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Welche neuen Einsichten in das Leben und Wirken des ... - Althofen

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Ste<strong>in</strong>kohlegasbereitung. Diese Lampe wies allerd<strong>in</strong>gs nach<br />

Bunsens Me<strong>in</strong>ung zu viele Nachteile auf. Sie war zu kompliziert,<br />

verbreitete wegen der flatternden Flamme nur e<strong>in</strong> unruhiges<br />

Licht <strong>und</strong> außerdem e<strong>in</strong>en üblen Geruch. 3<br />

Als >Henry E. Roscoe im Herbst 1853 nach Heidelberg zu<br />

Bunsen kam, wurden im alten Laboratorium noch mit Spiritus<br />

gefüllte Berzelius-Lampen zum Erhitzen der Gefäße verwendet.<br />

Folie 27<br />

Roscoe hatte 1853 – nach eigener Aussage – e<strong>in</strong>en anderen<br />

Brenner aus England nach Heidelberg mitgebracht. In<br />

Verwendung war dieser Brenner am University College <strong>in</strong><br />

London. Es handelte sich um e<strong>in</strong>e Argand(i)sche Lampe mit<br />

e<strong>in</strong>em zyl<strong>in</strong>drischen Kupferaufsatz, der mit e<strong>in</strong>em Drahtnetz<br />

versehen war. Bunsen war auch mit diesem Brenner nicht<br />

zufrieden <strong>und</strong> soll zu Roscoe gesagt haben: „Ich b<strong>in</strong> dabei e<strong>in</strong>en<br />

Brenner zu konstruieren, <strong>in</strong> welchem e<strong>in</strong> Gasgemisch ohne<br />

Drahtnetz zum Brennen gebracht wird“. Roscoe hielt dies für<br />

sehr schwierig, da e<strong>in</strong> optimales Gasgemisch Luft zu Gas im<br />

Verhältnis 10 zu 1 explosiv wäre <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em Ausblasen der<br />

Flamme führen müsste. Bunsen hat aber – so Roscoe –<br />

Versuche sonder Zahl unternommen, bei der er die Öffnungen<br />

von Gas <strong>und</strong> Luft variierte.<br />

Sehr <strong>in</strong>teressant ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die Arbeit e<strong>in</strong>es<br />

Studenten Bunsen, nämlich die Dissertation von >Eugene<br />

Woldemar Hilgard von 1853 „Beitrag zur Kenntnis der<br />

Lichtflammen“. Bunsen hat sich offensichtlich während der<br />

Entwicklung se<strong>in</strong>es Brenners weitergehende systematische<br />

Untersuchungen von Flammen von se<strong>in</strong>en Studenten ausführen<br />

lassen.<br />

Abb. 28<br />

Hilgard streicht im Vorwort se<strong>in</strong>er Arbeit heraus, <strong>das</strong>s die<br />

Untersuchung <strong>in</strong> ähnlicher Weise durchgeführt wird wie für den<br />

Hochofenprozess bei Bunsen <strong>und</strong> Playfair. Interessant ist die<br />

3 Beschrieben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an den Professor für Chemie Friedrich Julius Otto <strong>in</strong> Braunschweig (siehe Stock<br />

2007, S. 170).<br />

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