-<br />

TORRAD in ähnlicher Konzentration<br />

in einer Ausgabe von 1975<br />

vorgefunden), die mir über die<br />

Wintermonate (hoffentlich) eine<br />

gesunde Unruhe in der rechten<br />

Hand bewahrt.<br />

Was ich mir noch wünschen würde,<br />

wären Berichte von internationalen<br />

Rennen (Straße, Enduro,<br />

MC, egal) mit jenem Engagement<br />

wie z. B. über den Silver Cup.<br />

<strong>Der</strong> Artikel über die BAZAR<br />

Heroen war mit Abstand das<br />

wahnwitzig Kornischste seit der<br />

Erfindung der Schreibmaschine,<br />

meine Bekannten und ich haben<br />

uns dabei halb totgelacht. Als<br />

nicht nervenschwach verschriener<br />

Kenner der Exelbergstraße<br />

kann ich aber nur noch rnüde<br />

lächeln, seit ich die höheren Weihen<br />

des Isle of Man TT Kurses in<br />

mich aufgesogen habe. (Who to<br />

hell ist this crazy Austrian, wh ich<br />

passing Cronk Ny Mona absolutly<br />

flat?)<br />

Mit be$ten Grüßen<br />

Gerhard<br />

Wien<br />

Vondruska, 1040<br />

Hervorragend!<br />

Einer, der uns versteht.<br />

Sehr geehrte RW"Redaktion!<br />

Vorerst ein für Euch wahrscheinlich<br />

schon zum Dauerzustand geworden<br />

es " Bravo" für Euer sich<br />

aus der Medienlandschaft wohltuend<br />

abhebendes Blatt, bei dern<br />

nicht immer die BMW-"Gummikuh"<br />

und K 100 als "DAS" Motorrad<br />

gepriesen wird, und einern<br />

nicht alle zwei Seiten ein Mofa-<br />

Testbericht ins von 4-1-Anlagen<br />

verzückt tränende Auge springt,<br />

und die Hälfte des Journals in<br />

Werbung sich auflöst. Gut auch<br />

die Berichte über die Aktionen<br />

der MAG, bei deren Demos in<br />

Wien ich selbst '85 und '86 dabei<br />

war, denn wer weiß, wie lange wir<br />

noch rnit dem Knie die Kurve<br />

kratzen können. Ich jedenfalls<br />

werde der Unvernunft die Krone<br />

aufsetzen und für die '8l-Saison<br />

eine 500er-Gamrna ordern.<br />

Volle Power in allen Lagen<br />

wünscht Euch<br />

Haberl xxxxxxxxx<br />

BMWs sind gut, die MAG ist gut,<br />

die Leser sind gut, und die Gamma<br />

marschiert. Es macht Spaß,<br />

diese Zeitung zu machen.<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 5<br />

~l


Fahrbericht Kawasaki KLR 650<br />

.~<br />

4~<br />

;<br />

~<br />

..<br />

#


Selbst Stein wenn und die Bein Japaner schwören,<br />

einen grundsätzlich neuen<br />

Motor für die 87er-KLR aufgebaut<br />

zu haben, so bleibt es<br />

doch beim Konzept und im wesentlchen<br />

bei den Gehäuseabmessungen<br />

des KLR-600-Viertakters.<br />

Es wäre auch verwegen,<br />

diesen Motor gewaltsam<br />

modernisieren zu wollen. Mit<br />

zwei oben liegenden Nockenwellen,<br />

Wasserkühlung und<br />

zwei Ausgleichswellen hat der<br />

barocke Baustil der Kawasaki-<br />

Konstruktionsabteilung nicht an<br />

Glanz verloren. <strong>Der</strong> 650er-Motor<br />

steht als Einzylinder vom<br />

getriebenen technischen Aufwand<br />

her noch immer so einsam<br />

an der Spitze des Marktes<br />

wie der 600er.<br />

Die Hubraumsteigerung von<br />

einzylindrigen 560 ccm auf<br />

651 ccm ist kein Kinderspiel,<br />

vor allem dann nicht, wenn das<br />

Gebot der Alltagstaug"chkeit<br />

keine augenzwinkernden Kompromisse<br />

erlaubt.<br />

Während die Bohrung um 4 mm<br />

von 96 auf 100 mm angehoben<br />

wurde, ließ man auch den Hub<br />

mit einer neuen Kurbelwelle<br />

von 78 auf 83 mm wachsen.<br />

Damit verfehlt Kawasaki knapp<br />

den Anspruch, die KLR 650 als<br />

den größten Serien-Einzylinder<br />

präsentieren zu dürfen. Mit<br />

652 ccm hat die Suzuki LS 650<br />

Savage knapp die Nase vorne.<br />

Da Suzuki ansonsten auf repräsentative<br />

Motordaten verzichtet,<br />

darf die Kawasaki-Werbung<br />

den stärksten Single der Welt,<br />

der je vom Großserienband lief,<br />

ins Rampenlicht stellen.<br />

Es gibt einen größeren,<br />

aber keinen stärkeren<br />

Serien- Einzylinder.<br />

Die KLR 650 leistet 48 PS bei<br />

6.500 min-1 und der Kenner<br />

bemerkt schon: Die neue hat<br />

beim Drehvermögen Haare lassen<br />

müssen, in der Leistung<br />

aber hübsch zugelegt. Auch<br />

den roten Drehzahlmesserbereich,<br />

den wir an der KLR 600<br />

so lieben, weil er erst bei<br />

8.000 min-I beginnt und uns<br />

trotzdem immer völlig wurscht<br />

war, hat man um sicherheitshai<br />

ber 500 min-1 nach unten ge-cl<br />

setzt.<br />

-,-----<br />

Es waren eben keine Publicity-Gerüchte,<br />

die um den allerersten KLR-Prototyp vor<br />

Jahren kreisten und dem neuen Einzylinder<br />

schon damals mehr als 650 ccm in<br />

den Motor schoben. Jetzt ist es heraus:<br />

Kaum hat die neue KLR 651 Kubik, sitzt<br />

der REITWAGEN schon drauf und pro-<br />

Es fehlt nicht an Zubehör.<br />

Da wir uns bei unseren ersten<br />

~nnäherungen an die KLR 650<br />

bevorzugt um dieses kleine, so<br />

aussagekräftige Instrument<br />

bi e rt.<br />

~<br />

Keller" in die Arme sinken<br />

werden<br />

Tatsächlich macht der große<br />

KLR-Motor vor dem roten Be-<br />

".t\, .\<br />

-,. i. "<br />

0"<br />

Man merkt rechtzeitig, wenn nix<br />

mehr geht. Die sehr bestimmte<br />

Begrenzung des Drehvermögens<br />

nach oben ist gesund,<br />

kann aber auch bedeuten, daß<br />

die alte 600er in der Höchstgeschwindigkeit<br />

zum Bedrängnis<br />

für die 650er wird. Warten wir<br />

den Test ab.<br />

Knapp am Pfusch: offene<br />

Kabel.<br />

Sie läuft härter als die<br />

600er. Das ist logisch,<br />

richtig und nicht unerwünscht.<br />

Wieder ist es beeindruckend,<br />

wie elegant Kawasaki mit der<br />

Laufkultur großer Einzylinder<br />

umgeht. Die 650er läuft beim<br />

vollen Einschenken härter als<br />

die 600er. Das ist logisch, richtig<br />

und nicht einmal unerwünscht,<br />

denn von der Laufruhe<br />

her war die 600er ohnehin<br />

ein Fabeltier, bei dem die sogenannten<br />

Echten die Nase<br />

rümpften Kein heftiger Schlag<br />

aus tiefen Drehzahlen und<br />

schon gar keine Vibrationen<br />

Die 650er poltert jetzt ein biß-<br />

chen, tritt würdig, aber nicht<br />

gewaltig an und hat einen ausgezeichneten,<br />

starken und brei-<br />

Ein schönes Stück Technik: hintere Scheibenbremse<br />

und die neue Schwinge.<br />

kümmerten, können wir sagen: reich, der bei 7 500 min seiten,<br />

mitteren Drehzahlbereich.<br />

Gas wird trotz des 40er-Vergasers<br />

direkt und ohne Schlucken<br />

vom Stand weg angenommen -<br />

ein Meisterstück an Abstimmung<br />

von Vergaser, Kanalform<br />

und Auspuff, denn die Konkurrenz<br />

benötigt zum Teil zwei<br />

Vergaser, ohne zu einer derart<br />

übergangslosen Ausgewogenheit<br />

zu kommen wie Kawasaki.<br />

Man hat recht getan. <strong>Der</strong> KLR-<br />

Motor ist durch die Hubraumnen<br />

Lauf nimmt, halt und marschiert<br />

dort, wo die alte 600er<br />

Einer der Kawa-Tricks, dieses<br />

Ziel zu erreichen, ist sicher der<br />

steigerung normaler und typi- ihrer Konkurrenz wenig entge- mit 6 Liter Inhalt stark vergröscher<br />

geworden. Er paßt jetzt<br />

besser ins Klischee vom großen<br />

Viertakter, worauf sich in<br />

genzutreten hatte, also unter ßerte Luftfilterkasten. Noch ei-<br />

5.000 min-1, kräftig vorwärts. ne Überraschung: <strong>Der</strong> Elektro-<br />

Die Schaltpunkte sind insgestarter reißt den 650er, in dem<br />

unserer bundesdeutschen samt um gut 1.000 min-1 nach das Verdichtungsverhältnis von<br />

Nachbarschaft die" Einzylinderfreaks<br />

" ob des" Dampfham-<br />

unten gerutscht und sind auch<br />

ohne scheele Blicke auf den<br />

9,5 1 dem des Vormodells<br />

KLR 600 entspricht, durch wie<br />

mers" und der" Kraft aus dem Drehzahlmesser zu spüren. einen Mopedmotor. Das neue<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 7


ANTRIEB<br />

Motor: Einzylinder-Viertakter<br />

Kühlsystem: wassergekuhlt<br />

Gassteuerung: 4 Ventile, DOHC, Kettensteuerung<br />

Bohrung x Hub: 100 x 83 mm<br />

Hubraum: 651 ccm<br />

Verdichtungsverhältnis: 9,5.1<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Kawasaki KLR 650<br />

Maximale Leistung'): 48 PS/6.500 min -1<br />

Maximales Drehmoment'): 5,6 mkg/5.000 min 1<br />

Vergaser: 4 x Keihin 40 mm ø<br />

Luftfiter: Schaumstoff<br />

Schmiersystem: Naßsumpf<br />

Primärtrieb: Zahnräder<br />

Kupptung: Mehrscheiben naß<br />

Sekundärtrieb: Kelte<br />

Starter: E- u. Kickstarter<br />

ELEKTRIK<br />

Leistung:<br />

Batterie:<br />

Scheinwerfer:<br />

'FAHRWERK<br />

Rahmen:<br />

Telegabel:<br />

Holmdurchmesser:<br />

Abstimmung:<br />

Federweg:<br />

Schwinge:<br />

Abstützung:<br />

Fêdêfbêin:<br />

Abstimmung.<br />

Federweg :<br />

Bremse vorne:<br />

Bremsdurchmesser:<br />

Bremse hinten:<br />

Bremsdurchmesser:<br />

Reifendimension vorne:<br />

Reifentyp2) :<br />

Reifendimension hinten:<br />

180W<br />

12 V/4 Ah<br />

60/55 W H 4<br />

Einrohrkonstruktion, Stahlprofil<br />

Kayaba<br />

38 mm<br />

Luftunterstützung<br />

230 m m<br />

Alukastenprofil<br />

Unitrak<br />

Kayaba<br />

Vorspannung fünffach,<br />

Zugstufe vierfach verstellbar<br />

230 m m<br />

Scheibe<br />

260 m m<br />

Scheibe<br />

230 m m<br />

90/90 S 21<br />

Dunlop<br />

130/80 S 17<br />

ABMESSUNGEN<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Höhe:<br />

Griffabstand :<br />

Sitzhöhe:<br />

Fußrastenhöhe :<br />

Bodenfreiheit:<br />

stand'<br />

achlauf:<br />

Lenkkopfwinkel :<br />

Schwingenlänge:<br />

Gewicht vollgetankt:<br />

Tankvolumen:<br />

Reserve:<br />

KOSTEN UND SERVICE3)<br />

Kaufpreis: ÖS<br />

IMPORTEUR<br />

Firma: Moto Irnport u. HandeisgmbH.<br />

Adresse: Marktstraße 9, 2331 Vösendorf<br />

Telefon: 0222/692702<br />

2.250 mm<br />

940 mm<br />

1.345 mm<br />

600 m m<br />

890 mm<br />

360 mm<br />

240 mm<br />

1.495 mm<br />

122<br />

60,5°<br />

650 mm<br />

ca. 170 kg<br />

Reifentyp') : Du. Sie isl noch immer ein ziemlich<br />

1) Herstellerangaben<br />

2) Erstausstattung<br />

3) Preise ab importeur inkl. l\1WSt.<br />

Dekompressionssystem hilft offenbar<br />

sehr. Trotzdem wir nicht<br />

wüßten, was am KLR-600-<br />

Fahrwerk auszusetzen wäre,<br />

hat Kawasaki auch hier eingegriffen.<br />

Die feine 600er-Gabel<br />

mit 38 mm Holmdurchmesser<br />

hat man der 650er gottlob gelassen.<br />

Auch das Rahmenkon-<br />

8 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

zept blieb im großen und ganzen<br />

das alte, wobei die Rohrquerschnitte<br />

etwas gesunken<br />

sind. <strong>Der</strong> Rahmen ist im Detail<br />

eine Neukonstruktion, die sich<br />

aber stark an den alten und<br />

guten KLR-Rahmen anlehnt.<br />

<strong>Der</strong> Hìlfsrahmen, der Sitz und<br />

231<br />

2.51<br />

66.000,-<br />

gules Geländemolorrad, auf dem man<br />

es lange aushält.<br />

aus teurem Aluminium, sondern<br />

aus dünnen Stahlrohren<br />

Die Schwinge hat man etwas<br />

verlängert und die Unitrak-Umlenkhebel<br />

neu abgestimmt und<br />

gebaut. Mit dem ebenfalls neuen<br />

Federbein wuchs der Federweg<br />

am Hinterrad um 1 cm auf<br />

230 mm.<br />

Gegen die mittelmäßigen<br />

Bremsen der KLR 600<br />

hat man was unternommen.<br />

Gegen die mittelmäßigen<br />

Bremsen der KLR 600 hat man<br />

was unternommen, besonders<br />

unter dem Gesichtspunkt, daß<br />

die neue KLR auch als Tourenmotorrad,<br />

das bis an die Grenze<br />

beladen wird, verstanden werden<br />

sollte. Die gesamte vordere<br />

Einheit samt Scheibe und Zange<br />

wurde ausgetauscht und<br />

verzögert härter mit einem ordentlichen<br />

Druckpunkt, wie sich<br />

das gehört Bei schwerer Beladung<br />

ist die neue hintere<br />

Bremsscheibe sicher eine sehr<br />

gute Unterstützung, wenn solo<br />

Gas gegeben und angebremst<br />

wird, ist sie ziemlich überflüs-<br />

sig. Da hats die alte Trommel<br />

auch getan <strong>Der</strong> Versuch von<br />

Kawasaki, die KLR 650 ins Tourenfach<br />

springen zu lassen, ist<br />

eine glatte Geschmackssache.<br />

Wenn man die Augen schließt,<br />

ist allès beim alten. Die Sitzhaltung<br />

entspricht aufs Haar der<br />

der KLR 600. <strong>Der</strong> große 23-<br />

Liter-Tank schiebt den Fahrer<br />

nicht nach hinten und ist in<br />

heiklen Gegenden schmal und<br />

flach genug um ihn im Gelände<br />

vorrutschen zu lassen, ohne<br />

edle Teile zu beschädigen<br />

Die Scheinwerferverkleidung<br />

ist nützlich und macht die KLR<br />

auf der Autobahn bequemer,<br />

sieht aber billig und etwas nach<br />

Alibi aus. Das zähe Material<br />

dürfte Sterne und Steine ziemlich<br />

spurlos überleben. Hinter<br />

der rohen Zweckmäßigkeit liegen<br />

allerdings die offenen Kabel,<br />

was sich nicht einmal<br />

Heimwerker erlauben würden.<br />

Das Gegenteil am Heck: ein<br />

solider, großer Gepäckträger<br />

mit festen Griffen für den Bei-<br />

fahrer, beschichtet, erstklassig<br />

verarbeitet. Japanisch gut ist<br />

alles andere G riffe, Schalter,<br />

Hebel, die leichte Zweifinger-<br />

Kupplung die fünf lichtschalterhaften<br />

Gänge.<br />

Sie wird kosten, was sie kosten<br />

muß: weniger als die Honda<br />

Transalp, mehr als die 600er,<br />

also über ÖS 66.000,-.<br />

Heck trägt, besteht nicht mehr Andreas Werth


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----<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 9<br />

.---1


Die Yamaha FZX 750 Fazer und die Viertelmeile<br />

~<br />

,<br />

,<br />

,<br />

I<br />

.'i '.<br />

il


REITWA<br />

Fahrlei<br />

11, 73<br />

UN WAS<br />

DANN?<br />

Iso gut. Es mag<br />

sein daß <strong>Der</strong><br />

aft und<br />

s<br />

er e<br />

Zeigefing r verschweigt,<br />

sonde an ihnen erfreut.<br />

Es mag auch sein, daß<br />

wir beim Test von Sportmasch<br />

Bedeutung von<br />

Zehn u n<br />

auf der rte!meile oder auf<br />

r Rennstrecke ins Überpropor<br />

aufblasen. Ist<br />

es die uralte Frage<br />

"welche geht, und welche<br />

geht besser?"? Wir haben<br />

die Frage leider nicht<br />

den, aber wir sind stolz darmit<br />

der letzten verrauchten<br />

Kupplung die Antwort<br />

auf sie geben zu können.<br />

Wei: wi- glauben, daß unsere<br />

Leser, die mit einem Geldschein-Päckchen<br />

von eini<br />

b Zentimeter Dicke in<br />

den Laden gehen. ein Anrecht<br />

darauf haben, den Gegenwert<br />

in Form von zeitgemäßer<br />

Technik zu erstehen<br />

,~~ .<br />

Die ~~i t Wir<br />

er ist re"<br />

er"<br />

habilitier . Härte"<br />

ntittelte~ auf der<br />

grad achbO-Skala.<br />

Aant<br />

und nicnt Form von behelfsmäßig:echtgezimmerterMotorrad-Philosophie.<br />

Folgen Sie diesma- der RW-<br />

Redaction auf die si:.istre<br />

Seite der Custom-Motorräder.<br />

Fühlen wir der Yamaha<br />

FZX Fazer den die<br />

im nächsten Jahr als<br />

nent des Genres<br />

muß, nachdem die<br />

doch nicht nach Österrei<br />

x<br />

kommen wird. (Zu schwierig<br />

und teuer wäre die Drosselung<br />

auf die 100-Goodwil-PS<br />

gewesen und ebenso<br />

schwierig und teuer die Befreiung.)<br />

Auf der 400-Meter-<br />

Meßstrecke soll die Fazer<br />

zeigen, ob sie etwas kann<br />

oder ob sie nur arg aussieht.


Die Vorgeschichte ist schnell<br />

erzählt. Sie finden sie ausführlicher<br />

auf Seite 26 dieses Heftes:<br />

Schlingernd, mit qualmendem<br />

Hinterrad und kaum kontrollierbar<br />

setzt sich die Fazer in<br />

Bewegung und nach der achten<br />

Meßfahrt liegt die Messung immer<br />

noch bei müden 11,96 Sekunden.<br />

"Gibts nicht", grummelt<br />

RW-Chefredakteur Werth<br />

in den Bart und setzt sich auf<br />

die Maschine, während sich der<br />

bisherige Testfahrer in Selbstzweifeln<br />

windet. In einem optisch<br />

unauffälligen, aber aufsehenerregenden<br />

Durchgang, der<br />

auch später nicht wieder erreicht<br />

werden kann, wird der<br />

Score auf 11,73 gesenkt - nur<br />

in Jubeljahren kann es gelingen,<br />

den Schlupf des harten<br />

Dunlop-Hinterreifens im Bereich<br />

der optimalen 1 0~20% zu<br />

halten. Nur: Werth kann nicht<br />

gerade als Wicht bezeichnet<br />

werden und trägt nach einem<br />

durchschnittlichen kontinentalen<br />

Frühstück gesunde 94 Kilogramm<br />

auf die Badezimmerwaage.<br />

Somit können wir diese<br />

Messung nicht in die Liste der<br />

RW-Werte einreihen, die<br />

grundsätzlich mit etwa 70 kg<br />

Lebendgewicht des Fahrers ermitteltwerden.<br />

Mit dem Rechenschieber bewaffnet<br />

begeben wir uns aufs<br />

Glatteis der Zahlenspiele und<br />

RW-Technikeminenz Dipl.-Ing.<br />

Kordik empfiehlt unter Berücksichtigung<br />

der durchschnittlichen<br />

Beschleunigung und der<br />

Quadratwurzel des Quotienten<br />

der bei den Gesamtgewichte einen<br />

Faktor von 0,96 zur Angleichung<br />

an ein 70-kg-Fahrerge-<br />

wicht. Die Projektion der Zeit<br />

auf den Meereshöhe-Standard<br />

von 760 mm Quecksilbersäule<br />

bzw. 1,003 bar und 20° Celsius<br />

Lufttemperatur, der bei Verbrennungskraftmaschinen<br />

Maß<br />

der Dinge ist, können wir durch<br />

den Vorteil der 18° und den<br />

Nachteil von 755 mm Quecksilbersäule<br />

an diesem wunder-<br />

'schönen Tag am Salzburgring<br />

außer acht lassen und wir erhalten<br />

also 11,26 Sekunden für die<br />

400 Meter. Hurra?<br />

11,26 sind für eine 750er schon<br />

ein enorm guter Wert, aber,<br />

vergessen wir nicht die dramatischen<br />

11,18 sec, in der das<br />

unglaublich gutgehende Ex-<br />

12 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

<strong>Der</strong> Burn Out: 60° ist die optimale Reifentemperatur.<br />

Niederspannen der.<br />

Telegabel verringert die<br />

Wheelie-Neigung.<br />

emplar der Honda VFR 750, das<br />

uns für den Vergleichstest mit<br />

der Suzuki GSX-R 750 in der<br />

Mai-Ausgabe zur Verfügung<br />

stand, die Viertelmeile aufsog -<br />

völlig ohne -Mätzchen, mit konstant<br />

guten Zeiten unter verschiedenen<br />

Fahrern. Selbst<br />

wenn diese VFR ein Jahrhun~<br />

dertexemplar gewesen sein<br />

sollte: Geben wir uns damit zufrieden,<br />

gibt sich die Fazer damit<br />

zufrieden, ein Motorrad, das<br />

den Ampelstart mit in die Wiege<br />

gelegt bekommen hat und das<br />

mit seinem langen Radstand<br />

s~iner Gewichtsverteilung und<br />

mit dem 140/90-15-Hinterrei-<br />

fen auch die besten Voraussetzungen<br />

für diesen hat? Gibt<br />

sich dieser unerhört kräftige<br />

und kultiviert laufende Motor<br />

damit zufrieden, der schon in<br />

der FZ 750 Sport wahrlich kein<br />

Kind von Traurigkeit ist, der bei<br />

seinem Erscheinen bezüglich<br />

Durchzugsvermögen und<br />

Höchstleistung neue Dimensionen<br />

erschloß und der in der<br />

Fazer mit 94 PS Höchstleistung<br />

noch an Drehmoment gewinnt?<br />

Wir geben frieden uns und setzen nicht noch zu-<br />

Nach jeder Fahrt muß die Reifenoberfläche auf<br />

nassem Grund wieder geglättet werden.<br />

eins drauf. Wir wollen mehr.<br />

Wegen der einbrechenden<br />

Dunkelheit beschließen wir die<br />

Test~itzung um einen Tag zu<br />

verlangern und finden uns am<br />

nächsten Morgen wieder am<br />

Salzburgring ein. Mit dem<br />

Nachtzug haben wir RW-Testfahrer<br />

Konrad anreisen lassen<br />

neben einigen anderen Trick~<br />

soll er die Geheimwaffe, das<br />

Wundermittel sein: Bei 162 cm<br />

Körpergröße beträgt sein Gew!cht<br />

58 Kilogramm, momentan<br />

wird er als unser Spezialist für<br />

vorzeigbare 400-Meter-Zeiten<br />

au~gebildet; sein Werksvertrag<br />

beinhaltet Pönale, sollte sein<br />

Körpergewicht innerhalb der<br />

nächsten zwei Jahre 60 kg<br />

uberschreiten.<br />

Bei der Wahl der Startlinie gehen<br />

wir diesmal mit außerordentlicher<br />

Akribie vor, wir verlegen<br />

sie weit nach der Start-Ziel-<br />

Linie des S-Ringes, dort, wo<br />

der Belag nicht mehr von unzähligen<br />

Rennstarts und Beschleunigungsmanöverngeglättet<br />

ist und einem Schmirgelpapier<br />

mit 6er-Körnung ähnelt.<br />

Endgültig festgelegt wird sie so,<br />

daß die ersten fünfzig Meter der<br />

Distanz für gute Haftungswerte<br />

von der Sonne beschienen wird<br />

und der Rest unter schattenspendenden<br />

Bäumen liegt, die<br />

für kühle Lufttemperatur und<br />

damit für das letzte Quentehen<br />

an Motorleistung sorgen sollen.<br />

Grundsätzlich zeigt die Fazer<br />

mit ihrem um 45° nach vorgeneigten<br />

Motor und mit ihren<br />

1.525 mm Radstand schon wenig<br />

Tendenz zum Abheben des<br />

Vorderrades beim Beschleunigen<br />

- um den letzten Rest zu<br />

unterbinden, senken wir die<br />

Vorderpartie um 100 mm ab<br />

indem die Gabel eingefedert<br />

wird und mit Spanngurten in<br />

dieser Position festgehalten<br />

wird. Experimente mit der Vorspannung<br />

der hinteren Federbeine<br />

wirken sich nicht aus, sie<br />

bleibt auf Stufe zwei. Spiegel<br />

runter, Werkzeug raus, nach<br />

der vollständigen Entleerung<br />

des Tanks wird er mit einem<br />

halben Liter Kraftstoff befüllt.<br />

Um die Aufstandsfläche des<br />

H!nterreifens zu vergrößern,<br />

wird der Luftdruck gesenkt,<br />

0,8 bar reichen gerade, um den<br />

Reifen nicht auf der Felge wandern<br />

zu lassen.


~Tachdem sich der Morgen-<br />

1 ~ nebel verzogen und die<br />

Lufttemperatur 12° erreicht hat,<br />

gewinnt diesmal die übliche rituelle<br />

Handlung wahrhaft Kultisches:<br />

Sorgfältig wird der Burn<br />

Out vollzogen. Die Oberflächentemperatur<br />

des Reifens<br />

muß auf jeden Fall 60° erreichen,<br />

Abschuppen der Reifenoberfläche<br />

sollte tunlichst vermieden<br />

werden, so wird der<br />

Boden während des BUFn Outs<br />

ständig benäßt. Rauch und eine<br />

gute 400-Meter-Zeit liegen in<br />

der Luft. Konrad dreht im Stand<br />

auf 8.000 min-1, wo 7,8 mkp<br />

Drehmoment anfallen und unter<br />

Beibehaltung der Drehzahl läßt<br />

er den Lichtschranken der<br />

Startlinie hinter sich. Die Umstehenden<br />

halten die Luft an,<br />

hören präzis-kurze Schaltvorgänge<br />

und starren gebannt auf<br />

den Rechner, nach 11,29 Sekunden<br />

ist alles vorüber. War<br />

der getriebene Aufwand überflüssig<br />

oder die Basis für den<br />

Fall der 11-Sekunden-Mauer?<br />

Ums kurz zu machen, sie fällt<br />

nicht. 10,27 bleiben nach wie<br />

vor der Vmax vorbehalten, von<br />

Yamaha selbst gemessen (um<br />

die 10,45 soli sie fast immer<br />

erreichen). Nach sieben Durchgängen<br />

lassen wir die Fazer<br />

und ihre Kupplung mit 11,08<br />

gut sein, die 11-Sekunden-<br />

Mauer bleibt ein Heiligtum und<br />

das Gefüge von Hubraum und<br />

Motorleistung bleibt bestehen.<br />

11,08 sind für eine 750er sensationell<br />

und werden so schnell<br />

nicht wieder erreicht werden.<br />

Auf der anderen Seite sollen<br />

natürlich nicht 11,08 Sekunden<br />

als Kaufempfehlung sinnentleert<br />

und alleine dastehen. Den ersten<br />

Fahreindrücken nach gibt<br />

sich die Fazer als stabil, ausreichend<br />

handlich und in der<br />

Grundabstimmung eher straff.<br />

Die Verarbeitung ist wunderschön,<br />

man ist ganz baff; daß es<br />

wieder ein Motorrad mit hinterem<br />

Kotflügel aus verchromtem<br />

0' Metall gibt - so sind die 204 kg<br />

Trockengewicht akzeptabel,<br />

aber ein Test im nächsten Jahr<br />

soli alles klären. Zu haben wird<br />

die FZX 750 irgendwann im Februar<br />

'87 sein, je nach Yen-<br />

Kurs wird der Preis ÖS 90.000,-<br />

bis 95.000,- betragen.<br />

Michael Bernleitner<br />

--~--~---.._-----.~---<br />

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<strong>Der</strong> REITWAGEN 13<br />

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: JJ C<br />

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o 1TE . EICmSC<br />

HERZ<br />

Es gab te Zeiten, ein Anfänger da konn- sich<br />

noch eine drei bis vier Jahre<br />

alte 250-ccm-GP-Maschine zulegen,<br />

eine Yamaha oder Rotax<br />

beispielsweise, um für relativ<br />

wenig Geld seine Lehrzeit im<br />

Rennsport zu absolvieren. Heute,<br />

wo sogar serien mäßige GP-<br />

Rennmotorräder immer komplizierter<br />

und damit teurer werden,<br />

von den schwindelerregenden<br />

Ersatzteilkosten gar<br />

nicht zu reden, können diesen<br />

Weg nur wohlbetuchte Neulinge<br />

beschreiten. Nachdem die<br />

heutigen Straßenmotorräder<br />

zunehmend domestizierte Kopien<br />

von Rennmaschinen darstellen,<br />

ist leicht erklärt, warum<br />

es im Moment so populär ist,<br />

den Einstieg ins Renngeschehen<br />

auf dem Sattel von Straßenmodellen<br />

zu suchen, die<br />

man auch auf einer Rennstrekke<br />

fahren kann - ob man das<br />

gute Stück auch wieder unbeschadet<br />

in Richtung Heimat lenken<br />

kann, ist eine andere Frage.<br />

Klingt ja nicht schlecht, aber bei<br />

näherer Betrachtung hat die Sache<br />

auch einige Nachteile.<br />

Stürze zum Beispiel, die ja unvermeidlich<br />

zum harten Alltag<br />

des Rennaspiranten gehören,<br />

sind nicht nur schmerzhaft,<br />

sondern auch sehr kostspielig,<br />

bedenkt man die exorbitanten<br />

Preise für Ersatzverkleidungen,<br />

Fahrwerkteile und ähnliches.<br />

Weiters hält auch die tollste Serienstraßenmaschine,<br />

die GSX-<br />

R-750er Suzuki beispielsweise,<br />

dem Vergleich im Fahrverhalten<br />

mit einem veritablen GP-Straßenrennmodell<br />

nicht stand.<br />

Wenn man im Renngeschehen<br />

wirklich mitmischen will, muß<br />

Wayne Gardner oder Kevin<br />

Schwantz heißt.<br />

Das alles spricht dafür, die<br />

Rennkarriere auf einem speziellen<br />

Rennmotorrad zu beginnen,<br />

mit Renn- statt Straßenreifen,<br />

und sich Kummer mit aufsetzenden<br />

Auspüffen und beschädigungsgefährdeter<br />

teurer<br />

Straßenausstattung zu ersparen.<br />

Fragt sich nur wie, wenn man<br />

nicht zufällig im Lotto gewonnen<br />

hat. Einzylinder-Rennmotorräder<br />

lautet die Antwort, und<br />

obwohl schon seit einigen Jahren<br />

im Gespräch, wird die Idee<br />

jetzt erst so richtig aktuell,<br />

nachdem die Kosten" richtiger"<br />

GP-Rennmotorräder in immer<br />

schwindelerregendere Höhen<br />

klettern. Aktuell nicht nur in<br />

Großbritannien, wo das Konzept<br />

vor etwa 10 Jahren entstand,<br />

hauptsächlich um die<br />

vielen veralteten britischen und<br />

italienischen Einzylinder-Rennmodelle<br />

weiterhin im Renngeschehen<br />

halten zu können.<br />

Dann erlebte allerdings das<br />

Classic Racing Ende der 70er<br />

seinen Höhenflug und wurde<br />

zum Tummelplatz für all die<br />

Manx Nortons und 7R Ajays,<br />

Aermacchis und Ducatis, die<br />

ohnehin mit der neuen Einzylinder-Generation<br />

- meist mit japanischem<br />

Motor und Weiterentwicklungen<br />

von MX- und<br />

Enduro-Modellen - nicht Schritt<br />

halten konnten.<br />

Tn Japan selbst hat sich jei<br />

denfa::s die" Sound-of-<br />

Swinging-Single" -Klasse zu<br />

DER Anfängerkategorie entwikkelt,<br />

die bis zu 200 Starter von<br />

250-600 ccm pro Rennen an-<br />

man eben früher oder späterzieht.<br />

In Großbritannien erwies<br />

umsteigen, sogar wenn man sich das Konzept als so erfolg-<br />

CObas in Ki'<br />

ein vergleichiegSb~nnalung:<br />

sWelse IJ .<br />

reiswerles LI "<br />

ergnugen.<br />

reich, daß Honda GB eine bereits<br />

wohldotierte Single-Cylinder-Championship<br />

1985 mit sage<br />

und schreibe £ 2000 sponserte.<br />

Es gab so viele Starter,<br />

daß bei den meisten 250er und<br />

500er Bewerben zwei Rennen<br />

abgehalten werden mußten.<br />

Auch in Spanien schuf man,<br />

dank einer Initiative der Zeitschrift<br />

Solo Moto, eine Einzylin-<br />

der-Serie, die es nicht nur<br />

den Einzylinder-Montesas und<br />

-Bultacos, die die Traditionsbewußten<br />

unter uns schon so lange<br />

vermißten, endlich ermög-<br />

lichte, sich wieder sehen - und<br />

hören! - zu lassen, sondern<br />

auch vielversprechenden jungen<br />

Fahrern Gelegenheit bot,<br />

auf einem richtigen Rennmodell<br />

mit MX- oder Enduro-Motor<br />

Rennerfahrung zu sammeln.<br />

Als ich im vergangenen November<br />

den letzten Bewerb des<br />

'85 Criterium Solo Moto in Jarama<br />

verfolgte, fragte ich mich<br />

unwillkürlich, warum sich nicht<br />

schon mehr Länder der "Swinging<br />

Singles" annehmen. Die<br />

Maschinen sind billig in der<br />

Herstellung, nicht viel teurer in<br />

Was macht n KTM-Motocross-Motor in<br />

der spanischen 250-ccm-Single-Meisterschaft?<br />

Er heimst Erfolge ein, und das<br />

nicht zu knapp, denn:<br />

Ein modernes, speziell angefertigtes GP-<br />

Rennmotorrad zu kaufen und zu fahren<br />

ist heutzutage n kostspieliges Vergnügen.<br />

Wen nimmt es also wunder, daß<br />

immer mehr hoffnungsvolle Jungfahrer<br />

in aller Welt beg n en Em yl1 r-<br />

Rennmaschinen zu liebäugeln, um sich<br />

den Begmn oder - in manchen Fällen<br />

die Fortsetzung einer Rennkarriere auf<br />

zwei Rädern leisten zu können?<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 15<br />

1


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I<br />

Erwerb und Betrieb, und es<br />

macht Spaß, mit ihnen Rennen<br />

zu fahren; auch für das Publikum<br />

haben sie Unterhaltungswert,<br />

selbst wenn der Sieger,<br />

der profilierte Trialfahrer Alberto<br />

Puig, der mit 19 seine erste<br />

Straßenrennsaison in Angriff<br />

nahm, nach einem langsamen<br />

Start mühelos auf dem technisch<br />

überlegensten Motorrad<br />

des Feldes siegte: er fuhr den<br />

Prototyp der JJ-Cobas-Single<br />

mit dem membrangesteuerten<br />

250-ccm-KTM-Motor.<br />

Fünf Monate später hatte ich in<br />

Calafat Gelegenheit, Puigs unbesiegbareösterreichisch-spanische<br />

Maschine zu testen. Sie<br />

ist wie ihre zweizylindrige<br />

Schwester mit Rotax-Motor eine<br />

gelungene und kraftvolle Mischung<br />

aus österreichischem<br />

Fachwissen im Motorenbau und<br />

den innovativen Fahrwerksdesignkünsten<br />

von Antonio Cobas.<br />

Vor etwa 10 Jahren begann<br />

ich selbst meine Rennkar-<br />

riere auf einer Einzylinder-Maschine:<br />

ein 250-ccm-Ducati-<br />

Motor in einer Fabriksversion<br />

des damaligen Nonplusultra in<br />

der Fahrwerkstechnologie - einer<br />

verkleinerte Version des<br />

klassischen Doppelschleifen-<br />

Norton- Featherbed- Fah rwerks.<br />

Auf diesem kleinen Motorrad<br />

lernte ich die grundlegendste<br />

und wichtigste Lektion des<br />

Rennfahrers: Kurventechnik.<br />

Auf der Geraden Vollgas geben<br />

kann jeder, aber wenn man<br />

Rennen fährt, muß man vor<br />

allem eines lernen: wie man<br />

bei Renngeschwindigkeiten<br />

bremst, schaltet und Kurven<br />

meistert. Die Zeiten haben sich<br />

seit damals zwar geändert, aber<br />

das Prinzip gilt immer noch. Nur<br />

benötigt man heute für die<br />

Lehrzeit keine Kleinausgabe<br />

eines klassischen Doppelrahmens,<br />

sondern eine vereinfachte<br />

Ausgabe des modernen GP-<br />

Fahrwerks, wie es die Cobas-<br />

Rotax besitzt. Genau das gibt<br />

es jetzt in Form des von Antonio<br />

Cobas gebauten Prototyps<br />

mit KTM-Motor.<br />

Als ich beneinander sie in Calafat stehen sah, ne-<br />

fiel mir auf, wie ähnlich sich die<br />

Zweizylinder-Rotax und die<br />

Einzylinder-KTM sind. Tatsächlich<br />

ist die Verkleidung fast<br />

16 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

A. Cobas (re) im Gespräch mit Alan Cathcart.<br />

identisch, die KTM hat sogar ein<br />

Loch im hintersten Teil des Sit-<br />

zes, wo bei der Rotax das zweite<br />

Auspuffrohr hinausgeführt<br />

sich um einen Prototyp handelt,<br />

ist das Fahrwerk der KTM aus<br />

schwerem aber billigen Stahlblech,<br />

das sich leicht bearbei-<br />

250-ccm-KTM-Zweitakter im Kastenprofilrahmen.<br />

wird. "Eine Schicht darunter ist<br />

die Fahrwerksgeometrie zwar<br />

ähnlich, in der Ausführung jedoch<br />

völlig verschieden. Da es<br />

Alu-Schwinge mit Roling-Federbein.<br />

---------~~-----<br />

sich in eine einfachere und wirtschaftlichere<br />

Form bringen<br />

läßt", erklärt mir Antonio, als wir<br />

die zwei Maschinen begutachten.<br />

"Das Grundkonzept der<br />

KTM unterscheidet sich kaum<br />

von dem der Rotax, aber ich<br />

habe es modifiziert, um den<br />

Preis niedrig zu halten und den<br />

unerfahrenen Fahrer möglichst<br />

nicht zu verwirren. Zum Beispiel<br />

ist das hintere Aufhängungssystem<br />

nicht verstellbar;<br />

man kann nur auf die übliche<br />

Weise die Kompression und die<br />

Dämpfung auf dem Roling-Federbein<br />

ändern. Ich benütze die<br />

Roling, weil sie billiger ist als die<br />

White Power, die wir jetzt auf<br />

GP-Maschinen verwenden,<br />

aber für einen jungen Fahrer ist<br />

sie völlig ausreichend. Bei der<br />

Forcella-Italia-Gabel läßt sich<br />

nur die Vorlast adjustieren, wie<br />

bei einem Straßen motorrad,<br />

und es gibt keine komplizierte<br />

Frontaufhängung mit Anti-dive<br />

usw. Die Rahmengeometrie ist<br />

dieselbe wie bei unserer<br />

GP 250, nur gibt es nicht so<br />

viele Adjustiermöglichkeiten,<br />

die den Fahrer verwirren<br />

könnten. "<br />

Ich warf ein, daß meiner Meinung<br />

nach Marvic-Räder und<br />

ein Vierkolben-Brembo-Sattel<br />

nicht gerade zur Billigstausstattung<br />

gehören, aber Cobas war<br />

schnell mit einer Erklärung zur<br />

Hand: "Da dieses Motorrad eine<br />

Art Versuchskaninchen ist,<br />

haben wir es einfach so ausgestattet<br />

wie unsere Rotax-Ma-<br />

ten läßt, und damit für die Entschinen. Diese Teile können<br />

wicklungsphase genau richtig natürlich auf speziellen Wunsch<br />

ist. "An diesem Motorrad pro- eingebaut werden, aber für das<br />

biere ich aus, ob mein Konzept serien mäßige Fahrwerk werden<br />

wir zum Beispiel normale<br />

schwarze Brembo-Sättel verwenden,<br />

außerdem konnte ich<br />

Marvic wahrscheinlich überreden,<br />

preisgünstige Räder mit<br />

Leichtmetallfelgen zu erzeu-<br />

~ gen. Auf diese Weise wird ein<br />

~ komplettes Motorrad mit KTMc:<br />

Motor wahrscheinlich rund<br />

i 750.000 ptas/£ 3.400 betragen.<br />

~ Das Fahrwerk verträgt aber<br />

",- auch die meisten anderen mo-<br />

~ dernen 250-ccm-MX-Motoren,<br />

.5 die den Getriebekettenkranz<br />

2 hinten oben haben. Ich habe<br />

"g Entwürfe gezeichnet, die mit<br />

Motoren von Honda, Yamaha,<br />

~ Gilera oder Cagiva genauso<br />

~ kompatibel sind wie mit KTM,


T<br />

I<br />

- I<br />

und auch ein Suzuki-Motor wäre<br />

kein Problem. Für einen<br />

500er Viertakt-Einzylinder müßte<br />

man einiges verändern, und<br />

tatsächlich arbeite ich daran gerade,<br />

wobei ich den Prototyp als<br />

Ausgangsbasis verwende" .<br />

Aha, das würde erklären,<br />

warum ich in Antonios Büro in<br />

Barcelona, unter den Ausstellungsräumen<br />

von Teamchef Jacinto<br />

Moriana, einen Merlin-<br />

Tecfar SOHC vom neuen DG-<br />

400-trail-bike liegen sah, das<br />

übrigens eine Weiterentwicklung<br />

des Ducati-Utah "zur Hälfte<br />

Pantah" Prototyps ist. Wowein<br />

neuer Einzylinder-desmoroad-racer<br />

in einem Fahrwerk<br />

von Meisterhand entworfen.<br />

Mmmh. .. das wäre genau das<br />

Richtige, um aus dem Verfasser<br />

dieser Zeilen wieder einen<br />

(Renn-)Jüngling zu machen!<br />

I:öchste Zeit für eine klei-<br />

.c ne Runde auf der KTM,<br />

aber zuerst entdeckte ich noch,<br />

warum sich der junge Puig in<br />

Jarama vom letzten Platz zur<br />

Spitze vorkämpfen mußte: dieses<br />

Fahrzeug in Gang zu bringen<br />

ist gar nicht so ohne! "Wir<br />

haben die Kompression erhöht, "<br />

um mehr Leistung zu bekommen,<br />

außerdem hat Eduardo<br />

Giro sich mit dem Zylinder und<br />

dem Rennauspuff beschäftigt",<br />

klärt Antonio mich auf. Natür-<br />

lich, daß E. Giro einige Erfahrung<br />

mit 250er Einzylinder-<br />

Zweitaktern hat, beweist der Erfolg<br />

der Ossa, die er für Santi-<br />

Herrero kreierte: was sagte ich<br />

noch gleich über verjüngende<br />

Wirkung? Wie auch immer,<br />

nachdem HerrÎ Torrontegui, der<br />

für Cobas die 8Ü-ccm-GP-Maschine<br />

fährt, mir den Trick gezeigt<br />

hatte, mit dem. man den<br />

Motor auf Touren bringt - er<br />

muß es ja wissen, hat er doch<br />

erst kürzlich auf eben diesem<br />

Fahrzeug in einem spanischen<br />

offenen 250er Bewerb in Jarama<br />

den 6. Platz gemacht und<br />

dabei eine ganze Horde von<br />

, Rotax- und Yamaha-Zweizylindern<br />

auf ihren Platz verwiesenstieg<br />

ich auf und fuhr los.<br />

Ich bin schon einmal auf einem<br />

Ei nzyli nder - Zweitakter-Ren nen<br />

gefahren: es war eine RM-<br />

250er Straßen maschine von<br />

Suzuki, die der frühere britische<br />

Ducati-Importeur Vic Camp für<br />

40-mm-Forcella-Gabel mit 300-mm-Brembo-<br />

Scheibe: Das genügt.<br />

Rennzwecke adaptiert hatte.<br />

Nach 100 Metern auf der Cobas-KTM<br />

fühlte ich die Erinnerungen<br />

in mir aufsteigen. Wie<br />

konnte ich es nur vergessen:<br />

sie vibrieren wirklich wie ver-<br />

rückt, sogar stärker als eine<br />

gute alte britische Einzylinder,<br />

oder vielleicht scheint es nur so<br />

wegen der höheren Vibrationsfrequenz.<br />

Gesessen bin ich auf<br />

der Suzuki allerdings nicht so:<br />

BRANDNEU!! ! BETA TR 50<br />

Führerscheinfrei<br />

GS-SPORT Günther Schick<br />

6130 Schwaz, Ried 21 a, TeL. 05242/46772<br />

""------ --------------<br />

die Hände in traditionellem Cobas-Stil<br />

weit unten, um die Gewichtsverteilung<br />

55/45 vornel<br />

hinten zu erreichen, die der<br />

Meister nun einmal so haben<br />

will, obwohl es hier eindeutig<br />

den Fahrkomfort schmälert, sogar<br />

in größerem Maße als auf<br />

der neu esten TR2 mit Rotax-<br />

Motor, die ich gleich anschließend<br />

fuhr. Sehr bequem ist diese<br />

Kombination von Vibrationen<br />

und Fahrhaltung ja nicht gerade,<br />

aber ich nehme an, daß die<br />

Rennen des Criteriums kürzer<br />

sind; außerdem ist es eine gute<br />

Vorbereitung für den Tag, an<br />

dem unser vielversprechender<br />

Angel Nieto den Sprung hinaus<br />

in die harte Welt der Zweizylinder-GP-Motorräder<br />

machen<br />

wird. Ich glaube, das 18-Zoll-<br />

Hinterrad (16 Zoll vorne) trägt<br />

dazu bei, das Gewicht des Fahrer<br />

noch mehr nach vorne auf<br />

Schultern und Unterarme zu<br />

verlagern, als dies bei der TR1<br />

mit 16-Zollreifen der Fall wäre.<br />

rr0tz des gewichtigen Stahli<br />

fahrwerks - soll für die Serienproduktion<br />

durch Aluminium<br />

ersetzt werden - beschleunigt<br />

die kleine Einzylin-<br />

der sehr gut, begünstigt durch<br />

den leichten Motor und die beachtliche<br />

Motorleistung von<br />

46 PS bei 8.700 Touren (4 PS<br />

mehr als normal), die Giro aus<br />

ihm herausholte. Dank der<br />

Membransteuerung beschleunigt<br />

die Maschine sehr gleichmäßig,<br />

obwohl es bei 7.000<br />

Touren zu einem spürbaren<br />

Leistungszuwachs kommt, und<br />

tatsächlich gibt es bis 9.000<br />

Touren keinen merklichen Leistungsverlust.<br />

Die linksseitige<br />

Schaltung (Erste oben) ist für<br />

DasSieger-Divinol<br />

Hochleistungsöl<br />

für hochdrehende Serienund<br />

Rennmotore<br />

D ivi n 0 I Generalimporteur:<br />

S. Neis, 6060 Tulfes,<br />

05223/41 3 37<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 17<br />

------.1


ANTRIEB<br />

Motor:<br />

Kühlsystem:<br />

Gassteuerung :<br />

Bohrung X Hub:<br />

Hubraum:<br />

Maximale Leistung1)<br />

Vergaser'<br />

Luftfiter:<br />

Schmiersystem :<br />

Kupplung:<br />

Sekundartrieb:<br />

ZÜNDUNG<br />

Leistung<br />

FAHRWERK<br />

Rahmen:<br />

Telegabel:<br />

Holmdurchmesser:<br />

Abstimmung:<br />

Schwinge<br />

Abstützung:<br />

Federbein,<br />

Abstimmung:<br />

Bremse vorne:<br />

Bremsdurchmesser:<br />

Bremse hinten:<br />

Bremsdurchmesser:<br />

Reifendimension vorne:<br />

Reifentyp2) :<br />

Reifendimension hinten:<br />

Reifentyp2) .<br />

,) Herstellerangaben<br />

2) ErstallSSIafluiig<br />

87er Harleys eingetroffen!<br />

Auslagenmodelle prompt lieferbar,<br />

Tour Glide Classîc, Low Rider Custom,<br />

Sportster Deluxe<br />

JOHANN G. MAIRHOFER<br />

VertragshändIer<br />

A-6300 Angath bei Wörgvrirol,<br />

BP-Tankstelle, TeL. 05332/43 27, 4938,<br />

Mo-Fr 9-12, 15-18, Sa 9-12<br />

ThNEWlI<br />

RIEÜN':<br />

18 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Cobas 250 KTM<br />

Einzylinder-Zweitakt<br />

wassergekuhlt<br />

Membransteuerung<br />

71 x62 mm<br />

246 ccm<br />

46 PS/8 700 min-1<br />

Bing 38 mm<br />

Trichtêr<br />

Gemischschmierung<br />

Mehrscheiben im Öl bad<br />

Kette<br />

CDI-Motoplat<br />

Stahl-Kasten pro ti I<br />

Forcella<br />

40mm<br />

luftunterstützt<br />

AI u-Kasten p roti I<br />

Monoshock<br />

Roling<br />

Zug- und Druckstute<br />

verstellbar<br />

Scheibe Brembo mit<br />

Vierkolbensattel<br />

300 m m<br />

Scheibe Zanzani<br />

200 rnm<br />

12/60-16<br />

Michelin Slick<br />

14/68-18<br />

Michelin Slick<br />

ABM NGEN<br />

Radstand:<br />

Gewicht vollgetankt:<br />

IMPORTEUR/HERSTELLER<br />

Firma: J.J. Cobas J.J. Automoriles<br />

Adresse: c/Gerona Nr. 57, Barcelona 08009<br />

Spanien<br />

..<br />

~n<br />

1.340 mm<br />

ca. 85 kg<br />

Nichts für<br />

Piloten<br />

über 1 ,85.<br />

Wenig Gewicht und 16-Zoll-Vorderrad<br />

sorgen für Agiltät.<br />

Cobas legt<br />

Serie auf<br />

Die neue Straßenversion<br />

mit dem<br />

KTM-GS-Motor<br />

bringt er in Spanien<br />

mühelos durch die<br />

Zulassungsprüfungen.<br />

Die Version mit<br />

licht, Blinkern und<br />

Batterie müßte in<br />

Österreich so etwa<br />

um die ÖS 100.000,zu<br />

kriegen sein, so<br />

die erste Kalkulation.<br />

Holt wer die KTM<br />

nach Österreich zurück?<br />

Linkshänder lästig, nachdem<br />

die Maschine wie die Rotax<br />

leicht umgelegt werden kann,<br />

was das Hinaufschalten manchmal<br />

etwas schwierig macht. Allerdings<br />

kann das auf Wunsch<br />

leicht abgeändert werden. <strong>Der</strong><br />

Radstand beträgt wie bei der<br />

Rotax 1.340 mm, und die Maschine<br />

ist in der Kurve sehr<br />

wendig, obwohl sie - mehr als<br />

die TRi - dazu neigt, das Vorderrad<br />

in Richtung Kurvenscheitelpunkt<br />

zu drehen. Die<br />

Bremsleistung ist wirklich gut,<br />

die 300-mm-Vorderradscheibenbremse<br />

reicht für das ziemlich<br />

leichte Fahrzeug völlig aus.<br />

Ich schätze, das Motorrad wiegt<br />

nicht mehr als 85 kg, obwohl<br />

Antonio es wegen des vorläufigen<br />

Stahlfahrwerks noch nicht<br />

gewogen hat. Das Fahrwerk,<br />

das auch die Grundlage für eine<br />

TT2-Version für den RZ/RD<br />

350 LC von Yamaha und möglicherweise<br />

für ein Straßenmotorrad<br />

mit Eisis-Motor bilden<br />

soli, wollen Cobas und Moriana<br />

nicht nur in Spanien, sondern<br />

möglichst auch im Ausland verkaufen.<br />

Es wird nötig sein, die<br />

Kosten für das Fahrwerk auf<br />

etwa 500.000 ptas/£ 2.300 herunterzuschrauben,<br />

um mit dem<br />

britischen Harns-Fahrwerk konkurrieren<br />

zu können, das im<br />

Moment in den USA und in<br />

Japan mit großem Erfolg für die<br />

Einzylinder-Klasse angeboten<br />

wird. Mit zunehmender Bedeutung<br />

dieser Kategorie sollte es<br />

jedoch künftig keine Absatzschwierigkeiten<br />

geben Jedenfalls<br />

hat der Einzylinder-KTM-<br />

Prototyp-Cobas bereits die nö-<br />

tigen Erkenntnisse für die Pro-<br />

duktion einer kleineren Version<br />

mit dem 80-ccm-Autisá-Motor<br />

geliefert, der in der Serienproduktion<br />

jetzt vom Huvo-Casal-<br />

Motor abgelöst wurde. Im Moment<br />

beginnt Cobas gerade mit<br />

der Arbeit an einer Maschine für<br />

die kommende Einzylinderi25er-GP-Klasse,<br />

die den neuen<br />

Rotax-Scheibenventilmotor<br />

bekommen solL. Nun, wie auch<br />

immer, eines ist sicher: Einzylinder-Rennen<br />

erobern sich ihren<br />

fixen Platz in der Rennwelt,<br />

und in der JJ-Cobas-KTM besitzen<br />

sie einen idealen Vorkämpfer.<br />

Alal1 Cathcart


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DAUERTEST. Honda CS 450 S<br />

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I<br />

Stellen dem wir Sektor anheim: der Zweizy- Auf<br />

linder-Viertakter hat sich in den<br />

letzten zwanzig Jahren ganz<br />

einfach fast nichts getan. Honda<br />

CB 450 Supersport, 1965,<br />

100 PS Literleistung; Honda<br />

CB 450 K, 1969, 89 PS/L; Honda<br />

CB 360 G, 1973, 95 PS/L;<br />

Yamaha XS 500, 1976, 96 PS/I;<br />

Honda CB 400 T, 1978,<br />

107,5 PSI!. Wir halten im Jahr<br />

1986 bei der CB 450 S im recht<br />

rasanten Design mit 44 PS,<br />

98 PSII und 168 kg Trockengewicht<br />

(CB 450, 1969: 194 kg).<br />

Wir mutmaßen, daß der schnel- t¡<br />

le Viertakt- Twin eigentlich die'~<br />

ureigenste Form des leichten, ~<br />

puren Motorrads an sich ist und ~<br />

finden es schade, daß dieser':<br />

Bereich in der Entwicklung der ;.<br />

japanischen Hersteller ein ~<br />

Schattendasein führt. Von Ka- B ' S tl" hk "t ' t -b<br />

wasakis neuer Fünfhunderter rave por ic ei, wenn s so e was gi t.<br />

lassen wir uns im nächsten Jahr<br />

gerne eines Besseren belehren.<br />

Präzise und kurz läßt sich aber<br />

auch Positives an unserer<br />

Dauertest-450er beschreiben:<br />

Ganz sicher hat niemand Rücksicht<br />

auf das Fahrzeug genommen,<br />

ganz im Gegenteil, doch<br />

ohne jede Störung durchlief die<br />

CB 450 die Saison so, wie man<br />

es von einem japanischen Mo-<br />

torrad eigentlich erwartet. <strong>Der</strong><br />

sechsventilige OHC-Motor, der<br />

seit fast zehn Jahren annähernd<br />

unverändert gebaut wird, ist<br />

CB 450 S - jugendfrei<br />

unter fünfzigtausend<br />

Schillng.<br />

20 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

Sportiv wäre vielleicht der richtige Ausdruck.<br />

Zweifeln hinsichtlich Haltbarkeit<br />

und Zuverlässigkeit auf jeden<br />

Fall erhaben, die letzte Version<br />

besitzt nun einen überarbeiteten<br />

Steuerkettenspanner und<br />

einen Ölkühler. Die Fahrleistun-<br />

gen sind im wahrsten Sinn des<br />

Wortes unauffällig: 400 Meter<br />

aus dem Stand in 15,5 s liegen<br />

im Enduro-Bereich, der Durchzug<br />

von 80-140 kmlh im fünften<br />

Gang in 12,4 s und im<br />

sechsten Gang in 17,8 s,<br />

naja. Durch Drehzahlhunger<br />

schwingt sich der Motor zu<br />

171 kmlh Spitzengeschwindigkeit<br />

auf, die aber schon durch<br />

geringen Seitenwind oder<br />

leichte Steigungen stark gesenkt<br />

wird. Unüberbietbar das<br />

Sechsgang-Getriebe unseres<br />

Testexemplars: Schon auf<br />

leichtesten Fußdruck rasten alle<br />

Gänge exakt ein, die Leerlauf-<br />

suche gestaltet sich unter jedem<br />

Umstand absolut problemlos.<br />

Beim Fahren versteht es die<br />

CB 450 S, daß kaum Unmut<br />

über die relativ geringe Motorleistungaufkommt<br />

und das muß<br />

daran liegen, daß man sich eigentlich<br />

wie auf einem richtigen<br />

Motorrad vorkommt. Die Sitzposition<br />

ist entspannt, aber eindeutig<br />

sportlich, es macht Freu-


1<br />

de, den Motor auf Drehzahl zu<br />

halten. Man könnte es so sehen,<br />

daß es sich mit der 450er<br />

sehr herzhaft über kurvenreiche<br />

Landstraßen glühen läßt,<br />

ohne allzuschnell in unkontrollierbareGeschwindigkeitsregionen<br />

katapultiert zu werden.<br />

<strong>Der</strong> unten rohrrahmen offene ist Gitter- in den<br />

möglichen Tempobereichen<br />

verwindungsfrei, seine groben<br />

Schweißnähte stören etwas.<br />

Sehr komfortabel, fast weich ist<br />

die Telegabel mit 140 mm Federweg,<br />

die Dämpfung hält aber<br />

in allen Situationen mit. Erst im<br />

Zweipersonenbetrieb offenbaren<br />

sich leichte Fahrwerksschwächen<br />

an der Hinterhand,<br />

da die Kastenschwinge aber in<br />

Kugellagern geführt ist und einen<br />

stabilen Eindruck macht,<br />

sind sie wohl den Dämpfungseigenschaften<br />

der bei den Federbeine<br />

zuzuschreiben und<br />

bessern sich bei Federvorspannung<br />

in der härtesten Stufe<br />

etwas.<br />

Wie fast jedes RW-Testmotorrad<br />

wurde auch die Honda etlichen<br />

scharf .gefahrenen Runden<br />

auf dem Osterreichring zu-<br />

geführt, dort zeigte sich, daß<br />

die Bremsanlage harter Belastung<br />

gewachsen ist und in der<br />

Wirkung fadingfrei ist.<br />

Das, was ursprünglich niemand<br />

haben wollte, muß dann das<br />

klare Resümee des Dauertests<br />

sein: Die CB 450 S ist das sogenannte<br />

ideale Einsteigermotorrad<br />

beziehungsweise eine<br />

gute Wahl für Leute, die vielleicht<br />

nicht gam;so viel oder so<br />

, eilig fahren wollen, aber trotz-<br />

. dem Wert auf appetitliche Optik<br />

und hohe Zuverlässigkeit zu einem<br />

fairen Preis legen. Wir beeilen<br />

uns noch, die komfortable<br />

Sitzbank und den großzügigen<br />

Tank zu loben und empfehlen<br />

den Preis von ÖS 48.900,-.<br />

Michael Bernleitner<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 21<br />

i


VORSTE LUNG' rley<br />

FLST er tage Softajl<br />

,<br />

d Herren.<br />

Dal1en un kreieren:,<br />

\\eine CycleS tU ..ierfen.<br />

" \\otor ter tU ".<br />

custol1 Fens<br />

Regel, aUs del1<br />

D'e erste, Regeln<br />

i ist, die -<br />

22 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

avidson FXLR Low-Rider Custom u<br />

J.<br />

... .~''''''.''~'..~y-,~''"~'~,,~~,-


~<br />

?:'<br />

'-.c.¡<br />

..<br />

"Ummei! Machen Sie einem<br />

.L ~enschen, dessen Idealen<br />

man mit einer GSX-R schon sehr nahe<br />

kommt, klar, daß es für Harleys eigene<br />

Beurteilungsmaße gibt, die einer gewissen<br />

respektvollen Geisteshaltung der<br />

Geschichte gegenüber zu entspringen<br />

haben.<br />

Ja, ja, man kann nicht ordentlich umlegen<br />

damit, es gibt keine interessanten<br />

Drehzahlen und keine nennenswerte<br />

Beschleunigung. Ich meine wirklich<br />

nennenswerte Beschleunigung. Außerdem<br />

kommt man nur schwer unter<br />

Die große Evolution-Maschine<br />

hängt jetzt in Gummiblöcken.<br />

ÖS 200.000,- weg, wenn man sich eine<br />

der besseren Harleys anlacht. Aus solchen<br />

Gedanken ist der Holzweg gebaut,<br />

der nie und nimmer zu einer der Maschinen<br />

aus Milwaukee führt. Die Selbstverständlichkeit,<br />

mit der Japanische Moto-<br />

ren perfekt funktionieren, mit der eine<br />

Unzahl von ausgetüftelten Kleinteilen<br />

ungeheure Leistungen produziert, ist<br />

nicht der Ansatzpunkt für die Harley-<br />

Philosophie. Eigenartig ist zunächst<br />

schon die Tatsache, daß man zum Motorradfahren<br />

überhaupt eine solche be-<br />

nötigt.<br />

Wenn es also diese eine Philosophie<br />

gibt - es gibt entschieden weniger Philosophen<br />

unter den Motorradfahrern als<br />

Philosophien der Hersteller -, so ist dies<br />

die Freude am grundsätzlichen Funktionieren<br />

der Verbrennungskraftmaschine.<br />

Harley Davidson baut immer neue Variationen<br />

um das Abenteuer der vier Arbeitstakte<br />

in zwei langen Zylindern. Aus<br />

dem 87er Programm haben wir einfach<br />

zwei Modelle gewählt, die uns das Außergewöhnliche<br />

lehren sollen.<br />

1977 entstand der erste Low-Rider aus<br />

Rahmen und Motor der guten alten Electra<br />

Glide und der leichteren Sportster-<br />

GabeL. Was Harley heute daraus gemacht<br />

hat, muß drüben in den Staaten<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 23


ANTRIEB<br />

Motor:<br />

Kühlsystem:<br />

Gassteuerung:<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Harley Davidson Heritage Softail<br />

Zweizyl i nder- Viertakter<br />

Luftkühlung<br />

2 Ventile OHV,<br />

Stoßstangen, Hydrostössel<br />

Bohrung x Hub: 88,8 x 108 mm<br />

Hubraum: 1.340 ccm<br />

Verdichtungsverhältnis: 8,5 '1<br />

Maximale Leistung') 68 PS/5.000 min-1<br />

Maximales Drehmoment'): 9,7 rnkp/3.200 min-'<br />

Vergaser: Butterfly mit Purnpe 38 mm ø<br />

Luftfiter: Papier, trocken<br />

Schmiersystem: Naßsumpf<br />

Ölvolumen: 3 I<br />

Primärtrieb: Duplexkette<br />

Kupplung: Mehrscheiben, naß<br />

Sekundärtrieb: Zahnriemen<br />

Starter: Elektro<br />

Übersetzungsverhältnis 1. Gang: 10,93<br />

2. Gang: 7,45<br />

3. Gang: 5,40<br />

4. Gang: 4,16<br />

5. Gang: 3,37<br />

ELEKTRIK<br />

Leistung:<br />

Batterie:<br />

FAHRWERK<br />

310W<br />

12 V/19 Ah<br />

Rahmen: Doppelschleifen-Stahl roh rkonstru ktion<br />

Telegabel: Harley<br />

Holmdurchmesser: 39 mm<br />

Schwinge: Stahlrohr<br />

Abstützung: Softail<br />

Federbein: zwei,luftunterstützt<br />

Bremse vorne: Scheibe<br />

Bremsdurchmesser: 292 mm<br />

Bremse hinten: Scheibe<br />

Bremsdurchmesser: 292 mm<br />

Reifendimension vorne: MT 90 x 16<br />

Reifentyp2): Dunlop<br />

Reifendimension hinten: MT 90 x 16<br />

Reifentyp2): Dunlop<br />

1) Herstellerangaben<br />

2) Erstausstattung<br />

ì) Preise ab lmporleiir inkl. MiV5t.<br />

24 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

ABMESSUNGEN<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Höhe:<br />

Griffabstand :<br />

Sitzhöhe:<br />

Abstand Sitz-Fußrasten:<br />

Fußrastenhöhe:<br />

Radstand:<br />

Nachlauf:<br />

Lenkkopfwinkel:<br />

Gewicht vollgetankt:<br />

Maximales Gesamtgewicht:<br />

Maximale Zutadung vollgetant:<br />

Tankvolumen:<br />

Reserve:<br />

KOSTEN UND SERVICE3)<br />

2.382 mm<br />

820 mm<br />

1.110 mm<br />

605 rnm<br />

613 mm<br />

418 mm<br />

255 mm<br />

1.588 mm<br />

147 mrn<br />

59° i<br />

298 kg<br />

492 kg<br />

201 kg<br />

15,91<br />

Kaufpreis: 233.803,-<br />

IMPORTEUR<br />

Firma: Harley Davidson GmbH<br />

Adresse' Industriestr. 7, 6096 Rannheim<br />

Telefon: 0606142/44 0 91<br />

~.:<br />

'~~i.,<br />

.;~<br />

Ein fahrendes Museum der 50er<br />

Jahre: Heritage Soltail.<br />

21<br />

der letzte Schrei sein, wenn man der<br />

Mitteilung glauben kann, daß überall, wo<br />

Willie G. Davidson und sein Designpartner<br />

Louie Netz die Prototypen des Low-<br />

Riders abstellten, Haus und Hof zusammengetrommelt<br />

wurden. Das allerdings<br />

ist nun auch schon knapp zehn Jahre<br />

her. <strong>Der</strong> 87er Custom hat man all das<br />

mitgegeben, was Customizer zur Mode<br />

machten oder bisher nur in Sondermodellen<br />

und vor allem nicht in Europa zu<br />

sehen war.<br />

Die 1340-ccm-Evolution-Engine umgibt<br />

ein vibrationsgeschützter Rahmen was<br />

wohl auch einen vibrationsgeschützten<br />

Fahrer nach sich zieht. Nachdem die<br />

70er Jahre die Chopper-Vorderräder immer<br />

kleiner werden ließen, wachsen sie<br />

jetzt wieder. An der Custom auf 21 ZolL.<br />

Harley Davidson setzt bei allen<br />

großen Modellen auf den Zahnriemen,<br />

der endlos lange und<br />

wartungsarm arbeitet.<br />

Die Feinarbeit an der neuen 3ger<br />

Telegabel ist ein ZuckerL. Verchromte<br />

Standrohrabdeckungen und<br />

polierte geschmiedete Gabelbrücken<br />

machen Freude am Detail Neue Federn<br />

und die geänderte Dämpfercharakteristik<br />

zeigen, daß sich Harley nicht nur<br />

über Äußerlichkeiten den Kopf zerbricht.<br />

Aber zurück zu den Feinheiten.<br />

<strong>Der</strong> Tank, der noch an den Fat Bob<br />

erinnert, wird von einem handgearbeiteten<br />

Lederband mit dem Vermerk auf das<br />

Zehnjahresjubiläum des Low-Riders<br />

festgehalten. Wer ein Herz dafür hat,<br />

wird sich am verchromten Motor mit den<br />

innen in schwarz schrumpflackierten<br />

Kühlrippen ergötzen können<br />

Die schräger gestellten Federbeine sind<br />

zunächst ebenfalls ein optischer Trick<br />

und verändern die Fahrwerkseigenschatten<br />

nicht.<br />

Ein neuer Lenker, den sie drüben gerne<br />

Dragstyle nennen, wächst aus dem<br />

Lenkkopf, den der vollverchromte<br />

Scheinwerfer der Wide Glide ziert.<br />

Sollten Sie sich weniger der Custom-<br />

Mode verschreiben wollen, die noch<br />

dazu bei uns, da ziemlich unbekannt,<br />

kaum mit dem notwendigen Applaus<br />

versehen wird, dann wenden Sie sich<br />

dorthin, wo einfach jeder die Harley in


jeder Bundeslandsprache als Harley<br />

oder zumindest als Hallidewidsn identifiziert.<br />

Ein Denkmal: Kurbelwelle aus<br />

der 1340er.<br />

Mit der zurück Heritage in die Softail 50er findet Jahre. man Die<br />

Kenner der vor 40 Jahren gebauten<br />

Hardtail-Rahmen erschrecken beim Anblick<br />

der Heritage kurz und erinnern sich<br />

an die harte federbeinlose Zeit. Sozusagen<br />

mit einer verkehrt eingebauten Cantileverschwinge<br />

hat Harley die Zeit überlistet,<br />

ohne den grimmigen Anblick eines<br />

ungefederten Motorradhecks aufgeben<br />

zu müssen. Tatsächlich liegen zwei gasunterstützte<br />

Federbeine unter dem Motor<br />

und stellen den üblichen Harley-<br />

Komfort gemeinsam mit der extrem weichen<br />

Sitzbank her. Das Trittbrett und die<br />

Schaltwippe haben bei den Amis noch<br />

lange nicht ausgedient.<br />

Sehr stilrein führt die Heritage natürlich<br />

auch die große verchromte Tankarmatur.<br />

Als Erzeugnis der Gegenwart weist sich<br />

die Heritage mit einem Motor aus, der im<br />

Gegensatz zu frühen Modellen innen<br />

besser geschmiert ist als außen. Die<br />

auch hier verwendete große Evolution-<br />

, Maschine ist öldicht. Man vergißt in der<br />

. H.-D.-Werbung nie darauf hinzuweisen.<br />

Die hübschen 16-Zoll-Speichen-Räder,<br />

die im Softail und in der abgedeckten<br />

Telegabel der Electra Glide an verchromten<br />

Naben hängen, sollten aber<br />

stilhalber auf Weißwandreifen laufen, so<br />

es solche noch gibt.<br />

Andreas Werth<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 25<br />

i


Kawasaki 400-m-Ver e c der Jahrzer nte<br />

DAS<br />

D L<br />

sie . h .m i Morgen-<br />

Sie ~ Gespannt~ d r En iseheidun<br />

grauen. Statte e<br />

Das Lager nen der ist um Moder- die rotschwarze<br />

RX 1000 geschart.<br />

Gedämpftes Gelächter ist zu<br />

hören. Man nimmt die Herausforderung<br />

nicht ganz ernst, obwohl<br />

die Qualifikationszeiten<br />

lange nicht so deutlich ausgefallen<br />

waren, wie man erwartet<br />

hatte Mit Eintreffen der GPZ<br />

turbo sind die Modernen komplett.<br />

Im Lager der Alten herrscht Un<br />

ruhe. Vereinzelt wird noch an<br />

den Motoren geschraubt Ein<br />

Zweitakter wird angeworfen,<br />

bellende Gasstöße lassen die<br />

Luft vibrieren. Noch sind die<br />

Alten nicht vollzählig. <strong>Der</strong> in<br />

den sie die größten Hoffnungen<br />

setzen, fehlt noch Man wartet<br />

auf das Eintreffen von C. F.<br />

26 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

Martinez. Nur er kann die<br />

10,98 sec der RX 1000 unterbieten.<br />

Enttäuscht hatte die<br />

sehr hoch eingeschätzte Wiseco<br />

GPZ 1100 in der Qualifikation.<br />

Oie brutal einsetzende<br />

Kraft der 1145 ccm war in den<br />

unteren Gängen nicht auf den<br />

Boden zu bringen. Uber Nacht<br />

wurden die Super-Bonneville-<br />

Nocken gegen drehmoment<br />

stärkere Stücke ausgetauscht.<br />

<strong>Der</strong> Besitzer mit dem Spitznamen<br />

"Mike Superbike " schwört<br />

auf eine Zeit unter 11 sec.<br />

Oie erste Paarung wird aufgeru<br />

fen, noch immer keine Spur von<br />

C. F Martinez. Oie GPZ 500<br />

wird zur Bahn geschoben Mit<br />

12,95 sec ist sie das langsamste<br />

Motorrad der Modernen.<br />

<strong>Der</strong> erste Gegner ist die 72er<br />

500er-Zweitakter-Kawa. Obwohl<br />

die Qualifikationszeiten<br />

der beiden Maschinen über eine<br />

Sekunde auseinanderliegen,<br />

steht der Ausgang des direkten<br />

Vergleichs damit nicht fest. In<br />

der Qualifikation wurde die be<br />

ste Zeit aus fünf Versuchen gewertet,<br />

beim Shoot-Out entscheidet<br />

ein einziger Versuch<br />

über Sieg oder Niederlage. Ein<br />

kleiner Fehler eines Fahrers<br />

und der Konkurrent ist unein-<br />

holbar vorne.<br />

Oie beiden 500er werden nach<br />

dem Reifenaufwärmen an die<br />

Startlinie gebracht. Alles achtet<br />

auf den Starter er gibt das<br />

Zeichen, die Maschinen stürmen<br />

davon. <strong>Der</strong> Zweitakter hat<br />

den besseren Start, aber schon<br />

beim ersten Schaltvorgang<br />

schließt die GPZ auf. Bis zur<br />

Halbdistanz sind die Konkurrenten<br />

auf gleicher Höhe, da<br />

kann sich die GPZ deutlich absetzen.<br />

Mit 13,31 sec nimmt sie<br />

dem Zweitakter rund eine Sekunde<br />

ab. Keine Überraschung<br />

im ersten Lauf.<br />

Oie GPZ bleibt im Bewerb und<br />

fordert den Vorletzten der Qua-<br />

lifikation: die Zweitakt 750er.<br />

<strong>Der</strong> 750er-Pilot weiß sein Gerät<br />

zu bändigen. Nach einem begeisternden<br />

Holeshot kann er<br />

seinen Vorsprung bis über die<br />

Ziellinie verteidigen Oie Anhänger<br />

der Alten toben ob dieser<br />

Sensation, aber ein harter<br />

Brocken wartet als nächster<br />

Gegner. eine GPZ 750. Obwohl<br />

die GPZ 750 in der Qualifikation<br />

durchschnittich bessere Zeiten<br />

erreichte als die GPZ 600, waren<br />

die einmaligen 12,48 sec<br />

einfach unerreichbar<br />

<strong>Der</strong> Ausgang dieses Vergleichskampfes<br />

ist spektakulär.<br />

<strong>Der</strong> Zweitakter bleibt bis 300 m<br />

in Schlagdistanz zur GPZ, dann<br />

¡;<br />

'"<br />

i:<br />

§¿:<br />

::<br />

~ u()<br />

¡:<br />

CQ<br />

~<br />

i


trennt ein kapitaler Motorschaden<br />

die Kurbelwelle vom Motorrad.<br />

Das Duell hat sein erstes<br />

Opfer gefordert.<br />

Eine sten Z1 R Vergleich wird zum gebeten. näch-<br />

Sie geht gegen die GPZ mit<br />

13,11 sec zu 12,78 sec sangund<br />

klanglos unter.<br />

Nächster Gegner der GPZ 750<br />

ist eine 78er Z -1000 mit armdicken<br />

Marving 4 in 1 und<br />

CR 33-Vergaserbatterie. Trotz<br />

eines Kupplungsseildefektes<br />

im ersten Qualifikationslauf ging<br />

die Z 1000 mit 12,65 sec durch<br />

~<br />

$,<br />

Bissig bis zum Motorschaden:<br />

Zweitakt.750er.<br />

die Lichter. Ein Erfolg der Alten<br />

könnte sich abzeichnen. Schon<br />

beim Reifenaufwärmen entfesselt<br />

die offene Marving ein wahres<br />

Inferno Das Zeichen zum<br />

Start wird gegeben, die Maschinen<br />

katapultieren sich von der<br />

Linie. <strong>Der</strong> Geräuschentwicklung<br />

nach muß der Schaltpunkt<br />

der 1000er wen über<br />

12.000 min 1 liegen. Die 750er<br />

hat nicht den Funken einer<br />

Chance, 11,41 sec zu<br />

12,85 sec ist eine schwere Abfuhr.<br />

<strong>Der</strong> GPZ 600 geht es nicht<br />

besser, zumal sich die 1000er<br />

auf 11,32 verbessern kann. Besorgt<br />

fragen sich die Umste-<br />

. henden, wie lange der Motor<br />

diesen Drehzahlen noch standhalten<br />

wird.<br />

Zwei GPZ 900 stellten sich zur<br />

Qualifikation Die original belassene<br />

Maschine drückte<br />

11,48 sec aus den Zylindern,<br />

während die 4 in 1 und Trichterbestückte<br />

nicht unter<br />

--<br />

Profis holen am Start gut vier Zehntel und verheizen<br />

Kupplungen am laufenden Band.<br />

Nicht zu bezwingen: GPZ 1000 RI.<br />

--<br />

.~<br />

,i)<br />

Früher eine der Schnellsten, heute nur mehr<br />

Schlußlicht: Z1 R.<br />

" -<br />

11 sec ist jetzt zwar etwas gedämpft,<br />

aber für die GPZ 750<br />

turbo müßte es reichen. Es<br />

reicht auch. Mike verbessert<br />

sich auf 11,21 sec und nimmt<br />

der mit 11,48 sec durch die<br />

Lichter gegangenen GPZ drei<br />

Motorradlängen ab Die Gesichter<br />

im Lager der Modernen<br />

werden immer länger. Irgendeiner<br />

murmelt etwas von Schiebung<br />

und "auffrisiert" Wie<br />

auch immer, die Motoren unterliegen<br />

keinerlei Beschränkungen<br />

und die Modernen hatten<br />

ebenso die Möglichkeit für sekundenträchtigeVerbesserungen<br />

gehabt. Ob diese Möglichkeiten<br />

bei der GPZ 600 und der<br />

GPZ 750 turbo nicht vielleicht<br />

11,80 sec zu befördern war.<br />

Originale G PZ 900 gegen modifizierte<br />

Z 1000 lautet die Besetzung<br />

für den nächsten Lauf.<br />

Die GPZ hat den besseren<br />

Start, das Vorderrad hat fast<br />

durchgehend Bodenkontakt.<br />

<strong>Der</strong> Pilot der Z 1000 versucht<br />

aufzuholen und setzt die<br />

Schaltpunkte ins Abseits des<br />

Drehzahlmessers Bei Dreiviertel<br />

der Distanz liegt die Z 1000<br />

mit Radbreite in Front, plötzlich<br />

klingt der ausdrehende Motor<br />

unsauber, tarockiert, aus der<br />

Marving schießt eine dunkelblaue<br />

älwolke. Trotz Motorschadens<br />

notiert die Z 1000<br />

11,55 sec, aber die GPZ 900<br />

holt mit 11,39 sec den Lorbeer<br />

der Auseinandersetzung Das<br />

Duell hat ein weiteres Opfer<br />

gefordert.<br />

M'ke letzte Superbike der Alten. ist Er der steht<br />

drei Modernen gegenüber.<br />

Grimmig versichert er seinen<br />

Glauben in eine 10er-Zeit. Fürs<br />

erste sind 11,39 sec zu unterbieten<br />

Das Zeichen zum Start wird<br />

gegeben. Beide Vorderräder<br />

sind hoch in der Luft, aber das<br />

von Mike überquert die Ziellinie<br />

früher. <strong>Der</strong> Zeitnehmer vermerkt<br />

11,45 sec zu 11,56 sec.<br />

Die Fans der Alten werfen Heime<br />

und Kappen in die Luft<br />

Sprechchöre fordernden Gesamtsieg<br />

für Mike. Mikes Zuversicht<br />

in eine Zeit unter<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 27<br />

i


doch ergriffen wurden, entzieht<br />

sich unserer Kenntnis.<br />

Alles rüstet jetzt für den Endkampf.<br />

<strong>Der</strong> Hinterreifen der RX<br />

wird noch einmal auf Luftdruck<br />

und Temperatur überprüft. Finster<br />

sieht Mike zu, wie die RX<br />

noch einmal zurückgeschoben<br />

wird und der Lenker in einer<br />

Lacke" Traction-Action" einen<br />

sekundenlangen Burnout zelebriert.<br />

Mike ärgert sich über<br />

C. F. Martinez. Die RX wäre<br />

seine Angelegenheit gewesen,<br />

aber C. F. Martinez hatte seinen<br />

Auftritt offenbar verschlafen.<br />

Beide Maschinen stehen jetzt<br />

an der Linie. "Fahr zur Hölle mit<br />

deinem fetten Geschwür",<br />

denkt sich Mike, bevor er das<br />

Visier schließt. Das Finale geht<br />

denkbar knapp aus. Kopf an<br />

Kopf liegen die Konkurrenten<br />

auf den ersten Metern dann<br />

dreht der RX-Pilot hart in den<br />

Drehzahlbegrenzer und verliert<br />

etwas Boden. Bei der 300-m-<br />

Marke ist Mike mit halber Fahrzeug<br />

länge vorne, aber jetzt hat<br />

der Luftwiderstand das Wort.<br />

Die RX kommt langsam, aber<br />

unaufhaltbar auf und fixiert<br />

11 15 sec gegen Mikes<br />

11,23 sec. Das Duell ist entschieden.<br />

Wir haben es prophezeit,<br />

die Alten können im<br />

Originalzustand gegen die Modernen<br />

keinen Blumentopf gewinnen.<br />

Niemand sollte aber<br />

den Fehler begehen, eine gut<br />

hergerichtete 1000er oder<br />

11 OOer Kawa zu unterschätzen.<br />

Und wer weiß, wie das Duell<br />

ausgegangen wäre, hätte C. F.<br />

Martinez auf seiner brandheißen<br />

Z1 R turbo mitgemischt.<br />

28 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

Andreas Amoser<br />

Qualifkationszeiten<br />

RX 1000<br />

GPZ 750 turbo<br />

GPZ 900 (1)<br />

GPZ 900 (2)<br />

GPZ 1100<br />

GPZ 600<br />

GPZ 750<br />

Z 1 000<br />

GPZ 500<br />

Z1 R<br />

750er 2- Takt<br />

500er 2-Takt<br />

10,98 sec<br />

11 ,45 sec<br />

11 ,48 sec<br />

11,80 sec<br />

12,09 sec<br />

12,48 sec<br />

12,51 sec<br />

12,65 sec<br />

12,94 sec<br />

13,07 sec<br />

13,22 sec<br />

14,12sec<br />

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Shoot-Qut<br />

Champion<br />

RX 1000<br />

SCHMIEDEKOL<br />

AUFBOHRSÄTZE<br />

NOCKENWELLEN<br />

.1.1&11<br />

Für alle gängigen Motorräder - 2- und 4-Takt.<br />

M. MAYER . 6840 GÖTZIS . IM BUCH 29<br />

Telefon 05523/2539, Telex 052544


ALLE BOOTE: Gespannfahren in Österreich<br />

"Linkskurve, zu<br />

schnell gefahren.<br />

Das Hinterrad<br />

hebt ab. <strong>Der</strong> Uberschlag<br />

ist unvermeidlich,<br />

er er-<br />

folgt blitzschnell. "<br />

Es kommt und man selten muß vor sich<br />

schon saudumm anstellen, aber<br />

es kann gerade dann passieren,<br />

wenn man es am allerwenigsten<br />

braucht. Die Fahreigenschaften<br />

eines Gespannes,<br />

noch vor wenigen Jahren der<br />

Popanz jedes Führerscheinkandidaten,<br />

scheinen mit ihren<br />

exotischen Reizen wieder liebhaber<br />

unter den Motorradfahrern<br />

zu finden - haftete dem<br />

Gespannfahrer vor wenigen<br />

Jahren noch der Geruch an,<br />

sich aus Armut nicht einmal<br />

einen Kabinenroller leisten zu<br />

können, so mag heute ein modernes<br />

Gespann für den Besitzer<br />

schon öfter als Demonstrationsobjekt<br />

dienen, etwas<br />

Kleingeld für sein Hobby übrig<br />

zu haben. Hat man erst einmal<br />

ein Gespann, lautet die Aussage<br />

vieler Fahrer, wird man nie<br />

Langeweile haben und immer<br />

wissen, was man mit seinem<br />

Geld machen solL.<br />

Bis zu ÖS 200.000,- muß man<br />

für ein fabriksneues Fahrzeug<br />

, schon bereithalten, und so beschränkt<br />

sich der Markt in<br />

Österreich eigentlich gleich<br />

wieder selbst, mehr als in<br />

Deutschland oder der Schweiz,<br />

dem europäischen Mekka für<br />

Gespannfahrer. Nicht mehr als<br />

50 bis 70 Motorräder mit Beiwagen<br />

werden jährlich in Öster-<br />

" reich erstmalig zugelassen, der<br />

Trend ist aber seit einigen Jahren<br />

deutlich ansteigend. So ist<br />

es kaum verwunderlich, daß es<br />

wenige Leute gibt, die dem Bau<br />

von Gespannen als Broterwerb<br />

nachgehen.<br />

"Mit der Herstellung von pneumatischenMaschinenbestandteilen<br />

oder einer herkömmlichen<br />

Motorradwerkstätte wäre<br />

die Existenz wohl besser gesichert"<br />

. - " Lolo" Ludwig T rksak,<br />

Inhaber einer" mechanischen<br />

Werkstatt" in Wien 2, beschreibt<br />

die österreichische Situation<br />

kurz und treffend.<br />

Trksak hat sich durch Liebe<br />

zum Detail und durch sorgfältig<br />

ausgeführte Endprodukte in<br />

den letzten Jahren zur kompetenten<br />

AnlaufsteIle für Gespannfragen<br />

aller Art entwikkelt,<br />

neben der Konfektionierung<br />

von 6 bis 8 EML-Gespan-<br />

nen pro Jahr führt er auch andere<br />

Gespann-Umbauten und<br />

-Restaurierungen durch und<br />

will es sich manchmal auch leisten,<br />

einen gewünschten Umbau<br />

aus Gründen der erreichbaren<br />

Betriebsfestigkeit im Interesse<br />

des Kunden abzulehnen.<br />

Wie es weitergehen wird,<br />

CUT<br />

----<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 29


Nach den ersten paar Metern auf einem<br />

Gespann werden Sie es als Ungeübfer<br />

unausbleiblich feststellen: Die Bedienungselemente<br />

eines Motorrads liegen Ihnen wie<br />

gewohnt zur Hand, aber aus der ersten<br />

geplanfen Kurve wird nichts. Sollen Sie<br />

diese ersten Meter im öffenflichen Straßenverkehr<br />

unfernehmen, ziehen Sie sich sommerlich<br />

an, das Fahrverhalten wird Ihnen<br />

auch in der kalfen Jahreszeit den Schweiß<br />

aus den Poren freiben.<br />

Gespanngeometrie<br />

Es ist ja alles windschief!<br />

Das einspurige Moforrad. das immer im<br />

Zustand des labilen Gleichgewichfs gelenkt<br />

wird, wird nach physikalischen Gesefzmäßigkeiten<br />

auf einen kurzen Zug am rechten<br />

Lenkerende immer mif Links-Schräglage<br />

reagieren - das Gespann fährt wirklich nach<br />

rechts.<br />

Unvergleichlich mehr als beim Aufomobil<br />

dienen die einzelnen Komponenten der Gespanngeomefriein<br />

ersfer Linie dazu, die<br />

naturgegebenen Krankheiten eines solchen<br />

Fahrzeuges (als da sind asymmetrische<br />

Lenkung, asymmefrischer Antrieb, außermittiger<br />

und ho her Schwerpunkt, heikle<br />

Bremsenabstimmung) zu vertuschen, wobei<br />

sie sich gegenseitig im Weg stehen. Die<br />

optimale, allgemeingültige Gespanngeometrie<br />

kann es nicht geben, das sogenannte<br />

gufe Fahrverhalfen eines modernen Gespannes<br />

isf nicht mehr als der beste Kom<br />

prorniß.<br />

Die Spurweite beschreibt die Wendigkeit<br />

des Gespanns. Geringe Spurweite isf anzustreben,<br />

die Notwendigkeit der Unterbringung<br />

des Fahrerfußes und der Person im<br />

Beiwagen setzt hier die Grenze bei zirka<br />

105-110 mm. Größere Spurweiten bedingen<br />

durch den längeren Hebelarm zur Beiwagenspur<br />

ein größeres rechtsdrehendes<br />

Moment, Sie merken dies durch das not<br />

wendige Gegenlenken beim heftgen Anfahren.<br />

Bei ungebremstem Seitenwagenrad<br />

werden Sie beim Bremsen ein ordentliches<br />

linksdrehendes Moment bemerken, das mit<br />

dem Beiwagengewicht und der Spurweite<br />

ansteigt. In Schnee und Schlamm wird sich<br />

ein Gespann mit großer Spurweite durch<br />

den stärker wirkenden Widerstand des nichf<br />

angetriebenen Beiwagenrades leichter um<br />

die eigene Achse drehen oder steckenbleiben.<br />

Bei schmaler Spurweite kommf das<br />

Boot in Rechtskurven eher hoch, ist dann<br />

aber leichter zu kontrolleren.<br />

<strong>Der</strong> ständige Rollwiderstand des Beiwagenrades<br />

würde bei Geradeausfahrt ebenso<br />

ständiges Gegenlenken ertordern - um dem<br />

en'tgegenzutreten, gibt rnan diese rn Rad<br />

Vorspur, es lenkt also irnmer etwas nach<br />

links. Die Vorspur muß mit etwa 25-0 mm<br />

begrenzt sein, da sonst das Radieren des<br />

Seitenwagenreifens zu stark würde und<br />

dessen Lebensdauer gegen Null sinken<br />

lassen würde. Kornrnt man rnit der Vorspur<br />

30 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

nicht aus, den Rechtszug des Seitenwagens<br />

auszugleichen, greiff man zum positiven<br />

Sturz des Motorrades. Die Maschine wird<br />

um einige Grad zu der dern Seitenwagen<br />

abgewandten Seite geneigt gemäß dem<br />

physikalischen Gesetz, daß ein Rad, wenn<br />

es zu der Ebene, auf der es läuff, nicht<br />

gerade, sondern schräg steht, dann nicht<br />

geradeaus läuft, sondern einen Kreisbogen<br />

beschreibt. <strong>Der</strong> Sturz ist das Mittel zur<br />

Feinabstimmung des Geradeauslaufes des<br />

Gespanns und zur Anpassung an den zumeist<br />

vorherrschenden Beladungszustand<br />

des Bootes. In England werden Sie demzufolge<br />

aufgrund der gewölbten Straßen und<br />

des Linksverkehrs weniger Sturz brauchen.<br />

<strong>Der</strong> Vorlauf des Beiwagenrades verringert<br />

bei engen oder schnellen Linkskurven das<br />

Bestreben des Gespanns, über die Beiwagennase<br />

zu kippen. Auch ihm sind Grenzen<br />

gesetzt: Das angetriebene Hinterrad des<br />

Motorrades wil in Kurven nur um einen<br />

Drehpunkt rollen, der irgendwo auf der ver-<br />

1ängert gedachten Achse des Rades liegt.<br />

Durch die bereits gegebene Vorspur und<br />

durch zusätzlich großen Vorlauf liegen die<br />

Drehpunkte von Hinterrad und Seitenwagenrad<br />

weit auseinander - beide Räder<br />

müssen verschleißfördernd radieren, um<br />

gemeinsam die Kurve kratzen zu können<br />

<strong>Der</strong> Nachlauf stabilsiert so wie bei einem<br />

Solomotorrad den sicheren Geradeauslauf,<br />

er erhöht aber die notwendigen Lenkkrätte.<br />

Die Nachläufe von 200 km/h schnellen Motorrädern<br />

sind mit weit über 100 mm der<br />

Zumutbarkeit im Gespannbetrieb davongefahren.<br />

Nachläufe bis 90 mm gelten als<br />

erträglich, EML-Gespanne komrnen mit etwa<br />

50 mm aus.<br />

<strong>Der</strong> geringe Nachlauf ist mit einer der Gründe<br />

für die im Gespannbetrieb sehr sinnvol-<br />

" len Vorderrad-Schwingenkonstruktionen<br />

und auch dafür, daß kaum ein Gespann<br />

ohne hydraulischen oder mechanischen<br />

Lenkungsdämpfer auskommt.<br />

Windschief: Geometrische Kniffe können<br />

~-_._-<br />

SPURWEITE ~<br />

VORSPUR<br />

U.<br />

::<br />

:5<br />

a:<br />

§2<br />

den Rechtszug und die Kippneigung des<br />

Gespannes nicht wegdividieren. Sie erkaufen<br />

sich den Ausgleich mit einem schieftaulenden<br />

Seitenwagenrad, das das Fahrzeug<br />

nach links drückt und das dauerradiert Und<br />

mit zwei Maschinenrädern. die durch den<br />

Sturz nach links laufen wollen, aber vom<br />

Rechtszug des Seitenwagens in Geradeausrichtung<br />

gezwungen werden - auch sie<br />

radieren immer. Es bleibt hoher Rollwiderstand<br />

und Reifenverschleiß wie an keinem<br />

anderen Fahrzeug.<br />

Entschädigt wird der Gespannfahrer durch<br />

hervorragende Spürbarkeit von unlerschiedlichen<br />

Fahrbahnzuständen u~d durch<br />

große Fahrsicherheit auf glattem Boden<br />

Und aRiesenhetz'<br />

Grafiken mii freundlicher Genehmigung<br />

des BvdM e. V.<br />

Gespann von morgen, Preis von übermorgen?<br />

Krauser Domani.<br />

weiß Trksak wegen der neue-<br />

sten restriktiven EinzeItypisierungsbestimmungeneinstweilen<br />

noch nicht und sieht momentan<br />

nur in einer Sonderbestimmung<br />

oder im österreichischen<br />

Weg der ewig geltenden<br />

Übergangsbestimmungen eine<br />

Lösung. Seine Kundschaft ortet<br />

er durchaus nicht im Bereich<br />

der reichen Pimpfe, sondern in<br />

Motorradfahrern, die auf einmal<br />

Frau und Kind haben oder die<br />

sich ein neues Fahrgefühl erschließen<br />

wollen.<br />

Anders Carl Spiesberger, Prokurist<br />

der Firma Kradimpex:<br />

"Vom jungen Buben bis zum<br />

Altnazi ist da alles dabei", be-<br />

schreibt er die Zielgruppe, die<br />

am massiven Eisen der russischen<br />

Marke Dnepr Gefallen<br />

findet. Spiesberger versuchte<br />

früher den Import in Eigenregie,<br />

gilt als schillernde Figur der Gespann-Szene<br />

und hat sich für<br />

Technokrad auch den Schweizund<br />

Deutschlandvertrieb der<br />

Gespannkräder gesichert, um<br />

das Unternehmen tragfähig zu<br />

machen. Wie bei allen, die beruflich<br />

mit Gespannen zu tun<br />

haben, greift der Bazillus in die<br />

Freizeitgestaltung über: Erst<br />

kürzlich von der über 2.800 Kilometer<br />

gehenden Deutsch-<br />

land- T rophy zurückgekehrt,<br />

muß man es ihm durchaus als<br />

privates Anliegen zugestehen,<br />

die Haltbarkeit der Dnepr -Gespanne<br />

unter Beweis zu stellen<br />

und weiter zu verbessern<br />

Durch gezielte Überarbeitung<br />

vor der Auslieferung der Fahr-<br />

zeuge ist es Kradimpex nicht<br />

unangenehm, sechs Monate<br />

oder 6.000 Kilometer Totalgarantie<br />

zu geben.<br />

Als einen Markt, "der sicher<br />

ausbaufähig ist, der aber auch<br />

nicht gerade explodieren wird",<br />

sieht der Vorarlberger Wilfried<br />

Mätzler, MT Gespanntechnik,<br />

die Absatzmöglichkeiten der<br />

von ihm importierten Umbau-<br />

sätze der holländischen Marke<br />

EML. Die Herstellung eines<br />

Vertriebssystems mit dem für<br />

Gespann-Umbauten notwendigen<br />

Know-how ist für ihn die<br />

Möglichkeit, seinen Produkten<br />

den Lebensraum zu verschaffen:<br />

Zum Schluß Eberhard Sarfert,<br />

Geschäftsführer von BMW, auf<br />

die Frage, wie weit bei der Konstruktion<br />

von BMWs auf die Eigenschaften<br />

der Fahrzeuge im<br />

Betrieb mit Seitenwagen eingegangen<br />

wird: "<strong>Der</strong> Gespannmarkt<br />

ist nicht existent."<br />

Michael Bemleitner


~in Dreirad ist das<br />

.. ~Ieiche Es muß<br />

mehr sein als der Versuch, einen<br />

Zipfel von eingebildeter Individualität<br />

zu erhaschen, wenn<br />

der eine beim Wort Gespann an<br />

ein ultraflaches Renngerät mit<br />

waghalsigem Schmiermaxen<br />

denkt, während vor dem geistigen<br />

Auge des anderen wieder<br />

der Fleíschhacker von gegenüber<br />

auftaucht, der damit die<br />

Frau und das dicke Kind ins<br />

Wochenende am Inundations-<br />

gebiet beförderte.<br />

ZUSAMMENSCHAU. Alle Boote in Österreich<br />

.<br />

V olkzäh<br />

Nie kriegt man alles, was man will, aber<br />

als Hoffnungsland steh 'n wir nicht so<br />

schlecht da.<br />

Dementsprechend breit gefächert<br />

ist auch das momentane<br />

Angebot an Seitenwägen, hinzu<br />

kommen noch etliche alte<br />

Steib- und Felber-Boote, die in<br />

Schuppen und Scheunen a~<br />

ihre Restaurierung warten. <strong>Der</strong><br />

Gespannfreund, so er nicht etwa<br />

an einen aufwendigen Eigenimport<br />

denkt, muß zwar auf<br />

die Produkte von kleineren<br />

deutschen, englischen und<br />

französischen Gespannwerk-<br />

stätten verzichten, sollte aber<br />

mit der Betreuung der offziell<br />

nach Österreich importierten<br />

Marken recht gut durchkommen.<br />

Wer an den Aufbau eines zeitgemäßen<br />

Gespanns mit ansprechenden<br />

Fahrleistungen<br />

denkt, wird wohl bei der Einbeziehung<br />

in die engere Wahl<br />

kaum an der holländischen<br />

Marke EML vorbeiko-mmen, koste<br />

es, was es wolle. Neben<br />

den östlichen, fernöstlichen,<br />

wenn nicht sogar fernstöstlichen<br />

Manufakturen, die allesamt<br />

vom Vorhang der westli-<br />

Fotos: M. Leibrentner, Archiv<br />

chen Technik ins technische<br />

Dunkel gestellt werden, ist EML<br />

der einzige Hersteller, der sich<br />

wirtschaftlich orientiert mit dem<br />

Bau von Gespannen bzw. Umbausätzen<br />

befaßt. Als Reputation<br />

neben den bislang fertiggestellten<br />

neuntausend Seitenwägen<br />

darf EML auf etliche gewonneneWeltmeisterschaftstitel<br />

im Seitenwagen-Motocross<br />

verweisen. Neben dem konstruktiven<br />

Niveau und der da-<br />

durch erreichten Fahrsicherheit<br />

ist es vor allem die Adaptierung<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 31


EML, montiert und typisiert:<br />

Motorradmodell Seitenwagenmodell<br />

Mini Tu. ST GT Sport<br />

8MW K 100/RS/RT 87.700,- 95.670,- 99.930,- 98.370,-<br />

BMW alle 2-Zylinder-Boxer-Modelle ab 74 88.970, - 97.430,- 101.540,- 100.430,-<br />

OUCATI900 SO/860 GT/GTS 62.160,- 72.170,- 77960,- 76.620,-<br />

MOTO GUZZI V 35, V 65, V 65 SP 63.300,- - - -<br />

MOTO GUZZI von 750 bis 1000 ccm 63.300,- 73.300,- 79.100,- 77760,-<br />

HONOA Goid Wind GL 1000/GL 100 - 72.170,- 77960,- 76.620,-<br />

HON DA Gold Wing GL 1200 - 82.390,- 87.450,- 86.320,-<br />

Y AMAHA XS 100 - 72 170,- 77960,- 76.620,-<br />

SUZUKI GS 1000/GS 1100 G, GS 850 G,<br />

GS 650 GT 62.160,- 72. 70,- 77960,- 76.620,-<br />

KAWASAKI Z 1300/Z 1100 ST/Z 1000 ST - 76.850,- 81.740,- 80.740,-<br />

HONOA CX 500/Cuslom 58.600,- - -<br />

Y AMAHA XS 650 71050,- - -<br />

-<br />

Alle Preise inkL 20% MwSt., Montage und Behörden-Vorführung, jedoch ohne Stempelmarken und Gebühren. Für Motorräder mit<br />

Vollverk!eídung wird der Mehraufwand mit ÖS 1.600,- berechnet.<br />

Information: MT~Gespanntechn¡k, Schwefelbadstraße 64, 6845 Hohenems, TeL. 05576/36675 und<br />

Fa. "lalo" ludwig Trksak, Schütteistraße 69,1020 Wien, TeL. 0222/7385274.<br />

der Boote an die verschiedenen<br />

Motorräder, die den Preis in die<br />

Höhe treibt und die nur in recht<br />

zeitraubender praktischer Erprobung<br />

zur zufriedenstellen-<br />

Was die Gondeln kosten:<br />

Modell Bootlänge<br />

Bootbreite<br />

einschI.<br />

Kotflügel<br />

den Serienreife gebracht werden<br />

kann. EML beruft sich darauf,<br />

daß nach Bekanntgabe des<br />

Motorradtyps alle notwendigen<br />

Teile bis hin zur letzten Beilag-<br />

scheibe ins Haus geliefert werden,<br />

und daß die Umbausätze<br />

die Eigenheiten jedes Motorradrahmens<br />

individuell berücksichtigen.<br />

Rahmen, die von ihrer<br />

Grundkonstruktion her nicht<br />

für den Anbau von Seitenwägen<br />

geeignet sind, werden<br />

durch Hilfsrahmen verstärkt<br />

oder durch komplett neue Rahmen,<br />

die im Kit enthalten sind,<br />

ersetzt, so etwa alle BMW-R-<br />

Modelle. Die beliebtesten Motorräder<br />

für den Umbau zum<br />

Gespann sind nach wie vor die<br />

großen Guzzis, Honda Gold<br />

Wings, BMWs und Yamahas<br />

XS 1100, die auf dem Gebrauchtmarkt<br />

oft recht günstig<br />

zu erwerben sind. BMW-Boxer<br />

lassen sich durch geringes Gesamtgewicht<br />

und durch niedrigen<br />

Schwerpunkt gute Fahreigenschaften<br />

im Gespannbetrieb<br />

nachsagen, die K 100 gilt<br />

durch den am weitesten entwik-<br />

kelten EML-Umbausatz und<br />

durch passende Motoreigenschaften<br />

als das Fahrzeug, daß<br />

die rundesten Fahreindrücke<br />

bietet - sosehr auch die Meinungen<br />

über die Haltbarkeit. der<br />

elektrischen Bestandteile auseinandergehen<br />

.<br />

Neu im EML-Angebot ist der<br />

zweisitzige GT 2, der den anti-<br />

Bootbreite Höchst. Preis<br />

(Innenmaß) Gepäckraumöffnung Gewicht belastung inkl. 20% MwSt.<br />

EML MINI (M) 1.870 mm 790 mm 490 mm 260 450 mm 65 kg 180 kg<br />

EML TOER (T) 1 .860 mm 780 mm 600 mm 310 x 480 mm 80 kg 200 kg<br />

EML SPORT (S) .930 mm 780 mm 520 mm 250 x 400 mm 85 kg 200 kg<br />

EML GT 2 2.010 mm 940 mm 720 mm 260 x 640 mm 90 kg 230 kg<br />

Importeur<br />

öS 49950.-) ')<br />

bis 68.680,-<br />

ÖS 61.760,-")<br />

bis 77280,<br />

ÖS 66.420 -')<br />

bis 79.920,-<br />

ca. ÖS 75.000,-')<br />

bis 89.000,-<br />

EML GT 3 2.010 mm 1.020 mm 810 mm 260 x 720 mm 93 kg 230 kg in Vorbereitung') ')<br />

JUPtTER (ISH) 1.900 mm 1145 mm 465 mm durch Rückenlehne 92 kg 120 kg ÖS 25.500,-<br />

MZ Superelastik 1.980 mm 800 mm 450 mm 350 x 320 mm ,Rg 15 kg ca. ÖS 20.000,-<br />

URAl (IRBIT) 1 .900 mm 1.080 mm 490 mm 495 x 340 mm 120 kg 100 kg ÖS 26.800,-<br />

VELOREX562 1.848 mm 840 mm 475 mm durch Rückenlehne 65 kg 105 kg ÖS 11.950,-0)<br />

VELOREX 700 1 .900 mm 836 mm 480 mm durch Rückenlehne 78 kg 105 kg ÖS 13.950,-0)<br />

') Die EML Preise gelten für Gespann-Umbausatze zur Selbstmontage, beinhalten 15-Zoll-Räder, Vorderschwingel1gabeJ, je nach Modell eventuelle Hilfsrahmen und sämtliche notwendige Kleinteile. Die<br />

Preisdillerenzen hängen vom jeweilgen Motorradtyp ab<br />

0) Montage- und Einzelgenehmigungskosten an Jawa 350 ÖS 2.950,-<br />

1) MT-Gespanntechnik, Schwefelbadstta8e 64, 6845 Hohenems, Te!. 05576/36675<br />

2) Fa. Kradimpex, Boschanstra8e 3, 2484 Weigelsdorf, TeL. 02254/3703<br />

3) Fa. Technokrad, F!orial1igasse 55, 1080 Wien, TeL. 0222/485358<br />

4) Fa. J. Faber, Kirchstetterngasse 21,1164 Wien, TeL. 0222/955561-0<br />

32 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

')<br />

')<br />

')<br />

2)<br />

3)<br />

2)<br />

4)<br />

4)<br />

quiert aussehenden GT 1 ablösen<br />

wird und dem der noch<br />

etwas breitere GT 3 in Bälde<br />

zur Seite gestellt wird.<br />

Die vom fahrene REITWAGEN XS 1100-Yamageha mit EML T-Boot, 95 PS bei<br />

8500 min-1, mag als Beispiel<br />

dafür stehen, daß sich modernen<br />

Gespannen Leistungsmangel<br />

wohl kaum nachsagen läßt,<br />

daß die Leistung bis zur möglichen<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

von etwa 165 km/h präzis ausgefahren<br />

werden kann, und daß<br />

die aufzuwendenden Lenkkräfte<br />

nichts mit den Fahrschulmaschinen<br />

seligen Datums zu tun<br />

haben. Sind die Fahreigenschaften<br />

der XS 1100 im Solobetrieb<br />

bekanntlich ein eher bedenkliches<br />

Kapitel, verlieren sie<br />

im EML-Gespann ihre Tücken<br />

und wandeln sich in lammfrommen<br />

Geradeauslauf, sobald die<br />

Lastwechselreaktionen des<br />

Bootes dem Fahrer in Fleisch<br />

und Blut übergegangen sind.<br />

Die Bremseigenschaften von<br />

Konstruktionen wie EML sind<br />

durch das Zusammenspiel von<br />

Breitreifen und Scheibenbrem<br />

sen den Verzögerungswerten<br />

von herkömmlichen Solomaschinen<br />

mit daran befestigten<br />

Beiwägen um Eckhäuser überlegen.<br />

Beiwägen: Hier gilt, was gefällt,<br />

kann auch zusammengeschraubt<br />

werden und mit dem<br />

Sanktus eines Mechanikermeisters<br />

und dem Gutachten eines<br />

Zivilingenieurs vielleicht sogar<br />

typisiert werden. Wer keinen<br />

Steib für sein historisches Fahrzeug<br />

findet oder restaurieren<br />

möchte, greife zum massiven<br />

Ural russischer Fertigung, wobei<br />

dem Spieltrieb kaum Grenzen<br />

gesetzt sind - so wurde<br />

vom Importeur erst kürzlich die<br />

erste BMW Österreichs mit angetriebenem<br />

Seitenwagenrad<br />

fertiggestellt, wohl in der Hoffnung,<br />

daß es kein Elefantentreffen<br />

ohne Schnee und Eis gibt.<br />

I.'enig Beachtung findet<br />

,.,. hierzulande der tschechische<br />

Velorex 562-Beiwagen,<br />

der im restlichen Europa sehr<br />

gerne auch an andere Motorräder<br />

als an Jawas angebaut wird.<br />

Seine Eigenschaften sind geringes<br />

Gewicht, relative Attrak-


J<br />

tivität und in Anbetracht des<br />

Preises absolut hochstehende<br />

Fertigungsqualität, sowohl des<br />

Fahrwerks als auch der Glasfaser-Karosserie.<br />

Die Obergrenze<br />

der vom Velorex-Seitenwagen<br />

verträglichen Motorleistung ,<br />

liegt bei 50 PS - zahlreiche<br />

Um- und Anbauten sowie Zu-<br />

behörteile auf der diesjährigen<br />

Kölner Messe zeugen davon,<br />

daß der Velo rex ein preiswerter<br />

Einstieg in die Gespannfahrerei<br />

ist. Grundvoraussetzung ist,<br />

daß Sie den originalen Universal-Anbausatz<br />

erst gar nicht bestellen,<br />

sondern den Anschluß<br />

an Ihr Motorrad neu überdenken<br />

und durch eigene oder zugekaufte<br />

handwerkliche Fähigkeiten<br />

betriebssicher durchführen.<br />

<strong>Der</strong> neue Velorex 700 basiert<br />

auf demselben Fahrgestell<br />

wie die Type 562, wirkt etwas<br />

utopisch und bietet durch die<br />

einfach anzubringende Abdeckplane<br />

bestmöglichen Wetterschutz<br />

für den Passagier.<br />

Wie alle angebotenen Seitenwägen<br />

besitzt auch er eine<br />

Bremse im Seitenwagenrad.<br />

Die ökonomische Warnung vor<br />

dem dritten Rad darf allerdings<br />

nicht fehlen: Ein vorschnell eingekaufter<br />

Seitenwagen wird<br />

sich fast immer als Faß ohne<br />

finanziellen Boden herausstellen.<br />

Sie werden zwar mit einem<br />

Fahrzeug unterwegs sein, das<br />

kein anderer hat, umso mehr<br />

empfiehlt sich vorherige genaueste<br />

Information über den<br />

Amtsweg und die Kosten der<br />

Einzelgenehmigung, noch ehe<br />

die Frage der konkreten techni-<br />

: sehen Machbarkeit geklärt wird.<br />

Die Garantie für das Überspringen<br />

der Zulassungshürde wird<br />

mit dem Seitenwagen nicht mitgeliefert<br />

und das Gesetz<br />

braucht jemanden, den es verantwortlich<br />

machen kann. Das<br />

kann Zeit, Geld und Überredungskunst<br />

kosten. M. B.<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 33<br />

I


ALLE BOOTE' Fahrbericht Dnepr 16 mit Ural-Seitenwagen<br />

,1 EC -i N<br />

ktioniert<br />

und gani~n f~;iCh aiies.<br />

111 großen eige<br />

71 Æ:t keiner Silbe wird erwähnt,<br />

1 " i ~aß die Dnepr ein direktes<br />

Nebenprodukt der Weltraumforschung<br />

ist. Nirgends steht, daß unter Verwendung<br />

der erlesensten Materialien von<br />

erlauchten Genies zukunftsbeherrschende<br />

Technologie verwirklicht werden<br />

konnte. Man verschweigt uns, daß<br />

sie in alles revolutionierender Weise für<br />

die Ewigkeit konzipiert wurde und will<br />

uns auch nicht sagen, wie wir motorradzufahren<br />

haben. Man läßt uns allein.<br />

Nur wir und die Dnepr.<br />

??? Ein Alternativkonzept?<br />

Wir, die wir mit der Dnepr in würzigem<br />

Frühherbst mit Kind und Kegel zum<br />

Fischessen in die Wachau fahren wollten,<br />

aber schon in Klosterneuburg zum<br />

Kalbsgulasch einkehrten, näherten uns<br />

mit jedem Kilometer und mit stahlharter<br />

Lebenslust dem Punkt, wo der Hase im<br />

Pfeffer liegt: Die Techniker In Kiev müssen<br />

mit der Dnepr dieselbe ursprüngliche,<br />

naturbelassene Freude haben wie<br />

der kleine Bub, der seinen Matador-Kran<br />

zum ersten Mal zum Funktionieren<br />

bringt. Alles dreht sich, alles bewegt sich<br />

34 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

~<br />

i:<br />

~ ~.~..~<br />

!~ j<br />

i:<br />

õ;<br />

,9<br />

~<br />

Einziger Teilnehmer der Kahlenberg-Werlungsfahrl im September<br />

1986.<br />

- da nötet es keinen Weihrauch, jede<br />

Aufarbeltung, jeder Konstruktionsplan<br />

würde das Staunen über das Wunder<br />

der Technik hinweg raffen und die glitzernden<br />

Augen tränenblind werden lassen.<br />

Die Technik der Dnepr 16 ist so<br />

nackt und so pur wie die FormeIsammlung<br />

im Physikbuch, völlig unbelastet<br />

von den Erfordernissen des dekadenten<br />

Ost-West-Dialog mit intellgenten<br />

Produkten aus Österreich.<br />

o<br />

Verbrauchermarktes. Zur endgültigen<br />

Marktreife wird sie so behutsam geführt,<br />

wie es der Physikprofessor mit seinen<br />

Schülern tut, wenn er während des Unterrichts<br />

ins Lehrmittelzimmer entschwindet<br />

und dort seine Zigarette<br />

raucht, während sie draußen unter Getöse<br />

die Anschauunç¡smodelle verfeinern.<br />

Er weiß, daß die Schüler Spaß haben<br />

werden an dieser einzigartigen Form<br />

des Kraftfahrzeuges, dem überschweren<br />

Gespannkrad. Etwas, das ursprünglich<br />

für rein militärische Zwecke gebaut<br />

wurde, für harten Einsatz abseits befestigter<br />

Straßen, muß seine Daseinsberechtigung<br />

nicht unbedingt noch einmal<br />

beweisen. Wenn es nur ein kleines blßchen<br />

unverwüstlich ist.<br />

Tedes Fahrerhandbuch, das man der<br />

J Dnepr beifügen würde, wäre wie der<br />

Versuch des Eskimos, dem Neger beizubringen,<br />

wie er sich vor der Sonne


~<br />

~.<br />

schützen soll Deswegen nur eine hektographierte<br />

Zusammenschrift, die mystisch<br />

bereits vor einem Grunddatum<br />

eines Gespannes, dem Nachlauf, haltmacht.<br />

Sagen wir, er ist permanent sich<br />

verändernd, aber beachten wir das angetriebene<br />

Seitenwagenrad, denn von<br />

ihm aus läßt sich der Kraftluß am schönsten<br />

aufrollen. Seitenwagenradgetriebe<br />

(" Reductor"), es gibt 37% der Motorkraft<br />

an das SW-Rad weiter, dann Kardan,<br />

dann Vierganggetriebe mit Rückwärtsgang.<br />

Hier merken wir nach einigen<br />

Metern zum ersten Mal, daß wir ein<br />

Gespann fahren. (Durch den Antrieb des<br />

Beiwagens und durch die Motorbremswirkung<br />

auch über dieses Rad ist die<br />

Dnepr 16 so ziemlich frei von Einflüssen<br />

des Bootes auf das Geradeauslaufverhalten<br />

beim Gasgeben und -wegneh-<br />

~t.~<br />

i<br />

ì\<br />

,<br />

0r'r)r<br />

Ganz geheim: Hier wird nichts<br />

verschwiegen.<br />

men): Rechts von uns macht es<br />

"Klonck" - das Getriebe artikuliert sich<br />

durch Körperschall über die blecherne<br />

Fahrgastzelle die in diesem Fall als<br />

Resonanzverstärker dient. Jetzt sehen<br />

wir es auch, Steib Behörden- und Wehrmachtsboot,<br />

neu in Kiew erfunden.<br />

Nicht erfunden ist der luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor<br />

mit 649 ccm Hubraum,<br />

er hat 36 PS bei 5.800 min-1 oder<br />

38 PS bei 5.600 bis 5.900 min-1 Und,<br />

Knalleffekt, auch BMW hat ihn nicht<br />

erfunden. Denn potzblitz, wie soli man<br />

einen luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor<br />

schon anders bauen, und als<br />

Beweis dafür ist kein Trumm mit dem<br />

irgendeines BMW-Motors ohne Adaptionen<br />

austauschbar. Die Dnepr 16 ist da<br />

schlauer als ihre Vorgängerin Dnepr<br />

MT 12, die sich von R-85-Sammlern als<br />

Ersatzteildepot plündern lassen mußte.<br />

Leichtmetallzylinder, 649 ccm Gesamthubraum,<br />

Stoßstangen und Kipphebel,<br />

die zuerst als Drehzahlmesser, darüber<br />

eventuell als Drehzahlbegrenzer fungieren,<br />

Wenige Dnepr fahren ab Manufaktur<br />

mehr als einige Kilometer. <strong>Der</strong> Öster-<br />

reich-Importeur tut exakt und sehr akribisch<br />

Ähnliches, wie russische Militärwerkstätten<br />

es tun, nämlich: Er nimmt<br />

aus einer statistisch ausreichenden Anzahl<br />

von Dneprs die Kolben und Zylinder,<br />

die in Serie mit Spiel zwischen 0,1<br />

und 0,01 mm geliefert werden und paart<br />

die verschiedenen Streuungen so, daß<br />

sich ein seriöses Spiel von ca. 0,04 mm<br />

einstellt. Obskure Zylinder werden neu<br />

gehont, die Ventile werden prinzipiell<br />

neu eingeschliffen. <strong>Der</strong> Wiener Dichtungsspezialist<br />

Roislläßt eine voluminösere<br />

großzügiger verrippte Ölwanne<br />

gießen, die Batterie der 12-Volt-Anlage<br />

wird durch ein westliches Fabrikat ersetzt.<br />

"Jlel Wunderliches erzählt man sich<br />

" über die Lebensdauer von Dneprs.<br />

Wir haben es auf den fünfhundert Kilometern<br />

Testdistanz nicht geschaff, sie<br />

abzustechen, und als wir am Klangbild<br />

merkten, daß das erste Service fällig<br />

sein mußte, gaben wir sie flugs zurück.<br />

Damit könnte sie tatsächlich das Prädikat<br />

robust verdienen, also widerstandsfähig<br />

und nicht unbedingt unverwüstlich. Sicherheit<br />

gibt das umfangreiche Bordwerkzeug,<br />

die Vermutung, daß wir den<br />

Physikunterricht nicht allzuoft geschwänzt<br />

haben und der Glaube, daß<br />

jeder Dorfschmied im hintersten Afghanistan<br />

imstande sein müßte, das Krad im<br />

Eventualfall wieder zu repassieren.<br />

Aber wir fahren noch. Die Einflüsse des<br />

Boots sind erwähnt gering, die Lenkkräfte<br />

sind enorm hoch und halten Jedem<br />

Vergleich stand, der Nachlauf interessiert<br />

jetzt wirklich niemanden mehr. Die<br />

Bremsen des SW-Rades und des Hin-<br />

terrades lassen sich mit Brachialgewalt<br />

blockieren; die Vorderradbremse - ein<br />

Wunder der Serienstreuung - ist äußerst<br />

gnädig zur Telegabel, die Einflüsse irgendwelcher<br />

Art überhaupt nicht will.<br />

Und wir fahren noch. <strong>Der</strong> gewaltig breite<br />

Lenker ist der beste Lenkungsdämpfer.<br />

Mit demnächst lieferbarer anderer Übersetzung<br />

wird die Höchstgeschwindigkeit<br />

ziemlich über Hundert betragen, aber<br />

lassen wir's dabei, bei nicht topfebener<br />

Fahrbahn ist sie grimmig genug. Fahren<br />

mit dem Boot in der Höhe is' nix, weil<br />

dabei naturgemäß über das Differential<br />

die Motorleistung in das frei sich in der<br />

Luft drehende Beiwagenrad verpuff,<br />

das kann die um fünf Tausender billigere<br />

Dnepr 11 ohne Beiwagenradantrieb<br />

schöner. Dafür wissen wir aus einem<br />

vergangenen Wintereinsatz, daß die<br />

Traktion der Sechzehner auf glattem<br />

Grund sensationell ist und alles schlägt.<br />

Da gibts keine Autos, keine Vmax, keine<br />

GSX und keine GPZ.<br />

M. Leibrentner<br />

Geschobene Vorderradschwinge 12.900,-<br />

Knieschutzbleche . . . . . . . .. 980,-<br />

Windschutzscheibe für SW 2.650,-<br />

Gepäckträger für SW 1.ì50,-<br />

Benzinkanisterseitenhalterung 850,.<br />

Abdeckung für Reserverad ........... 1.155,-<br />

Preise in ÖS exkl. 20% Mwst. In Vorbereitung:<br />

Großtank, Differentialsperre, Gepäckträger für Motorrad,<br />

Aufsatzkabine für SW, Schneeketten. .<br />

Technische Daten<br />

",.c<br />

Motor: 2-Zyl.-4-Takt in Boxeranordnung, luftgekühlt,<br />

649 ccm, ca. 38 PS bei ca. 5.800 min-1,<br />

4,8 mkp bei 5.000 min-1 OHV mit Stoßstangen<br />

und Kipphebel, Bohrung x Hub 68 x 78 mm,<br />

Verdichtung 8,5: 1, Gleichdruckvergaser Leningrader<br />

Vergaserfabrik 2 x 28 mm ø, Kickstarter.<br />

Zweischeiben-Trockenkupplung, auch über<br />

Schaltwippe ausrückbar, Vierganggetriebe plus<br />

Rückwärtsgang, Kardanwelle zum Hinterrad,<br />

von dort Differential und Kardanwelle zum Seitenwagenrad.<br />

Fahrwerk: Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen,<br />

Telegabel vorne, Federweg<br />

140 mm, Standrohrdurchmesser 48 mm, zwei in<br />

der Vorspannung dreifach verstellbare Federbeine<br />

hinten, Federweg 100 mm, Federbein für<br />

Seitenwagenrad, Federweg 78 mm, Speichenräder<br />

plus Ersatzrad 3,75 x 19 untereinander<br />

austauschbar, Trommelbremsen 200 mm ø, vorne<br />

Duplex, hinten und Seitenwagen Simplex,<br />

mechanische Feststellbremse. Seitenwagen:<br />

Stahlrohrrahmen mit Schwinge, 4-Punkt-Aufhängung<br />

an Motorradrahmen, SW-Boot aus<br />

Stahlblech. Elektrik: Lichtmaschine 150 W/12 V,<br />

Batterie 12 V/15 Ah. Abmessungen: Radstand<br />

1.500 mm, Länge 2.500 mm, Breite 1.800 mm,<br />

Höhe 1.00 mm, Bodenfreiheit 125 mm, Lenkkopfwinkel<br />

56°, Vorlauf 10 mm, Sturz 3°, Gewicht<br />

vollgetankt mit Werkzeug und Öl 350 kg, zulässiges<br />

Gesamtgewicht 610 kg, Tankinhalt 191 inkl.<br />

21 Reserve. Seitenwagen: Gewicht 120 kg,<br />

höchstes zulässiges Gesamtgewicht 220 kg,<br />

Länge 1.920 mm, Breite 1.080 mm, Höhe<br />

640 mm, Bodenfreiheit 270 mm. Preis:<br />

ÖS 72.500,-. Importeur: Fa. Kradimpex GesmbH,<br />

Boschanstraße 3, 2484 Weigelsdorf, Telefon<br />

02254/37 03.<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 35<br />

l


ALLE BOOTE: Jawa 350 mit Velorex 562-Seitenwagen<br />

S. ie ist California immer die geblieben.<br />

gute alte<br />

Damals, als man mit Westernlenker<br />

und hochgezogenen<br />

Auspuffen noch der Blade Runner<br />

des Häuserblocks war und<br />

die Mopeds so richtig gemein<br />

schrecken konnte.<br />

Jedes Facelifting straff ein paar<br />

Falten, doch das alte Herz<br />

schlägt noch. Fast jeder Jahrgang<br />

bringt neue Zierlinien und<br />

ein kantigeres Motorgehäuse<br />

mit schärferen Kühlrippen, drinnen<br />

ist immer der luftgekühlte<br />

Zweitakt-Zweizylinder mit<br />

Schlitzsteuerung, 25 PS bei<br />

5.250 min-1 und Vierganggetriebe.<br />

Gemischschmierung<br />

1.50 und 12-V-Lichtanlage<br />

nehmen wir mittlerweile als<br />

selbstverständlich hin, mit der<br />

Leistung lassen sich keine Bäume<br />

verpflanzen, aber die Charakteristik<br />

paßt recht gut zum<br />

Gespannbetrieb. <strong>Der</strong> nutzbare<br />

Drehzahlbereich ist sehr breit<br />

und bauchig, wenn der Motor<br />

auch ab etwa 5.000 min-1 ruppig<br />

und unwillig ist.<br />

Es ist alles eine Frage der Einstellung<br />

und ohne lästern zu<br />

wollen, können wir von einem<br />

Jawa-Motor berichten, der mit<br />

verstellter Zündung mit ausgeschlagenen<br />

Vergaserdüsen sowie<br />

mit zwei Zündkerzen unterschiedlicher<br />

Wärmewerte auf<br />

einmal ging wie die Hölle und<br />

der Leistungsentfaltung eines<br />

TZ-Motors in nichts nachstand.<br />

36 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

, f Kur in di~<br />

eht sie aU, bleibt die<br />

ar Jahre g.. hnnen, sie Gewand<br />

Alle pa , nach BOt '11 neuen zurück,<br />

Tschechei, d kehr i<br />

gleiChe un<br />

Das fur den Anschluß des Velorex-Seitenwagens<br />

taugliche<br />

Modell der Jawa besitzt fertige<br />

Anschlußpunkte sowie eine<br />

härtere Feder in der T eleskopgabel,<br />

die Gesamtabstimmung<br />

des Gespanns bleibt dennoch<br />

ziemlich weich <strong>Der</strong> Velorex<br />

562 ist mit seinem geringen<br />

Eigengewicht von 65 kg kaum<br />

merkbar, für schnellere Fahrt in<br />

Rechtskurven empfiehlt sich<br />

die Zuladung von Ballast oder<br />

eines Passagiers, wenn man<br />

das Seitenwagenrad gerne am<br />

Boden hat. Lackierungsqualität<br />

des Seitenwagenrahmens und<br />

Verarbeitung der Bootskarosserie<br />

sind von hoher Gùte die<br />

Trommelbremse im Seitenwagenrad<br />

ist schon bei mäßigem<br />

Pedaldruck stärker, als der<br />

schmale Reifen verträgt. Passagiere<br />

bis 180 cm Körpergröße<br />

können sich gerade ausstrekken<br />

und werden durch die gewölbte<br />

Plexiglasscheibe sehr<br />

wirksam vom Fahrtwind abgeschirmt.<br />

Auf speziellen Kundenwunsch<br />

ist für das Heck der<br />

Gondel ein Gepäckträger lieferbar.<br />

Wie die MZ besitzt die<br />

Jawa zur Verringerung des<br />

Wartungsaufwandes eine gekapseite<br />

Hinterradkette und<br />

weist damit auf ein Diagnoseprinzip<br />

hin: Wenn eine Jawa Öl<br />

schwitzt, an Gabeldichtungen,<br />

am Motorgehäuse und so, dann<br />

lebt siel<br />

M.B.<br />

E<br />

Ursprünglichkeit in neuer Kleidung,<br />

Technische Daten<br />

Foto. Motokov<br />

Motor: 2-Zyl.-2-Takt schlitzgesteuert, luftgekühlt,<br />

343,5 ccm, 25 PS bei 5.250 min-1, Bohrung x Hub 58 x<br />

65 mm, 3,36 mkp bei 5.000 min-1, Verdichtung 9,8.1,<br />

Gemischschmierung 1 50, Vergaser JIKOV 2928 CE,<br />

Ölbad-Mehrscheibenkupplung, Vierganggetriebe, Sekundärantrieb<br />

Kette zum Hinterrad, Kickstarter. Fahrwerk:<br />

Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen, Telegabel vorn, Federweg<br />

150 mm, zwei Federbeine hinten, Federweg 80 mm,<br />

Duplex-Trommelbremse vorn, 160 mm 0, Einfach-Trommelbremse<br />

hinten und im SW-Rad, 160 mm 0, mechanische<br />

Feststellbremse. Seitenwagen: Stahlrohrrahmen mit<br />

Schwinge, Aufhängung verschraubt, SW-Boot aus Glasfaser.<br />

Elektrik: Drehstromlichtmaschine 14 V /15 A. Abmessungen:<br />

Länge 2.080 mm, Spurbreite 1.025 mm, Höhe<br />

1.200 mm, Gewicht vollgetankt 231 kg, höchstes zulässiges<br />

Gesamtgewicht 486 kg, Tankinhalt 17 I. Seitenwagen:<br />

Gewicht 65 kg, höchstes zulässiges Gesamtgewicht 170 kg,<br />

Länge 1.848 mm, Breite 840 mm, Höhe 1 150 mm Preis:<br />

ÖS 42.850,-. Importeur: J. Faber GmbH, Kirchstetterngasse<br />

21, 1164 Wien, Telefon 0222/955561-0<br />

i


~ A ~<br />

~n' us deutschem Raum kommt<br />

~ für die MZdieliebevolle Bezeichnung<br />

"Sachsenharley". Diese Liebe<br />

fehlt uns, wir sind aber auch nicht so<br />

: gehässig, daß wir die Ausdrücke" Dres-<br />

~. den-Gamma fi oder "Zschopau-Fazer"<br />

in den Mund nehmen würden. Die MZist<br />

ein Motorrad undnat daher pas Recht,<br />

importiert zu werden wiejèâ&s andere<br />

Motorrad auch,<br />

Die Faustregel für die drei Marken, die in<br />

Österreich Motorräder mit Seitenwagen<br />

fixfertig anbieten,lautet 100 km/h, Bergab<br />

etwas darüber, bei Seitenwind etwas<br />

weniger, sie werden immer irgendwie<br />

erreicht und der Entschlu ß zum Besitz<br />

eines solchen Fahrzeuges ist eige¡¡tlich<br />

viel wesentlicher, als die Umstände, Wie<br />

diese 100 km/h zustande kommen. .<br />

Die'21 PS der MZ kommen. bei<br />

5,500 min-1 aus einem schlitzgesteuer- ~<br />

ten Einzylinder-Zweitakter mit 243 cni3<br />

Hubraum, sie kommen ohne technische<br />

Purzelbaume recht drehfreudig und sie<br />

benötigen ein Fünfganggetriebe, um<br />

nicht in einem Drehzahlkeller verlorenzugehen,<br />

Über den technischen Standard<br />

der sechziger Jahre erhebt sich der<br />

MZ-Motor duch die Getrenntschmierung,<br />

die lastabhängig bis zum Verhältnis<br />

1 : 70 abgemagert wird, Rauchfahnen<br />

kennt eine richtig eingestellte MZ nicht.<br />

Im Gespann beträgt die Sekundärüber-.<br />

setzung 1: 3,2 (Solomotorrad 1 : 2,53),<br />

das Getriebe ist sehr gut abgestuft und<br />

ist der Faktor, daß sich das 225 kg<br />

schwere Gespann im Stadfverkehr gar<br />

nicht so elend lahm fährt, wie es die<br />

mickrige nominelle Motorleistuiig ver-'<br />

muten ließe. . .<br />

:,<strong>Der</strong> Seitenwagen ist .mit 85 kgEigengewicht<br />

gerade nicht zu leicht und nicht zu<br />

schwer für theoretisch sichere' Fahrei~<br />

genschafteii, die Karo ' ~ aus ",<br />

Stahlblech. Das vord<br />

Bootes läßt sich<br />

und bietet dàmit se<br />

stiegsmoglichkeit ' ~<br />

Die 250 ETZ '<br />

Warnung des Verkehrsministers:Auch<br />

dieses Objekt ist kein richtiges Gespann,<br />

sondern ein Kraftrad mit angeschraubtem<br />

Beiwagen.<br />

bereits seitenwagenvorbereitet das<br />

Werk verlassen, die Aufhängungspunkte<br />

sind dann am Motorradrahmen schon fix<br />

angeschweißt, der Seitenwagen läßt<br />

sich mit Schnellverschlüssen rasch anund<br />

abnehmen. Am Fahrverhalten entzünden<br />

sich die Gemüter von Gespannfreunden<br />

- zu weich die Federungsabstimmung,<br />

zu biegsam die Aufhängungen,<br />

zu hoch der Schwerpunkt. Es ist<br />

nur recht und billig, die MZ mit Motorradgespannen<br />

der fünfziger Jahre zu vergleichen<br />

und da fällt zum Beispiel in<br />

einem Slalombewerb auf, daß man unvorbereitet<br />

auf einer steinalten Pu eh SG<br />

mit Felber-Beiwagen um eine erkleckliche<br />

Anzahl von Plastikhütchen schneller<br />

fahren kann, als auf der MZ, ohne ständig<br />

in Überschlagsnähe zu sein, Somit<br />

ist auch schon gesagt, daß die Original-<br />

. pereifungausreichend ist, denn bessere<br />

Haftung würde bei "schneller" Kurvenfahrt<br />

im Endeffekt der Sicherheit abträglich<br />

sein, der mit der MZ mögliche kontrollierte<br />

Drift in Linkskurven ist allemal<br />

besser.<br />

Im Ringen mit der derzeitigen direkten<br />

Konkurrenz, .also Dnepr und Jawa,<br />

schneidet MZ in den Bereichen Lenkbarkeit<br />

und Bremsen am besten ab.<br />

Obwohl der Nachlauf für ein gespanntaugliches<br />

Fahrzeug mit 95 mm unüblich<br />

hoch ausgefall~m ist, sind die notwendigen<br />

Lenkkräfte erstaunlich gering und<br />

~ Kurvenfahrten bei yerhaltenem Tempo<br />

am präzisesten mpglich. Die. Einscheibenbremse<br />

vorne ist ein ostdeutscher<br />

Nachbau ,nach Brembo-Lizenzen und<br />

dem Originalnicht nachstehend, die<br />

Trommel imSeitenwagenrad wird hy-<br />

,draulisch betätigt und ist bei richtiger<br />

Abstimmung mifder Hinterradbremse<br />

exakt zu dosieren. Hurra, wird sind mo-<br />

dern -' '~, tive Fahrsicherheit und die<br />

An fe . akzeptablen Standard~.<br />

'~' en das ge''ohrrungsbeende<br />

Fahrzeu,gvRr" gelì<br />

tt ist. Gespannfahten,<br />

aráuf àngéwi,esenist.:. ..<br />

:. ~w;'M. 13. .<br />

Es ist die Fastenzeit der Leistungssehnsucht<br />

und der Presti-.<br />

gegelüste.<br />

Technische Daten<br />

Motor: 1-Zyl.-2-Takt schlitzgesteuert,luftgekühlt,<br />

243 ccm, 21 PS bei 5.500 min-1, 2,8 mkp bei<br />

5.200 min-i, Bohrung x Hub 69 x 65 mm; Verdichtung<br />

10: 1, Vergaser BVF 30 mm ø, Getrenntschmierung,<br />

Ölbad-Mehrscheibenkupplung, Fünf- .<br />

ganggetriebe, Sekundärantrieb Kette zum Hinterrad,<br />

.Kickstarter. Fahrwerk: Stahl-Kastenprofírahmen,<br />

Telegabel vorne, Federweg 185 mm, 2 Federbeinehinten.<br />

Federweg 100 mm, Einfachscheibenbremse<br />

vorne, 280 mm ø, Trommelbremse hihten<br />

und im SW-Rad, 160 mm ø, mechanische Feststell- ,<br />

bremse. Seitenwagen: . Stahlrohrrahmen mit<br />

Sèhwinge, Aufhängung mit Schnellverschlüssen;<br />

SW-Boot aus Stahlblech. Elektrik: Lichtmaschine ~<br />

180 W/12 V, Batterie 12 V/9 Ah. Abmessungen:<br />

Radstand 1.380 mm, Länge 2.160 mm, Spurbrelfe<br />

1.020 mm, Höhe 1.310 mm, LenkkopfwinkeI63°;<br />

Nachlauf 95 mm, Gewicht vollgetankt 24Q kg, höch- .<br />

steszulässiges Gesamtgewicht 515 kg, Tankinhalt<br />

171 inkl. 1,51 Reserve. Seltenwiigen:Gewicht<br />

85 kg, höchstes zulässiges Gesamtgewiòht 200 kg.<br />

Länge '~1.980 mm, Breite 800 mm. Preis:<br />

ÖS 44.900,-. Importeur: Fa: Technokrad, Floriani~<br />

gasse 55,1080 Wien, Telefon 0222/485358.


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SPORT SPECIAL: Transalp-Rallye 1987<br />

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Man schimpfe uns<br />

nicht einen krummen<br />

Hund, wenn<br />

es in diesem<br />

Sport Special<br />

nicht um das heftige<br />

llnd dauerhafte<br />

Offnen der Gasschieber<br />

geht,<br />

wenn dahinter<br />

handfeste Produktwerbung<br />

steht und wenn - 300 Transalps mit 450 Teilnehmern: <strong>Der</strong> Alpen-<br />

wir geben zu: ein Superstau muß vermieden werden.<br />

schweres Sakrileg<br />

- Tourenfahrer<br />

ihre Freude<br />

daran haben wer-<br />

aussichtlich 300 Hondas man<br />

auf dem Weg nach Nizza auch<br />

geschnupft hat - es interessiert<br />

keinen Menschen.<br />

den. Doch die wie- 7IÆan soll ankommen, sich<br />

d er b e I e bt e Tl" rans- i ren, ein genießen. bißchen plagen, <strong>Der</strong> imposante fah-<br />

alp-Rallye er- Enduro-Kreuzzug in den Süden<br />

frischt Geist und - es wir?, wie gesagt n:it<br />

.. 300 Motorradern und 450 Teil-<br />

Korper, kostet nehmern gerechnet - erfordert<br />

Zeit und Geld ist einen nicht weniger imposanten<br />

a I SO S' por. 't" Vier Organisationsaufwand.<br />

Service- und Begleitfahr-<br />

führen und betreuen. Die Folie<br />

ist ein Stück Marke- gen von kapitaleren Ausritten,<br />

S zeuge ting und wird werden manchem Abstürzen, den Rallye-Pulk<br />

Infarkten und Hand-<br />

Fuchs die zu hoch hängenden greiflichkeiten mit der Beifahre-<br />

Trauben sein: Die Teilnahme an rin werden von sechs Ärzten<br />

der Transalp-Rallye ist an den unter Kontrolle gehalten. Den<br />

Besitz eines öS-70.000-Motor- Überblick über den Gesamtverrades<br />

gebunden. Beim Kauf ei- lauf der Rallye wird man von Innsbruck ist die letzte<br />

ner Honda Transalp 600 V einem Hubschrauber aus begibts<br />

ein bisserl Rallye zum halten.<br />

Station der Rallye in<br />

Sonderpreis dazu. Mit einem rauschenden Fest, Österreich.<br />

<strong>Der</strong> Versuch, ein neues Motor- an dessen Ende vermutlich ein<br />

radmodell über gezielte Veran- festlicher Rausch als erste Sonstaltungen<br />

besser an den Mann derprüfung der Rallye steht,<br />

zu qringen und noch dazu in nimmt das Transalp-Ereignis<br />

der Offentlichkeit Aufmerksam- am 12. Juli seinen Lauf, nachkeit<br />

damit zu erregen, ist legitim dem die Teilnehmer bereits eiund<br />

im Grunde genommen je- nen Tag vorher in Wien begrüßt<br />

ner Gedanke, der den Motor- werden.<br />

sport am Leben erhält. Am 13. Juli, ein Montag, bewe-<br />

<strong>Der</strong> Verkaufsförderung gegen- gen sich die 300 Transalps und<br />

über steht die olympische Idee: wir hoffen inständig, daß sie am<br />

Dabeisein ist alles! Die Trans- Kellner von der Dopplerhüttn<br />

alp-Rallye beginnt in Wien und vorbeidefilieren - der einzig<br />

endet in Nizza, wobei der Ver- würdige Weg, Wien auf zwei<br />

anstalter vorsieht, Reihenfolge Rädern zu verlassen. Das erste<br />

und Bestzeit im Ziel zu ignorie- Tagesziel ist Gmunden.<br />

ren. Sie ist weder ein Gebirgs- Am zweiten Fahrtag verläßt die<br />

Cannonball noch ein älpisches Rallye bereits Österreich, um<br />

Paris-Dakar. Wie viele der vor- über Berchtesgaden herein-<br />

40 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

--_.__..---,-_.-<br />

zubrechen. Danach ist Garmisch<br />

an der Reihe, wo die<br />

deutschen Gastgeber ein weiteres<br />

rauschendes Fest abziehen<br />

und die Rallye zurück nach<br />

Österreich schicken.<br />

Ab Innsbruck führen steinige<br />

Pfade und endlose Kurvenorgien<br />

über Canazei, Bormio,<br />

Bellinzona, Interlaken, Evian,<br />

Lanlebourg, Barcelonette und<br />

Tende in rund 300 km langen<br />

Tagesetappen den Rallye-Troß<br />

nach Nizza. Die insgesamt<br />

14 Stationen werden zwischen<br />

dem 11. und 26. Juli angefahren<br />

und werden den Transalp-<br />

.' Besitzern 4.000 der intensiven<br />

~ Kilometer auf den Tacho schrei-<br />

~ ben. Nicht weniger als 84 teils'<br />

~ befestigte, teils unbefestigte<br />

~ Pässe werden ihnen in den<br />

i; Weg gelegt werden.<br />

Etwa 30 der 450 Teilnehmerplätze<br />

werden österreichischen<br />

Transalp-Fahrern vorbehalten<br />

bleiben, die sich mit der verhältnismäßig<br />

erträglichen Kostenseite<br />

der Rallye anfreunden<br />

werden müssen.<br />

Als Nenngeld sind vom Fahrer<br />

ÖS 1.500,- locker zu machen,<br />

während der Beifahrer oder die<br />

Beifahrerin mit ÖS 700,- davon<br />

kommt. Wenn auch Honda für<br />

die Organisation von Nächtigung<br />

und Treibstoff aufkommt,<br />

so sind die Kosten hierfür dennoch<br />

von den Teilnehmern zu<br />

tragen.<br />

Camping, soviel steht fest,<br />

macht die Sache deutlich billiger.<br />

Daß uns Honda in die eigenen<br />

Berge zurückführt ist seltsam<br />

und begrüßenswert, wir<br />

werden die Japaner dafür den<br />

Königsjodler lehren. Jedenfalls<br />

aber werden wir beobachtend<br />

am Puls der Rallye bleiben.<br />

Wer schon jetzt lange Zähne<br />

hat, kann sich bei Honda (0222/<br />

61 16 41) umhören.<br />

Andreas Werth<br />

-_._----~---- -


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~ le<br />

Husqvarna<br />

"Wir sind die 2-Rad-Spezialisten,<br />

die sich ihre Erfahrung er-fahren haben!((<br />

DER<br />

2-RAD-<br />

SPEZIALIST<br />

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Die Karte zum Erfolg. Wer schon 14 und<br />

noch nicht 20 ist, kann Österreichs größte<br />

Bank in die Tasche stecken: Man verlangt<br />

1. die CA-Card und bekommt damit 2. ein<br />

ganz besonderes Konto. Schon hat man<br />

3. mehr Zinsen als jeder Erwachsene. Und<br />

vieles andere, worauf man stolz sein kann.<br />

CA, die Bank zum Erfolg.<br />

~ CREDITANSTALT<br />

KONKURRENZLOS<br />

Satte Kraft aus 1 ZYLIND ER<br />

LS 650 Savage<br />

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<strong>Der</strong> REITWAGEN 41


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Tune U . Motocross auf dem Osterreichring<br />

<strong>Der</strong>..versuch pragt von war unserer ge-<br />

feigen Neigung, am Leben zu<br />

hängen. Wir setzten voraus. Mit<br />

110 kg Einsatzgewicht und<br />

62 PS bei 7 000 min 1 kann<br />

man einigen auf dem Österreichring,<br />

die richtige Bereifung<br />

vorausgesetzt, eine lange Nase<br />

drehen, egal mit wievielen Pferdestärken<br />

sie ins Gefecht<br />

ziehen.<br />

Die Kehrseite der Medaille:<br />

Rechnerisch besteht die Möglichkeit,<br />

mit einer lang übersetzten<br />

Crossmaschine auf<br />

der Schönberggeraden rund<br />

200 km/h zu erreichen, praktisch<br />

besteht die Möglichkeit,<br />

beim Anbremsen der Boschkurve<br />

den Schmierfilm im Zylinder<br />

und den Lebensfilm an der<br />

Leitplanke mit immer noch gut<br />

42 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

<strong>Der</strong>W<br />

170 Sachen reißen zu lassen.<br />

<strong>Der</strong> Vergleich der theoretischen<br />

mit der praktischen Variante<br />

zeigte das Übergewicht der<br />

Praxis Während das Erreichen<br />

von 200 km/h aufgrund der<br />

Bauhöhe und des Mangels Jeder<br />

aerodynamischer Hilfe nur<br />

mit geringer Wahrscheinlichkeit<br />

erwartet werden durfte, wurde<br />

uns der Abstieg nach einem<br />

kapitalen Kolbenreiber vielerorts<br />

geweissagt.<br />

Da man mir die Maico und diverses<br />

Zubehör unter der Voraussetzung<br />

überließ, daß dieser<br />

Artikel auch wirklich geschrieben<br />

wird - ich arbeite<br />

ungern mit Diktaphonen, ùberhaupt<br />

wenn die Krankenschwester<br />

immer die Aufnahmetaste<br />

drücken muß -, entschloß sich<br />

.<br />

e.<br />

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\'\\ Òe\net<br />

en<br />

"S h e eha \\e Ò~ e ~a\eO \n Ò\e ßO~<br />

\(ta~n" ~tUß, a\S Ò~seh''~òen~o\oet~S~~<br />

\'e S': ~aUe'\ . \(e\ne n S\e \<br />

Ò\e\(e, b\aUe ~an \'ag h\et eh n \ e\\' ''en '\iO ""en. ge,\<br />

n\ätt\e. \' ~ase'\ ""\nen, etS au\ Gang<br />

unser Mann der Technik,<br />

R.O.B., zu einigen kleinen Eingriffen,<br />

für die ihm meine Familie<br />

dankt.<br />

Nachdem der Motor aus der<br />

Renn-Maico von Toni Gleichweit<br />

ohnedies in der Leistung<br />

über dem Serienstück lag,<br />

konnte die Verdichtung ruhigen<br />

Gewissens mit einer zweiten<br />

Fußdichtung unter dem Zylinder<br />

abgesenkt werden. Weniger<br />

Verdichtung heißt weniger<br />

Verbrennungstemperatur, heißt<br />

geringere thermische Bela-<br />

" ,',,"''-, -'''nH".~ ~<br />

§<br />

.~ '"<br />

f-<br />

~ ~<br />

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l2<br />

stung. Um dennoch nicht zu<br />

viele der kostbaren Pferdestärken<br />

zu entlassen, wurde der<br />

40er-Bing-Vergaser samt<br />

Flansch und Luftfilterkasten<br />

ausgebaut und gegen einen offenenMikuni-Flachschiebervergaser<br />

mit ebenfalls 40 mm<br />

Durchlaß getauscht. Die Angst<br />

vor übermäßiger Abmagerung<br />

nach endlosen Vollgasfahrten<br />

läßt sich auch in der Hauptdüsenwahl<br />

ablesen. Eine 340er ist<br />

schon fast keine Düse mehr.<br />

Um die nun einigermaßen voll-<br />

--1


L.<br />

gasfeste Kraft in Rundstreckengeschwindigkeit<br />

umzusetzen,<br />

wurde das größtmögliche Ritzel,<br />

also das 16er-Zahnrad, gewählt.<br />

Am Hinterrad mußte eine<br />

Dektereff - Sonderanfertigu ng<br />

mit 40 Zähnen her.<br />

Am hinteren Teil des Fahrwerks<br />

änderten wir nichts. Das Öhlins-Federbein<br />

bietet so gut wie<br />

jede Verstellmöglichkeit, das<br />

Hinterrad wird von einer kleinen<br />

Scheibenbremse verzögert.<br />

Ab dem Lenkkopf stammt aber<br />

nichts mehr von der Maico.<br />

Wir bauten neue Gabelbrücken<br />

mit größerem Nachlauf, in die<br />

eine 43er-Showa-Gabel samt<br />

einer monströsen Grimeca-<br />

Do ppe Isch ei ben b re m san lage<br />

geschraubt wurde. Um vorne<br />

Straßenreifen aufziehen zu<br />

können, griffen wir zu einer alten<br />

TZ 350-Felge, die 18 Zoll<br />

groß ist, und montierten für die<br />

ersten Abstimmungsdurchgänge<br />

Pirelli-Phantoms und später<br />

Dunlop Arrowmax. Für die<br />

ernsthaften Runden legte uns<br />

die Dunlop-Rennabteilung extraweich<br />

gemischte KR 106-<br />

Slicks auf.<br />

<strong>Der</strong> offene Mikuni-Vergaser<br />

zieht schamlose<br />

Mengen Treibstoff durch.<br />

Mit dem endlos langen ersten<br />

Gang kommst du kaum vom<br />

Fleck. Damit sich die Kupplung<br />

nicht in Schall und Rauch auflöst,<br />

laufe ich die ersten Meter<br />

aus dem Stand mit und rühre<br />

sie dann nicht mehr an, Das<br />

Plärren des offenen Zweitakt-<br />

Einzylinders ist infernalisch und<br />

läßt den hohlsten 4-1-Anlagen<br />

keine Chance.<br />

Tn der ersten Runde wird nur<br />

i gerollt, nie Vollgas gegeben.<br />

..<br />

Man braucht Vertrauen, ein ordentlches Zweitaktöl<br />

und etwas weniger Verdichtung, dann hält<br />

der Motor.<br />

Dennoch setzt die Maico ständig<br />

und immer häufiger beim<br />

Beschleunigen aus. Sie säuft<br />

unverschämt und so schnell,<br />

daß man's am transparenten<br />

Tank mit freiem Auge sieht. Aus<br />

dem großen Mikuni-Vergaser<br />

wird auf den langen Geraden<br />

mehr Sprit abgesogen, als in<br />

die Schwimmerkammer rinnen<br />

kann Eine zweite Benzinleitung<br />

wäre wohl die Lösung, für ein<br />

paar gute Runden reicht die<br />

Korrektur an der Schwimmernadel,<br />

die jetzt nahezu ununterbrochen<br />

Treibstoff nachrinnen<br />

läßt. Später errechnen wir einen<br />

Benzinverbrauch von weit mehr<br />

als 20 Litern auf 100 km Die<br />

Leistung der Maico ist in Ordnung.<br />

Sie setzt sauber und kräf-<br />

tig in der Mitte ein, läßt kleine,<br />

dosierte Drifts in der Schikane<br />

zu und kann auch noch in der<br />

rechten Bergaufkurve vor dem<br />

Schönberg an Tempo zulegen,<br />

Eine RD 350 kommt kaum an<br />

der Maico vorbei und eine SuzukiRG<br />

500 zeigt etwas mehr<br />

als 210 km/h an, als sie probehalber<br />

neben der Crossmaschine<br />

herfährt. Tatsächlich bringt<br />

die Maico 193,5 km/h zustande<br />

was für Rundenzeiten von<br />

w~niger als 2,20 min gut sein<br />

sollte, nimmt man noch einmal<br />

die Yamaha RD 350 als Vergleichsobjekt<br />

her.<br />

An dieser Barriere bleiben wir<br />

allerdings ohne größere Fahrwerkseingriffe<br />

hängen. Obwohl<br />

die Maico keineswegs nervös,<br />

sondern eher italienisch stabil<br />

auf den langen Geraden und in<br />

die schnellen Kurven des Ö-<br />

Ringes fährt, beginnen die zu<br />

weichen und zu langen Federelemente<br />

in heftiger Schräglage<br />

zu springen. Die Trampelei beginnt<br />

auch bei härtester Abstimmung<br />

des Monoshacks hinten,<br />

die Showa-Gabel hält dank der<br />

trägen Dämpfung durch das<br />

eingefüllte Motoröl länger Bodenkontakt.<br />

/ , I<br />

Zuvie1 des Guten: Die<br />

zweite vordere Scheibenbremse<br />

ist Ballast<br />

und von der Alles-odernichts-Sorte.<br />

Auch mit der Dimensionierung<br />

der Pirellis, hinten und vorne<br />

130/18, haben wir uns zunächst<br />

vergriffen. <strong>Der</strong> zu breite<br />

Vorderreifen macht die Maico<br />

unerwartet kurvenunwillilg. Bei<br />

den Dunlops sind wir gewarnt<br />

und nehmen vorne 110/18, was<br />

die Sache deutlich verbessert.<br />

Sind wir also weiser geworden<br />

durch den Ausflug der Unvernunft?<br />

Ja, sind wir. Motocross-<br />

Maschinen haben ein fabelhaf-<br />

tes Leistungsgewicht, Fahrwerke,<br />

die auch 200 vertragen und<br />

ein Handling, vor dem Straßenfahrer<br />

den Hut ziehen müssen.<br />

In Frankreich fliegt man bereits<br />

auf die Crosser mit den kleinen<br />

Vorderrädern und den Rennreifen.<br />

Am Pariser Salon konnte<br />

man Hondas, Huskies und auch<br />

Viertakt-Crosser als Asphaltrennmaschinen<br />

sehen, die eigentlich<br />

alle vom Carlsbader<br />

Superbiker-Rennen der amerikanischen<br />

Fernsehstation ABC<br />

herrühren.<br />

In Paris der Renner:<br />

Honda- und Husqvarna-<br />

Crosser für enge Straßenkurse.<br />

Wir würden die Federwege kürzen,<br />

ein härteres Federbein<br />

einbauen und auf eine der beiden<br />

vorderen Bremsscheiben<br />

verzichten. Die Bremse ließ uns<br />

auch bei Einfinger-Betätigung<br />

in der Bremszone kopfstehen,<br />

und das wollen wir ja denen<br />

überlassen, an denen der Cros-<br />

ser vorbeifährt.<br />

Wir würden auch österreichische<br />

Rennstrecken die zu<br />

schnell und zu kurvenarm sind,<br />

um die Vorteile einer Crossmaschine<br />

ausspielen zu können,<br />

damit meiden. Rijeka wäre nicht<br />

schlecht, Mugello noch besser<br />

Wir kommen wieder mit einem<br />

Superbiker. Die Dunlop-Slicks<br />

sind noch nicht verbraucht.<br />

Aiidreas Werth<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 43


~DAS CLUBLOKAL<br />

,<br />

MSC Performance Vienna<br />

Jede Szene elgeschichten. hat ihre Über kleinen den" Greu- 1. Korneuburger<br />

Verein zur Förderung des<br />

Reitsports auf Kakerlaken" laufen Ge-<br />

rüchte, daß dort jedes zweite Clubmit-<br />

glied stolzer Besitzer einer Granitleber<br />

ist, nur weil einer davon mal auf Entzug<br />

in Kalksburg war. Die kleinen Stories<br />

werden weitererzählt, zuvor mit aller<br />

Kraft aufgeblasen und Elefanten entwachsen<br />

somit ihrer Mückenkindheit.<br />

Vielleicht fiel vor ein paar Jahren mal auf<br />

einem Parkplatz ein Motorrad des Performance-Clubs<br />

aufgrund weicher Bodenverhältnisse<br />

um...? Zwei Monate<br />

später war der Club dafür bekannt, daß<br />

bei einer Ausfahrt mit sechs T eilnehmern<br />

davon acht selbstverschuldet am<br />

Boden herumkrabbelten. In unserer vorigen<br />

Ausgabe berichteten wir über die<br />

merkwürdigen Umtriebe in den Kommunikationsspalten<br />

des" Bazar" und dabei<br />

fiel auch des öfteren der Begriff" Performance-Team".<br />

Fäuste wurden geballt,<br />

um Fahrer "fossiler Zweizylinder<br />

ins Jenseits zu befördern" und dergleichen<br />

mehr. Es gab ein" Kampflied" und<br />

der letzte Atemzug wurde in Würde auf<br />

der Ideallinie ausgehaucht. Wer den<br />

"MSC Performance" heute näher kennt,<br />

darf mit Fug und Recht annehmen, daß<br />

keiner der damaligen wilden Gasgeber<br />

mehr unter ihnen weilt, denn die schnelle<br />

Abteilung des ehemaligen Performance-<br />

Teams ist geschlossen über den<br />

Jordan geschwommen. Mögen sie nach<br />

ihrem kurzen und bewegten Leben nun<br />

in Frieden ruhen! Heute sind es durchaus<br />

vernünftige Leute und wenn schon<br />

mal der Gasgriff gewürgt wird, dann dort,<br />

wo man es mit dem geringsten Risiko<br />

tun kann - am Ö-Ring . . .<br />

Als " Performance-Team Wien" kam der<br />

Trieb des Clubs 1980 erstmals ans Tageslicht.<br />

Irgendwann danach gab es<br />

kleine Unstimmigkeiten, von denen so<br />

mancher Club schon mal befallen werden<br />

kann, und aus dem Ur-Club er-<br />

44 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

-- ~~--------<br />

wuchs die heutige Crew. Mitte '83 wurde<br />

man offziell, man fuhr gemeinsam<br />

herum, lebte und sprach Motorrad, doch<br />

man verspürte jedesmal ein "menschliches<br />

Rühren", wenn es um den Rennsport<br />

ging - heute wohl mehr denn je.<br />

Bald darauf, 1984 war es dann soweit -<br />

man mietete den Ö-Ring, organisierte<br />

mit kundiger Hand alles vom clubeigenen<br />

Streckenposten bis zur obligaten<br />

Rettung, und etwa 130 Leute konnten<br />

mal ein Wochenende zu vernünftigen<br />

Preisen mit wilder Lust" im Kreis fahren".<br />

Kommen konnte - wie auch heute<br />

- jeder, dem gerade danach war. Im<br />

85er -Jahr waren es schon 165 Gastfahrer<br />

und heuer im Mai deren 210. <strong>Der</strong><br />

Juli-Fahrtag wurde leider mit knapp 100<br />

Leuten buchstäblich vom Regen weggeschwemmt.<br />

Funkgeräte wurden angeschaff,<br />

um den Gästen nochmals ein<br />

Plus an Sicherheit zu geben und es gab<br />

auch an all den Fahrtagen keine wesentlichen<br />

Unfälle. Dies ist sicher zum Teil<br />

der Disziplin der Fahrer, zu einem satten<br />

Teil jedoch zweifelsohne auch der vorzüglichen<br />

Organisation von Peter Klicka<br />

und seinen Getreuen zu verdanken.<br />

~erbei wäre überhaupt mal ein we-<br />

.. nig Nachdenken am Platz. . . Was<br />

bewegt ein Clubmitglied, sich ein ganzes<br />

Wochenende an einer Rennstrecke<br />

hinzustellen, um für die Sicherheit der<br />

Gäste und einen reibungslosen Ablauf<br />

der Organisation zu sorgen? Die eine<br />

Stunde, die er abends dann selber fahren<br />

kann? Wohl kaum. Begeisterung für<br />

den Rennsport? - Schon eher, obwohl<br />

an diesen Tagen kein Rennen läuft und<br />

sich primär eine bunte Gesellschaft her-<br />

umbewegt. Begeisterung für die Sache<br />

Motorrad an sich? - Das vielleicht am<br />

ehesten. .. Gut, daß es solche Idealisten<br />

noch gibt. . .<br />

Viel Zeit geht drauf beim Vorbereiten<br />

solcher Aktionen und nicht allzuviel<br />

bleibt dann mehr übrig für Clubausfahr-<br />

ten - zumindest heuer war es so. Gera-<br />

de in den Urlaub fährt man - womit<br />

sonst? - mit dem Motorrad. In die Türkei<br />

oder nach Griechenland, wo man Motorräder<br />

heute offenbar nur mehr im Dreierpaket<br />

stiehlt - wegen einem lohnt sich<br />

die Mühe wohl kaum.<br />

<strong>Der</strong>" präsentierte MSC Performance sich uns als Vienna" sozusagen<br />

vernünftiger Club. Vier-in-Nichts-<br />

Knaben, die beim nächtlichen Durchheulen<br />

ganzer Straßenzüge die Bewohner<br />

derselben senkrecht in ihren Betten<br />

stehen lassen, sind ebenso verpönt wie<br />

notorische Krakeeier oder triebhafte" Einedrahrer".<br />

<strong>Der</strong> Zweitwohnsitz ist Zeltweg<br />

und wenn man's schon mal laufen<br />

läßt, dann dort, wo man's sogar laufen<br />

lassen solL. Gemetzel auf öffentlichen<br />

Straßen findet nicht statt! Das Durchschnittsalter<br />

liegt in etwa bei 25 Jahren<br />

und die Motorräder tragen 500 bis<br />

1.000 ccm mit sich herum - eher in<br />

Richtung oben. In unserer heimischen<br />

Clubszene ist dieser Motorsportverein<br />

zweifellos ein recht helles, angenehmes<br />

Licht.<br />

Lambert Fischer<br />

Terminkalender für<br />

Motorradtreffen<br />

Unter der Abkürzung Ö. M. T. K. soll im<br />

März 1987 erstmals ein saisonu mfassender<br />

Terminkalender von Motorrad-<br />

treffen in ganz Österreich erscheinen.<br />

Diese Initiative ist ein Service für alle<br />

Motorradfahrer, die sich an Treffen oder<br />

anderen Aktivitäten beteiligen wollen.<br />

<strong>Der</strong>zeit sind ca. 300 Clubadressen registriert;<br />

wünschenswert wäre eine Betei-<br />

ligung sämtlicher österreichischer Motorradclubs,<br />

um eine wirklich komplette<br />

Auflistung der Termine zu bekommen.<br />

Die Eintragung in den Terminkalender ist<br />

gratis und bedeutet für den betreffenden<br />

Club eine gute Werbung für eigene.<br />

Veranstaltungen.<br />

<strong>Der</strong> Preis des Terminkalenders wird sich<br />

je nach Auflage zwischen ÖS 48,- und<br />

ÖS 50,- bewegen. Neben den Motorradtreffen<br />

werden alle bekannten Clubs<br />

sowie internationale und nationale Termine<br />

(Tag des Motorrades, M. A. G.,<br />

WM-Läufe usw.) angeführt. Interessen-<br />

ten sollten sich möglichst bald bei der<br />

Kontaktadresse melden.<br />

Info: Klaus Kapfer,<br />

Siglgasse 26,<br />

2700 Wr. Neustadt,<br />

TeL.: 02622/3703.


'Motorradclub<br />

gut<br />

,'29. 11. 86: Aussc<br />

Dünn gesät werden<br />

die Teilnehmer<br />

an der November-Rätselfahrt<br />

sein. Wir haben<br />

die Route so<br />

gewählt, daß nur<br />

die echtesten der<br />

Echten in den Sattel<br />

springen werden,<br />

um bei<br />

Schneetreiben<br />

und Minusgraden<br />

die Eisreiter-<br />

Urkunde zu<br />

erhaschen.<br />

- .<br />

: Krampuskranzchen<br />

: Weihnachtsfeier<br />

r. Schneider, TeL. 07229/87 94 02<br />

25. 11. 86: Preisverteilung<br />

27. 11. 86: Generalversammmlung<br />

Info: 1101 Wien, Postfach 137<br />

Die REITWAGEN-November-Wahnsinnsfahrt<br />

FEUER UN EIS<br />

Sie kennen mebedingungen die Teilnahinzwischen. Für die Vergeßlichen:<br />

Das Wichtigste ist, daß Sie mit<br />

dem Motorrad und nicht mit<br />

PKW oder auf Skiern erscheinen.<br />

Um Vorlaute und Halbherzige<br />

gleich jetzt von der Teilnahme<br />

abzuhalten, wird die<br />

Route im vorhinein bekanntgegeben.<br />

Start ist am Parkplatz gegenüber<br />

dem Wirtshaus" auf der<br />

Luft" zwischen Mank und<br />

-------- -- -------- --- --- ___n-<br />

Kirchberg an der Pielach. Sobald<br />

Sie Ihre Aufgabe "auf der<br />

Luft" erfüllt haben, geht es hinunter<br />

nach Freiland und über<br />

den Ochsattel in die Kalte<br />

Kuchl. Nach einer kurzen, planmäßigen<br />

Einkehr im Wirtshaus<br />

"Kalte Kuchl" geht es weiter<br />

durch das Höllental hinein in die<br />

Adlitzgräben und hinauf auf den<br />

Semmering. Ziel der Fahrt ist<br />

auf einem Parkplatz bei der<br />

Talstation eines Sesselliftes irgendwo<br />

zwischen Semmering<br />

und Gloggnitz.<br />

Jeder Teilnehmer, der die geforderten<br />

Aufgaben erfüllt hat,<br />

darf sich die Eisreiter-Urkunde<br />

abholen. Für besonders gelungene<br />

Einlagen an den Stationen<br />

gibt es wieder exklusive<br />

Bekleidungsstücke von Flaga<br />

Racing-Fashion und natürlich<br />

zahlreiche REITWAGEN-Abos.<br />

Wir sehen uns am 15. November<br />

zwischen 12.00 Uhr und<br />

13.00 Uhr am Parkplatz "auf<br />

der Luft".<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 45


~;~


Mn weiß, kaum eine daß Honda- es<br />

Enduro gibt, die Ihrem Besitzer<br />

ungeschoren und serienmäßig<br />

entkommt. Aber hätten Sie geahnt,<br />

daß XL und XR-Slngles<br />

der neueren Generationen eine<br />

Fundgrube sind, In der entschlossene<br />

Frisierer erfrischende<br />

Hubraum-Cocktails mit bis<br />

zu 642 ccm mixen? Damit Sie<br />

sich in der Modell-Landschaft<br />

der Honda-Radialmotoren, die<br />

ab 1983 die Einzylinder mit parallel<br />

geführten Ventilen langsam<br />

verdrängten, zurechtfin-<br />

,den, hier der erste Wegweiser<br />

Richtung Leistung:<br />

<strong>Der</strong> beste Zylinder, die<br />

beste Kurbelwelle, der<br />

beste Kopf.<br />

Am Anfang der RFVC-Motoren<br />

steht die Honda XR 500 R Modell<br />

'83, deren Antrieb mit ei-<br />

t n<br />

U I<br />

RFVC-Einzylinder von Honda, Teil 1<br />

Die rude Sache<br />

In einer pompösen Trilogie stellt Ihnen<br />

der REITWAGEN die Winteraufgabe des<br />

Jahres. Bis zu 58 PS warten in den<br />

Honda-Singles mit Radialkopf auf den<br />

Dornröschenkuß. Bringen Sie Ihre<br />

Garage auf Betriebstemperatur und<br />

lesen Sie sich vorsichtig ein. Im ersten<br />

Teil gehts um Köpfe, Kolben, Nocken,<br />

Ventile und die Chance, mit einem einzigen<br />

Handgriff teure Kraftspender in<br />

harmlosen Schrott zu verwandeln.<br />

nem Verhältnis zwischen Bohrung<br />

und Hub von 92 75 mm<br />

extrem kurzhubiq ausgelegt<br />

war. Noch Im sei ben ,Jahr ließ<br />

Honda eine XL 600 li mit dem<br />

neuen Radialkopf erscheinen<br />

Ihr Motor war eine aul 100 mm<br />

aufgebohrte VarianIe des XR-<br />

Motors.<br />

Durch die extreme I\urzhubigkeit<br />

des 600ers hatte sich Hon-<br />

da allerdings eine qelegentlich<br />

bemängelte Durclizugsschwäche<br />

eingehandelt, die mit der<br />

85er-Generation ausgemerzt<br />

werden sollte. <strong>Der</strong> Motor der<br />

XL 600 R verfügte nun über ein<br />

Bohrung-Hub-Verhältnis von<br />

97 mm zu 80 mm. Für den Tu-<br />

ner ergibt sich also eine Reihe<br />

von KombInationsmöglIchkeiten<br />

von Motorteilen verschiedener<br />

Honda-Modelle, wie sie<br />

sonst bei Serieneinzylindern<br />

nicht zu finden ist. Wir haben<br />

die XL- und XR-Variationen in<br />

einer Tabelle für Sie zusammengefaßt<br />

(siehe Seite 49).<br />

Beachten Sie dabei die variierendenPleuelaugen-Durchmesser.<br />

Das 22-mm-Auge ist<br />

am 500er bis zum Modell 85<br />

zu finden und wurde 1986 an<br />

das 600er-Standardmaß von<br />

24 mm angepaßt<br />

Was man zur richtigen Kopf-<br />

Wahl noch wissen sollte: Basis<br />

für alle weiteren Entwicklungen<br />

blieb zunächst der Kopf der<br />

XR 500 R, Modell 83, in den bei<br />

der 600er-Ausführung ein Dekompressionsventil<br />

eingesetzt<br />

wurde. Bis zum Modell 85 blieb<br />

es auch im 600er bei der<br />

Brennraumform des 500ers.<br />

Erst '86 paßte man den Kopf an<br />

die Zylinderbohrung von 92 auf<br />

97 mm an. Außerdem hat man<br />

an den 600er-Köpfen der Bau-<br />

Jahre '85 und '86 die Kanäle<br />

-~-~--<br />

verkleinert und das Reedventil<br />

im Verbindungskanal zur VergaserumsteIlung<br />

weggelassen.<br />

Wenn Sie aufs Ganze<br />

gehen: 642 eem!<br />

Obwohl alle weiteren Schritte<br />

bei anderen XL- und XR-Model-<br />

len ähnlich verlaufen, entscheiden<br />

wir uns für einen neuen<br />

600er-Motor, also Modell '85/<br />

'86, und für den Kopf des 83er<br />

XR 500 R-Modells. Unser Bohrung-Hub-Verhältnis<br />

lautet also<br />

jetzt: 100 x 80 mm. Falls Sie es<br />

beim Serien kolben bleiben lassen,<br />

was bautechnisch kein<br />

Problem wäre, sind alle weiteren<br />

Frisuren riskant Wiseco<br />

bietet für die Honda geschmiedete<br />

100-mm-Kolben an<br />

Wenn Sie die Bohrung Ihrer<br />

Honda auf 101 mm erhöhen,<br />

wird das Kolbenangebot plötzlich<br />

breiter. Dann finden Sie<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 47


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IV<br />

Einlaßkanal: Die strichlierte<br />

Linie zeigt die neue<br />

Kanalform. StoßsteIlen<br />

zwischen den Ventil sitzringen<br />

zum Aluguß sollten<br />

glatt verschlifen<br />

werden.<br />

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48 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

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Ventibearbeitung: eine<br />

Fleißaufgabe für emsige<br />

Dreher. Im Bild links das<br />

Einlaßventi. Die schraffierte<br />

Fläche auf dem De~<br />

tailquerschnill rechts<br />

fäll weg.<br />

Ò<br />

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.'<br />

~


nämlich im Chevrolet Smallblock-Motor<br />

mit 350 cubicinch<br />

Unmengen von Kolben (acht<br />

pro Motor), die exakt in Ihre<br />

Honda passen. Vergessen Sie<br />

aber die Chevy-Originalkolben,<br />

die in jedem Camaro, Van und<br />

Blazer stecken. Sie brechen<br />

unter hohem Druck wie Butterkeks,<br />

Was uns rettet: <strong>Der</strong> Chevy-Smallblock<br />

ist die am häufigsten<br />

im US-Autorennsport verwendete<br />

Maschine. Dementsprechend<br />

groß und günstig ist<br />

das Angebot an Schmiedekolben,<br />

die überraschenderweise<br />

auch vom Bolzendurchmesser<br />

her für die Honda wie geschaf-<br />

fen sind.<br />

Schauen Sie sich in Deutschland<br />

oder auch in Holland, falls<br />

Sie eine Reise dorthin führt,<br />

nach den Tuningkolben für<br />

Chevys um.<br />

Sie können aber auch in Österreich<br />

einen 101-mm-Schmiedekolben<br />

ordern. Ebenso wie<br />

das 100-mm-Stück kommt<br />

auch er von Wiseco und<br />

ebenso wie alle Schmiedekolben<br />

für den Chevy-Motor besorgen<br />

auch die Wiseco-Kolben<br />

dem Hondamotor tierische<br />

V erdichtu ngsverhältn isse.<br />

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--_..,_.-,-_.~.._,_.-<br />

Die aus dem Flattrack-Sport<br />

stammenden Wiseco-Produkte<br />

verdichten beispielsweise<br />

12,5 1, was bei allem Engagement<br />

ein starkes Stück ist.<br />

Chevrolet-Kolben sind<br />

die Rettung, aber sie verdichten<br />

zu hoch.<br />

Die Kolbenbearbeitung ist kein<br />

großes Problem.<br />

Montieren Sie zunächst den<br />

Kolben ohne Ringe und Kolbensicherungen<br />

am PleueL.<br />

Setzen Sie dann den Zylinder<br />

auf. (Wenn Sie jetzt einen hohen<br />

schwarzen Hut aufhaben,<br />

dann reicht Ihr technisches Ver-<br />

ständnis nicht für die weiteren<br />

Tuningschritte aus.) Die Fußdichtung<br />

darf dabei nicht weggelassen<br />

werden.<br />

Zeichnen Sie nun am Kolben<br />

mit einem spitzen Gegenstand<br />

den oberen Zylinderrand ein.<br />

Nachdem Sie Zylinder und Kolben<br />

wieder demontiert haben,<br />

wird der Kolben bis zum eingezeichneten<br />

Maß von oben her<br />

plan abgedreht. Sollten dabei<br />

die Ventiltaschen unter 1,8 mm<br />

schrumpfen, müssen sie nachgefräst<br />

werden.<br />

. . "'- ~""<br />

; ~<br />

i<br />

i y' ~~~~<br />

Bearbeitung des Schmiedekolbens: <strong>Der</strong> Rest der<br />

Ventilaschen muß erhalten oder notfalls nachgearbeitet<br />

werden.<br />

"~"".",....",,,,,,,",~,,_....,~'.,,~~-<br />

Tuning-<br />

Varianten A B C D<br />

Modell XR 500 R XL 600 R XL 600 R XL 500 R Bi, 86<br />

Bi, 83, 84, 85 Bj, 83, 84 ~R 600 R Bi. 85, 8E teilweise Bj, 85<br />

Hub 75mm 75 mm 80mm 75mm<br />

Bohrung 92 mm 100mm 97 mm 92 mm<br />

Pleuelaugen<br />

DurGhmesser<br />

Kurbelwelle<br />

von Variante<br />

Kolben<br />

von Variante<br />

22 mm 24 mm 24 mm 22/24 mm<br />

B/D/C C<br />

- A/B/C<br />

B/C B1)/C Kolben B1) A/B'/C'<br />

Neuer 580 Gm' 628 Gm'<br />

Hubraum bis 642 Gm' bis 642 Gm'<br />

~) in Verbindung m!t Ku~belwe!le C Kolben 2 mm abdrehen<br />

3\ :~ ~:~~¡~~~~~ ~:~ ~~I:~~~~e~le C<br />

Nun montieren Sie wieder die<br />

Fußdichtung, anschließend die<br />

Kolbenringe, die jeweils mit<br />

dem Buchstaben" N" gekennzeichnet<br />

sind. Das "Nu zeigt<br />

die Oberseite des Ringes an.<br />

Verdrehen Sie die Ringe so,<br />

daß kein Ringstoß über dem<br />

anderen liegt. Montieren Sie<br />

den Kolben mit Bolzen und Sicherungen<br />

und anschließend<br />

mit gebotener Vorsicht den Zylinder.<br />

Wenn Sie jetzt den Kolben auf<br />

OT stellen, so sollte er exakt mit<br />

dem oberen Zylinderrand abschließen<br />

Das Kolbenspiel<br />

sollte übrigens zumindest<br />

0,08 mm betragen. Warum so<br />

viel, fragen Sie? Sie werden<br />

sich wundern, wenn Sie den<br />

Kolben enger einpassen, antworten<br />

wir.<br />

Standardtuning am<br />

Zylinderkopf: Vorsicht<br />

ist die Mutter der Kanäle.<br />

Wenden wir uns der Kopfarbeit<br />

zu, Kennzeichnen Sie die Ventile,<br />

ehe Sie sie demontieren,<br />

damit sie wieder dorthin kommen<br />

woher Sie sie genommen<br />

haben. Passen Sie mit dem Frä-<br />

ser den Kanal an den Vergaser-<br />

querschnitt an. <strong>Der</strong> Kanalquer<br />

schnitt sollte aber am Einlaß<br />

nicht Über 32,8 mm erweitert<br />

werden. Halten Sie sich möglichst<br />

genau an unsere Arbeitsskizze.<br />

Bohren Sie den schraffiert<br />

eingezeichneten Teil der<br />

Ventilführung ab und verschlei-<br />

fen Sie ihn verlaufend.<br />

Das engschraffierte Feld, mit<br />

"N U bezeichnet, sollte aufgeschweißt<br />

oder mit benzinfestem<br />

Zweikomponenten-Kleber auf-<br />

bis 642 Gm' bis 642 Gm'<br />

geklebt und auf das beschriebene<br />

Maß hin bearbeitet wer-<br />

den - eine Fleißaufgabe für minutiöse<br />

Leistungssucher,<br />

ebenso wie das regelmäßig<br />

wiederholte Ventileinschleifen<br />

nach rund 20 Betriebsstunden<br />

und das Polieren von Kanälen<br />

und Brennraum,<br />

An den Auslaßkanälen wird<br />

nichts angefräst. Gleichen Sie<br />

Kanten aus, glätten Sie Gußfehler<br />

und passen Sie Quer-<br />

schnitte an.<br />

<strong>Der</strong> Flat- Top-Kolben für<br />

den 350er-Chevrolet-V8<br />

paßt in die Honda. Man<br />

bearbeitet ihn selbst oder<br />

erhält ihn einbau'ertig<br />

bei der Firma Wolf in<br />

Imst.<br />

Nockenwellen: gute<br />

Serie, besseres Mugen-<br />

Produkt, verrückte<br />

Flattrack-Nocke.<br />

Bei der Nockenwellen-Wahl<br />

brauchen wir uns um die Ventilfedern<br />

und Federteller nicht zu<br />

kümmern, was die Sache billiger<br />

macht. Die Originalteile lassen<br />

sich auch in Kombination<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

,.<br />

49


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Flaga, 2100 KORNEUBURG, TeL. 02262/47 11<br />

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mit der Mugenwelle weiterverwenden.<br />

Wir würden allerdings<br />

Federn aus dem XR 600 R-Modeli<br />

ab '85 bevorzugen, da diese<br />

durchschnittlich etwas härter<br />

sind, als bei den Motoren davor.<br />

Die Serien nocke bleibt ebenfalls<br />

ein guter Griff mit folgenden<br />

Steuerzeiten:<br />

Einlaß öffnet 5° vor OT<br />

schließt 40° nach UT<br />

Auslaß öffnet 5° vor UT<br />

schließt 45° nach OT<br />

,.<br />

11,4 mm Ventilhub, die jedem<br />

XL- und XR-Motor nach spätestens<br />

einem Rennen ein häßliches<br />

Ende bereiten.<br />

Sowohl bei der Serien- als auch<br />

bei der Mugennocke überleben<br />

die Ventile hohe Drehzahlen,<br />

solange das Verdichtungsverhältnis<br />

nicht über 10 1 hinauswächst.<br />

Hier ist Ihr 650er, aber laufen<br />

lernt er erst in der kommenden<br />

RW-Ausgabe. Sie bringt:<br />

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,48<br />

Honda-Köpfe: Wer eine 500er aufbaut, braucht<br />

den 600er-Kopf '86, wer den großen Hubraum<br />

sucht, nimmt 500er-Köpfe '83, '84. Eine Tausch-<br />

Partnerschaft würde keinen Groschen kosten.<br />

Seriennocke und die Tuningnocke<br />

von Mugen verfügen<br />

über nahezu denselben Ventilhub.<br />

Die Mugenwelle steuert<br />

aber erheblich straffer mit 35°/<br />

65° am Einlaß und 62°/33° am<br />

Auslaß.<br />

Irgendwo in den Staaten gei-<br />

stert auch eine Flattrack- Welle<br />

mit aus dem Serienprodukt umgeschliffenen<br />

Grundkreis und<br />

. Vergasertuning<br />

. Auspuffuning<br />

. Getriebe- und Kupplungsmodifikationen<br />

. Die richtige Übersetzung für<br />

den richtigen 'lsatz<br />

. Vorsichtsmaßnahmen vor<br />

dem Betrieb<br />

Richard O. Braun<br />

Andreas Werth<br />

BEIWAGEN bei Lolo-Fahrwerkstechnik!<br />

Wo sonst?<br />

. Verkauf und Anschluß von EML-Beiwagen<br />

. Anschluß Deines mitgebrachten Beiwagens<br />

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Schütteistraße 69, 1020 Wien, Telefon 73 85 274


Sport -Rückblick<br />

DIE SAISON '86<br />

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"Mitschneiden ",<br />

bewährter österreichischer<br />

Weg.<br />

/m Motorrad-Rennsporta/so:<br />

Von<br />

WM-Zäh/ern, von<br />

international bedeutendenVeranstaltungen,<br />

vom<br />

Fundus der gebrauchten<br />

Werks..<br />

renner undvotr<br />

" Füllhorn"det<br />

Spons()rge/l¡er.<br />

Und Vorne seirr1m<br />

Sturm aufdie<br />

Staatsrreister-<br />

Stocker/. Was man<br />

tiber das heurige<br />

Jaht I/issensollte<br />

und Wie es den heimischen<br />

Aktiven<br />

ergangen ist, steht<br />

zusammengefaßt<br />

im RE/TWAGEN.


STRASSENRENNSPORT<br />

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Die Spielwiesen Prix-WM, Langstrecken-<br />

sind: Grand-<br />

WM, TT-WM, Europameisterschaft,<br />

das Österreich ische Championat,<br />

Interrennen und die drei Cups. Im<br />

Grand Prix kamen unsere Jungs auf<br />

62 WM-Zähler in der 125-ccm-<br />

Klasse, auf 22 bei den 80ern, auf 5<br />

in der Viertelliter-Kategorie; 500er<br />

und Seitenwagen - da ging die<br />

Alpenrepublik leer aus.<br />

Auinger wie Berger<br />

Gustl Auinger ist unser Bester:<br />

Vierter Schlußrang in der WM- Tabelle<br />

für den Langen aus Edt bei<br />

Lambach, der mit der von Harald<br />

Bartal getunten und vom runden<br />

britischen Mechaniker Dave gepflegten<br />

MBA der italienischen Armada<br />

das Fürchten lehrte, man liebt<br />

ihn im Land der Gegner, weil er den<br />

Garelli-Boys des öfteren das Fell<br />

über die Ohren zog und weil man<br />

das Millionenteam in der eigenen<br />

Heimat nicht überall liebt: "Die haben<br />

mich, war's nun in einem Autobahnrasthaus<br />

oder im Café", weiß<br />

der von Jim Beam, Atomic, Beko-<br />

Engineering, Castrol und Rallyesport<br />

finanziell über Wasser gehaltene<br />

Ex-Eisenbahner, "ganz enthusiastisch<br />

hochleben lassen, wenn<br />

ich den Cadalora oder den Gresini<br />

irgendwo wieder einmal verblasen<br />

habe." Das kam schon vor: Auinger<br />

besorgte zwei weitere Grand-Prix-<br />

Siege und drei dritte Plätze. Irgendwo<br />

gibts da eine Parallele, die da<br />

verläuft zwischen A und B: Wie<br />

Gerhard Berger in der Formel 1 ist<br />

Auinger zu den drei schnellsten<br />

Wesen (seiner Klasse) zu zählen,<br />

allenthalben setzt es halt den einen<br />

oder anderen AusfalL. Zum Saisonschluß<br />

im Lande verblies der" Solett"<br />

beim klassischen Interrennen<br />

52 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

Das war's<br />

Österreich brachte zwar keinen Weltmeister zustande, aber<br />

immerhin einen WM-Vierten, einen Europameister und<br />

einen WM-13., dazu zwei Grand Prix und nicht weniger als<br />

sechs EM-Lauf-Siege. <strong>Der</strong> weitere Stolz bewegt sich in<br />

Richtung Präsentation, das kleine Land hat zehn WM-<br />

Läufe, inklusive Speedway und Trial, inszeniert, eine vielgelobte<br />

Klangwolke ist das. Einen EM-Lauf hat uns Tschernobyl<br />

vermasselt, zwei solche Prädikatsmeetings haben<br />

wahlverwandte Grüne abgewürgt. Die Alpenland-Industrie<br />

setzt sich mit Respekt und Anstand in Szene.<br />

Die Drei, v.l.n.r.: Harald 8artol, Mechaniker Dave Johnson und<br />

Österreich-Visitkarte Gustl Auinger.<br />

Karl Truchsess - 500-ccm-Staatsmeister mit1 Punkt Vorsprung auf<br />

Sepp Doppler.<br />

Hans Lindner, der neue Europameister.<br />

in Schwanenstadt Bianchi, Selini,<br />

Kneubühler und die Welt: "Nach<br />

dem Grand Prix in Salzburg mein<br />

wichtigstes Rennen; ich bin sehr<br />

zufrieden," In der Landesmeisterschaft<br />

spielt Auinger keineRolle, er<br />

geht nicht auf die Berge, Dort ist<br />

Robert Zwidl zu Hause, der den<br />

Titel holte - und Glück hatte: In<br />

St. Agatha wären zwei Starter weni-<br />

ger (und damit keine Punkte) ausschlaggebend<br />

gewesen für einen<br />

Mike Leitner. In Abwesenheit. Denn<br />

Leitner war zur Stunde auf höherer<br />

Stufe engagiert. <strong>Der</strong> junge EMCO-<br />

Pilot aus Radau (gibt es einen schöneren<br />

Namen für den Heimatort<br />

eines Motorradrennfahrers?) mach-<br />

te sich im abgelaufenen Jahr großartig<br />

Dritter Platz in der EM mit<br />

Laufsiegen in Hockenheim und in<br />

Assen in der WM wurde derspätere<br />

Auinger-Nachfolger 22.<br />

Damit wir die 80er nicht übersprin-<br />

gen: In seiner ersten Inter-Saison<br />

zeigte der talentierte Salzburger Josef<br />

"Mandy" Fischer groß auf: 9 in<br />

der WM, 3. in der EM, wobei ihm<br />

dort ein Husarenstück gelang: Nach<br />

einem Verkehrsunfall anläßlich der<br />

Anreise Sieg in Vallelunga. In der<br />

WM sorgte der ehemalige Sachs-<br />

Cup-Sieger für Beachtung: 7 auf<br />

dem Nürburgring und in Assen, 8,<br />

in Jugoslawien. Auf dem Salzburgring<br />

donnerte Mandy ohne Bremsen<br />

(nach Sturz gebrochen) und<br />

ohne Respekt durchs halbe Feld.<br />

Da hat man sehr gestaunt. Gerd<br />

Kafka, im Vorjahr noch WM-Dritter,<br />

konnte sein Können wenig unter<br />

Beweis stellen <strong>Der</strong> Salzburger ist<br />

sponsorlos und soviel wie pleite.<br />

t; Ein österreichisches Drama. Die<br />

~Plätze 9 (NL), 7 (GB) und 10<br />

~ (Schlußrang) sind weit unter Wert.<br />

~ Siegi Minich wechselte von Yamaha<br />

.: auf Honda 250, Beide Maschinen<br />

c¿ werden zu Saisonende verkauft. In<br />

. SI. Agatha schlich Dietmar Kemter,<br />

~ zweifacher Honda-Cup-Sieger und<br />

~ zweiter in der Sportmaschinenklas-


se (OSK-Pokal) bis 500, verdächtig<br />

oft um die Schaustücke. "Ich<br />

will", meinte der Tischler aus dem<br />

Ländle, "jetzt unbedingt auf einen<br />

echten Renner, grad' die Honda<br />

würd' mir sehr taugen. . ." Zurück<br />

zu Minich: "Nur ja nicht nach rechts<br />

stürzen." Ihn schmiß es in Misano,<br />

Grand Prix San Marino, heftig runter.<br />

Schlüsselbeinbruch - so wurde<br />

nur ein 21. Platz in der WM draus.<br />

Die B-Liga, also die Europameisterschaft:<br />

österreich stellt in der<br />

schwierigsten Klasse der 250er den<br />

Titelträger: Hans Lindner. Hut ab.<br />

Alleine schon deshalb, weil der<br />

Salzburger vom Kobenzl immer<br />

schlecht startete, schlecht starten<br />

mußte: "Mit meinen zwei kaputten<br />

Hax'n, seit Belgien '85, kann ich<br />

nicht anschieben, ich komm kaum<br />

vom Fleck."<br />

<strong>Der</strong> Bewährte: Siegfried Minich, 250er-Staatsmelsler.<br />

Drei Wochen nach dem Absitzer<br />

und einen Tag vor der Operation<br />

geigte der Linzer in Schwanenstadt<br />

mächtig auf, Platz zwei! <strong>Der</strong> Eingriff<br />

ging flott über die Bühne (" <strong>Der</strong><br />

Doktor Wesely im KH Vöcklabruck<br />

ist ja wirklich große Klasse. Für<br />

St. Agatha, zwei Wochen nach<br />

Schwanenstadt, trug er mir auf, auf<br />

keinen Fall nach rechts zu stürzen<br />

und im Falle eines Absitzers ja nicht<br />

das Motorrad aufzuheben").<br />

Minich steht - wie die meisten<br />

Grand-Prix-österreicher - auch<br />

nicht auf die Berge. Nach St. Agatha<br />

kam er doch: Es gab noch<br />

Chancen auf den nationalen Titel,<br />

den er dann auch kassierte. <strong>Der</strong><br />

Mann, der aus finanziellen Gründen<br />

in diesem Jahr seinen im Vorjahr<br />

hinter Freddie Spencer erzielten<br />

zweiten Platz von Daytona nicht<br />

verteidigen konnte, trat viermal in<br />

der Heimat an - und siegte ebenso<br />

oft. Das reichte. Zumal Willy Hörha-<br />

ger, außerordentlich liebenswürdiger<br />

Schnauzer aus der Bad-Ischler-<br />

Gegend, Sieger beim Eröffnungsrennen<br />

auf dem Hungaroring in Budapest,<br />

in St. Agatha, an seinem<br />

22. Geburtstag, nach großer Trainingszeit<br />

schwer ins Grüne mußte.<br />

österreich war in dieser Klasse besonders<br />

stark: Beppo Hutter, in<br />

Salzburg überaus schwer gestürzt,<br />

war immer mit guten TraInIngsleistungen,<br />

einem dritten Platz in<br />

Brünn und einem Sieg in Vallelunga<br />

bei Rom zur Stelle. Die Bartol lief<br />

einwandfrei, die böse ramponierte<br />

Hand wird auch schon wieder. Respekt<br />

vor Mag. Andy Preining: Er-<br />

ster Grand Prix - 15. Rang in Salz-<br />

STRASSENRENNSPORT ..<br />

burg, nach einem dritten in Assen<br />

und einem zweiten in der CSSR<br />

Schlußrang fünf in der EM. Da freut<br />

man sich bei Uvex, dem Linzer<br />

Autokino und bei Lenzing ModaL.<br />

Die Halbliterlandesmeisterschaft<br />

ging an den international 1986 sehr<br />

glücklosen Fernitzer Karl Truchsess,<br />

der mit einem Punkt Vorsprung<br />

und einer Schlußdifferenz<br />

(St. Agatha) von zwei Hundertstel<br />

Titelverteidiger Se pp Doppler bezwang.<br />

%00 für Truchsess<br />

<strong>Der</strong> Levior-/Dieter-Braun-Mann rüstet<br />

für die neue Saison auf eine<br />

taufrische Honda 500 um. Ich bin<br />

überzeugt, man wird noch viel vom<br />

steirischen Brillenträger hören,<br />

dessen Papa genauso enthusiastisch<br />

ist wie die Oldies von Willy<br />

Hörhager und Siegi Minich. Dr.<br />

Franz "Cheesy" Kaserer gab sich's<br />

extrem: TT-WM, dort wo der Joey<br />

Dunlop mit seiner Dunlop-bereiften<br />

Honda sein Wesen treibt. Im portugiesischen<br />

Vila Real langte es für<br />

Rang 9, Rot-weiß-rots erste TT-<br />

Zähler. In der Langstrecken-WM<br />

sehen die Landsleute anders aus<br />

als die Marienkäfer, es fehlen ihnen<br />

die Punkte.<br />

Kaserer extrem<br />

Auf dem ö-Ring haben wir dank der<br />

Initiative des Triumph Clubs Wien<br />

wenigstens einen Wertungslauf,<br />

wie wir auch auf dem Salzburgring<br />

einen Grand Prix haben. <strong>Der</strong> dortige<br />

EM-Lauf fiel leider kraft der Will-<br />

~¡~:.. 4 kür des Schicksals ins Wasser,<br />

Besseres Malerlal- dann An- Tschernobyl machte dem ARBö eischluß<br />

zur WeiispilZe? Siropekl nen Strich durch die Rechnung.<br />

Se<br />

Demling.<br />

pp Eckerstorfer aus dem Mühlviertel<br />

- er wählte zwischen einer<br />

guten und betagten Honda<br />

"Anschieben -<br />

RSC 1000 und einer Kawa 1260 -<br />

holte sich dank seines Bergtalents<br />

ein Problem"<br />

den Titel in der Viertaktklasse über<br />

Fein, daß Michl Schafleitner, der 500 ccm (vor dem 750er Hans öm-<br />

Herrgotts-Tuner, die Rolax mit seimer, Hans Winkler - detto - und<br />

nen goldenen Fingern so einstellte, dem steirischen Spaßvogel Walter<br />

daß sie sofort marschierte. Siege Oswald, der Berge so gut es geht<br />

besorgte der Quehenberger- meidet. Aufsehenerregend: Gustl<br />

Schützling in Assen und In Brünn. Weissner bei sporadischen Einsätzen<br />

mit einer serien mäßigen Honda<br />

VFR 750 - er ließ sie gegen Saisonende<br />

alle stehen.<br />

Rotax tüchtig<br />

<strong>Der</strong> Wr. Neustädter Günter Gradwohl,<br />

in absehbarer Zeit Ingenieur,<br />

meisterte die Sportmaschinenklasse<br />

bis 500 am tüchtigsten, die schillernde<br />

Innviertler-Figur Karl Lindin-<br />

ger, ein ehemaliger Hochseesegler,<br />

Boxer und Maibaumkraxler internationalen<br />

Zuschnitts mit Auftritten<br />

sogar in den USA, gewann den<br />

Ginzinger- Yamaha-350-Cup, Kemter,<br />

wie erwähnt, den Honda-500-<br />

Cup und der junge Manfred Baumann<br />

aus der Urlaubergemeinde<br />

St. Georgen im Attergau, den<br />

Sachs-Cup, schlechthin die Geh-<br />

schule für Vollgaszöglinge.<br />

Die Gespanne = Seitenwagen =<br />

Beiwagen des Landes agierten<br />

1986 glücklos, Stropek/Demling<br />

genauso wie Prügl/Dirlinger. Stropek,<br />

schnell und erfahren, sollte im<br />

nächsten Jahr endlich perfektes<br />

Material zur Verfügung haben.<br />

Aus der österreich ischen Industrie<br />

ist zu berichten, daß die Rotax aus<br />

Gunskirchen in der 250er-Klasse<br />

weltweit überaus gute Figur und<br />

streckenweise den Japanern mehr<br />

als lieb zu schaffen machten.<br />

Salzburgring '87: <strong>Der</strong> ARBö präsentiert<br />

mindestens drei Renntage<br />

und den Grand Prix in vier Klassen,<br />

die Gespanne sind nicht vorgesehen.<br />

Schwanenstadt wackelt, aus St.<br />

Agatha wird ein Autorennen!<br />

Endergebnis<br />

Friedlieb Tagada<br />

Staatsmeisterschaft 1986:<br />

125 ccm<br />

1. Zwidl Robert<br />

47<br />

2. Leitner Mike 39<br />

3. Schmied Werner 35<br />

250 ccm<br />

1. Minich Siegfried 60<br />

2. Riegl Karl-Heinz 45<br />

3. Hörhager Werner 43<br />

500 ccm<br />

1. Truchsess Karl 60<br />

2. Doppler Sepp 59<br />

3, Gradwohl Günther<br />

41<br />

Sportmaschinen bis 500 ccm<br />

1. Gradwohl Günther 65<br />

2, Kempter Dielmar 55<br />

3. Marsam Johann 50<br />

Viertakt bis 1300 ccm<br />

1, . Eckerstorfer Josef 59<br />

2, Ömmer Johann<br />

48<br />

3. Winkler Hans 41<br />

Ginzinger-Cup auf Yamaha<br />

1, Lindinger Kar! 48<br />

2. Scheed Peter 33<br />

3. Freilinger Klaus<br />

27<br />

Honda-Cup<br />

1, Kempter Dietmar 66<br />

2. Mühlbacher Hans-Werner 53<br />

3, Stauss Thomas 52<br />

Sachs-Cup<br />

1, Baumann Manfred 72<br />

2, Neubacher Werner 64<br />

3, Haslinger Michael<br />

49<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 53<br />

l


MOTOCROSS<br />

. .<br />

'C~..<br />

z<br />

o 00<br />

~<br />

~(I<br />

~<br />

Q<br />

Zur OM, Debatte Nachwuchspokal,<br />

stehen: WM,<br />

KTM-Cup und Interrennen.<br />

Österreichs Bester war wieder<br />

- wie erwartet - der Lange, der<br />

Kini, der Heinz. Zwar lief es<br />

dem Zillertaler Doppelweltmei-<br />

ster in der Halbliterklasse gar<br />

nicht so, wie gewünscht (" Die<br />

blöde Verletzung in Nordamerika<br />

hat mi ja weit gnua zruckghaut"),<br />

ein 13. WM-Schlußrang<br />

ist aber allweil noch zum<br />

Herzeigen. In Sittendorf, seiner<br />

Auftrittsbühne für den ersten<br />

Waffengang in der Klasse der<br />

Könige Malherbe, Thorpe, Jobe,<br />

Geboers & Co., haben sie<br />

den Bäcker und Konditor<br />

(Zunftlied: "Es wird immer wieder<br />

T aaaag . ") ordentlich genervt,<br />

hauptsächlich die Zeitungs-,<br />

Radio- und Fernsehleute,<br />

jeder wollte ihn schon gewinnen<br />

sehen, die ganze Wienerwald-Wiese,<br />

die der ÖAMTC<br />

da so schön herrichtet, glich<br />

einem Ameisenhaufen, mit nur<br />

nervösen Ameisen. Kurzum, für<br />

Kini lief's nicht nach Wunsch.<br />

Hingegen sehr für seinen KTM-<br />

Markenkameraden, den urigen<br />

Schurl Reiter aus dem Innviertel,<br />

der leidenschaftliche Leberkäs-Semmel-Vernichter<br />

drosch<br />

seinen Mattighofener Viertakter<br />

derart beherzt durch die Gegend,<br />

daß die Menschen Tränen<br />

in den Augen kriegten. Folge<br />

der Müh: Locker qualifiziert,<br />

zweimal in den Punkten Das<br />

gelang seit Aberg niemandem<br />

mehr, nahezu ein Jahrzehnt<br />

lang nicht.<br />

54 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

"-<br />

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Co<br />

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KINI'S HINTERLAl\D<br />

Heimat bist Du großer Veranstaltungen. Vom<br />

Nachwuchscup bis zu WM-Läufen war trotz<br />

allem der Motocross-Sport auch heuer von der<br />

Sonne beschienen.<br />

Heinz Kinigadner - der Einstieg in die Königsklasse wurde mit dem<br />

13. WM-Gesamtrang bedacht.<br />

In der nationalen Meisterschaft<br />

ritterten der Belgier Harry<br />

Everts, immerhin vierfacher<br />

~<br />

Weltmeister, und der stämmige<br />

Franz Ochsenhofer, dem Maico-Importeur<br />

Manfred Aichels-<br />

Schwanenstadt war die Schlammschlacht der Saison.<br />

eder aus Eferding, ein Zwei-<br />

Mann-Betrieb, ein Werksgerät<br />

verpaßte. Everts führte Husqvarna,<br />

Honda und zum Schluß<br />

eine viertaktige A TK aus. Von<br />

den Jungen fielen Robert Rauchenecker<br />

aus Andrichsfurt und<br />

Sasa Josipovic sehr angenehm<br />

auf, auch Helmbrecht Suman.<br />

Im Halbliterklasse Nachwuchspokal sind beson- der<br />

ders Albin Hufnagl (HVA) aus<br />

Maria Enzersdorf und LeG Le-<br />

onhartsberger (Nöchling, Honda)<br />

sowie Fleischer Josef Peischer<br />

aus Höhnhart zu erwähnen.<br />

Im NÖ-KTM-Cup matchen<br />

sich bei Veranstaltungen, die<br />

besonders du rch hohe T eilnehmerzahlen<br />

und gute Organisa<br />

tion bestachen - Cup-Vater<br />

Helmut Maierhofer leistet da<br />

seit einem Jahrzehnt ganz einfach<br />

hervorragende Arbeit -<br />

Herbert Kam merhofer (Seitenstetten,<br />

KTM), Gerhard Bufler<br />

und Erwin Machtlinger, auch<br />

Helmbrecht Suman. Kammer-<br />

hofer spielte in der Viertaktklas<br />

se, allerdings hinter HSV-Fahrer<br />

Helmut Hausleitner aus<br />

Wels, eine weitere tragende<br />

Rolle. Bleiben wir gleich da: Bei<br />

den 80ern gehört dem Salzburger<br />

Rupert Walkner (Adnet, Kawasaki)<br />

die Welt, Jürgen Fink<br />

aus Imst (Honda) und Erwin<br />

Maglot (Baden, Suzuki) fighten<br />

mit. In der 125-ccm-Klasse hat<br />

das Paar Herbert Dieminger<br />

(auch bei den 250ern neben<br />

Gerhard Bufler, KTM, und<br />

Heinz Hochreiter stark) und Andreas<br />

Giesswein (MSC Imbach,<br />

KTM) das Sagen.<br />

Frauwallner mit<br />

Maximum zur ÖM:<br />

Bei den 125ern - in der WM<br />

spielten die Landsleute über<br />

haupt keine Rolle, das gilt auch<br />

für den Mannschaftsbewerb -<br />

holte sich Hely Frauwallner aus<br />

Bairisch Kölldorf in der Bad-<br />

¡" Gleichberger-Gegend, wo er<br />

.,iM,'.', ;.,"~ derzeit ein Fitneß-Studio auf-<br />

l- baut - den Titel Es ist sein 5.,<br />

'; und die Tuscher-Suzuki hat ge-<br />

. halten, Frauwallner gewann al<br />

I es. Den Ehrenplatz erkämpfte


~<br />

Das System dreht sich und<br />

weckt einen auf die snnffo Art,<br />

Man greift sich nachhor uns<br />

Kinn und da ist nichts nichts<br />

das einem die Tour vormiissoln<br />

könnte. Man greift oin und ein ist<br />

man glattgeputzt. Don Trocor<br />

gibts in Rot, Blau. Scllworz und<br />

Silber.<br />

. I<br />

dI<br />

~ -<br />

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""tU "s<br />

PHI LI PS<br />

Diejungen Rasierer von Philips<br />

.<br />

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MOTOCROSS<br />

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~<br />

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~<br />

Q Walter Baumgartner (Yamaha)<br />

vor Gerold Schollar (Suzuki).<br />

Von den ganz Jungen fielen der<br />

18jährige Kärntner Werner Müller<br />

(KTM) und der Weissenba-<br />

Er dominiert den Nachwuchs. Isi<br />

Huperi Walkner zu Höherem berufen?<br />

cher Thomas Lössei, er hat in<br />

diesem Jahr maturiert, besonders<br />

auf. Sie waren auch im<br />

Nachwuchspokal tonangebend.<br />

Die Vierlaklklasse muß sich noch mausern. Im Bild Karl Schmidinger<br />

(17), Georg Heiler (7) und Waller Müller (27).<br />

Direkter Kinigadners Nachfolger in der Heinz Landesmeisterschaft<br />

250 ccm wurde<br />

KTM-Pilot Karl Sulzer, ein<br />

Niederösterreicher mit Wohn-<br />

-<br />

Wahl-Öslerreicher Harrv Everts<br />

wechselle die Molorräder wie die<br />

Siegersiockerl und schoß dabei<br />

übers Hubraumlimil.<br />

sitz in Tirol. Zehn Siege in zwölf<br />

Rennen - ein beachtliches Resultat.<br />

Toni Gleichweit (Maico)<br />

und Klaus Kinigadner, der 111.,<br />

HASLACHER Johann<br />

5303 Thalgau 112, Telefon 06235/347<br />

....,... fl íl r. WHITE POWER<br />

w.~ LV LI SUSPENSION<br />

CAG.IVA<br />

56 <strong>Der</strong> REITWAGEN--<br />

ie<br />

Husqvarna<br />

--yO-<br />

rangieren auf den Plätzen. Im<br />

Nachwuchspokal dieser Abteilung<br />

schwang der schon erwähnte,<br />

20jährige Tischler Erwin<br />

Machtlinger aus Traiskirchen<br />

oben aus, Edi Lumper aus<br />

Pfaffenhofen machte mit einer<br />

Maico sehr gute Figur.<br />

Im Husqvarna-Sandwich zwischen<br />

Heinz Straub und Peter<br />

Aicher klebte Schurl Reiter mit<br />

der KTM. Leider hat die Viertaktklasse,<br />

wie es jetzt aussieht,<br />

mehr versprochen, als sie zu<br />

halten imstande war.<br />

In der Seitenwagenszene fehlen,<br />

bei allem Respekt vor den<br />

Leistungen der Brüder Mathis,<br />

des Paares Schmidinger/Gstöttenmayer<br />

- sie beherrschen die<br />

nationale Bühne ziemlich deutlich<br />

- und der anderen, ein<br />

Bruno Schneider und ein Dietmar<br />

Weber doch sehr. Österreichs<br />

international Bester wurde<br />

ein Passagier: Sepp Meus-<br />

burger, an der Seite des<br />

Schweizers Hansruedi Herren<br />

immerhin neunter der WM.<br />

Die Stärken unseres kleinen<br />

Landes in diesem Sport liegen<br />

nicht nur auf Fahrerseite, man<br />

versteht hierzulande, hervorragendes<br />

Motorradmaterial, das<br />

weltweit Geltung, Ruhm und Erfolg<br />

hat, herzustellen (KTM<br />

Mattighofen), man brilliert auch<br />

mit großen Veranstaltungen:<br />

Schwanenstadt (250 ccm), Sittendorf<br />

(500 cm) und Feldkirch<br />

(Seitenwagen) sahen Grand<br />

Prix, das Dusika-Stadion in<br />

Wien ein herrliches Hallencross,<br />

Weyer ein beachtetes Interrennen.<br />

Friedlieb Tagada<br />

Endergebnis<br />

Staatsmeisterschaft 1986:<br />

125 eem<br />

1. Frauwallner Helmut 200<br />

2. Baumgartner Walter 148<br />

3. Sehollar Gerold 111<br />

250 eem<br />

1. Sulzer Karl<br />

2. Gleichweit Anton<br />

3, Kinigadner Klaus<br />

500 eem<br />

232<br />

164<br />

132<br />

1. Oehsenhofer Franz 158<br />

2. C,el1sllarry 114<br />

3. Sumann Helmbrecht 103<br />

Viertakl<br />

1. Reiter Georg<br />

2. Sehmidinger Karl<br />

3. Aieher Peler<br />

HONDA.J~FRBER<br />

IHR 2-RAD PARTNER<br />

MODELLSCHAU '87<br />

FREITAG, 28. 11. 1986,9-18 UHR<br />

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WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!<br />

57<br />

38<br />

36


Die im Enduro-Szene Vorjahr eingeschränkte<br />

(damals vier<br />

Konkurrenzen mit sechs gewerteten<br />

Tagen) hatte heuer ihre highlights<br />

im Viertaktbereich: ein Herzschlag-Finish<br />

wie bei einem Grand-<br />

Prix brachte dem "steirischen<br />

Kärntner" Reinhard Lehnert im letzten<br />

Umlauf in Wienerbruck den Titel<br />

vor Senior Rudolf Promberger - mit<br />

einem Punkt Vorsprung. Und der<br />

von den Sixdays her animierte Thal- ~<br />

gauer Martin Weichenberger, 22, ;,<br />

schaffe das Unwahrscheinliche, in Š<br />

der Viertelliterklasse Danzinger auf ~<br />

Platz zu verweisen. Allerdings legte:§<br />

der sich in einer Sonderprüfung zu ~<br />

lange nieder. ~<br />

Bei den 125ern wieder Seriensiege ~<br />

von Hubert Trattner, in der großen i;<br />

Zweitaktklasse wechselnde Erfolge Klassensieg im lelzlen SaIsonbedes<br />

Wieners Fritz Pelz, dem in werb: Marlin Welchenberger, 22,<br />

Gestalt des 21 jährigen Johann Kai- aus Thalgau.<br />

ser aus S1. Georgen in der Steiermark<br />

ein ernster Gegner entstand.<br />

Dieses plötzliche Auftauchen von<br />

echten Nachwuchstalenten könnte<br />

nachhaltige Folgen zeigen: zusammen<br />

mit dem beinahe schon etablierten<br />

Gleisdorfer Manfred Liendl<br />

jr. (19) und Arno Edlinger, 18, und<br />

Sohn des wilden Vaters Wolfgang,<br />

natürlich wieder Steirer, könnte<br />

man fürs nächste Jahr ein Vasenteam<br />

für die Junior-World Trophy<br />

formen. Wobei Detailarbeit und<br />

Durchstehvermögen ebenso zu fördern<br />

wäre wie technische Arbeiten.<br />

Beim Reifenwechsel und anderem<br />

tun sich selbst Etablierte noch immer<br />

schwer.<br />

Differenzierte Schwierigkeiten bei<br />

den Bewerben - notgedrungen zu<br />

leichte Pisten wie in Bruckneudorf<br />

(Harrach-Enduro), weil im Flachland,<br />

und in Wienerbruck (zuviel<br />

Asphalt wegen des Vetos eines<br />

Bauern) und höhere Ansprüche wie<br />

in S1. Oswald und Weißkirchen<br />

wechselten in der Szene. Wobei<br />

man immerhin dankbar sein muß,<br />

wenn einfachere Sachen zustande<br />

kommen - besser, als gar nichts,<br />

lautet zwangsläufig die Devise. Bestes<br />

Training ist immer noch der<br />

Wettbewerb.<br />

Das eingeschränkte Wunder<br />

Unqualifizierte Einwände von Grundstücksbesitzern, Grünen<br />

und solchen, die vorgeben, alles besser zu wissen,<br />

beuteln den Endurosport nicht nur hierzulande. Daß trotz<br />

aller Absagen von Traditionsveranstaltungen wie Eisenstadt<br />

und Mattighofen doch noch fünf Bewerbe mit sieben<br />

Wertungstagen zustande kamen, grenzt an ein Wunder.<br />

Manfred Liendl Ir., 19" Vielversprechend!<br />

SIeirischer Talenieschuppen mil Arno Edlinger, 18, Johann Kaiser, 21,<br />

Lobenswert das sofortige Einspringen<br />

der Neumarkter anstelle der<br />

Burgenlandabsage zu Saisonbeginn<br />

- die ans Idiotische grenzenden<br />

Ablehnungen des Bundesheeres,<br />

auf deren Truppenübungsplätzen<br />

mit zwei oder vier Rädern fah-<br />

ren dürfen, zeigen nachhaltige Wir-<br />

kungen. Und die Argumentationen<br />

reichen von angeblich vorhandenen<br />

Blindgängern (sitzen die nicht weiter<br />

oben?) bis zum tatsächlich ver-<br />

zapften Argument, wo Enduristen<br />

ihre Furchen und Anlieger hinterließen,<br />

könnten Panzerfahrzeuge<br />

nicht mehr operieren. Na, hab' ich<br />

ENDURO<br />

da als ehemals zwangsrekrutierter<br />

Angehöriger einer Panzerdivision,<br />

den Ernstfall ins Gedächtnis rufend,<br />

vielleicht blöd dreingeschaut.<br />

Von dieser Seite nichts erwartend,<br />

werden die möglichst auf wenige<br />

Grundstücksbesitzer sich beschränkenden<br />

Enduros anno, '87<br />

noch überleben - St. Oswald hat<br />

den Vorrang für den Europamei-<br />

sterschaftslauf. Verdientermaßen,<br />

bei der Begeisterung des Prinzen<br />

Giemens von Groy abwärts bis zum<br />

letzten Funktionierer. Ein Jahr später<br />

könnte dann Weißkirchen die<br />

Palme bekommen - sie wollen<br />

schlauerweise ein Jahr Pause machen.<br />

Und Weitra könnte auch wieder<br />

etwas tun - wo aber bleibt die<br />

Hochburg Mattighofen? Tragt das<br />

Enduro-Banner high up, friends!<br />

Endergebnis<br />

Erich Werunsky<br />

Staatsmeisterschaft 1986:<br />

125 eern Zweitakt<br />

1, T ratlner Hubert, KTM<br />

2, Edlinger Wolfgang, KTM<br />

3, Scardelli Gustav, KTM<br />

250 Gern Zweitakt<br />

1. Danzinger Hans, KTM<br />

2. Staufer Kurt, KTM<br />

3. Neurauter Peter, KTM<br />

Zweitakt über 250 Gern<br />

1. Pelz Fritz. KTM<br />

2. Egger Franz, Husqvarna<br />

3. Miehl Jörg, Yarnaha<br />

Viertakt bis 1300 eern<br />

1. Lehnert Reinhard, KTM<br />

2. Prornberger Rudolf 1., Husqvarna<br />

3. Handl Karl, Yarnaha<br />

90<br />

60<br />

59<br />

102<br />

56<br />

50<br />

77<br />

65<br />

61<br />

91<br />

90<br />

51<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 57


TRIAL<br />

\C~"<br />

00 ..<br />

~<br />

r-.i<br />

..<br />

rr<br />

ie Absage der für das Na-<br />

Grün gefiltert<br />

In Österreichs Trialszene scheint trotz starker Grünfilter<br />

noch die Sonne - keine Absagen oder Verschiebungen und<br />

zusätzlich noch die Vergabe von WM-Lauf (Heinrichs) und<br />

Nationentrial (Limberg) in einer Saison. Wie kam es zur<br />

unüblichen Vergabe beider Prädikatsläufe?<br />

tionentrialvorprogrammierten Franzosen ließ ÖAMTC-Sportchef<br />

Erich Schmidt blitzartig zugreifen<br />

- normal werden diese beiden Beständige Leistungen in der ÖM<br />

Events nie an eine Nation im glei- des Tirolers Alberl Eberharler.<br />

chen Jahr vergeben. So streng sind<br />

in der FlM, der obersten Dachorganisation<br />

des Motorradsports, die<br />

Bräuche. Aber auch die Großkopferten<br />

werden ihre Bestimmungen<br />

und Begriffe zurechtrücken müssen,<br />

um den Sport am Leben zu<br />

erhalten. Im Trial, der hubraumklassenlosen<br />

Gesellschaft, zählt noch<br />

immer das Hauptargument, daß die<br />

verwendeten Motorräder zu den<br />

ruhigsten und am wenigsten die..<br />

Umwelt belastenden gehören (was ~<br />

eigentlich für alle Zweiradsparten ~<br />

gilt) - beim Krimmler Trial mußte es ~<br />

notgedrungen die auf die Szene:§<br />

gerufene Bezirkshauptmannschaft k¡<br />

bestätigen: das ausgesandte Phon- ~<br />

Mandl maß mit seinem geeichten ~<br />

Gerät höhere Lautstärken von Was- i;<br />

serfall, Fluß und oben im Ort duch- Chrislian Nemetz aus der starken OGT-Riege.<br />

ziehendem Ausflügler- und Urlauberverkehr.<br />

Von der Veranstalterseite her gab's<br />

völlig verschiedene Bewerbe, von<br />

fast zu leichten über wechselnde<br />

Geländeschwierigkeiten bis zur<br />

WM-Reife, aber auch nutzlose und<br />

kritikherausfordernde Schwierigkeitsgrade<br />

(Semmering) und durch<br />

Jury-Eingriffe verpatzte Abläufe wie<br />

beim Nationentrial. Superveranstaltungen<br />

lieferten die Krimmler und<br />

die Saalfeldener ebenso wie Piesting<br />

unter der nach größeren Aufgaben<br />

strebenden Führung des<br />

OGT-Punktezählers Ludwig Steiger<br />

und dem Wienerbrucker Areal von<br />

58 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

Walter Burger. Dort nähert man sich<br />

immer mehr dem Idealfall, fast alles<br />

auf Grund und Boden eines einzigen<br />

Eigentümers austragen zu können.<br />

Personell sind sowohl Stagna-<br />

tion des im Vorjahr als großes Talent<br />

aufgetretenen Tirolers Albert<br />

Eberharter ebenso zu verzeichnen<br />

wie die ehrgeizigen Ambitionen<br />

Erich Brandauers, Ewig-Vize Gerhard<br />

Wolf und Alt-Sperling Walter<br />

Luft (seit kurzem auf Aprilia) blieben<br />

Für Julian Schneider lief's nichl<br />

wie erwartel . . .<br />

"<br />

~<br />

leistungskonstant. Zusammen mit<br />

dem noch in den OGT-Bewerben<br />

verbliebenen Philip Kornherr könnte<br />

sich da im näclisten Jahr einiges<br />

abspielen. Wobei trotz allem die<br />

Chancen auf eine Aufstockung der<br />

Meisterriege auf mehr als 25 Mann<br />

nur ein Wunschtraum bleibt.<br />

Auf dem OGT-Sektor, dem Gefilde<br />

der genehmigungsfreien Trödler,<br />

eine Unzahl von Bewerben, dazu<br />

führend, daß etliche Väter einfach<br />

"<br />

Ende<br />

1. Schneider Christian, Fantic<br />

2. Wolf Gerhard, Aprilia<br />

3. Eberharter Albert, Beta<br />

1986:<br />

142<br />

116<br />

72<br />

nicht das nötige Gerstl auftreiben<br />

können, um ihre Söhne überall mitmischen<br />

zu lassen. Streichresultate<br />

sind hier im Gegensatz zur Meisterschaft<br />

erwünscht. Wie auch die<br />

Heranführung an diese Klasse - der<br />

reguläre Endzweck dieser Bewerbe,<br />

Aber zu Saison ende gibt es<br />

meist das gleiche Bild: das .Bangen<br />

um die 10 Teilnehmer an OM-Bewerben,<br />

damit auch Zählpunkte abfallen.<br />

National und international wird man<br />

sich aber um das Erfordernis, ein<br />

neues Reglement aufzustellen,<br />

nicht drücken können: Man muß<br />

weg vom Hüpfen, Zurückrollen und<br />

Tricksen und wieder die Vorwärtsbewegung<br />

fördern. Sonst wird's für<br />

Zuschauer und Punkterichter immer<br />

unüberschaubarer. Ob da ein<br />

"Fünfer" oder ein" Dreier" gelistet<br />

wird, mit Stillstand bewertung und<br />

gleichzeitiger Bodenberührung<br />

oder zurückrollen, ist den um Triallohn<br />

(Butterbrot, Cola oder Bier)<br />

den ganzen Tag ausharrenden<br />

Punkterichtern so nicht mehr zumutbar.<br />

Dazu noch der Respekt vor<br />

den mehrfachen Weltmeistern und<br />

schon steht dort eine bessere Ziffer.<br />

In Limberg sah man soviele<br />

Dreier statt einwandfreier Fünfer,<br />

Das nur am Rande.<br />

Und in der WM? Frankreichs Thierry<br />

Michaud (Fantic), zum zweitenmal<br />

Weltmeister, Dreifach-Capo<br />

Eddy Lejeune (Honda Belgien), etwas<br />

im Hintergrund - nach vorne<br />

drängen der Brite Steve Saunders,<br />

Italiens Diego Bosis und der Spanier<br />

Jordi Tarres .<br />

Erich WerulJsky


Tm Mittelpunkt der Nationalen<br />

i Bewerbe stand auch heuer der<br />

Kampf um den Staatsmeistertitel.<br />

Ein Name beherrschte alle fünf<br />

Meetings, deren Gesamtpunkte<br />

zum Titelgewinn führten: Heini<br />

Schatzer. <strong>Der</strong> Waffenmeister des<br />

Bundesheeres überwinterte vor der<br />

Saison in Argentinien, von wo er als<br />

frischgebackener Argentinienmeister<br />

zurückkehrte. Schon bei den<br />

ersten Starts der neuen Saison<br />

sorgte Schatzer für Schlagzeilen. Er<br />

gewann von 39 Rennen nicht weni-<br />

ger als 21.<br />

Schatzer gewann alle fünf Läufe zur<br />

Staatsmeisterschaft, zwei durch<br />

Stechen und drei mit Punktemaximum.<br />

"England-Profi" Toni Pi lotto,<br />

der Staatsmeister der Jahre 1983<br />

und 1984, erkämpfte sich den Titel<br />

des Vize-Meisters. Auf Platz 3<br />

landete der 4fache Ex-Staatsmei-<br />

ster Adi Funk.<br />

Da es auch in der heurigen Staatsmeisterschaft<br />

bei einigen Läufen<br />

vorkam, daß ein Fahrerbetreuer<br />

gleichzeitig auch in der Rennorga-<br />

nisation, z. B. als Starter, agierte,<br />

kamen Zweifel über die Objektivität<br />

seitens der Cracks und der Fans<br />

auf. Vielleicht sollte man sich im<br />

kommenden Jahr überlegen, doch<br />

einmal Unparteiische aus dem Ausland<br />

für die paar Staatsmeisterschaftsläufe<br />

zu holen, so wie es<br />

auch schon in Ungarn praktiziert<br />

wird.<br />

Team-WM:<br />

Österreich Gruppensieger<br />

Obwohl Österreichs Parade-Duo<br />

Schatzer/Pilotto gleich aus dem<br />

Best-Pairs-WM-Bewerb geflogen<br />

ist, verlief die heurige WM-Saison<br />

für die Österreicher doch noch<br />

recht positiv.<br />

So gelang es dem Aushängeschild<br />

Schatzer erstmals, für Österreich<br />

einen WM-Lauf zu gewinnen. Im<br />

bundesdeutschen Olching gewann<br />

er den Lauf der Runde A und qualifizierte<br />

sich dadurch für das Kontinental-Semifinale<br />

I in Landshut<br />

(BRD). Durch einen gekonnten Rei-<br />

Die "EiscnfÜHe" sind wieder salonfähig<br />

In der ersten REITWAGEN-Ausgabe im April wurde "das<br />

kleine Häufchen Aufrechter, das nach bestem Können und<br />

Gewissen die Fahnen der österreichischen Speedway-<br />

Tradition hochzuhalten versucht", vorgestellt. Durch<br />

Erfolge bei der Weltmeisterschaft und attraktive Fahrerfelder<br />

bel heimischen Rennen war heuer der Speedway-Sport<br />

interessanter als in den Jahren zuvor.<br />

, :~,<br />

/;;"<br />

~. .<br />

<strong>Der</strong> Aufwärtslrønd: Mono Speedway-Bahnen im nächsten Jahr?<br />

fenpoker SIC110'10 or oieli nocti den<br />

Einzug ins I\onlinonllillinalo, das<br />

erstmals in W, NOln¡llldl iIlst)et'agen<br />

wurde.<br />

Auf seiner Hminlmliii wi,kln der<br />

neue Staalsmoinio' nln wnliior Publikumsmagnol.<br />

Eiii vollos Ilaus<br />

erinnerte an die hilll/lOor ,Jahre, wo<br />

ja 30.000 Fans 1101110 Sollonheit<br />

waren.<br />

Nach einem vlolvOtHfHoi:wnden<br />

Sieg im ersteii LIIUf, I\\Htlilo Schatzer<br />

in seinnm 2,IIoal hoi nine,<br />

tollen Aufholjarid hoiiiliiiil Huf die<br />

Schlackenbahii uiid iiiul\lo ¡obonsgefährlich<br />

verloll illf; 1(lIlIllíellhaus<br />

Wr. Neustadl oliioollofoil wordon.<br />

Somit war für diono ~)alfj(1I der<br />

Traum, erslmalB OillOIl O:itorrnicher<br />

in ein Weltfinalo iU 1)()XOIi, ausfjeträumt.<br />

Auch die TeamWM, hol dor Osle,reich<br />

zu diesem lollpiiiikl horeils<br />

den Aufstieg vol AuOn11 halle,<br />

schien gefätt,dol. fìi:ial/o' o,liolte<br />

sich aber do,a,1 ianeli, dllß or be..<br />

reits, trotz dor WiJIItIIl\) VOll 10,1111"<br />

Chef Bössnor, dioi WO¡;IIOII nacli<br />

dem Unfall in I\oiiiplon (l\liD) an<br />

den Start gll0, Dan (;oinohac!í on..<br />

dete nach oiiior l(olli:iIOII windo, im<br />

SpitaL. Auch dlo:¡ni 1!(IClí:ìclllaq<br />

wurde von Sclial/oi vmlílaflol uiiel<br />

trotz gebrocllnllOl uiid all(Jolíl1c!íster<br />

Rippen vor:¡lill!ílo m da:; hoimische<br />

Team, 1111 Oval VOll Wi Nou..<br />

stadt sichorloii :ìclial/Ol, I)ilot!o,<br />

Nebel, Ecfoiiiid Adlluiik clOIi Sieg<br />

und somit den Aufstieg in die WM-<br />

Gruppe fll.<br />

Ansonsten wäre noch herauszustreichen,<br />

daß Dänemark heuer alle<br />

Titel (Einzel, Best-Pairs und Team<br />

WM) erobern konnte.<br />

Die Jugend strebt vorwärts<br />

Die Nachwuchsarbeit von" Bubi"<br />

Bössner trägt bereits Früchte. Sohn<br />

Andy Bössner wurde 6. der Staatsmeisterschaft,<br />

Klubkamerad Höchtl<br />

erreichte Platz 7. Auch die übrigen<br />

Talente des Speedway-Center-<br />

Austria, Menner und die Leitner-<br />

Brothers, streben bereits nach<br />

vorn. Leider bildet ansonsten kaum<br />

ein Klub Nachwuchsfahrer heran,<br />

so daß die Jugendarbeit insgesamt<br />

auf einem wackeligen Bein steht.<br />

Endergebnis<br />

Staatsmeisterschaft 1986:<br />

Die fünf Läufe zur Staatsmeisterschaft<br />

wurden in Wr. Neustadt, Mattersburg,<br />

NALO (Natschbach/Loipersbach),<br />

Felixdorf und St Johann/Pongau<br />

ausgetragen.<br />

i Heinrich Schatzer<br />

2, T oni Pi lotto<br />

3. Adi Funk<br />

1513151315= 71<br />

1413141213=66<br />

1013121111 =57<br />

SPEEDW A Y<br />

Bahnen, Klubs, Technik,<br />

Zukunft<br />

Auch in der kommenden Saison<br />

werden wieder die Klubs Speedway-Center-Austria,<br />

Speedwayclub<br />

Schwarzatal, St. Johann und<br />

ÖAMTC-ZV Wr. Neustadt auf den<br />

bestehenden Bahnen Bruckneudorf,<br />

Felixdorf, Mattersburg (wer-<br />

.g den auf WM-Niveau gebracht), Mu-<br />

~ reck (WM-reif), NALO, St. Johann<br />

'. und Wr. Neustadt ihre Rennen or-<br />

2 ganisieren. Bahnbauten sind in<br />

~ St. Veit (Ktn.), Steyr (OÖ) und Vitis<br />

(NÖ) geplant, aber noch nicht<br />

spruchreif.<br />

Auf technischem Gebiet wird derzeit<br />

lediglich an der Zündtechnik<br />

experimentiert.<br />

<strong>Der</strong> Blick in die Zukunft sieht, vom<br />

Fahrerpotential her gesehen, recht<br />

rosig aus, da die" alte Garde" noch<br />

ein bis zwei Jahre weitermachen<br />

möchte, lediglich Franz Schützenhofer<br />

spricht von Rücktritt, und andererseits<br />

alleine in Mureck (Stmk.)<br />

nicht weniger als 7 Neuanmeldungen<br />

vorliegen.<br />

Auch die Spitzenfahrer von Österreich<br />

machen sich Gedanken für<br />

die kommende WM-Saison: So<br />

wird Heini Schatzer wieder in Argentinien<br />

oder im Raum Neuseeland/Australien<br />

überwintern. Für<br />

1987 kann man hoffen, daß auch<br />

weiterhin der Speedwaysport in<br />

Österreich salonfähig bleibt und<br />

dies nicht nur durch Pressekonfe-<br />

renzen im Hotel Sacher.<br />

Eisspeedway<br />

Neben den traditionellen Rennen,<br />

am 18. 1. in Litschau (NÖ) und am<br />

10, und 11. 1. dem WM-Lauf in<br />

St. Johann (Slzbg.), plant auch der<br />

Speedwayclub Schwarzatal (NÖ)<br />

auf der Hausbahn in NALO<br />

(Natschbach/Loipersbach) erstmals<br />

ein Eisspeedway. Ex-Crack Günter<br />

Kwas: "Bereits im vergangenen<br />

Winter gelang uns der Versuch,<br />

geeignetes Eis auf der Bahn in<br />

NALO zu produzieren."<br />

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niedergehen lasse. Erst, wenn Ich den letzlen<br />

BMW-Fahrer In die Künette getreten habe,<br />

wenn sich der letzte Club-Sabberer um den<br />

Parierstock wickelt, wird meine Arbeit beendet<br />

sein.<br />

Er kommt. <strong>Der</strong> Bright Rlder. Ein Mann, eine<br />

Maschine, im Kampt gegen das Unrecht.<br />

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Lieber Moped-Franzi!!1<br />

Ich habe dich heuer schon auf einen Rennkurs<br />

für Motoreder gesen und du hast mir sofort<br />

gleich gefalen!l! Und jezt warst du auch in<br />

<strong>Reitwagen</strong> gleich auf 2 Seiten obwol du sooo<br />

dick auch wieder nicht bist! Mein Papi hat<br />

gesagt das ist der Moped-Franzi und Ich bin<br />

schon fast 12 Jahre alt und will dich helratn<br />

wenn Ich 16 bin. Wlllsd du auch??? Mama hat<br />

gesagt ich werde einmal sehr schön!!!<br />

Kuss deine IIse<br />

PS: Aber du must nicht abnehmen weil dicke<br />

Menschen viehl lustiger sind!!!<br />

Werter Herr Moped!<br />

Ich weiß nicht, wie lange Sie schon mit meiner<br />

Tochter korrespondieren, doch eines kann ich<br />

Ihnen jetzt schon sagen: Wenn Sie in Ihr<br />

falsche Hoffnungen erwecken, dann krachts<br />

ganz ordentlich In der Hütte! Diesen Brief darf<br />

sie noch absenden, weil sie morgen Geburtstag<br />

hat- aber dann ist Schluß für 4 Jahre. Kommen<br />

Sie am 1, 10. 1990 mit Blumen und wir werden<br />

über die Sache reden.<br />

Hochachtungsvoll Ignaz Holzhacker<br />

PS: Fahre selbst Motorradrennen, aber was zu<br />

weit geht, geht zu weit!


Katzeisberg - Grading List: 1, Hurry Harry<br />

Gamma, 2. Rudi XL 500, 3, ? RD 350, 4, R-Win<br />

VI' 500, 5. Berzerk KLR 600, 6, Burning Bernie<br />

Chopper, 7, Goldketterl 1100 ES. <strong>Der</strong> Rest hat<br />

sich schon verkrochen,<br />

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- Hoppla - Höre ich da Harry's Schwartl<br />

schon krachen? Also -laß einfach die Kupplung<br />

sausen und tippe 02239/26 57 Dldi.<br />

P.S.: Sind das vielleicht die Zahlen der kommenden<br />

Lotto-Runde?<br />

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(ÖS 6.500,-) urrd IlOI).yllrrilurllOpl Xl. 360 R,<br />

TeL. 05222/47 1 ~7,<br />

Unser RedakliorrBiJolo vnriiliirh orschöpfl Im<br />

Korridor. Kelno wolloron 1l0liRohuli-Angebole<br />

mehr, bille.<br />

HOND YAMAHA<br />

2-RAD<br />

UNTER BERG ER<br />

4820 Bad Ischl Götzstraße 7 Tel. 06132/5547<br />

. Gebrauchte Motorräder in großer Auswahl .<br />

(siehe Detailangaben im Kleinanzeiger "Kauf-Bar")<br />

SUZUl<br />

Diverse Radialzylinderköpfe Honda XR 500 R<br />

im Tausch abzugeben. Pro Slück im Tausch<br />

gegen alten RFVC-Kopf. ÖS 2.000,-, TeL.<br />

05222/471 47.<br />

Honda XR 600 R, Rothmans, 18er-Räder vorne<br />

und hinten, 3 Monate alt, 1.400 km, Preis VS,<br />

TeL. 0222/6272 770, abends.<br />

Suzuki RG 500 Gamma, Mai 1986, wenig km,<br />

TeL. 0222/8444023, Harald.<br />

Chevy Bus, Bj. 79, komplelt eingerichtet, Drehsitze,<br />

Stereo, TV, Kühlschrank, Gasanlage,<br />

Hängerkupplung, ÖS 79.243,-. Franz Hartl, TeL.<br />

0222/75 21 21, 0222/93 85 08,<br />

Es ist mehr als ein Menetekel, es Ist fünf vor<br />

zwöll. Im Wienerwald lassen sich GSX-R-Piloten<br />

von Chopper-Fahrern unter Druck setzen,<br />

während diese selbst von XT-500-Fahrern<br />

überholt werden. Es ist eine verkehrte Welt, es<br />

isl der Untergang des freien westlichen Abendlandes.<br />

Dr. Foonkenfloog.<br />

KAWASKI<br />

Verkaufe Yamaha FZ 750, Bj. 86: 7.800 km um<br />

ÖS 70.000,- (Neupreis ÖS 97.000,-). TeL.<br />

4678095 bis 24.00 Uhr od. 4529803 bis<br />

21,00 Uhr,<br />

Bringt uns eure gebrauchte Lederkleidung, eure<br />

Havariefahrzeuge und alten Ersatzteilel Wir<br />

verkaufen sie tür euch in Kommission, unser<br />

Anteil fließt der Gründung und Förderung eines<br />

Rennteams zu. Meyco Sport Second Hand,<br />

Waldeggstraße 65, 4020 Linz, TeL. 0732/<br />

57215.<br />

Gusli Auinger verkauft seinen DB 230 TE, Bj.<br />

81, 140.000 km, Rundumverkleidung, Schiebedach,<br />

BBS-Felgen, Niveaumat, Stereo, Winterreifen<br />

+ Felgen, VB ÖS 140.000,-, TeL. 06215/<br />

390.<br />

BESTELL-COUPON GRATIS-WORTÄNZEIGE<br />

Einsenden an Fachverlag VIDEO & PRINT, "DER REITWAGEN" , Rennweg 79-81,<br />

1 030 Wien. Die Anzeige muß bis zum 1 O. des Monats eingelangt sein, um in der<br />

folgenden Ausgabe berücksichtigt zu werden. Auf dem Kuvert Absendername und<br />

-adresse nicht vergessen.<br />

--


PRODUC<br />

Hebt das Hinterrad<br />

Für ÖS 750,- können Sie Ihre BMW<br />

R 80 GS in einen Spätbremser verwandeln.<br />

<strong>Der</strong> Kit besteht aus Gabelversteifung,<br />

zweiter Scheibe, Alu-<br />

adapter mit DistanzslÜck, Bremssattel<br />

und Bremsklötzen sowie allen erforderlichen<br />

Schrauben. Bis auf den<br />

Aluadapter sind alle Teile aus dem<br />

BMW-Ersatzteillager. Die zweite<br />

Bremszange wird an die Entlüftung<br />

der vorhandenen Zange angeschlossen,<br />

die Leitung geht über die Gabelversteifung.<br />

Auch für technische<br />

Blindgänger kein Problem beim Einbau.<br />

Erhältlich bei Fa. Hinterreiter,<br />

6700 Bürs, TeL. 05552/63345<br />

I pramienH~ft~flchtversicherungs- Mopeds einsitzig<br />

Mopeds zweisitzig<br />

Kleinkrafträder<br />

bis 125 ccm<br />

bis 200 ccm<br />

bis 250 ccm<br />

bis 350 ccm<br />

bis 500 ccm<br />

über 500 ccm<br />

jährlich. inkl. 8,5% Vers. -Steuer<br />

Kfz-Steuer<br />

bis 100 ccm<br />

bis 125 ccm<br />

bis 250 ccm<br />

bis 500 ccm<br />

bis 750 ccm<br />

bis 1000 ccm<br />

über 1000 ccm<br />

monatlch<br />

62 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

325,50<br />

1.269,45<br />

1.594,95<br />

792,05<br />

868,-<br />

922,25<br />

1.530,-<br />

2.256,80<br />

4.340,-<br />

frei<br />

20,-<br />

40,-<br />

60,-<br />

90,-<br />

120,-<br />

180,-<br />

Tausend und noch<br />

mehr. .,<br />

Detlev Louis ist seit mehr als 50<br />

Jahren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland einer der führenden Motorrad-<br />

und Zubehörhändler. Die Liste<br />

der in den Nachkriegsjahren selbst<br />

importierten Marken liest sich wie ein<br />

Motorradgeschichtsbuch: von AJS<br />

über Matchless, Vincent-HRD,<br />

Triumph, Norton und MV-Agusta bis<br />

zur Donghai war damals nahezu alles<br />

im Programm. Heute hat man sich in<br />

Hamburg und in den acht über das<br />

ganze Land verstreuten Depots auf<br />

Bekleidung, Technik und Zubehör<br />

spezialisiert. Das in einem Tausende<br />

Artikel umfassenden Katalog angebotene<br />

Lieferprogramm ist nunmehr<br />

auch vom Depot Wien aus lieferbar,<br />

wobei die Spezialität des Hauses, der<br />

prompte Versand, aufrechterhalten<br />

wird. Den '86er-Katalog gibt es der-<br />

,.zeit noch zur Schutzgebühr von<br />

S 40,-, ab Jänner kostet der neue<br />

einen halben Hunderter, bei Bestellungen<br />

wird die Gebühr dann abgezogen.<br />

Detlev Louis-Depot Wien, Siebensterngasse<br />

28, 1070 Wien, TeL.<br />

0222/93 04 24.<br />

Ketten und Leder<br />

<strong>Der</strong> Beginn der kalten Jahreszeit hat<br />

sogar gute Seiten: Mancherorts pur-<br />

zeln die Preise und der Motorradfahrer,<br />

dem die Saison noch etwas Geld<br />

gelassen hat, kann sich für's nächste<br />

Jahr rüsten So gibt auch die Firma<br />

Wöhrer "Lederfestwochen " bekannt:<br />

Verschiedene Kombis von Dainese<br />

und Grötzmeier werden stark verbilligt<br />

abgegeben. Jacken und Stiefel sind<br />

ebenfalls im Angebot. Weiters ist man<br />

bei Wöhrer stolz darauf, Hinterradketten<br />

der Marke D.I.D. für alle japani<br />

schen Motorräder zu einem guten<br />

Preis auf Lager zu haben. Die Adresse:<br />

Wöhrer + Co, Mariahilfer Straße<br />

I 221, 831455. 1150 Wien, Telefon 0222/<br />

Modell Jochen<br />

l<br />

<strong>Der</strong> deutsche Ex-Weltmeister Dieter<br />

Braun blieb im Metier und vertreibt<br />

neben Zubehörprodukten auch eine<br />

Bekleidungslinie, der er den Namen<br />

verlieh. In Österreich sorgt schon das<br />

Vertriebssystem dafür, daß Dieter<br />

Braun-Leder was Exklusives bleiben<br />

wird: Neben dem Importeur Zweiradbörse<br />

gibt's die Anzüge und Stiefel<br />

nur noch bei den Firmen Eder/St.<br />

Martin-Lofer und Erd/St. Pölten. Im<br />

Bild das dreiteilige Modell Jochen, aus<br />

Jacke mit abtrennbaren Ärmeln, Nierengurt<br />

und Hose bestehend, aus<br />

1,3 mm Rindsnappa gefertigt und an<br />

den prominenten Stellen mit doppelten<br />

Lederpolstern versehen, es kostet<br />

ÖS 6.990,-. Firma Josef Eder, St.<br />

Martin bei Lofer, Telefon 06588/<br />

7238, Firma Erd, Linzer Straße 24, St.<br />

Pölten, Telefon 02742/62882 und<br />

Zweirad-Börse, Praterstraße 47, 1020<br />

Wien, Telefon 0222/248595.<br />

Das Buch zum<br />

November<br />

. ..<br />

. .<br />

Chopper zum<br />

Seiberstricken<br />

Mit einem Komplettbausatz für ein<br />

individuelles Motorrad ist man in der<br />

Lage, einen Chopper zu bauen, wie<br />

es keinen zweiten gibt. Einzelne Baugruppen,<br />

z. B. Lenker, Tank, Sitzbank,<br />

können nach persönlichen Vorstellungen<br />

in beliebigen Vananten zusammengestellt<br />

werden. Als Basis benötigt<br />

man im großen und ganzen nur<br />

einen entsprechenden Motor samt<br />

Elektrik, den Auspuffkrümmer und die<br />

Hinterradnabe mit Bremse. Falls man<br />

kein kompleftes Motorrad bauen will,<br />

ist das gesamte Angebot im 2000<br />

Positonen umfassenden Katalog der<br />

Chopper-Spezialisten Patek & Strobl<br />

zu finden, die sämtliche Verschleißteile<br />

für gängige Motorräder auch im<br />

täglichen Postversand liefern. Übrigens:<br />

der Komplettsatz kostet<br />

ÖS 49.800,-, inklusive Mehrwertsteuer<br />

Anfragen an Patek & Strobl, Obermüllnerstraße<br />

1, 1020 Wien, TeL.<br />

0222/2637 27<br />

Stefan Knittels" BMW Motorräder"<br />

könnte man als das offiziell zum Un<br />

terricht approbierte Lehrmittel bezeichnen.<br />

Vom 23. Juli 1917, als sich<br />

die Rapp-Flugzeugmotorenfabrik in<br />

Bayrische Motoren Werke GmbH umbenannt<br />

haben, bis zur K 100 läßt der<br />

oldtimersammelnde Autor in chronologischer<br />

Reihenfolge keine Konstruktion<br />

und keinen wichtigen Namen<br />

aus. Die bayrische Gespann-Armada<br />

bringt so manchem Leser für ein paar<br />

Stunden die Jugend zurück und die<br />

Kompressor-BMWs lassen die Jungen<br />

ehrfürchtig erschaudern.<br />

Das großformatige, über 300 Seiten<br />

starke Buch aus dem Bleicher-Verlag<br />

ist nicht billig und in der guten Buchhandlung<br />

erhältlch.


Second Hand<br />

Wer seine alten Lederklamotten oder<br />

Stiefel anbringen oder auch nur ausleihen<br />

will, Tauschbedürfnisse gleicher<br />

Richtung hat oder einfach Gebrauchtes<br />

anschaffen will, findet in<br />

Wien und Linz jeweils einen Landeplatz.<br />

Außerdem ist gerade Jetzt Zeit<br />

und Ruhe für den Ankauf und Verkauf<br />

des überdrüssig gewordenen Zeugs.<br />

Heuer wird erstmals der Vertrieb von<br />

Wintersportartikeln in das Programm<br />

aufgenommen. Auch auf dem Ski-,<br />

Rodel- und Eislaufsektor übernimmt<br />

man Kommissionsware und bietet<br />

Tausch und Neukauf an. Die beiden<br />

Stützpunkte: Firma Lenker, Währinger<br />

Gürtel 73, 1180 Wien, TeL. 0222/<br />

4851 21, und Sport Second Hand,<br />

Meyco GesmbH., Waldeggstraße 65,<br />

4020 Linz, Tel 0732/57 2 15.<br />

Regen, Wind, Hitze<br />

und Kälte<br />

..<br />

Davor soli die rHJUO Dainese-Serie<br />

aus Goretex sctiützon, Dieses neue<br />

(und derzeit einzino) Material funktioniert<br />

wie unsero Haut. Die normale<br />

Körperfeuchligkoit I(ann in Form von<br />

Wasserdampf entwolchon, aber weder<br />

Regen, Wine!, Hllze oder Kälte<br />

können eindringon, dio Haut bleibt<br />

voll atmungsakliv und lrocken.<br />

Diese unglaubllchon Einenschaften<br />

haben ihren Preis, der Hich aber langfristig<br />

auszahl!.<br />

Dainese verwendøl (liose Goretex-<br />

Membrane an der Außenseite und<br />

nicht an der Innensoito (wie z. B.<br />

BMW), der Vorteil der Anzug<br />

braucht nicht nach linnerer Fahrt im<br />

Regen getrocknet würden.<br />

Bezugsquellennachwois: Ahrer KG,<br />

Sterzinger Straße 6, ß020 Innsbruck,<br />

TeL. 05222/35 1 31.<br />

Profi<br />

o<br />

Semperit:<br />

Geburtstag<br />

Er gehört zwar dor AulottlllrlctlO, aber<br />

wenn man hoi :,OIlPOlil ndion mal<br />

feiert (selten ¡¡etHIO), diiii!! loiorn wir<br />

ein bißchen mll. Dor Wliiloiioi!on, eine<br />

ReifengallunlJ, dlo dio i'nloiioichische<br />

Marke ¡¡rüiidolo, 1111 (¡ohurlstag.<br />

Den fünfzigston.<br />

Metzeler: Freigaben<br />

Gürtelrelfeii<br />

Für insgesaml iH:hl Hpil/onmodelle<br />

ja.panischer MoloiilldllOllllollol sind<br />

jetzt, nach inlonnivon Iiiliivo,nuchen,<br />

Metzeler-Reifen ffolOO\\ollOII worden.<br />

Bei der Mehrzahl dOt Miini:illion wurden<br />

Reifen nach doin MOllOlor-Belt-<br />

System (MBS) VOIWlllllhl1.<br />

Die neuen Froinal)(HI:<br />

Honda<br />

VF 750 F (RC 1(¡) vo,n I ;'oiiio VB<br />

16 TL ME 33 LaalOl MII!;<br />

hinten: 130/80 VEi 111 11 I'odoct ME<br />

99 A2 MBS<br />

VF 1000 R (SC 10) VOIli: 1201HO VB<br />

16 TL ME 33 La801 Mlliì<br />

hinten: 140/80 VB I/ V ;JW TL Perfect<br />

ME 99 A2 Ml3S<br />

GL 1200 DX(SC 14) VOlII 1:30/90-<br />

1667 H TL ME :33 UlOo!<br />

hinten: 150/90 Ei i!i /4 ii M/C TL ME<br />

88 Marathon EIJll() Mlli:<br />

GL 1100 (SC (2) vorn: IIOmO-19<br />

62 H TL ME :3:3 Ln!!o'<br />

hinten: 130/90 I OB I1 I L ME 99 A<br />

NS 400 R (NC i!J) voii' 100/90 V<br />

16 ME 33 Laser TI<br />

hinten: 110/!JO ViI i MI!J!J A2 TL<br />

MBS<br />

Kawasaki<br />

GPZ 600 R - vorn IIO/!)() V 16 TL<br />

ME 33 Laser<br />

hinten: 130/00 V 10 11 MI: OB A<br />

1000 GTR voii' 110/10 V 1B TL ME<br />

33 Laser<br />

hinten: 150/80 Vi i i (I TI Porlect ME<br />

99 A2 MBS<br />

Suzuki<br />

RG 500 (Typ HM :11 A) vorn: 110/<br />

90 V 16 TL ME (1:1 LaBor<br />

hinten: 120100 VB 17 TL Porfect ME<br />

99 A2 MßS<br />

-~-----.-_."--<br />

STRASSE<br />

APRILlA<br />

¡~ i x 350 Tuareg<br />

BETA<br />

Trecking Trial<br />

BMW<br />

R80GS<br />

R 45<br />

R 65<br />

R 80<br />

R 80 RT<br />

K 75e<br />

K 75S<br />

K 100<br />

K 100 RS<br />

K 100 RT<br />

CAGIVA<br />

ELEFANT<br />

ALAZURAA<br />

Dnepr 11 Gespann<br />

Dnepr 16 Gespanri<br />

DUCA TI<br />

750 F1<br />

F1 Monljuiçh 750<br />

PasQ 750<br />

1000 MHR<br />

FANTIC<br />

FM 400 Strada<br />

GILERA<br />

AX 125 Arizona<br />

RX 200<br />

RV 125<br />

RV 200<br />

RV 250 NGR<br />

HARLEY DA VIDSON<br />

Tour Gilde Classic<br />

Electra Glide ciassic<br />

Electra Glide<br />

Grand Touring<br />

Sport Gllde<br />

Soltail Cuslom<br />

Softail<br />

Low Rider Sport<br />

Low Rider<br />

Heritage Saltail<br />

Super Glide<br />

Sportster 100<br />

Sportster 883 Oe Luxe<br />

Spor/ster 883<br />

HONDA<br />

XL 350 RF<br />

XL 500<br />

XR 600 R<br />

XL 600 LM<br />

NS 400 R<br />

e8 450 S<br />

VT 500 e<br />

XBR 500<br />

VF 500 F<br />

VF 500 F2<br />

eBX 750 F<br />

VT 750 C<br />

VFR 750 F<br />

VF 1000 F2<br />

GL 1200 Aspencade<br />

HusavARNA<br />

125WR<br />

240 WR<br />

400 WR<br />

510TE4-Takt<br />

JAWA<br />

350 Twin Sport<br />

KAWASAKI<br />

KiR 600<br />

LTD 450<br />

ZL 500<br />

GPZ 500 R<br />

GPZ 600 R<br />

GPZ750 R<br />

VN 750 T win<br />

1000 GTR<br />

GPZ 1000 RX<br />

125GS<br />

250 GS<br />

300 GS<br />

350 GS<br />

500 GS<br />

600 GS<br />

LAVERDA<br />

ATLAS 600<br />

125 Lesmo<br />

1000 SFe<br />

GM Star 500 E<br />

MOTO GUZZI<br />

V50C<br />

V50TT<br />

V65 TT<br />

V 65 lario<br />

75<br />

1000<br />

Mans IV 100<br />

ALLE MOTORRADPREISE<br />

63980,-<br />

50000,-<br />

51.900.-<br />

47900,-<br />

89,000,-<br />

69,900-<br />

85000,-<br />

92.500,-<br />

109200,-<br />

111800,-<br />

119.900.~<br />

118.900,-<br />

144.000.~<br />

146.000.-<br />

98,800.-<br />

78.800,~<br />

63.500,-<br />

129.800.-<br />

198.900.-<br />

129800,-<br />

139800,~<br />

43.980.-<br />

44.800.-<br />

49950,<br />

45,800,-<br />

53.500.-<br />

68.500,-<br />

233.803,-<br />

233.803,-<br />

220,805.-<br />

222.506,-<br />

201.84,~<br />

216 758,-<br />

204.676.-<br />

197.913.-<br />

194.660.-<br />

233.803.-<br />

174.032.-<br />

133.724.-<br />

118.655.-<br />

113.671.-<br />

44,900.-<br />

53,900.-<br />

64,900,-<br />

64,900,-<br />

78.000.-<br />

48.900.-<br />

59900.-<br />

54.900.-<br />

69,900.-<br />

77900.-<br />

82,900.-<br />

79,900.-<br />

99,900.-<br />

113.000.-<br />

200.000,-<br />

49.990.-<br />

56,800,-<br />

59900,-<br />

79980,-<br />

27,950,-<br />

63.980.-<br />

59.800.-<br />

69,980.-<br />

74.900.~<br />

79.992,-<br />

84900,-<br />

88.900,~<br />

124.800.-<br />

114.980.-<br />

47980<br />

54,980.-<br />

55 980,-<br />

54 980,-<br />

57 980,-<br />

57980.-<br />

79,900,<br />

52.500.-<br />

127500.-<br />

56,000.-<br />

58.00.-<br />

58,900.-<br />

58,900,<br />

69,990.-<br />

74.00.-<br />

75,990.-<br />

76.560.-<br />

102,990,-<br />

-m-<br />

MOTO MORINI<br />

Kangura 350<br />

Camel 501<br />

125<br />

350 K2<br />

Excafibur 350<br />

Excalibur 507<br />

MZ<br />

250 eTZ<br />

SUZUKI<br />

DR 500 S<br />

DR 500 R Dakar<br />

DR 600 S<br />

GN 250<br />

GS 450 S<br />

GSX 500 ES<br />

RG 500<br />

VS 750 GLP<br />

GSX-R 750 X<br />

GSX.A 1100<br />

GV 1400GDG<br />

VESPA<br />

PK125S<br />

PK125SEA<br />

PX125E<br />

PX 125 T5<br />

PX150E<br />

PX150EF<br />

PX 200 E<br />

PX 200 GS<br />

VILLA<br />

125 Serambler<br />

350 SME<br />

350 Rammel<br />

125 Daytnrra<br />

YAMAHA<br />

DT125Le<br />

XT 350<br />

TT 350<br />

XT 500 N<br />

XT 500<br />

TI 600<br />

XT 600 ZE<br />

RD 350 LeF<br />

RD 500 Le<br />

SRX 600<br />

FZ750<br />

XJ 900 F<br />

XV 1000 Virago<br />

FJ 1200<br />

MOTOCROSS<br />

HONDA<br />

eR 125<br />

eR 250<br />

HusavARNA<br />

125 CR Mono<br />

250 CR Mono<br />

500 CR Mono<br />

500 TC Morro ..-Taki<br />

KTM<br />

80 MX/kL Rãder<br />

80 MX/gr. Räder<br />

125MX<br />

250 MX<br />

500 MX<br />

MAICO<br />

GM Star 250<br />

GM Star 500<br />

SUZUKI<br />

RM 80 H<br />

RM 80 X<br />

RM 125<br />

VILLA<br />

80 Tempestino<br />

125Me<br />

250 Me<br />

495 MC<br />

YAMAHA<br />

YZ 80 Le<br />

YZ 125 Le<br />

YZ250 Le<br />

YZ 490<br />

TRIAL<br />

BETA<br />

TR 33125 cem<br />

TR 33 240 eern<br />

FANTIC<br />

FM 330 TR'AL 50,1 MONO<br />

FM 237TRIAL 125.1 MONO<br />

FM 350 TR'AL 201 MONO<br />

FM 403 TRIAL 301 MONO<br />

MONTESA COTA<br />

Preise InkL 32% MWSt.<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

63,990<br />

71.940.-<br />

44.220<br />

67500,auf<br />

Anfrage<br />

auf Anfrage<br />

56,900,-<br />

61.250,<br />

61.500.-<br />

47.800.-<br />

49,900,-<br />

72,200,-<br />

94,900.-<br />

92,900.-<br />

107900.-<br />

123,900,-<br />

208,900,-<br />

25500-<br />

30,990.-<br />

29,980.-<br />

35980.-<br />

28000,-<br />

30,800.-<br />

33,980.-<br />

35.980,-<br />

42000-<br />

48000,-<br />

51<br />

39,900.-<br />

40.850.-<br />

44,900.-<br />

50990,-<br />

52900,-<br />

41.880.-<br />

64,990,-<br />

63,900,-<br />

54.900.-<br />

84990,-<br />

57590,-<br />

97,880,-<br />

86500,-<br />

89990-<br />

110800.<br />

61600,-<br />

61.600.-<br />

55,800.-<br />

47000.-<br />

53800.-<br />

54.400.-<br />

76980.-<br />

29,980"<br />

34,980.-<br />

43,980.-<br />

53,980,-<br />

53980,-<br />

55,000,-<br />

54.000.-<br />

34900,-<br />

36,900,-<br />

47.500,-<br />

44,000,-<br />

44,000.-<br />

61.000.-<br />

62,000,-<br />

30890.<br />

46.870.-<br />

56.450,<br />

56,450.-<br />

45600,<br />

48900.-<br />

32,980.-<br />

46.980.-<br />

47.980.-<br />

49,980,-<br />

33.980.-<br />

63


I- - - ---------<br />

',. . KURVEN IN ÖSTERREICH<br />

,<br />

h._---<br />

Fluchtweg Vier<br />

Breitenfurt, Heiligenkreuz, Mayerling und wieder Kalte Kuchl<br />

D en Stadtr~~d erreicht. Uber hat man die Südost- rasch<br />

Tangente oder über Speising und Mauer<br />

kommen wir auf die Breitenfurter Straße<br />

und bald nach der Ortstafel riecht es<br />

nach Ferien, Auf sanft geschwungener,<br />

schmaler Straße mit wechselndem Fahrbahnzustand<br />

wärmen wir auf. <strong>Der</strong> Duft<br />

nach Heu, querende Hühner und die<br />

gelungene Mischung aus Bauernhöfen<br />

und Wochenendhäusern lassen uns auf<br />

Sommerfrische nur eine Handbreit von<br />

daheim fühlen.<br />

In Hochrotherd dürfen wir die Abzweigung<br />

nach Heiligenkreuz nicht verpassen,<br />

das wir nach einigen Kilometern auf<br />

recht unübersichtlicher Nebenstraße<br />

alsbald erreichen. Wie immer fahren wir<br />

unsere Motorräder in den Stiftshof, um<br />

sie von den zahlreich anwesenden Touristen<br />

aus nah und fern bestaunen zu<br />

lassen. Ein Tagesablauf im Zisterzienserkloster<br />

Heiligenkreuz sieht aus wie<br />

folgt:<br />

5,15 bis 6.15 Chorgebet (Vigilien und<br />

Laudes)<br />

6,15 bis 7.00 Heilige Messe (Konventamt)<br />

8,00 bis 12,00 Arbeit<br />

12,00 bis 12.20 Chorgebet (Terz und<br />

Sext)<br />

12.20 bis 12.50 Mittagessen<br />

12.50 bis 13,00 Chorgebet (Non)<br />

14,00 bis 18,00 Arbeit<br />

18.00 bis 18,30 Chorgebet (Vesper)<br />

18,30 bis 19,00 Abendessen<br />

19,00 bis 19.45 gemeinsame Erholung<br />

(Rekreation)<br />

19,50 bis 20,00 Regellesung und Chorgebet<br />

(Complet)<br />

ab 20,00 nächtliches Schweigen<br />

bzw. Nachtruhe<br />

Zum Teil besinnlich, aber doch irgend-<br />

wie fluchtartig verlassen wir das Lokal,<br />

nicht einmal der Stiftskeller vermag uns<br />

zu halten. Richtung Mayerling erwarten<br />

uns am Ortsausgang von Heiligenkreuz<br />

zwei rutschige Bergaufserpentinen mit<br />

großen Radien, nach der Kuppe sehen<br />

wir bereits auf Mayerling hinab, die Serpentinen<br />

werden eng und sind nicht<br />

minder rutschig: Endurofahrer mit einer<br />

gewissen Neigung zur Selbstdarstellung<br />

können dem Publikum, das im Gastgar-<br />

64 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

Ungezählte Auslaßöffnungen<br />

hat die Große Dunstglokke<br />

und fast jede führt in<br />

anderes Hinterland - man<br />

muß sie nur finden. Die heutige<br />

Schleuse über Breitenfurt<br />

bei Wien bietet genug Möglichkeiten,<br />

über verschiedene<br />

Schleifen wieder zurückzukommen.<br />

~ "-- ._~--~~----<br />

ten den Hang hinunterblickt, sicher einiges<br />

bieten, Anlaß zu Applaus oder zu<br />

Schadenfreude,<br />

"Mayerling liest Kronen Zeitung" - auch<br />

ohne die belehrende Tafel hätten wir<br />

ganz fest daran geglaubt. Nur ein Reisebus<br />

deutet darauf hin, daß hier eine der<br />

begehrtesten Tragödien der Monarchie<br />

OMAR SHARIF 'CATHERINE OENEINE<br />

t JAMES MASON . AVA GARONER<br />

~~<br />

1f- f8<br />

~~8H'tÝ1lyr inq<br />

stattfand, und daß man in Österreich fast<br />

überall nachschau'n kann, ob der Kaiser<br />

wirklich tot ist.<br />

Abschied!<br />

"Mayerling, 30. Jänner 1889<br />

Die Zeit drängt. Ich concludiere:<br />

<strong>Der</strong> Kaiser wird in absehbarer Zeit nicht<br />

abdicieren. Er steuert dem Untergang zu.<br />

Ewiges Zuwarten bei tiefst kränkenden<br />

dauernden Zurücksetzungen und mehrfachen<br />

schweren Konflikten unerträglich!<br />

Aspiration auf Ungarn magnifique, aber<br />

gefährlich. B. auf der Hu(!<br />

Für zermürbendes Eheverhältnis nirgends<br />

Verständnis! Baronesse wählt wegen<br />

Aussichtslosigkeit ihrer wahren Liebe<br />

zu mir denselben Weg. Sühne!<br />

Rudolf, Kronprinz"<br />

Von vielen Mayerlingforschern wird bezweifelt,<br />

daß jener Zettel tatsächlich gefunden<br />

wurde. Andere wieder nehmen<br />

mit Sicherheit an, daß dies die letzten<br />

Zeilen von Rudolfs Hand waren,<br />

Eine Szene aus dem Columbiafim ..Mayerling". Diese Situation hat es<br />

in Wirklichkeit nie gegeben. James Mason als Kaiser FranzJoseph, Ava<br />

Gardner als Kaiserin Elisabeth, Omar Sharif als Kronprinz und Catherine<br />

Deneuve als Mary.


Klein-Niagara: die Myrafälle.<br />

"Es hat uns jemand erzählt, im Jagdschloß<br />

wäre das Sterbezimmer noch genauso<br />

zu sehen wie am Morgen des<br />

30. Jänner 1889. Durch die eingeschlagene<br />

Tür kann man das Paar - naturgetreu<br />

nachgebildete Wachspuppen - blutüber-<br />

strömt im Bette liegen sehen. Die Bettwäsche,<br />

die Möbel, der Teppich und vor<br />

allem der geladene Revolver in der Rechten<br />

des Kronprinzen, alles garantiert original.<br />

Meine Freunde können sich nicht<br />

vorstellen, warum uns der Reiseleiter im<br />

vergangenen Sommer diese einmalige Sehenswürdigkeit<br />

nicht gezeigt hat. "<br />

"Zuerst aber muß ich Euch alle enttäuschen:<br />

Das Jagdschloß mit dem Todesgemach<br />

gibt es schon lange nicht mehr. - Es<br />

wurde sehr bald nach jener blutigen Tra-<br />

gödie àuf allerhöchsten Befehl abgerissen<br />

und in ein Sühnekloster umgebaut. Das<br />

Schlafzimmer ist nun eine Kapelle, und<br />

genau dort, wo das Bett stand, erhebt sich<br />

jetzt der Altar mit dem Bilde der ,sühnenden<br />

Habsburger'. "<br />

Leb wohL. Wir schleunen uns Richtung<br />

Pottenstein und biegen dort angekommen<br />

über die Brücke rechts nach Pernitz<br />

ab, Die folgenden sechzehn Kilometer in<br />

einem dicht bewaldeten, schmalen Tal<br />

lassen uns je nach Fahrweise entweder<br />

beschwingt summen oder in kurzen Abständen<br />

die Geslclitsfarbe unter unse-<br />

Jen Helmen wechseln, In Pernitz ist alles<br />

vorüber und ein Abstecher ins nur drei<br />

Kilometer entfernto Muggendorf ist willkommene<br />

Gelegønlielt, uns die Füße<br />

etwas zu vertreten, Die dort zu besichtigenden<br />

Myrafallø sind auf jeden Fall eine<br />

Bereicherung dor Niederösterreich-<br />

Kenntnisse. <strong>Der</strong> Aulstleg über winzige<br />

Holzbrücken und 1.lühnerleitern dauert<br />

otWQ olne Viertelstunde und ist wegen<br />

der Bchattenspendenden Bäume und<br />

dar durch den Wasserfall gekühlten Luft<br />

auell für ledertragende Wanderer nicht<br />

bOBcl1werlich,<br />

Wlo(lol' unten angekommen, laben wir<br />

urrii In der Myra-Stubn an etlichen Liplm/orbroten,<br />

denn der Rohrer Sattel, der<br />

uns ouf 853 Meter Höhe Richtung Rohr<br />

Im Goblrge führen wird, ruft nach gefestlgtom<br />

Geist und gefestigtem Körper,<br />

010 IMvenreiche Straße ist fein ausgebaut,<br />

mit relativ guter Griffigkeit, und so<br />

bøflnclen wir uns bald in der bestens<br />

bol(onrrlen Kalten Kuchl, Dort kehren wir<br />

Im Alpengasthof ein, um uns zu entscheiden,<br />

ob wir die Schleife über Ram-<br />

BElU zurückfahren, oder ob wir die Fahrt<br />

dOß REITWAGEN-Kurventips aus der<br />

April-Ausgabe über den Wastl am Wald<br />

'"<br />

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'"¡:<br />

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~<br />

und Puchenstuben nach St. Pölten fortsetzen<br />

wollen,<br />

Eine gemütliche Mahlzeit ist uns heute<br />

lieber. Vom Nebentisch hört man Gesprächsfetzen<br />

über Harris-Rahmen und<br />

abgeschliffene Fußrasten - dem wollen<br />

wir aber nichts hinzufügen und widmen<br />

uns eher dem Test eines wirklich mageren<br />

Schweinsbratens um ÖS 55,-, eines<br />

nett garnierten Hirtenspießes um<br />

ÖS 68,- und eines Hirschbratens um<br />

ÖS 98,-, mit dem wir uns besonders<br />

anfreunden können.<br />

Die Verdauung regen wir mit Kaffee und<br />

Sachertorte an und solchermaßen entspannt<br />

begeben wir uns Richtung Hainfeld,<br />

das wir über das Adamstal und die<br />

Ramsau erreichen. Dort rechts auf die<br />

B 19 und die erste Möglichkeit gleich<br />

wieder links Richtung Laaben, das wir<br />

aber nicht erreichen wollen, sondern<br />

nach fünf Kilometern auf die Nebenstraße<br />

nach Kaumberg rechts einbiegen.<br />

<strong>Der</strong> Weg führt uns nach Sankt Corona<br />

am Schöpfl, und obwohl die Straße<br />

äußerst schmal ist, sind die Kurven gut<br />

einsehbar; wegen des erstklassigen Bodenbelags<br />

können wir uns wieder einmal<br />

vergönnen, die Gasgriffe unserer<br />

Motorräder ordentlich auszuwringen, In<br />

Sankt Corona rollen wir mit 2,000 min-1<br />

am Seniorenzentrum vorbei, in Klausenleopoldsdorf<br />

rechts, nach zwanzig Metern<br />

links (falls niemand auf die Allander<br />

Autobahn will).<br />

Durch sehr gepflegte Gegend geht es<br />

nach Grubenau, wo wir links auf die<br />

Straße unserer Anfahrt abbiegen, bald<br />

darauf wieder die Einfahrt über Breitenfurt<br />

nach Wien finden und uns von der<br />

Abendsonne den Rücken wärmen<br />

lassen.<br />

Michael Bernleitner<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN 65<br />

_.


I<br />

t<br />

---<br />

<strong>Der</strong> Glühende Drehzahlmesser<br />

November- Reiter<br />

~ben Sie schon mitgestritten<br />

L' ~ei der leidigen Frage, wer<br />

denn nun in Österreich wirklich der<br />

schnellste Sportmaschinenfahrer sei?<br />

Da sind viele wenn, aber und wäre aber<br />

nur ein stichhaltiges Argument:<br />

2.03,55 sec. Wo? Am Ö-Ring. Von<br />

wem? Von Walter Oswald,<br />

Kein Zweifel, der Hartberger Kfz-Meister<br />

ist seit geraumer Zeit der Lokführer im<br />

rasenden Superbike-Zug. Seit 1982 ist<br />

er der Mann, der die Bestzeitén der<br />

Superbike-Klasse bestimmt und über<br />

den der Weg zum Lorbeer führt.<br />

Nachdem er sich bei den Hartberger<br />

Jungbläsern entsprechende Fingerfertigkeit<br />

im Umgang mit der Klarinette<br />

erworben hatte, beschloß er 1979 diese<br />

Fähigkeit auf die kunstvolle Betätigung<br />

des Gasgriffes auszuweiten. Die ersten<br />

Einsätze auf einer Guzzi Le Mans waren<br />

noch von Problemen bestimmt. Um die<br />

zahlreichen Aufenthalte im Outfield<br />

möglichst unbeschadet zu überstehen,<br />

schockierte Oswald die leichtbesohlte<br />

Konkurrenz mit soliden Moto-Cross-<br />

Stiefeln. <strong>Der</strong> Leitsatz der ersten Stunde<br />

lautete "Wenn ich fahre, muß ich überholen!"<br />

1981 fand er, vorerst als Reservefahrer<br />

für Günter Nußmüller und Josef Kvasnicka,<br />

Anschluß an das schlagkräftige<br />

Team von Peter Samson, Seit 1982 ist<br />

Oswald das Aushängeschild von Samson<br />

in der schweren Klasse, das<br />

schlechteste Ergebnis des Gespanns<br />

war ein 7. Platz wegen Motordefektes.<br />

Mit der aktuellen Ural-Harris-Suzuki ist<br />

ein Werk entstanden, das vor Motorleistung<br />

schier zerplatzen wilL. Warum eigentlich"<br />

Ural", wollen wir von Peter<br />

Samson wissen. "Weil sie aussieht wie<br />

ein Misthaufen", kommt die trockene<br />

Antwort.<br />

66 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

WaIter OswaId<br />

": .<br />

OS<br />

Oswald im Einsatz: Achten Sie auf die Beschriftung am Heck.<br />

Obwohl die 86er-Saison durchweg gute<br />

Ergebnisse verbuchte und laut Oswald<br />

bei sauberem Motor Zeiten an der 2min-Schallmauer<br />

realisierbar wären,<br />

wird Samson aus dem Renngeschehen<br />

aussteigen Schon in der vergangenen<br />

Saison mußte sich Oswald als Überlebenskünstler<br />

der Szene bewähren ge-<br />

brauchte, komplett verölte Slicks wurden<br />

in der Dusche des Fahrerlagers<br />

einfach mit Nitro abgewaschen und ab<br />

ging die Post. Für 1987 sieht die Zukunft<br />

düster aus, denn Oswald sucht nach<br />

I<br />

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ii-<br />

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Q.<br />

o<br />

~.'<br />

~<br />

einem Sponsor, der die Ural-Suzuki von<br />

Samson ablöst.<br />

Eigentlich ist er nicht der Richtige für<br />

den glühenden Drehzahlmesser, dieser<br />

Walter Oswald, denn erstens hat die<br />

Ural-Suzuki statt eines funktionierenden<br />

Tourenzählers nur eine große rote<br />

Leuchte, die irgendwo über<br />

12.000 min ~1 zu flackern beginnt und<br />

zweitens glüht dieser Mann während<br />

eines Rennens noch heißer als unser<br />

Drehzahlmesser: Zeig ihnen die Linie,<br />

Walter!


.c<br />

Frei §pruch<br />

Die großen und<br />

die kIeInenDefekte<br />

I)) ~ k,ennt es nicht, das harmlo-<br />

,. , ~~ Geplänkel zwischen ange-<br />

haltenem Fahrzeuglenker und überprüfendem<br />

Organ der Straßenaufsicht?<br />

Zahllose Begründungen und Ausreden<br />

gibt es für jeden Mangel an Fahrzeug,<br />

Papieren oder Zustand des Lenkers. Vor<br />

allem die stolzen Besitzer seliger italienischer<br />

Gerate beweisen beim Erklären<br />

kleiner fahrzeugspezifischer Unregelmäßigkeiten<br />

größte Routine, Nicht immer<br />

jedoch lösen sich, solche Amtshandlungen<br />

in. Wohlgefallen auf. <strong>Der</strong><br />

REITWAGEN legte sich auf die Lauer<br />

und wurde Zeuge folgenden Dialogs:<br />

Inspektor/geht mißtrauisch um angehaltenes<br />

Motorrad herum): "Sie sind aber<br />

schon oft gestürzt, was?"<br />

Lenker: "Ja, aber nicht auf den Kopf"<br />

Inspektor (nach Überprüfung): "Bei Ihnen<br />

leuchtet kein einziges Licht!"<br />

Lenker: "Komisch, bei Fahrtantritt hat<br />

sogar der Rückstrahler geleuchtet, "<br />

Inspektor: "Sind die offenen Vergaser-<br />

Trichter typisiert?"<br />

Lenker: "Aber selbstverständlich, den<br />

Fahrzeugbrief habe ich leider nicht mit. "<br />

Inspektor (mit Ast stochernd): "Wieso<br />

Ist Im Auspuff kein Schalldämpfer?"<br />

Lenker: "Den habe Ich gerade vor der<br />

letzten Kurve verloren. "<br />

Inspektor: "Wo Ist das Verbandszeug?"<br />

Lenker (hektisch suchend): "Das muß<br />

mir Irgendslne Ratt, auf der Dopplerhüttn<br />

gestohlen hiib,n, "<br />

Inspektor: "Ist /lm.n Ihr Re/fenprofi<br />

auch gestohlen wordin?"<br />

Lenker: "Ich hab' noch die SlIcks vom<br />

Jelinek-Fahrfag ob,n, 'b" die sind sowieso<br />

besser als Striiß,n"lIen. "<br />

Autor: ÖAMTC-Rechtsabteilung, Dr. Gerhard Lukas, Andreas Amoser<br />

Inspektor: "Haben Sie in Ihrem Bordwerkzeug<br />

einen 1 <strong>Der</strong>-Schlüssel?"<br />

Lenker: "Ja schon, aber warum, das ist<br />

doch gar nicht vorgeschrieben?"<br />

Inspektor: "Das nicht, aber Sie ersparen<br />

mir eine Menge Arbeit, wenn Sie das<br />

Kennzeichen selbst abschrauben. . . "<br />

..Ienn also die Freundin zu mitter-<br />

,., nächtlicher Stunde darauf wartet,<br />

daß ihr Liebster auf seiner Maschin'<br />

daherbraust, kann es schon zu stressigen<br />

Situationen kommen, wenn beim<br />

Feuerstuhl plötzlich das Licht ausfällt.<br />

"Denn dann", so erklärt ÖAMTC-Verkehrsjurist<br />

Dr. Gerhard Lukas, "ist der<br />

Ofen aus." In der Straßenverkehrsordnung<br />

heißt es ausdrücklich, daß eine<br />

Weiterfahrt nur dann<br />

erlaubt ist, wenn<br />

durch den Mangel keine Gefahr für die<br />

Sicherheit von Personen und Sachen<br />

gegeben ist.<br />

Pech: StaU im Dunkeln zu munkeln,<br />

heißt es, das Licht anzumachen - zum<br />

Beispiel mit einer Lampenbox.<br />

ein<br />

"Völlig anders liegtdìe Sache, wenn<br />

Blinker oder nur das Fernlicht ausfällt",<br />

führt Rechtsmannlukas weiter aus.<br />

"Denn Blinkzeichen können durch ent"<br />

sprechende Handzeichen ersetzt werden<br />

und mit dem Abblendlicht kann mit<br />

entsprechend geringerer Geschwindigkeit<br />

ebenfalls weitergefahren werden,"<br />

Doch Vorsicht: Wenn zum Beispiel ein<br />

Blinker seinen Geist aufgegeben hat,<br />

darf man nur bis zur nächsten Reparaturmöglichkeit<br />

weiterfahren. Wer in der<br />

Straßenverkehrsordnung bis zum Paragraph<br />

58 Absatz 2 blättert, findet dort<br />

folgende aufklärende Worte: "Stellt der<br />

Lenker unterwegs fest, daß der Zustand<br />

des Fahrzeuges oder der sich darauf<br />

befindlichen Ladung nicht den rechtli"<br />

chen Vorschriften entspricht und kann er<br />

einen solchen Zustand nicht sofort beheben,<br />

so darf er die Fahrt bis zum<br />

nächsten Ort, wo der vorschriftswidrige<br />

Zustand behoben werden kann, fortsetzen,"<br />

Statt die Freundin wird man daher,<br />

zumindest theoretisch, zunächst eine<br />

Werkstatt aufsuchen müssen, wenn zum<br />

Beispiel die Bremsen nicht mehr richtig<br />

funktionieren.<br />

Für den Kraftfahrer besonders wichtig ist<br />

jene Bestimmung, nach der er verpflch"<br />

tet ist, sich vor Antritt der Fahrt im<br />

Rahmen des Zumutbaren davon zu<br />

überzeugen, daß sich das Fahrzeug in<br />

vorschriftsmäßigem Zustand befindet. In<br />

der Praxis bedeutet das die Überprüfung<br />

von:<br />

. Abblend- und Fernlicht<br />

. Eventuell vorhandene Kennzeichenbeleuchtung,<br />

Bremslichter und<br />

Blinker<br />

. Funktionskontrolle der Bremsen<br />

. Vollständigkeit der Ausrüstung, insbesondere<br />

Rückspiegel, Kennzeichen<br />

und Rückstrahler<br />

. Profiltiefe bei Motorrädern mindestens<br />

2 Millimeter, bei Mopeds mindestens<br />

1 Millimeter, Prüfung des<br />

Reifens auf Risse etc.<br />

. Spiel und Schmierung der Kette<br />

Eine ganz schön umfangreiche Check-<br />

Liste, ,'die der Gesetzgeber da vor-.<br />

schreibt. Apropos: So manche Zweirad-<br />

piloten meinen, ein kleiner,Schadensei<br />

eine Art Freibrief für wochenlanges Weiterfahren<br />

mit eingebeultemRahmen<br />

oder defekter Rückleuchtebis zur Bezahlung<br />

des Schadens durch die gegnerische<br />

Versicherung. Dadurch aber erhöht<br />

sich nicht nur die Unfallgefahr,<br />

sondern die Ordnungshüter können die<br />

Zauderer auch zur Kasse bitten. Dr.<br />

Gerhard Lukas abschließend: "Ist der<br />

Gendarm der Meinung, die Verkehrssi-<br />

cherheit könnte durch den schlechten<br />

Fahrzeugzustand gefährdet werden, darf<br />

er sogar die Weiterfahrt verbieten,"<br />

<strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

- -------<br />

67


i:<br />

V<br />

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sc"mal der<br />

y.<br />

KLR 600<br />

RG<br />

HAU<br />

was sie aushäll.<br />

Dauertesl.<br />

unel was ihr fehli.<br />

Dauertesi.<br />

Ducalis. Endlich.<br />

Sc:hmiedekolben,<br />

neue 750ø:rund<br />

Winlerausgabe,<br />

andel.

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