Jahrbuch - Verein für Geschichte und Kultur
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<strong>Jahrbuch</strong> 2007 107<br />
man ein Buch besitzt oder es nur ausgeliehen hat. Beim eigenen Buch kann man<br />
Anmerkungen machen <strong>und</strong> immer wieder nachschlagen. Eine eigene Bibliothek,<br />
ob groß oder klein, ist eine ständige Anregung zur Lektüre. Sie ist ein Impuls<strong>und</strong><br />
Ideengeber bei auftauchenden Fragen <strong>und</strong> in Zeiten geistiger Dürre. Die<br />
Eindrücke, die man bei einer Lektüre gewonnen hat, bleiben länger haften als<br />
die vielen Fernsehbilder, die im Sek<strong>und</strong>entakt unsere Phantasie beschäftigen.<br />
Mancher Zuhörer mag nun den Eindruck gewinnen, dass ich ein Gegner von<br />
Fernsehen <strong>und</strong> Videos bin. Das ist keineswegs der Fall. Es gibt Situationen, in<br />
denen eine Fernsehsendung oder ein Video dem Buch weit überlegen ist. Man<br />
denke nur an Berichte über Menschen in anderen Ländern, über politische Tagesereignisse,<br />
technisch komplizierte Sachverhalte usw. Auch Schauspiele <strong>und</strong><br />
Konzerte können durch die audiovisuellen Medien gut vermittelt werden. Aber<br />
ein Buch ist besser geeignet, das Innenleben eines Menschen zu erforschen <strong>und</strong><br />
die Vorstellungskraft beim Leser zu beflügeln.<br />
7. Schlussbemerkungen<br />
Ich komme zum Schluss meiner Überlegungen <strong>und</strong> Hinweise. Fragen wir abschließend<br />
noch einmal nach der Bedeutung der Literatur <strong>für</strong> die Mennoniten in<br />
Paraguay, verb<strong>und</strong>en mit einigen Empfehlungen.<br />
1. Die Mennoniten in Paraguay können auf Gr<strong>und</strong> ihres Schulsystems <strong>und</strong> ihrer<br />
positiven Einstellung zur Schule alle lesen. Das ist in der heutigen Welt<br />
keineswegs selbstverständlich, wenn man an die vielen Analphabeten in der<br />
Welt denkt.<br />
2. Das geistliche Leben, verb<strong>und</strong>en mit den zahlreichen religiösen Veranstaltungen,<br />
angefangen von der Sonntagsschule bis hin zu den Hauskreisen verschiedener<br />
Altersstufen konfrontiert jung <strong>und</strong> alt mit verschiedenen Texten.<br />
3. Die Mechanisierung der Landwirtschaft <strong>und</strong> die Zunahme der Technik in<br />
vielen Lebensbereichen zwingt die Koloniebürger zur Lektüre von Sachtexten.<br />
4. Das Informationsbedürfnis im politischen Bereich regt die Mennoniten an,<br />
Zeitungen <strong>und</strong> Zeitschriften zu lesen.<br />
5. Mehr Zeit <strong>und</strong> mehr Geld ermöglichen es den Mennoniten, Bücher ihres<br />
Interesses zu kaufen.