Hautpflege und -schutz - Werner Sellmer
Hautpflege und -schutz - Werner Sellmer
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#<br />
Rhagaden, trockene Haut, Pilzbefall, malum<br />
perforans bei Diabetes mellitus.<br />
Foto: K. Protz<br />
3. Hautprobleme verursacht durch<br />
Therapie<br />
Durch <strong>Hautpflege</strong> <strong>und</strong> W<strong>und</strong>therapeutika<br />
ausgelöste Entzündung der Haut.<br />
Es wird unterschieden zwischen allergischem<br />
Kontaktekzem (Typ IV Allergie)<br />
<strong>und</strong> kumulativ toxischem Ekzem<br />
(wiederholter Einfluss eines reizenden<br />
Stoffes, keine Allergie).<br />
Hautbef<strong>und</strong>:<br />
• Papeln<br />
• scharf begrenzte Rötung<br />
• Schuppung<br />
• Nässen<br />
• Juckreiz<br />
Problem: Entzündung der Haut kann<br />
W<strong>und</strong>heilung stören <strong>und</strong> unangenehme<br />
Symptome wie Juckreiz <strong>und</strong> Schmerzen<br />
verursachen.<br />
Diagnostik der Hautprobleme<br />
• klinischer Bef<strong>und</strong>: wie sieht die Haut<br />
aus, welche Probleme haben sich daraus<br />
ergeben bzw. sind zu erwarten<br />
• spezielle Diagnostik:<br />
- bei Verdacht auf bakterielle Infektion<br />
Abstrichentnahme<br />
- bei Verdacht auf Pilzinfektion Schuppen<br />
abkratzen <strong>und</strong> in einer Petrischale<br />
ins Labor schicken<br />
- bei Verdacht auf Kontaktallergie Epikutantestung<br />
- bei anhaltenden Problemen dermatologische<br />
Vorstellung<br />
Zinkpaste auf gesamter W<strong>und</strong>fläche. Foto: K. Protz<br />
Therapie<br />
a) Hautaustrocknung/Ekzema craquelé<br />
bei Diabetes mellitus, CVI<br />
oder pAVK<br />
Maßnahmen:<br />
• rückfettende, hydratisierende Pflege<br />
angepasst an den Hauttyp, z. B. harnstoffhaltige<br />
Substanzen (Urea)10–<br />
15 %<br />
• Schwielen aufweichen: z. B. mit Salicylvaseline<br />
10–20%<br />
• Cave: bei anhaltendem Stauungsekzem,<br />
dermatologische Vorstellung erforderlich<br />
b) Kontaktekzem<br />
Maßnahmen:<br />
• meiden bzw. beseitigen des Auslösers<br />
• kurzfristiger Einsatz kortisonhaltiger<br />
Salben/Cremes<br />
• bei ausgeprägtem Bef<strong>und</strong> oder Nichtansprechen<br />
kann weiterführende Diagnostik/Therapie<br />
erforderlich sein<br />
(z. B. Kortisonstoßtherapie); zur allergologischen<br />
Abklärung möglichst<br />
immer dermatologische Konsultation<br />
• nach Abklingen der Akutsymptomatik<br />
rückfettende Pflege zur Wiederherstellung/Erhaltung<br />
der Haut<strong>schutz</strong>barriere<br />
c) Aufweichen des W<strong>und</strong>randes/Mazeration<br />
Maßnahmen:<br />
• Exsudatmanagement, W<strong>und</strong>auflage<br />
mit ausreichend Saugvermögen, angepasste<br />
Wechselintervalle<br />
• W<strong>und</strong>rand<strong>schutz</strong> mit transparentem<br />
Haut<strong>schutz</strong>film<br />
Allgemeine Hinweise zur<br />
<strong>Hautpflege</strong> bei W<strong>und</strong>patienten<br />
• Kontaktallergien sind häufig bei Patienten<br />
mit chronischen W<strong>und</strong>en, zu-<br />
W<strong>und</strong>M 2010; 4 [5]<br />
Pilzbefall bei Diabetes mellitus.<br />
Pflegelexikon<br />
Foto: K. Protz<br />
meist gegen Salbenbestandteile, Duftstoffe<br />
oder andere Komponenten von<br />
Lokaltherapeutika. Daher sollten zur<br />
Pflege dermatologisch geprüfte Präparate<br />
mit geringem Allergierisiko eingesetzt<br />
werden. Duft- <strong>und</strong> Konservierungsstoffe,<br />
Antibiotika <strong>und</strong> viele<br />
Pflanzentherapeutika sollten bei Patienten<br />
mit W<strong>und</strong>en gemieden werden.<br />
Eine Aufklärung der Patienten<br />
<strong>und</strong> ihrer Angehörigen dient maßgeblich<br />
der Prävention.<br />
• Salben, Cremes, Zinkpasten nicht in<br />
offene W<strong>und</strong>en reiben<br />
• keine Verwendung von Puder; diese<br />
können durch Reibe- <strong>und</strong> Scherkräfte<br />
Hautreizungen hervorrufen <strong>und</strong> die<br />
Haut austrocknen<br />
• kein „Einmassieren“ von Salben/<br />
Cremes; durch den erzeugten Druck<br />
kann es zur Beschädigung der Haut<br />
kommen<br />
• Folien <strong>und</strong> hydroaktive Verbände haften<br />
nicht auf Salbenresten<br />
• Therapeutika auf dem zu versorgenden<br />
W<strong>und</strong>rand zuvor einziehen lassen<br />
• die Cremegr<strong>und</strong>lage richtet sich nach<br />
dem Zustand der Haut: trockene Haut<br />
� Wasser-in-Öl-Emulsion bzw. Wasser-in-Öl-Creme;<br />
sehr trockene Haut/<br />
W<strong>und</strong>randmazeration durch unzureichendes<br />
Exsudatmanagement.<br />
Foto: K. Protz<br />
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