Herausforderungen an Krankenhausapotheken - IPAM Wismar
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Tabelle 1: Charakteristika der Benchmarking-Apotheken<br />
● Die Apotheken wurden gebeten, die Personalintensität<br />
verschiedener Geschäftsprozesse eigenständig abzuschätzen.<br />
Damit sind die dargestellten Ergebnisse abhängig<br />
von den Angaben aus den Apotheken. Eine Vor-Ort-Prozessbeobachtung<br />
in den Apotheken ist nicht erfolgt.<br />
● Um die Vergleichbarkeit der Daten aus den Apotheken<br />
zu gewährleisten, wurde bei der Definition der Prozesse,<br />
deren Personalkostenintensität abzuschätzen war, auf spezifische<br />
Detailprozesse verzichtet. Unterschieden wurden in<br />
sämtlichen Apotheken 8 zentrale Geschäftsprozesse. Eine<br />
m<strong>an</strong>gelhafte Zuordnung der Apothekenkapazitäten zu den<br />
Prozessen bei Ausfüllen der Fragebögen k<strong>an</strong>n dennoch<br />
nicht gänzlich ausgeschlossen werden.<br />
● Beim Kosten-Benchmarking wurde lediglich auf Arznei-<br />
mittel- und Personalkosten abgestellt,<br />
da diese in Apotheken den weitaus<br />
größten Teil der <strong>an</strong>fallenden Kosten darstellen.<br />
Spezifische Prozesse in Apotheken<br />
können jedoch durch technische<br />
Einrichtungen und Hilfsmittel (Software,<br />
Unit Dose-Automaten etc.) unterstützt<br />
werden bzw. teilweise oder gänzlich bereits<br />
im Status quo <strong>an</strong> Externe ausgelagert<br />
worden sein. Derartige Systeme<br />
und Entscheidungen führen zw<strong>an</strong>gsläufig<br />
zur Substitution von Personaldurch<br />
Sachkosten. Auf die Erhebung<br />
von Sachkosten wurde im Rahmen<br />
dieser Studie jedoch verzichtet, da die<br />
qualitativen Angaben aus den 6 Apotheken<br />
nicht den Schluss zuließen,<br />
dass wesentliche Funktionen in den<br />
Apotheken durch Externe bzw. durch<br />
technische Geräte ausgeführt werden.<br />
Eine Ausnahme stellt Apotheke 5 dar,<br />
die eine Unit Dose-Versorgung mit einem<br />
entsprechenden Automaten durchführt.<br />
● Die <strong>an</strong>twortenden Apotheken gehören<br />
Akutkr<strong>an</strong>kenhäusern <strong>an</strong>, die eine unterschiedliche<br />
Größe und Spezialisierung<br />
aufweisen. Damit ist nicht in jedem<br />
Fall die Vergleichbarkeit der Arzneimittelprozesse<br />
und der im Folgenden darzustellenden<br />
Benchmarking-Daten gegeben.<br />
<strong>Herausforderungen</strong> <strong>an</strong> Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken 12/2007<br />
Apotheke Versorgte Case-Mix-Index Arzneimittelverbrauch Spezifika Vollzeitkräfte in<br />
Betten 2005 2005 zu KH-Preisen der KH-Apotheke<br />
1 2.224 1,084 16.500.000 € Keine 31,5<br />
2 640 0,950 8.200.000 € Keine 11,6<br />
3 522 1,060 2.200.000 € Keine 10,3<br />
4 2.700 1,030 13.600.000 € Keine 17,2<br />
5 1.000 Keine Angabe 3.800.000 € Unit Dose- 7,0<br />
Versorgung<br />
6 2.253 1,134 16.400.000 € Keine 48,4<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 2 zeigt die ersten Benchmarking-<br />
Ergebnisse bezüglich des Arzneimittelverbrauchs<br />
und der Arzneimittelbestände<br />
in den <strong>an</strong> der Studie teilnehmenden<br />
Apotheken. Um Unterschiede in der beh<strong>an</strong>delten<br />
Fallschwere zwischen den<br />
Häusern in die Betrachtung eingehen zu<br />
lassen, wird in Tabelle 2 auch der um<br />
den Case-Mix-Index bereinigte Arzneimittelverbrauch<br />
(auf CMI = 1 berechnet)<br />
ausgewiesen. Die Ergebnisse zeigen<br />
zum einen im Vergleich zum deutschl<strong>an</strong>dweiten<br />
Arzneimittelverbrauch pro<br />
Akutbett in Höhe von 6 215 € 4) eine gute Plausibilität der<br />
Angaben, zum <strong>an</strong>deren jedoch teils deutliche Unterschiede<br />
in den Arzneimittelkosten der Häuser. Es ist davon auszugehen,<br />
dass diese Unterschiede zum Teil durch die Spezialisierung<br />
der belieferten Kliniken auf spezifische Fachgebiete<br />
erklärt werden können. Andererseits ist ebenso plausibel,<br />
dass die Differenzen teilweise auf die unterschiedliche<br />
Fähigkeit der Apotheken, Arzneimittelkosten effizient<br />
zu steuern, zurückgehen. Tabelle 2 zeigt auch, dass die in<br />
den Apotheken vorgehaltenen Arzneimittelbestände deutlich<br />
vonein<strong>an</strong>der abweichen. Laut § 30 ApoBetrO sind<br />
Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken <strong>an</strong>gehalten, den Verbrauch der<br />
versorgten Häuser von 14 Tagen im Lager bereitzuhalten.<br />
Dies entspräche in einer theoretischen Betrachtung ca. 4<br />
Prozent des jährlichen Arzneimittelverbrauchs. Tabelle 2<br />
Tabelle 2: Benchmarking Arzneimittelverbräuche und -bestände (2005)<br />
Apotheke Jährlicher AM-Verbrauch Bereinigter AM-Verbrauch Arzneimittelbest<strong>an</strong>d in<br />
pro versorgtem Bett in € pro versorgtem Bett in € der KH-Apotheke in % des<br />
(CMI=1) jährlichen AM-Verbrauchs<br />
1 7.419 6.844 7,27 %<br />
2 12.813 13.487 7,32 %<br />
3 4.215 3.976 14,55 %<br />
4 5.037 4.890 6,62 %<br />
5 3.800 Keine Angabe 7,23 %<br />
6 7.279 6.419 11,30 %<br />
Durchschnitt<br />
(arithmetisches Mittel)<br />
6.761 9,21 %<br />
Tabelle 3: Personalstruktur der Benchmarking-Apotheken (Anteil <strong>an</strong> gesamter VZK)<br />
Apotheke Anteil Anteil Pharmazie- Summe: Anteil Anteil Anteil<br />
Apotheker ingenieure/PTA Anteil PKA sonstige Ungelernte<br />
pharmazeu- Mitarbeiter<br />
tisches mit<br />
Personal Ausbildung<br />
1 23,8 % 23,8 % 47,6 % 24,8 % 0,0 % 27,6 %<br />
2 24,4 % 34,6 % 59,0 % 32,4 % 0,0 % 8,6 %<br />
3 19,3 % 14,5 % 33,8 % 31,4 % 19,3 % 15,5 %<br />
4 23,4 % 36,4 % 59,8 % 28,6 % 11,6 % 0,0 %<br />
5 28,6 % 28,5 % 57,1 % 14,3 % 14,3 % 14,3 %<br />
6<br />
Durchschnitt<br />
23,8 % 25,0 % 48,8 % 16,1 % 28,9 % 6,2 %<br />
(arithmetisches<br />
Mittel)<br />
23,9 % 27,1 % 51,0 % 24,6 % 12,4 % 12,0 %<br />
VZK: Vollzeitkapazität<br />
1283