Integration der psychischen Belastungen in die ... - Arbeitsinspektion
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22 I n T E G R AT I O n D E R P S yc H I S c H E n B E L A S T U n G E n I n D I E G E Fä H R D U n G S B E U RT E I L U n G<br />
4. Qualifizierung <strong>der</strong> betrieblichen Akteure<br />
Die Qualifizierung <strong>der</strong> Steuerungsgruppe und aller an<strong>der</strong>en<br />
mit <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Gefährdungs beurteilung betei -<br />
ligten Personen ist unverzichtbar für e<strong>in</strong>e zielgerich tete<br />
und effektive Umsetzung. Die nutzung e<strong>in</strong>er externen<br />
Beratung bei <strong>der</strong> Entwick lung e<strong>in</strong>es Analysekonzepts er -<br />
setzt nicht <strong>die</strong> Quali fizierung <strong>der</strong> betrieblichen Akteure.<br />
Um e<strong>in</strong>e breite Unterstützung für <strong>die</strong> Gefährdungs beur -<br />
teilung zu sichern, kann es s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, neben den aktiv<br />
an <strong>der</strong> Gefährdungsbeurteilung beteiligten Personen auch<br />
e<strong>in</strong>en möglichst großen Teil von Führungs kräften und das<br />
Gremium <strong>der</strong> betrieblichen Interes senvertretung zu<br />
schulen.<br />
Ziel <strong>der</strong> Schulungen muss <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Vermitteln<br />
von Kriterien zur menschengerechten Gestaltung <strong>der</strong><br />
Arbeit und das Erzeugen e<strong>in</strong>es Grund verständnisses über<br />
das Entstehen von <strong>psychischen</strong> <strong>Belastungen</strong> se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e<br />
Aufklärung über <strong>die</strong> Wirkungszusammenhänge von psy -<br />
chischen <strong>Belastungen</strong> und gesundheitlichen Folgewirkun -<br />
gen sollte <strong>die</strong> Schu lungsteilnehmer für den Stellenwert<br />
<strong>der</strong> Thematik sensibilisieren und damit zum Paradigmen -<br />
wechsel h<strong>in</strong> zum präventiven Gesundheitsschutz beitragen.<br />
5. Entwicklung e<strong>in</strong>es Konzepts<br />
Das Arbeitsschutzgesetz und <strong>die</strong> Aufsichtsbehö rden<br />
formulieren über den § 5 des Arbeitsschutz gesetzes h<strong>in</strong> -<br />
aus ke<strong>in</strong>e konkreten Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong> Analyse konzept<br />
zur Umsetzung <strong>der</strong> Gefährdungs beurteilung. Der Arbeit -<br />
geber, und bei Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>stitutionali sierten<br />
betrieblichen Interessen vertretung Arbeitgeber und<br />
Interessenvertretung, haben unter <strong>der</strong> Beachtung <strong>der</strong><br />
Mitbestimmung e<strong>in</strong> Vorgehen zu erarbeiten, das <strong>die</strong><br />
Gefährdungsbeurteilung auf <strong>die</strong> speziellen Belange des<br />
Unternehmens zuschneidet.<br />
Die Aufgabe <strong>der</strong> Konzeptentwicklung sollte an den AK<br />
Gefährdungsbeurteilung bzw. das Gefährdungsbeur tei -<br />
lungsteam verwiesen werden. Für <strong>die</strong> Konzeptentwicklung<br />
sollte <strong>die</strong> Beratung <strong>der</strong> Fach kraft für Arbeitssicherheit und<br />
des Betriebsarztes <strong>in</strong> Anspruch genommen werden. Wenn<br />
bei <strong>die</strong>sen betrieblichen Akteuren noch ke<strong>in</strong>e Erfahrungen<br />
im Umgang mit <strong>psychischen</strong> <strong>Belastungen</strong> vorliegen, ist es<br />
s<strong>in</strong>nvoll, zum<strong>in</strong>dest für den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Analyseprojekt<br />
e<strong>in</strong>e externe Beratung h<strong>in</strong>zuzuziehen. Im Wesentlichen<br />
sollten folgende Punkte im Vorgehens konzept festgelegt<br />
werden:<br />
– Vorgehen bei <strong>der</strong> Erfassung von Fehlbelastungen <strong>in</strong><br />
den Bereichen Arbeitssicherheit, Hygiene, Ergo nomie,<br />
chemische und physikalische <strong>Belastungen</strong>, körperliche<br />
<strong>Belastungen</strong> etc.<br />
– Vorgehen bei <strong>der</strong> Erfassung psychischer Fehlbelastungen<br />
– E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Beschäftigten <strong>in</strong> <strong>die</strong> Gefährdungs -<br />
beurteilung<br />
– Rückmeldung von Ergebnissen<br />
– Dokumentation<br />
– Maßnahmenumsetzung<br />
– Art <strong>der</strong> Wirksamkeitskontrolle<br />
– Prozessstabilisierung.