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Wiedereinweihung der restaurierten Orgel - Katholische ...

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Die Herkunft <strong>der</strong> <strong>Orgel</strong> in St. Peter zu Kirchheimbolanden<br />

<strong>Orgel</strong>baumeister Peter Vier<br />

Aus <strong>der</strong> Pfarrgemeinde St. Petrus in Kirchheimbolanden<br />

war nur soviel bekannt: Die <strong>Orgel</strong> wurde gebraucht gekauft<br />

im Jahr 1844 aus <strong>der</strong> Werkstatt von Georg Trau aus<br />

Heidelberg für 475 Gulden. Der Erbauer ist unbekannt.<br />

Die <strong>Orgel</strong> wird in einer Veröffentlichung als „Spätbarockes<br />

Instrument“ bezeichnet. Was wissen wir heute von<br />

<strong>der</strong> St.-Petrus-<strong>Orgel</strong>?<br />

Wenn man in die Pfarrkirche kommt, ist <strong>der</strong> erste Eindruck<br />

beim Anblick <strong>der</strong> <strong>Orgel</strong>: Hier handelt es sich nicht<br />

um eine Barockorgel von etwa 1780. Das Gehäuse würde<br />

man frühestens auf 1840 einschätzen o<strong>der</strong> gar noch zwei<br />

Jahrzehnte später. Zu diesem Eindruck gehören noch weitere<br />

Einzelheiten, die man entdeckt, wenn man auf die<br />

Empore kommt:<br />

So etwa <strong>der</strong> freistehende Spieltisch mit Blick zum Altar. Die Barockorgeln hatten normalerweise<br />

den Spieltisch eingebaut in das Untergehäuse mit dem Rücken des Spielers zum<br />

Altar. Dieser Spieltisch stammte aber aus <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Die Tasten <strong>der</strong> Manuale sind mit einem weißen Belag versehen, die Klaviaturbacken<br />

schwarz gebeizt und geschweift. Das sind alles Anzeichen für die Zeit zwischen 1850 und<br />

1900.<br />

Die hinter <strong>der</strong> <strong>Orgel</strong> stehenden Kastenbälge (Gebläseanlage) gehören eigentlich zu einer<br />

<strong>Orgel</strong> mit Kegelladen und stammen ebenfalls aus <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Das ganze Äußere <strong>der</strong> <strong>Orgel</strong> mit dem Gehäuse, dem Prospekt und den Ornamenten oberund<br />

unterhalb <strong>der</strong> Prospektpfeifen verstärkt den Eindruck einer <strong>Orgel</strong> aus <strong>der</strong> genannten<br />

Zeit.<br />

Der Fall dürfte klar sein. Aber von wem stammte diese <strong>Orgel</strong>? Wir öffneten den Zugang<br />

zum Innern und schauten uns das Instrument von innen an. Und da erlebten wir die zweite<br />

Überraschung:<br />

Das Innere gehört nicht zu einem einheitlichen <strong>Orgel</strong>werk. Die Teile stammen zudem aus<br />

verschiedenen Werkstätten, stammen aus verschiedenen Jahrhun<strong>der</strong>ten und passen<br />

auch nicht zum Stil des Gehäuses, sind einfach aus den verschiedensten Teilen zu einem<br />

„neuen“ Werk zusammengefügt worden.<br />

Viele <strong>der</strong> Innenpfeifen, vor allem <strong>der</strong> Zinnpfeifen, sind um ein Jahrhun<strong>der</strong>t älter als das<br />

Gehäuse. Sie tragen handschriftliche Signaturen (Tonnamen), die aus <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong><br />

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