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Beitrage zur Rechts- und VerwaltuDgsgeschichte Krains.

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an der adriatischen Kiiste. Von Prof. S. Rutar. 89<br />

sqalawniah (Slavonien, Kroatien) folgt. Als Stadte, die eine<br />

«frankische» (italienische) Bevolkerung haben, fiihrt Edrisi in<br />

Istrien an: Capodistria, Isola, Pirano, Umago, Cittanova <strong>und</strong><br />

Parenzo. Alle anderen Orte hatten eine siavische Bevolkerung.<br />

Doch alle hier genannten Orte iiberfliigelte beivveitem<br />

Venedig, <strong>und</strong> zwar trotz der um die Halfte grosseren Entfernung<br />

vom Mittelpunkte <strong>Krains</strong>. Venedig vermittelte schon<br />

seit dem XI. Jahrh<strong>und</strong>erte, seit der Besiegung der Saracenen<br />

(circa 870) <strong>und</strong> der heidnischen Narentaner (1018), den ganzen<br />

Handel zwischen Orient <strong>und</strong> Occident. Bereits Kaiser Karl<br />

der Dicke bestatigte den Venetianern im Jahre 883 die<br />

Privilegien, auf allen Fliissen <strong>und</strong> iiberhaupt im ganzen westromischen<br />

Reiche Handel treiben zu diirfen, ohne die Verpflichtung,<br />

eine andere Abgabe entrichten zu miissen ausser<br />

einem Waren- <strong>und</strong> Hafenzoll. Aber nicht nur die deutschen<br />

Kaiser <strong>und</strong> die Beherrscher Italiens ertheilten den Venetianern<br />

namhafte Begiinstigungen, sondern bald suchten auch die ostromischen<br />

Kaiser Verbindungen mit dem aufstrebenden Inselstaate<br />

anzukniipfen, besonders nachdem sie eingesehen hatten,<br />

dass die Kroatenfiirsten Dalmatiens ihnen keine geniigende<br />

Biirgschaft fiir den Schutz des Landes vor feindlichen Ueberfallen<br />

leisten konnten. Zur Bekampfung saracenischer <strong>und</strong> normannischer<br />

Seerauber bedienten sich die ostromischen Kaiser<br />

der immer mehr anwachsenden venetianischen Seemacht, nicht<br />

nur zum Schutze Dalmatiens, sondern auch <strong>zur</strong> Erhaltung<br />

Unteritaliens — welch beide Lander ja rechtlich noch immer<br />

zum bvzantinischen Kaiserreiche gehorten. Und fiir diese ihre<br />

Unterstiitzung fiel es den Venetianern nicht schwer, von den<br />

ostromischen Kaisern namhafte Privilegien zu erlangen. u<br />

Diese Privilegien wurden auch vom Fiihrer des ersten<br />

Kreuzzuges, Gottfried von Bouillon, <strong>und</strong> von dessen Nachfolgern,<br />

den Konigen Balduin I. <strong>und</strong> II., bestatiget, ja es<br />

wurden ihnen noch neue hinzugefiigt. Als jedoch der Kaiser<br />

Manuel in den Jahren 1165 bis 1168 seine Anspriiche auf<br />

14 Beer, AUgemeine Geschiclite des VVelthandels, I. p. 178.

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