Der «Kreisläufer - HC Kriens-Luzern
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Pascal Willisch – vom Talent zur festen Grösse im Schweizer Handball.<br />
Traumberuf «Profi»<br />
«Wer meint, etwas zu sein, hört auf, etwas<br />
zu werden.» Das Lebensmotto,<br />
das sich Pascal Willisch in sein Spielerportrait<br />
auf der <strong>HC</strong>K-Website notieren<br />
liess, ist Programm. Denn zufrieden ist<br />
er mit seinen guten Leistungen noch<br />
lange nicht. «Handballrofi» wäre sein<br />
Traumberuf. Und darauf arbeitet er hin.<br />
Für zwei Jahre hat er beim <strong>HC</strong>K wieder<br />
einen Vertrag unterschrieben und verlockenden<br />
Angeboten widerstanden.<br />
Jetzt wird er mal auf die Karte Handball<br />
setzen und seine Grenzen im Sport<br />
suchen. Kraftkeller, weiterhin Teamtrainings<br />
– mit klarem Fokus, einen Schritt<br />
weiter zu kommen in seiner sportlichen<br />
Entwicklung, die eben erst so richtig<br />
begonnen hat. «Die Finalrunde muss<br />
nächste Saison unser Ziel sein», zeigt<br />
der junge <strong>Kriens</strong>er, dass trotz drei Aufstiegen<br />
noch kein Ende des Erfolgshungers<br />
absehbar ist. «Ich will mich<br />
aufdrängen, möglichst lange Spielanteile<br />
haben und dann meine Chance<br />
nutzen.» Denn auch er weiss, dass in<br />
der kommenden Saison mit Thomas<br />
Zimmermann ein Routinier wieder gesund<br />
sein wird. Doch mit der Konkurrenzsituation<br />
kann er umgehen: «Es<br />
liegt an mir, mich aufzudrängen. Und<br />
KREISLÄUFER<br />
das geht nur über Leistung.» Dass da<br />
die Konkurrenzsituation eher förderlich<br />
als hinderlich ist, glaubt auch er: «Ich<br />
habe zu Thomas Zimmermann ein gutes<br />
Verhältnis.» Konkurrenz belebt das<br />
Geschäft bekanntlich auch im Sport.<br />
Und verhindert falsche Genügsamkeit.<br />
Umfallen – und wieder aufstehen<br />
Wobei diese Gefahr bei Pascal Willisch<br />
ohnehin nicht besonders gross ist.<br />
Auslandprofi? «Wieso nicht, wäre<br />
cool!». Nationalmannschaft? «Wenn ich<br />
mit meiner Leistung den Platz verdiene,<br />
würde mich so was unheimlich stolz<br />
machen.» Und wie viel Glück braucht<br />
es dazu? «Das Glück musst Du dir im<br />
Wesentlichen immer selber erarbeiten!»<br />
Und wer dann alles dafür getan habe<br />
und doch nicht am Ziel ankomme,<br />
müsse sich dann zumindest den Vorwurf<br />
nicht machen, auf halbem Weg<br />
stehen geblieben zu sein. Ein gutes<br />
Beispiel dafür erlebte Pascal Willisch<br />
über Ostern. In absoluter Topform wollte<br />
er seine Zeit bei den Nachwuchs-<br />
Nationalteams abschliessen und sich<br />
mit der Schweizer U21-Auswahl für die<br />
WM in Ägypten qualifizieren. <strong>Der</strong> grosse<br />
Traum einer WM-Teilnahme zerplatzte<br />
– nach 10 Minuten bei einem<br />
MENSCH TEAMS<br />
Kniestich durch einen zypriotischen<br />
Verteidiger. Vier Tore in 10 Minuten –<br />
dann direkt auf den Behandlungstisch<br />
des Physios. «Es hat mich unheimlich<br />
geärgert, weil ich bereit gewesen wäre.<br />
Und weil die Stimmung bei den Spielen<br />
wirklich sehr gut war.» Willisch kehrte<br />
am Osterturnier nicht mehr auf den<br />
Platz zurück, gereicht hat es dem Team<br />
letztlich nicht. «Auf der Tribüne mitzuleiden,<br />
war für mich noch fast schlimmer,<br />
als selber auf dem Platz zu stehen»,<br />
erinnert sich Pascal Willisch an<br />
diese Erfahrung. Umso stärker trumpfte<br />
er nach einer kurzen Rehabilitationszeit<br />
beim <strong>HC</strong> <strong>Kriens</strong> wieder auf. «Umfallen<br />
– und wieder aufstehen» ist eine<br />
Stärke, die starke Persönlichkeiten von<br />
jeher auszeichnete.<br />
Nationalteam: Warum nicht …<br />
So blieben die jüngsten Aufstiege mit<br />
dem <strong>HC</strong>K Karrierehöhepunkte von<br />
Pascal Willisch. Und natürlich das berühmte<br />
Endingen-Spiel, als es um den<br />
Ligaerhalt in der NLB ging. «Volle Halle,<br />
ein schweres Spiel, einmalige Atmosphäre<br />
– und am Schluss der Erfolg.»<br />
Dafür trainieren die Spieler sieben Mal<br />
die Woche. Dafür sind sie bereit, dem<br />
Traum «Spitzensport» alles unterzuordnen.<br />
Bei Pascal Willisch gehört auch<br />
das Thema Nationalteam dazu. Ein<br />
Aufgebot würde ihn freuen. Auch wenn<br />
der Weg bis dahin noch sehr weit ist.<br />
Schliesslich spielt auf seiner Position<br />
einer der wohl besten Schweizer Handballer<br />
der Gegenwart, Manuel Liniger.<br />
Aber auch hier gilt: «<strong>Der</strong> Weg ist das<br />
Ziel.» An einen Bonus durch den <strong>Luzern</strong>er<br />
Nationaltrainer glaubt er nicht.<br />
«Was zählt, ist Leistung auf dem Platz.<br />
Damit ich die zeigen kann, muss ich<br />
schon sehr gut sein. Und wenn ich<br />
dann gut genug bin, dass es fürs Nationalteam<br />
reicht, dann stelle ich mich<br />
auch dieser Aufgabe.» Wohlwissend,<br />
dass ihn dies noch einen Schritt näher<br />
zum Traumberuf bringen würde …<br />
Benedikt Anderes<br />
JUNI 2009<br />
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