Dumping-Bohème. Berlins Kreativszene und das schwarze ... - WDR 3
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<strong>WDR</strong> 3 Kulturfeature, 03.11.2012<br />
Die <strong>Dumping</strong>-Bohéme<br />
<strong>Berlins</strong> <strong>Kreativszene</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>schwarze</strong> Loch<br />
dachte, <strong>das</strong>s er nie Realität wird. In den letzten Jahren sind extrem viele Leute aus<br />
Skandinavien, aus England <strong>und</strong> Frankreich hierher gezogen - <strong>und</strong> <strong>das</strong> hat Berlin<br />
noch mal in eine ganz andere Schwingung gebracht, <strong>und</strong> es fühlt sich so an, als<br />
würde es noch eine Schwingung geben. Es scheint kein Ende zu geben dieser<br />
Bewegung, es ist kein Ende zu sehen.<br />
Sprecher 1<br />
Beende bitte diesen Satz: Berlin ist...<br />
O-Ton (Ruff) 58<br />
Berlin ist...ein aufregende Stadt für mich.<br />
O-Ton (Rösinger) 59<br />
Ich bin wirklich sehr anglophil <strong>und</strong> ich liebe die englische Sprache, aber es regt mich<br />
auch auf, wenn ich hier spazieren gehe, <strong>und</strong> es sind nur noch so dumme Pärchen,<br />
die mir hier entgegenkommen <strong>und</strong> alle reden englisch. Und in jedem Restaurant.<br />
Man wird ja schon auf Englisch angesprochen beim Bestellen. Das regt mich ein<br />
bisschen auf. Man kann jetzt sagen: <strong>das</strong> ist spießig oder so, aber ich fühle mich so<br />
ein bisschen begafft.<br />
Sprecher 1<br />
Christiane Rösinger, Chronistin der Lo-Fi-Boheme<br />
O-Ton (Rösinger) 60<br />
Dann gibt es sehr viele amerikanische Touristen, die gehen mir am meisten auf die<br />
Nerven. Weil sehr viele von denen auch wirklich so anscheinend aus begüterten<br />
Familien kommen <strong>und</strong> hier gleich vier, fünf Monate verbringen, in Cafes rumhängen<br />
<strong>und</strong> darüber reden, was für „crazy artspaces“ es hier gibt <strong>und</strong> so. Und dann ist man<br />
schon froh, wenn der Winter kommt <strong>und</strong> die wieder weg sind.<br />
© Westdeutscher R<strong>und</strong>funk Köln 2012<br />
30<br />
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