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Dokumentation - AlphaZ - alpha-z.de

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Zukunftsbau GmbH<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Assessments im Vergleich<br />

PreCheck Tool, Check UP und Check IN<br />

www.<strong>alpha</strong>-z.<strong>de</strong><br />

www.zukunftsbau.<strong>de</strong>


Impressum<br />

Zukunftsbau GmbH<br />

Strelitzer Str. 60<br />

10115 Berlin<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Welt<strong>alpha</strong>betisierungs<strong>de</strong>ka<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vereinten Nationen<br />

(2003-2012) hat das Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) für <strong>de</strong>n Zeitraum von 2008-2012 <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rschwerpunkt<br />

„Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich Alphabetisierung/Grundbildung<br />

für Erwachsene” eingerichtet.<br />

Das dieser Veröffentlichung zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> Vorhaben „<strong>AlphaZ</strong> –<br />

Grundbildung für <strong>de</strong>n Beruf“ wur<strong>de</strong> mit Mitteln <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />

für Bildung und Forschung unter <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rkennzeichen 01AB073101,<br />

1AB073102 und 1AB073103 geför<strong>de</strong>rt. Die Verantwortung für <strong>de</strong>n Inhalt<br />

dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.“ (S. BNBest-BMBF 98,<br />

6.4)<br />

<strong>alpha</strong>.Z - Kooperationsprojekt von<br />

Zukunftsbau GmbH<br />

Strelitzer Str. 60<br />

10115 Berlin<br />

www.zukunftsbau.<strong>de</strong><br />

www.<strong>alpha</strong>-z.<strong>de</strong><br />

Humboldt Universität zu<br />

Berlin<br />

Philosophische Fakultät IV<br />

Abteilung Wirtschaftspädagogik


1<br />

Assessment<br />

im Vergleich


4<br />

1. Assessment<br />

1.1 Definition<br />

Unter einem Assessment wird im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum in <strong>de</strong>r Regel ein Verfahren<br />

zur Personalauswahl verstan<strong>de</strong>n. Es fin<strong>de</strong>t im Rahmen eines Assessment-Centers (AC)<br />

statt.<br />

Laut Wikipedia ist<br />

„ein Assessment-Center (AC) (von englisch to assess = beurteilen,<br />

<strong>de</strong>utsch etwa Beurteilungszentrum) [...] die für das betriebliche Auswahlverfahren<br />

o<strong>de</strong>r auch Personalauswahlverfahren zuständige Abteilung eines<br />

Unternehmens, in welcher unter mehreren Bewerbern diejenigen ermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, welche <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Unternehmens (am<br />

besten) entsprechen. Hierzu wer<strong>de</strong>n die Bewerber vor verschie<strong>de</strong>ne Probleme<br />

gestellt und im Umgang mit diesen bewertet.“<br />

KNILL (2002) <strong>de</strong>finiert Assessment als<br />

„ein[en] Prozess für die Bewertung und Messung von Personen. Nach Karl<br />

Delhees von <strong>de</strong>r ETH Zürich [...] ist Assessment <strong>de</strong>r Schlüsselfaktor für<br />

zukunftsgerichtetes Human Resource Management. [...]<br />

Es geht nicht mehr darum, was jemand weiss und was er kann, son<strong>de</strong>rn<br />

in weit ausgeprägterem Mass darum, wer er ist und wie er ist. Assessment<br />

ist das zugeordnete psychodiagnostische Verfahren.“<br />

1.2 Assessment im Erziehungs-, (Berufs)bildungs- und<br />

Gesundheitswesen<br />

Der Einsatz eines Assessments ist heute nicht mehr auf die Personalauswahl in Betrieben<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaft und Verwaltung beschränkt, son<strong>de</strong>rn hat auch Eingang in das Erziehungs-,<br />

(Berufs-)bildungs- und Gesundheitswesens gefun<strong>de</strong>n.<br />

Hier dient es aber nicht <strong>de</strong>r Auslese von Schülern, Maßnahmeteilnehmern, Rehabilitan<strong>de</strong>n,<br />

Studierwilligen o<strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Ermittlung ihrer Potentiale in<br />

<strong>de</strong>n sog. Softskills, vereinzelt auch in Verbindung mit Fachkompetenzen. Ziel ist oftmals<br />

das Erstellen eines Lernportfolios zur Planung <strong>de</strong>s Lernweges.<br />

Die Bezeichnung Assessment wird hier auch ersetzt durch Bezeichnungen wie Kompetenzfeststellung,<br />

Profiling o<strong>de</strong>r Potentialermittlung.<br />

Beson<strong>de</strong>rs für die Zielgruppe `Jugendliche und junge Erwachsenen´ am Übergang zwischen<br />

Schule und Beruf kommen Kompetenzfeststellungsverfahren zum Einsatz.<br />

SIMON (2004) beschreibt <strong>de</strong>n Einsatz eines Assessmentverfahrens in Schulen als stärkeorientiertes<br />

Instrument <strong>de</strong>r Potenzialanalyse:<br />

„Einige Grundannahmen unseres Assessmentverfahrens:<br />

Zentral ist die Stärkenorientierung, d. h. es geht darum, die Stärken<br />

und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler herauszuarbeiten.<br />

oPotenzialanalytische Assessmentverfahren wer<strong>de</strong>n mit SchülerIn-<br />

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Zukunftsbau GmbH


5<br />

nen <strong>de</strong>r Sekundarstufe I im 8. o<strong>de</strong>r 9. Jahrgang durchgeführt. Die<br />

Schule terminiert das Verfahren so, dass es systematisch in die<br />

Angebote zur Berufsorientierung eingebaut wer<strong>de</strong>n kann. [...]<br />

Ein Assessmentverfahren dauert für die Schülerinnen und Schüler<br />

drei Tage, vormittags von 08.00 bis 13.00 Uhr.<br />

Innerhalb dieser drei Tage wer<strong>de</strong>n die Schülerinnen und Schüler<br />

bei <strong>de</strong>r Erledigung von vier Assessmentaufträgen beobachtet. Diese<br />

vier Assessmentaufträge wer<strong>de</strong>n in ein Rahmenprogramm eingebaut.<br />

Beobachtet wird in einer 1 : 2 – Situation. Das heißt eine Assessorin<br />

beobachtet zwei Schülerinnen und Schüler. In einer Klasse mit<br />

30 Schülerinnen und Schülern benötigen wir 15 Assessorinnen und<br />

Assessoren, die diese Beobachtungen durchführen.<br />

Das Assessmentverfahren fin<strong>de</strong>t an einem außerschulischen Ort<br />

statt.[...]<br />

Wir setzten Studieren<strong>de</strong> als AssessorInnen ein, keine Lehrerinnen<br />

und Lehrer. [...]<br />

Fachkompetenz spielt im Assessment eine untergeordnete Rolle.<br />

Für <strong>de</strong>n Nachweis von Fachkompetenzen gibt es an<strong>de</strong>re Möglichkeiten<br />

wie Tests o<strong>de</strong>r Klassenarbeiten. Wir spiegeln <strong>de</strong>n Schülerinnen<br />

und Schülern überfachliche Kompetenzen aus folgen<strong>de</strong>n Bereichen<br />

mit <strong>de</strong>n dahinter liegen<strong>de</strong>n Beobachtungsdimensionen zurück: Sozial-<br />

und Kommunikationskompetenz, Metho<strong>de</strong>nkompetenz, Selbstkompetenz.“<br />

Auch in <strong>de</strong>r Benachteiligtenför<strong>de</strong>rung haben Profilings / Assessments in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren zugenommen. Im Rahmen <strong>de</strong>r Eignungsanalyse in Berufsvorbereiten<strong>de</strong>n Bildungsmaßnahmen<br />

erfolgen berufsorientierte Kompetenzfeststellungen; zur Einschätzung<br />

beruflicher und handwerklich-motorischer Fertigkeiten wird hier auch <strong>de</strong>r hamet2-Test<br />

hinzugenommen.<br />

In <strong>de</strong>r beruflichen Rehabilitation wer<strong>de</strong>n ebenfalls Assessments eingesetzt:<br />

„Im `Assessment´ (Feststellung persönlicher, kognitiver und sozialer<br />

Ressourcen) wer<strong>de</strong>n die verbliebenen bzw. möglichen Leistungsfähigkeiten<br />

einer Person festgestellt und eine berufliche (Neu-) Orientierung<br />

(Berufsentscheidung unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Arbeitsmarktchancen)<br />

folgt, die mit einer Perspektivenplanung abgeschlossen wird.[...] Für das<br />

Assessment steht eine Vielzahl qualitativer, quantitativer und standardisierter<br />

Instrumente zur Verfügung.[...] Der Einsatz von standardisierten<br />

Assessmentverfahren schafft darüber hinaus die Grundlage für die professionelle<br />

Kommunikation, verbessert die <strong>Dokumentation</strong> und erlaubt die<br />

Beobachtung <strong>de</strong>r Wirkung von therapeutischen, pädagogischen, psychologischen<br />

und sozialen Interventionen.“ (BIEFANG, SCHUNTERMANN, 2000)<br />

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6<br />

Bei <strong>de</strong>n hier angeführten standardisierten Instrumenten han<strong>de</strong>lt es sich um Tests wie<br />

▪ das Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar (FAIR),<br />

▪ <strong>de</strong>n Berufseignungstest (BET),<br />

▪ <strong>de</strong>n Adaptiven Figurenfolgen Lerntest (ADAFI),<br />

▪ <strong>de</strong>n Test zur Erfassung von Aufmerksamkeit und Konzentration<br />

(COGNITRON),<br />

▪ <strong>de</strong>n Mannheimer Test zur Erfassung <strong>de</strong>s physikalisch-technischen Problemlösens<br />

(MTP) etc., allesamt Interessens-, Intelligenz-, Leistungs-,<br />

Persönlichkeits- o<strong>de</strong>r Eignungstests.<br />

1.3 Fazit 1<br />

Unter Assessment verstehen wir in Deutschland vorrangig ein<br />

(mehrtägiges) Verfahren zur Feststellung persönlicher, sozialer (und<br />

weniger fachlicher) Kompetenzen bei verschie<strong>de</strong>nen Zielgruppen mit<br />

<strong>de</strong>r Intention <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Lern- und Berufswegeplanung.<br />

Wer im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum Verfahren zur Feststellung <strong>de</strong>r Kompetenzen<br />

im Grundbildungsbereich fin<strong>de</strong>n will, muss von <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />

Assessment Abstand nehmen und eher Lernstandserhebungen,<br />

Leistungsstandserhebungen, Schultests, Kompetenzdiagnosen o<strong>de</strong>r<br />

Einstufungstests heranziehen.<br />

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7<br />

2. An<strong>de</strong>re Kompetenzfeststellungsverfahren<br />

2.1 Einstufungstests<br />

Einstufungstests fin<strong>de</strong>n wir häufig im Bereich Deutsch als Fremdsprache bzw. Deutsch<br />

als Zweitsprache.<br />

Für Migrantinnen und Migranten in Deutschland existieren:<br />

▪ Einstufungstests für die <strong>de</strong>utsche Sprache wie <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für<br />

Migration und Flüchtlinge (BAMF) o<strong>de</strong>r<br />

▪ die Einstufungstests <strong>de</strong>r European Language Certificates (telc)<br />

Im Ausland leben<strong>de</strong>n Deutschlernanwärtern steht eine Reihe von Einstufungstests zur<br />

Verfügung:<br />

▪ Einstufungstest <strong>de</strong>s Goethe-Instituts für Deutsch als Zweit- o<strong>de</strong>r<br />

Fremdsprache<br />

▪ Prüfungen <strong>de</strong>s Österreichischen Sprachdiplom Deutsch als Fremdsprache<br />

(ÖSD)<br />

▪ Prüfungen <strong>de</strong>s TestDaF-Instituts<br />

▪ Einstufungstest <strong>de</strong>s Instituts für Internationale<br />

Kommunikation<br />

▪ Daf-Einstufungstest <strong>de</strong>s Klettverlages<br />

Onlinetests stehen zur Verfügung unter www.<strong>de</strong>utsch-lernen.com,<br />

www.inter<strong>de</strong>utsch.<strong>de</strong>, www.<strong>de</strong>utsch-perfekt.com.<br />

Die Einstufungstests orientieren sich zumeist am Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen<br />

für Sprachen (2001).<br />

2.2 Einstufungstest <strong>de</strong>s „Orientierungsrahmens Alphabetisierung und<br />

Grundbildung“<br />

Der Arbeitskreis Alphabetisierung und Grundbildung <strong>de</strong>s Deutschen Volkshochschulverban<strong>de</strong>s<br />

hat einen „Orientierungsrahmen Alphabetisierung und Grundbildung“ (2007)<br />

erarbeitet.<br />

Er soll <strong>de</strong>r Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit<br />

dienen. Die eingestellten Materialien können genutzt wer<strong>de</strong>n zur Einstufung<br />

in <strong>de</strong>r Erstberatung, für Niveaubeschreibungen von Kursen, zur Konzepterstellung<br />

und Unterrichtsplanung, für Bilanzgespräche, zur Lernberatung, zur Erstellung von<br />

Gutachten und für die Einarbeitung und Fortbildung von Kursleiten<strong>de</strong>n. Die Materialien<br />

bestehen aus Lernzielbeschreibungen, Lernstandsbeschreibungen und Aufgaben zur<br />

Einstufung in <strong>de</strong>n Bereichen `Soziale und personale Schlüsselkompetenzen´ und<br />

`Schriftsprachkompetenz´ (Lesen und Schreiben) (auch bei Migrant/inn/en).<br />

Im Bereich Schlüsselkompetenzen wer<strong>de</strong>n zur Einstufung Selbst- und Frem<strong>de</strong>inschätzungsbögen<br />

(mit Kann-Beschreibungen) herangezogen (z.B. Ich kann mich gut zum<br />

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8<br />

Lernen aufraffen: nicht, zum Teil, genau o<strong>de</strong>r Ich interessiere mich für die an<strong>de</strong>ren:<br />

nicht, zum Teil, genau).<br />

Im Bereich Schriftsprachkompetenz wird die Einstufung mittels Aufgaben zur Erfassung<br />

von Rechtschreibfähigkeit auf drei Niveaustufen erreicht (z.B. auf Stufe 1: Fangen wir<br />

mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse an. Können Sie Ihren Namen und vielleicht sogar<br />

Ihre Adresse auf die Linien schreiben, die Sie auf <strong>de</strong>m Arbeitsblatt vor sich sehen?)<br />

Zur Auswertung und Einstufung dient ein Selbst- und Frem<strong>de</strong>inschätzungsbogen mit<br />

Kann-Beschreibungen (z.B.: kann meinen Vor- und Zunamen schreiben: nicht, mit<br />

Hilfe, gut), <strong>de</strong>r sowohl vom Lernen<strong>de</strong>n als auch vom Kursleiten<strong>de</strong>n ausgefüllt wird.<br />

Im letzten Kapitel stellt <strong>de</strong>r Orientierungsrahmen Teilleistungsstörungen vor, von <strong>de</strong>nen<br />

Lernen<strong>de</strong> in Alphabetisierungskursen betroffen sein können.<br />

2.3 För<strong>de</strong>rdiagnostische Verfahren und Kompetenzdiagnosen<br />

För<strong>de</strong>rdiagnostische Verfahren dienen <strong>de</strong>r Feststellung <strong>de</strong>s Leistungs- und Entwicklungsstan<strong>de</strong>s<br />

in <strong>de</strong>n Kulturtechniken, im Leseverständnis o<strong>de</strong>r im Schriftspracherwerb.<br />

Es existiert eine Vielzahl solcher standardisierter Verfahren (Kurzbeschreibungen unter<br />

www.testzentrale.<strong>de</strong>).<br />

Beispielhaft seien genannt:<br />

▪ Diagnostische Bil<strong>de</strong>rliste (zur Einschätzung <strong>de</strong>s Entwicklungsstan<strong>de</strong>s<br />

von Grundschulkin<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>r <strong>alpha</strong>betischen Ebene)<br />

▪ Stolperwörtertest Der Stolperwörter-Lesetest (kurz Stolperwörtertest)<br />

ist ein Leise-Lesetest <strong>de</strong>r, ursprünglich für Grundschulkin<strong>de</strong>r konzipiert,<br />

über das gesamte Lebensalter eingesetzt wer<strong>de</strong>n kann. Er misst neben<br />

Lesegeschwindigkeit und –genauigkeit (Lesefertigkeit) auch das sinnentnehmen<strong>de</strong><br />

Lesen (Lesefähigkeit)<br />

▪ ELFE (Programme zur Diagnose und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Leseverständnisses<br />

von Schülerinnen und Schülern <strong>de</strong>r Klassenstufen 1 bis 6)<br />

▪ Hamburger Schreibprobe (Erfassung <strong>de</strong>s Rechtschreibkönnens von<br />

Schülern im Grundschulalter sowie in <strong>de</strong>r Sekundarstufe I)<br />

▪ Aachener För<strong>de</strong>rdiagnostische Rechtschreibfehler-Analyse (AFRA)<br />

(sprachwissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Analyse von Rechtschreibfehlern).<br />

2.4 Studien und Lernstandserhebungen<br />

Folgen<strong>de</strong> Lernstandserhebungen können hilfreich sein bei <strong>de</strong>r Suche nach es sich um<br />

Kompetenzfeststellungsverfahren zur Grundbildung bei Erwachsenen im <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Raum:<br />

Die ALL-Studie: Die Abkürzung ALL steht für Adult Literacy and Lifeskills Survey, zu<br />

<strong>de</strong>utsch: Erhebung <strong>de</strong>r Lesefähigkeit und <strong>de</strong>r Lebenskompetenzen von Erwachsenen.<br />

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9<br />

Bei ALL han<strong>de</strong>lt eine einmalige Erhebung. Sie wur<strong>de</strong> 2003 in <strong>de</strong>r Schweiz und an<strong>de</strong>ren<br />

(nicht <strong>de</strong>utschsprachigen) OECD-Län<strong>de</strong>rn durchgeführt. Die Kompetenzen, die im Zuge<br />

<strong>de</strong>r ALL-Erhebung gemessen wur<strong>de</strong>n, sind die Lesefähigkeit, das Zahlenverständnis<br />

und die Problemlösungskompetenz, wobei letztere auf das analytische Schlussfolgern<br />

beschränkt bleibt.<br />

Die IALS-Studie (International Adult Literacy Survey): Diese OECD-Studie wur<strong>de</strong> zwischen<br />

1994 und 1998 durchgeführt. Sie testete die Lesekompetenz unter <strong>de</strong>r erwachsenen<br />

Bevölkerung. An <strong>de</strong>r Studie haben u. a. Kanada, die Vereinigten Staaten,<br />

Deutschland, Belgien, die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> sowie Großbritannien teilgenommen.<br />

ALWA (Arbeiten und Lernen im Wan<strong>de</strong>l): Diese vom Institut für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung (IAB) 2007 – 2008 durchgeführte Erhebung legt <strong>de</strong>n inhaltlichen<br />

Schwerpunkt auf die Erfassung kognitiver Grundkompetenzen mittels Lese- und Mathematiktests<br />

sowie auf die differenzierte Abbildung <strong>de</strong>r Bildungs- und Erwerbsbiographien<br />

<strong>de</strong>r Befragten. Die Veröffentlichung <strong>de</strong>r Ergebnisse steht bevor.<br />

TIMSS (Third International Mathematics and Science Study): International vergleichen<strong>de</strong><br />

Schulleistungsuntersuchung, die seit 1995 im vierjährigen Turnus von <strong>de</strong>r<br />

International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) durchgeführt<br />

wird. TIMSS untersucht Mathematik- und Naturwissenschaftsleistungen in <strong>de</strong>r<br />

Grundschule, in <strong>de</strong>r Sekundarstufe I und in <strong>de</strong>r Sekundarstufe II<br />

VERA (Vergleichsarbeiten in <strong>de</strong>r Grundschule): Das Projekt VERA ist eine jährliche,<br />

flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Lernstandserhebung, die in <strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n<br />

Fächern Mathematik und Deutsch durchgeführt wird. Zwischen 2004 und 2006 wur<strong>de</strong>n<br />

die Vergleichsarbeiten in sieben Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn (Berlin, Bran<strong>de</strong>nburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein) gegen<br />

Beginn <strong>de</strong>r 4. Klassenstufe geschrieben. Nach Umstellung <strong>de</strong>r Vergleichsarbeiten<br />

auf das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 3. Klassenstufe im Jahr 2007 beteiligen sich alle 16 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r an<br />

<strong>de</strong>r Aufgabenentwicklung. Für 2009 ist die Erhebung im Monat Mai vorgesehen.<br />

Die IGLU-Studie: Diese Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung testete 2001<br />

und 2006 das Leseverständnis von Grundschulkin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r vierten Jahrgangsstufe. An<br />

ihr nahmen insgesamt 42 Staaten teil.<br />

PISA (Programme for International Stu<strong>de</strong>nt Assessment): Die PISA-Studien <strong>de</strong>r OECD<br />

sind internationale Schulleistungsuntersuchungen, die seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 in<br />

dreijährigem Turnus in <strong>de</strong>n meisten Mitgliedstaaten <strong>de</strong>r OECD und einer zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Anzahl von Partnerstaaten durchgeführt wer<strong>de</strong>n und die zum Ziel haben, alltags- und<br />

berufsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten 15-jähriger Schüler zu messen.<br />

PIAAC: In <strong>de</strong>r Entwicklung befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r sog. PISA-Test für Erwachsene, das Programme<br />

for the International Assessment for Adult Competencies (PIAAC), das alle<br />

OECD-Län<strong>de</strong>r einschließt.<br />

PIAAC wird das Kompetenzniveau und <strong>de</strong>ssen Verteilung bei Erwachsenen im Län<strong>de</strong>rvergleich<br />

analysieren. Schwerpunk wer<strong>de</strong>n dabei die kognitiven und beruflichen Fähigkeiten<br />

sein, die zur erfolgreichen Teilnahme am Arbeitsleben Voraussetzung sind. Mit<br />

PIAAC wer<strong>de</strong>n auch Daten über <strong>de</strong>n Bildungshintergrund und die berufliche Laufbahn<br />

<strong>de</strong>r Teilnehmer erfasst. Außer<strong>de</strong>m wird das Kompetenzniveau in Mathematik, Leseverständnis<br />

und beim Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien erhoben.<br />

Deutschland und Österreich haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Die Entscheidung<br />

<strong>de</strong>r Schweiz steht noch aus.<br />

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10<br />

2.5 Fazit 2<br />

We<strong>de</strong>r die Einstufungstests aus <strong>de</strong>m Bereich Deutsch als Fremdsprache<br />

noch die för<strong>de</strong>rdiagnostischen Verfahren o<strong>de</strong>r die standardisierten Instrumente<br />

zur Leistungsfeststellung, wie sie in <strong>de</strong>r beruflichen Rehabilitation<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n, sind hinreichend für die Kompetenzfeststellung in <strong>de</strong>r<br />

Grundbildung Erwachsener. Auch die Einstufungstests <strong>de</strong>s Orientierungsrahmens<br />

Alphabetisierung und Grundbildung sowie die Aufgaben aus <strong>de</strong>n<br />

zahlreichen Lernstandserhebungen reichen unserer Ansicht nach nicht aus,<br />

<strong>de</strong>n Leistungsstand eines erwachsenen, funktionalen An<strong>alpha</strong>beten in <strong>de</strong>n<br />

vier Grundbildungsarten festzustellen.<br />

Viele Studien sind ungeeignet, da sie sich auf Primar- und Sekundarschüler<br />

beziehen (PISA, IGLU, VERA, TIMSS). Vorliegen<strong>de</strong> Erhebungen bei Erwachsenen<br />

testeten entwe<strong>de</strong>r nur die Lesekompetenz (IALS) o<strong>de</strong>r sind<br />

nicht im gesamten <strong>de</strong>utschsprachigen Raum durchgeführt wor<strong>de</strong>n (ALL)<br />

o<strong>de</strong>r ihre Ergebnisse wur<strong>de</strong>n noch nicht veröffentlicht (ALWA). Ein umfassen<strong>de</strong>s<br />

und genaues Bild von Kompetenzen Erwachsener in Mathematik,<br />

Leseverständnis und beim Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

wird die PIAAC-Studie liefern. (Speziell für die Gruppe<br />

<strong>de</strong>r erwachsenen An<strong>alpha</strong>beten betreibt das Projekt PROFESS im Rahmen<br />

eines Forschungsschwerpunktes im Master-Studiengang<br />

„Alphabetisierungs- und Grundbildungspädagogik“ die Anpassung und Erprobung<br />

von Verfahren zur Lernstandserhebung und Lernbeobachtung aus<br />

<strong>de</strong>r Arbeit mit Primar- und Sekundarschülern für die Erwachsenen-<br />

Alphabetisierung.)<br />

Die Einstufungstests aus <strong>de</strong>m Bereich Deutsch als Fremdsprache halten wir<br />

insofern für als nicht ausreichend geeignet für die Feststellung von Grundbildung,<br />

da sie zum einen nur die Bereiche Lesen / Schreiben und Sprechen<br />

/ Zuhören abtesten und zum an<strong>de</strong>ren die Sprachkompetenz von<br />

Fremdsprachenlernern erfassen und nicht <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>s Schriftspracherwerbs.<br />

Die Aufgabenstruktur mancher DaF-Einstufungstests ist unserer<br />

Ansicht nach nicht erwachsenengerecht und lebensnah (z.B. die Lückentexte<br />

<strong>de</strong>s Instituts für Internationale Kommunikation und <strong>de</strong>s Klett-Verlages).<br />

För<strong>de</strong>rdiagnostische Verfahren (wie AFRA, ELFE, Stolperwörtertest etc.)<br />

und standardisierte Leistungs- und Intelligenztests (wie FAIR, BET, ADAFI<br />

etc.) eigenen sich ebenso wenig zur Kompetenzfeststellung im Grundbildungsbereich,<br />

da sie einerseits an<strong>de</strong>re Kompetenzen testen und an<strong>de</strong>rerseits<br />

eher zur Diagnose von Teilleistungsstörungen dienen.<br />

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11<br />

Der Einstufungstest <strong>de</strong>s Orientierungsrahmens Alphabetisierung und Grundbildung<br />

beschränkt sich auf die Feststellung von Rechtschreibfähigkeit und<br />

Schlüsselkompetenzen, reicht für die Beurteilung von Grundbildung auch<br />

nicht aus.<br />

Einstufungsverfahren für die Zielgruppe <strong>de</strong>r erwachsenen funktionalen An<strong>alpha</strong>beten<br />

im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum, die <strong>de</strong>n Leistungsstand in allen vier<br />

Grundbildungsbereichen messen, fehlen.<br />

Wünschenswert wäre ein Verfahren, das<br />

▪ <strong>de</strong>n Leistungsstand in allen vier Grundbildungsarten abbil<strong>de</strong>t<br />

▪ kompetenz- nicht <strong>de</strong>fizitorientiert ist<br />

▪ mit alltags- und berufsbezogenen Aufgabenstellungen arbeitet<br />

▪ lernwegsbegleitend ist<br />

▪ erwachsenengerechte Aufgaben bietet<br />

▪ die Ableitung gezielter Übungen ermöglicht<br />

▪ individuelle Lernzuwächse erfasst<br />

▪ die Lernen<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Reflexionsprozess einbezieht und<br />

▪ <strong>de</strong>ssen Auswertung einfach handhabbar und praktikabel ist.<br />

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12<br />

3.0 Assessmentverfahren in UK und NL<br />

Während in Deutschland Assessments o<strong>de</strong>r AssessmentCenter als Instrument zur Potentialermittlung<br />

und zur Feststellung sog. Softskills verstan<strong>de</strong>n und eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

versteht sich in England darunter eher eine Lernstandserhebung bzw. ein formativer<br />

„Test“, <strong>de</strong>r Wissen abprüft und eine Einstufung zum Ziel hat.<br />

3.1 Assessmentverfahren in UK<br />

Das Department for Innovation, Universities and Skills (ehemals Departement for Education<br />

and Skills) hat 2001 auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r nationalen Normen für Lesen,<br />

Schreiben und Rechnen Erwachsener (Corr Curriculum) die nationalen Tests für Erwachsene<br />

entwickelt.<br />

Erarbeitet wur<strong>de</strong> umfangreiches Testmaterial, das mit einem Skills Check (Abfrage <strong>de</strong>s<br />

Ist-Zustan<strong>de</strong>s) startet und über ein Initial Assessment (Was habe ich erreicht? Wo will<br />

ich hin?) zu einem Diagnostic Assessment (Was muss ich noch lernen?) führt. Am En<strong>de</strong><br />

steht ein Lernprogramm, das Assessment for Learning.<br />

Betont wird, dass es sich um ein formatives Assessment han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>ssen Aufgaben<br />

kompetenzorientiert sind. Es ist also keine punktuelle Leistungsabfrage son<strong>de</strong>rn ein<br />

Verfahren, das zugleich <strong>de</strong>n Lernprozess för<strong>de</strong>rn soll.<br />

Das Testmaterial prüft die Kompetenzen in Literacy (Lesen, Schreiben, Sprechen, Zuhören),<br />

Numeracy (Rechnen, Alltagsmathematik)und ESOL (English for Speakers of<br />

Other Languages, zu <strong>de</strong>utsch Englisch für Sprecher an<strong>de</strong>rer Sprachen). Auch für die<br />

Feststellung von Dyslexia (Legasthenie) kann es eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Testmaterial liegt für 5 Niveaustufen vor (Entry 1-3, Level 1-2).<br />

Den Skills Check und das Initial Assessment gibt es für diverse (Berufs-)bereiche: Reinigungsbranche,<br />

Transportwesen, Berufsfeld Gesundheit, Lagerwirtschaft, Arbeitswelt<br />

allgemein und Standard (Alltag erwachsener und junger Menschen). Die Aufgaben sind<br />

alltags- und berufsbezogen. (http://excellence.qia.org.uk/toolslibrary)<br />

„An<strong>de</strong>rs als im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum stehen im anglo-amerikanischen<br />

Raum die Kompetenzen und nicht die Defizite im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Literacy ist positiv konnotiert und bezeichnet die Fähigkeit, Texte <strong>de</strong>s<br />

Alltags o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Berufs sinnerfassend zu lesen und schriftliche Texte <strong>de</strong>sselben<br />

Kontextes situationsadäquat zu verfassen.<br />

Allgemeiner formuliert beschreibt Literacy die Fähigkeit, mit Sprache gestaltend<br />

und analysierend, kreativ und abstrahierend umzugehen.<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen für die Teilhabe an <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Informations- und<br />

Wissensgesellschaft und somit Elemente einer allgemeinen Basisbildung<br />

sind vielfältiger gewor<strong>de</strong>n und gehen über die Grundkulturtechniken <strong>de</strong>s<br />

Lesens, Schreibens und Rechnens hinaus.<br />

Sie reichen vom kompetenten Umgang mit Alltagstexten wie Formularen,<br />

Gebrauchsanweisungen u. ä. bis hin zu spezifischen rezeptiven und produktiven<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit E-Mail und Internet<br />

sowie Grundkenntnissen <strong>de</strong>s Englischen.“ (nach Rudolf <strong>de</strong> Cilia, Institut<br />

für Sprachwissenschaft, Universität Wien)<br />

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13<br />

3.2 Assessmentverfahren in NL<br />

Die Stichting Lezen & Schrijven (Stiftung Lesen und Schreiben) führt in Zusammenarbeit<br />

mit Universitäten und an<strong>de</strong>ren Institutionen und Betrieben eine Reihe von Projekten<br />

durch, die das Ziel haben auf An<strong>alpha</strong>betismus /Illiteralität in <strong>de</strong>r Gesellschaft aufmerksam<br />

zu machen und sie zu bekämpfen. Hierzu wur<strong>de</strong>n Lernmaterialien (auch Elearning-<br />

Module) für verschie<strong>de</strong>ne Berufsbereiche entwickelt.<br />

Zur Feststellung <strong>de</strong>s An<strong>alpha</strong>betismus wur<strong>de</strong>n im Projekt `Herkenningswijzers´<br />

(Indikatoren für An<strong>alpha</strong>betismus / Illiteralität) erarbeitet, die an Firmen und Multiplikatoren<br />

(z.B. Lehrer) weitergegeben wur<strong>de</strong>n. Partner dieses Projektes sind Unternehmen<br />

wie die Rabobank o<strong>de</strong>r Air France KLM.<br />

In <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Stiftung Lesen und Schreiben unterstützten Studie `Low literate at<br />

work´ wer<strong>de</strong>n für die Feststellung von Grundbildungskompetenzen Checklisten mit<br />

Lese-, Schreib- und Rechenanfor<strong>de</strong>rungen benutzt. Die Proban<strong>de</strong>n sind aufgefor<strong>de</strong>rt<br />

anzukreuzen, wie oft sie beispielsweise Zeitung lesen, Sms schreiben, Briefe schreiben,<br />

etwas zählen o<strong>de</strong>r Zeiten kalkulieren müssen (je<strong>de</strong>n Tag, je<strong>de</strong> Woche, je<strong>de</strong>n Monat,<br />

selten, nie). Mithilfe einer (u. a. auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r IALS-Studie) erarbeiteten<br />

Niveauskala wer<strong>de</strong>n die Proban<strong>de</strong>n einem Level zwischen 1 und 4 zugeordnet.<br />

Die Stiftung Lesen und Schreiben hat darüber hinaus im Rahmen ihres Projektes<br />

`Taalkracht´ (Sprachkraft) ein Starterpaket für Anwen<strong>de</strong>r entwickelt, das einen Erkennungswegweiser<br />

für Illiteralität beinhaltet („Wie kann man ein niedriges Literalitätsniveau<br />

erkennen?“) und ein `Assessment pointer basic skills´. Letzterer ist lei<strong>de</strong>r nicht<br />

näher beschrieben.<br />

4.0 Konsequenzen für die Entwicklung eines Kompetenzfeststellungsverfahrens<br />

bei <strong>AlphaZ</strong><br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Projektes Alpha Z wollen wir ein Assessment entwickeln, das die Kompetenzen<br />

erwachsener, funktionaler An<strong>alpha</strong>beten in <strong>de</strong>n vier Grundbildungsarten Lesen,<br />

Schreiben, Alltagsmathematik und Sprechen / Zuhören erfasst. Dieses Assessment<br />

soll kein selektives Instrument sein, son<strong>de</strong>rn ein formatives Assessment, das <strong>de</strong>n<br />

Lernen<strong>de</strong>n ihren Leistungsstand aufzeigt, ihre Lernbedürfnisse i<strong>de</strong>ntifiziert und ihnen<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Zukunftsbau GmbH


14<br />

hilft ihre Fähigkeiten und Kenntnisse fortzuentwickeln. Es soll eine prozessbegleiten<strong>de</strong><br />

Leistungsmessung sein, bei <strong>de</strong>r Prüfungsangst in <strong>de</strong>n Hintergrund tritt.<br />

Die Aufgaben sollen kompetenzorientiert, alltags- und berufsbezogen sein.<br />

Die Recherche zu Assessmentverfahren liefert uns Grundlagen für die Konzeption eines<br />

solchen Assessments. Für die Gestaltung <strong>de</strong>s Assessments und die Konstruktion <strong>de</strong>r<br />

Aufgaben bietet es sich an auf die IALS-Studie, die ALL-Studie, <strong>de</strong>n Orientierungsrahmen<br />

Alphabetisierung und Grundbildung, die Prüfungen <strong>de</strong>s Österreichischen Sprachdiploms,<br />

die European Language Certifacates (telc) und das vom Departement for Innovation,<br />

Universities and Skills entwickelte Initial- und Diagnostic-Assessment zurück<br />

zu greifen. Die Struktur und Aufgaben dieser Studien und Tests entsprechen am<br />

ehesten unseren Vorstellungen von einem Assessment.<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Zukunftsbau GmbH


Literaturhinweise:<br />

Hartig, J.; Kliene, E.; Leutner, D.: Assessment of Competencies in Educational Contexts,<br />

Frankfurt a.M. Essen 2008<br />

Biefang, S./ Schuntermann, M. F. (2000): Diagnostik und Assessment in <strong>de</strong>r Rehabilitation.<br />

In: Bengel, J./ Koch, U. (Hrsg.): Grundlagen <strong>de</strong>r Rehabilitationswissenschaften.<br />

Themen, Strategien und Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Rehabilitationsforschung. Berlin 2000<br />

Baumert, J., Bos, W., Lehmann, R. (Hg.): TIMSS /III – Dritte Internationale Mathematik<br />

und Naturwissenschaftssudie – Mathematische und naturwissenschaftliche Bildung<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schullaufbahn, Opla<strong>de</strong>n 2000<br />

Arbeitskreis Alphabetisierung und Grundbildung <strong>de</strong>s Deutschen Volkshochschulverban<strong>de</strong>s<br />

(Hrsg.): Orientierungsrahmen Alphabetisierung und Grundbildung, 2007<br />

Deutsches Pisa-Konsortium (Hrsg.): Schülerleistungen im internationalen Vergleich.<br />

Eine neue Rahmenkonzeption für die Erfassung von Wissen und Fähigkeiten. OECD<br />

1999<br />

DfES – Department for Education and Skills: Skills for Life. The national strategy for<br />

improving adult literacy and numeracy skills. London 2001<br />

Feldmeier, Alexis: Vorläufiges Konzept für einen bun<strong>de</strong>sweiten Integrationskurs mit<br />

Alphabetisierung. BAMF – Bun<strong>de</strong>samt für Migration und Flüchtlinge (Hrsg.). Nürnberg<br />

2007<br />

OECD/Statistics Canada: Literacy in the Information Age. Final Report of the International<br />

Adult Literacy Survey. Paris, Canada 2000<br />

KNILL, M.: Assessment. Online-Artikel unter Rhetorik.ch. 5. November 2002<br />

SIMON, O.: Assessmentverfahren als stärkenorientiertes Instrument <strong>de</strong>r Potenzialanalyse,<br />

Vortrag von Olaf Simon, Regionales Bildungsbüro – Kreis Herford<br />

anlässlich <strong>de</strong>r 5. Fachtagung <strong>de</strong>s SWA - Programms zum Thema „Berufsorientierung<br />

als Bildungsstandard?“ am 29. und 30.09.2004 in Potsdam<br />

Notter, P., Arnold, C., v. Erlach, E., Hertig, P.: Lesen und Rechnen im Alltag.<br />

Grundkompetenzen von Erwachsenen in <strong>de</strong>r Schweiz, herausgegeben vom Bun<strong>de</strong>samt<br />

für Statistik, Neuchâtel 2006<br />

Kleinert, C. u.a.: Die Befragung „Arbeiten und Lernen im Wan<strong>de</strong>l“ (ALWA), IAB-<br />

Forschungsbericht 5/2008, herausgegeben vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit, Nürnberg 2008<br />

(Bos, W., Hornberg, S., Arnold, K.-H., Faust, G., Fried, L., Lankes, E.-M., Schwippert,<br />

K. & Valtin, R. (Hrsg.): IGLU 2006. Lesekompetenzen von Grundschulkin<strong>de</strong>rn in<br />

Deutschland im internationalen Vergleich. Münster, 2007. (ISBN 978-3-8309-1919-3))


Hosenfeld, I., Groß Ophoff, J. & Bittins, P. (2006). Vergleichsarbeiten und Schulentwicklung.<br />

Schulmanagement Handbuch, 25 (118).<br />

Koch, U., Groß Ophoff, J., Hosenfeld, I. & Helmke, A. (2006). Das Projekt VERA: Von<br />

<strong>de</strong>r Evaluation zur Schul- und Unterrichtsentwicklung? (Teil 1). SchulVerwaltung, Ausgabe<br />

Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, 5.<br />

OECD, Directorate for Education (EDU) and Directorate for Employment, Labour and<br />

Social Affairs (ELSA): Programmme for the International Assessment of Adult Competences<br />

(PIAAC), Draft Strategy Paper, Policy Objectives, Strategic Options and Cost<br />

Implications OECD, Directorate for Education (EDU) and Directorate for Employment,<br />

Labour and Social Affairs (ELSA), Stockholm 2004<br />

Smit, A.A., Bohnenn, E., Hazelzet, A.: Stichting Lezen & Schrijven, Low literate at<br />

work – A qualitative study into reading, writing and arithmetic tasks in the knowledgebased<br />

economy, Den Haag, 2005


2<br />

<strong>AlphaZ</strong> -<br />

PreCheck Tool,<br />

Check UP und Check IN


18<br />

Verfahren zur Kompetenzfeststellung in <strong>de</strong>r Grundbildung von Erwachsenen<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Projektes <strong>AlphaZ</strong>–Grundbildung für <strong>de</strong>n Beruf hat die Zukunftsbau<br />

GmbH ein Instrumentarium zur Kompetenzermittlung entwickelt, mit <strong>de</strong>m im Rahmen<br />

von Lernberatung Grundbildungskompetenzen in <strong>de</strong>n Bereichen Sprechen und Zuhören,<br />

Lesen und Schreiben, Alltagsmathematik und Medien erfasst wer<strong>de</strong>n können.<br />

Hiermit lassen sich im dialogischen Prozess zwischen Lernen<strong>de</strong>m und Lerncoach bzw.<br />

Dozenten Leistungsstän<strong>de</strong> aufzeigen, Lernbedürfnisse bzw. Lernbedarfe i<strong>de</strong>ntifizieren,<br />

um im weiteren Fähigkeiten, Kenntnissen und Kompetenzen fortzuentwickeln.<br />

Das Instrumentarium ist konzipiert für <strong>de</strong>n Einsatz bei Erwachsenen, die vor <strong>de</strong>m Eintritt<br />

in das Berufsleben o<strong>de</strong>r eine berufliche Qualifizierung stehen, die über keine Ausbildung<br />

verfügen, arbeitslos sind und wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt zurückkehren wollen<br />

und an Personen in Arbeitsverhältnissen mit geringem Qualifikationsprofil.<br />

Das in <strong>AlphaZ</strong>–Grundbildung für <strong>de</strong>n Beruf entwickelte Instrumentarium zur Kompetenzermittlung<br />

und Lernberatung besteht aus drei Bausteinen:<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Das PreCheck Tool<br />

dient in Verbindung mit <strong>de</strong>m <strong>AlphaZ</strong> Handbuch Beratung<br />

dazu, Grundbildungs<strong>de</strong>fizite bereits in Beratungsgesprächen<br />

(Kurswahlberatung, Bildungsberatung) zu<br />

erkennen und so Fehlplatzierungen zu vermei<strong>de</strong>n. Damit<br />

versteht sich das PreCheck Tool als ein Hilfsmittel<br />

im Rahmen einer klassischen Beratungs– und Vermittlungssituation.<br />

Das CheckUp<br />

ermöglicht Lernen<strong>de</strong>n eine erste Einschätzung ihres<br />

Leistungsstan<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Kompetenzbereichen Lesen,<br />

Schreiben, Zuhören und Mathematik und kann eine<br />

Orientierung für eine Kurseinstufung geben (= Einstufungsberatung<br />

mittels einer Kenntnisstan<strong>de</strong>rmittlung).<br />

Zukunftsbau GmbH


19<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Das CheckIn ist ein Verfahren zur Lernstandserhebung<br />

und Lernbegleitung, das im laufen<strong>de</strong>n Kurs zur Anwendung<br />

kommt. Mit ihm können Lernfortschritte erfasst,<br />

dokumentiert, begleitet und als Basis für eine Lernberatung<br />

herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Was ist Lernberatung im Sinne von <strong>AlphaZ</strong>-Grundbildung für <strong>de</strong>n Beruf?<br />

Um auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt zu bestehen, müssen sowohl fachliche Kenntnisse als auch<br />

personale Kompetenzen aktualisiert und ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Das gilt auch und beson<strong>de</strong>rs<br />

für die erworbenen Grundbildungskompetenzen. Neue Einsichten und Erfahrungen<br />

müssen mit alten abgeglichen und in einen Kontext gestellt wer<strong>de</strong>n können. Ständiges<br />

(Dazu)lernen und (Um)lernen begleiten also <strong>de</strong>n beruflichen Alltag.<br />

Nur wer über ein gewisses Maß an Selbstorganisation, Selbstreflexion und die Fähigkeit<br />

selbstständig zu lernen verfügt, kann diese Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen und seine Beschäftigungsfähigkeit<br />

erhalten bzw. herstellen.<br />

Auf die Vermittlung dieser Fähigkeiten zielt das Konzept <strong>de</strong>r Lernprozessbegleitung,<br />

das <strong>de</strong>n Rahmen für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r oben genannten Instrumente bil<strong>de</strong>t.<br />

Lernberatung verstehen wir als dialogischen Prozess, in <strong>de</strong>m ein Berater einen Lernen<strong>de</strong>n<br />

kontinuierlich über einen längeren Zeitraum begleitet.<br />

Der Lehren<strong>de</strong> wird zum Lerncoach, <strong>de</strong>r Lernprozesse begleitet und unterstützt. Er hat<br />

nicht mehr länger die Aufgabe, die Köpfe <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n mit Wissen zu füllen, son<strong>de</strong>rn<br />

muss ihre Lernbedarfe feststellen und ihre Lernziele mit ihnen klären. Gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n entwickelt er Lernwege. Dazu wählt er geeignete Aufgaben aus, beobachtet<br />

<strong>de</strong>n Lern- und Lösungsprozess, wertet ihn aus und dokumentiert ihn<br />

(angelehnt an BAUER 2007).<br />

Der Lerncoach ist in erster Linie <strong>de</strong>m Lernen<strong>de</strong>n und seiner individuellen Entwicklung<br />

verpflichtet. Er muss sich immer wie<strong>de</strong>r fragen, was <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong> noch lernen muss,<br />

um seine Ziele zu erreichen und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Berufslebens zu genügen<br />

(angelehnt an BAUER 2007).<br />

Der Lerncoach muss <strong>de</strong>n Überblick behalten und fachlich versiert sein, um die richtigen<br />

Aufgaben an <strong>de</strong>r richtigen Stelle anzubringen. Es muss darüber hinaus <strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n<br />

mit seinen spezifischen Lernzielen, seiner individuellen Lernbiografie und seinen Lernmöglichkeiten<br />

kennen (angelehnt an ROHS, KÄPPLINGER 2004).<br />

Für <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>s Lernens selbst be<strong>de</strong>utet Lernprozessbegleitung, dass <strong>de</strong>m Lernen<strong>de</strong>n<br />

die jeweils benötigte Zeit gegeben wird, um sich auf Neues einzulassen. Durch<br />

Beobachtung und begleiten<strong>de</strong> Gespräche lässt sich herausfin<strong>de</strong>n, auf welche Lernkanäle<br />

ein Lernen<strong>de</strong>r anspricht und was seine individuellen Kompetenzen und Vorlieben<br />

sind (angelehnt an TRÖSTER 2000).<br />

Zukunftsbau GmbH


20<br />

BAUER et al. (2007) zeigen auf, welche Aufgaben <strong>de</strong>m Coach bei <strong>de</strong>r Lernprozessbegleitung<br />

zukommen:<br />

Lernziele erkennen lassen und entwickeln, nicht vorgeben<br />

Aufgaben stellen, nicht Lösungen zeigen<br />

Abwägen, wann Fehler und Suchen fruchtbar sind und wann interveniert wer<strong>de</strong>n<br />

muss<br />

Je<strong>de</strong> Lernsituation als offen und im Detail nicht planbar verstehen, aber <strong>de</strong>n Handlungsrahmen<br />

klar festlegen/verhan<strong>de</strong>ln<br />

Über Metho<strong>de</strong>nvielfalt verfügen und diese für Gruppen und Einzelne lernför<strong>de</strong>rlich<br />

und anregend einsetzen<br />

Für <strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utet Lernprozessbegleitung, dass er die Bearbeitung von Aufgaben<br />

reflektiert und sich dabei folgen<strong>de</strong> Fragen stellt (nach BAUER et al. 2007):<br />

Wo fühle ich mich unsicher/überfor<strong>de</strong>rt?<br />

Wo fühle ich mich unterfor<strong>de</strong>rt?<br />

Was fällt mir schwer?<br />

Womit komme ich nicht zurecht?<br />

Was wür<strong>de</strong> ich gerne an<strong>de</strong>rs / besser machen?<br />

Welches Wissen fehlt mir?<br />

Was möchte ich besser können?<br />

Die Fähigkeit zur Organisation und Reflexion <strong>de</strong>s eigenen Lernens kann nicht isoliert<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn ebenso wie an<strong>de</strong>re Schlüsselkompetenzen nur im Kontext<br />

von fachlichen Lernprozessen (ROHS, KÄPPLINGER 2004).<br />

Wie aus <strong>de</strong>n obigen Ausführungen <strong>de</strong>utlich wird, verlangt die Lernprozessbegleitung<br />

vom Lerncoach eine Reihe überfachlicher Kompetenzen.<br />

Der Lehren<strong>de</strong> muss über das Fachwissen hinaus über didaktisch-methodische Kompetenzen<br />

verfügen und einen aktuellen Kenntnisstand zu Lernmitteln und Medien haben,<br />

um Beobachtungen, Lernziele und Bearbeitungsstrategien <strong>de</strong>s Lernen<strong>de</strong>n einordnen<br />

und bewerten zu können. Er sollte Lerntechniken kennen und vermitteln können und<br />

über lernpsychologische Grundlagen verfügen, um Lernbiografien und –motivationen<br />

einschätzen, Lerntypen unterschei<strong>de</strong>n und Lernschwierigkeiten und -blocka<strong>de</strong>n erkennen<br />

und auflösen zu können. Nicht zuletzt muss er in <strong>de</strong>r Gesprächsführung geschult<br />

sein und Gruppen anleiten können, da sich Lernprozessbegleitung nicht nur an Einzelpersonen<br />

richten kann, son<strong>de</strong>rn auch an Gruppen.<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Zukunftsbau GmbH


21<br />

PreCheck Tool<br />

Grundbildungskompetenzen einschätzen<br />

Das PreCheck Tool wur<strong>de</strong> zunächst für <strong>de</strong>n zeitlich begrenzten Einsatz in Beratungsgesprächen<br />

bei JobCentern konzipiert, ist aber auch in an<strong>de</strong>ren Beratungssituationen einsetzbar.<br />

Hinweise zum Thema Grundbildung und<br />

funktionaler An<strong>alpha</strong>betismus sind im Handbuch<br />

Beratung (> www.<strong>alpha</strong>-z.<strong>de</strong>) praxisnah<br />

dargestellt und wer<strong>de</strong>n ergänzt durch<br />

Tipps und Hinweise zu Gesprächsführung und<br />

Einsatz <strong>de</strong>s PreCheck Tools. Spezielle Vorkenntnisse<br />

sind somit für <strong>de</strong>n Berater/die<br />

Beraterin hierfür nicht notwendig.<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Das PreCheck Tool ist kein Test-Instrument<br />

zur Leistungsstan<strong>de</strong>rmittlung dar, son<strong>de</strong>rn<br />

dient dazu, Grundbildungskompetenzen<br />

(Orientierung – Leseverständnis – Schreibfertigkeit<br />

– Zahlenverständnis - Rechnen) in<br />

einem ersten Schritt besser einschätzen zu<br />

können.<br />

Die Aufgabenstellungen bil<strong>de</strong>n typische<br />

Sprech-, Lese-, Schreib- und Rechenanfor<strong>de</strong>rungen<br />

in Alltagssituationen nach und können<br />

auch von Personen mit Migrationshintergrund bearbeitet wer<strong>de</strong>n. Allerdings gilt es sicher zu<br />

stellen, dass Migrantinnen und Migranten über ausreichen<strong>de</strong> Deutschkenntnisse verfügen,<br />

um zu vermei<strong>de</strong>n, dass durch unzureichen<strong>de</strong> Sprachkenntnisse die Einschätzung vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Grundbildungskompetenzen verfälscht wird.<br />

Die Auswertung <strong>de</strong>r PreCheck Tool Aufgaben gibt Hinweise darauf, ob und in welchem Grad<br />

Grundbildungs<strong>de</strong>fizite (höchstwahrscheinlich) vorliegen. Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

können Arbeitsvermittler/innen, Fallmanager/innen und an<strong>de</strong>re Berater und Beraterinnen<br />

zielgenauer Bildungswege und –möglichkeiten erörtern und in entsprechen<strong>de</strong> Angebote<br />

vermitteln.<br />

Der Einsatz <strong>de</strong>s PreCheck Tool sollte immer in ein Gespräch eingebettet sein, und <strong>de</strong>r Berater<br />

sollte zuvor bereits einen Eindruck gewonnen haben, mit welchem Schwierigkeitsgrad<br />

begonnen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Aufgabensammlung besteht aus <strong>de</strong>n Aufgabenpaketen A, B und C. Die drei Aufgabenpakete<br />

unterschei<strong>de</strong>n sich im Schwierigkeitsgrad und in <strong>de</strong>r Komplexität <strong>de</strong>r Aufgabenstellung<br />

und richten sich an folgen<strong>de</strong> Personengruppen:<br />

Paket A ist für Personen, die so gut wie keine Grundbildung erworben haben (sie können<br />

kaum o<strong>de</strong>r gar nicht Lesen, Schreiben und Rechnen).<br />

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22<br />

Paket B ist für Personen, die vermutlich über rudimentäre Grundbildungskenntnisse<br />

verfügen (sie haben stark lückenhafte Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und<br />

Rechnen).<br />

Paket C ist für Personen, die Grundbildungskenntnisse erworben haben, jedoch unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Niveaus eines Schulabschlusses.<br />

Ein Aufgabenvergleich zum Thema Orientierung illustriert <strong>de</strong>n unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad:<br />

Paket A<br />

Weg vorgegeben, große Schrift<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Paket B<br />

Nur Start und Ziel vorgegeben, normale Schrift<br />

Paket C<br />

Nur Start und Ziel vorgegeben, komplexer Plan, kleine Schrift<br />

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23<br />

Zum Einsatz <strong>de</strong>r Aufgabenpakete<br />

Empfehlenswert ist es, die Aufgaben in folgen<strong>de</strong>r Reihenfolge lösen zu lassen:<br />

Orientierung – Leseverständnis – Schreibfertigkeit – Zahlenverständnis - Rechnen<br />

Dabei kann die Aufgabenstellung selbst gelesen o<strong>de</strong>r auch vorgelesen wer<strong>de</strong>n, falls nötig,<br />

mit zusätzlichen Erläuterungen. Sollten die vorgelegten Aufgaben zu schwer (o<strong>de</strong>r zu leicht)<br />

sein, kann man auf das ‚leichtere‘ (das ‚schwerere‘) Paket bzw. einzelne Aufgaben aus <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Paketen ausweichen.<br />

Aufgaben zu Orientierung und Leseverständnis<br />

Die Aufgaben sind so gestaltet, dass mehrere Informationen aus einem Plan herausgelesen<br />

bzw. in einem Text verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n müssen. Um sicher zu gehen, dass Informationen in<br />

einem Text auch tatsächlich verstan<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n, sollten die Fragen möglichst genau beantwortet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben zur Schreibfertigkeit<br />

Entschei<strong>de</strong>nd bei diesen Aufgaben ist, dass Sie eine Schreibprobe erhalten, um einen Eindruck<br />

<strong>de</strong>r Fertigkeiten zu gewinnen. Sollte sichtbar wer<strong>de</strong>n, dass trotz Bemühungen größere<br />

Schwierigkeiten auftreten, können Sie diese Aufgabe abbrechen und die Gelegenheit nutzen,<br />

um darüber zu sprechen.<br />

Stellen Sie Fragen wie „Kann ich Ihnen helfen? Soll ich die Aufgabe nochmals erklären?“.<br />

Sie können ein Beispiel geben o<strong>de</strong>r gemeinsam überlegen, was man schreiben kann. Wenn<br />

Sie <strong>de</strong>n Eindruck haben, dass die Aufgabe zu schwer ist, wählen Sie dieselbe Aufgabenstellung<br />

aus <strong>de</strong>m niedrigeren Niveau. Klappt es auch damit nicht, brechen Sie die Aufgabe ab<br />

und nutzen Sie die Gelegenheit, nach <strong>de</strong>n Schreibschwierigkeiten zu fragen. (z.B. „Ich sehe,<br />

dass Ihnen das Schreiben schwer fällt. Woran liegt das? War das schon immer so?“)<br />

In <strong>de</strong>m Fall, dass eine Person nicht schreiben möchte, stellen Sie Fragen nach <strong>de</strong>m Warum<br />

(„Mache ich Sie nervös“? „Schreiben Sie nicht gern“?), insistieren jedoch nicht und bieten<br />

zunächst Aufgaben aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Bereichen an.<br />

Aufgaben zum Zahlenverständnis/Rechnen<br />

Mit diesen Aufgaben wer<strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong> Rechenfertigkeiten getestet: Erkennen von Zahlen,<br />

Erfassen von Mengen, grafische Darstellung von Mengen und Operieren mit Grundrechenarten.<br />

Es können Finger, Papier und Stift zu Hilfe genommen wer<strong>de</strong>n. Die Aufgaben sollten jedoch<br />

möglichst ohne Taschenrechner gelöst wer<strong>de</strong>n. Falls ein Taschenrechner doch benutzt wird,<br />

achten Sie darauf, ob Rechenoperationen, z.B. Addition und Subtraktion, verstan<strong>de</strong>n und<br />

entsprechen<strong>de</strong> Tasten angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Sollte nachgefragt wer<strong>de</strong>n, ob die Plus- o<strong>de</strong>r Minus-Taste benutzt wer<strong>de</strong>n soll, wissen Sie,<br />

dass die Operation nicht bekannt ist und <strong>de</strong>shalb die Aufgabe (auch mit Taschenrechner)<br />

nicht gelöst wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

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24<br />

Auswertung <strong>de</strong>r Aufgabenpakete A, B und C<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Werten Sie die Aufgaben mithilfe<br />

<strong>de</strong>r Checkliste aus, in<strong>de</strong>m<br />

Sie die Fel<strong>de</strong>r „ja“, „teils,<br />

teils“ o<strong>de</strong>r „nein“ ankreuzen.<br />

Für je<strong>de</strong>s Paket steht eine<br />

geson<strong>de</strong>rte Checkliste zur<br />

Verfügung.<br />

Sie erhalten so eine Einschätzung<br />

<strong>de</strong>r Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

für je<strong>de</strong>n Teilbereich<br />

und einen Gesamteindruck<br />

<strong>de</strong>r Grundbildungskenntnisse.<br />

Aus <strong>de</strong>m Gesamtbild können<br />

Sie ersehen, in welchem Bereich<br />

(Orientierung, Leseverständnis,<br />

Schreiben, Zahlenverständnis,<br />

Rechnen) und auf<br />

welcher Niveaustufe Probleme<br />

auftreten bzw. welcher Bereich<br />

ohne Probleme bewältigt<br />

wird und welche Schlussfolgerungen<br />

daraus gezogen wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Sind Grundbildungs<strong>de</strong>fizite<br />

benannt, wird die Planung <strong>de</strong>r<br />

nächsten Schritte möglich. Es<br />

ist wichtig, gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>m Betroffenen Lernmotive<br />

zu erschließen und diese wie<strong>de</strong>rholt<br />

als Begründung anzuführen. Lernmotivation entsteht bei Betroffenen<br />

vor allem dann, wenn sie <strong>de</strong>n unmittelbaren Nutzen <strong>de</strong>r erworbenen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten erkennen und zur Überzeugung gelangen, dass es beim<br />

Lernen um die Gestaltung ihrer Zukunft. Ist die Lernmotivation geweckt,<br />

kann nach entsprechen<strong>de</strong>n Angeboten für <strong>de</strong>n Betroffenen gesucht wer<strong>de</strong>n.<br />

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25<br />

Check UP<br />

Vorhan<strong>de</strong>ne Kompetenzen erheben, Schwierigkeiten erkennen, erste Lernziele<br />

vereinbaren<br />

Das Check UP wur<strong>de</strong> für Kursleiter, Dozenten, Lernbegleiter/Lerncoaches entwickelt,<br />

die bei potentiellen Teilnehmern Grundbildungskompetenzen und -<strong>de</strong>fizite einschätzen<br />

möchten und nicht wissen, auf welchem Niveau Kenntnisse und Fertigkeiten ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sind. Das Check UP ist so konzipiert,<br />

das basale Kenntnisse, wie z. B. Buchstabenwissen<br />

und erste Zahlenkenntnisse<br />

ebenso abgefragt wer<strong>de</strong>n wie komplexere<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen, z. B. im Internet Bahnverbindungen<br />

recherchieren. Die Aufgaben<br />

sind verschie<strong>de</strong>nen Niveaustufen zugeordnet<br />

(analog zu <strong>de</strong>n im <strong>AlphaZ</strong> Kerncurriculum<br />

<strong>de</strong>finierten Niveaus 1 bis 4), <strong>de</strong>m Lernen<strong>de</strong>n<br />

wird die Niveaustufe jedoch nicht<br />

angezeigt.<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Einige Aufgaben wer<strong>de</strong>n also relativ leicht,<br />

an<strong>de</strong>re nur schwer o<strong>de</strong>r gar nicht zu bearbeiten<br />

sein. Das Check UP will we<strong>de</strong>r übernoch<br />

unterfor<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn motivierend<br />

und nicht <strong>de</strong>fizitorientiert Kompetenzen<br />

erheben.<br />

Da viele Lernen<strong>de</strong> ihre eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht einschätzen können,<br />

sich entwe<strong>de</strong>r überschätzen o<strong>de</strong>r unterschätzen, bietet das Check UP durch die niveauausgerichteten<br />

Aufgaben die Möglichkeit, dass Lernen<strong>de</strong> ihr Wissen ‚testen’ können,<br />

d.h. z. B. auch Aufgaben lösen, die sie sich zunächst nicht zugetraut hätten.<br />

Da das Check UP die verschie<strong>de</strong>nen Grundbildungsbereiche ab<strong>de</strong>ckt, lassen sich Aussagen<br />

über die vorhan<strong>de</strong>nen Kompetenzen insgesamt, aber auch über Defizite in <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Grundbildungsbereichen treffen: beispielsweise wer<strong>de</strong>n die Grundrechenarten<br />

gut bis sehr gut beherrscht, im Lese- und Textverständnis sind die Kompetenzen<br />

jedoch nur gering ausgeprägt; o<strong>de</strong>r: jemand kann im Internet erfolgreich Artikel und<br />

Preise recherchieren, ist aber kaum in <strong>de</strong>r Lage, Preise zu berechnen.<br />

Das Check UP erlaubt also eine positive Standortbestimmung, auf <strong>de</strong>ren Basis dann die<br />

ersten Lernziele vereinbart wer<strong>de</strong>n können.<br />

Zukunftsbau GmbH


26<br />

Für diese Zielgruppen ist das Check UP beson<strong>de</strong>rs gut geeignet:<br />

Personen, die ihre vorhan<strong>de</strong>n Kompetenzen nicht einschätzen können<br />

Personen, die ein Lernangebot wahrnehmen möchten und Angst vor Tests haben<br />

Personen, die unsicher sind und kaum Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben<br />

Personen, die dazu neigen, sich selbst zu überschätzen<br />

Anmerkungen zur Durchführung<br />

Das Check UP gibt eine erste Orientierung für eine Niveaueinstufung. Die Aufgaben<br />

können je Kompetenzbereich bearbeitet wer<strong>de</strong>n. Der Bereich Mathematik umfasst 32<br />

Aufgaben, <strong>de</strong>r Bereich Lesen und Schreiben 25 Aufgaben und <strong>de</strong>r Bereich Zuhören 11<br />

Aufgaben auf unterschiedlichen Niveaus, wobei das Niveau einer Aufgabe für <strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n<br />

nicht ersichtlich ist. Für die Bearbeitung aller Aufgaben und Kompetenzbereiche<br />

sind ca. 4 Stun<strong>de</strong>n anzusetzen.<br />

Einige Beispiele aus <strong>de</strong>n drei Kompetenzbereichen illustrieren die unterschiedlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen (Niveaustufen):<br />

Niveau 2► Zuhören:<br />

Details in kurzen Erzählungen erkennen<br />

Kompetenzbereich Zuhören<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Niveau 4 ► Zuhören:<br />

Aus einfachen Erklärungen wichtige Informationen<br />

heraushören<br />

Zukunftsbau GmbH


27<br />

Niveau 1 ► Leseverständnis: Unterschiedliche<br />

Textsorten erkennen<br />

Niveau 3 ► Größen und Maße, Raum und<br />

Form: Längen schätzen<br />

Kompetenzbereich Lesen und Schreiben<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Niveau 4 ► Leseverständnis: Organisationsprinzipien<br />

verstehen und anwen<strong>de</strong>n<br />

Kompetenzbereich Mathematik<br />

Niveau 2 ► Größen und Maße, Raum und<br />

Form: Zeitangaben ablesen<br />

Zukunftsbau GmbH


28<br />

Das Check UP fragt Alltagswissen ab. Detaillierte Aussagen darüber, was und in welcher<br />

Ausprägung eine Person z. B. lesen o<strong>de</strong>r schreiben kann und was nicht, sind mit<br />

<strong>de</strong>m Check UP nur bedingt möglich. Diagnosen zum Stand <strong>de</strong>s Schriftspracherwerbs<br />

o<strong>de</strong>r Aussagen über mögliche Lernbeeinträchtigungen o<strong>de</strong>r Lernbehin<strong>de</strong>rungen sind<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>s Check UP nicht möglich.<br />

Das Check UP sollte von erfahrenen Lerncoachs/Dozenten angeleitet wer<strong>de</strong>n, die qualifiziert<br />

und zielgruppengerecht auf Fragen <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n antworten, ihnen bei Verständnisschwierigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Aufgaben Hilfestellung geben können und die Ergebnisse<br />

anhand <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Dozentenanleitung beschriebenen Bewertungskriterien beurteilen<br />

und rückmel<strong>de</strong>n können.<br />

Das Check UP kann sowohl in Gruppen als auch individuell durchgeführt wer<strong>de</strong>n. In<br />

je<strong>de</strong>m Fall sollte auf eine stressfreie Arbeitsatmosphäre geachtet wer<strong>de</strong>n, schulähnliche<br />

Testsituationen sind zu vermei<strong>de</strong>n, um die Lernen<strong>de</strong>n nicht unter Druck zu setzen<br />

o<strong>de</strong>r Blocka<strong>de</strong>n hervorzurufen. Auch sollten individuell Pausen o<strong>de</strong>r Fragen zu Aufgabenstellungen<br />

möglich sein, jedoch sollten keine Hinweise auf die Lösungen gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Aufgaben pro Kompetenzbereich müssen nicht unbedingt in <strong>de</strong>r vorgegebenen Reihenfolge<br />

bearbeitet wer<strong>de</strong>n, allerdings empfiehlt sich dieses Vorgehen, da die Aufgaben<br />

von leicht nach schwer geordnet sind. So wird <strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n die Angst genommen,<br />

und sie gewinnen zunehmend an Sicherheit in <strong>de</strong>r Bearbeitung.<br />

Anmerkungen zur Auswertung<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

In <strong>de</strong>r Handreichung für Dozenten<br />

fin<strong>de</strong>n sich neben <strong>de</strong>n Lösungen<br />

weitere Angaben zu Auswertung<br />

und Einschätzung <strong>de</strong>r Kompetenzen.<br />

Zur <strong>Dokumentation</strong> sind Auswertungsraster<br />

hinterlegt, in <strong>de</strong>nen<br />

angegeben ist, welcher Niveaustufe<br />

eine Aufgabe zugeordnet ist, wie<br />

viele Punkte maximal erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

können und welche Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten sie erhebt. Der<br />

Lerncoach/Dozent kann somit die<br />

Auswertung <strong>de</strong>r einzelnen Aufgaben<br />

sowie eine Gesamtschau je<br />

Niveau schnell und übersichtlich<br />

dokumentieren.<br />

Zukunftsbau GmbH


29<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Die Auswertung über das Punktesystem<br />

bietet keine ‚absoluten’ Ergebnisse.<br />

Sie sollte zum Anlass sein, die<br />

Ergebnisse gemeinsamen zu besprechen.<br />

Der Lernen<strong>de</strong> sollte nach seiner<br />

eigenen Einschätzung befragt wer<strong>de</strong>n,<br />

nach beson<strong>de</strong>ren Schwierigkeiten bei<br />

bestimmten Aufgaben, nach seiner<br />

Lernmotivation und seiner Lernbiografie.<br />

Warum hat er bestimmte Fragen<br />

gar nicht beantwortet o<strong>de</strong>r was ist<br />

ihm beson<strong>de</strong>rs leicht gefallen.<br />

Gemeinsam sollte versucht wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>n Kenntnisstand möglichst klar herauszuarbeiten und weitere Lernschritte und –ziele<br />

zu vereinbaren.<br />

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30<br />

Check IN<br />

Lernstand, Lernfortschritte und Kompetenzen erheben<br />

Kompetenzen Lesen und Schreiben:<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Für eine –weiter oben beschriebene -<br />

Lernprozessbegleitung ist das Check IN das<br />

am weitesten ausdifferenzierte Instrument<br />

zur Kompetenzerfassung.<br />

Die Aufgaben entsprechen <strong>de</strong>m Niveau 4<br />

<strong>de</strong>s <strong>AlphaZ</strong> Kerncurriculums. Thematisch<br />

sind die Aufgabenstellungen berufsfeldübergreifend<br />

angelegt. Berufsspezifische<br />

Kenntnisse sind nicht notwendig.<br />

Das Check IN umfasst Aufgaben in <strong>de</strong>n<br />

Kompetenzbereichen Lesen und Schreiben,<br />

Sprechen und Zuhören, Mathematik und<br />

Umgang mit Medien:<br />

Texte verfassen<br />

Grammatik & Interpunktion (Rechtschreibung, Zeichensetzung)<br />

Vokabular und Wortschatz (Synonyme)<br />

Globales Leseverstehen<br />

Selektives Leseverstehen<br />

Detailliertes Leseverstehen<br />

Leseverstehen Schaubil<strong>de</strong>r<br />

Kompetenzen Sprechen und Zuhören<br />

Selektives Hörverstehen<br />

Detailliertes Hörverstehen<br />

Sich mündlich mitteilen<br />

Kompetenzen Mathematik<br />

Zahlen und Operationen<br />

Daten erfassen und verarbeiten<br />

Größen und Maße, Raum und Form<br />

Kompetenzen Medien<br />

Textverarbeitung (Text– und Absatzformatierung, Tabelle anlegen, Thesaurus und<br />

Rechtschreibprüfung anwen<strong>de</strong>n, Gestaltungselemente)<br />

Tabellenkalkulation (Berechnungsfunktionen, Formatierung von Text und Zellen,<br />

Diagramme)<br />

Internet (Routenplaner, Recherche Zugverbindung, Recherche Kontaktdaten,<br />

Eröffnung E-Mailkonto, E-Learning)<br />

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31<br />

Einige Beispiele zur Illustration <strong>de</strong>r Aufgaben:<br />

Kompetenz Sprechen und Zuhören:<br />

Wegbeschreibung nach Plan<br />

Einen Sachverhalt mündlich erklären.<br />

Kompetenz Medien Internet:<br />

Ein Email-Konto eröffnen<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Kompetenz Mathematik:<br />

Lohnabrechnung<br />

Prozentrechnung<br />

Kompetenz Medien E-Learning:<br />

Interaktive Übungen auswählen und ausprobieren<br />

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32<br />

Kompetenz Lesen und Schreiben:<br />

Busfahrplan<br />

In einem Fahrplan gezielt Informationen fin<strong>de</strong>n<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Kompetenz Lesen und Schreiben:<br />

Unfallanzeige<br />

Daten und Angaben aus einer Beschreibung in ein Formular<br />

übertragen<br />

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33<br />

Die Check In - Aufgaben können im Verlaufe eines Kurses zu verschie<strong>de</strong>nen<br />

Zeitpunkten eingesetzt wer<strong>de</strong>n, je nach<strong>de</strong>m, ob eine Kompetenzermittlung zu<br />

Kursbeginn o<strong>de</strong>r –abschluss bzw. eine Lernstandserhebung im Kursverlauf<br />

beabsichtigt ist. Wann<br />

immer <strong>de</strong>r Lerncoach es<br />

für angebracht hält,<br />

Lernfortschritte zu<br />

überprüfen und Informationen<br />

über Lerntechniken<br />

und Lernweisen<br />

zu gewinnen, kann<br />

er Aufgaben aus <strong>de</strong>m<br />

Check In nutzen.<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

Auch das Check IN ist<br />

kein Testinstrument.<br />

Ausgehend vom eingeschätztenKompetenzniveau<br />

<strong>de</strong>s Lernen<strong>de</strong>n<br />

stellt <strong>de</strong>r Lerncoach eine<br />

Auswahl an Aufgaben<br />

aus einem o<strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Kompetenzbereichenzusammen.<br />

Aus dieser Auswahl<br />

sucht sich <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong><br />

eine o<strong>de</strong>r mehrere Aufgaben aus und entschei<strong>de</strong>t, in welcher Reihenfolge er<br />

diese bearbeiten möchte. Als Orientierungshilfe dienen ihm die in <strong>de</strong>r Kopfzeile<br />

aufgeführten Zielkompetenzen.<br />

Nach<strong>de</strong>m er die Aufgabe gelesen hat, sollte er mit <strong>de</strong>m Lerncoach Unklarheiten<br />

in <strong>de</strong>r Aufgabenstellung klären. Sollte sich zeigen, dass eine Aufgabe zu<br />

schwer ist, kann eine an<strong>de</strong>re auswählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Für die Bearbeitung von Aufgaben sollte man keine Zeitvorgaben machen,<br />

<strong>de</strong>nn im Rahmen einer Kompetenzermittlung geht es nicht nur um die richtige<br />

Lösung, son<strong>de</strong>rn um die Beobachtung und Reflexion <strong>de</strong>s Bearbeitungsprozesses.<br />

Hier besteht die Möglichkeit, die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s lauten Denkens anzuwen<strong>de</strong>n:<br />

Wenn <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r Aufgabenbearbeitung sagt, was er gera<strong>de</strong><br />

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34<br />

<strong>de</strong>nkt, wie er sich <strong>de</strong>r Aufgabe nähert, welche Schwierigkeiten er hat und wie<br />

er sie lösen will, kann <strong>de</strong>r Lerncoach erste Erkenntnisse über <strong>de</strong>ssen Arbeitsweise<br />

und Lösungsstrategien gewinnen.<br />

Der Lerncoach beobachtet und begleitet <strong>de</strong>n gesamten Lösungsprozess,<br />

macht Notizen, gibt notwendige Unterstützung und thematisiert seine Beobachtungen<br />

im sich anschließen<strong>de</strong>n Auswertungsgespräch.<br />

Der Coach kann die Check IN - Aufgaben individuell o<strong>de</strong>r in einer Gruppe bearbeiten<br />

lassen. Einzelarbeit hat <strong>de</strong>n Vorteil, dass ein Lernen<strong>de</strong>r sich Aufgaben<br />

nach seinen Vorstellungen aussuchen und die Reihenfolge <strong>de</strong>r Bearbeitung<br />

selbst bestimmen kann. Bei <strong>de</strong>r Bearbeitung in einer Gruppe kann es<br />

sinnvoll sein, sich vorab gemeinsam auf Aufgaben und Bearbeitungsreihenfolge<br />

zu verständigen, sofern eine gemeinsame Auswertung erfolgen soll.<br />

Die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s lauten Denkens kann im Übrigen in einer Gruppe genauso<br />

gut angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n wie in <strong>de</strong>r Einzelarbeit. Die Äußerungen <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n<br />

können aufgezeichnet und im anschließen<strong>de</strong>n Gespräch reflektiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Wenn die Aufgabenbearbeitung abgeschlossen ist, erfolgt die gemeinsame<br />

Auswertung in folgen<strong>de</strong>n Schritten.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s Gespräches erfragt <strong>de</strong>r Lerncoach, wie <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r<br />

Aufgabenbearbeitung insgesamt zurecht gekommen ist. Der Lerncoach erläutert<br />

<strong>de</strong>m Lernen<strong>de</strong>n, welche Beobachtungen zu <strong>de</strong>ssen Arbeitsweise und Zeiteinteilung<br />

er während <strong>de</strong>s Lösungsprozesses gemacht hat und an welchen<br />

Stellen <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong> erfolgversprechend vorgegangen ist (Nutzung <strong>de</strong>r<br />

‚Ergebnisse‘ <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s lauten Denkens).<br />

Dann wer<strong>de</strong>n Aufgabenstellung, <strong>de</strong>r gewählte Lösungsweg und/o<strong>de</strong>r die Lösung<br />

besprochen. Folgen<strong>de</strong> Fragen können dabei gestellt wer<strong>de</strong>n:<br />

Warum haben Sie sich gera<strong>de</strong> diese Aufgabe heraus gesucht?<br />

Wie sind Sie bei <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>r Aufgabe vorgegangen?<br />

In welchen Schritten?<br />

Was fiel Ihnen leicht, was fiel Ihnen schwer?<br />

Wie sind Sie auf das Ergebnis gekommen?<br />

Haben Sie die Aufgabe Ihrer Meinung nach gut gelöst o<strong>de</strong>r haben Sie<br />

Probleme bei <strong>de</strong>r Lösung gehabt?<br />

Im Auswertungsgespräch kann <strong>de</strong>r Lerncoach <strong>de</strong>n Lösungsteil und die Beurteilungskriterien<br />

nutzen und bei Bedarf das kompetenzorientierte Kerncurri-<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

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35<br />

culum für eine Konkretisierung <strong>de</strong>r Lernstandsbeschreibung heranziehen.<br />

Hierbei können folgen<strong>de</strong> Fragestellungen beantwortet wer<strong>de</strong>n:<br />

Welche Kompetenzen erhebt die Übung und ist in Bezug auf <strong>de</strong>n Kursverlauf<br />

ein Kompetenzzuwachs beim Lernen<strong>de</strong>n erkennbar?<br />

Kann <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong> sein Vorgehen bei <strong>de</strong>r Lösung <strong>de</strong>r Aufgabe beschreiben<br />

und welche Kompetenzen hat er damit gezeigt?<br />

Bei fehlerhaften Lösungen sollten gemeinsam die Grün<strong>de</strong> gesucht und besprochen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Aus <strong>de</strong>n vorangegangenen Schritten wird bereits <strong>de</strong>utlich, dass nicht alleine<br />

die korrekte Lösung einer Aufgabe im Vor<strong>de</strong>rgrund steht, son<strong>de</strong>rn das „Wie“<br />

<strong>de</strong>r Lösungsfindung. Lernen<strong>de</strong>r und Lerncoach führen einen Dialog über das<br />

Vorgehen bei <strong>de</strong>r Aufgabenbearbeitung mit <strong>de</strong>m Ziel Lernbedarfe und Lernziele<br />

festzulegen.<br />

Bei <strong>de</strong>r gemeinsamen Formulierung <strong>de</strong>r Lernbedarfe und Lernziele stellen sich<br />

folgen<strong>de</strong> Fragen, die dazu dienen, Lernkanäle und -techniken sowie mögliche<br />

Lernblocka<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r -hemmnisse zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

Gibt es eine Sorte von Aufgaben, die Sie gerne bearbeiten?<br />

Welche Aufgaben können Sie beson<strong>de</strong>rs gut lösen?<br />

Haben Sie bei <strong>de</strong>r Bearbeitung festgestellt, dass Sie etwas immer schon<br />

gut konnten? Wie können Sie das in Zukunft nutzen?<br />

Bei welchen Aufgaben haben Sie schon immer Probleme gehabt?<br />

In diesem Kontext ist es auch wichtig, Informationen über Motivation <strong>de</strong>s<br />

Lernen<strong>de</strong>n und seine Lernbiografie zu erhalten:<br />

Was möchten Sie noch lernen?<br />

Warum möchten Sie besser lesen und schreiben lernen?<br />

Welche Ziele sind Ihnen wichtig?<br />

Wie können Sie sich Dinge gut merken?<br />

Gibt es etwas, das Ihnen das Lernen schwer macht?<br />

Haben Sie eine Vorstellung, wie Sie besser lernen könnten?<br />

Welches sind Ihre nächsten Schritte beim Lernen?<br />

Die Beschreibung <strong>de</strong>r Kompetenzen und Beurteilungskriterien <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Aufgaben helfen bei <strong>de</strong>r Formulierung von Lernbedarfen und Lernzielen, die in<br />

einem bestimmtem Turnus überprüft und angepasst wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Doku | Assessment im Vergleich | AlpahZ Check Up und Check IN<br />

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36<br />

Statt eines Schlusswortes<br />

PreCheck Tool, Check UP und Check IN wur<strong>de</strong>n im Rahmen von bei <strong>de</strong>r Zukunftsbau<br />

GmbH durchgeführten Kursen (Grundbildung für <strong>de</strong>utsche Muttersprachler/innen)<br />

ausführlich erprobt.<br />

Die Erprobungssequenzen haben erwartungsgemäß zahlreiche Än<strong>de</strong>rungsbedarfe<br />

offenbart und damit die zentrale Be<strong>de</strong>utung für die Entwicklung zielgruppengerechter<br />

Lernmaterialien für Grundbildungsangebote bestätigt.<br />

Wo kann man die <strong>AlphaZ</strong> Produktlinien beziehen?<br />

Die Produktlinien zu Beratung, Lernbegleitung, Kompetenzerfasssung, Unterrichtsplanung<br />

und -gestaltung können als E-Books kostenfrei bezogen und<br />

unter Beachtung <strong>de</strong>r Lizenzbedingungen für Unterrichts- und Präsentationszwecke<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n: www.<strong>alpha</strong>-z.<strong>de</strong>.<br />

Bei Fragen und Anmerkungen kontaktieren Sie bitte:<br />

Zukunftsbau GmbH<br />

Strelitzer Str. 60<br />

10115 Berlin<br />

Dr. Klaus J. Bunke<br />

030 70 72 58 - 232<br />

kjbunke@zukunftsbau.<strong>de</strong><br />

www.<strong>alpha</strong>-z.<strong>de</strong><br />

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