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Beitrage zur Rechts- und VerwaltuDgsgeschichte Krains.

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2jg _ Die satyriscb-humoristische Poesie in Krain<br />

einem aeschylaeischen Drama: «Das Trauerspiel des Aeschylus.<br />

Die Perser etc.»" (23 Stellen), die andere befasst sich mit einem<br />

alteren lateinischen Gedichte: «Worte eines deutschen Fiirsten aus<br />

dem XVII. Jahrh<strong>und</strong>erte.» ' 2 Die Namen der Verfasser bleiben auch<br />

hier verschwiegen.<br />

Bei einer naheren Betrachtung der oben genannten dichterischen<br />

Leistungen wird man gewahr, dass sie dem grossen gemeinsamen<br />

Boden des europaischen Volkerlebens entsprossen, von einer<br />

allen Nationen gleichmassig zukommenden Denk- <strong>und</strong> Empfindungsweise<br />

durchdrungen sind. Die humoristisch-satvrischen Schopfungen<br />

sind aber eine Species eines Landes, die unter dem Kinflusse des<br />

Volkscharakters <strong>und</strong> der massgebenden Lebensverhaltnisse ihre besondere<br />

Farbung <strong>und</strong> Form erhalt <strong>und</strong> daher die Geistes- <strong>und</strong><br />

Gefiihlsrichtung eines Volkes scharfer kennzeichnet.<br />

Den Reigen der letztgenannten eroffnen z\vei Volkslieder in<br />

der heimatlichen M<strong>und</strong>art, die in ihrer Eigenthlimlichkeit <strong>und</strong> Urvviichsigkeit<br />

unser regstes Interesse in Anspruch nehmen.<br />

Das erste betitelt sich: «Ein neues Lied von den Franzosen»<br />

(Ena nova pesem od Franzosov).''"' Es ist ein Goldkorn echter<br />

Volkspoesie, ausgezeichnet durch die grosse Anschaulichkeit der<br />

Darstellung <strong>und</strong> die kernige, oft recht derbe Diction, voll wahren<br />

Volkshumors. Der Gr<strong>und</strong>gedanke darin ist, dass der Tag der Vergeltung<br />

flir die Franzosen komme. Die in den elf Strophen aneinandergereihten<br />

Satze lassen sich in zwei Gruppen sondern: die<br />

einen zahlen die Vergehen der Franzosen, die Vergeltung fordern,<br />

auf, wobei die letzteren nicht gerade mit den schmeichelhaftesten<br />

Bezeichnungen bedacht \verden, die anderen fiihren die Art <strong>und</strong><br />

Weise der Vergeltung an, deren detaillirte Ausfiihrung in der Drastik<br />

des Humors ihren Glanzpimkt findet. Ausgehend von dem bereits<br />

mitgetheilten Gr<strong>und</strong>gedanken, macht der unbekannte Dichter, der<br />

eingangs gesteht, dass er sich selbst schon diese Zeit herbeivviinscht<br />

<strong>und</strong> von dieser Vergeltung launig sagt, es \vurden den Franzosen<br />

die Spasse (fhpafi), die sie mit ihnen getrieben, heimgezahlt werden,<br />

als Vergehen <strong>und</strong> Albernheiten, den Uebermuth, die Siindhaftigkeit,<br />

den Eigennutz (der Dichter nennt den Franzmann einen<br />

11 L. W. Bl. Nr. 14 (1814).<br />

12 L. W. Bl. Nr. 19 (1814).<br />

13 Erbalten als gedruckte Flugschvift, zwei OctavblSttchen stark tind<br />

aufbewahrt im krainischen Landesmuseum.

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