SwissGuide Wallis (4990 KB) - Deka (Swiss)

April bis Oktober
Ringkuhkämpfe. Sie stehen da und
würdigen sich keines Blickes. Das dunkle
Fell glänzt in der Sonne, die mächtigen
Brustkörbe heben und senken sich,
es stehen sich jeweils rund 700 Kilogramm
geballte Kraft gegenüber. Dann
scharren sie mit den Hufen, senken den
Kopf und mit einer unerwarteten
Schnelligkeit schießen die beiden Kolosse
aufeinander los. Hörner treffen
mit einem dumpfen Knall aufeinander,
Muskeln zeichnen sich unter den massigen
Körpern ab, wenn sie sich Stirn an
Stirn und mit bedrohlichem Stampfen
gegeneinander stemmen. Das Ringen
kann bis zu einer halben Stunde dauern.
Die Kuh, die von ihrer Gegnerin
aus der Arena gedrängt wird, hat verloren,
wer freiwillig aufgibt, ebenfalls. So
beeindruckend das Duell aussieht:
Verletzungen sind selten, Blut fließt
kaum. Die Eringer-Kühe sind eine
kämpferische Rasse, sehr eigensinnig
und streitlustig. Nachdem sie den
Winter im Stall verbracht haben, geht
es im Frühling vor dem Alpaufzug
darum, die Königin zu bestimmen, die
Chefin der Herde, der die besten
Flecken Weide zustehen. Gekämpft
wird in fünf Kategorien, streng nach
Gewichtsklassen, und die sechs besten
Tiere jeder Kategorie qualifizieren sich
für das große Finale, das jedes Jahr im
Mai in Aproz bei Sion stattfindet. Mehr
als 10.000 Zuschauer wollen sich jeweils
den Kampf der Gigantinnen, an
dem die „reine des reines” (Königin der
Königinnen) bestimmt wird, nicht entgehen
lassen. Die Stiere haben übrigens
nichts zu melden. Bei den Eringern
herrscht das Matriarchat.
Aktuelle Termine jeweils unter
www.matterhornstate.ch/de