Internationale Posaunen-Vereinigung eV - stefan schulz . bass ...
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oder die von Francesco Rognoni über Pulchra es „per il <strong>bass</strong>o alla<br />
bastarda“ oder auch die instrumentalen Recercadas von Diego<br />
Ortiz über verschiedene Ostinati, die sich als beliebte Stücke für<br />
„historische“ Posaunisten etabliert haben, fnden eine sehr passende<br />
Aufführung mit einer G-Posaune. Die Tenorposaune in G also, die<br />
in Deutschland auch Sekundposaune (da sie eine Sekunde tiefer als<br />
die gemeine rechte Posaune gestimmt ist) genannt wurde, könnte<br />
die ideale Posaune “per sonar alla Bastarda” sein. Ihre wunderbare<br />
Baritonlage, die sich aber tief bis zum G1 und hoch bis zum d’’<br />
erstrecken kann, bietet uns die Möglichkeit, das Repertoire der<br />
Viola Bastarda aufzuführen.<br />
G-Tenorposaune von Anton Schnitzer, 1579.<br />
Accademia Filarmonica di Verona.<br />
Foto by Prof. H. Howey<br />
(1) Erasmus und Anton Schnitzer sind unter den bekanntesten<br />
Instrumentenbauern in Nürnberg in der zweiten Hälfte des<br />
16. Jh.. Von Erasmus Schnitzer ist die älteste Posaune (gebaut<br />
1551), die uns vorhanden geblieben ist, heute im Germanischen<br />
Nationalmuseum Nürnberg aufbewahrt.<br />
(2) Für Posaune in A (a=466 Hz.) ist gemeint, dass die A -<br />
Obertonreihe sich in der ersten Lage befndet, so wie heute bei<br />
B <strong>Posaunen</strong> die B – Obertonreihe. Die physische Länge der<br />
„gemeinen rechten Posaune“ (Tenorposaune) war damals genau<br />
gleich lang wie die heutigen Tenorposaunen. Nur, da bei der<br />
üblichsten Stimmung der Orgeln im 16. und 17. Jh. das „a“ bei ca.<br />
465 Hz. lag, wurden auch die Blasinstrumente so gestimmt. Ein<br />
„a“ auf 466 Hz. in der ersten Lage einer Posaune ist gleich einem<br />
„b“ auf 440 Hz. Also, die Länge ist gleich geblieben. Der Weg, zu<br />
denken, der Posaunisten hat sich durch die Jahrhunderte verändert<br />
und adaptiert an den Wechsel der Stimmungen, die während der<br />
verschiedenen Musikepochen benutzt wurden.<br />
Ankündigungen und über den Autor<br />
Ercole Nisini wird voraussichtlich im April 2011 die CD<br />
“Romanesche, Passamezzi & Follie: Italienische Diminutioni &<br />
Ostinati für Posaune und Basso Continuo” beim Label Querstand der<br />
Verlagsgruppe Kamprad veröffentlichen, auf der er zusammen mit<br />
seinem Ensemble INSTRUMENTA MUSICA das Solorepertoire<br />
für Posaune aus dem Zeitraum 1553 – 1620 präsentieren möchte.<br />
Das gesamtes CD/Konzertprogramm wird mit einer Renaissance-<br />
Barockposaune in G gespielt (463 Hz.), gebaut von Ewald und<br />
Bernhard Meinl - Geretsried. Die Herausgabe der CD wird mit<br />
einem Konzert am 9. April in der Dreikönigskirche Dresden<br />
gefeiert und von einem Workshop beim IPV-Symposium Dresden<br />
2011 (14.-17. April) begleitet. Das gesamte von Ercole Nisini<br />
bearbeitete Notenmaterial wird ebenfalls von der Verlagsgruppe<br />
Kamprad (www.vkjk.de) herausgegeben.<br />
Das Projekt wird von den Firmen Ewald Meinl, Josef Klier und<br />
Heyday’s unterstützt.<br />
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Die “Trombone alla Bastarda”<br />
IPV-Printjournal Nr. 19, Herbst 2010, 5. Jahrgang 9