Internationale Posaunen-Vereinigung eV - stefan schulz . bass ...
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CD-Rezension<br />
von Josef Gebker<br />
Salve Regina<br />
Klangbilder marianischer<br />
Choräle<br />
Hansjörg Fink, Posaune<br />
Elmar Lehnen, Orgel<br />
2010, Lahn-Verlag, Kevelaer<br />
Salve Regina – Gegrüßt sei die Himmelskönigin.<br />
Der Titel der CD weckt bestimmte Erwartungen: katholisch wird<br />
es zugehen, traditionell und heilig.<br />
Und dann das: ein „Crossover“ zwischen alten Melodien und<br />
jazziger Tonsprache; eine Hommage an eine bewegte, vielleicht<br />
meditativ tanzende Himmelskönigin.<br />
Inspiriert von sechs marianischen Chorälen, ihrerseits Bestandteil<br />
katholischer Liturgie, gehen die beiden Musiker neue, interessante<br />
Wege. Sie interpretieren Bearbeitungen von Komponisten des 20.<br />
und 21. Jhd. und entwickeln eigene Ideen und Improvisationen zu<br />
den historischen Vorlagen.<br />
Ein Glücksfall für dieses Vorhaben ist die Orgel in Kevelaer: 149<br />
klingende Register, die Elmar Lehnen vielfältig und fantasievoll<br />
einsetzt, die er auch im Zusammenklang mit der Posaune<br />
einfühlsam und empathisch bespielt.<br />
Der Posaunist ist Hansjörg Fink, ein Musiker, der sich in die Akustik<br />
der Wallfahrtskirche und in den facettenreichen Klang der Orgel<br />
harmonisch einfügt, dabei aber sehr präsent bleibt.<br />
Er ist erfahrener Jazzmusiker, aber auch in der klassischen<br />
Musik zu Hause; diese Erfahrungen hört man in jeder Phrase<br />
der vorliegenden Aufnahme.<br />
Ein bisschen ist diese CD wie ein musikalisches Gebet; wie<br />
eine instrumentale Meditation – lange Winterabende mit<br />
Kerzenschein und einem Kelch voll Wein scheinen mir der<br />
ideale Rahmen für das Hörerlebnis.<br />
Die Himmelskönigin wird es den beiden Musikern danken<br />
.<br />
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CD-Rezension<br />
von Josef Gebker<br />
In Dulci Jubilo<br />
Eine sächsische Weihnacht der<br />
Spätrenaissance<br />
Instrumenta Musica,<br />
Leitung Ercole Nisini<br />
Querstand, Verlag Kamprad,<br />
Dresden 2009<br />
Die mir vorliegende CD umfasst Advents- und Weihnachtsmusik<br />
sächsischer Komponisten aus dem 16. und 17 Jahrhundert. Dabei<br />
liest sich die Namensliste der Komponisten wie das „Who – is –<br />
who“ des Frühbarock: Samuel Scheidt, Johann Hermann Schein,<br />
Michael Praetorius, Johann Walter und Heinrich Grimm – und alle<br />
kommen aus Sachsen (für einen Westfalen wie mich eine echte<br />
Überraschung).<br />
CD-Rezensionen Salve Regina und In Dulci Jubilo<br />
Das Ensemble „Instrumenta Musica“ besteht aus 10 Musikern und<br />
Musikerinnen und wird geleitet vom Posaunisten Ercole Nisini,<br />
der sich auf das Spielen historischer Posaune (Barockposaune)<br />
spezialisiert hat.<br />
Außer den <strong>Posaunen</strong> werden im Ensemble Zink, Violine und Viola<br />
da braccio, Orgel und ein vierstimmiger Chor zusammengeführt.<br />
Hört man in die CD hinein, verdichtet sich schnell der<br />
Eindruck, dass historische Aufführungspraxis und lebendiges<br />
Musizieren alles andere als ein Gegensatz sind. Begeisternd die<br />
Klangausgewogenheit zwischen Chor und Instrumentalisten, klar<br />
die Intonation, ausgezeichnet die Phrasierung. Man taucht ein in<br />
eine faszinierende Klangwelt; man macht sich auf die Reise in eine<br />
musikalische Vergangenheit und ist danach überzeugt davon, dass<br />
es gut ist, diese Vergangenheit nicht auf sich beruhen zu lassen,<br />
sondern sie immer wieder neu zum Leben zu erwecken.<br />
So wie das hier gelingt, ist das für Freunde alter Musik ein Genuss<br />
und für Skeptiker ein Muss!<br />
Das Booklet ist sehr umfangreich in deutsch, englisch und<br />
französisch und gibt viel Hintergrundinformationen über die<br />
Musik, die Komponisten und die Musiker.<br />
Die Spieldauer der CD beträgt 57 Minuten und dies bei 39 Titeln.<br />
Für Menschen, die gerne „Alte Musik“ in historischer<br />
Aufführungspraxis hören oder kennenlernen möchten, gehört<br />
diese CD unbedingt auf den nächsten Wunschzettel.<br />
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IPV-Printjournal Nr. 19, Herbst 2010, 5. Jahrgang 15