[S.3] Fanatische Tierschützer Anschlag auf Pelz Müller
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8 BLICK AUF DEN<br />
18-jährige Zeughaus-Praktikantin schreibt im Bürgerblick<br />
Lenas Plädoyer für die jung<br />
Hallo Leute, ich bin Lena, 18, FOS-Schülerin, und mache gerade<br />
ein Praktikum im Jugendtreff Zeughaus. Wer sich bei<br />
uns <strong>auf</strong>hält, kann draußen keinen Stress verbreiten. Aber wo<br />
sollen sich die Jugendlichen in der Stadt denn treffen, wenn<br />
die Sonne scheint und sie keinen Bock <strong>auf</strong> unser schönes Gewölbe<br />
haben?<br />
Lena wollte wissen, was<br />
die Jugendlichen denken,<br />
die am ZOB und am Klostergarten<br />
angeblich immer<br />
wieder zum Ärgernis werden,<br />
weil sie Alkohol konsumieren<br />
und alte Leute<br />
anpöbeln. Sie schnappte<br />
sich eine Filmkamera und<br />
führte Interviews. Ihr Streifen<br />
„ZOB-Kids“ wurde<br />
auch Stadträten gezeigt. Die<br />
wichtigsten Aussagen stehen<br />
unten <strong>auf</strong> dieser Seite.<br />
Im Prinzip erklärten die<br />
Kinder und Jugendlichen<br />
vom Klostergarten und<br />
ZOB, dass sie mit den Vorurteilen<br />
der Erwachsenen<br />
zu kämpfen haben. Sie seien<br />
nicht alle Randalierer. Es<br />
sei zu beoachten, dass die<br />
Jüngsten am wenigsten Respekt<br />
vor der Polizei haben.<br />
Die Beamten werden auch<br />
kritisiert. Sie seien nicht gerade<br />
zimperlich im Umgang<br />
mit den Jugendlichen.<br />
Wo sollen sich die jungen<br />
Wilden in der Stadt <strong>auf</strong>halten?<br />
„Das Zeughaus kann natürlich<br />
nicht alle fassen“,<br />
meint Lena. Der Jugendtreff<br />
sei zweifellos eine wichtige<br />
Einrichtung, aber seit<br />
dem Verbot – keine Partys<br />
und Konzerte nach elf Uhr<br />
– eben keine vollwertige<br />
mehr.<br />
„Es ist keine Lösung,<br />
die Passauer<br />
Jugendlichen in den<br />
Skaterpark nach Kohlbruck<br />
abzuschieben.<br />
Die City muss Treffpunkt<br />
bleiben für Alt<br />
und Jung. Wenn es<br />
knirscht, bitte keine<br />
neuen Verbote!“<br />
Lena meint, „miteinander<br />
zu reden ist<br />
immer der bessere<br />
Weg“. In der Neue<br />
Mitte ist Platz genug,<br />
dass alle Generatiozusammenkommen<br />
können. Dies könnte<br />
die Chance für diesen<br />
neuen Stadtteil sein.<br />
Zitate aus Lenas Film „ZOB-Kids“ :<br />
„Kinder finden es cool, wenn Polizei kommt!“<br />
Der 19-jährige mit dem<br />
kleinen Zopf (Foto oben)<br />
sagt: „Mich stressen die Jugendlichen<br />
und Kinder, die<br />
immer Trouble mit der Polizei<br />
haben. Darum hänge ich<br />
nicht mehr so oft am ZOB<br />
ab. Ich kann schon verste-<br />
hen, wenn sich ältere Menschen<br />
durch rumpöbelnde<br />
Jugendliche bedroht fühlen.“<br />
Warum hängen die Leute<br />
ausgerechnet hier ab ?<br />
„Das ergibt sich durch die<br />
Lage. Hier trifft man sich,<br />
wenn man mit dem Bus<br />
von der Schule oder Arbeit<br />
kommt. Das hat nichts mit<br />
der Neuen Mitte zu tun –<br />
wäre der Busbahnhof wo anders,<br />
würden sich die Leute<br />
dort treffen.<br />
Die „Kids“, so meint er,<br />
„müssen erst ihre Erfahrungen<br />
machen.“ Wenn man<br />
denen das Trinken explizit<br />
verbiete, werde es erst recht<br />
reizvoll.<br />
Die verstärkten Polizeikontrollen<br />
bewirken aus seiner<br />
Sicht genau das Gegenteil:<br />
„Die Kinder finden das<br />
ja ‚cool‘, wenn die Bullen<br />
kommen. und hängen dann<br />
erst recht hier ab. Ich finde,<br />
das bringt auch nichts.“<br />
„Hausverbot im<br />
Zeughaus...“<br />
Die junge Frau mit der<br />
Brille hat schon ihre eigenen<br />
Erfahrungen gemacht,<br />
wo in unserer Stadt die<br />
Grenzen sind.<br />
Gibt es nicht schönere<br />
Plätze in Passau zum gemütlichen<br />
Biertrinken als<br />
hier am ZOB?<br />
Dazu sagt sie: „Das schon.<br />
Aber bei den meisten Sachen<br />
haben wir schon Hausverbot.“<br />
Als komplette Gruppe<br />
würden sie ins Zeughaus gar<br />
nicht eingelassen - wegen<br />
‚Randaliergefahr‘.<br />
Sie meint, früher, am alten<br />
Exerzierplatz, habe es noch<br />
nicht so viel Stress gegeben.<br />
„Aber seit die kleinen Kinder<br />
hier sind, gibt es immer<br />
wieder Ärger. Die kommen<br />
zum Rauchen und S<strong>auf</strong>en<br />
her. Wenn dann die Polizei<br />
kommt, hauen die Kleinen<br />
ab und wir müssen es ausbaden.“