Herausforderungen an Krankenhausapotheken - IPAM Wismar
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Abbildung 3: Durchschnittlicher Anteil zentraler Geschäftsprozesse<br />
<strong>an</strong> Personalkapazitäten einer Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke<br />
gegen weist überdurchschnittliche Produktions- und Stationsbelieferungskosten<br />
auf, ohne dass die Arzneimittelkosten<br />
insgesamt überdurchschnittlich ausfallen. Insbesondere<br />
mit Blick auf die Stationslogistik wäre in diesem<br />
Fall eine detaillierte Analyse zu empfehlen. Gleiches gilt für<br />
Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke 3.<br />
Eine Analyse der Ergebnisse für sämtliche 6 beteiligte Apotheken<br />
zeigt zudem 2 überraschende Ergebnisse:<br />
● In der durchschnittlichen betrachteten Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke<br />
dominieren – gemessen <strong>an</strong> den gebundenen Personalkapazitäten<br />
– bei weitem nicht die pharmazeutischen<br />
Funktionen (Abbildung 3). Mindestens 60 Prozent der Personalkapazitäten<br />
einer Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke sind mit logistischen<br />
Aufgaben (Betrieb/Leitung Apotheke, Einkauf/<br />
Wareneing<strong>an</strong>g/Lagerung Arzneimittel, Belieferung Stationen)<br />
beschäftigt. Eine durchschnittliche Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke<br />
ist damit vorwiegend eine logistische Einrichtung, die<br />
vermutlich nicht mehr als ein Drittel ihrer Kapazitäten eigentlichen<br />
pharmazeutischen Aufgaben widmet.<br />
● Apotheken, die einen vergleichsweise hohen Arzneimittelverbrauch<br />
pro Bett aufweisen, zeichnen sich auch durch<br />
hohe Personalkosten in der Apotheke pro Bett aus (Abbildung<br />
4). Dies deutet bei den Apotheken mit den höheren<br />
Kosten entweder auf eine grundsätzlich hohe Komplexität<br />
der Versorgungsstruktur und -prozesse (hoher Anteil von in<br />
der Beschaffung und der Zubereitung/Bereitstellung teuren<br />
Arzneimitteln) oder aber auf hohe Effizienzreserven in der<br />
gesamten Arzneimittelversorgung hin.<br />
Abbildung 4: Personalkosten der Apotheken und Arzneimittelverbrauch<br />
pro versorgtem Bett (Euro)<br />
<strong>Herausforderungen</strong> <strong>an</strong> Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken 12/2007<br />
Schlussfolgerungen: die künftige Positionierung<br />
von Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken<br />
Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken werden im Zuge der weiter vor<strong>an</strong>schreitenden<br />
Liberalisierung des Kr<strong>an</strong>kenhausmarktes und<br />
dem damit einhergehenden steigenden ökonomischen<br />
Druck künftig wie jeder <strong>an</strong>dere Servicebereich eines Hauses<br />
auch rechtfertigen müssen, welche Erträge und Nutzen<br />
für das Kr<strong>an</strong>kenhaus den in der Apotheke genutzten Ressourcen<br />
gegenüberstehen. Die Analyse des Marktes und<br />
auch die im vorliegenden Beitrag präsentierten Vergleichsdaten<br />
zeigen, dass nicht jede Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke bereits<br />
für diese <strong>Herausforderungen</strong> gewappnet ist. Das Benchmarking<br />
von 6 Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken hat neben gravierenden<br />
Kostenunterschieden zwischen den Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken<br />
gezeigt, dass diese für die interne „Mikro-Logistik“<br />
nach wie vor einen Großteil der Ressourcen vorhalten.<br />
Damit wird offensichtlich, dass sich zahlreiche Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken<br />
in naher Zukunft der eigenen Optimierung<br />
zu stellen haben. In diesem Papier werden in diesem Kontext<br />
2 Hypothesen zur weiteren strategischen Positionierung<br />
von Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken aufgestellt.<br />
These 1: Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken werden künftig einen<br />
besonderen Fokus auf die Optimierung der Arzneimittellogistik<br />
legen müssen. Alternative Ansätze (Automatisierung,<br />
Verbundlösungen, Outsourcing etc.) werden hier<br />
eine zentrale Rolle spielen. Dies gilt insbesondere für<br />
Apotheken mit einer kleinen und mittleren Größe.<br />
Automatisierte Lösungen in Logistik und Herstellung erfordern<br />
eine spezifische Betriebsgröße. Dies gilt auch für<br />
Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken, sodass deren durchschnittliche<br />
Betriebsgröße bei Einsatz innovativer und automatisierter<br />
Logistiklösungen steigen muss. 6) Damit wird deutlich, dass<br />
jede Kr<strong>an</strong>kenhausleitung die Positionierung der eigenen<br />
Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke künftig weitaus bewusster und gezielter<br />
als bisher definieren sollte. So ist unter <strong>an</strong>derem das<br />
Einkaufs- und Logistikmodell zu identifizieren, das in Bezug<br />
auf die eigene Größe das optimale ist (Abbildung 5).<br />
Apotheken, die keine hinreichende Größe für automatisierte<br />
Logistiklösungen aufweisen, sollten sich mit Blick auf die<br />
eigene wettbewerbsfähige Positionierung stärker für Verbund-<br />
und Outsourcing-Lösungen entscheiden.<br />
These 2: Das Aufgabenprofil von Kr<strong>an</strong>kenhausapotheken<br />
muss und wird sich verändern. Der strategisch durch eine<br />
Kr<strong>an</strong>kenhausapotheke geschaffene Wert resultiert aus<br />
der durch eine Apotheke wahrgenommenen pharmazeutischen<br />
Steuerung eines Hauses.<br />
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