Ausmaß der Resorption von Kupfer aus kupferhaltigen ... - Apotheke

Gorter · Butorac · Cobian · Kühn · Meyer | Resorption von Kupfer aus kupferhaltigen Dermatika 219
von 0,08 – 2,05 µmol/g (Tab. 1). Ein signifikanter Anstieg
konnte nicht beobachtet werden. Die hohen Standardabweichungen
sind damit zu erklären, dass vier Teilnehmer
bei jeder Messung Einzelwerte weit oberhalb der
normalen Kupferkonzentration zeigten, wobei hier bei
jeweils zwei Teilnehmern eine leichte Tendenz hinsichtlich
eines Anstiegs bzw. eines Abfalls der ermittelten
Kupferkonzentration im Vergleich zur Baseline zu beobachten
war.
Ergebnisse Gruppe B – „Cuprum/Quarz comp.,
Unguentum“
Serum
Von den 19 Frauen in dieser Gruppe gaben 12 an hormonell
zu verhüten, von denen 7 Probandinnen sowohl
zu Studienbeginn als auch im weiteren Studienverlauf
Kupferkonzentrationen oberhalb des Normbereiches
aufwiesen. Ein signifikanter Anstieg (p < 0.01) der Kupferkonzentrationen
innerhalb der beiden Gruppen (hormonell
verhütend/nicht hormonell verhütend) während
der Studiendauer konnte festgestellt werden. In der
Gruppe der Männer traten keine Werte oberhalb des
Normbereichs auf.
Betrachtet man Männer und Frauen zusammen, lässt
sich im Studienverlauf ein Anstieg der Kupferkonzentration
erkennen, wobei die Mittelwerte jedoch unter der
oberen Normgrenze (25,0 µmol/L) lagen (Tab. 2).
Urin
Alle Mittelwerte der gemessenen Kupferkonzentrationen
im Urin lagen unterhalb der oberen Grenze des
Normbereichs (0,94 µmol/L, Tab. 2). Zu Studienbeginn
(Baseline) zeigten vier Probanden deutlich erhöhte Werte
(Abb. 4). Dies bedingt die hohe Standardabweichung
zu diesem Zeitpunkt. Im weiteren Studienverlauf lagen
die Kupfergehalte im Normbereich, nur am Studienende
wurde ein Wert oberhalb der Normgrenze gefunden.
Kopfhaar
Die erhaltenen Mittelwerte der Kupferkonzentration
im Haar lagen im gesamten Studienverlauf im Normalbereich
von 0,08 – 2,05 µmol/g (Tab. 2), ein Anstieg war
nicht erkennbar. Nur ein Wert zeigte sich zu Studienbeginn
(Baseline) leicht oberhalb der Normgrenze.
Schlussfolgerungen
Aufgrund der im Normbereich liegenden mittleren
Kupfermengen im Kopfhaar sowie der Blut- und Urinwerte
ist davon auszugehen, dass die topische Anwendung
der untersuchten Präparate keine toxikologisch relevante
Resorption von Kupfer bzw. Kupfer-I-Oxid bewirkt.
Die generell höheren Kupferkonzentrationen im
Serum von Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen,
stehen in Übereinstimmung mit der in der Literatur
beschriebenen Erhöhung der Normwerte unter dem
Einfluss von Östrogenen.
Die großen Unterschiede hinsichtlich Salbengrundlage,
Kupfer-Konzentration und -Verbindung der zwei untersuchten
Präparate hatten keinen relevanten Einfluss
auf das Ausmaß der Kupferresorption nach topischer
Applikation.
µmol/L
µmol/L
µmol/L
µmol/L
Abb. 1: Kupfer Salbe rot
Serumkupferkonzentration (Frauen)
50
45
40
35
30
25
20
15
10
Baseline
1. Woche
3. Woche
Abb. 2: Kupfer Salbe rot
Serumkupferkonzentration (Männer)
28
26
24
22
20
18
16
14
12
10
8
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
Baseline
1. Woche
3. Woche
Abb. 3: Kupfer Salbe rot
Kupferkonzentration im Urin
1,4
0
Baseline
1. Woche
3. Woche
4. Woche
4. Woche
4. Woche
Abb. 4: Cuprum/Quarz comp., Unguentum
Kupferkonzentration im Urin
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
Baseline
1. Woche
3. Woche
4. Woche
8. Woche
8. Woche
8. Woche
8. Woche
Abb.1:
„Kupfer Salbe rot“:
Studienverlauf der
Kupferkonzentration
im Serum bei
Frauen; die gepunkteten
Linien
markieren den
Normbereich der
Serumkupferkonzentration.
Abb. 2:
„Kupfer Salbe rot“:
Studienverlauf der
Kupferkonzentration
im Serum bei
Männern; die gepunkteten
Linien
markieren den
Normbereich der
Serumkupferkonzentration.
Abb. 3:
„Kupfer Salbe rot“:
Studienverlauf der
Kupferkonzentration
im Urin; die
gepunkteten
Linien markieren
den Normbereich
der Kupferkonzentration.
Abb. 4:
„Cuprum/Quarz
comp., Unguentum“:Studienverlauf
der Kupferkonzentration
im
Urin, die gepunkteten
Linien markieren
den Normbereich
der Kupferkonzentration.