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Klinische Störungsbilder im Kontext von Beratungs - Diakonie Leipzig

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Diese Anerkennungskultur kann sich nur durchsetzen, wenn sie auch <strong>im</strong> Team miteinander gelebt<br />

wird. Schreiben Sie sich als Team ihre Grundüberzeugungen auf, als lebendige Arbeitsgrundlage,<br />

als gemeinsame Verbindlichkeit, als „gemeinsamer Kompass“, auch für neue Kollegen. Pflegen<br />

Sie miteinander eine Kultur, wie sie sie auch gegenüber Klienten leben wollen mit Professionalität,<br />

Gelassenheit, Humor …<br />

Erwartungshaltung/ Zusammenfassung: Bei aller Offenheit, die eine gute Beratung charakterisiert,<br />

ist es hilfreich, die Erwartungshaltung möglichst rasch zu erfassen und auch explizit als fragendes<br />

Angebot zu formulieren. „Was der Klient sich erhofft? Wie ist sie auf Sie aufmerksam geworden?<br />

Hat sie Erfahrungen mit anderen Hilfsangeboten? Was sollte auf keinen Fall passieren? Wodurch<br />

könnte der Klient sich verprellt fühlen? Was müsste passieren, damit der Klient die Einrichtung am<br />

Ende des Prozesses anderen empfiehlt?“<br />

Eine Zusammenfassung und eventuell ein Ausblick am Ende des Gesprächs verdeutlicht dem<br />

Klienten, dass etwas erreicht wurde, man nicht „einfach nur gesprochen“ hat, was aber zum Beziehungsaufbau,<br />

zur Beziehungspflege auch seine Berechtigung haben kann.<br />

Nähe-Distanz-Übungen: wie sieht ein Problem aus der Perspektive eines anderen aus? Also: was<br />

würde ein Freund empfehlen? Wie wird in 1,2, 10 Jahren auf die Problematik zurück geschaut<br />

werden? Man kann noch genauer (Mikroskop) auf ein Problem schauen, eine genaue Beschreibung<br />

ist oft hilfreich oder auch aus der Ferne (Fernrohr), um zu sehen, was es in der Nähe eines<br />

Problems noch gibt.<br />

Faktenwissen und Kenntnisse über die soziale Infrastruktur gibt Sicherheit und sollte <strong>im</strong> Team<br />

systematisch gesammelt und aktualisiert werden: z.B. Gefahrenfaktoren für Suizidalität (Einsamkeit,<br />

Suizidversuche in der Vorgeschichte/ in der Familie, schwere Erkrankung, Sucht…).<br />

Skalierung: „Wie intensiv auf einer Skala <strong>von</strong> 1 bis 10 würden Sie die Einschränkung einschätzen?“<br />

Kann für die Beobachtung des Verlaufs hilfreich sein.<br />

Michael.Kroll@uniklinik-leipzig.de – Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie – Irrsinnig Menschlich e.V.<br />

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