Ancienne 2/2010 - Sacré Coeur Graz
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privat verwurzelt zu sein, im Bereich der Musikproduktion und des Songschreibens<br />
neue Wege zu gehen, das ist die hoffnungsvolle Aussicht auf<br />
die bevorstehenden Jahre.<br />
Gibt es in deinem Leben noch etwas anderes als Musik?<br />
Ganz klar. Es gibt viele Dinge die mir als Gegenpol und erholsamer Ausgleich<br />
zur Musik und des stressigen Arbeitsalltags dienen. Von Reisen,<br />
Sport, meinem allgemeinen Interesse an Kunst und Kultur, Theater-,<br />
Kino- und Konzertbesuchen, bis hin zu den kostbaren Augenblicken mit<br />
KULTURABEND AM 11. DEZEMBER 2008 IM MINORITENSAAL<br />
Schon an der Begrüßung, die durch Schüler des <strong>Sacré</strong> <strong>Coeur</strong> in<br />
mehreren Sprachen gestaltet wurde, konnte man das Motto des<br />
Abends erkennen: Multikulturalität. Nach einem gelungenen Anfang<br />
richteten sowohl Frau Direktorin Dr. Kunisch als auch einer der<br />
Ehrengäste, Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, begrüßende Worte<br />
an die Anwesenden. Der restliche Abend wurde von Anna Haselbacher<br />
und mir selbst, Daouda Kapfer, moderiert. Die Veranstaltung<br />
hatte ein umfangreiches Programm, das hauptsächlich aus Beiträgen<br />
von Schülern und Absolventen bestand. Beim dem einen oder<br />
anderen Programmpunkt halfen Lehrer aus.<br />
Es gab sowohl Soloauftritte als auch Gruppenperformances. Die Solisten<br />
gaben auf den wahrlich verschiedensten Instrumenten Stücke aus vielen<br />
Musikkulturen zum Besten. Clara Frühwirth, die auf der Geige spielte,<br />
wurde von Matthias Fuchs am Dudelsack begleitet. Philipp Hessabi performte<br />
voller Elan auf mehreren persischen Instrumenten, teils alleine,<br />
teils mit einem Freund, Musikstücke aus ebendiesem Kulturraum. Wei-<br />
ters spielten Michael Habenbacher auf der Marimba, Theresa Ranft auf<br />
der Violine und Yiyu Chen begleitete den Chor am Klavier und spielte<br />
dann noch solistisch eine Barcarole von Chopin, was sicherlich viele,<br />
nicht nur mich, beeindruckte.<br />
An diesem Abend kamen so einige Talente zum Vorschein. Von den einen<br />
wussten wir schon länger, von den anderen nicht. So führten zum Beispiel<br />
auch Arthur Kroisel und Martin Blass, beide Schüler der 8.C-Klasse, die<br />
in ihrer Freizeit musikalisch tätig sind, eine ihrer Eigenkompositionen,<br />
namens „Eternity“ vor, und ernteten dafür Lorbeeren ohne Ende.<br />
Das Programm war jedoch keineswegs nur musikalischer Natur. Einige<br />
Klassen hatten eigens Sketches auf Englisch und Deutsch vorbereitet, die<br />
einerseits als humoristische Einlagen dienten, andererseits aber auch sehr<br />
gekonnt afrikanische Sprichwörter verbildlichten.<br />
Es gab auch tänzerische Beiträge in Form einer Jazzdance-Einlage der<br />
ersten Klassen, unter der Leitung von Mag. Patricia Degiampietro, und<br />
eines „Schranzauftrittes“ der siebten Klassen, der vor allem unter den<br />
jüngeren Gästen für Begeisterung sorgte. Für alle, die es nicht wissen,<br />
ÖSTERREICH, EINWANDERUNGSLAND WIDER WILLEN<br />
Ein Vortrag von Dr. Markus Müller.<br />
Am Donnerstag, dem 12.3.2009, lud der Absolventenverein zum<br />
Vortrag von Dr.Markus Müller zum Thema:„Österreich, Einwanderungsland<br />
wider Willen. Erfüllen die Schulen ihre Aufgaben bei<br />
der Integration von Immigranten?“<br />
Österreich ist aufgrund seiner zentralen Lage zwischen West und Ost<br />
seit jeher ein Durchzugs- und Einwanderungsland. In den 60iger und<br />
70iger Jahren wurden vermehrt Gastarbeiter nach Österreich geholt. In<br />
den darauffolgenden 80ger und 90ger Jahren wanderten hauptsächlich<br />
Staatsbürger aus dem ehemaligen Jugoslawien zu uns ein – Anlass war<br />
die schwierige politische und wirtschaftliche Situation in ihrer Heimat.<br />
Die Arten der Zuwanderung sowie die nationalen Gruppen haben sich<br />
seither geändert. In Österreich leben derzeit 1,35 Millionen Zuwanderer,<br />
das sind 16,3% der Gesamtbevölkerung, davon sind 38% aus anderen<br />
EU-Staaten.<br />
Nach einer kurzen theoretischen Einführung, eindrucksvoll demonstriert<br />
anhand von konkreten Zahlen und Fakten, erfuhren wir mehr über die<br />
Situation von Zuwandererkindern in österreichischen Schulen. Statistiken<br />
zeigen nämlich, dass Österreich im Bereich der schulischen Integration<br />
im unteren Bereich liegt. Eine der größten Barrieren für Einwanderer<br />
ist das Erlernen der deutschen Sprache. Dieses sollte jedoch bereits im<br />
Kleinkindalter beginnen, damit ein weiterer schulischer Aufstieg überhaupt<br />
ermöglicht werden kann. Denn Faktum ist, dass ein Großteil der<br />
Immigrantenkinder aufgrund ihres sozialen, familiären und sprachlichen<br />
Hintergrunds keine höhere Schule oder Universität besuchen kann.<br />
Seit 2004 ist die Zuwanderungszahl stark rückläufig.<br />
Österreich wird in Zukunft gefordert sein, sich eine konstruktive und integrative<br />
Zuwanderungspolitik zu überlegen.<br />
“FINANZKRISE - URSACHEN UND FOLGEN”<br />
Freunden und Familie.<br />
Im Moment genieße ich es zum Beispiel, Momente für mich und meine<br />
Freundin zu haben, oder mich zurücklehnen zu können, um vermehrt<br />
Bücher zu lesen. Zeit zu haben, das ist mein gegenwärtiger Luxus.<br />
Wie würdest du deine Lebenseinstellung beschreiben? Was zählt für<br />
dich, wo liegen deine Prioritäten?<br />
Meine Lebenseinstellung ist sehr positiv, dezidiert, zielstrebig und idealistisch.<br />
Vor allem wegen meines hektischen Beruflebens ist es mir sehr<br />
„Schranzen“ ist ein Neologismus, der sich aus den Wörtern „Schreien“<br />
und „Tanzen“ zusammensetzt. Dieser Terminus bezeichnet die Tanzart<br />
der „Krocher“, also der Bollwerkstammgäste.<br />
Daraufhin folgten Auftritte eines Chors der ersten Klassen, die ein afrikanisches<br />
religiöses Lied gemeinsam mit Mag. Irmgard Auner zum Besten<br />
gaben, so wie ein Auftritt des Schulchors unter der Leitung von Mag.<br />
Astrid Pirker. Auch die darstellenden Künste wurden nicht vernachlässigt,<br />
denn die 1.A-Klasse zeigte ein weihnachtliches Stück.<br />
All diese Schülerbeiträge waren ausgezeichnet und zeigten die Be-<br />
reitwilligkeit der <strong>Sacré</strong> <strong>Coeur</strong>-Schüler, für eine gute Sache und in Solidarität<br />
zu arbeiten.<br />
Danach folgten einige informative Punkte. Mag. Karl Raggam und der<br />
als Gast anwesende Herr Dr. Stadler präsentierten uns Fakten und Ge-<br />
schichten über Jinja und Uganda, die uns zum Nachdenken brachten.<br />
Auch durfte ich Universitätsdozent Dr. Steven Kaddu aus Uganda, der<br />
großzügig zwei seiner eigens gemalten Bilder für die Online-Aktion zugunsten<br />
Jinjas zur Verfügung stellte, auf die Bühne bitten, um mit ihm ein<br />
paar Worte über seine Arbeit und Heimat zu wechseln. Danach bewies er<br />
auch noch seine Fertigkeit am Klavier.<br />
In der Pause konnte man sich an einem wunderbaren Buffet, das von der<br />
7.A-Klasse vorbereitet und von den verschiedenen Sponsoren finanziert<br />
wurde, erfreuen. Für musikalische Unterhaltung sorgten die ehemaligen<br />
Schüler Walter Hermann und Niklas Katter.<br />
Der Kulturabend hatte ein volles Programm und dauerte dementsprechend<br />
lange, doch ich glaube, dass es niemand der Anwesenden bereute, sich für<br />
dieses Ereignis ein paar Stunden Zeit genommen zu haben. An diesem<br />
Abend konnte man die Gemeinschaft und Verbindung der Lehrer und<br />
Schüler nicht nur spüren sondern auch sehen, es war ein schönes und<br />
denkwürdiges Erlebnis.<br />
Der Autor, Daouda Kapfer, war Schulsprecher und besucht derzeit<br />
die 8. Klasse.<br />
Nach dem Vortrag mit anschließender Diskussion fanden sich alle zum<br />
Gedankenaustausch bei einem Buffet zusammen.<br />
Herzlichen Dank an alle, die zu diesem gelungenen Abend beigetragen<br />
haben.<br />
Therese und Christine Schwarz<br />
Seite 2<br />
wichtig, dass sich Arbeitswelt und Privatleben einigermaßen die Waage<br />
halten. Zeit – wie schon gesagt – spielt de facto eine sehr wichtige und<br />
entscheidende Rolle. Vor allem auch gesund zu sein und frei entscheiden<br />
zu dürfen, das sind die Geschenke eines glücklich-privilegierten Lebens.<br />
Was bedeutet für dich Erfolg?<br />
Mir selbst treu zu bleiben und etwas zu machen, dass mich mit Freude<br />
erfüllt, liebenswerte Menschen um mich zu haben und den mir er-<br />
möglichten und vorgelebten Lebensstandard aufrechterhalten zu können.<br />
“ENDLICH MOTORISIERT”<br />
Auf Initiative von Prof. Alois Neuhold und des Absolventenvereines<br />
des <strong>Sacré</strong> <strong>Coeur</strong> wurde eine Vortragsreihe gestartet,<br />
im Rahmen derer AbsolventInnen aus den unterschiedlichen<br />
Berufssparten über ihre tägliche Arbeit referieren.<br />
Am 12. Februar 2009 fand ein Vortrag des Absolventen Dr.<br />
Harald Lunzer, für die 6. Klassen, statt. Mit der Möglichkeit ein Moped<br />
zu lenken, den L17-Führerschein oder den „normalen“ Führerschein<br />
zu machen, sind auch zahlreiche Fragen bezüglich der Versicherungen<br />
verbunden. Welche Versicherungen gibt es? Wie „funktionieren“ diese?<br />
Worauf ist zu achten damit man den Versicherungsschutz nicht verliert?<br />
Welche Folgen hat eine Alkoholisierung? Was passiert, wenn das Moped/<br />
das Kfz „getuned“ ist?<br />
Dr. Harald Lunzer, Leiter der Leistungsabteilung der <strong>Graz</strong>er Wechselseitige<br />
Versicherung AG und Mitglied des Absolventenvereins, versuchte<br />
die Inhalte lebendig und anhand von Fotos von konkreten Unfällen zu<br />
vermitteln.<br />
Dr. Markus Müller (geb.1974, ehemaliger Schüler des <strong>Sacré</strong> <strong>Coeur</strong>s, Studium in Soziologie und Russisch), er ist Redakteur beim ORF-Radio<br />
und arbeitet für die Sender Ö1 und Ö3. Für seine journalistische Arbeit wurde er unter anderem mit den Menschenrechtspreis des Presseclubs<br />
Concordia und dem „Reischek-Preis“ für hervorragende Leistungen im Radiojournalismus ausgezeichnet.<br />
Aktuelle Informationen aus erster Hand erhielten die Schülerinnen<br />
und Schüler der 7. und 8. AHS im Zuge eines Referates<br />
von Absolvent Mag. Stefan Tschikof, Leiter des Private Banking der<br />
Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG.<br />
Die aktuelle Wirtschaftskrise bot natürlich viel Stoff zum gegenseitigen<br />
Austausch und zur Diskussion und letztendlich<br />
konnten alle Beteiligten von der Synergie zwischen Theorie und Praxis<br />
profitieren. Ein erfolgreicher Nachmittag mit Lehrern und Schülern, der<br />
mit Sicherheit seine Fortsetzung findet.