06.01.2013 Aufrufe

Gemeindebrief - Kirchspiel Großenhainer Land

Gemeindebrief - Kirchspiel Großenhainer Land

Gemeindebrief - Kirchspiel Großenhainer Land

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lutheralphabet zur<br />

Lutherdekade<br />

Buchstabe D<br />

Die heutige Diakonie der evangelischen<br />

Kirche geht zum großen<br />

Teil auf die Neuaufbrüche der<br />

kirchlichen Sozialarbeit im 18.<br />

Jahrhundert (August Hermann<br />

Francke in Halle/Saale) sowie<br />

19. Jahrhundert (Johann H. Wichern<br />

in Hamburg oder Theodor und Friederike<br />

Fliedner in Düsseldorf) zurück. Dafür hatte<br />

Martin Luthers Wiederentdeckung der<br />

„Freiheit eines Christenmenschen“ eine<br />

große Bedeutung: Diese Freiheit entlastet<br />

die Menschen von der Vorstellung, sich<br />

durch gute Werke das Himmelreich<br />

verdienen zu müssen. Stattdessen darf<br />

sich der Mensch aus Gnade angenommen<br />

fühlen bei Gott – und kann aus dieser<br />

Glaubensgewissheit heraus frei handeln.<br />

Gerade diese Befreiung vom religiösen<br />

Zwang gab den Kirchen der<br />

Reformation einen besonderen Schub<br />

zu ungewöhnlichen, neuen Wegen in der<br />

Diakonie.<br />

Zugleich bleiben Glaube und Diakonie<br />

weiterhin ganz eng miteinander verknüpft<br />

– wenn auch nicht im Denkraster der<br />

religiösen Verdienste. Luther schrieb:<br />

„Dass ein Christenmensch lebt in Christo<br />

durch den Glauben, im Nächsten durch<br />

die Liebe, durch den Glauben fähret<br />

er über sich zu Gott, aus Gott fähret er<br />

wieder unter sich durch die Liebe.“ (WA<br />

7,38) Wenn Luther an das kirchliche Amt<br />

des Diakons dachte, dann vor allem an die<br />

Verwaltung des Kirchengutes, besonders<br />

für die Armen. Nach Johannes Calvin ist<br />

dem Diakon, als eines der von der Bibel<br />

Theologisches<br />

gebotenen Ämter, die Almosen-Verwaltung<br />

wie auch die Armen- und Krankenpflege<br />

anvertraut.<br />

Buchstabe F<br />

Der Begriff der Freiheit ist einer der wichtigsten<br />

in Luthers Theologie und Glauben.<br />

Für ihn resultiert die Freiheit<br />

des Menschen aber nicht aus<br />

seiner Natur und aus der<br />

Schöpfungsordnung, die der<br />

Mensch kraft seiner Vernunft<br />

erkennt und erschließt, wie<br />

es Thomas von Aquin noch verstanden<br />

hat. Für Luther gründet die Freiheit in der<br />

Erfahrung des immer neuen befreienden<br />

Handelns Gottes durch die Verkündigung.<br />

Gottes Wort macht frei, und zwar von<br />

der Sorge um ihre eigene Rechtfertigung<br />

vor Gott. Nur eins ist wichtig: dass die<br />

Menschen „in Gottes Willen und in sein<br />

befreiendes Handeln einstimmen“ (Karl<br />

Heinz Voigt).<br />

Luther schrieb: „Ein Christenmensch ist<br />

ein freier Herr aller Dinge und niemandem<br />

untertan.“ und weil diese Freiheit in Gott die<br />

Menschen auch zur Liebe zum Nächsten<br />

freimacht, schreibt Luther sofort im<br />

Anschluss den Satz: „Ein Christenmensch<br />

ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und<br />

jedermann untertan.“<br />

Foto: photocase/Pippilotta<br />

Quelle: luther2017<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!