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Organsysteme 2

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<strong>Organsysteme</strong> und<br />

sportliches Training<br />

1. Muskulatur<br />

2. Autonomes Nervensystem<br />

3. Zentralnervensystem<br />

4. Sinnessystem<br />

5. Blut- und Immunsystem<br />

6. Herz-Kreislauf-System<br />

7. Atmungssystem<br />

8. Passiver Bewegungsapparat<br />

9. Hormone


Aufgaben des Blutes<br />

§ Transportfunktionen<br />

– Atemgase O2 u. CO2;<br />

– Nährstoffe vom Ort der Aufnahme zum Ort des Verbrauchs;<br />

– Stoffe des Zwischenstoffwechsels u. ausscheidungspflichtige<br />

Stoffwechselendprodukte vom Ort der Entstehung zum Ort der Ausscheidung;<br />

– körpereigene Stoffe wie Hormone zur Stoffwechselsteuerung oder Antikörper zur<br />

Immunabwehr<br />

§ Wärmeverteilung<br />

– Wärme aus stoffwechselaktiven Organen zu oberflächennahen Bereichen<br />

§ Blutgerinnung<br />

– Gerinnungsfaktoren, die bei Verletzungen die Integrität des Systems<br />

wiederherstellen<br />

§ Milieufunktionen<br />

– Elektrolyte liegen im Blut in Lösung oder in kolloidaler Form vor; ihre weitgehend<br />

gleichbleibende Zusammensetzung gewährleistet einen annähernd konstanten<br />

osmotischen Druck und pH-Wert des Blutes und trägt so zu einem stabilen inneren<br />

Milieu bei.


§ Anteil des Blutes am Gesamtkörpergewicht eines<br />

Erwachsenen: 6-8 % (ca. 5-6 l)<br />

§ 55 % Blutplasma (ungeformter flüssiger Anteil) und 45 %<br />

Blutzellen (Hämatokrit)


Bestandteile des Blutplasmas<br />

7% Proteine:<br />

Albumine (Transport)<br />

Globuline (Immunabwehr)<br />

Fibrinogen (Gerinnung)<br />

4,04%<br />

2,34%<br />

0,34%<br />

Wasser; Ionen (Na/Ca/K/Cl/Mg/Fe/Brom/Iod/Kohlen-, Phosphor-, Schwefelsäure);<br />

Elektrolyte: 0,9%ige Kochsalzlösung<br />

Glukose (wasserlöslich) 80-120mg%; Fette (Triglyzeride, Cholesterin)<br />

freie Aminosäuren<br />

Enzyme, Hormone, Vitamine (A,D, E, K / B,C) in unterschiedl. Konzentration<br />

Spurenelemente (Eisen); Bilirubin als Abbauprodukt des Hämoglobins;<br />

Kreatinin, Harnsäure, Harnstoff, Ammoniak als Abfallprodukte


Erythrozyten<br />

Leukozyten<br />

davon: Granulozyten<br />

Monozyten<br />

Thrombozyten<br />

Lymphozyten<br />

Blutzellen<br />

1 mm³ Blut enthält:<br />

4,5 – 5 Millionen<br />

4.000 – 8.000<br />

neutrophile 55 - 68%<br />

eosinophile 2,5 - 3%<br />

basophile 0,5 - 1%<br />

4 - 5%<br />

20 - 36%<br />

200.000 – 300.000


Erythrozyten (E.)<br />

§ enthalten Hämoglobin (95% - eisenhaltig), den roten Blutfarbstoff, der O ² reversibel<br />

bindet<br />

§ Bildungs- u. Reifungsstätte der E. ist das rote Knochenmark (vorwiegend platte<br />

Knochen: sternum, scapula, Becken)<br />

§ die unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften der E. – beruhen auf verschiedenen<br />

Eiweißstrukturen – bestimmen die individuellen Blutgruppeneigenschaften und werden<br />

vererbt<br />

§ Lebensdauer: ca. 110 Tage<br />

§ Abbau in Milz u. Leber<br />

§ bei Verminderung der Blutfarbstoffkonzentration – durch Abnahme der Erythrozytenzahl<br />

oder der Hämoglobinkonzentration – entsteht eine Blutarmut (Anämie): Einschränkung<br />

des Sauerstofftransportvermögens des Blutes und der aeroben Leistungsfähigkeit<br />

§ das Hormon Erythropoetin steuert die Blutbildung (Doping)


Die Bindung von Kohlenmonoxid (CO) an das Eisen ist 300mal stärker als<br />

für den Sauerstoff.<br />

Beim Raucher, bei dem durch die unvollständige Verbrennung CO<br />

entsteht, sind dadurch bis zu 10 % aller Erythrozyten für den<br />

Sauerstofftransport blockiert.<br />

24 h nach der letzten Zigarette ist der gesamte Blutfarbstoff erst wieder<br />

völlig frei!


Blutgruppenschema u. Schema der Übertragbarkeit von Blut<br />

Antikörper<br />

im Serum<br />

Sendergruppe<br />

Anti A<br />

Anti B<br />

0 A B AB<br />

Empfängergruppe<br />

Anti B Anti A -<br />

0 A B AB<br />

0 + + + +<br />

A - + - +<br />

B - - + +<br />

AB - - - +


Leukozyten (weiße Blutkörperchen)<br />

§ Infektabwehr<br />

§ mobiles Abwehrsystem des Körpers<br />

§ der überwiegende Anteil ist an Stellen ihrer Tätigkeit außerhalb der<br />

Blutbahn lokalisiert<br />

§ Fähigkeit der Diffusion u. der Mobilisation durch das Gewebe<br />

§ uneinheitliche Zellart: Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten


Leukozyten<br />

Granulozyten Lymphozyten Monozyten<br />

§ Bildung im roten<br />

Knochenmark<br />

§Fähigkeit zur Phagozytose<br />

u. amöboiden Bewegung<br />

§aufgrund der<br />

unterschiedlichen<br />

Granulafärbung im<br />

Zytoplasma Einteilung in<br />

neutro-, eosino- u. basophil<br />

§Bildung in den<br />

lymphatischen Organen<br />

(Milz, Lymphknoten,<br />

Tonsillen, Thymus)<br />

§keine keine Phagozytose<br />

§Synthese von<br />

Immunproteinen<br />

(Immunglobuline)<br />

§besitzen Antikörper<br />

§Bildung im Knochenmark<br />

§Durchwanderung von<br />

Kapillarwänden und<br />

Umwandlung im Gewebe zu<br />

Makrophagen<br />

§Phagozytose von<br />

Zelltrümmern u.<br />

Fremdeiweißen


Thrombozyten<br />

§ keine echten Zellen (keinen Zellkern)<br />

§ Entstehung im Knochenmark als Zytoplasmaabschnürungen von<br />

Megakaryozyten (Riesenzellen)<br />

§ Ausschwemmung in das Blut<br />

§ Lebensdauer: 5 – 10 Tage<br />

§ danach Abbau in der Milz<br />

§ Freisetzung des Enzyms Thrombokinase bei Verletzung eines<br />

Blutgefäßes<br />

§ Auslösung der Blutgerinnung


Schema der Blutgerinnung<br />

§ Thrombus, Embolus,<br />

Lungenembolie,<br />

Krampfadern<br />

(Antikoagulanzien,<br />

Thrombozytenaggregationshemmer),<br />

Hämophilie (Fehlen<br />

des antihämophilen<br />

Globulins verhindert<br />

die Aktivierung der<br />

Thrombokinase)


Die Verhinderung thromboembolischer Komplikationen<br />

durch die Begünstigung des Blutrückstroms durch die<br />

Muskelpumpe sowie durch die Aktivierung der<br />

Fibrinolyse ist ein wesentliches Ziel der Sport- u.<br />

Bewegungstherapie


Anpassungen des Blutes an sportliches Training 1<br />

§ Vergrößerung des Blutvolumens um bis zu 40%<br />

– durch Training erhöht sich die Wasserbindungsfähigkeit des Blutes (Unterschiede in der<br />

Vermehrung der Eiweißanteile im Blut) und somit das Plasmavolumen<br />

– erst in der Folge kommt es zu einem absoluten Anstieg der roten Blutkörperchen (keine<br />

relative Konzentrationszunahme)<br />

– bei einer 25%-igen Zunahme des Blutvolumens ist das Plasmavolumen zu 2/3 und das<br />

Erythrozytenvolumen zu 1/3 beteiligt<br />

– das kardiopulmonale Baroreflex-System verhindert einen konsekutiven Blutdruckanstieg<br />

durch eine Verminderung des peripheren Widerstands<br />

§ Verringerung der Viskosität des Blutes (Hämatokrit: 45 → 42 Vol.%)<br />

– Die Druckarbeit des Herzens sinkt<br />

– Nutzung der freiwerdenden Energie für die Realisierung eines erhöhten Herzzeitvolumens<br />

§ das größere Plasmavolumen dient als Wasserreserve bei der Wärmeregulation<br />

(längere Konservierung der körperl. Leistungsfähigkeit)<br />

§ Erhöhung der Ermüdungsresistenz infolge einer Zunahme der Pufferkapazität<br />

(Bikarbonate, Hämoglobin-Oxyhämoglobinsystem, Plasmaproteine, Phospahte)


Relatives Blutvolumen und Teilvolumina bei Untrainierten und<br />

ausdauertrainierten Sportlern unterschiedlicher Disziplinen<br />

Sportart Blutvolumen<br />

(ml/kg)<br />

Erythrozytenvolumen<br />

(ml/kg)<br />

Plasmavolumen<br />

(ml/kg)<br />

Hämatokrit<br />

(%)<br />

Untrainiert 77 30 47 45.0<br />

Semitrainiert 91 36 55 45.5<br />

Ski-alpin 88 36 52 44.8<br />

Schwimmen 97 37 60 43.5<br />

Leichtathletik 105 40 65 43.4<br />

Radrennsport 107 46 61 47.2<br />

Triathlon 107 40 67 43.2


Die Verbesserung der maximalen Sauerstoffaufnahme in<br />

Abhängigkeit vom Blutvolumen


Anpassungen des Blutes an sportliches Training 2<br />

§ Steigerung der Kalzium- u. Kaliumionenkonzentrationen<br />

– Muskelkontraktion bei länger dauernder Belastung<br />

– Funktionsfähigkeit des Nervensystems<br />

§ Überwiegen des Parasympathikus bei Ausdauerbalstungen<br />

– vermehrte Produktion von Lymphozyten<br />

– Verbesserung der allgemeinen Abwehrlage<br />

§ Verbesserung der Blutverteilung im Organismus<br />

– der Trainierte ist in der Lage, schneller eine optimale, belastungsadäquate Umverteilung<br />

seines Blutvolumens herbeizuführen als der Untrainierte<br />

§ Effektivere Ausschöpfung des an die roten Blutkörperchen gebundenen Sauerstoffs<br />

– von 5 Vol.% in Ruhe auf 16-18 Vol.% bei maximaler Belastung (auf 10-12 Vol.% beim<br />

Untrainierten)


Aus präventiver Sicht ist dabei fast ausschließlich ein der<br />

jeweiligen Leistungsfähigkeit angepasstes Ausdauer-<br />

training von Bedeutung; Kraft- und Schnelligkeitstraining<br />

bewirken im Bereich des Herz-Kreislaufsystems keine<br />

Anpassungserscheinungen, die gesundheitliche Relevanz<br />

im Sinne der Prophylaxe von degenerativen Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen haben.


Vereinfachte Darstellung des immunologischen Funktionsschemas<br />

ca. 95% aller Krankheiten werden auf diesem<br />

Weg in ihren Anfängen erfolgreich bekämpft!<br />

zelluläre Reaktion<br />

humorale Reaktion<br />

Aktivierung der Antigen-Antikörperreaktion


Die Aufgaben des Abwehrsystems sind an die<br />

Lymphatischen Organe gebunden<br />

§ Thymus<br />

§ Tonsillen<br />

§ Lymphknoten<br />

§ Milz<br />

§ Grundgerüst aller lymphatischen Organe ist ein Maschenwerk, das aus<br />

Bindegewebe oder Epithelzellen besteht<br />

§ Lymphozyten sind in das Maschenwerk eingelagert und bilden stellenweise<br />

rundliche Haufen (Lymphfollikel), welche als Funktionseinheit der lymphatischen<br />

Organe angesehen werden können


Thymus<br />

§ lokalisiert hinter dem Brustbein in Höhe der 4. Rippe<br />

§ beim Neugeborenen u. im Kindesalter gut entwickelt (15 – 40 g)<br />

§ im Thymus gewinnen die Lymphozyten ihre Immunkompetenz, gelangen<br />

wieder in die Blutbahn und besiedeln als T-Lymphozyten die<br />

„thymusabhängigen“ peripheren Immunorgane LK, Milz u. Tonsillen<br />

(weitere Teilung u. Vermehrung)


Tonsillen<br />

§ bilden als Gaumen-, Rachen- u. Zungenmandeln den lymphatischen<br />

Rachenring<br />

§ Antigene, die mit Atmung oder Nahrung in Mundhöhle u. Rachen<br />

gelangen, können schnell u. direkt mit dem Immunsystem in Kontakt<br />

gebracht werden<br />

§ massive Bakterieninvasionen werden mit einer Vermehrung der<br />

Lymphozyten beantwortet (Vergrößerung der Tonsillen, Schmerz der<br />

druckempfindlichen Kapsel)


Lymphknoten<br />

§ das Lymphgefäßsystem (LGS) läuft dem<br />

venösen Schenkel der Blutkreisläufe<br />

parallel<br />

§ die aus den Kapillaren austretende<br />

Gewebsflüssigkeit wird hier gesammelt u.<br />

gelangt in die obere Körperhohlvene<br />

§ die Lymphknoten sind in das LGS als Filter<br />

eingebaut<br />

§ antigene Stoffe werden ausgesondert, die<br />

Antikörperbildung wird stimuliert<br />

§ die Lymphe wird von Knoten zu Knoten<br />

weitergeleitet<br />

Vereinfachte Darstellung eines Teils der großen<br />

oberflächlichen Lymphgefäße (hell) sowie der<br />

tieferliegenden Gefäße inkl. Lymphknoten (dunkel)


Beziehung zwischen dem<br />

Blutgefäßsystem und dem<br />

Lymphsystem


Milz<br />

§ lokalisiert im linken hinteren Oberbauch in Höhe der 9.-11. Rippe<br />

§ beim Erwachsenen 150 – 200 g (bohnenartig geformt)<br />

§ Kontroll- und Fitrationsfunktion des Blutes<br />

§ immunologische Überwachung (weiße pulpa – T-u. B-<br />

Lymphozyten/Granulozyten) u. Aussonderung überalterter Erythrozyten<br />

(rote pulpa)<br />

§ aus der Milz gelangt das Blut über die Milzvene in die Pfortader


Verschiedene Faktoren, welche die Immunabwehr beeinflussen


Die belastungsinduzierte Sofortreaktion des Immunsystems<br />

nach 30 Belastungsminuten<br />

Im Ruhezustand bewegen sich ca. 50% aller Immunzellen mit dem Blutstrom, die anderen 50% haften an den Gefäßinnenwänden


Die verzögerte Immunreaktion auf intensive Belastungen<br />

In der Nachbelastungsphase kommt es zu einem Konzentrationsabfall der natürlichen<br />

Killerzellen sowie der Lymphozyten (4-8 h post).<br />

Durch hormonelle Regulationsvorgänge induziert (Cortisol, Adrenalin) verbleiben die<br />

Immunzellen verstärkt in den Organen und Lymphknoten („Homing“); dabei verlangsamt<br />

sich ihr Patrouillieren durch den Organismus sowie ihr für die Infektabwehr erforderlicher<br />

Transport („open window“).<br />

Beachte: Die erhöhte Infektanfälligkeit von Leistungssportlern ist, nach den<br />

Verletzungen des Bewegungsapparates, die zweithäufigste Ursache für Trainingsu.<br />

Wettkampfausfälle.<br />

Die zeitweilige Überforderung des Immunsystems nimmt besonders bei summativen<br />

u. sehr intensiven Wettkampfbelastungen (Laktatwert > 7 mmol/l) zu (Übertrainingssyndrom).


Belastungen mit negativer Wirkung auf die Immunzellen<br />

Art der Belastung Beispiel<br />

Erschöpfende mehr- bis vielstündige<br />

Ausdauerbelastungen<br />

Hochintensive Ausdauerbelastungen Tempodauerlauf<br />

Längere Belastungen mit hoher anaerober<br />

Komponente<br />

Marathonwettkampf,<br />

Ultraausdauerleistungen (Triathlon,<br />

Radfahren, Laufen)<br />

Intensives Intervalltraining, Tempoläufe<br />

Aufgeführt sind Einzelbelastungen mit vorübergehenden und in der Regel weniger als 24 h<br />

andauernden negativen Auswirkungen auf Immunzellen


Allgemein gilt:<br />

Regelmäßig betriebener moderater Ausdauersport trainiert und optimiert die<br />

Abwehrmechanismen, sei es durch Aufräumarbeiten der Makrophagen,<br />

Stimulierung der Lymphozyten oder durch eine Auslösung der Akut-Phase-<br />

Reaktion, ganz abgesehen von dem physischem Wohlbefinden (Krebs u. Sport).<br />

Intensive Trainingsbelastungen und Wettkämpfe im Bereich bzw. oberhalb der<br />

anaeroben Schwelle hingegen schwächen das Immunsystem.<br />

Biopositive, also gesundheitsfördernde Belastungen sollten demnach deutlich<br />

unterhalb dieser Intensitäten liegen (am besten im Bereich der aeroben Schwelle)


<strong>Organsysteme</strong> und<br />

sportliches Training<br />

1. Muskulatur<br />

2. Autonomes Nervensystem<br />

3. Zentralnervensystem<br />

4. Sinnessystem<br />

5. Blut- u. Immunsystem<br />

6. Herz-Kreislauf-System<br />

7. Atmungssystem<br />

8. Passiver Bewegungsapparat<br />

9. Hormone


im Kreislaufsystem lassen sich drei Funktionsbereiche<br />

unterscheiden:<br />

§ die Kapillargebiete der Peripherie, die sog. Endstrombahn, in der<br />

der Stoffaustausch erfolgt<br />

§ das Herz im Zentrum, das durch seine Pumpleistung den<br />

Blutfluss zustande bringt<br />

§ die zu- und abführenden Arterien und Venen als Verbindung<br />

dieser beiden Bereiche


Endstrombahn 1<br />

§ hier erfolgen der Gas- u. Stoffaustausch sowie die Wärmeabgabe<br />

zwischen Blut u. Gewebe<br />

§ die Kapillarwand besteht aus einer dünnen Lage flacher Endothelzellen<br />

u. einer Basalmembran<br />

§ der Stoffaustausch erfolgt in beide Richtungen<br />

§ für den Flüssigkeits- u. Stoffdurchtritt sind der Blutdruck, der Diffusions-<br />

druck zwischen Blut u. umgebendem Gewebe, die wasseranziehenden<br />

Kräfte der Blutplasmaproteine sowie der osmotische Druck der<br />

Gewebsflüssigkeit von Bedeutung


Kapillarbett in der Skelettmuskulatur; links ist eine zuführende Arteriole, rechts<br />

eine abführende Venule dargestellt


Blutkapillare (quer) aus der Skelettmuskulatur; zwei Endothelzellen bilden ihre Wand, eine davon mit Kern;<br />

BM = Basalmembran (elektronenmikroskop. Aufnahme)


Aufzweigungsmuster der Arterien in der<br />

Endstrombahn (a) bei Netzarterien<br />

Muskulatur, Haut) und (b) bei Endarterien<br />

(Gehirn, Herz); Verschluss einer Endarterie<br />

(z.B. bei Thrombose) bewirkt den Untergang<br />

des nachgeschalteten Versorgungsgebietes<br />

(Infarkt)


Endstrombahn 2<br />

§ das Blutfassungsvermögens des gesamten Kreislaufsystems beläuft<br />

sich auf ca. 20 l, der Mensch besitzt jedoch nur 6 l<br />

§ es werden nie alle Gebiete maximal durchblutet: die Durchblutung in<br />

Gehirn, Herzmuskel u. Nieren ist relativ konstant, sie ist jedoch in Darm,<br />

Milz, Leber, Haut u. Muskulatur starken Schwankungen unterworfen<br />

§ eine Neubildung von Kapillaren im erwachsenen Organismus ist<br />

umstritten; Kapillaren können sich aufgrund ihres Wandbaus verlängern<br />

und erweitern: so vergrößert sich die Austauschfläche im<br />

hypertrophierten Muskel


Arterien und Venen<br />

§ Verbindung zwischen Kapillargebieten und dem Herzen<br />

§ ausschließlich Stofftransport, kein –austausch<br />

§ Gefäße, die vom Herzen wegführen, werden Arterien (Arteriolen =<br />

Übergang zu den Kapillaren), die zum Herzen hinführen, Venen und<br />

Venulen (Übergang von den Kapillaren zu den Venen) genannt<br />

§ die Innenauskleidung besteht aus einem lückenlosen Endothel und die<br />

Wand aus drei Schichten, deren Bau je nach Gefäßabschnitt u.<br />

Blutdruckbelastung unterschiedlich ist


Wandschichten der Gefäße<br />

§ die innerste Schicht wird als tunica intima bezeichnet; unter ihr sind das<br />

Endothel u. das darunter liegende Bindegewebe zu verstehen; durch sie<br />

erfolgt der Stoff- u. Gasaustausch zwischen Blut u. Teilen der<br />

Gefäßwand<br />

§ die mittlere Schicht heißt tunica media und besteht aus glatter<br />

Muskulatur sowie aus kollagenen u. elastischen Fasern; sie fängt<br />

Spannungen durch Pulswelle u. Druck auf und reguliert Gefäßweite u.<br />

damit den Blutdruck<br />

§ die äußere Schicht, die tunica adventitia dient als verschiebliche<br />

Einbauschicht in das umgebende Gewebe und besteht aus kollagenen<br />

Fasern u. elastischen Netzen


Die tunica adventitia enthält gefäßwandeigene Blutgefäße (vasa<br />

vasorum), die bis in das äußere Drittel der tunica media reichen<br />

können.<br />

Die tunica intima u. Teile der tunica media werden direkt aus dem<br />

Die tunica intima u. Teile der tunica media werden direkt aus dem<br />

Gefäßlumen versorgt u. können als bradytrophe Gefäßwandanteile<br />

betrachtet werden (Bedeutung für krankhafte Gefäßveränderungen).


Besonderheiten der Arterien<br />

§ Differenzierung in elastische und muskuläre Arterien<br />

§ zum elastischen Typ gehören die großen Gefäße im herznahen Bereich<br />

(Aorta, Aa. Pulmonales): Windkesselfunktion<br />

§ zum muskulären Typ zählen die mittleren u. kleinen Arterien in den<br />

herzfernen Regionen: Kontraktion induziert eine Vasokonstriktion, so<br />

dass durch Erhöhung des peripheren Widerstands der Blutdruck ansteigt


Mechanismus der Windkesselfunktion


Besonderheiten der Venen<br />

§ grundsätzlich sind Venen weitlumiger und dünnwandiger als Arterien, die<br />

tunica media enthält mehr Kollagen u. die tunica adventitia steht mit<br />

kräftigen kollagenen Fasern direkt mit der media in Verbindung<br />

§ mit Ausnahme der herznahen großen Venen besitzen alle Venen<br />

Venenklappen, die aus taschenartig in das Gefäßlumen<br />

hervorspringenden Intimafalten gebildet werden<br />

§ die paarweise angeordneten Venenklappen öffnen sich bei herzwärts<br />

gerichtetem Blutstrom u. verhindern durch Schluss den Rückfluss


Unterstützung des Blutrückstroms<br />

1. durch die sog. Muskelpumpe – durch die<br />

Kontraktion der benachbarten Skelettmuskulatur<br />

wird Druck auf die Venenwand ausgeübt, der die<br />

Klappenarbeit fördert<br />

2. durch die arteriovenöse Kopplung –<br />

Umschließung einer Arterie u. zweier Venen<br />

durch eine straffe bindegewebige Hülle; der<br />

Arterienpuls wird als Druckwelle auf die<br />

benachbarte Venenwand übertragen


Orthostatisches Syndrom<br />

Beim Aufstehen oder aufrechten Stehen<br />

verbleibt relativ viel Blut in den Beinen,<br />

das Herz kann nicht genug pumpen, die<br />

Gehirnversorgung reicht nicht aus, was<br />

zu Schwindelgefühlen bis hin zur<br />

Bewusstlosigkeit führen kann.<br />

Insbesondere bei Jugendlichen (z.T.<br />

hochelastische Gefäßwände) und<br />

Personen mit niedrigem Blutdruck


Bei übermäßiger Dehnbarkeit der Venenwand können sich die ober-<br />

flächlichen Venen krankhaft erweitern; gleichzeitig wird durch die Klappen-<br />

insuffizienz der venöse Rückfluss des Blutes vermindert, was zu einer<br />

zusätzlichen Erweiterung der Venen (Krampfadern, Varizen) u. zu lokalen<br />

Stoffaustauschstörungen in den vorgeschalteten Kapillargebieten der Haut<br />

führen kann.


Gesamtaufbau des<br />

Gefäßsystems<br />

mit tastbaren Pulsen


Funktionell können im Kreislaufsystem zwei Teilkreisläufe<br />

unterschieden werden:<br />

1. der große Kreislauf führt über die Aorta<br />

0 2-reiches, „arterielles Blut“ in die<br />

Endstrombahnen; nach Stoff- u.<br />

Gasaustausch wird das 0 2-arme Blut über<br />

die Hohlvenen zurückgeführt zum Herzen<br />

innerhalb des Pfortaderkreislaufs werden<br />

§ innerhalb des Pfortaderkreislaufs werden<br />

in den Kapillaren des Magen-Darmtraktes<br />

Nahrungsstoffe in das Blut aufgenommen,<br />

über die Pfortader (v.portae) zur Leber<br />

transportiert (Speicherung, Entgiftung,<br />

Umbau) und in die untere Hohlvene<br />

abgegeben


Funktionell können im Kreislaufsystem zwei Teilkreisläufe<br />

unterschieden werden:<br />

2. der kleine Kreislauf, auch Lungenkreislauf,<br />

schließt sich dem großen an; beide<br />

Kreisläufe sind in Form einer Acht hintereinandergeschaltet<br />

u. das Herz liegt als<br />

Saug- u. Druckpumpe in ihrer Kreuzung<br />

0 -armes Blut gelangt über die Lungen-<br />

§ 0 2-armes Blut gelangt über die Lungenarterien<br />

zu den Kapillaren im Bereich der<br />

Lungenbläschen: 0 2-Aufnahme u. C0 2-<br />

Abgabe; das nun 0 2-reiche Blut gelangt<br />

über die Lungenvenen zum Herzen zurück<br />

u. wieder in den großen Kreislauf


Regulation des Blutkreislaufs<br />

§ Blutdruck u. Fließgeschwindigkeit werden durch Verengung (Vasokonstiktion) und<br />

Erweiterung der Gefäße (Vasodilatation) beeinflusst<br />

§ Sympathikusreize aus dem Vegetativen Nervensystem bewirken eine Vasokonstriktion<br />

u. eine Grundspannung der Gefäßwand (Gefäßtonus); Sympathische Nervenfasern<br />

innervieren die glatte Muskulatur der Gefäßwände<br />

§ verminderte sympathische Erregungen führen zu einer Vasodilatation mit Ausnahme der<br />

Herzkranzgefäße, die unter Sympathikuseinwirkung erweitert werden: Vasokonstriktion<br />

der peripheren Arterien → Widerstandserhöhung → erhöhter Blutdruck →verstärkte<br />

Pumparbeit des Herzens → größerer 0 2-Bedarf → Erweiterung der Herzkranzgefäße


Herz-Kreislauf-Funktion<br />

in Ruhe (blau) und unter<br />

körperlicher Belastung<br />

(rot)<br />

Das Schlagvolumen entspricht derjenigen<br />

Menge Blut, die bei jeder<br />

Kontraktion aus der Herzkammer in<br />

die Blutbahn ausgeworfen wird (70 ml<br />

in Ruhe).<br />

Unter Herzfrequenz wird die Anzahl<br />

der Herzschläge pro Minute verstanden<br />

(60-80 in Ruhe).<br />

Das Herzminutenvolumen (HMV) gibt<br />

die Menge Blut an, die pro Minute<br />

vom Herzen in die Blutbahn befördert<br />

wird.<br />

HMV: Herzfrequenz x Schlagvolumen


Steuerung der<br />

Herzfrequenz unter<br />

körperlicher Belastung


Druckverhältnisse im Kreislaufsystem<br />

§ ca. 85 mmHg in den großen Arterien<br />

§ Abfall auf ca. 15 mmHg in den Arteriolen; sie sind die eigentlichen<br />

Widerstandsregler u. besitzen daher eine besonders dichte<br />

Nervenversorgung (Rezeptoren)<br />

§ die Arteriolen sind maßgebend für den Blutdruck u. steuern die<br />

Durchblutung der nachgeschalteten Kapillargebiete u. damit der von ihnen<br />

versorgten Organe<br />

§ der venöse Schenkel ist ein Niederdrucksystem (≤ 5 mmHg)<br />

§ in den Hohlvenen tritt durch die Herzaktion sogar ein Sog auf<br />

§ die Strömungsgeschwindigkeit ist in der Aorta mit bis zu 50 m/s am<br />

schnellsten; je geringer der Gefäßdurchmesser u. je größer das Strombett<br />

durch Aufzweigung, desto langsamer wird der Blutfluss<br />

§ Sicherung eines intensiven Stoff- u. Gasaustauschs in den Kapillargebieten


Herz<br />

§ Muskuläres Hohlorgan<br />

§ Größe: ca. eine geschlossene<br />

menschliche Faust<br />

(hypertrophiefähig)<br />

§ Gewicht: ca. 250-300 g<br />

§ Funktion der Ventilpumpe; das<br />

Herz treibt das Blut durch den<br />

Körper: bei einem Puls von 70/min<br />

ca. 100.000 Pumpaktionen/ Tag<br />

§ Beförderung von 7.500 l Blut


Herz<br />

§ das Herz ist durch die<br />

Herzscheidewand in ein rechtes<br />

Herz für den Lungenkreislauf und<br />

in ein linkes Herz für den<br />

Körperkreislauf morphol. u. funkt..<br />

vollständig unterteilt<br />

§ das rechte Herz enthält 0 2-armes,<br />

das linke 0 2-reiches Blut<br />

§ jede Seite ist weiter geteilt in<br />

Vorhof u. Kammer


Lokalisation des Herzens:<br />

im Mediastinum


Das Herz mit seinen großen Gefäßen von vorne (li.) und von hinten (re.);<br />

Gefäße mit 02-reichem Blut sind rot markiert<br />

§ das Herz ist mit seiner Basis am Venenkreuz elastisch verankert<br />

(vertikal: vv. cavae sup. et inf., horizontal: vv. pulmonales)


§ Aufsicht auf die Herzbasis (= Ventilebene)<br />

nach Entfernung der Vorhöfe u. der großen<br />

Gefäße; zu beachten: Ursprung der<br />

Herzkranzarterien u. die Lage des<br />

Herzskeletts (grau)<br />

Darstellung der Strömungsrichtung des<br />

Blutes am Beispiel des rechten Herzens;<br />

die Ventilebene u. ihre Verlagerung in<br />

der Systole sind rot markiert


Herzwand<br />

§ dreischichtig<br />

§ morphologisch u. funktionell analog den Blutgefäßen (hochspezialisierter<br />

Teil des Gefäßsystems)<br />

§ innere Oberfläche = Endokard (feinfaserige Bindegewebsschicht; mittlere<br />

Schicht = Myokard (Herzmuskelgewebe, dickster Wandteil), äußere<br />

Schicht = Epikard<br />

§ im Bereich der großen Herzgefäße schlägt das Epikard um u. bildet das<br />

bindegewebige Perikard (Herzbeutel), das das gesamte Herz u. die<br />

Anfangsteile der großen Gefäße umschließt


Herzmuskelgewebe (HMG)<br />

§ das HMG besteht aus netzartig verzweigten fest miteinander verbundenen<br />

Einzelzellen<br />

§ Querstreifung durch hochgeordnete Lagerung der Myofilamente<br />

§ engmaschiges Kapillarnetz, hoher Mitochondriengehalt (Dauerleistung!)<br />

§ hypertrophiefähig<br />

§ keine Regeneration nach Verletzung, da Herzmuskelzellen nicht mehr<br />

teilungsfähig sind → bindegewebige Vernarbung → prospektive<br />

Schwächezonen<br />

§ Anpassung der Herz-Arbeitsleistung durch eigenes Erregungsbildungs- u.<br />

-leitungssystem, das jedoch durch das vegetative Nervensystem<br />

beeinflussbar ist


Arbeitsweise des Herzens<br />

Saug-, Druckfunktion (Ventilebenmechanismus); Windkesselfunktion (Diastole)<br />

§ in der Phase der Herzerschlaffung (Diastole, links) strömt das Blut über die geöffneten<br />

Segelklappen ein, die Taschenklappen sind geschlossen<br />

§ in der Phase der Herzkontraktion (Systole, rechts) ist die Klappenstellung umgekehrt


Arbeitsweise des Herzens<br />

§ physiologischer Blutdruck in Ruhe : 100-140/70-90 mmHg<br />

§ Puls in Ruhe: 60-80 Schläge/min<br />

§ Herzminutenvolumen (HMV): Herzfrequenz x Schlagvolumen<br />

§ Schlagvolumen: 50 % des Blutvolumens in der Herzkammer (ca. 70-<br />

100ml)<br />

§ HMV in Ruhe: 5-6 l


Erregungsbildungs- u. Leitungssystem<br />

§ autarkes System spezieller<br />

Herzmuskelzellen<br />

§ Sinusknoten SK: in Ruhe 60-80<br />

Erregungen/min (re. Vorhof)<br />

§ AV-Knoten: 40-50/min (Vorhof/Kammer)<br />

§ His‘sche Bündel: 20-40/min (re/li Schenkel)<br />

§ Purkinje-Fasern zur Basis der Papillar- u.<br />

Arbeitsmuskulatur<br />

§ SK hat Schrittmacherfunktion u. überlagert<br />

die anderen Zentren<br />

§ Vegetatives Nervensystem regelt die<br />

Rhythmusanpassung des SK: Sympathikus<br />

(Adrenalin/ Noradrenalin) ↑,<br />

Parasympathikus (Azetylcholin) ↓


Die Herzkranzgefäße dienen ausschließlich der Versorgung des Herzmuskels;<br />

die Endstrecke der Arterien bildet funktionelle Endarterien aus<br />

→ keine Bildung eines Kollateralkreislaufs möglich<br />

(Ein-, Zwei- und Dreigefäßerkrankung)


Erregungsablauf im Herzen im Verhältnis zum<br />

Elektrokardiogramm (EKG)<br />

§ P-Zacke: Zeit u. Ausmaß der<br />

Vorhoferregung<br />

§ PQ-Strecke: Dauer der Überleitung der<br />

Erregung von den Vorhöfen zu den<br />

Kammern (Überleitungszeit: 0.15-0.18s); die<br />

lange Dauer gewährleistet, dass Vorhof u.<br />

Kammer nicht gleichzeitig, sondern<br />

hintereinander kontrahieren<br />

§ QRS-Komplex: Ausbreitung der Erregung im<br />

Kammerbereich<br />

§ ST-Strecke: vollständige Erregung der<br />

Kammern<br />

§ T-Zacke: Erregungsrückgang in den<br />

Kammern


Dynamisch-isotonische Belastungen, also rhythmische Bewegungen ohne<br />

größeren Krafteinsatz, sind aus der Sicht des vorgeschädigten Herz-<br />

Kreislauf-Systems besonders günstig, da sie zu einer Steigerung der<br />

Volumenarbeit des Herzens führen u. damit zu einem hohen Trainingseffekt<br />

bei nur geringer Blutdrucksteigerung u. damit geringer Gefährdung; der<br />

arterielle Mitteldruck ändert sich mit zunehmender Belastung nicht


Blutdruckanstieg bei statischen Kraftbelastungen: Ursache 1<br />

§ Kompression der peripheren Blutgefäße in der Muskulatur ab 15% der statischen Fmax<br />

nachweisbar<br />

§ Gefäßwiderstand kann nicht abfallen<br />

§ bei großen Muskelgruppen (wie z.B. Rudern) kommt es sogar zu einer Erhöhung des<br />

Widerstands<br />

§ → steiler Blutdruckanstieg


Blutdruckanstieg bei statischen Kraftbelastungen: Ursache 2<br />

§ aufgrund der Verschlechterung der Stoffwechselsituation wird der Sympathikus aktiviert<br />

§ Erhöhung der Venenspannung<br />

§ erhöhter Blutrückfluss zum Herzen<br />

§ Steigerung des HMV<br />

§ → Blutdruckanstieg mit dem Ziel, die Muskeldurchblutung zu verstärken


Mechanismus des Pressdrucks (Valsalva-) bei maximaler Kraftbelastung<br />

§ der Druck im Brustraum wird durch die Muskulatur (M.) (Zwerchfell; Zwischenrippen-,<br />

Bauchmuskulatur) erhöht; ein Druckausgleich kann aufgrund der geschlossenen<br />

Stimmritze nicht erfolgen<br />

§ biologischer Sinn: Stabilisation von WS u. Brustkorb zur Gewährleistung fester<br />

Ansatzpunkte für die M. bei der Bewältigung schwerer Lasten<br />

§ auch das Herz u. die großen Blutgefäße sind stark druckexponiert<br />

§ aus den außerhalb des Druckraumes liegenden Venen kann das Blut wegen des hohen<br />

Drucks nicht in den Brustkorb abfließen u. staut sich zurück


Typische arterielle Druckkurve beim Pressdruck<br />

1. mit Beginn des Pressens steigt der Blutdruck (BD) durch die Überlagerung des<br />

Pressdrucks auf das arterielle System schnell an → Gefahr der Hirnblutung (Schlaganfall<br />

bei vorgeschädigten Hirngefäßen!<br />

2. reflektorisch kommt es über den Karotissinus zu einer Pulsverlangsamung; durch<br />

Blockierung des Blutrückflusses aus den Venen fällt das HMV u. damit auch der BD →<br />

Gefahr des Herzinfarkts durch Absinken des HMV u. der Koronardurchblutung!


Typische arterielle Druckkurve beim Pressdruck<br />

3. um dies zu verhindern, wird über den Sympathikus zentral der periphere Widerstand<br />

erhöht; trotz des weiterhin ausbleibenden Nachstroms steigt der Blutdruck wieder an; durch<br />

die erhöhte Sympathikusaktivität wird jetzt auch die Pulsfrequenz gesteigert<br />

4. mit Beendigung des Pressens werden die zentralen Gefäßen vom hohen Druck entlastet;<br />

ein plötzlicher Blutdruckabfall ist die Folge → Kollapsgefahr!


Typische arterielle Druckkurve beim Pressdruck<br />

5. anschließend steigt das HMV durch den jetzt wieder einsetzenden Nachstrom aus den<br />

Venen; das Blut wird gegen die noch immer enggestellten Gefäße geworfen; dies führt zu<br />

einem erheblichen BD-Anstieg nach dem Pressen u. hierdurch reflektorisch über den<br />

Karotissinus zu einer gut erkennbaren Pulsverlangsamung (postpressorische/r<br />

Druckanstieg bzw. Bradykardie)<br />

→ Gefahr der Auslösung von Herz-Rhythmusstörungen!


Die Anpassung des Herzens<br />

und seiner Funktionsgrößen<br />

an sportliches Training


Morphologische Veränderungen<br />

§ Ausdauertraining induziert sowohl eine Hypertrophie des Herzens, verbunden mit einer<br />

Gewichtszunahme als auch zu einer Dilatation (Erweiterung) der Herzhöhlen<br />

§ die Dilatation erfolgt durch den vermehrten Rückstrom venösen Blutes zum Herzen bei intensiver<br />

Muskelarbeit sowie durch die regulative Weitstellung des Herzens auf nervalem Weg<br />

§ Das Sportherz verfügt über eine größere Restblutmenge als das Herz des Untrainierten, die im<br />

Vergleich zum Untrainierten doppelt so groß sein kann: Schlagvolumenreserve bei Belastung,<br />

wenn die Durchblutungsanforderungen sprunghaft ansteigen<br />

Absolutes u. relatives Herzgewicht u. –volumen bei Untrainierten u. Trainierten<br />

Herzgewicht/Herzvolumen Untrainierte (Männer) Trainierte (Männer)<br />

Absolutes Herzgewicht [g]<br />

Relatives Herzgewicht [g/kg]<br />

Absolutes Herzvolumen [ml]<br />

Relatives Herzvolumen [ml/kg]<br />

250-300<br />

4.8<br />

600-800<br />

11-12<br />

350-500<br />

8.0<br />

900-1300<br />

14-17


Das Sportherz ist ein in allen Herzabschnitten harmonisch vergrößer-<br />

tes Herz, das nichts mit der kompensatorischen Herzvergrößerung<br />

auf der Grundlage einer Herzmuskelschädigung zu tun hat.<br />

Das Sportherz ist überdurchschnittlich leistungsstark und bildet sich<br />

bei der Verringerung des Trainings wieder zurück, ohne dass<br />

krankhafte Veränderungen auftreten.<br />

Die in ihrer jeweiligen Disziplin besten Ausdauersportler haben die jeweils größten Herzen<br />

Die Vergrößerung und damit einhergehende Formveränderung des<br />

Sportherzens erfolgt harmonisch und erstreckt sich auf alle vier<br />

Herzkammern.


Die Formveränderungen des Sportherzens (unten) im Vergleich zum<br />

Normalherzen des Untrainierten (oben) im Vorder- (a) und Seitenbild (b)<br />

Mit einer Vergrößerung des Herzens ändert<br />

sich auch seine Form, was in der<br />

Arztpraxis zu Fehldiagnosen führen kann:<br />

Der Längendurchmesser des linken Ventrikels<br />

u. der Ventrikelbogen vergrößern sich, die<br />

Herzspitze rundet sich zunehmend ab<br />

→ Herzvergrößerung nach links u.<br />

Verschiebung in den Retrokardialraum<br />

Die Größenzunahme der Vorhöfe geht mit einer<br />

gleichzeitigen Erweiterung der Lungenvenen<br />

sowie der arteriellen Gefäße einher


Adaptive Veränderungen im Bereich der kardialen Gefäße<br />

Ausdauertraining bewirkt im Bereich des arteriellen Gefäßsystems:<br />

§ vermehrte Kapillarisierung<br />

§ Vergrößerung der Gefäßdurchmesser<br />

§ Erweiterung der Koronareingänge<br />

§ Querschnittszunahme der Herzkranzarterien<br />

§ verstärkte Ausbildung von Kollateralen<br />

Alle diese Anpassungserscheinungen sind jedoch bei längeren Trainingspausen (6-<br />

10 Wochen) wieder vollständig reversibel!<br />

Ursachen:<br />

• Übungsbedingte Änderungen in den flussabhängigen maximalen Scherkräften auf die<br />

koronare Gefäßwand<br />

• veränderter externer mechanischer Stress auf die koronare Gefäßwand aufgrund der<br />

erhöhten Herzfrequenz u. myokardialen Kontraktilität während Belastung<br />

• stoffwechselbedingte Faktoren mit erhöhtem myokardialen Sauerstoffbedarf


Die Beziehungen zwischen dem Herzvolumen (Herzgröße) und dem Schlagvolumen<br />

(a), dem max. Herzzeitvolumen (b) und der Sauerstoffaufnahme (c)<br />

Die Vergrößerung des Herzens u. die Verbesserung der kardialen Durchblutung sind wesentliche<br />

Vorbedingungen für die Erhöhung wichtiger Funktionsgrößen der Leistungsfähigkeit des Herzens u.<br />

damit für die bei Ausdauerbelastungen erforderliche Steigerung der max. Sauerstoffaufnahmefähigkeit


Bedeutung des Schlagvolumens<br />

Ein hohes Schlagvolumen ist die Grundlage für eine ökonomische<br />

Herzarbeit im submaximalen Bereich – Volumenarbeit ist energetisch<br />

günstiger als Frequenzarbeit – und eine Vorbedingung für ein hohes<br />

Maximum der Transportleistungsfähigkeit des Herzens bei Höchstleistungen<br />

Schlagvolumen<br />

in Ruhe<br />

Schlagvolumen<br />

bei Belastung<br />

Steigerung des Herzminutenvolumens bei<br />

Belastung<br />

untrainiert 60 – 90 ml ca. 120 ml 5 → max. 20-25 l (HF 200 x SV 120 = 24 l / 4-5x)<br />

trainiert 100 – 120 ml ≥ 200 ml 5 → ca. 40 l (HF 200 x SV 200 = 40 l / 8x)


Der Sauerstoffpuls gibt diejenige Menge<br />

Sauerstoff an, die pro Herzaktion vom<br />

Organismus aufgenommen wird<br />

Im submaximalen Belastungsbereich<br />

ermöglicht die Größe des Sauerstoff-<br />

pulses eine gute Einschätzung der<br />

Ökonomie und Leistungsreserven des<br />

kardiozirkulatorischen Systems:<br />

ein höherer Wert bringt eine größere<br />

Herz-Kreislauf-Leistungsreserve zum<br />

Ausdruck


Vergleich zwischen Bestzeiten, relativem Herzvolumen (HV/kg),<br />

maximalem Sauerstoffpuls (O 2-P max) und relativer Sauerstoffaufnahme


Abnahme der Herzfrequenz<br />

Da eine Herzfrequenzabnahme um 10 Schläge/min eine<br />

Sauerstoffenergieeinsparung von nahezu 15% bewirkt,<br />

wirkt sie sich besonders günstig im Sinne einer Ökono-<br />

misierung der Herzarbeit aus; eine geringere Herzfre-<br />

quenz verbessert darüber hinaus auch noch die kardiale<br />

Blutversorgung, da bei niedrigeren Frequenzen das Ver-<br />

hältnis von Diastole – in ihr wird das Herz mit Blut ver-<br />

sorgt – und Systole günstiger ist.


Die trainingsbedingte Herzfrequenzabnahme ist jedoch nicht<br />

nur auf eine Herzvergrößerung zurückzuführen:<br />

ebenfalls mitverantwortlich zu machen sind:<br />

§ eine vegetative Umstellung (verstärkter Einfluss des vagus =<br />

Vagotonie)<br />

§ die verbesserte periphere Sauerstoff- u. Substratausnutzung aufgrund<br />

einer vermehrten Kapillarisierung<br />

Bei Belastungsbeginn stellt sich das trainierte Herz schneller und exakter<br />

auf die Belastungsanforderungen ein und steigert das erforderliche Herzzeitvolumen<br />

mehr über die ökonomischere Schlagvolumenzunahme<br />

(Volumenreaktion) und weniger über die Frequenzzunahme (Frequenzreaktion).


Die Ausbildung eines Sportherzens ist weder geschlechts- noch altersabhängig: bei entsprechendem<br />

Training entwickeln sowohl Frauen als auch Kinder und Jugendliche ein<br />

überdurchschnittlich leistungsfähiges Herz mit den aufgezeigten morphologischen u.<br />

funktionellen Veränderungen.<br />

Beim Ausbleiben oder bei Reduktion der<br />

Trainingsreize bildet sich das Sportherz<br />

wieder zurück; damit kehren das<br />

absolute und relative Herzvolumen auf<br />

Werte von untrainierten Personen<br />

zurück.<br />

Oben: Verhalten des rel. Herzvolumens bei einem Marathonläufer<br />

mit Sportherz nach zwischenzeitlicher (0.-2.Jahr) und<br />

endgültiger (ab 3.Jahr) Beendigung der sportl. Laufbahn; nach<br />

4 Jahren lag die Herzgröße wieder im (oberen) Normbereich<br />

links: Verhalten der Ruhe-Hf bei Immobilisation von bradykard<br />

eingestellten Ausdauersportlern


Vergleich wichtiger Kreislauf- u. Stoffwechselgrößen beim<br />

Untrainierten u. beim Trainierten


Das Problem des akuten Entlastungssyndroms<br />

Nach Beendigung eines Hochleistungstrainings (speziell Ausdauersportarten) sollte nicht abrupt mit<br />

dem Training aufgehört werden, da es sonst zum Phänomen des akuten Entlastungssyndroms<br />

kommen kann, das ca. 4-20 Tage nach Trainingsunterbrechung auftritt und mehrere Monate<br />

andauern kann.<br />

Symptome des akuten Entlastungssyndroms:<br />

§ Druck/Stiche in der Herzgegend<br />

§ Extrasystolen<br />

§ Schwindel/Kopfschmerz<br />

§ Völleempfinden im Oberbauch<br />

§ Verdauungsstörungen<br />

§ Appetitstörungen<br />

§ Unruhezustände<br />

§ Schlafstörungen<br />

§ Depressive Verstimmung<br />

§ Emotionale Instabiltät


Ursache des Entlastungssyndroms<br />

§ funktionell bedingte Dysregulation (Regulationsstörung)<br />

§ beim plötzlichen Trainingsabbruch kommt es zu einem Missverhältnis<br />

zwischen den Hochleistungsregulationen einerseits und der fehlenden<br />

Belastung andererseits<br />

§ der hochtrainierte Organismus ist nicht in der Lage, seine Umstellung in die<br />

abrupte Ruhestellung harmonisch zu vollziehen<br />

§ fehlende Synchronisation der sich zurückbildenden Anpassungen des<br />

Herz-Kreislauf- und des vegetativen Nervensystems<br />

Beachte: die Beschwerdebilder nach abrupter Trainingsbeendigung sind interindividuell<br />

außergewöhnlich unterschiedlich; bis heute ist unbekannt, warum einige Sportler<br />

auch höchste Trainingsbelastungen problemlos drastisch reduzieren können,<br />

während andere sehr schnell heftige Symptome entwickeln.


Abtrainieren<br />

Das akute Entlastungssyndrom lässt sich durch allmähliches Reduzieren der<br />

gewohnten Trainingsbelastungen beim sogenannten Abtrainieren vermeiden.<br />

Das Abtrainieren sollte mindestens für ein Jahr geplant und unter ärztlicher Kontrolle<br />

durchgeführt werden<br />

§ extensives Ausdauertraining (Hf: 140-160/min) 5-7mal pro Woche à 60-90<br />

min für 2 Monate<br />

§ anschließende Trainingsreduzierung auf 3mal wöchentlich à 40-60 min<br />

(lebensbegleitendes Gesundheitstraining)<br />

Das Abtrainieren muss nicht sportartspezifisch in der bis dahin ausgeübten<br />

Disziplin vollzogen werden!


Kardiale Todesfälle im und durch Sport<br />

§ das Risiko, beim Sport einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist außergewöhnlich<br />

gering: die Häufigkeit des plötzlichen Herztodes liegt für deutsche Vereinssportler<br />

sämtlicher Altersklassen bei weniger als einem Fall pro 300.000 Sporttreibenden pro<br />

Jahr<br />

§ körperlich bzw. sportliche aktive Personen haben insgesamt nur 40% des Risikos<br />

eines plötzlichen Herztodes im Vergleich zu Untrainierten<br />

§ zu unterscheiden ist zwischen traumatischen (direkte Folge der Sportausübung:<br />

20-30%) und nicht traumatischen Todesfällen (Präsenz nicht erkannter<br />

kardiovaskulärer Grunderkrankungen: 60-70%); ca. 20% sind auf andere Ursachen<br />

zurückzuführen<br />

§ Männer sind häufiger (90-95%) betroffen als Frauen (5-10%)


Rangliste der führenden 25 Sportarten nach Häufigkeit von<br />

Sporttodesfällen der Männer


Nicht-traumatische Todesfälle im Sport<br />

§ prinzipiell gilt: ein gesundes Herz-Kreislauf-System versagt nicht aufgrund körperlicher<br />

Belastung; die periphere Muskulatur ermüdet vor der Herzmuskulatur und schützt damit das<br />

Herz vor Überlastung<br />

§ aber: bei vorgeschädigtem Herz (meist höheres Lebensalter) scheinen neben dem physischen<br />

Stress im Rahmen einer sportlichen Belastung bzw. Überlastung auch emotionale<br />

Stressfaktoren – insbesondere in der Wettkampfsituation (Rivalität im direkten Zweikampf,<br />

übersteigerte Erfolgsorientierung etc.) – über eine akute starke Aktivierung des<br />

sympathoadrenergen Systems mit auslösend für den plötzlichen Herztod im Sport zu sein<br />

§ Herztod durch KHK u. Myokarditis (meist als Folge eines zu intensiven Trainings nach<br />

fieberhaften Infekten – vorsichtiger Trainingswiederbeginn nach 4 Wochen Trainingspause<br />

nach fieberhaften Infekten!)<br />

§ Herztod nach langjährigem Anabolika- bzw. Wachstumshormonabusus (A. induzieren eine<br />

verstärkte Koronarsklerose, W.-Hormone eine pathologische Herzvergrößerung)


Traumatische Todesfälle im Sport<br />

§ Schlag- oder Stoßwucht gegen die Herzgegend (Kinder u. Jugendliche sind aufgrund ihrer<br />

noch sehr elastischen Thoraxwand besonders gefährdet); bei stumpfen Thoraxtraumen mit<br />

Herzstillstand bei Kindern: sofortiger Beginn einer kardiopulmonalen Wiederbelebung<br />

§ Zusammenstoß mit Schädelhirntrauma in den Spielsportarten<br />

§ Tödliche Polytraumen (Ski-, Reit- oder Radsportunfälle)<br />

§ Genickbruch von Schwimmern beim Sprung in zu flaches Wasser<br />

§ Tödliche Barotraumen<br />

§ Ertrinken beim Segel- u. Kanusport<br />

§ Hitzschlag beim Wandern<br />

§ Zerebrale Blutungen<br />

§ Aortenaneurysmen


Bei herzkranken Kindern besteht die Gefahr der Überbehütung im<br />

Elternhaus (Unsicherheiten bzgl. einer adäquaten körperl. Belastung).<br />

Untersuchungen zeigen, dass diese Kinder eine unterdurchschnittlich<br />

entwickelte Gesamtkörperkoordination aufweisen und verdeutlichen so den<br />

dringenden Bedarf an gezielter, individuell gestalteter motorischer<br />

Förderung.<br />

Differenzierte Information und Beratung betroffener Eltern, Erzieher u.<br />

Lehrer bzgl. der Belastbarkeit dieser Kinder könnte dazu beitragen,<br />

Überbehütung zu vermeiden und den Kindern möglichst normale<br />

Entwicklungsbedingungen zu bieten.


Maßnahmen zur Prophylaxe tödlicher Sportunfälle<br />

§ regelmäßige ergometrische Untersuchung bei sporttreibenden Personen ab dem 34.<br />

Lebensjahr; Aushändigung von Spielerpässen für Seniorenspieler in einer regulären<br />

Wettkampfserie nur nach Vorlage einer medizinischen Unbedenklichkeitsbescheinigung<br />

§ Präsenz einer in den Basismaßnahmen der 1. Hilfe und der kardiopulmonalen<br />

Reanimation geschulten Person bei Wettkämpfen mit Senioren<br />

§ Gefährdete Individualsportarten (Radfahren, Joggen, Luft- u. Wassersportarten etc.)<br />

sollten im Kollektiv betrieben werden<br />

§ Trainingspause bzw. Intensitätsverringerung bei Infektionskrankheiten<br />

§ bisher unbekannte körperliche Symptome (Schwindel, Übelkeit, Luftnot oder<br />

Benommenheit) sollten ärztlich abgeklärt werden<br />

§ Verhinderung von Reitsportunfällen junger Mädchen (Pferdgröße, Mindestalter,<br />

Präsenz reitsporterfahrener erwachsener Begleitpersonen)


<strong>Organsysteme</strong> und<br />

sportliches Training<br />

1. Muskulatur<br />

2. Autonomes Nervensystem<br />

3. Zentralnervensystem<br />

4. Sinnessystem<br />

5. Blut- u. Immunsystem<br />

6. Herz-Kreislauf-System<br />

7. Atmungssystem<br />

8. Passiver Bewegungsapparat<br />

9. Hormone


Atmungssystem<br />

§ im Kapillargebiet der Lunge wird 0 2 aufgenommen und C0 2 abgegeben<br />

→ Gasaustausch des Blutes<br />

§ äußere Atmung: Gasaustausch u. –transport<br />

§ innere Atmung: intrazelluläre Oxidationsvorgänge<br />

§ Belüftung durch Ein- u. Ausatmung


Pharynx<br />

Larynx<br />

mit Glottis<br />

Atmungssystem<br />

§ obere Luftwege: Mund, Nasen-Rachenraum (Pharynx<br />

– Anfeuchtung u. Erwärmung der Luft, Schleimfilm<br />

bindet Schmutzpartikel; Geruchssinn))<br />

§ untere Luftwege: Kehlkopf (Larynx)mit<br />

verschließbarer Stimmritze (Glottis), Luftröhre<br />

(Trachea), Hauptbronchien, u. deren Aufzweigungen<br />

in den Lungen (Bronchien u. Lungenbläschen<br />

[Alveolen])<br />

Bronchus


Atmungssystem


Zwei Kapillaren mit Erythrozyten im Grenzbereich<br />

zwischen zwei Alveolen<br />

1) Alveolarepithel 2) Basalmembran 3) Kapillarendothel 4) Erythrozytenmembran


Lunge u. Zwerchfell in ein- u. ausgeatmeten<br />

Zustand


aktive Einatmung (Brust-, Bauchatmung)<br />

– passive Ausatmung in Ruhe


Atemfunktion in Ruhe<br />

§ Atemzugvolumen (AV): ca. 500 ml Luft pro Atemzug<br />

§ davon befinden sich 150 ml Luft im Totraum (Zuleitungssystem)<br />

§ Atemfrequenz (Atemzüge/min): ca. 15/min<br />

§ Atemminutenvolumen (AMV)<br />

= Atemzugvolumen x Atemfrequenz: 7-8 l/min<br />

§ 0 2-Aufnahme: 0,3 Liter 0 2/min<br />

§ Anteil von 0 2 an der Luft beträgt 21 %, davon werden ca. 4 %<br />

aufgenommen (= 0,3 Liter 0 2/min)


Atemfunktion in Ruhe<br />

§ Atemäquivalent: Menge an Luft in Litern, die für die Aufnahme von<br />

einem Liter 0 2 benötigt wird<br />

§ in Ruhe liegt das Atemäquivalent bei 25 l<br />

§ Vitalkapazität: die Menge Luft, die max. mit einem Atemzug ein- bzw.<br />

ausgeatmet werden kann (ca. 4-5 Liter) → insbesondere abhängig vom<br />

Körperbau<br />

§ Residualvolumen: Luft in der Lunge nach max. Exspiration<br />

§ totales Lungenvolumen: Vitalkapazität + Residualvolumen


Lungenfunktionsprüfung<br />

§ Vitalkapazität (VK): max. ausgeatmetes Luftvolumen nach max. Einatmung<br />

§ Forcierte VK (FVK): schnellstmögliches max. Luftvolumen bei Ausatmung nach max. Einatmung<br />

§ Einsekundenkapazität (FEV 1) (Tiffeneau-Test, Atemstoßwert): max. Ausatmung innerhalb einer<br />

Sekunde<br />

§ Relative Sekundenkapazität (FEV 1%) (in Bezug zur VK)<br />

§ Maximale exspiratorische Atemstromstärke (PEF=Peak Flow): größte Atemstromstärke bei max.<br />

Ausatmung nach max. Einatmung<br />

§ Maximale willkürliche Ventilation (MVV): Menge an Luft, die innerhalb einer Minute max. ein- u.<br />

ausgeatmet werden kann<br />

§ Bodyplethysmographie: differenzierte Darstellung von Luftfluss u. Widerstand<br />

§ Spiroergometrie: Erfassung von Atemwerten unter Belastung (V0 2/VCO 2/Respiratorischer<br />

Quotient)<br />

§ Blutgasanalyse : Bestimmung von O 2 und CO 2 im arteriellen Blut (Kapillarblut)


Regulation der Atmung<br />

§ Atemfrequenz, -zug und –rhythmus werden im Atemzentrum (medulla oblongata –<br />

verlängertes Mark des ZNS) gesteuert<br />

§ Adaptation des Atemrhythmus: 0 2-, C0 2-Gehalt, pH-Wert in der Muskulatur;<br />

Lungendehnung (Dehnungsrezeptoren) induziert Hemmung der Inspiration;<br />

Erregungen der Muskel- u. Sehnenspindeln wirken direkt auf das Atemzentrum


Atmung unter Belastung<br />

obere Kurve: V02; untere Kurve: AMV<br />

§ bei max. Belastung Atemzugvolumina bis zu 2<br />

l u. Atemfrequenzen bis zu 50 l/min (AMV<br />

100l/min)<br />

§ mit steigender Belastung nimmt das AMV<br />

stärker zu als die V02, das Atemäquivalent<br />

steigt<br />

→ die Atmung wird unökonomischer


aus dem Atmungsverhalten kann auf den Grad der<br />

Übersäuerung geschlossen werden, da Laktat- u.<br />

Atmungskurve ähnliche Verläufe zeigen<br />

Die Steuerung der Belastungsintensität über die Atmung<br />

ist möglich:<br />

„Laufen ohne zu schnaufen“<br />

oder<br />

„so laufen, dass man sich mit dem Nachbarn noch<br />

unterhalten kann“


Funktionelle und morphologische Anpassungen des<br />

Atmungssystems an sportliches Training 1<br />

§ Atmungsökonomisierung infolge einer Optimierung der Atmungsregulation<br />

– der Trainierte stellt sich bei Belastungsbeginn quantitativ schneller auf Körperarbeit ein<br />

– er steigert auch qualitativ das Atemminutenvolumen (stärkere Zunahme der<br />

Atemzugvolumens als Steigerung der Atemfrequenz → Energieeinsparung)<br />

§ AMV u. Atemäquivalent verringern sich durch Training signifikant bei mittleren u.<br />

submaximalen Belastungsstufen<br />

– Atemäquivalent von 25 bei einer VO 2 von 3 l/min bei Trainierten<br />

– Atemäquivalent von 30-40 bei einer VO 2 von 3 l/min beim Untrainierten<br />

§ schnellere Atemnormalisierung bei Trainierten nach Belastungsende<br />

§ Ausdauertraining kann das Lungenwachstums in der Pubertät unterstützen (50%ige<br />

Zunahme des Lungenvolumens zwischen dem 12. u. 16. Lebensjahr) –<br />

Ausbildung einer Leistungslunge<br />

§ Hypertrophie der Atemmuskulatur (Zwerchfell u. Zwischenrippenmuskulatur)


Funktionelle und morphologische Anpassungen des<br />

Atmungssystems an sportliches Training 2<br />

§ Erhöhung der Ermüdungsresistenz des Zwerchfells über die Steigerung der<br />

aeroben u. anaeroben Kapazität<br />

§ Verringerung des Sauerstoffbedarfs für eine gegebene Leistung<br />

§ ein isoliertes Training der Atmungsmuskulatur kann die Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

um 50% (untrainiert) bzw. um 38% (trainiert) steigern<br />

§ Geringere Manifestation von atmungsbedingten Störfaktoren („Seitenstechen“,<br />

§ Geringere Manifestation von atmungsbedingten Störfaktoren („Seitenstechen“,<br />

„toter Punkt“)


Seitenstechen beruht auf einer mangelhaften<br />

Sauerstoffversorgung des Zwerchfells bei<br />

ungenügender Anpassung an körperliche<br />

Belastung, z.B. durch ungenügendes Aufwärmen;<br />

erfolgt die Belastung nach einer umfangreichen<br />

Mahlzeit, dann wird die Kreislaufumstellung<br />

zusätzlich erschwert und das Auftreten des<br />

Seitenstechens begünstigt.


Der tote Punkt beruht auf einem Missverhältnis zwischen geleisteter<br />

Muskelarbeit und momentaner Leistungsfähigkeit der vegetativen Systeme<br />

Atmung u. Kreislauf bzgl. der Absicherung der eingegangenen Muskelaktivität;<br />

es kommt zu einer Leistungskrise, die je nach Belastung und Trainingszustand<br />

früher oder später (zwischen 0.5 und 6 min) eintritt;<br />

der Sportler verspürt bleierne Schwere in den belasteten Muskeln – sie ist auf die<br />

ungenügende Sauerstoffversorgung des Muskels und die dadurch bedingte<br />

anaerobe Energiebereitstellung (Übersäuerung) zurückzuführen - , starke<br />

Atemnot, Schwächegefühl, und den Wunsch, die Arbeitsleistung zu beenden<br />

wenn der Sportler die Belastung jedoch weiterführt oder sie nur geringfügig<br />

vermindert, dann vermindern sich die Beschwerden, und er kann seine in Angriff<br />

genommene Belastung zu Ende führen; der Vorgang der Überwindung des toten<br />

Punktes wird als zweiter Wind bzw. als zweite Luft bezeichnet.


Durch die Verwendung von Nasenpflastern wird im Einzelfall – Nasenpflaster sind<br />

nicht bei allen Personen gleichermaßen wirksam – sowohl die Einatmung durch<br />

die Nase erleichtert als auch der Widerstand bei der Ausatmung vermindert;<br />

hierdurch kommt es zu einer Senkung der Atemfrequenz und parallel dazu der<br />

Herzfrequenz sowie zu einem Anstieg der maximalen Sauerstoffaufnahme bei<br />

gleicher Leistung;<br />

desgleichen profitieren Sportler mit angeborener Nasenscheidewandver-<br />

krümmung sowie solche mit Neigung zu verstopfter Nase (z.B. Schnupfen oder<br />

Heuschnupfen)


Platzierung des Nasenpflasters


Das Laktat- und Herzfrequenzverhalten einer Tennisspielerin bei<br />

einem Fahrradergometerstufentest mit und ohne Nasenpflaster


Atemwegserkrankungen<br />

§ Asthma bronchiale<br />

§ Chronisch obstruktive u. chronisch restriktive<br />

Atemwegserkrankungen<br />

§ Bronchialkarzinom<br />

§ Zystische Fibrose


§ Hyperreagibilität der Bronchien<br />

Asthma bronchiale<br />

§ Bronchospasmus + erhöhte Sekretion überdurchschnittlich zähen Schleims führen zu<br />

einer Engstellung u. Verlegung der Atemwege<br />

§ häufige Ursache zu Beginn: Allergie (Antikörper) gegen fremde (tierische) Eiweiße<br />

(Katzen-, Pferdehaare; Nahrungsmittel [Erdbeeren, Fisch]; Schimmelpilze;<br />

Blütenpollen)<br />

§ Allergiemechanismus: Allergene wirken auf Mastzellen, diese platzen in der<br />

Bronchialschleimhaut u. setzen Reizsubstanzen wie Histamin frei → Bronchospasmus,<br />

Sekretion; auch psychische Auslösemechanismen


Asthma bronchiale<br />

§ bei Atemnot ist die Ausatmung erschwert →<br />

charakteristisches „Pfeifen“<br />

§ auch Bakterieneiweiße lösen solche Zustände<br />

aus im Rahmen einer Bronchitis: Asthma kann<br />

auch gemeinsam mit einer Bronchitis auftreten<br />

§ die Anfälle sind vollständig reversibel<br />

§ sie können aber auch sehr lange anhalten u. in<br />

eine lebensbedrohliche Atemnot führen (status<br />

asthmaticus)


Behandlung des Brochialasthmas<br />

§ Vermeidung von Allergenkontakten<br />

§ Aufenthalte an der Nordsee (wenig Luftallergene)<br />

§ Medikamente, die die Bronchien erweitern (adrenalinartige Substanzen [Ephedrin,<br />

Betarezeptorstimulanzien]; nicht-systemische Kortison-Sprays);<br />

Dinatriumcromoglyzinsäure [DNCG], was die Bronchien abdeckt u. die Mastzellen vor<br />

Reizeinwirkung schützt (wichtig bei körperlicher Aktivität)<br />

§ Bewegungstherapie besitzt hohen Stellenwert: Atemgymnastik<br />

(Schleim abtransportieren, verstopfte Lungengebiete belüften, Stärkung der<br />

Atemmuskulatur [Ausatmung])


Sport- u. Bewegungstherapie<br />

bei Asthma bronchiale<br />

§ Verbesserung der psychischen u. konditionellen Situation (Leistungssportler insbesondere im<br />

Schwimmen)<br />

§ Exercise-induced-asthma (EIA) – Anstrengungsasthma: Hyperventilation führt zur Austrocknung<br />

u. Abkühlung der Atemwege (durch die verstärkte Atmung wird vermehrt wasserdampfgesättigte<br />

Luft aus der Lunge abgeatmet, zur Neubefeuchtung verdunstet Wasser u. entzieht der<br />

Schleimhaut Wärme (Verdunstungskälte)<br />

§ intensive Ausdauerbelastungen in kalter bzw. trockener Luft verstärken die Anfallsbereitschaft<br />

§ Schwimmen, WG bei 27-30°C ist besonders günstig (trainiert zudem die Atemmuskulatur<br />

optimal)<br />

§ kurzfristige hochintensive Belastungen von 1-2 min (Abkühlungsphase der Bronchien ist zu<br />

kurz) sind gut geeignet (Spiele mit Intervallcharakter)<br />

§ extensives Ausdauertraining wird i.d.R. auch gut vertragen (Atmung steigt nicht genügend an,<br />

um Anfälle auszulösen)


Sport- u. Bewegungstherapie<br />

bei Asthma bronchiale<br />

§ nach einem Anfall (EIA) ist eine Unempfindlichkeit gegenüber weiteren Belastungen während<br />

einer Trainingseinheit zu beobachten; Vermittlersubstanzen wie Histamin sind nun freigesetzt<br />

u. es dauert einige Zeit bis ein neues Potential aufgebaut ist → Sport kann also fortgesetzt<br />

werden<br />

§ zu beachten: geeignete Atemtechnik (Anwärmung u. Befeuchtung der Luft durch Einatmung<br />

durch die Nase - Ausatmung durch den Mund [ggf. Mundschutz] → Belastungsintensität wird<br />

dadurch niedrig gehalten); medikamentöse Vorbeugung, Behandlung (DNCG vorher,<br />

Betarezeptorstimulanzien bei EIA); Cave: Doping (Ephedrin, Fenoterol)<br />

§ vorheriger Belastungstest unter ärztlicher Kontrolle ist zu empfehlen<br />

§ Teilnahme am Schulsport!


§ Ziel: EIA nachweisen<br />

Belastungstest bei Asthma bronchiale<br />

§ submaximale Fahrradergometrie über ca. 8min. mit ca. 2 Watt/kg<br />

Körpergewicht (kein Stufentest, sondern Dauerbelastung)<br />

§ Laufband: 2-2,5 m/s<br />

§ am Ende der Belastung sollte eine Hf von 180-200 minus Lebensalter erreicht<br />

werden<br />

§ vor u. nach der Belastung Messung von FEV1 oder max.<br />

Atemflussgeschwindigkeit (Peak flow)<br />

§ Blutgaszusammensetzung: bei Anfall 0 2↓/C0 2↑<br />

§ EIA: Einschränkung der Funktionsgrößen von ≥ 20%


Chronisch obstruktive u. chronisch restriktive<br />

Atemwegserkrankungen<br />

§ degenerative Veränderungen im Bereich der Atemwege mit dem Älterwerden<br />

§ unterschiedliche Faktoren (z.B. Rauchen) führen zu einer chronischen Reizung der<br />

Atemwege (chron. Bronchitis), die mit einer Zerstörung der Lungenbläschen einhergeht<br />

§ die feinen Bläschen werden ersetzt durch grobe, fast sackförmige Trauben, es entsteht<br />

eine Lungenüberblähung (Emphysem)<br />

§ Emphysem u. Bronchitis sind ganz besonders oft beim Raucher miteinander kombiniert<br />

§ vermehrte Produktion zähen Schleims u. Krämpfe der Bronchialmuskulatur<br />

(Bronchospasmus) verlegen die Atemwege (Obstruktion)


Chronisch obstruktive u. chronisch restriktive<br />

Atemwegserkrankungen<br />

§ eine zu starke Zerstörung von Lungengewebe führt zu einer fehlenden Aufsättigung des<br />

Blutes (Ateminsuffizienz → Mangelversorgung von Herz u. inneren Organen) – Partial-<br />

/Globalinsuffizienz – Gefahr von Herz-Rhythmusstörungen<br />

§ zusätzlich werden Blutgefäße zerstört; der Lungenwiderstand steigt an; das Blut staut sich<br />

zurück und überlastet das Herz (Cor pulmonale)<br />

§ bei den chron. restriktiven Atemwegserkrankungen steht der Untergang von<br />

funktionsfähigem Lungengewebe im Vordergrund (schweres Lungenemphysem; operative<br />

Entfernung von Lungengewebe; fehlende Lungenbelüftung durch ausgedehnte<br />

Vernarbungen des Rippenfells (Pleuraschwarten)


Sport- u. Bewegungstherapie bei chronischen<br />

Atemwegserkrankungen<br />

§ Atemgymnastik (s. Asthma bronchiale)<br />

§ Schwimmen u. Wassergymnastik günstig<br />

§ Ausdauertraining ist zu empfehlen: Herabsetzung des Atemantriebs für eine gegebene<br />

Belastung; späteres Einsetzen der Atemnot<br />

§ Verbesserung des Selbstwertgefühl, der allg. Leistungsfähigkeit<br />

§ Antrieb zu einer gesundheitsbewussteren Lebensführung (z.B. Rauchen)<br />

§ Gewichtsabnahme (bessere Zwerchfellbeweglichkeit, Massenabnahme des Brustkorbs<br />

→ Erleichterung der Atemfunktion<br />

§ Sporteignung ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung<br />

§ bei leichten Formen ist die Teilnahme an vielfältigen Sport- u.<br />

Bewegungstherapieprogrammen möglich


Bronchialkarzinom<br />

§ der Lungenkrebs stellt die häufigste Todesursache an Krebserkrankungen dar (jeder 3.<br />

Krebstodesfall bei Männern)<br />

§ Hauptursache: Zigaretten-Rauchen<br />

§ die ständige Einwirkung von Teersubstanzen (insbesondere durch Verbrennung von Zigaretten)<br />

u. anderer Umweltschadstoffe auf die Bronchialschleimhaut führt zu einer Umwandlung des<br />

Flimmerepithels in verhornende Plattenepithelien → mögliche Umwandlung in bösartige Zellen<br />

– Gewebswucherung – Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen in Gehirn u.<br />

Knochenmark)<br />

§ schlechte Prognose, weil zu spät erkennbar<br />

§ Sport- u. Bewegungstherapie in der Lungenkrebsnachsorge (chron. restriktive Atemwegserkr.)<br />

stellt eine schwere psychologische Aufgabe dar<br />

§ Gefahr von Knochenbrüchen (Metastasierung)


Zystische Fibrose - Mukoviszidose<br />

§ Bildung von zähem Schleim durch mehr oder minder alle Körperdrüsen<br />

§ besonders betroffen: Atemwege u. Bauchspeicheldrüse (BSD) → Verlegung der<br />

Ausführungsgänge<br />

§ Lungenbläschen werden zerstört; Zystenbildung; Lungenvernarbung (Fibrose)<br />

§ Untergang von Gewebe der BSD kann in den Diabetes führen<br />

§ Krankheit führt früh zum Tode (40% der Betroffenen sind > 16 Lebensjahre)<br />

§ genetischer Defekt; geschlechtsgebundene rezessive Vererbung (Übertragung auf X-<br />

Chromosom)<br />

§ Atemgymnastik


<strong>Organsysteme</strong> und<br />

sportliches Training<br />

1. Muskulatur<br />

2. Autonomes Nervensystem<br />

3. Zentralnervensystem<br />

4. Sinnessystem<br />

5. Blut- u. Immunsystem<br />

6. Herz-Kreislauf-System<br />

7. Atmungssystem<br />

8. Passiver Bewegungsapparat<br />

9. Hormone


Anpassung des passiven Bewegungsapparates<br />

an sportliches Training<br />

§ Sportliches Training führt nicht nur zu Anpassungserscheinungen im Bereich des<br />

Herz-Kreislauf-Systems u. des aktiven Bewegungsapparates (Muskulatur),<br />

sondern auch zu Veränderungen des passiven Bewegungsapparates (Knochen,<br />

Knorpel, Sehnen u. Bänder)<br />

§ der passive Bewegungsapparat (speziell: Gelenkknorpel) stellt im Spitzensport<br />

oftmals die leistungsbegrenzende Größe sportl. Höchstleistungen dar: Trainingsumfang<br />

u. –intensität können nicht beliebig gesteigert werden, da die Belastbarkeit<br />

des passiven Bewegungsapparates nicht ohne entsprechende Verschleißerscheinungen<br />

überschritten werden kann (Gefahr des frühzeitigen Karriereendes)<br />

§ die funktionelle u. strukturelle Anpassung des passiven Bewegungsapparates<br />

erfolgt im Vergleich zur Muskulatur relativ langsam (mehrere Wochen bis Monate)<br />

– bradytrophe Stoffwechsellage (geringe Kapillardichte bzw. Fehlen von<br />

Kapillaren)


Die Anpassung des Knochens an Belastung<br />

Der Knochen ist in seiner Reaktion auf Belastungen mit der Funktionsweise eines<br />

Reglersystems vergleichbar: die konstant zu haltende Regelgröße ist die im<br />

Knochenquerschnitt auftretende Spannung, die veränderliche Störgröße ist die<br />

Beanspruchung durch äußere Kräfte.<br />

Hohe Spannungen bedingen ganz allgemein eine Knochenhypertrophie, die bei<br />

gleichbleibender Beanspruchung die Spannung wieder absinken lässt, was bei<br />

Unterschreiten des Sollwertes schließlich zur Knochenatrophie führt.<br />

Durch wechselnden An- und Abbau reguliert sich die Spannung nach und nach auf<br />

die Sollgröße ein, bei der sich der Knochen im Fließgleichgewicht befindet, der<br />

Knochen ist nun funktionell angepasst.


Anpassungserscheinungen des Knochens an<br />

mechanische Belastung 1<br />

§ Kortikalishypertrophie<br />

– im Bereich der langen Röhrenknochen kommt es beim Trainierten zu einer<br />

erheblichen Dickenzunahme der kompakten Knochenrinde (Kortikalis der<br />

Tibia beim Läufer vs. Nichtsportler; Wirbelkörperbreitenzunahme beim<br />

Gewichtheber)<br />

§ Spongiosahypertrophie<br />

– der Knochen reagiert auf mechanische Beanspruchungen mit zweckmäßigen<br />

Änderungen seiner Architektonik, was zu einer erhöhten Widerstandskraft in<br />

der Hauptbeanspruchungsrichtung führt<br />

– Verstärkung der Knochenbälkchenstruktur der Substantia spongiosa<br />

(Schwammsubstanz) und zu ihrer belastungsadäquaten Ausrichtung


Schematische Darstellung der<br />

dreidimensionalen Anordnung<br />

der Knochenbälkchen, deren<br />

Verlaufslinien den jeweiligen<br />

Druck-, Zug-, Dreh- und<br />

Schubkräften des betreffenden<br />

Knochens entsprechen (am<br />

Beispiel des proximalen<br />

Oberschenkelknochens)


Anpassungserscheinungen des Knochens an<br />

mechanische Belastung 2<br />

§ verstärkte Ausprägung von Knochenvorsprüngen<br />

– sportliches Training induziert im Bereich der Ansatzzonen von Muskeln,<br />

Sehnen bzw. Gelenkkapseln eine verstärkte Ausprägung von<br />

Knochenvorsprüngen


Verstärkte Ausprägung von Knochenvorsprüngen<br />

(„Spornbildungen“) am Becken- und Beinskelett im Ursprungsbzw.<br />

Ansatzbereich von Muskeln, Sehnen bzw. Gelenkkapseln


Anpassungserscheinungen des Knochens an<br />

mechanische Belastung 2<br />

§ verstärkte Ausprägung von Knochenvorsprüngen<br />

– sportliches Training induziert im Bereich der Ansatzzonen von Muskeln,<br />

Sehnen bzw. Gelenkkapseln eine verstärkte Ausprägung von<br />

Knochenvorsprüngen<br />

– im Bereich der Ansatzzonen von kräftigen Muskeln kommt es zudem in der<br />

Knochenkompakta zur Ausbildung von Hohlräumen, die mit mesenchymalem<br />

Gewebe (embryonalem Bindegewebe) angefüllt sind


Knochenschliffe aus dem Oberarmknochen (Humerus) zur Darstellung der sich im<br />

Bereich der Ansatzgebiete kräftiger Muskeln in der Knochenkompakta ausprägenden<br />

0.3-0.7 mm großen von mesenchymalem Gewebe angefüllten Hohlräume<br />

a) in Höhe der Deltarauhigkeit (Tuberositas deltoidea), b) in Höhe der Großhöckerleiste<br />

(Christa tuberculi majoris), c) aus der Speiche (Radius) in Höhe der Speichenrauhigkeit<br />

(Tuberositas radii)


Anpassungserscheinungen des Knochens an<br />

mechanische Belastung 2<br />

§ verstärkte Ausprägung von Knochenvorsprüngen<br />

– sportliches Training induziert im Bereich der Ansatzzonen von Muskeln, Sehnen<br />

bzw. Gelenkkapseln eine verstärkte Ausprägung von Knochenvorsprüngen<br />

– im Bereich der Ansatzzonen von kräftigen Muskeln kommt es zudem in der<br />

Knochenkompakta zur Ausbildung von Hohlräumen, die mit mesenchymalem<br />

Gewebe (embryonalem Bindegewebe) angefüllt sind<br />

§ erhöhte Bwgl. der Knochenverbindungen und lokale Knochenreaktionen<br />

– im Bereich verschiedener Knochenverbindungen (z.B. Symphyse, Iliosakralgelenk)<br />

ergeben sich charakteristische Veränderungen im Sinne einer erhöhten<br />

Beweglichkeit, die von lokalen Knochenreaktionen begleitet wird; die vermehrte<br />

Bwgl. führt sehr bald zu arthrotischen Gelenkkonturausziehungen bzw.<br />

abstützenden Randzackenbildungen


Anpassung an spezifische Belastungen durch erhöhte Beweglichkeit<br />

und parallel dazu ablaufende lokale Knochenreaktionen


Sportlicher Belastung führt im Bereich des Knochens zu<br />

ausgeprägten Veränderungen; die große Plastizität und hohe<br />

Reaktionsfähigkeit von Spongiosa und Kompakta sind dafür<br />

verantwortlich, dass im Laufe des Lebens ein 4- bis 5maliger<br />

Ab-, Um- und Wiederaufbau des gesamten Skeletts erfolgt.<br />

Wird das Knochensystem überfordert, dann kommt es zu Ermüdungs-<br />

bzw. Erschöpfungsbrüchen, die auf eine überlastungsbedingte<br />

Demineralisierung der jeweils betroffenen Knochenstrukturen<br />

zurückzuführen sind.


Anpassung des Knochens an<br />

chronische Entlastung – Osteoporose<br />

Werden dem Knochen aufgrund des heute vielfach verbreiteten<br />

chronischen Bewegungsmangels die notwendigen Reize zum Erhalt<br />

bzw. zur Steigerung seiner Infraarchitektonik und damit seiner<br />

Belastbarkeit nicht gegebene, dann kommt es zur Entwicklung einer<br />

Osteoporose, im Volksmund auch als „Knochenschwund“ bezeichnet.


Der Knochen verliert zunehmend an Knochenmasse – zuerst<br />

schwindet die Knochenbälkchenstruktur, später und wesentlich<br />

langsamer nimmt die Dicke der kompakten Knochenrinde ab<br />

Wirbelkörper einer krafttrainierten (links) und bewegungsarmen Person (rechts)


Osteoporose<br />

§ 6 Mill. Menschen leiden in Dtschl. an Osteoporose<br />

§ 3 Mill. von ihnen haben bereits Wirbelfrakturen (Frauen : Männer = 2:1)<br />

§ jährlich ereignen sich ca. 130.000 Oberschenkelhalsfrakturen, von denen knapp 10%<br />

tödlich enden und etwa 30% zu lebenslanger Pflegebedürftigkeit führen, mit<br />

geschätzten Versorgungskosten von 8-10 Milliarden €<br />

§ durch Prävention könnte die Rate extravertebraler Frakturen um mehr als 50%<br />

gesenkt werden<br />

§ Abnahme der Knochendichte kann bereits im Kindesalter erfolgen; normalerweise<br />

werden etwa 98% der späteren Knochenspitzenmasse in diesem Zeitraum durch<br />

entsprechende Bewegungsaktivitäten gelegt<br />

§ der natürliche „Bewegungsdrang“ der Kinder war bislang ein Garant für diese<br />

„Basisarbeit“<br />

§ körperlich „passive“ Freizeitaktivitäten der Kinder u. Jugendlichen (PC, TV) +<br />

Schule führen dazu, dass das deutsche Kind im Schnitt ca. 10 h sitzend<br />

verbringt


Knochenverlust durch Immobilisierung


Knochendichte im Altersgang<br />

je höher die Knochenspitzenmasse im jungen Erwachsenenalter ist,<br />

desto später wird in der Folge die Frakturschwelle erreicht<br />

Besonders die Wirbelsäule ist mit zunehmendem Alter durch Osteoporose gefährdet;<br />

durch den allmählichen Zusammenbruch von einzelnen oder mehreren BWK kommt es<br />

zu einem Rundrücken und damit zu einer Abnahme der Körperhöhe


Frakturhäufigkeit in Abhängigkeit der Knochendichte<br />

Ein lebensbegleitendes Krafttraining<br />

ist die beste Garantie für stabile Knochen!


Risikofaktoren für die Osteoporoseentwicklung<br />

§ Bewegungsmangel, sitzende Tätigkeit, kein Sport, Immobilisation<br />

§ genetische Disposition, gehäufte Frakturen oder Rundrücken im Alter<br />

bei direkten Verwandten<br />

§ Östrogenmangel durch kurze Fertilitätsphase, späte Menarche, frühe<br />

Menopause, sekundäre Amenorrhoe, Nullipara, Ovarektomie<br />

§ schlanker Habitus, helle dünne Haut, blonder Typ, graziler Skelettbau<br />

§ kalziumarme, phosphatreiche Kost, Laktose-Intoleranz<br />

§ starkes Rauchen, Alkohol, Koffein<br />

§ osteoporosefördernde Medikamente


Trotz der Vielzahl möglicher Risikofaktoren gilt:<br />

Bewegungsmangel ist zu jedem Zeitpunkt im Leben der<br />

entscheidende Faktor für die Entwicklung einer Osteoporose<br />

Alle übrigen Faktoren sind nur zusätzliche Komponenten,<br />

die den Knochenabbau bei bestehendem Bewegungsmangel<br />

beschleunigen; sie spielen in Wirklichkeit nur eine<br />

sekundäre Rolle<br />

Einzige und seltene Ausnahme: Bestimmte Grundkrankheiten wie<br />

Nieren-, Leber- oder Schilddrüsen-Erkrankungen etc. können sekundär<br />

über die Störung des Kalzium-Haushaltes zu einer Osteoporose führen


Anpassung des Knorpels an Belastung<br />

§ Typisch für alle drei Knorpelarten ist die Existenz von Chondronen; darunter sind<br />

Knorpelterritorien zu verstehen, die von einer oder mehreren Knorpelzelle(n) (Chondrozyten)<br />

gebildet und von einer Knorpelkapsel und einem Knorpelhof umgeben sind<br />

§ Für die sportliche Belastung ist der hyaline Knorpel von besonderem Interesse; er hat die<br />

Aufgabe, eine möglichst reibungslose Artikulation zu gewährleisten und die bei der Bewegung<br />

auftretenden, oft sehr hohen Belastungsspitzen so zu verarbeiten, dass kein irreversibler<br />

Schaden auftritt<br />

§ Für die Schmierung des hyalinen Knorpels ist die Synovialflüssigkeit verantwortlich


Anpassung des Knorpels an Belastung<br />

§ Kurzzeitige Belastungen<br />

– Dickenzunahme des hyalinen Knorpels durch eine zeitlich begrenzte<br />

Flüssigkeitsaufnahme um 12-13%<br />

– „funktionelle Schwellung“ wird herbeigeführt durch eine Flüssigkeitsaufnahme<br />

aus der Synovia und aus der Markhöhle des Knochens<br />

– Remission in Ruhe nach ca. 1 h<br />

– Quellungszustand als Verletzungsprophylaxe (durch „Einlaufen“)<br />

– der hyaline Knorpel wird resistenter gegen erhöhte Druck- u. Scherkräfte<br />

– Dickenzunahme vermindert die Inkongruenz der Gelenkflächen (speziell<br />

Kniegelenk) und vergrößert die Kontaktflächen – weniger Druck pro<br />

Flächeneinheit


Anpassung des Knorpels an Belastung<br />

§ Längerzeitige Belastungen<br />

– z.B. in Form eines regelmäßigen Trainings<br />

– Hypertrophie des Knorpels<br />

– Vergrößerung der Knorpelzellen und der Chondrone<br />

– Zahl der Zellen innerhalb der Chondrone nimmt zu<br />

– Erhöhung der Stoffwechselaktivität der Knorpelzellen<br />

– Vergrößerung der Wasserbindungsfähigkeit und damit des<br />

Quellungsvermögens des hyalinen Knorpels und der kollagenen Fasern<br />

– Bewältigung erhöhter mechanischer Belastungen ohne Gelenkschädigung<br />

– die Adaptationsmechanismen für den Faser- u. den elastischen Knorpel sind<br />

mit leichten Modifikationen vergleichbar


Anpassung des Knorpels an Belastung<br />

Im Alter nimmt die Adaptationsfähigkeit der Knorpelzellen<br />

ab, da sich ihre Syntheseleistung (Synthese von Muko-<br />

polysacchariden – verantwortlich für die Vergrößerung der<br />

Wasserbindungskapazität) verringert;<br />

Die Belastungsverträglichkeit nimmt demnach im Alter ab.


Anpassung von Sehnen und Bändern an Belastung<br />

§ für die Zugaufnahme des Sehnengewebes kommen nur feste Proteinketten in<br />

Frage, die in bestimmten Bereichen zu kristallgitterähnlichen Strukturen (Mizellen)<br />

zusammentreten<br />

§ durch sportliches Training werden der Sehnenquerschnitt sowie die Zug- bzw.<br />

Rissfestigkeit der Sehnen erhöht (um ca. 20%)<br />

§ die belastungs- bzw. trainingsbedingte Zunahme der Zugfestigkeit der<br />

Sehnenfibrillen ist die Folge sowohl qualitativer – Verfestigung des Mizellargerüstes<br />

(= Erhöhung der Zugfestigkeit) – als auch quantitativer Anpassungen –<br />

Mizellvermehrung bzw. Hypertrophie (= Vergrößerung des Sehnenquerschnitts)<br />

§ Mit diesen strukturellen u. funktionellen Adaptationen geht eine geringfügige<br />

Abnahme der Dehnungsfähigkeit der Sehnenfibrillen einher<br />

§ vergleichbare Anpassungsmechanismen ergeben sich für den Bandapparat


Es ist zusammenfassend festzustellen, dass nicht nur der<br />

aktive, sondern auch der passive Bewegungsapparat mit<br />

seinen unterschiedlichen Strukturen auf Belastungs- bzw.<br />

Trainingsreize mit spezifischen Adaptationen antwortet:<br />

Mehrbelastung führt zu einer Kräftigung, Minderbelastung<br />

Mehrbelastung führt zu einer Kräftigung, Minderbelastung<br />

zu einer Schwächung von Knochen, Knorpel, Sehnen und<br />

Bändern.


<strong>Organsysteme</strong> und<br />

sportliches Training<br />

1. Muskulatur<br />

2. Autonomes Nervensystem<br />

3. Zentralnervensystem<br />

4. Sinnessystem<br />

5. Blut- u. Immunssystem<br />

6. Herz-Kreislauf-System<br />

7. Atmungssystem<br />

8. Passiver Bewegungsapparat<br />

9. Hormone


Hormone sind Regulationsstoffe (Wirkstoffe), die vom<br />

Körper selbst – oft in anatomisch abgegrenzten endo-<br />

krinen Organen (Drüsen) – produziert werden, auf dem<br />

Blutwege ein oder mehrere Erfolgsorgane erreichen<br />

und deren Stoffwechsel in charakteristischer Weise<br />

beeinflussen.


Hormone stellen für den Körper lebenswichtige Wirkstoffe dar, die<br />

den Stoffwechsel, den Wasser- und Elektrolythaushalt, das Wachstum,<br />

die sexuelle Entwicklung und die Sexualfunktion regulieren.<br />

Als Wirkstoffe nehmen die Hormone nicht direkt am Betriebsstoffwechsel<br />

des Organismus teil, sondern beeinflussen spezielle Stoffwechselvorgänge,<br />

indem sie als Enzyminduktoren wirken oder spezielle<br />

Transportsysteme in den Zellmembrane fördern oder hemmen.<br />

Ähnlich wie die Enzyme und Vitamine sind die Hormone Biokatalysa-<br />

Biokatalysa-<br />

toren, d.h. sie wirken in kleinsten Mengen und Konzentrationen im<br />

Zellbereich.<br />

Die meisten Hormondrüsen arbeiten nicht isoliert voneinander,<br />

sondern stehen in enger Wechselbeziehung zueinander (hormonelles<br />

Konzert); somit können geringe Fehlsteuerungen kurz- oder<br />

mittelfristig zu beträchtlichen Homöostasestörungen führen und sich<br />

negativ auf die organismische Leistungsfähigkeit auswirken.


Es sind Drüsen – und Gewebshormone zu unterscheiden:<br />

Drüsenhormone werden in bestimmten, anatomisch abgegrenzten<br />

innersekretorischen (endokrinen) Organen produziert<br />

Gewebshormone beschränken sich in ihrer Produktion nicht auf<br />

bestimmte Organe


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


Hypophyse<br />

Die Hypophyse nimmt trotz ihrer geringen Größe – sie ist eine der<br />

kleinsten innersekretorischen Drüsen überhaupt und wiegt nur ein halbes<br />

Gramm – eine Sonderrolle im System der inneren Drüsen ein, da sie im<br />

Zusammenwirken mit dem Hypothalamus fast alle innersekretorischen<br />

Drüsen steuert.<br />

Es sind die Hormone des Hypophysenvorderlappens (HVL) und des<br />

Hypophysenhinterlappens (HHL) zu unterscheiden.


Hormone des Hypophysenvorderlappens 1<br />

§ Wachstumshormon:<br />

– Wachstumswirkung<br />

• somatotropes Hormon (STH) oder Human Growth Hormon (HGH)<br />

• Wachstumswirkung auf das Dicken- u. Längenwachstum des noch nicht<br />

verknöcherten Knorpels (offene Wachstumsfugen)<br />

• Wachstumswirkung auf die Haut und die inneren Organe<br />

• Ausfall oder Überproduktion von STH im Kindesalter führt zu Klein- bzw.<br />

Riesenwuchs<br />

• nach Wachstumsabschluss wirkt STH auf Hände, Füße, Unterkiefer u. Weichteile<br />

des Gesichts (Akromealgie)<br />

– Wirkungen auf Protein-, Lipid- u. Kohlenhydratstoffwechsel<br />

• STH fördert den Muskelaufbau (proteinanaboles Doping)<br />

• STH fördert die Lipolyse (Abbau der Lipiddepots – Energiegewinnung bei<br />

Ausdauerbelastungen)<br />

• STH hemmt die Glukoseverwertung in der Muskulatur (Blutzuckeranstieg) und<br />

fördert den Glykogenaufbau in der Leber


Die STH-Spiegel während<br />

mittlerer Belastungen längerer Dauer


Hormone des Hypophysenvorderlappens 2<br />

§ Glandotrope Hormone (wirken indirekt über andere Drüsen)<br />

– TSH (thyreoidstimulierendes Hormon bzw. thyreotropes Hormon<br />

• essentiell für die normale Schilddrüsenfunktion<br />

• TSH erhöht die Aufnahme u. Speicherung von Jod aus dem Blutplasma<br />

• TSH steigert die Produktion von Schilddrüsenhormonen<br />

– ACTH (adrenokortikotropes Hormon)<br />

• ACTH kontrolliert die Bildung u. Ausschüttung der Nebennierenrindenhormone<br />

– Gonadotrope Hormone<br />

• bestimmt die Bildung und Wirkung der Sexualhormone, die in den Gonaden<br />

(Keimdrüsen), d.h. in den Hoden u. in den Eierstöcken, z.T. in der Nebennierenrinde<br />

u. während der Schwangerschaft auch in der Gebärmutter gebildet werden<br />

• FSH (follikelstimulierendes Hormon) fördert bei der Frau die Follikelreifung im Ovar;<br />

aktiviert die Östrogenproduktion; regt beim Mann die Samenproduktion an<br />

• LH (luteinisierendes Hormon) stimuliert mit dem FSH bei der Frau die<br />

Östrogenbildung, beim Mann die Testosteronbildung<br />

• LTH (luteotropes Hormon) wirkt zusammen mit anderen Hormonen auf die<br />

Entwicklung der Brustdrüse sowie auf die Milchbildung


Durch sportliches Training kommt es (wie bei Tierver-<br />

suchen nachgewiesen) zu einer Hypertrophie des Hy-<br />

pophysenvorderlappens; dadurch wird die hormonel-<br />

le Regulationsbreite erweitert und somit an die erhöh-<br />

ten Anforderungen angepasst.


Hormone des Hypophysenhinterlappens<br />

§ Oxytocin (Adiuretin) u. Vasopressin (Antidiuretisches Hormon)<br />

– werden in Ganglienzellen bestimmter Hypothalamuskerne gebildet und im HHL<br />

gespeichert und abgegeben<br />

– beide Hormone regen die Kontraktion der glatten Muskulatur v.a. der Gefäßwände an u.<br />

beeinflussen (steigern) so den Blutdruck<br />

§ Oxytocin<br />

§ ADH<br />

– wirkt auf den Uterus (Gebärmutter)<br />

– verstärkt die Wasserrückresorption in den Nieren und vermindert so die<br />

Wasserausscheidung (Aufrechterhaltung eines gleichbleibenden osmotischen Drucks)<br />

– bei stärkeren bzw. längerandauernden körperlichen und/oder psychischen Belastungen<br />

werden so die körpereigenen Wasservorräte für die verschiedenen kreislauf- u.<br />

thermoregulatorischen Aufgaben zurückgehalten<br />

– die Harngewinnung im Anschluss am erhöhte Muskelarbeit kann daher Schwierigkeiten<br />

bereiten (z.B. Dopingkontrolle)<br />

– ADH ist neben Adrenalin ein zweiter Wirkstoff, der die Blutverteilung im Körper<br />

beeinflusst und der Belastungssituation anpasst


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


Hormone der Nebennieren:<br />

Nebennierenmark 1<br />

§ Adrenalin (60-80%) und Noradrenalin (20-40%) - Katecholamine<br />

§ bei den postsynaptischen sympathischen Nervenendigungen (Grenzstrang) liegt ein<br />

Verhältnis von Adrenalin zu Nordreanlin von ca. 10:90% vor<br />

§ Ausschüttung in das Blut bei körperlichen und/oder psychischen Belastungen<br />

§ sie bewirken einen Anstieg der HF u. des Schlagvolumens<br />

§ sie aktivieren den Kreislauf durch eine Veränderung der Gefäßdurchblutung<br />

§ sie besitzen eine zentralerregende Wirkung (Verschiebung der emotionalen<br />

Stimmungslage – z.B. Aggressivität)<br />

§ Adrenalin ist stoffwechselaktiv, Noradrenalin ist gefäßaktiv<br />

§ erhöhte Katecholaminspiegel führen im Bereich der Darmeingeweide zu einer starken<br />

Gefäßengstellung der arteriellen Gefäße und sorgen für eine Blutumverteilung<br />

zugunsten der Arbeitsmuskulatur


Hormone der Nebennieren:<br />

Nebennierenmark 2<br />

§ Adrenalin erhöht die Fett- und Glukosekonzentration im Blut und bereitet den<br />

Organismus stoffwechselmäßig auf Leistung vor bzw. sorgt für eine leistungsadäquate<br />

Energiebereitstellung während der Belastung<br />

§ die für das einzelne Individuum gemessene Noradrenalin- u. Adrenalinspiegel sind der<br />

Belastungsstärke in etwa proportional<br />

§ psychische Belastungen können zu einem höheren Katecholaminanstieg führen als<br />

physische Belastungen; bei sportlichen Belastungen – z.B. auch im Rahmen des<br />

Vorstartzustands – wirken psychischer u. physischer Stress additiv


Es besteht eine enge Beziehung zwischen Belastungsintensität – ausgedrückt<br />

durch die Herzfrequenz bzw. die maximale Sauerstoffaufnahme – und der<br />

Katecholaminausschüttung


Hormone der Nebennieren:<br />

Nebennierenmark 2<br />

§ Adrenalin erhöht die Fett- und Glukosekonzentration im Blut und bereitet den<br />

Organismus stoffwechselmäßig auf Leistung vor bzw. sorgt für eine leistungsadäquate<br />

Energiebereitstellung während der Belastung<br />

§ die für das einzelne Individuum gemessene Noradreanlin- u. Adrenalinspiegel sind der<br />

Belastungsstärke in etwa proportional<br />

§ psychische Belastungen können zu einem höheren Katecholaminanstieg führen als<br />

physische Belastungen; bei sportlichen Belastungen – z.B. auch im Rahmen des<br />

Vorstartzustands – wirken psychischer u. physischer Stress additiv


Die Adrenalinausschüttung bei verschiedenen körperlichen und psychischen<br />

Belastungen während eines Ausbildungslehrgangs für Skilehrer


Hormone der Nebennieren:<br />

Nebennierenmark 2<br />

§ Adrenalin erhöht die Fett- und Glukosekonzentration im Blut und bereitet den<br />

Organismus stoffwechselmäßig auf Leistung vor bzw. sorgt für eine leistungsadäquate<br />

Energiebereitstellung während der Belastung<br />

§ die für das einzelne Individuum gemessene Noradreanlin- u. Adrenalinspiegel sind der<br />

Belastungsstärke in etwa proportional<br />

§ psychische Belastungen können zu einem höheren Katecholaminanstieg führen als<br />

physische Belastungen; bei sportlichen Belastungen – z.B. auch im Rahmen des<br />

Vorstartzustands – wirken psychischer u. physischer Stress additiv<br />

§ beim Untrainierten steigt der Katecholaminspiegel bei vergleichbarer Leistung stärker<br />

an als beim Trainierten und fällt im weiteren Belastungsverlauf wieder ab


Verhalten von Noradrenalin (NA) im Blut von Untrainierten (UT)<br />

und Trainierten (T) bei vergleichbarer Leistung


Im Laufe des Trainingsprozesses nimmt die Katecholamin-<br />

ausschüttung für eine gegebene Belastung ab: die gleiche<br />

Belastung kann mit einer geringeren hormonellen Aktivierung –<br />

ein Ökonomisierungseffekt – geleistet werden. Dadurch besteht<br />

die Möglichkeit, die synchron ablaufenden psychischen Beein-<br />

flussungen durch die Trainings- bzw. Wettkampfbegleitum-<br />

stände durch zusätzliche Reaktionen – z.B. Mobilisierung der<br />

letzten Energiereserven beim Endspurt – kompensieren zu<br />

können.


Hormone der Nebennieren:<br />

Nebennierenrinde 1<br />

§ Biosynthese u. Ausschüttung der NNR-Hormone werden durch das im HVL gebildete<br />

übergeordnete ACTH (adrenokortokotropes H.) reguliert<br />

§ Glukokortikoide (Kortisol u. Kortikosteron sind die wichtigsten)<br />

– Glukoneogenese (Förderung des Abbaus des Proteingehaltes in Muskel u. Knochen →<br />

Glykogenneubildung durch Aufnahme und Abbau von freien Aminosäuren)<br />

– Lipolyse (sekundär)<br />

– entzündungshemmende Wirkung<br />

• generelle Hemmung der Proteinbiosynthese bei unphysiologisch hohen<br />

Konzentrationen<br />

• Kortison als Therapieform – cave: verringerte Belastbarkeit des Sehnen- u.<br />

Bandapparates<br />

– bei gegebener Belastung ist der Anstieg beim Trainierten geringer als beim Untrainierten<br />

(Ökonomisierungseffekt)<br />

– bei langandauernden Belastungen (z.B. Marathon) – kann es beim schlecht trainierten<br />

Athleten zu einem Abfall der Glukokortikoidausschüttung mit verringerter<br />

Leistungsfähigkeit kommen; Spitzenathleten hingegen weisen keinen derartigen Abfall auf


§ Mineralokortikoide (Aldosteron)<br />

– wirksam im Mineralstoffwechsel<br />

Hormone der Nebennieren:<br />

Nebennierenrinde 2<br />

– Verstärkung der Rückresorption von Natriumionen (Stabilisierung des Kochsalzgehalts im<br />

Blut – Isotonie)<br />

– Sekretion von Kaliumionen in den Nieren<br />

– Begünstigung des Eintritts von Natrium in die Zelle sowie des Austritts von Kalium aus der<br />

Zelle<br />

– Funktion bei der Aufrechterhaltung des intravaskulären Blutvolumens bzw. des Blutdrucks<br />

(starke Ausschüttung bei Abfall des Blutplasmavolumens bzw. des Blutdrucks)<br />

– bei Untrainierten kann es bei längeren Belastungen zu einem Abfall des Aldosteronspiegels<br />

im Blut und damit zu Regulationsstörungen im Bereich des Wasser-Elektrolythaushalts<br />

bzw. in der Wärmeregulation mit nachfolgender Beeinträchigung der Leistungsfähigkeit<br />

kommen (hochgradige Muskelschwäche, allgemeine Mattigkeit)<br />

– bei Spitzenathleten ist kein solcher Abfall zu beobachten


§ Mineralokortikoide (Aldosteron)<br />

– wirksam im Mineralstoffwechsel<br />

Hormone der Nebennieren:<br />

Nebennierenrinde 2<br />

– Verstärkung der Rückresorption von Natriumionen (Stabilisierung des Kochsalzgehalts im<br />

Blut – Isotonie)<br />

– Sekretion von Kaliumionen in den Nieren<br />

– Begünstigung des Eintritts von Natrium in die Zelle sowie des Austritts von Kalium aus der<br />

Zelle<br />

– Funktion bei der Aufrechterhaltung des intravaskulären Blutvolumens bzw. des Blutdrucks<br />

(starke Ausschüttung bei Abfall des Blutplasmavolumens bzw. des Blutdrucks)<br />

– bei Untrainierten kann es bei längeren Belastungen zu einem Abfall des Aldosteronspiegels<br />

im Blut und damit zu Regulationsstörungen im Bereich des Wasser-Elektrolythaushalts<br />

bzw. in der Wärmeregulation mit nachfolgender Beeinträchigung der Leistungsfähigkeit<br />

kommen (hochgradige Muskelschwäche, allgemeine Mattigkeit)<br />

– bei Spitzenathleten ist kein solcher Abfall zu beobachten<br />

§ Androgene<br />

– im Gegensatz zu den Glukokortikoiden eiweißaufbauend (anabol) – s. Sexualhormone


Relative Herz- u. NNR-Gewichte von Versuchstieren<br />

während und nach einer Trainingsperiode


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


Hormone der Schilddrüse<br />

§ 20-25 g schwer, gut durchblutet, hoher Jodgehalt (bis zu ¼ der Jodgesamtmenge von<br />

50 mg)<br />

§ Thyroxin (T 4) und Trijodthyronin (T 3) werden durch das thyreoideastimulierende<br />

Hormon (TSH) des Hypophysenvorderlappens aktiviert und in die Blutbahn abgegeben<br />

– allgemeine Steigerung des Grundumsatzes, Erhöhung des Energiebedarfs und der<br />

Wärmeproduktion<br />

– anabole Wirkung im Proteinstoffwechsel (Stimulierung der Enzymsynthese u. Vergrößerung<br />

der Mitochondrien)<br />

– im Kohlenhydratstoffwechsel kommt es zu einer Verstärkung der Energiebereitstellung<br />

(Glykogenolyse in Leber u. Skelettmuskulatur)<br />

– durch Lipolyse (Fettstoffwechsel) Steigerung der freien Fettsäuren sowie des Cholesterinumsatzes<br />

– Förderung des allgemeinen Wachstums<br />

§ je größer der Trainingszustand des Athleten, desto größer ist SD-Hormonumsatz<br />

§ trainingsbedingte funktionelle u. morphologische Anpassungen


Einfluss körperlicher<br />

Belastung auf den<br />

Thyroxin (T4)-Umsatz; der<br />

verstärkte Umsatz bei den<br />

trainierten Athleten<br />

entspricht einer 75-<br />

prozentigen Steigerung


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


Hormone der Nebenschilddrüse<br />

§ Zuständig für die Aufrechterhaltung der Konstanz des Blutkalziumspiegels<br />

§ Parathormon:<br />

– Erhöhung der Kalziumaufnahme aus dem Verdauungstrakt<br />

– über die Aktivierung der Osteoklasten (Knochen abbauende Zellen) kommt es zu einer<br />

Kalziumfreisetzung aus dem Knochen<br />

– → Erhöhung des Blutkalziumspiegels (Kalziummangel verursacht als Zeichen<br />

neuromuskulärer Übererregbarkeit tetanische Krämpfe)<br />

§ Kalzitonin:<br />

– Über die Aktivierung der Osteoblasten (Knochen aufbauende Zellen) wird das Kalzium in<br />

den Knochen eingebracht<br />

– Steigerung der Mineralisierung des Knochens<br />

§ Ausschüttung der Hormone wird über den Blutkalziumspiegel reguliert


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


Hormone der Bauchspeicheldrüse 1<br />

§ Insulin (produziert durch die Beta-Zellen der Inselzellen):<br />

– Steigerung der Zellpermeabilität<br />

• Erhöhung der Aufnahme von Zuckern (Monosacchariden), Aminosäuren u.<br />

Fettsäuren in insulinabhängige Organe (z.B. Muskulatur<br />

• Senkung des Blutglukosespiegels<br />

• Insulinmangel führt zur Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)<br />

– Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel<br />

• Förderung der Glykogenbildung im Muskel<br />

• beim Absinken des Blutzuckers kommt es zur Verschiebung von Glykogen aus der<br />

Leber in die Muskulatur<br />

– Einfluss auf den Fettstoffwechsel<br />

• 3% der überschüssigen Glukose werden zu Glykogen und 30% in Fette umgewandelt<br />

• Insulin verstärkt diese Prozesse<br />

– Einfluss auf den Eiweißstoffwechsel<br />

• Insulin fördert die Proteinbiosynthese


Hormone der Bauchspeicheldrüse 2<br />

§ Glukagon (produziert durch die Alpha-Zellen der Inselzellen):<br />

– mobilisiert Glykogen aus der Leber in die Blutbahn und kann als Glukose unter<br />

Insulinwirkung in der Peripherie eingesetzt werden


Körperliches Training scheint nicht nur einen den Insulinbedarf<br />

senkenden Einfluss zu haben – ein Faktor, der besonders bei<br />

der Diabetes-Therapie eine wichtige Rolle spielt -, sondern<br />

auch die Insulinsensitivität der Gewebe zu erhöhen, was zu<br />

einer weiteren Insulineinsparung im Sinne einer erhöhten<br />

Ökonomie führt.


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


Hormone der Keimdrüsen 1<br />

§ Gonadotrope Hormone des Hypophysenvorderlappens bestimmen die Bildung und<br />

Wirkung der Sexualhormone, die in den Gonaden (Keimdrüsen), d.h. in den Hoden u.<br />

in den Eierstöcken, z.T. in der Nebennierenrinde u. während der Schwangerschaft<br />

auch in der Gebärmutter gebildet werden<br />

§ die ursprünglich bisexuelle Anlage der Gonaden ist die Ursache dafür, dass<br />

Androgene (männliche Sexualhormone) und Östrogene (weibliche Sexualhormone)<br />

bei beiden Geschlechtern – allerdings in geschlechtsspezifischen Mengen –<br />

produziert werden<br />

§ neben ihren geschlechtsspezifischen Wirkungen lassen die Sexualhormone auch<br />

Wirkungen auf den Allgemeinstoffwechsel und auf das psychische Verhalten<br />

erkennen


Hormone der Keimdrüsen 2<br />

§ Androgene (männliche Sexualhormone):<br />

– Testosteron (5-10mg beim Mann; < 0.1mg bei der Frau – tägliche Produktion)<br />

– genitale Wirkung<br />

• Anregung des Wachstums der männlichen Fortpflanzungsorgane<br />

• Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale (Bartwuchs etc.)<br />

– extragenitale Wirkung<br />

• Anabole Komponente führt zu einer Zunahme der Muskelmasse bei gleichzeitiger<br />

Abnahme des Fett- u. Wassergehalts (wichtig für kraftorientierten Sport)<br />

• kleine Androgendosen (bis zur Pubertät) bewirken eine Proliferation des epiphysären<br />

Säulenknorpels (präpubertärer Wachstumsschub)<br />

• höhere Konzentrationen fördern die Kalziumaufnahme u. Kalzifizierungsprozesse,<br />

führen jedoch auch zu einem Schluss der Wachstumsfugen<br />

• erhöhte Testosteronspiegel führen zu einer erhöhten Aggressivität<br />

• erniedrigte Spiegel induzieren depressive Verstimmungen und Antriebsverarmung


Hormone der Keimdrüsen 3<br />

§ Östrogene (weibliche Sexualhormone):<br />

– Östradiol als wichtigstes Hormon<br />

– keine bis schwache proteinanabole Wirkung<br />

– Förderung der Entwicklung des subkutanen Fettgewebes (Ausprägung des weiblichen<br />

Phänotypus)<br />

– Vervollständigung der weiblichen Geschlechtsorgane und der sekundären<br />

Geschlechtsmerkmale erfolgt durch die ergänzende Wirkung der Gestagene<br />

(Progesteron)<br />

– niedrige Östrogenspiegel führen zu depressiven Verstimmungen, Merkstörungen u. zur<br />

Antriebsverarmung (Abnahme der psychophysischen Belastbarkeit); Reizbarkeit u.<br />

Aggressivität hingegen steigen an.


Hormone der Keimdrüsen 4<br />

§ Krafttraining lässt die Testosteronbildung und den damit verbundenen<br />

eiweißaufbauenden Effekt ansteigen<br />

§ Ausdauertraining beeinflusst die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse und<br />

führt bei Frauen und Männern zu einer Verringerung der Ausschüttung von<br />

Sexualhormonen


Lokalisation der Hormondrüsen<br />

1. Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)<br />

2. Zirbeldrüse (Epiphyse)<br />

3. Nebenschilddrüse<br />

4. Schilddrüse<br />

5. Innere Brustdrüse (Thymus)<br />

6. Nebennieren<br />

7. Inselorgan (Langerhans-Inseln in der<br />

Bauchspeicheldrüse)<br />

8. Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden)


§ Epiphyse<br />

Epiphyse und Thymus<br />

– Die Zirbeldrüse (Epiphyse) – auch Kindheitsdrüse genannt – hemmt die die<br />

Geschlechtsentwicklung<br />

– mit beginnender Reife erlischt ihre Tätigkeit<br />

§ Thymus<br />

– Die innere Brustdrüse regelt das kindliche Wachstum bis zur Geschlechtsreife<br />

– Beteiligung am Aufbau des Immunsystems<br />

– nach der Geschlechtsreife bildet sie sich zurück und wird in Fettgewebe umgewandelt


Zusammenfassung<br />

§ Sportliche Leistungsfähigkeit u. hormonelles Regulationssystem stehen in<br />

einer engen Wechselbeziehung<br />

§ Einerseits ermöglicht die hormonelle Steuerung sportliche Leistungen<br />

§ Andererseits beeinflusst die sportliche Belastung in spezifischer Form die<br />

Bildung u. Ausschüttung leistungsrelevanter Hormone<br />

§ Die Adaptationsmechanismen zeigen sich sowohl in einer funktionellen<br />

Verbesserung des hormonellen Regulationssystems mit erweiterter<br />

Steuerungsamplitude, erhöhter Ökonomie u. gesteigerter Effektivität als auch<br />

in morphologischen Veränderungen der hormonproduzierenden Drüsen im<br />

Sinne einer Organhypertrophie<br />

§ Das hormonelle System wirkt dabei nicht nur leistungsmaximierend, sondern<br />

auch leistungsbegrenzend (Schutzmechanismus bewahrt die autonom<br />

geschützten Reserven)


Funktionelle Anatomie<br />

1. Blut- und Abwehrsysteme<br />

2. Herz-Kreislaufsystem<br />

3. Atmungssystem<br />

4. Verdauungssystem<br />

5. Regulation der Organfunktionen


Funktionell lassen sich drei Teilprozesse des<br />

Verdauungs-systems unterscheiden:<br />

1. der Transport der Nahrung<br />

2. die Sekretion von Schleim als Gleitmittel und die Abgabe von Enzymen zur Spaltung<br />

der Nahrung in das Lumen der Verdauungswege<br />

3. die Resorption der gewonnenen Spaltprodukte in das Blut


Übersicht des Verdauungssystems die großen Darmdrüsen sind rot markiert<br />

§ Mundhöhle / Schlund (Pharynx) = Kopfdarm<br />

§ Speiseröhre / Magen = Vorderdarm<br />

§ Dünndarm mit Duodenum, Jejunum u. Ileum =<br />

Mitteldarm<br />

§ Dickdarm mit Colon u. Rectum = Enddarm


Allgemeiner Aufbau der Wand der<br />

Verdauungsorgane<br />

§ die tunica muscularis dient dem gerichteten<br />

Transport der Nahrung durch peristaltische<br />

Kontraktionen


Allgemeiner Aufbau der Wand der<br />

Verdauungsorgane<br />

§ die tunica mucosa ist zuständig für die Sekretion<br />

von Schleim u. Enzymen sowie die Resorption von<br />

Wasser u. Spaltprodukten<br />

§ besitzt eigene Muskulatur (muscularis mucosae) →<br />

Anpassung an Form- u. Volumenänderungen des<br />

Nahrungsbreis


Allgemeiner Aufbau der Wand der<br />

Verdauungsorgane<br />

§ die tunica submucosa befindet sich als<br />

bindgewebige gefäßreiche Verschiebeschicht<br />

zwischen mucosa u. muscularis<br />

§ Einlagerung von Drüsen-komplexen, Nervenzellen<br />

des Vegetativums für die Schleimhautmotorik


Allgemeiner Aufbau der Wand der<br />

Verdauungsorgane<br />

§ die tunica serosa überzieht als Peritoneum<br />

(Bauchfell) den gesamten Magen-Darm Kanal<br />

§ die serosa macht die Darmschlingen gegeneinander<br />

gleitfähig u. er-möglicht so Bewegungen<br />

sowie Volumenänderungen


§ Volumen bei mittlerer Füllung: 1200-1600ml<br />

Magen<br />

§ Peristaltische Kontraktionen bei gefülltem Magen alle 3 min<br />

(Dauer: ca. 20 s)<br />

§ Pylorus: Magenpförtner (ringförmiger Schließmuskel) große<br />

Anzahl von Lymphozyten vernichten mit der Nahrung<br />

eingeschleuste Antigene<br />

§ Magendrüsen produzieren Magensaft (Wasser, Schleim,<br />

Salzen, Salzsäure, proteinspaltende Enzyme) →<br />

nüchtern 8-15 ml/h<br />

§ Salzsäure tötet aufgenommene Keime ab<br />

§ ein spezieller Magenschleim schützt die mucosa vor den<br />

eigenen Verdauungsenzymen


Dünndarm<br />

§ wichtigster Abschnitt für die Verdauung<br />

§ besteht aus duodenum (12-Fingerdarm), jejunum (Leerdarm),<br />

ileum (Krummdarm)<br />

§ Spaltung der Nahrung in resorbierbare Bestandteile<br />

§ resorbierbare Fläche: 4500 m² (Fußballplatz)<br />

§ Darmzotte als Funktionseinheit<br />

§ Resorption von AS, Zucker, freie Fettsäuren, Triglyzeride<br />

§ Produktion von Schleim (Sekretion)<br />

§ die ausgeprägte Oberflächenvergrößerung nimmt im Verlauf des<br />

Dünndarms ab<br />

§ im ileum: Ansammlung von Lymphozyten → Antikörperbildung<br />

gegen aus dem Dickdarm aufsteigende Infektionen


Dickdarm<br />

§ der Dünndarm mündet in den Dickdarm (colon) direkt hinter<br />

dessen blind beginnendem Anfangsteil (Blinddarm)<br />

§ Wurmfortsatz als lymphatisches Organ → Bedeutung für die<br />

Ausprägung des Immunssystems<br />

§ durch Flüssigkeitsresorption (500ml/Tag) werden die<br />

unverdaubaren Nahrungsreste eingedickt<br />

§ Nahrungsreste werden von der Darmflora (bestehend aus<br />

Kolibakterien) besiedelt (15 % der Exkremente)<br />

§ Kolibakterien produzieren Vitamine (Biotin, Folsäure,<br />

Nikotinsäure, Vit. K)<br />

§ die Vernichtung der Darmflora (Antibiotika) kann zu<br />

Vitaminmangel-zuständen führen


Bauchspeicheldrüse (pankreas)


§ besteht aus Drüsenepithelzellen<br />

Bauchspeicheldrüse (pankreas)<br />

§ der gebildete Bauchspeichel wird über den Pankreasgang in das duodenum abgegeben<br />

§ der hohe Bikarbonatgehalt des Bauchspeichels neutralisiert das aus dem Magen<br />

stammende saure Milieu → erst dadurch werden die enzymatischen Spaltungsprozesse<br />

möglich<br />

§ Bauchspeichel enthält zudem Lipasen (Fett-), Proteasen (Protein-) u. Amylasen<br />

(Kohlenhydratabbau)<br />

§ einige Zellgruppen („Langerhans‘sche Inseln“) fungieren als Hormondrüsen u. werden zum<br />

System der endokrinen Organe gezählt


§ Gewicht beim Erwachsenen: ca. 1500 g<br />

Leber<br />

§ Pfortader u. a.hepatica treten durch die Leberpforte ein; die<br />

Gallenwege u. die vv.hepaticae treten aus<br />

§ Leber besitzt Funktion als Drüse, produziert Galle (500 ml/Tag) u.<br />

ist über die Gallenwege an das duodenum angeschlossen<br />

§ Galle besteht aus Lezithin, Cholesterin, Fettsäuren, Salzen u.<br />

Gallensäuren, -farbstoffen (Billirubin)<br />

Fettzerteilung: erst anschließend können Fette dann von der<br />

§ Fettzerteilung: erst anschließend können Fette dann von der<br />

Lipase des pankreas weiter abgebaut werden


Leber<br />

§ Funktion als Stoffwechselorgan durch Einbau in den Pfortaderkreislauf<br />

§ die resorbierten Nährstoffe u. Zwischenprodukte gelangen in die Pfortader und von dort in die<br />

Leber<br />

§ in der Leber wird das Blut hinsichtlich seiner Zusammen-setzung in einen für den<br />

Gesamtorganismus optimalen Zustand versetzt: Speicherung u. Freisetzung von Kohlenhydraten;<br />

Fette u. Eiweiße werden um- oder abgebaut; körperfremde Stoffe wie Medikamente<br />

oder Gifte werden inaktiviert; Bildung von Plasmaeiweißen u. Gerinnungs-faktoren; Produktion<br />

von Stoffwechselendprodukten wie z.B. Harnstoff<br />

§ Voraussetzung dafür ist ein langsamer Blutstrom


Leber<br />

§ Aufbau der Leber durch<br />

Leberläppchen<br />

§ Blut aus der Leberarterie (02-reich)<br />

u. der Pfortader (nährstoffreich) von<br />

der Peripherie des Leberläppchens<br />

zur mittigen Zentralvene<br />

§ Abgabe der Galle in die Gallenblase<br />

§ Abgabe der Galle in die Gallenblase<br />

vom Zentrum in die Peripherie


Chronische Lebererkrankungen u. Bewegungstherapie<br />

§ Häufigste Ursachen: chronisch verlaufende Virusinfektion (chronische Hepatitis) – Hepatitisvirus Typ B<br />

(Blutübertragung) und Typ A (Aufnahme mit der Nahrung)<br />

§ Chronische Entzündungsprozesse nachweisbar durch das vermehrte Austreten der Enzyme SGOT u. SGPT<br />

aus der Leber in die Blutbahn<br />

§ weitere Ursachen: Alkoholmissbrauch, vermehrte Fettaufnahme, erhöhte Blutfette → Fettleber →<br />

Leberzirrhose → Blutstau vor der Leber → Ösophagusvarizen<br />

§ Bewegungstherapie günstig (Gymnastik, Spielformen): Muskeltätigkeit benötigt zum Aufbau u. Erhalt<br />

Stickstoff, dass dann die Leber weniger belastet; Verbesserung der psychisch-vegetativen Situation<br />

§ Cave: 1. Leberenzyme kontrollieren! 2. bei fortgeschrittener Erkrankung ist die erhöhte Blutungsneigung


Funktionelle Anatomie<br />

1. Blut- und Abwehrsysteme<br />

2. Herz-Kreislaufsystem<br />

3. Atmungssystem<br />

4. Verdauungssystem<br />

5. Regulation der Organfunktionen


Das Leistungsvermögen des Menschen ist an die koordinierte Arbeit und<br />

Belas-tungsanpassung seiner <strong>Organsysteme</strong> gebunden<br />

Koordination, Regulation und Funktion der <strong>Organsysteme</strong> stehen unter<br />

Koordination, Regulation und Funktion der <strong>Organsysteme</strong> stehen unter<br />

dem Einfluss des Hormonsystems und des vegetativen<br />

Nervensystems


Hormonsystem<br />

Hormone sind via Blut transportierte Botenstoffe, die für ein geordnetes Zusammenwirken der<br />

Stoffwechselfunktionen sorgen<br />

§ Unterscheidung in Peptid- u. Steroidhormone<br />

§ Wirkung auf Zielzellen über hormonspezifische Rezeptoren<br />

§ Zellen antworten mit einem Abfall oder Anstieg der<br />

Geschwindigkeit einer festgelegten Reaktion<br />

§ je mehr verfügbare Rezeptoren, desto größer die<br />

physiologische Reaktion<br />

§ endokrine Organe synthetisieren Hormone u. befördern sie<br />

ins Blut


Funktionelles Organisationsschema des Hormonsystems<br />

§ oberste Instanz der Steuerung aller Hormone ist das<br />

Hirngebiet des Hypothalamus (HT)<br />

§ HT steht mit der Hypophyse in engem<br />

Funktionszusammenhang<br />

§ Hypophyse als übergeordnete Organisationszentrale<br />

Hypophyse wiegt 1 g und liegt im Bereich der<br />

§ Hypophyse wiegt 1 g und liegt im Bereich der<br />

Schädelbasis


Schilddrüse<br />

§ unterhalb des Kehlkopfes vor der trachea lokalisiert<br />

§ gibt das Hormon Thyroxin (T) ab<br />

§ T bewirkt im Organismus eine ausgewogene Energiebilanz, mit Ausnahme von Milz u.<br />

Gehirn wirkt T auf alle Zellsysteme des Körpers<br />

§ es kann auch die Tätigkeit anderer Hormondrüsen stimulieren


Nebenschilddrüsen<br />

§ die 4 Nebenschilddrüsen liegen auf der Rückseite der Schilddrüse<br />

§ sie produzieren das Parathormon<br />

§ Regulation des Blutkalziumspiegels<br />

§ bewirkt die Freisetzung von Ca aus den Knochen in das Blut; stimuliert die Rückresorption<br />

aus den Nierenkanälchen; fördert die Synthese von Vit D in seiner aktiven Form → erhöhter<br />

Transport des Nahrungskalziums aus dem Darm in das Blut (Rachitis, Tetanie)


Nebennieren<br />

§ die Nebennieren sitzen dem oberen Pol der Nieren kappenartig auf<br />

§ Unterteilung in Nebennierenrinde u. Nebennierenmark<br />

§ Nebennierenrinde: Mineralokortikoide (Aldosteron) → Kaliumausscheidung u. Natriumrückgewinnung,<br />

Beeinflussung des inneren Milieus der Zellsysteme; Glukokortikoide (Kortisol, Kortikosteron) → Erhöhung des<br />

Blutzuckerspiegels, Hemmung des lymphozytären Systems; Androgene (Testosteron) → Förderung des<br />

Proteinstoffwechsels u. Muskelaufbaus<br />

§ Nebennierenmark: Katecholamine (Adrenalin 80%, Noradrenalin 20%) – Ausschüttung erfolgt unter<br />

Stressbedingungen → Erhöhung der Energiebereitsstellung: Adrenalin aktiviert die Freisetzung von<br />

Fettsäuren u. Glukose aus den Speicherdepots, zudem erhöht es die Blutgerinnung; Noradrenalin<br />

(Transmitterreserve im Blut) greift unterstützend in die Erregungsaktionen des Sympathikus eingreift<br />

(insbesondere Vasokonstriktion in bestimmten Gefäßgebieten)


Keimdrüsen<br />

§ die Aufgabe der Keimdrüsen besteht in der Produktion befruchtungsfähiger Keimzellen<br />

§ beim Mann entstehen in den Hoden Spermatozoen (Spermatogenese)<br />

§ bei der Frau reifen in den Eierstöcken (Ovarien) die Eizellen<br />

§ die Hormone (Testosteron beim Mann; Östrogen u. Progesteron bei der Frau)<br />

kontrollieren die Reifung<br />

§ die Hormone werden im Hoden bzw. in den Ovarien gebildet


das vegetative Nervensystem<br />

§ steuert die Intensität von Stoffwechsel, Verdauung,<br />

Kreislauf u. Fortpflanzung, den Wasserhaus-halt u. die<br />

Wärmeregulation<br />

§ arbeitet unwillkürlich u. autonom<br />

§ hemmt und fördert die spezifischen Zellfunktionen und<br />

sorgt für die lebenswichtige Homöostase<br />

§ die übergeordneten Zentren des veg. Nervensystems<br />

liegen im Hypothalamus, in der Formatio reticularis<br />

des Hirnstamms u. in den Seitenhörnern des<br />

Rückenmarks


das vegetative Nervensystem<br />

§ morphologisch u. funktionell antagonistisch aufgebaut<br />

§ Unterscheidung in Parasympathikus und<br />

Sympathikus<br />

§ präganglionäre Überträgersubstanz ist Azetylcholin,<br />

postganglionäre Transmitter sind Azetylcholin<br />

(Parasymp. → cholinerg) und Noradrenalin (Symp.<br />

→ adrenerg)<br />

§ Sympathikus arbeitet leistungsbezogen (ergotrop); der<br />

Parasympathikus dient der Erholung des Körpers,<br />

Leistungsreserven werden wieder aufgebaut<br />

(trophotrop)


Inselorgan der Bauchspeicheldrüse<br />

§ endokrine Drüsennester (Langerhans‘sche Zellen) produzieren die Hormone Insulin (B-Zellen: 80%) u.<br />

Glukagon (A-Zellen: 20%)<br />

§ Insulin (Speicherhormon) sorgt für die Anlage von Energiereserven im Organismus und wirkt auf die Zellen<br />

der Leber, die Muskulatur und das Fettgewebe: Glukose wird dem Blut entzogen und in Form von Glykogen<br />

in Leber u. Muskulatur eingebaut → Senkung des Blutzuckerspiegels; zudem werden Fettsäuren als<br />

Triglyzeride im Fettgewebe gespeichert und Aminosäuren als Proteine in die Muskelfasern eingelagert<br />

§ Glukagon wirkt antagonistisch und setzt Glykogen aus den Depots frei → Erhöhung des Blutzuckerspiegels<br />

§ der Blutzuckerspiegel wird vom Organismus konstant gehalten (70-100 mg%)


Regelung des Blutzuckers<br />

1


Regelung des Blutzuckers 2<br />

am Beispiel der postalimentären Hypoglykämie


Unter Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) versteht man eine auf erblicher Grundlage beruhende, in<br />

höheren Altersklassen häufigere, im Allgemeinen fortschreitende Störung des Kohlenhydrat- sowie<br />

des Fett- und Eiweißstoffwechsels infolge Insulinmangels oder infolge verminderter Insulinwirksamkeit<br />

Hierbei kommt es häufig zur Entwicklung einer spe-zifischen Mikroangiopathie (spez. Augen und<br />

Nieren). Weiterhin lassen sich vermehrt makroangiopathische Veränderungen, insbesondere am Herzen<br />

u. an den peripheren Gefäßen feststellen


Unterscheidungs-merkmale des Typ-<br />

1 und des Typ-2-Diabetikers<br />

(Typ-2: bei 4-5% der Gesamtbevölkerung<br />

nachgewiesen, Dunkelziffer bei ca. 8-10<br />

%)


§ Müdigkeit<br />

§ Muskelschwäche<br />

§ häufiges Wasserlassen<br />

Symptome des Diabetes<br />

§ Glukosurie (Urinzucker) → starkes Durstgefühl<br />

§ Azetongeruch (Ketokörper) in der Atemluft und Azeton im Urin (Ketonurie)<br />

§ diabetisches Koma<br />

§ Abwehrschwäche gegen Infektionen<br />

§ hypoglykämischer Schock


Spätkomplikationen des Diabetes<br />

1. Herz-Kreislauf-System: arteriosklerotische Erkrankungen als Folge der sek.<br />

Fettstoffwechselstörung; Verschluss der kleinen Gefäße – Durchblutungsstörungen der Haut,<br />

Ausbildung von Geschwüren im Bereich des Unterschenkels bis hin zur Amputation von<br />

Zehen; koronare Herzkrankheit; Zerebralsklerose<br />

2. Nervensystem: Kohlenhydratmangel induziert Nervenschädigungen → Polyneuropathie<br />

(Muskelschwäche, Empfindungsstörungen)<br />

Abwehrsystem:<br />

3. Abwehrsystem: durch die schlechte Energieversor-gung ist die körpereigene Abwehr<br />

geschädigt → häufige Nierenentzündungen durch Harnwegsinfektionen


Spätkomplikationen des Diabetes<br />

4. Nieren: Kombination von chronischen Entzündungen und Durchblutungsstörungen (infolge<br />

arteriosklerotischer Nierengefäßveränderungen) führt zu häufigen Nierenschädigungen bis hin<br />

zum Nierenversagen (Urämie – Dialyse)<br />

5. Sehstörungen: Veränderungen in der Blutzusammen-setzung können Trübungen der<br />

Augenlinse verursachen (Grauer Star); Veränderungen der Augenhintergrund-gefäße mit<br />

Blutungen u. Netzhautablösungen (Erblindung)<br />

6. Schädigungen der Fortpflanzungsorgane (bei Frauen Sterilität, Fehlgeburten)


3 Säulen der Behandlung<br />

§ Diät<br />

§ Medikamente<br />

§ Körperliche Aktivität


Diät<br />

§ sie muss dem täglichen Aktivitätsgrad angepasst sein<br />

§ zu beachten: Gesamtkalorienzufuhr u. der Kohlenhydratanteil (60 %)<br />

§ die Kohlenhydratmenge wird nach Broteinheiten (BE) berechnet<br />

§ 1 BE (eine Scheibe Brot) entspricht 12 Gramm Kohlenhydraten oder 50 Kilokalorien<br />

§ BE für verschiedene kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel können Tabellen entnommen werden<br />

§ Gewichtsreduktion ist ein entscheidendes Behandlungsziel für den Typ-2 Diabetiker<br />

§ oft kommen Typ-2 Diabetiker nach Gewichtsabnahme ohne Medikamente aus


Medikamente<br />

§ Insulininjektionen für Typ-1 Diabetiker (1 – 3 Injektionen/Tag) i.d.R.<br />

unumgänglich<br />

§ für den älteren Typ-2 Diabetiker ist alternativ auch eine Tablettenbehandlung<br />

möglich, die bewirkt, dass das in den Inselzellen noch vorhandene Insulin<br />

besser freigesetzt wird


Körperliche Aktivität<br />

§ akuter Effekt: Senkung des erhöhten Blutzuckers (die Muskelzelle benötigt<br />

mehr Blutzucker; unter körperlicher Belastung wird aus den Depots vermehrt<br />

Insulin freigesetzt


Körperliche Aktivität<br />

akuter Effekt: Senkung des Blutzuckers<br />

(Muskelzelle benötigt mehr Glukose; Insulin hemmt Glukoneogenese durch Spaltprodukte wie Laktat; vermehrte<br />

Freisetzung von Insulin aus den Depots)


Körperliche Aktivität<br />

langfristige Verbesserung der diabetischen Stoffwechselsituation<br />

Senkung des Blutzuckerspiegels<br />

§ durch eine verbesserte Glukosetoleranz aufgrund einer erhöhten Rezeptoraffinität<br />

(Insulin – Zelle) – insbesondere für den Typ-2 Diabetiker<br />

§ durch eine verbesserte Glukosetoleranz infolge einer Steigerung der Wiederauffüllung<br />

der Glykogenspeicher in Leber u. Muskulatur nach längerer Belastung


Senkung des Blutzuckerspiegels<br />

Körperliche Aktivität<br />

langfristige Verbesserung der diabetischen Stoffwechselsituation<br />

§ durch eine Abnahme der gegenregulatorisch wirkenden Hormone wie Katecholamine,, Glukagon<br />

u. Kortisol<br />

Verminderung der Gefahr einer Ketoazidose<br />

§ durch bessere Verbrennung von Glukose (weniger Laktat – Azidose) und somit eine geringere<br />

§ durch bessere Verbrennung von Glukose (weniger Laktat – Azidose) und somit eine geringere<br />

Mobilisation der Fette (Gefahr des diabetisches Komas wird verringert


Senkung des Körpergewichts<br />

Körperliche Aktivität<br />

langfristige Verbesserung der diabetischen Stoffwechselsituation<br />

Einfluss auf sonstige Risikofaktoren u. Sekundärkomplikationen<br />

§ durch Verbesserung des HDL/LDL-Quotienten<br />

§ durch Senkung des Blutdrucks (Gewichtsab-nahme) u. somit Verringerung der Arteriosklerosegefahr<br />

psychosoziale Effekte<br />

Normalisierung des Lebensstils<br />

§ Normalisierung des Lebensstils<br />

§ Steigerung des Gesundheitsbewusstseins<br />

§ Gruppendynamik


hypoglykämische Zustände als mögliche Risiken der körperlichen Aktivität<br />

§ Warnsymptome: Heißhunger, Schweißausbruch, psychische Auffälligkeiten, Aggressivität → Gabe von<br />

„schnellen“ Kohlenhydraten<br />

§ für den Notfall: Bereitstellung von injizierbaren Glukoselösungen, Traubenzuckerinfusionen, Glukagon<br />

§ Maßnahmen zur Verhinderung der Unterzuckerung: regelmäßiges Sporttreiben (gleiche Tageszeiten);<br />

Ausdauerbelastungen sind vorzuziehen (besser steuerbar); Insulindosis an Sporttagen um 20 % vermindern;<br />

Aufnahme von kleinen Kohlenhydratmahlzeiten vor der Belastung – bei Ausdauerbelastungen zusätzliche<br />

Gabe von 10 g KH alle 30 min (Obst, Fruchtsaft);<br />

Sport nicht z.Ztpkt. der maximalen Insulinwirkung; Sport in der Gruppe/mit Partner;<br />

Insulininjektion nicht in die arbeitende Muskulatur applizieren


mögliche Risiken der körperlichen Aktivität: Entwicklung einer Ketoazidose<br />

§ bei nicht ausreichender Insulinmenge → Zellen können die Glukose nicht aufnehmen<br />

§ die Energiegewinnung wird ausschließlich über Fette realisiert<br />

§ Entwicklung von Ketokörpern → Entwicklung eines diabetischen Komas (zu wenig Zucker für das Gehirn!)<br />

§ kritische Blutzuckergrenze: ca. 350 mg%<br />

§ Blutzuckerüberprüfung vor Sportbeginn<br />

§ auch bei positivem Azeton-Urintest keine körperliche Aktivität


Praxis von Sport- u. Bewegungstherapie bei Diabetes<br />

§ abhängig von der Schwere der Erkrankung<br />

§ leichte Typ-II Formen u. jüngere Typ-I Diabetiker können Breitensport zugeführt werden<br />

(Leistungssport möglich)<br />

§ Schulsport ist wichtig!<br />

§ insbesondere sind Ausdauerbelastungen zu favorisieren (gut steuerbar; großen<br />

Stoffwechseleffekt)<br />

§ Vermeidung von großen Blutdruckspitzen (Koronare Herzkrankheit;<br />

Augenhintergrundveränderungen)<br />

§ regelmäßige, tägliche Belastung günstig<br />

§ Insulin- u. Kohlenhydratgabe anpassen


Pädagogische Grundlagen der Sport- u. Bewegungstherapie<br />

Allgemeine Gesichtspunkte – übergeordnete Ziele:<br />

§ psychophysische Stabilisierung<br />

§ Verhaltensmodifikation in Richtung auf einen gesundheits-orientierten, auf Gleichgewicht<br />

abzielenden Lebensstil<br />

§ Spaß u. Freude am Sport vermitteln<br />

§ Realisierung einer dauerhaften Bindung


Grundsatz 1:<br />

Die Belastung muss individuell dosiert, kontrolliert und<br />

kontrollierbar sein


Grundsatz 2:<br />

In der Sport- u. Bewegungstherapie bei Patienten mit<br />

Inneren Erkrankungen sollte die höchste<br />

Belastungsintensität individuell dosiert nur während der<br />

Ausdauerphase erreicht werden


dabei ist zu beachten:<br />

§vom Leichten zum Schweren<br />

§vom Einfachen zum Komplexen<br />

§vom Bekannten zum Unbekannten<br />

§allmähliche Steigerung der Belastung<br />

§systematischer Wechsel von Be- u. Entlastung<br />

§Phasen von hoher/niedriger Konzentration abwechseln


Psychosoziale Aspekte in der Sport- u. Bewegungstherapie<br />

bei Patienten mit chron. Inneren Erkrankungen speziell nach Herzinfarkt<br />

§ spezifische Persönlichkeitsstrukturen<br />

§ Persönlichkeitsstörungen<br />

§ neurotische Verhaltensweisen<br />

⇒ Einzel- u. Gruppengespräche<br />

⇒ Verhaltenstherapie<br />

⇒ Autogenes Training


Psychosoziale Aspekte in der Sport- u. Bewegungstherapie<br />

bei Patienten mit chron. Inneren Erkrankungen speziell nach Herzinfarkt<br />

§ Empathisches Verstehen<br />

§ Akzeptanz (Wertschätzung; Wärme, Respekt)<br />

§ Kongruenz (Echtheit – innere Übereinstimmung)<br />

Einbindung des Lebenspartners:<br />

§ Entschärfung des männlichen Ehrgeizes<br />

§ Motivation zur regelmäßigen Teilnahme<br />

§ Vermeidung von Risikofaktoren (Rauchen; Ernährung)<br />

Gruppendynamik beachten! (offene/geschlossene Gruppen)


Trainingsgestaltung<br />

§ der Trainingsaufbau orientiert sich an den Grundlagen der allg. Trainingslehre<br />

(Belastungsparameter)<br />

§ Cave: altersbedingte Verzögerungen der Adaptationsprozesse insbesondere<br />

des Haltungs- u. Bewegungsapparates!<br />

§ Notwendigkeit der permanenten Pulskontrolle!<br />

§ Individuelle Belastungsdosierung innerhalb der Gruppe


Dosierung von Kraftbelastungen:<br />

Beziehung zwischen Belastungshöhe<br />

und Wiederholungszahl


Lauforganisationsmodelle zur<br />

individuellen Belastungsdosierung bei Ausdauerbelastungen


Phasen der organisierten Bewegungstherapie<br />

§ Adaptationsphase (Wochen)<br />

§ Aufbauphase (Monate)<br />

§ Stabilisationsphase (Jahre)


Stundenelemente<br />

§ Aufwärmung (Gehen in verschiedenen Varianten; leichte Dehnungs- u. Lockerungsübungen;<br />

Kommunikations- u. Reaktionsspiele)<br />

§ Ausdauertraining (Walking → Traben → Lauftechnik → Laufen; Intervallform → Dauermethode)<br />

§ Gymnastik (Dehnungs-, Koordinations-, Lockerung-, Kräftigungs-, Entspannungs-,<br />

Körperwahrnehmungsübungen)<br />

§ Spiele (Kleine Spiele; Adaptation der Großen Spiele; Große Spiele)<br />

§ Cool down (Gehen, Lockern, Dehnen, Entspannen)<br />

§ Feedback/Abschluss (Gefühle-, Befindlichkeit erfragen; Fragen beantworten; Vorbereitung auf<br />

nächste Einheit; informieren)

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