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0371-4000 61 - VS Aktuell - Volkssolidarität Stadtverband Chemnitz ...

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<strong>Volkssolidarität</strong> in Hamburg unübersehbar<br />

Von Tilo Gräser, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, <strong>Volkssolidarität</strong> Bundesverband e. V.<br />

Begegnungen, Informationen, Vorträge<br />

und Mit-Mach-Kurse – all das<br />

gehörte zum Programm des 10.<br />

Deutschen Seniorentages vom 3. bis<br />

5. Mai 2012 in Hamburg. Und mittendrin<br />

die <strong>Volkssolidarität</strong>, die sich<br />

auch an der dazugehörigen Messe<br />

SenNova mit einem eigenen Stand<br />

beteiligte. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO) hatte, unterstützt<br />

von der Körber-Stiftung, nach Hamburg<br />

eingeladen. Motto der drei<br />

Tage in der Hansestadt an der Elbe<br />

war „Ja zum Alter!“.<br />

Bei der Eröffnung am 3. Mai rief<br />

Bundespräsident Joachim Gauck<br />

dazu auf, die gestiegene Lebenserwartung<br />

als Gewinn zu sehen und<br />

zu nutzen. „Die höhere Lebenserwartung<br />

ist uns schließlich auch<br />

nicht einfach in den Schoß gefallen,<br />

sie ist erarbeitet, manchmal auch erkämpft<br />

worden. Sie ist eine Leistung<br />

unserer Zivilisation, unserer Gesellschaft<br />

und jedes Einzelnen. ... Und<br />

so liegt es jetzt auch in unserer Verantwortung,<br />

das längere Leben zu<br />

einem Gewinn für alle zu machen.<br />

Und dort, wo aus Krankheitsgründen<br />

von Gewinn nicht mehr gesprochen<br />

werden kann, soll es uns<br />

jedenfalls darum gehen, vom Wert<br />

und auch der Würde derer zu spre-<br />

2 2/2012 <strong>VS</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

chen, die dieses für sich selbst nicht<br />

mehr reklamieren können.“ Gauck<br />

stellte klar: „Wir alle werden hier<br />

sehr viel neu oder wieder neu lernen<br />

müssen, denn es wird nicht<br />

ohne die Haltung von Barmherzigkeit<br />

- oder nennen Sie es Solidarität<br />

miteinander - gehen.“<br />

„Ja zum Alter in sozialer Sicherheit“<br />

war das Motto einer Veranstaltungsreihe<br />

innerhalb des umfangreichen<br />

dreitägigen Programms, welche der<br />

Bundesverband der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Prof. Gunnar Winkler und Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland<br />

(SoVD), Foto: Tilo Gräser<br />

gemeinsam mit der Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft (GEW)<br />

und dem Sozialverband Deutschland<br />

(SoVD) organisiert hatte. In drei<br />

Diskussionsrunden ging es am 4.<br />

Mai um die Themen „Wie schützen<br />

wir unsere Rente gegen Kaufkraftverluste?“,<br />

„Armut im Alter und bei<br />

Erwerbsminderung - was ist dagegen<br />

zu tun? und „Gute Arbeit und flexible<br />

Übergänge in den Ruhestand statt<br />

Rente mit 67“.<br />

„Armut im Alter und bei Erwerbsminderung<br />

ist schon heute ein aktuelles<br />

Thema,“ stellte Prof. Dr. Gunnar<br />

Winkler in Hamburg fest, „aber<br />

mehr noch morgen“. Der Präsident<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> sprach in der Diskussionsrunde<br />

„Armut im Alter und<br />

bei Erwerbsminderung - was ist dagegen<br />

zu tun?“. „Wenn sich die Po-<br />

litik nicht bewegt, wird Altersarmut<br />

zunehmend zu einer der grundlegenden<br />

Entwicklungstendenzen des<br />

sozialen Wandels in Deutschland“,<br />

warnte er in der zweiten Diskussionsrunde.<br />

Um das zu verhindern,<br />

sei „ein grundlegender Reformansatz<br />

notwendig, der Maßnahmen im<br />

Arbeitsmarkt und in der Rente miteinander<br />

verbindet“. Kosmetik reiche<br />

nicht mehr.<br />

Wie die Bundesregierung das<br />

sieht, erklärte am zweiten Tag Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel den Besuchern<br />

und Teilnehmern des Seniorentages.<br />

„Aber wir kommen um<br />

einen Punkt nicht umhin - davon bin<br />

ich zumindest zutiefst überzeugt -,<br />

dass die Lebensarbeitszeit nicht kürzer<br />

werden kann, sondern graduell<br />

länger werden muss, damit die Jüngeren<br />

in die Lage versetzt werden,<br />

im Umlageverfahren weiter für die<br />

Solidarität mit den Älteren zu sorgen,<br />

was im Bereich der Rente passiert.“<br />

Merkel freute sich, „dass zumindest<br />

einige von Ihnen Beifall klatschen“<br />

und wunderte sich, dass die von der<br />

Rente mit 67 Betroffenen sich weniger<br />

Sorgen darum machen als die<br />

heutigen Rentner. Die nicht Beifall<br />

klatschten kritisierten genau diese<br />

Sicht, aber auch, dass die Kanzlerin<br />

sich nicht zur Altersarmut äußerte.<br />

Und dass sie nicht auf ihre bis heute<br />

nicht eingehaltene Zusage vom<br />

9. Deutschen Seniorentag in Leipzig<br />

für eine baldige Angleichung des<br />

Rentenwertes Ost einging: „Ich stehe<br />

dazu, dass wir eine solche Angleichung<br />

von Ost und West brauchen.<br />

Ich würde, wenn Sie mich nach dem<br />

Zeitrahmen fragen, sagen, dass das<br />

Thema in den ersten beiden Jahren<br />

der nächsten Legislaturperiode erledigt<br />

sein wird.“ Auch in Hamburg<br />

blieb sie die Antwort schuldig, warum<br />

bis heute nichts geschehen ist.<br />

Die Rentenangleichung war dennoch<br />

Thema auf dem Seniorentag.<br />

Für die Teilnehmer und Besucher lag<br />

die Stellungnahme der BAGSO „Lebensleistung<br />

anerkennen, Altersarmut<br />

vermeiden“ mit entsprechenden<br />

Forderungen aus. Am Stand der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> bei der SenNova gab

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