07.01.2013 Aufrufe

Wald+Wild 71-Dez.2010 Druck - Steirischer Jagdschutzverein

Wald+Wild 71-Dez.2010 Druck - Steirischer Jagdschutzverein

Wald+Wild 71-Dez.2010 Druck - Steirischer Jagdschutzverein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Suchen wir doch einen Weg zurück zur Natur !<br />

Liebe Jägersleut‘!<br />

Unsere Lebensgrundlagen werden heute<br />

durch den Fortschritt von Technik<br />

und Chemie in unvorstellbarem Maße<br />

beeinträchtigt. Als ursprünglich gutgläubige<br />

Konsumenten haben wir zu<br />

zweifeln begonnen, ob uns all diese Errungenschaften<br />

auch wirklich gut bekommen.<br />

Erkrankungen, die es früher<br />

in dem Ausmaß nicht gab, machen uns<br />

auf einmal stutzig und unsere Fortschrittsgläubigkeit<br />

beginnt zu wanken.<br />

Wenn sich heute Handelsketten mit<br />

Produktlinien, wie „Natur pur", ein<br />

neues Image aufbauen, so sollte uns dies<br />

auch als Jäger hellhörig machen. Ist es<br />

doch unser Auftrag, auf einen gesunden<br />

und artenreichen Wildstand in einem<br />

intakten (=natürlichen) Lebensraum zu<br />

achten.<br />

Der Lebensraum ist für viele Wildtiere<br />

– vor allem für sensible Wildarten -<br />

schon seit Jahrzehnten zum Problem<br />

geworden. Der Übergang von der Dreifelderwirtschaft<br />

zur Monokultur und<br />

die Grundzusammenlegungen waren<br />

der Todesstoß für das Niederwild.<br />

Ganz besonders betroffen ist das Rebhuhn,<br />

das kaum mehr zu sehen ist.<br />

Dem Fasan geht es nicht viel besser. In<br />

den riesigen todgespritzten Maiskultu-<br />

ren gibt es kein natürliches Eiweiß für<br />

die Aufzucht der Küken. Und der Einsatz<br />

von Hochgeschwindigkeits-Erntemaschinen<br />

in der Grünlandwirtschaft<br />

lässt keinem Lebewesen eine Chance.<br />

Die noch vor Jahren dicht gepflanzten<br />

Fichtenmonokulturen verhindern im<br />

Bergland für Jahrzehnte das Aufkommen<br />

einer Kraut- und<br />

Strauchschicht und<br />

bieten dadurch<br />

dem Schalenwild Der<br />

keine Lebensgrundlage<br />

mehr.<br />

Und wir Jäger,<br />

wie halten wir es<br />

mit der Natur der<br />

Wildtiere? Ich kenne<br />

jedenfalls Zeitgenossen, die<br />

würden am liebsten Zaubermittel einsetzen,<br />

um Trophäen zu bekommen,<br />

die noch in keiner Jägerstube hängen.<br />

Kein Wunder, dass uns Tierärzte in der<br />

Jagdzeitschrift Der Anblick Ratschläge<br />

für eine „wildtiergerechte“ Fütterung erteilen,<br />

weil die mancherorts praktizierte<br />

Maisfütterung mehr Schaden als<br />

Nutzen verursacht. Und wie haltet Ihr<br />

es mit dem Fortschritt der Technik?<br />

Muss wirklich der letzte Revierteil mit<br />

dem allradgetriebenen Untersatz ge-<br />

16<br />

Wald-<br />

geist<br />

stört werden, ohne auf das Ruhebedürfnis<br />

großer Schalenwildarten zu<br />

achten? Die Wirtschaft versorgt euch<br />

mit Nachtsichtgeräten und Fotofallen,<br />

damit Ihr in die letzten Geheimnisse<br />

des Revieres eindringen könnt. Geht<br />

damit nicht die Ursprünglichkeit und<br />

der Reiz der Jagd verloren, z.B. einmal<br />

einem unbekannten<br />

Rehbock zu begegnen?<br />

Gerade die Weihnachtszeit<br />

gibt<br />

uns Gelegenheit<br />

zur Besinnung.<br />

Wenn OFM DI<br />

Fürst in dieser<br />

Ausgabe eine Variante<br />

der Wiederbewaldung<br />

unter Einbeziehung<br />

der Natur aufzeigt, so ersuche ich euch,<br />

liebe Jägersleut‘, die natürliche Lebensweise<br />

aller Wildtiere als oberstes Hegeziel<br />

zu betrachten. Mein Wunsch wäre,<br />

dass alle steirischen Jäger/innen in diesem<br />

Sinne Hand anlegen, damit unser<br />

Wild in eine positive Zukunft äugen<br />

kann.<br />

Ein besinnliches Weihnachtsfest<br />

wünscht euch<br />

Der Waldgeist<br />

Verlagspostamt: 8570 Voitsberg Post-Nr.: 02Z033465 V P.b.b. IMPRESSUM<br />

GZ 02Z033465 M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Steirischer</strong> <strong>Jagdschutzverein</strong>, Zweigstelle Voitsberg<br />

Postfach 100, 8570 Voitsberg<br />

Medieninhaber:<br />

<strong>Steirischer</strong> <strong>Jagdschutzverein</strong><br />

8010 Graz, Tummelplatz 7, ZVR 367836426<br />

Verlagsort: Voitsberg<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

DI W. Acham, Dkfm. Mag. H. Kürzl, Mag. J. Pinter<br />

Mitarbeiter: Ch. Neumann, A. Rieber, K. Schlagin<br />

Fotos: W. Acham, A. Fürst (4), H. Kürzl u.a.<br />

Gesamtherstellung: Horst Schalk, 8570 Voitsberg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!