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Dumping-Bohème. Berlins Kreativszene und das schwarze ... - WDR 3

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O-Ton (Rösinger) 2<br />

<strong>WDR</strong> 3 Kulturfeature, 03.11.2012<br />

Die <strong>Dumping</strong>-Bohéme<br />

<strong>Berlins</strong> <strong>Kreativszene</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>schwarze</strong> Loch<br />

Und in dieser ganzen Prekarisierungsdebatte, <strong>das</strong> ging ja dann manchmal so hin,<br />

<strong>das</strong>s man da gejammert hat, <strong>das</strong>s sie gesagt haben: Ach, ich habe nur noch<br />

Projekte, die auf ein Jahr befristet sind. Ich bin <strong>das</strong> ja auch geworden, um nicht<br />

normal arbeiten zu gehen! Also dieses Prekäre, man findet es halt nicht gut, wenn<br />

<strong>das</strong> mal in so eine Richtung geht, wo man richtig Angst hat, wo man nicht mehr<br />

schlafen kann. Hatte ich teilweise schon. Wenn man sich so ins Bett legt <strong>und</strong>: „Oh<br />

Gott, wie soll <strong>das</strong> weitergehen?“ <strong>und</strong> so. Das ist nicht schön. Aber Prekäre sind ja<br />

nicht welche, die warten sehnlich auf die Festanstellung oder so. Das wäre für mich<br />

überhaupt keine Lösung. Davon abgesehen, bin ich jetzt auch zu lange draußen <strong>und</strong><br />

auch zu alt, mich würde eh keiner mehr einstellen, also: wir sind nicht Leute, die<br />

lieber eine Festanstellung hätten.<br />

Sprecherin 2<br />

Über ein Viertel der Berliner Erwerbstätigen, nämlich 28 Prozent, ist heute im<br />

Kreativbereich tätig. - Hertie Berlin Studie 2009.<br />

O-Ton (Rösinger) 3<br />

Das schöne Leben ist einfach auch, nicht jeden Tag arbeiten gehen zu müssen. Was<br />

nicht heißt, <strong>das</strong>s man nicht arbeitet. Manchmal arbeitet man mehr als die anderen<br />

<strong>und</strong> fährt auch nicht in Urlaub. Aber einfach so: mehr Freizeit, mehr Weggehen,<br />

selbstbestimmter arbeiten, was man macht, selbst die Zeit einteilen, Gleichgesinnte<br />

suchen. Es ist auch so ein hedonistischer Ansatz, ne.<br />

Sprecher 1<br />

Christiane Rösinger – Status: Chronistin der Berliner Lo-Fi-Boheme.<br />

O-Ton (Rösinger) 4<br />

Also „Lo-Fi-Boheme“ setzt sich ja von der Boheme ab, wobei Boheme ja auch so ein<br />

überstrapazierter Ausdruck ist. Eigentlich meint man ja so ein freies Künstlerleben,<br />

© Westdeutscher R<strong>und</strong>funk Köln 2012<br />

Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des <strong>WDR</strong> unzulässig. Insbesondere darf <strong>das</strong><br />

Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich<br />

zugänglich gemacht ) werden..<br />

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