BIS -Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen
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30 // <strong>Bibliotheken</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
„<strong>Bibliotheken</strong> rechnen sich nicht,<br />
aber sie zahlen sich aus“<br />
Der Neubau <strong>der</strong> Stadtbibliothek Meerane<br />
von ANGELIKA ALBRECHT<br />
Für das Meeraner Bibliothekswesen ist <strong>der</strong><br />
Geburtstag Friedrich Schillers (10. November<br />
1759) e<strong>in</strong> bedeutsames Datum. Am 10. No -<br />
vember 1860 öffnete die erste Bibliothek <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
damals aufblühenden sächsischen Mittelstadt ihre<br />
Pforten. Genau 147 Jahre später, am 10. November<br />
2007, konnten die Meeraner Leser<strong>in</strong>nen und Leser<br />
das neu erbaute Gebäude <strong>der</strong> Stadtbibliothek an <strong>der</strong><br />
August-Bebel-Straße <strong>in</strong> Besitz nehmen. Befanden<br />
sich zum Start <strong>der</strong> Meeraner Bibliothek 300 Bände<br />
im Bestand, so können die Leser<strong>in</strong>nen und Leser<br />
heute auf <strong>in</strong>sgesamt über 34.000 Medien zurückgreifen.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Industriellen Revolution entwickelte<br />
sich Meerane Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu e<strong>in</strong>er<br />
mo<strong>der</strong>nen Fabrik- und Handelsstadt. Bürger gründeten<br />
Vere<strong>in</strong>e, um zu lesen und um sich zu bilden –<br />
so auch <strong>in</strong> Meerane. Anlässlich des 100. Geburtstages<br />
von Friedrich Schiller wurde 1859 e<strong>in</strong> Volks -<br />
bibliotheksvere<strong>in</strong> gegründet mit dem Ziel, e<strong>in</strong>e<br />
Bibliothek zu eröffnen. Durch die Unterstützung<br />
von Stadträten und Vere<strong>in</strong>smitglie<strong>der</strong>n, durch freiwillige<br />
Bücherspenden und den Kauf von neuen<br />
Büchern, die durch die Jahresbeiträge <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>smitglie<strong>der</strong><br />
f<strong>in</strong>anziert wurden, konnte <strong>der</strong> erste<br />
Bestand zusammengetragen werden. Im Jahre 1886<br />
wurde die Bibliothek an die Stadtverwaltung Meerane<br />
übergeben und als „Städtische Volksbibliothek“<br />
mit <strong>in</strong>zwischen 1.092 Bänden fortgeführt.<br />
Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts hatten sich die deutschen<br />
öffentlichen <strong>Bibliotheken</strong> zu e<strong>in</strong>em wichtigen<br />
Bestandteil <strong>der</strong> volkspädagogischen Arbeit<br />
entwickelt. Den Bibliotheksmitarbeitern <strong>der</strong> sächsischen<br />
Städte stand dabei die neu gegründete „Deutsche<br />
Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen“<br />
<strong>in</strong> Leipzig-Gohlis beratend zur Seite. Auch <strong>in</strong><br />
Meerane brach e<strong>in</strong>e neue Ära an: Ab 1926 wurde<br />
die Katalogisierung des Bestandes nach mo<strong>der</strong>nen<br />
bibliothekarischen Grundsätzen umgesetzt und es<br />
gab erstmals e<strong>in</strong>e hauptamtlich angestellte Bibliotheksmitarbeiter<strong>in</strong>.<br />
Seitdem mussten die Bestände<br />
<strong>der</strong> Städtischen Bücherei zwei Weltkriege, die Naziherrschaft<br />
und die Vernichtung von Literatur durch<br />
diverse Bestandsrevisionen über sich ergehen lassen.<br />
Nach schwierigem Neubeg<strong>in</strong>n 1947 konnte die<br />
Stadtbücherei nach dem Umzug <strong>in</strong>s Stadthaus I,<br />
Marienstraße 20, 1950 erstmals e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>bücherei<br />
mit Freihandausleihe e<strong>in</strong>richten.<br />
Nach 1989 begann die Automatisierung <strong>der</strong><br />
Geschäftsabläufe und Benutzerdienste <strong>der</strong> Bibliothek.<br />
Seit September 2000 erfolgt <strong>der</strong> Ausleihverkehr<br />
über die Benutzerchipkarte, e<strong>in</strong>ige Monate<br />
später konnte mit Hilfe von För<strong>der</strong>mitteln aus<br />
e<strong>in</strong>em Programm des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung<br />
und Forschung („Medienkompetenzzentren