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<strong>amz</strong><br />

auto motor zubehör<br />

Sehen und gesehen werden<br />

Scheinwerfer im Wandel der Zeit<br />

Adaptive Lichtsysteme<br />

MAHA<br />

spezial<br />

3/2011<br />

Digitale Scheinwerferprüfung<br />

Der schnelle Weg zur korrekten Einstellung


Impressum<br />

<strong>amz</strong><br />

01:<br />

Editorial Inhalt<br />

auto motor zubehör<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Adresse: Hans-Böckler-Allee 7,<br />

30173 Hannover<br />

Postanschrift: 30130 Hannover<br />

kfz@schluetersche.de<br />

www.kfz.schluetersche.de<br />

Redaktion:<br />

Richard Linzing (verantw.)<br />

Telefon 08261 7628983<br />

Telefax 08261 7628984<br />

linzing@schluetersche.de<br />

Verlagsleitung:<br />

Klaus Krause<br />

Verlagsbereich KFZ<br />

Verlagsbereichsleitung Kfz-Medien:<br />

Eckhard Schulte<br />

Telefon 0511 8550-2610<br />

schulte@schluetersche.de<br />

Vertrieb/Abonnement-Service:<br />

Telefon 0511 8550-2636<br />

Telefax 0511 8550-2405<br />

vertrieb@schluetersche.de<br />

Producing:<br />

Melanie Leining, Heike Lokay,<br />

lokaydesign.de<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Hannover<br />

(BLZ 250 501 80), Konto 101 99 00<br />

Siehe Anzeigenpreisliste <strong>amz</strong> –<br />

auto motor zubehör Nr. 49<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Verlages unter ausführlicher<br />

Quellenangabe gestattet. Gezeichnete<br />

Artikel decken sich nicht unbedingt<br />

mit der Meinung der Redaktion.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte haftet der Verlag nicht.<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort:<br />

Hannover<br />

Druck: CW Niemeyer Druck GmbH<br />

Böcklerstraße 13, 31789 Hameln<br />

Die Titel des Verlagsbereichs KFZ<br />

im Überblick:<br />

• <strong>amz</strong> – auto motor zubehör<br />

www.<strong>amz</strong>.de<br />

• bfp fuhrpark + management<br />

www.fuhrpark.de<br />

• GO GLOBAL BIZ<br />

www.goglobalbiz.de<br />

• Kfz-MeisterService (integriert in <strong>amz</strong>)<br />

• NKWpartner<br />

www.NKWpartner.de<br />

Adaptive<br />

Lichtsysteme<br />

MAHA<br />

spezial<br />

3/2011<br />

Digitaler<br />

Vorteil<br />

Längst kommt die Gesetzgebung dem<br />

technischen Fortschritt in der Automobiltechnik<br />

nicht mehr hinterher. Beispiel<br />

Diesel-AU: Für moderne Selbstzünder<br />

ist eine veraltete Messtechnik vorgeschrieben,<br />

die nicht einmal im Ansatz mehr<br />

etwas messen kann. Bei modernen Lichtsystemen<br />

verhält es sich ähnlich. Die Zulieferer-<br />

und Automobilindustrie haben mittlerweile<br />

kamerabasierte Lichtsysteme auf den Markt<br />

gebracht, die ein maximales Ausleuchten der<br />

Fahrbahn bei minimaler Blendung anderer Verkehrsteilnehmer<br />

ermöglichen. Das ist ein nicht<br />

zu unterschätzender Beitrag für mehr Sicherheit<br />

auf unseren Straßen.<br />

Für die Funktionsprüfung solcher Systeme<br />

im Rahmen der Hauptuntersuchung gelten<br />

allerdings immer noch Richtlinien, die schon<br />

über 40 Jahre alt sind. Sicher ist daran nicht<br />

alles verkehrt und für einen Großteil der am<br />

Markt befindlichen passiven Scheinwerfersysteme<br />

zutreffend. Allerdings ist mit klassischen<br />

Scheinwerfereinstellgeräten, die im Grunde<br />

genommen die im § 50 StVZO vorgeschriebene<br />

Prüfwand nachbilden, bei modernen Lichtsystemen<br />

mit situationsbedingter Lichtverteilung<br />

nicht mehr viel auszurichten. Hier sind digitale<br />

Scheinwerfereinstellgeräte wie das Lite 3<br />

von Maha klar im Vorteil, da sie die Hell-Dunkel-Grenze<br />

rechnerisch ermitteln. Damit lässt<br />

sich eine klare Aussage über die Scheinwerfereinstellung<br />

treffen. Ich bin gespannt, wie<br />

lange es dauern wird, bis der Gesetzgeber die<br />

Notwendigkeit neuer Prüftechnik für die Lichtkontrolle<br />

bei der HU erkennt. Hoffentlich nicht<br />

so lange, bis noch ein sicherheitstechnisch relevanter<br />

Prüfpunkt bei der HU zur Farce wird.<br />

Richard Linzing<br />

stellvertretender Chefredakteur <strong>amz</strong><br />

3<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

„Komplexe Lichtsysteme<br />

erfordern präzise Messmittel“<br />

Gespräch mit Manfred Rudhart,<br />

über die Auswirkung moderner<br />

Lichtsysteme auf dies Prüfen der<br />

Scheinwerfereinstellung<br />

Sehen und gesehen werden<br />

Von der Glühlampe zur LED –<br />

vom Abblend- und Fernlicht zum<br />

maskierten Dauerfahrlicht:<br />

Die Entwicklung der Frontscheinwerfer<br />

Gut sehen, wenig blenden<br />

Die Rahmenbedingungen der StVZO<br />

für eine korrekte Scheinwerfereinstellung<br />

Digitale Scheinwerferprüfung<br />

Beschreibung des digitalen<br />

Scheinwerfereinstellgerätes Lite 3<br />

von Maha<br />

Der schnelle Weg zur korrekten<br />

Scheinwerfereinstellung<br />

Das Lite 3 von Maha im praktischen Einsatz:<br />

Aufstellort, Bedienung, Funktionen<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

Lite3


„Komplexe Lichtsysteme<br />

erfordern präzise<br />

Messmittel“<br />

_ Manfred Rudhart, Produktmanager Prüftechnik bei Maha,<br />

erklärt die Auswirkungen moderner Lichtsysteme auf das<br />

Prüfen der Scheinwerfereinstellung, die Sicherheitsrisiken<br />

durch vernachlässigte Randfaktoren und veraltete<br />

Gerätetechnik sowie die Lösung von Maha für die<br />

zeitgemäße Lichtprüfung.<br />

<strong>amz</strong>: Welche Bedeutung haben Lichtsysteme<br />

für die Fahrzeugsicherheit?<br />

Rudhart: Gut sehen und gesehen werden<br />

sind seit der Erfindung des Automobils<br />

wichtige Aspekte für die Sicherheit im<br />

Straßenverkehr. Denn was nützt beispielsweise<br />

ein perfekt funktionierendes Bremssystem,<br />

wenn Hindernisse zu spät erkannt<br />

werden. Die entscheidende Reaktionszeit<br />

bleibt dann wortwörtlich auf der Strecke.<br />

Die Fahrzeughersteller betreiben deshalb<br />

einen sehr großen Aufwand, um die<br />

Lichtsysteme weiterzuentwickeln. Die Ergebnisse<br />

sind komplexe Lichtsysteme, wie<br />

zum Beispiel das adaptive frontlighting<br />

system AFS verschiedener Hersteller. Hier<br />

werden die Lichtintensität und die Lichtverteilung<br />

situationsbedingt angepasst,<br />

so dass beispielsweise Fußgänger und<br />

Radfahrer am Fahrbahnrand besser erkannt<br />

werden. Dank besserer Sichtbedingungen<br />

werden Nachtfahrten wesentlich<br />

entspannter, was zu mehr Sicherheit im<br />

Straßenverkehr führt.<br />

<strong>amz</strong>: Welche Auswirkungen hat das auf<br />

die Arbeit in Kfz-Werkstätten und Prüforganisationen?<br />

Rudhart: Um so komplexer die Scheinwerfersysteme<br />

werden, desto genauer müssen<br />

die Prüf- und Messwerkzeuge, also<br />

die Scheinwerfereinstellgeräte, werden.<br />

Aus unserer Sicht verfügen bis dato die<br />

wenigsten Kfz-Werkstätten über die Voraussetzung,<br />

solch komplexe Lichtsysteme<br />

wie das AFS einstellen oder vermessen<br />

zu können. Nivellierte Prüfplätze sowie<br />

geeignete und kalibrierte Scheinwerfereinstellgeräte<br />

stehen oft nicht zur Verfü-<br />

gung. Die meisten am Markt befindlichen<br />

Scheinwerfereinstellgeräte entsprechen<br />

nicht den Anforderungen der aktuellen<br />

Fahrzeugtechnik.<br />

<strong>amz</strong>: Was sind denn die Herausforderungen<br />

beim Prüfen und Einstellen aktiver<br />

Lichtsysteme?<br />

Rudhart: Die von den Fahrzeugherstellern<br />

geforderte Genauigkeit beim Prüfen und<br />

Einstellen moderner Lichtsysteme ist nur<br />

mit präzisen Messmitteln und auf einem<br />

geeigneten, also exakt nivellierten Messplatz<br />

zu erzielen. Diverse Abweichungen,<br />

etwa ein falscher Beladungszustand des<br />

Fahrzeugs, ein falsch eingestellter Reifenfülldruck<br />

der Räder oder ein unebener<br />

Messplatz verfälschen das Messergebnis<br />

enorm. Außerdem lässt sich die Lage der<br />

zu bewertenden Hell-Dunkel-Grenze mit<br />

dem menschlichen Auge oft nur ungenau<br />

erfassen, was zu einer weiteren Ungenauigkeit<br />

beim Messergebnis führt.<br />

<strong>amz</strong>: Welche Lösung bietet Maha für diese<br />

Problematik?<br />

Rudhart: Maha hat bereits vor einigen<br />

Jahren das innovative Scheinwerfereinstellgerät<br />

Lite 3 in den Markt eingeführt.<br />

Hierbei handelt es sich um ein präzises<br />

Messwerkzeug, das den Anforderungen<br />

heutiger und künftiger Lichtsysteme gewachsen<br />

ist. Mit Hilfe der integrierten<br />

CMOS-Kamera wird das Scheinwerfer-<br />

Abbild digitalisiert und die Hell-Dunkel-<br />

Grenze rechnerisch ermittelt. Fehlbeurteilungen<br />

der Scheinwerfereinstellung im<br />

Rahmen der Hauptuntersuchung oder<br />

bei Service- und Reparaturarbeiten sind<br />

Manfred Rudhart,<br />

Produktmanager Prüftechnik<br />

bei Maha: „Die visuelle Beurteilung<br />

der Scheinwerfereinstellung ist zu<br />

ungenau und blendet den Kfz-Fachmann<br />

unnötig.“<br />

damit ausgeschlossen. Wir liefern jedoch<br />

nicht nur das Gerät, sondern beraten und<br />

unterstützen unsere Kunden dabei, in ihrem<br />

Betrieb die geforderten Messplatzbedingungen<br />

zu schaffen. Da sich das Lite 3<br />

problemlos an neue Lichtsysteme und Gesetzesvorgaben<br />

anpassen lässt, steht Kfz-<br />

Werkstätten und Prüforganisationen ein<br />

Scheinwerfereinstellgerät zur Verfügung,<br />

das für die Zukunft bestens gerüstet ist.<br />

<strong>amz</strong>: Welche Vorteile bietet das Lite 3<br />

für das Prüfen und Einstellen klassischer<br />

Scheinwerfer an?<br />

Rudhart: Alle genannten Vorteile des Lite<br />

3 gelten natürlich auch für klassische<br />

Scheinwerfersysteme. So misst es beispielsweise<br />

präzise die Lichtstärke und<br />

hilft dabei, defekte Scheinwerfer sicher<br />

zu diagnostizieren. Die Möglichkeit, Messergebnisse<br />

zu dokumentieren, verschafft<br />

dem Kfz-Fachmann zudem glaubhafte<br />

Argumente für die Reparaturnotwendigkeit.<br />

Das schnelle und exakte Einstellen<br />

mit Hilfe des akustischen Einstellmodus<br />

verkürzt zudem die Arbeitszeit für das Einstellen<br />

der Scheinwerfer und ermöglicht<br />

beispielsweise im Rahmen der Lichtwochen<br />

im Oktober einen höheren Fahrzeugdurchsatz.<br />

Nicht zuletzt gilt zu bedenken,<br />

dass bei klassischen Lichtsystemen meistens<br />

leistungsschwächere Lichtquellen<br />

zum Einsatz kommen, so dass eine präzise<br />

Scheinwerfereinstellung hier erst recht<br />

eine bedeutende Rolle für die Verkehrssicherheit<br />

spielt.<br />

<strong>amz</strong>: Herr Rudhart, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

MAHA spezial 3/2011 3


Spezial Adaptive Lichtsysteme<br />

Sehen und<br />

gesehen werden<br />

_ Von der Glühlampe zur LED – vom Abblend- und Fernlicht zum<br />

maskierten Dauerfahrlicht: Frontscheinwerfer haben in den letzten<br />

Jahren gewaltige Entwicklungssprünge erlebt. Bei Gesetzgebung<br />

und Prüftechnik blieb jedoch alles unverändert.<br />

Die Beleuchtungseinrichtung<br />

zählt zu den wichtigsten<br />

Sicherheitssystemen des Fahrzeugs.<br />

Sie hat einerseits die<br />

Aufgabe, die Fahrbahn bei<br />

Dunkelheit und schlechten Wetterbedingungen<br />

bestmöglich auszuleuchten, so<br />

dass der Autofahrer den Straßenverlauf<br />

und Hindernisse rechtzeitig erkennen<br />

kann. Andererseits stellt sie sicher, dass<br />

das Fahrzeug von anderen Verkehrsteilnehmern<br />

zuverlässig erkannt wird –<br />

ohne diesen jedoch, zum Beispiel durch<br />

Blendwirkung, die Sicht zu nehmen.<br />

Von der Glühlampe zur LED<br />

Die Fahrzeugbeleuchtung hat im Laufe<br />

der Automobilgeschichte gewaltige<br />

technologische Entwicklungsstufen<br />

durchlebt. Die elektrische Beleuchtungsanlage<br />

mit Glühlampen feierte vor etwa<br />

100 Jahren im Auto Premiere. Mitte der<br />

60er Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />

folgte dann die Einführung der Halogenlampe.<br />

Sie ist bis heute noch in wei-<br />

4 MAHA spezial 3/2011<br />

terentwickelter Form in einem Großteil<br />

aktueller Fahrzeugmodelle vorzufinden.<br />

Anfang der 1990er Jahre wurde die<br />

Gasentladungslampe, auch Xenon-Licht<br />

genannt, in Serie eingeführt. Hier wird<br />

LED-Scheinwerfer bieten zahlreiche Lichtfunktionen<br />

und Designern einen großen Spielraum<br />

bei der Gestaltung, ohne dass Kompromisse<br />

bei der Fahrbahnausleuchtung eingegangen<br />

werden müssen. Foto: Audi<br />

das Licht nicht wie üblich durch ein Glühwendel<br />

sondern durch einen Lichtbogen<br />

erzeugt. Hierbei findet eine Hochdruck-<br />

Gasentladung in einem Glaskolben<br />

statt. Als Gas wird vorzugsweise Xenon<br />

verwendet. Dank großer Fortschritte<br />

in der Entwicklung von Hochleistungs-<br />

LEDs konnten in jüngster Vergangenheit<br />

Fahrzeuglichtsysteme mit Voll-LED<br />

Scheinwerfern realisiert werden. Ziel der<br />

Entwicklung war jeweils, so viel Licht wie<br />

möglich auf die Straße zu bringen und<br />

das in einem tageslichtähnlichen Lichtspektrum<br />

und bei einem möglichst niedrigen<br />

Energieverbrauch.<br />

Scheinwerferbauarten<br />

Noch bis weit über die Mitte des letzten<br />

Jahrhunderts waren Reflexionsscheinwerfer<br />

der Standard. Hier folgte die<br />

Scheinwerfergestaltung der Funktion.<br />

Das Ziel, eine möglichst hohe Lichtausbeute<br />

zu erreichen, ließ den Designern<br />

aufgrund großer Reflektoren nicht viel<br />

Gestaltungsspielraum. Erst der Übergang<br />

von Reflexions- zu Projektionsscheinwerfern<br />

brachte die Wende. Projektionsscheinwerfer<br />

benötigen weniger<br />

Bauraum und bringen das Licht gebündelt<br />

auf die Straße, was weniger Streulicht<br />

und eine schärfere Hell-Dunkel-<br />

Grenze zur Folge hat. Bei den neuesten<br />

LED-Scheinwerfern spielt die Form der<br />

Scheinwerfer eine noch geringere Rolle.<br />

Da sie aus zahlreichen einzelnen LED-<br />

Segmenten bestehen, lassen sie sich<br />

sehr flexibel an das Fahrzeugdesign anpassen<br />

und bieten Designern einen sehr<br />

großen Spielraum bei der Markendiffe-<br />

Aufbau eines LED-Scheinwerfers. Foto: Audi


enzierung, ohne dass Kompromisse bei<br />

der Fahrbahnausleuchtung eingegangen<br />

werden müssen.<br />

Innovative Lichtfunktionen<br />

Eine ähnliche Entwicklung wie die<br />

Scheinwerferbauarten ist auch bei der<br />

Entwicklung der Lichtfunktionen zu beobachten.<br />

Lange Zeit kannte der Hauptscheinwerfer<br />

lediglich zwei Funktionen:<br />

Das Abblendlicht und das Fernlicht. Sie<br />

wurden über zwei Glühwendel in einer<br />

Glühlampe, zwei getrennten Reflektoren<br />

oder bei Gasentladungslampen mit Hilfe<br />

von auf- und abklappbaren Blenden realisiert.<br />

Um den Gegenverkehr Fahrzeug<br />

nicht zu blenden, wurde erst die manuelle<br />

Leuchtweitenregelung eingeführt.<br />

Fahrzeuge mit Xenon-Scheinwerfern<br />

müssen grundsätzlich mit einer automatischen<br />

Leuchtweitenregelung und<br />

einem Scheinwerferreinigungssystem<br />

ausgestattet sein. Bei der automatischen<br />

Leuchtweitenregelung erfassen Sensoren<br />

den Höhenstand der Achsen. Stellmotoren<br />

bringen den Scheinwerfer dann<br />

in vertikaler Richtung in die richtige Position.<br />

Auf diese Weise werden auch die<br />

Nickbewegungen des Fahrzeugs beim<br />

Bremsen und Beschleunigen ausgeglichen.<br />

Mit dem Abbiege- und Kurvenlicht<br />

kamen erstmals Systeme zum Einsatz,<br />

mit denen der Lichtkegel auch in horizontaler<br />

Richtung verstellt werden konnte.<br />

Die damit wesentlich bessere Ausleuchtung<br />

der Fahrbahn beim Abbiegen<br />

und Kurvenfahren schafft bei Dunkelheit<br />

noch mehr Sicherheit. Das Abbiegelicht<br />

wird von den Automobilherstellern meist<br />

als statische Lösung realisiert, indem entweder<br />

ein Zusatzscheinwerfer oder eine<br />

der beiden Nebelleuchten angesteuert<br />

wird. Beim Kurvenlicht handelt es sich<br />

meist um ein dynamisches System, das<br />

in Abhängigkeit unterschiedlicher Faktoren<br />

wie Geschwindigkeit, Lenk- und<br />

Gierwinkel des Fahrzeugs usw. mit Hilfe<br />

eines Stellmotors das gesamte Projektionsmodul<br />

um einen definierten Winkel<br />

in eine bestimmte Richtung schwenkt.<br />

Dynamischer Lichtassistent<br />

Darauf aufbauend haben die Automobilhersteller<br />

und Zulieferer weitere innovative<br />

Lichtfunktionen entwickelt, die<br />

den Lichtkegel situationsbedingt an die<br />

jeweiligen Sicht- und Verkehrsverhältnisse<br />

anpassen. So haben die Fahrzeughersteller<br />

mittlerweile Lichtfunktionen<br />

realisiert wie Kreuzungslicht, Landstraßenlicht,<br />

Stadtlicht oder Autobahnlicht.<br />

Ein Beispiel für eines der derzeit innovativsten<br />

Lichtsysteme am Markt ist der<br />

Dynamische Lichtassistent (DLA) von<br />

Volkswagen, der auch als „maskiertes<br />

Dauerfahrlicht“ (MDF) bezeichnet wird<br />

und bereits in mehreren Modellreihen<br />

zum Einsatz kommt. Mit dem DLA lässt<br />

sich eine maximale Ausleuchtung der<br />

Fahrbahn und der Randbereiche realisieren,<br />

ohne dabei vorausfahrende oder<br />

entgegenkommende Fahrzeuge zu blenden.<br />

Der Dynamische Lichtassistent basiert<br />

auf dem Zusammenspiel einer<br />

multifunktionalen Frontkamera, einer<br />

Software zur Bildverarbeitung sowie der<br />

Xenon-Scheinwerfer. Über die Frontkamera<br />

werden vorausfahrende bzw. entgegenkommende<br />

Fahrzeuge erkannt.<br />

Diese Informationen werden digital ausgewertet<br />

sowie die genaue Position und<br />

Breite der erkannten Fahrzeuge ermittelt.<br />

Zusammen mit weiteren Fahrzeuginformationen,<br />

wie Geschwindigkeit,<br />

Lenkradwinkel oder der allgemeinen<br />

Beleuchtungssituation, wird damit situationsabhängig<br />

und automatisch die<br />

optimale Lichtverteilung errechnet. Entsprechend<br />

der errechneten Lichtverteilung<br />

wird nun im Xenon-Scheinwerfer<br />

eine spezielle walzenförmige Blende zwischen<br />

Lichtquelle und Projektionslinse<br />

so bewegt, dass die anderen erkannten<br />

Verkehrsteilnehmer möglichst nicht<br />

geblendet werden. Sie werden quasi in<br />

der Lichtverteilung ausgespart.<br />

Variable Hell-Dunkel-Grenze<br />

Die innovative Lichtverteilung moderner<br />

Lichtsysteme hat zur Folge, dass<br />

die Hell-Dunkel-Grenze nicht mehr wie<br />

Mögliche Lichtfunktionen mit modernen<br />

Lichtassistenzsystemen am Beispiel des<br />

neuen Audi A6. Foto: Audi<br />

bei früheren Lichtsystemen statisch<br />

sondern variabel ist. Manfred Rudhart,<br />

Produktmanager Prüftechnik bei Maha<br />

weist in diesem Zusammenhang darauf<br />

hin, dass die aktuelle Gesetzgebung für<br />

das Überprüfen des Lichtsystems im<br />

Rahmen der periodischen technischen<br />

Fahrzeugüberwachung noch nicht auf diese<br />

technische Entwicklung abgestimmt<br />

ist. Mit den weit verbreiteten analogen<br />

Lichteinstellgeräten sei das Ermitteln der<br />

Hell-Dunkel-Grenze und damit das Prüfen<br />

auf korrekte Einstellung teilweise gar<br />

nicht mehr möglich. Anders beim digitalen<br />

Lichteinstellgerät Lite 3 von Maha.<br />

Laut Rudhart ist es in der Lage, alle modernen<br />

Lichtfunktionen aufzuzeichnen<br />

und die Hell-Dunkel-Grenze rechnerisch<br />

und damit sehr präzise zu ermitteln.<br />

Damit steht Kfz-Werkstätten und Prüforganisationen<br />

heute schon eine Lösung<br />

für das sichere Prüfen moderner Lichtsysteme<br />

zur Verfügung.<br />

Richard Linzing<br />

Der Dynamische Lichtassistent bewirkt dass die anderen<br />

Verkehrsteilnehmer quasi in der Lichtverteilung ausgespart<br />

und somit nicht geblendet werden. Foto: VW<br />

MAHA spezial 3/2011 5


Spezial Adaptive Lichtsysteme<br />

Gut sehen,<br />

wenig blenden<br />

_ In Deutschland sind die Rahmenbedingungen für das korrekte<br />

Einstellen der Fahrzeugscheinwerfer in der StVZO exakt<br />

definiert. Diese Vorgaben sind im Werkstattalltag aber nicht<br />

immer präsent. Hier eine Zusammenfassung.<br />

Um eine möglichst hohe Sicherheit<br />

im Straßenverkehr zu<br />

gewährleisten, müssen die<br />

Scheinwerfer eines Fahrzeugs<br />

bei Abblendlicht eine<br />

maximale Fahrbahnausleuchtung erreichen,<br />

ohne jedoch den Gegenverkehr<br />

zu blenden. Die korrekte Einstellung<br />

der Scheinwerfer ist also ein wichtiges<br />

Sicherheitskriterium im Straßenverkehr.<br />

Deshalb hat der Gesetzgeber genau<br />

definiert, wann eine Blendung vorliegt<br />

und wie die Scheinwerfereinstellung<br />

im Rahmen der Hauptuntersuchung zu<br />

prüfen ist. So gilt beispielsweise nach<br />

§ 50 Abs. 6 StVZO „eine Blendung des<br />

Gegenverkehrs für behoben, wenn die<br />

Beleuchtungsstärke in einer Entfernung<br />

von 25 m vor jedem einzelnen Scheinwerfer<br />

auf einer Ebene senkrecht zur<br />

Fahrbahn in Höhe der Scheinwerfermitte<br />

und darüber nicht mehr als 1 Lux<br />

beträgt.“ Diese Forderung wird dem<br />

Gesetzestext zufolge in der Regel dann<br />

6 MAHA spezial 3/2011<br />

erfüllt, wenn die Scheinwerfer den Richtlinien<br />

entsprechend eingestellt sind.<br />

Prüfvoraussetzungen<br />

Die gesetzlichen Vorgaben für das korrekte<br />

Einstellen der Fahrzeugscheinwerfer<br />

sind in der „Richtlinie für die Einstellung<br />

und die Prüfung von Scheinwerfern<br />

an Kraftfahrzeugen“ verankert. Sie beschreibt<br />

wie das Fahrzeug vor der Prüfung<br />

zu konditionieren ist und wie die<br />

Scheinwerfer anhand der Hell-Dunkel-<br />

Grenze einzustellen sind.<br />

So muss beim zu prüfenden Fahrzeug<br />

zunächst der Reifendruck überprüft und<br />

ggf. gemäß Herstellervorgaben korrigiert<br />

werden. Das zu prüfende Fahrzeug darf<br />

außerdem nicht beladen sein. Pkw sind<br />

jedoch mit einer Person oder 75 kg auf<br />

dem Fahrersitz zu belasten. Ferner ist das<br />

Fahrzeug nach dem Beladen einige Meter<br />

zu rollen, damit sich die Federn richtig<br />

setzen. Bei Fahrzeugen mit manueller<br />

Nach einer Reparatur an der Fahrzeugfederung<br />

oder bei Änderungen und Maßnahmen,<br />

die die Scheinwerfereinstellung beeinflussen,<br />

müssen die Scheinwerfer stets neu eingestellt<br />

werden. Foto: Maha<br />

Leuchtweitenregelung muss der Prüfer<br />

darauf achten, dass sich die Verstelleinrichtung<br />

in der Grundposition befindet.<br />

Zudem ist das Fahrzeug auf eine<br />

ebene Fläche zu stellen. Für die Überprüfung<br />

der Scheinwerfereinstellung nach<br />

§ 29 StVZO gibt es dafür genaue Angaben.<br />

Demnach darf die Standfläche des<br />

Scheinwerfereinstellprüfgerätes eine<br />

Abweichung von ±0,5 mm/m nicht überschreiten.<br />

Für die Standfläche des Fahrzeugs<br />

gilt eine maximale Abweichung<br />

von ±1 mm/m.<br />

Einstellmaß „e“<br />

Für das Prüfen der Scheinwerfereinstellung<br />

sieht die Richtlinie eine helle,<br />

verstellbare und ebene Fläche vor, die<br />

in 10 m Entfernung vom Scheinwerfer<br />

senkrecht zur Standfläche des Fahrzeugs<br />

und zur Fahrzeuglängsachse anzubringen<br />

ist. Auf der Fläche ist eine Zentralmarke<br />

und ein horizontaler Trennstrich<br />

anzubringen. Die Zentralmarke muss in<br />

der zur Fahrzeuglängsachse parallelen<br />

Ebene liegen, die vertikal durch die Mitte<br />

des Scheinwerfers geht. Der Trennstrich<br />

muss auf die Höhe h eingestellt<br />

werden. Die Höhe h wird in Zentimeter<br />

angegeben und errechnet sich aus der<br />

Höhe des Scheinwerfermittelpunktes zur<br />

Fahrzeugaufstandsfläche (H) abzüglich<br />

des Einstellmaßes e (siehe Tabelle). Das<br />

Zur exakten Prüfung der Scheinwerferein-<br />

stellung muss das Fahrzeug und das<br />

Einstellgerät auf einer ebenen Fläche stehen.


Einstellmaß e wird meistens in Prozent<br />

angegeben. So bedeutet beispielsweise<br />

der Wert von e gleich 1,2 Prozent, dass<br />

der Trennstrich auf der Prüffläche, die in<br />

einer Entfernung von 10 m zum Scheinwerfer<br />

aufzustellen ist, um 12 cm unterhalb<br />

der Höhe des Scheinwerfermittelpunktes<br />

liegen muss.<br />

Die von der Richtlinie vorgeschriebene<br />

Prüffläche ist allerdings aufgrund<br />

des Platzbedarfs und der meist ungünstigen<br />

Lichtverhältnisse nicht praxisgerecht.<br />

Deshalb kommen in Prüfhallen<br />

und Kfz-Werkstätten überwiegend<br />

Scheinwerfereinstellgeräte zum Einsatz,<br />

die mit Hilfe einer optischen Vorrichtung<br />

den Lichtstrahl bündeln und auf eine im<br />

Gerät integrierte Prüftafel projektieren.<br />

Die Vorgaben für die Scheinwerfereinstellgeräte<br />

sind in der „Richtlinie für die<br />

Prüfung von Scheinwerfer-Einstell-Prüfgeräten“<br />

geregelt. Beim Einsatz von Geräten,<br />

die dieser Richtlinie entsprechen,<br />

müssen die Bedienungsanweisungen<br />

des jeweiligen Geräteherstellers beachtet<br />

werden.<br />

Scheinwerfereinstellung<br />

Im weiteren Verlauf beschreibt die Richtlinie<br />

für die Einstellung und die Prüfung<br />

von Scheinwerfern an Kraftfahrzeugen,<br />

wie die Scheinwerfer eingestellt sein<br />

müssen, damit sie die gesetzlichen Vorgaben<br />

erfüllen. Demnach muss bei Pkw-<br />

Scheinwerfern mit asymmetrischem<br />

Abblendlicht die Hell-Dunkel-Grenze<br />

links von der Mitte den Trennstrich auf<br />

der Prüftafel berühren. Der Schnittpunkt<br />

zwischen dem linken – möglichst waagerechten<br />

– und dem rechten ansteigenden<br />

Teil der Hell-Dunkel-Grenze (auch Knickpunkt<br />

genannt), muss auf der Senkrechten<br />

durch die Zentralmarke liegen. Die<br />

Lichtbündelmitte des Fernlichts ist exakt<br />

auf die Zentralmarke auszurichten. Nebelscheinwerfer<br />

und symmetrisches Abblendlicht<br />

sind so einzustellen, dass die<br />

höchste Stelle der Hell-Dunkel-Grenze<br />

den Trennstrich berührt und möglichst<br />

waagerecht verläuft.<br />

Nicht zuletzt weist der Gesetzestext<br />

darauf hin, dass nach einer Reparatur an<br />

der Fahrzeugfederung sowie bei Änderungen<br />

und Maßnahmen, die die Scheinwerfereinstellung<br />

beeinflussen, die<br />

Scheinwerfer stets neu einzustellen sind.<br />

Dies empfiehlt sich auch beim Austausch<br />

einer Glühlampe.<br />

Enge Prüftoleranzen<br />

Im Rahmen der Hauptuntersuchung<br />

müssen die lichttechnischen Einrichtungen<br />

neben Zustand, Ausführung, Anzahl<br />

und Funktion auch auf die Einstellung<br />

und das Einhalten von Systemdaten<br />

geprüft werden. Letzteres gilt vor allem<br />

für aktive Lichtsysteme.<br />

Bei der Prüfung der Scheinwerfereinstellung<br />

im Rahmen der Hauptuntersuchung<br />

gilt für Pkw in vertikaler Richtung<br />

eine maximale Abweichung von 0,5 Prozent<br />

nach oben und unten. Für Lkw beträgt<br />

dieser Wert 1 Prozent nach oben<br />

Das Prüfgerät muss senkrecht zur<br />

Standfläche des Fahrzeugs und<br />

rechtwinklig zur Fahrzeuglängsachse<br />

positioniert werden. Foto: Linzing<br />

und 0,5 Prozent nach unten. In horizontaler<br />

Richtung darf der Knickpunkt nicht<br />

mehr als 0,5 Prozent von der Senkrechten<br />

durch die Zentralmarke nach rechts oder<br />

links abweichen. Nach den Worten von<br />

Manfred Rudhart, Produktmanager Prüftechnik<br />

bei Maha, geben zahlreiche Fahrzeughersteller<br />

für die Scheinwerfereinstellung<br />

noch engere Toleranzgrenzen<br />

an. Sie betragen in vertikaler Richtung in<br />

vielen Fällen gerade mal 0,2 Prozent.<br />

Hohe Mängelquote<br />

Wie die Statistiken der Prüforganistationen<br />

zeigen, liegen die Mängel an der Beleuchtungsanlage<br />

schon seit Jahren ganz<br />

weit vorne. Die Mängelquote nimmt mit<br />

dem Fahrzeugalter zu und steigt in der<br />

Altersklasse von 10jährigen Fahrzeugen<br />

laut TÜV-Report 2011 auf bis 30,3 Prozent.<br />

„Unserer Erfahrung nach werden<br />

diese hohen Mängelquoten zu einem<br />

bedeutenden Teil durch eine falsche<br />

Scheinwerfereinstellung verursacht“,<br />

sagt Rudhart. Dies sei darin begründet,<br />

dass in Kfz-Werkstätten das Einstellen<br />

der Scheinwerfer nach Arbeiten im Bereich<br />

der Frontpartie oft vernachlässigt<br />

wird und die Rahmenbedingungen mit<br />

Blick auf die Fahrzeugkonditionierung,<br />

die Vorgaben an den Messplatz oder<br />

das Scheinwerfereinstellgerät in vielen<br />

Fällen nicht erfüllt werden. Hier muss<br />

seinen Worten zufolge im Sinne einer<br />

Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />

eine neue Sensibilisierung auf dieses<br />

wichtige Thema in der Kfz-Branche erfolgen.<br />

Dies gelte vor allem mit Blick auf die<br />

neuen aktiven Lichtsysteme mit variabler<br />

Lichtverteilung und die damit einhergehenden<br />

höheren Anforderungen an moderne<br />

Lichteinstellprüfgeräte.<br />

Richard Linzing<br />

Für das Prüfen der Scheinwerfereinstellung sieht der Gesetzestext eine helle, verstellbare<br />

und ebene Fläche vor, die in 10 m Entfernung vom Scheinwerfer senkrecht anzubringen ist.<br />

Diese wird mit einem Scheinwerfereinstellgerät nachgebildet.<br />

MAHA spezial 3/2011 7


Spezial Adaptive Lichtsysteme<br />

Digitale<br />

Scheinwerferprüfung<br />

_ Neue Scheinwerfersysteme mit variabler Hell-Dunkel-Grenze<br />

stellen hohe Anforderungen an das Scheinwerfereinstellgerät.<br />

Das Lite 3 von Maha analysiert präzise das Scheinwerferabbild<br />

und zeigt blitzschnell die Scheinwerfereinstellung an.<br />

Dank innovativer Technik ist es bestens für das Prüfen heutiger<br />

und künftiger Lichtsysteme geeignet.<br />

Das Überprüfen der Scheinwerfereinstellung<br />

gehört für<br />

Kfz-Werkstätten und Prüforganisationen<br />

zu einer von<br />

vielen Standardaufgaben im<br />

Arbeitsalltag. Sei es im Rahmen der<br />

Inspektion, nach Reparaturarbeiten im<br />

Bereich der Frontpartie, beim Austausch<br />

des Leuchtmittels, bei den jährlichen<br />

Lichtwochen im Oktober oder spätestens<br />

im Rahmen der Hauptuntersuchung<br />

muss der Fachmann sicherstellen,<br />

dass die Hell-Dunkel-Grenze in dem<br />

vom Gesetzgeber vorgegebenen Bereich<br />

liegt. Damit wird gewährleistet, dass die<br />

Scheinwerfer die Fahrbahn optimal ausleuchten,<br />

ohne den Gegenverkehr oder<br />

vorausfahrende Fahrzeuge zu blenden.<br />

Für das Überprüfen der Scheinwerfereinstellung<br />

sind in Kfz-Werkstätten<br />

und Prüforganisationen analoge Scheinwerfereinstellgeräte<br />

weit verbreitet. Sie<br />

basieren auf einer Technik, die bereits<br />

mehrere Jahrzehnte alt ist. „Für das<br />

Überprüfen neuerer Lichtsysteme stößt<br />

diese Technik deutlich an ihre Grenzen“,<br />

sagt Manfred Rudhart, Produktmanager<br />

8 MAHA spezial 3/2011<br />

Prüftechnik bei Maha. Seinen Worten<br />

zufolge verfügen moderne Scheinwerferbauarten<br />

über eine variable Hell-Dunkel-<br />

Grenze. Deren Lage ist in vielen Fällen<br />

mit bloßem Auge nur noch schwer zu beurteilen.<br />

Beispielsweise erzeugen Xenon-<br />

Scheinwerfer einen Blausaum um den<br />

Lichtkegel, was zu einer falschen Interpretation<br />

des Scheinwerferabbildes führen<br />

kann. Das führe dazu, dass Scheinwerfer<br />

in Kfz-Werkstätten häufig falsch<br />

eingestellt werden und somit die Sicherheit<br />

im Straßenverkehr beeinträchtigt<br />

wird. Zudem lassen sich die Prüfergebnisse<br />

mit analogen Scheinwerfereinstellgeräten<br />

nicht dokumentieren.<br />

Rechnerische Ermittlung der<br />

Hell-Dunkel-Grenze<br />

Mit dem digitalen Scheinwerfereinstellgerät<br />

Lite 3 von Maha gibt es laut Rudhart<br />

diese Probleme nicht. Es verfügt über<br />

eine eingebaute „high dynamic range<br />

CMOS-Kamera“, die das Scheinwerferabbild<br />

digitalisiert und zur Weiterverarbeitung<br />

an die geräteeigene Steuerelek-<br />

Das digitale Scheinwerfereinstellgerät Lite 3 von<br />

Maha ermittelt rechnerisch die Hell-Dunkel-<br />

Grenze und zeigt deren Position grafisch oder<br />

numerisch auf dem Gerätedisplay an.<br />

Fotos: Linzing<br />

tronik weiterleitet. Ein leistungsfähiger<br />

Mikroprozessor ermittelt rechnerisch aus<br />

dem digitalisierten Scheinwerferabbild<br />

die Hell-Dunkel-Grenze und zeigt deren<br />

Position grafisch und numerisch auf dem<br />

Gerätedisplay an.<br />

Das hat nicht nur den Vorteil, dass<br />

der Anwender das Prüfergebnis schnell<br />

und zweifelsfrei erkennen kann. Er wird<br />

im Gegensatz zu analogen Scheinwerfereinstellgeräten<br />

nicht mehr durch Lichtreflexionen<br />

geblendet. „Die blendfreie<br />

Beurteilung der Scheinwerfereinstellung<br />

verbessert die Ergonomie am Arbeitsplatz<br />

und schützt den Mitarbeiter<br />

vor allem bei Reihenuntersuchungen,<br />

etwa während der Lichttest-Wochen im<br />

Herbst“, sagt Rudhart. Die Gerätesoftware<br />

unterstützt den Fachmann zudem<br />

bei der Auswertung der Messergebnisse,<br />

indem angezeigt wird, ob sich die Hell-<br />

Dunkel-Grenze in dem vom Gesetzgeber<br />

vorgegebenen Bereich befindet.<br />

Solide und<br />

praxisgerechte Technik<br />

Das Scheinwerfereinstellgerät Lite 3 von<br />

Maha ist benutzerfreundlich und nach<br />

praktischen Gesichtspunkten konstruiert<br />

worden. Die technisch bewährte<br />

Gerätekonstruktion mit verschleißfreier<br />

Präzisions-Führungssäule bürgt für einen<br />

Das Lite 3 ist mit einer verschleißfreien<br />

Präzisions-Führungssäule ausgestattet. Die<br />

Höhenverstellung des Messgehäuses erfolgt<br />

klemmfrei und lässt sich mit einer Hand<br />

bedienen.


langjährigen Einsatz auch bei Dauereinsatz.<br />

Der Gerätefuß kann entweder mit<br />

Laufschienen oder mit Kunststoffrollen<br />

geliefert werden. Die Höhenverstellung<br />

des Messgehäuses erfolgt klemmfrei<br />

und lässt sich mit einer Hand bedienen.<br />

Ein in der Führungssäule integriertes<br />

Ausgleichsgewicht ermöglicht diese<br />

komfortable Bedienung.<br />

Für das schnelle Ausrichten des Gerätes<br />

an der Fahrzeugmittelachse verfügt<br />

das Lite 3 über einen vollflächigen Ausrichtspiegel<br />

mit einer Hilfslinie. Im Vergleich<br />

zu anderen Lösungen mit einem<br />

Spiegel-Schlitz erleichtert die von Maha<br />

gewählte Spiegelkonstruktion das Ausrichten<br />

des Scheinwerfereinstellgerätes<br />

erheblich, so Rudhart. Noch präziser und<br />

schneller lässt sich das Gerät jedoch mit<br />

dem optional erhältlichen Strich-Laser<br />

positionieren.<br />

Das Lite 3 ist desweiteren mit einem<br />

großen und übersichtlichen Bedienfeld<br />

ausgestattet. Dort finden sich neben<br />

dem zentral angeordneten grafischen<br />

LCD-Display vier Funktionstasten und die<br />

Wahltasten für die Lichtfunktion jeweils<br />

für den rechten und linken Scheinwerfer.<br />

Damit hat der Anwender die Möglichkeit,<br />

die Lichtfunktionen bzw. zu prüfenden<br />

Scheinwerfer wie Fernlicht, Abblendlicht,<br />

Nebelscheinwerfer und Tagfahrleuchten<br />

direkt anzuwählen.<br />

Die Spannungsversorgung des Lite<br />

3 erfolgt über eine aufladbare Batterie.<br />

Sie gewährleistet einen problemlosen<br />

„Stand-Alone“-Betrieb von bis zu 14<br />

Stunden. Im Lieferumfang ist ein Steckernetzteil<br />

für das Aufladen der Akkus<br />

enthalten.<br />

Vielseitige Gerätefunktionen<br />

Die Gerätesoftware lässt sich intuitiv<br />

über die vier Funktionstasten bedienen.<br />

Die ermittelte Scheinwerfereinstellung<br />

wird entweder grafisch (Position der<br />

Hell-Dunkel-Grenze) oder numerisch angezeigt.<br />

Das Lite 3 ermittelt nicht nur die<br />

Neigung des Scheinwerfers sondern auch<br />

die Lichtintensität und die Blendung.<br />

Damit ist der Anwender in der Lage, mit<br />

stichhaltigen Argumenten seine Kunden<br />

auf erblindete Scheinwerfer hinzuweisen<br />

und zu dokumentieren, dass die Blendung<br />

des Scheinwerfers die gesetzlichen Vorgaben<br />

nicht übersteigt. Apropos gesetzliche<br />

Vorgaben: Durch den eingesetzten Single-<br />

Chip-Prozessor mit Flash-Speicher kann<br />

das Gerät jederzeit an länderspezifische<br />

oder weitere Gesetzgebungen angepasst<br />

werden. Zudem kann die Gerätesoftware<br />

individuell an zahlreiche Sprachen angepasst<br />

werden.<br />

Eine weitere sehr praktische Funktion<br />

des Lite 3 ist der so genannte „akustische<br />

Einstellmode“. Er ermöglicht es dem Kfz-<br />

Fachmann, den Scheinwerfer mit Hilfe<br />

von akustischen Signalen und ohne Sichtkontakt<br />

zum Gerätedisplay oder Prüffeld<br />

einzustellen. Je weiter die Ist-Scheinwerferposition<br />

von der Sollposition abweicht,<br />

desto länger ist der Tonintervall. Die Tonintervalle<br />

werden wie bei einem Rückfahrwarner<br />

kürzer, wenn sich die Einstellung<br />

der Sollpositon nähert. Bei optimal<br />

eingestelltem Scheinwerfer erfolgt ein<br />

Dauerton.<br />

Das große und übersichtliche Bedienfeld des<br />

Lite 3 enthält neben dem zentral angeordneten<br />

grafischen LCD-Display vier Tasten für die<br />

Funktionsauswahl sowie die acht Wahltasten<br />

für die linke und rechte Lichtfunktionen.<br />

Dank digitaler Signalverarbeitung ist<br />

das Lite 3 nicht nur in der Lage, die Fahrzeugscheinwerfer<br />

zu prüfen. Mit entsprechenden<br />

Adaptern, die Radarsignale<br />

in Laserstrahlen umwandeln, lassen sich<br />

mit dem Lite 3 auch ACC-Sensoren auf<br />

korrekte Einstellung prüfen und ggf. neu<br />

justieren.<br />

Optionale PC-Anbindung<br />

Zur anschaulichen Darstellung der Messergebnisse<br />

auf einem PC-Monitor und<br />

zur Dokumentation derselben kann<br />

das Lite 3 optional per Funk oder Kabel<br />

mit einem PC verbunden werden. Hierzu<br />

eignet sich insbesondere die Maha-<br />

Prüfsoftware „Eurosystem“. Damit wird<br />

die Scheinwerfereinstellung zusammen<br />

mit vielen weiteren Prüfergebnissen, sei<br />

es im Rahmen einer amtlichen Untersuchung<br />

bzw. bei der Fahrzeugan- oder<br />

-abnahme zentral gespeichert und per<br />

Protokollausdruck dokumentiert.<br />

„Mit dem Lite 3 haben wir ein Gerät<br />

auf den Markt gebracht, das alle heutigen<br />

und künftigen Anforderungen an<br />

ein Scheinwerfereinstellgerät erfüllt“,<br />

sagt Rudhart. Zahlreiche Testreihen bei<br />

führenden Fahrzeugherstellern haben<br />

seinen Worten zufolge die hohe Präzision<br />

des Lite 3 unter Beweis gestellt. Vor<br />

allem bei modernen adaptiven Lichtsystemen<br />

mit variabler Hell-Dunkel-Grenze<br />

sei das Lite 3 unerlässlich, um eine korrekte<br />

Grundeinstellung der Scheinwerfer<br />

durchführen zu können.<br />

Richard Linzing<br />

Zur anschaulichen Darstellung der Messergebnisse auf einem PC-Monitor und zur Dokumentation<br />

derselben kann das Lite 3 optional per Funk oder Kabel mit einem PC verbunden werden.<br />

MAHA spezial 3/2011 9


Spezial Adaptive Lichtsysteme<br />

Der schnelle<br />

Weg zur korrekten<br />

Scheinwerfereinstellung<br />

_ Passt die Scheinwerfereinstellung eigentlich? Mit konventionellen<br />

Scheinwerfereinstellgeräten lässt sich diese Frage nicht immer genau<br />

beantworten. Das Lite 3 von Maha liefert eine präzise Auswertung<br />

der Scheinwerfereinstellung und unterstützt den Fachmann mit<br />

praktischen Funktionen bei der Justage derselben.<br />

Für die meisten Kfz-Werkstätten<br />

ist das Überprüfen und Einstellen<br />

der Scheinwerfer reine Routine.<br />

Doch gerade bei Arbeiten, die täglich<br />

erledigt werden, besteht die<br />

Gefahr, dass sich Fehler einschleichen,<br />

die zu einem falschen Arbeitsergebnis<br />

führen. Das ist besonders beim Einstellen<br />

der Scheinwerfer riskant. Stehen sie zu<br />

tief, fehlen dem Autofahrer bei Dunkelheit<br />

vielleicht gerade die entscheidenden<br />

Meter Sicht, um einem Hindernis auszuweichen<br />

oder zum Stehen zu kommen.<br />

Sind die Scheinwerfer zu hoch eingestellt,<br />

blenden sie entgegenkommende<br />

und vorausfahrende Fahrzeuge, was<br />

ebenfalls ein Sicherheitsrisiko darstellt.<br />

Aufstellort und<br />

Fahrzeugkonditionierung<br />

Einer der wichtigsten Punkte für die korrekte<br />

Scheinwerfereinstellung ist die<br />

Wahl des Scheinwerfereinstellplatzes.<br />

Er muss absolut eben sein (Siehe auch<br />

Beitrag ab Seite 6). Unebenheiten, Wölbungen,<br />

Neigungen und Vertiefungen<br />

führen zwangsweise zu falschen Messergebnissen.<br />

Leider wird diese wichtige<br />

Voraussetzung in Kfz-Werkstätten oft<br />

10 MAHA spezial 3/2011<br />

vernachlässigt, wie Manfred Rudhart,<br />

Produktmanager Prüftechnik bei Maha<br />

aus seiner langjährigen Erfahrung zu berichten<br />

weiß.<br />

Desweiteren ist vor dem Überprüfen<br />

der Scheinwerfereinstellung das Fahrzeug<br />

entsprechend den gesetzlichen<br />

Vorgaben, beziehungsweise nach Herstellervorschrift<br />

zu konditionieren. Dazu<br />

gehört, dass das Fahrzeug nicht beladen<br />

sein darf, der Luftdruck korrekt eingestellt<br />

ist, der Fahrersitz mit einer Person<br />

oder einem Gewicht von 75 kg belastet<br />

ist und die manuelle Leuchtweitenregelung<br />

in der Grundposition steht. Bei<br />

automatischen Leuchtweiteregelsystemen<br />

ist deren Funktion zu prüfen. In einigen<br />

Fällen – zum Beispiel nach einer<br />

Unfallreparatur oder beim Austausch<br />

eines Scheinwerfers – müssen aktive<br />

Lichtsysteme per Diagnosegerät in die<br />

Einstellposition gebracht werden. Damit<br />

wird sichergestellt, dass sich der oder die<br />

Verstellmotoren in den Scheinwerfern in<br />

der Mittelposition befinden, so dass nach<br />

der Korrektur der Grundeinstellung genügend<br />

Regelweg in alle Richtungen zur<br />

Verfügung steht. Hierbei ist unbedingt<br />

die jeweilige Herstellervorschrift zu beachten.<br />

Dank akustischem Einstellmodus und dem<br />

Anschluss an einen PC können die Scheinwerfer<br />

mit dem Lite 3 auch ohne direkten<br />

Sichtkontakt zum Gerät eingestellt werden.<br />

Fotos: Linzing<br />

Scheinwerfereinstellgerät<br />

ausrichten<br />

Im nächsten Schritt muss das Scheinwerfereinstellgerät<br />

rechtwinklig zur<br />

Fahrzeuglängsachse ausgerichtet werden.<br />

Hierzu verfügt das Lite 3 von Maha<br />

über einen vollflächigen Ausrichtspiegel<br />

mit einer längs verlaufenden schwarzen<br />

Hilfslinie. Zum Ausrichten des Scheinwerfereinstellgerätes<br />

muss sich der<br />

Fachmann zwei symmetrische Bezugspunkte<br />

an der Fahrzeugfront aussuchen.<br />

Das können beispielsweise die Enden<br />

des Kotflügels oder markante Punkte an<br />

der Motorhaube sein. Den Erfahrungen<br />

Rudharts zufolge, ist es aufgrund des<br />

modernen Fahrzeugdesigns allerdings<br />

immer schwieriger, an der Karosserie<br />

geeignete Bezugspunkte zu finden. In<br />

solchen Fällen rät er, die Motorhaube zu<br />

öffnen. Im Motorraum lassen sich immer<br />

Bezugspunkte finden, zum Beispiel die<br />

Federbeindome.<br />

Hat der Fachmann die Bezugspunkte<br />

ausgewählt, muss das Scheinwerfereinstellgerät<br />

in der Fahrzeugmitte positioniert<br />

werden. Hierbei sollte beachtet<br />

Vor dem Überprüfen der Scheinwerferein-<br />

stellung muss das Fahrzeug konditioniert<br />

werden. Dazu gehört u.a. eine vorschrifts-<br />

mäßige Beladung und ein ebensolcher<br />

Reifendruck.<br />

In einigen Fällen müssen aktive Lichtsysteme<br />

vor dem Einstellvorgang per Diagnosegerät<br />

in die Grundposition gebracht werden.


Das Scheinwerfereinstellgerät muss rechtwinklig<br />

zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtet<br />

werden. Hierzu lässt sich das Lite 3 optional<br />

mit einem Strichlaser ausstatten.<br />

werden, dass der Abstand zwischen<br />

Fahrzeugscheinwerfer und Vorderkante<br />

des Gerätes zwischen ca. 10 und 50 cm<br />

beträgt. Danach wird das Scheinwerfereinstellgerät<br />

so ausgerichtet, dass sich<br />

beide Bezugspunkte auf der Hilfslinie<br />

im Ausrichtspiegel befinden. Kommt die<br />

optionale Laser-Ausrichteinheit zum Einsatz,<br />

muss der Strichlaser parallel zu den<br />

beiden Bezugspunkten an der Fahrzeugfront<br />

verlaufen.<br />

Einstellung prüfen<br />

Im nächsten Schritt wird das Lite 3 mittig<br />

vor den zu prüfenden Scheinwerfer<br />

geschoben und eingeschaltet. Letzteres<br />

erfolgt durch Drücken einer beliebigen<br />

Taste auf dem Bedienfeld. Danach kann<br />

der Fachmann das Scheinwerferlicht<br />

einschalten und durch Drücken der Taste<br />

F1 das Diagnose-Menü aufrufen.<br />

Im folgenden Menüpunkt kann er noch<br />

die Auswahl treffen, um was für einen<br />

Scheinwerfer es sich handelt und das<br />

Einstellmaß „e“ den Vorgaben entsprechend<br />

anpassen. Die hier eingestellten<br />

Werte werden gespeichert und für künftige<br />

Messungen übernommen. Passen<br />

die Voreinstellungen, braucht der Fachmann<br />

nur noch die gewünschte Lichtauswahltaste<br />

zu drücken. Auf diesen Befehl<br />

hin digitalisiert die eingebaute CMOS-<br />

Kamera das Scheinwerferabbild am Projektionsbildschirm,<br />

welcher sich im Lichtkasten<br />

des Gerätes befindet. Besteht<br />

eine Verbindung zu einem PC, werden<br />

die Messwerte automatisch an die Prüfsoftware<br />

Eurosystem übertragen und dort<br />

gespeichert. Mit der F2-Taste kann der<br />

Anwender für das Auswerten der Messergebnisse<br />

direkt am Gerät zwischen<br />

grafischer und numerischer Anzeige der<br />

ermittelten Werte umschalten.<br />

Bei der grafischen Anzeige der Messwerte<br />

wird beim Fern- und Tagfahrlicht<br />

die Istposition des Hotspots zum mittigen<br />

Sollfeld angezeigt. Ein Pfeilsymbol<br />

zeigt gegebenenfalls die Richtung an,<br />

in die der Scheinwerfer justiert werden<br />

muss. Beim Abblendlicht und bei den<br />

Nebelscheinwerfern wird die Position<br />

der Hell-Dunkel-Grenze in Bezug auf den<br />

Soll-Korridor angezeigt. Ist die Scheinwerfereinstellung<br />

in Ordnung, erscheint<br />

zusätzlich ein „OK“-Symbol. Andernfalls<br />

wird mit Pfeilsymbolen die Richtung angezeigt,<br />

in die der Scheinwerfer zu korrigieren<br />

ist.<br />

Bei der numerischen Anzeige der<br />

Messwerte erhält der Anwender exakte<br />

Angaben über die x- und y-Position des<br />

Hotspots bzw. der Hell-Dunkel-Grenze,<br />

die Lichtintensität des Scheinwerfers<br />

und die ermittelte Blendung. Laut deutscher<br />

Gesetzgebung darf diese nicht größer<br />

sein als 1 Lux.<br />

Scheinwerfer einstellen<br />

Muss die Einstellung eines Scheinwerfers<br />

korrigiert werden, kann der Anwender<br />

zurück ins Hauptmenü wechseln und mit<br />

der Funktionstaste F2 den Justage-Modus<br />

des Lite 3 aktivieren. Die einzelnen Bedienschritte<br />

sind hier identisch wie im Diagnosemodus,<br />

nur dass die Messwerte<br />

dynamisch erfasst und angezeigt werden.<br />

Durch Drücken der Funktionstaste F1 kann<br />

der Anwender den so genannten „akustischen<br />

Einstellmodus“ aktivieren. Diese<br />

Funktion ermöglicht es dem Fachmann,<br />

den Scheinwerfer auch ohne Sichtkontakt<br />

anhand von Tonsignalen einzustellen. Im<br />

ersten Schritt wird der Scheinwerfer in<br />

vertikaler Richtung eingestellt. Durch erneutes<br />

Drücken der F1-Taste wird die horizontale<br />

Einstellung korrigiert. Bei nochmaligem<br />

Drücken der F1-Taste wird der<br />

akustische Einstellmodus ausgeschaltet.<br />

Apropos ausschalten: Das Lite 3 schaltet<br />

sich nach einem vom Anwender frei<br />

programmierbaren Zeitablauf von selbst<br />

aus. Im Hauptmenü kann das Gerät auf<br />

Wunsch auch manuell mit der Funktionstaste<br />

F4 ausgeschaltet werden. Die Zeit<br />

bis zum automatischen Ausschalten, die<br />

landesspezifischen Grenzwerte und viele<br />

weitere individuelle Parameter lassen sich<br />

im Grenzwerte- bzw. Servicemenü der Gerätesoftware<br />

intuitiv einstellen.<br />

Richard Linzing<br />

D I G I T A L E A N Z E I G E<br />

Menüführung des Lite 3<br />

Im Hauptmenü kann der Anwender<br />

die wichtigsten Einstellungen<br />

einsehen und die Betriebsart wählen.<br />

Nach der Anwahl des Mess- oder<br />

Justage-Modus lassen sich diverse<br />

Vorgaben einfach verändern.<br />

Die Lage und der Verlauf der Hell-<br />

Dunkel-Grenze werden grafisch<br />

dargestellt.<br />

Auf Wunsch lassen sich alle<br />

ermittelten Werte auch numerisch<br />

anzeigen.<br />

MAHA spezial 3/2011 11


ADAPTIVE<br />

LICHTSYSTEME IM GRIFF<br />

Scheinwerfer-Einstellgerät<br />

Typ: LITE 3<br />

Mit dem Scheinwerfer-Einstellgerät „LITE 3“ von MAHA können Lichtsysteme der Zukunft im vollem Umfang geprüft werden.<br />

Durch die integrierte CMOS-Kamera werden Scheinwerfer-Abbilder digitalisiert und die Messwerte rechnerisch ermittelt. Fehlbeurteilungen<br />

sind somit praktisch unmöglich. MAHA liefert zu ihrem Gerät, Vorgaben zu Messplatzbedingungen. „Für die<br />

Zukunft gerüstet“ bedeutet, Weiterentwicklungen von Lichtsystemen können mittels anwählbarer Prüfabläufe geprüft werden.<br />

MAHA Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG • Hoyen 20 • 87490 Haldenwang<br />

www.maha.de<br />

PRÜF- UND<br />

SICHERHEITSTECHNIK<br />

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