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Aktuelle Informationen der LGT Bank (Schweiz) AG Ausgabe April 2012

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4<br />

Hintergrund<br />

Eine kleine Geschichte des Goldes<br />

Emotionales Element<br />

für nüchterne Rechner<br />

Ob Schmuckliebhaber o<strong>der</strong> Anlagespezialist – das seltene Edelmetall zieht die<br />

Menschen seit Jahrtausenden in ihren Bann. Die Turbulenzen an den Märkten<br />

haben aus gutem Grund für neues Interesse an Gold gesorgt – das Edelmetall<br />

kann einen wichtigen Beitrag zu Risikominimierung und Vermögenserhalt leisten.<br />

Warren Buffet, einer <strong>der</strong> reichsten Männer <strong>der</strong> Welt, kann Gold nichts abgewinnen:<br />

«Wenn Sie alles Gold <strong>der</strong> Welt zu einem Würfel formen, dann hätte dieser eine<br />

Kantenlänge von etwa 20 Metern. Sie könnten eine Leiter nehmen und drauf steigen.<br />

Sie können es anfassen. Sie können es polieren, sie können es anstarren. Aber<br />

es wird nichts tun.» Den Bedenken <strong>der</strong> Investment-Legende zum Trotz erfreut sich<br />

Gold seit Jahrtausenden grosser Beliebtheit – und diese ist in den letzten Jahren<br />

wie<strong>der</strong>um stark gestiegen. Den Grund bringt Alan Greenspan auf den Punkt:<br />

«Gold ist weltweit immer noch das letztgültige Zahlungsmittel», hat <strong>der</strong> ehemalige<br />

Chef <strong>der</strong> US-amerikanischen Notenbank Fe<strong>der</strong>al Reserve (Fed) in einem Interview<br />

bekräftigt. Papiergeld werde im Extremfall von niemandem akzeptiert. «Gold wird<br />

immer akzeptiert», so Greenspans Begründung.<br />

Eurokrise, Schuldenkrise, negative Folgen des «Arabischen Frühlings» o<strong>der</strong> auch<br />

Naturkatastrophen – unvorhergesehene Ereignisse, aber auch die oft mit einer<br />

Rezession einhergehende Angst vor Inflation bewegen Anleger zu Gold-Investments.<br />

Aber <strong>der</strong> Wunsch nach Sicherheit ist nur einer <strong>der</strong> Gründe, weshalb das<br />

seltene Metall seit Jahrtausenden geschätzt wird.<br />

Selten zu finden, leicht zu bearbeiten<br />

Gold gehört zu den seltensten Elementen auf <strong>der</strong> Erde. Es findet sich als Golda<strong>der</strong><br />

an einigen Rissen in <strong>der</strong> Erdkruste und als Auswaschung aus dem Gestein in Flussablagerungen.<br />

Sein Anteil an <strong>der</strong> festen Erdkruste beträgt etwa vier Milligramm<br />

pro Tonne.<br />

5m<br />

5m<br />

5m<br />

Kompakt: Jährlich werden <strong>der</strong>zeit<br />

durchschnittlich 2500 metrische Tonnen<br />

Gold geför<strong>der</strong>t. Machte man nicht<br />

Schmuck, Münzen und Barren daraus,<br />

son<strong>der</strong>n einen Würfel, wäre dessen<br />

Kantenlänge rund 5 Meter.<br />

Da Gold jedoch gediegen, also als Element in <strong>der</strong> Natur vorkommt, ist es sehr leicht<br />

zu bearbeiten und korrodiert nicht. Zudem hat es mo<strong>der</strong>ate Schmelztemperaturen<br />

und lässt sich leicht mit an<strong>der</strong>en Metallen legieren. Nicht zuletzt verfügt Gold über<br />

einen beständigen Glanz und ist auffallend schwer. Das alles waren – neben <strong>der</strong><br />

Seltenheit – wichtige Eigenschaften, die Gold begehrenswert machten. In vielen<br />

Kulturen war <strong>der</strong> Goldbesitz nicht nur ein Zeichen des Reichtums, son<strong>der</strong>n wurde<br />

auch für rituelle Gegenstände verwendet.<br />

Und das schon sehr früh: Die Goldgewinnung begann vermutlich bereits in <strong>der</strong><br />

Kupferzeit (5500 bis 2200 v. Chr.). Die ältesten Goldfunde, im bulgarischen Warna,<br />

werden auf 4500 v. Chr. datiert, mitteleuropä ische<br />

Goldgegenstände lassen sich seit dem zweiten<br />

Jahrtausend v. Chr. nachweisen.<br />

So endlich wie Erdöl<br />

Gold steht seit alters her für Luxus, Macht und Einfluss.<br />

Die Insignien <strong>der</strong> adeligen Herrscher waren<br />

ebenso vergoldet wie die <strong>der</strong> religiösen Würdenträger.<br />

Und als die Industrialisierung das Bürgertum<br />

reich machte, zeigte es seinen Wohlstand mit<br />

Goldschmuck. Für diesen wird auch heute noch das<br />

meiste Gold eingesetzt – im Jahr 2011 waren das<br />

rund 70 Prozent des geschürften Goldes. 170 000<br />

Tonnen, so schätzt man, wurden bisher geför<strong>der</strong>t.<br />

Diese Menge, sie soll noch so gut wie vollständig<br />

erhalten sein, wächst äusserst langsam: Die jährliche<br />

För<strong>der</strong>ung beträgt durchschnittlich 2600 Tonnen<br />

– zwar rund hun<strong>der</strong>tmal mehr als im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

aber trotzdem nur 1.5 Prozent <strong>der</strong> gesamten<br />

bisher geför<strong>der</strong>ten Menge.<br />

Insgesamt wurden rund 50 Prozent des bislang geför<strong>der</strong>ten<br />

Goldes für die Schmuckproduktion eingesetzt.<br />

Der Rest entfällt auf die Währungsreserven<br />

<strong>der</strong> Zentralbanken (18 Prozent), den Privatbesitz<br />

von Investoren in Form von Barren und Münzen (16<br />

Prozent), die Verarbeitung in Kunstgegenständen<br />

(12 Prozent) und die Verarbeitung in <strong>der</strong> Industrie<br />

(3 Prozent).<br />

Wertvolles Abfallprodukt<br />

Gold ist nicht beliebig vermehrbar – das Ende <strong>der</strong><br />

Bestände ist so absehbar wie das Ende des Erdöls.<br />

Nach Schätzungen des US Geological Survey (USGS)<br />

können noch weitere 51 000 Tonnen geför<strong>der</strong>t wer-<br />

den. Die grössten Vorkommen liegen in den Län<strong>der</strong>n,<br />

die zuletzt das meiste Gold auf den Markt ge-<br />

bracht haben: In Australien warten rund 7 300 Ton-

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