TU-aktuell 1/2000 - Technische Universität Braunschweig
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<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Hochschulzeitung der<br />
<strong>Technische</strong>n <strong>Universität</strong><br />
Carolo-Wilhelmina zu<br />
<strong>Braunschweig</strong><br />
Nr. 1/<strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong><br />
1/<strong>2000</strong><br />
INHALT<br />
Dem Hebammenwissen auf<br />
der Spur ist die Ausstellung »Zur<br />
Geschichte der Geburtshilfe«, die<br />
bis zum 29. April in der <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />
gezeigt wird. �<br />
NEUE<br />
INGENIEURE<br />
BRAUCHT<br />
DAS LAND<br />
680 Schüler und Schülerinnen<br />
der 12. und 13. Jahrgangsstufe<br />
aus der Region folgten dem Aufruf<br />
»Fit für die Zukunft:<br />
Ingenieurstudium an der<br />
<strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong>«.<br />
Nicht das Ereignis an sich ist erwähnenswert,<br />
denn Informations- und<br />
Werbeveranstaltungen, insbesondere<br />
für ingenieurwissenschaftliche Fächer, finden<br />
auch an anderen Hochschulen statt und hat<br />
es ebenfalls bereits an der <strong>TU</strong> gegeben. Neu<br />
war die Art, wie sich die Fächer Maschinenbau<br />
und Elektrotechnik den Schülern und<br />
Schülerinnen präsentierten und für den Ingenieurberuf<br />
warben. Der Erfolg des projektgeplanten<br />
Tages wurde auch durch die außerordentliche<br />
Nachfrage bestätigt: Über 1800<br />
Anmeldungen lagen vor, von denen nur ein<br />
Drittel berücksichtigt werden konnte.<br />
Das schönste Feedback der Veranstaltung<br />
wäre für <strong>TU</strong>-Professor Dr. Jürgen Hesselbach<br />
eine Steigerung der Erstsemesterzahlen zum<br />
nächsten Wintersemester. Denn längst vorbei<br />
sind die Zeiten, als sich fast 700 Maschinenbauer<br />
im ersten Semester im Audimax drängelten.<br />
Jetzt beherrscht das Schreckensbild<br />
der Ingenieurlücke Hochschulen und Wirtschaft.<br />
<strong>TU</strong>-Professor Dr. Stephanus Büttgenbach,Dekan<br />
des Fachbereichs für Maschinenbau,<br />
sieht gar den Forschungsstandort<br />
Deutschland durch diese Ingenieurlücke gefährdet,<br />
denn viele innovative Forschungsprojekte<br />
können aufgrund des Mangels an<br />
Wissenschaftlern nicht mehr durchgeführt<br />
werden.<br />
Eine Überfüllung wie in den Achtzigerjahren<br />
wünscht sich keiner an der <strong>TU</strong> zurück.<br />
Aber eine derzeitige Auslastung von 60 Prozent<br />
ist zu wenig. Insgesamt immatrikulierten<br />
sich zu diesem Wintersemester 188 Studierende<br />
für das Fach Maschinenbau beziehungsweise<br />
78 für Elektrotechnik. Nachdem<br />
im Wintersemester 1995/96 mit 129 Anfängern<br />
und Anfängerinnen im Fach Maschi-<br />
nenbau und 60 Elektrotechnik-Erstsemestern<br />
der absolute Tiefstand erreicht worden war,<br />
haben sich inzwischen die Zahlen nicht nur<br />
stabilisiert, sondern es ist ein leichter Aufwärtstrend<br />
festzustellen.<br />
DAS »TAL DER TRÄNEN«<br />
IST DURCHSCHRITTEN.<br />
Anlass zur Hoffnung gibt auch, dass in den<br />
letzten Jahren die Attraktivität der ingenieurwissenschaftlichen<br />
Studiengänge an der <strong>TU</strong><br />
erheblich gestiegen ist und sich das Profil der<br />
ingenieurwissenschaftlichen Fächer gewandelt<br />
hat. Einerseits sind neue Bereiche wie<br />
Mikrotechnik und Informations- und Systemtechnik<br />
hinzugekommen, zum anderen ist<br />
die <strong>TU</strong> bundesweit Vorreiterin in Sachen Internationalisierung<br />
des ingenieurwissenschaftlichen<br />
Studiums. Mit etwa 50 Prozent<br />
der Studierenden des Maschinenbaus, die<br />
während des Studiums mindestens ein<br />
Semester im Ausland absolvieren, ist die <strong>TU</strong><br />
in Deutschland Spitze.<br />
Dieses Jahr wird allerdings der Tiefstand<br />
an Absolventen erwartet. Nicht mehr als 100<br />
Absolventen des Maschinenbaus und der<br />
Elektrotechnik verlassen die <strong>TU</strong>. Der eigene<br />
Mit ERIG über den Wolken.<br />
Unbekannte Welten will die<br />
Experimentalraketen-Interessengemeinschaft<br />
ERIG erkunden.<br />
�<br />
Bedarf an wissenschaftlichem Nachwuchs<br />
liegt im Maschinenbau bei 50 Absolventen<br />
und in der Elektrotechnik bei 30 pro Jahr. Da<br />
bleibt kaum noch etwas über für den immensen<br />
Bedarf der Wirtschaft. Allein die Firma<br />
Siemens benötigt bundesweit jährlich 3.000<br />
Jung-Ingenieure und -Ingenieurinnen, mehr<br />
als in diesem Jahr die bundesdeutschen<br />
Hochschulen verlassen werden.<br />
Bei der Konzeption der Veranstaltung, an<br />
der neben den beiden <strong>TU</strong>-Fachbereichen<br />
Maschinenbau und Elektrotechnik die Bezirksvereine<br />
deutscher Ingenieure (VDI) und<br />
deutscher Elektroingenieure (VDE) sowie die<br />
Bezirksregierung <strong>Braunschweig</strong> beteiligt waren,<br />
wurde besonderer Wert auf den Wechsel<br />
der Informationsvermittlung und die didaktische<br />
Präsentation gelegt. Der Vormittag bot<br />
mit zwei multimedialen Schnuppervorlesungen<br />
aus dem Maschinenbau und der Elektrotechnik<br />
den Schülern einen kurzen Eindruck,<br />
wie ein ingenieurwissenschaftliches Studium<br />
aussehen kann. Während die Vorlesung von<br />
Prof. Dr. Ferit Kücükay über Fahrzeugtechnik<br />
die Entwicklung der Mobilität von der Erfindung<br />
des Rads bis heute, insbesondere die<br />
rasante Entwicklung des Automobils in den<br />
letzten hundert Jahren, anschaulich skizzier-<br />
Vortragsreihe Entwicklungsstörungen<br />
bei Kindern –<br />
der Publikumsmagnet an der <strong>TU</strong>.<br />
Interview mit Professor Dr. Werner<br />
Deutsch. �<br />
te, zeigte der Kurzüberblick über die Elektrotechnik<br />
von Prof. Dr. Jörn-Uwe Varchmin,<br />
dass Mathematikkenntnisse ein unverzichtbares<br />
Element des Ingenieurstudiums sind.<br />
Großes Geraune brach unter den Schülern<br />
aus, als die erste Formel, die Maxwellsche<br />
Gleichung, an die Wand projiziert wurde –<br />
als hätten sie bereits damit gerechnet, dass<br />
doch noch ein paar Hürden auf dem Weg zu<br />
paradiesischen Berufsperspektiven zu überspringen<br />
sind, die Prof. Dr. Martin Koch den<br />
Schülern mit hohen Einstiegsgehältern und<br />
breiten Einsatzmöglichkeiten schmackhaft<br />
machte.<br />
Nach dem Besuch der Technikmesse, auf<br />
der sich zahlreiche Unternehmen mit ihren<br />
Forschungsprojekten präsentierten, und einem<br />
Mittagessen in der Neuen Mensa gab es<br />
für die Schüler Forschung live. In fünfzig<br />
Kleingruppen zu je fünfzehn bis zwanzig<br />
Schülern ging es in die Labore und Forschungsstätten,<br />
um Antworten auf die Frage<br />
»Was bedeutet heute eigentlich Technik?«<br />
zu finden. Acht Institute öffneten ihre Türen<br />
und gaben Einblicke in ihre Forschungsarbeit.<br />
Neben einem Blick in das Cockpit des Forschungsflugzeugs<br />
wurde gezeigt, wie industrielle<br />
Abwasserbehandlung funktioniert,<br />
wie Roboter in der Mikromontage eingesetzt<br />
werden können oder wie sich ein Stab selbst<br />
balanciert. Bei der abschließenden Auflösung<br />
des Quiz, bei dem Fragen wie »Wie viele Satelliten<br />
befanden sich 1998 im All?« oder<br />
»Wie viele Elektromotoren befinden sich in<br />
einem Auto?« zu beantworten waren, winkte<br />
dem Gewinner ein Handy – ein modernes<br />
Kommunikationsmittel, das natürlich ohne<br />
die Elektrotechnik nicht denkbar wäre.
INTERNATIONAL<br />
2<br />
<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Nr. 1/<strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong><br />
<strong>TU</strong>-ANGEHÖRIGE HELFEN<br />
MENSCHEN IN NOT<br />
<strong>TU</strong>-Angehörige helfen Menschen in Not«<br />
ist eine Initiative, die im November<br />
1992 von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sowie Studierenden der <strong>TU</strong> gegründet<br />
wurde. Sie unterstützt Hilfsprojekte in der<br />
»Dritten Welt«, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten,<br />
und zeichnet sich dadurch aus, dass die von ihr<br />
geförderten Projekte klar umrissen und überschaubar<br />
sind. Die Organisation unterstützt nur<br />
Programme, bei denen sichergestellt ist, dass<br />
die Hilfsgüter auch die Adressaten erreichen<br />
und jederzeit Informationen erhältlich sind.<br />
Zurzeit fördert die Organisation zwei Projekte:<br />
ein Zentrum für Mutter und Kind in Endeselassie,<br />
Äthiopien, in dem für die Landbevölkerung<br />
eines großes Umkreises medizinische Hilfe<br />
und Gesundheitserziehung angeboten wird;<br />
dort werden auch Geburtshelferinnen und Pfleger<br />
ausgebildet.Das zweite Projekt wird in Belo,<br />
Madagaskar, unterstützt. Gefördert wird eine<br />
Grundschule mit einer Krankenstation.<br />
In Belo wurden 1999 in der Grundschule<br />
Wer während der Expo<br />
<strong>2000</strong> persönliche<br />
Kontakte knüpfen möchte,<br />
kann sich mit invito<br />
Gäste aus der ganzen<br />
Welt einladen.<br />
für die 900 Kinder weitere Lehrer eingestellt.<br />
Das monatliche Gehalt von 120 Mark übernimmt<br />
der Verein »Kinder von Belo«, der von<br />
dem Verein »<strong>TU</strong>-Angehörige helfen Menschen<br />
in Not« finanziell unterstützt wird. Zusätzlich<br />
soll Französischunterricht an dieser Schule eingerichtet<br />
werden, denn die Amtssprache in<br />
Madagaskar ist Französisch, und die Kinder<br />
sprechen diese Sprache nicht. Ferner ist ein<br />
Dusch- und Toilettenhaus eingerichtet worden,<br />
dass die hygienische und gesundheitliche Situation<br />
erheblich verbessert. Für die angeschlossene<br />
Krankenstation wurde ein Mikroskop angeschafft,<br />
um einen effizienteren Nachweis von<br />
Malariaerregern zu gewährleisten.Demnächst<br />
soll ein Solarkocher angeschafft werden, damit<br />
kochendes Wasser zur Desinfektion zur Verfügung<br />
steht.<br />
Das Mutter-und-Kind-Zentrum in Endeselassie,<br />
Äthiopien, wurde im Oktober besucht, nachdem<br />
die Reise zweimal wegen des Krieges verschoben<br />
werden musste. Das Zentrum ist mehr<br />
Invito ist eine Börse der Gastfreundschaft,<br />
die nach einer Idee von <strong>TU</strong>-Professor Walter<br />
Ackers, Institut für Städtebau und Landschaftsplanung<br />
und Mitglied des Vereins EXPOOL<br />
<strong>2000</strong>, entwickelt wurde. Invito bietet allen Personen<br />
aus der Region <strong>Braunschweig</strong> die Möglichkeit,<br />
sich Gäste nach Wunsch einzuladen<br />
und somit interessante Menschen kennen zu<br />
als ausgelastet, und so musste die Zahl der Patienten,<br />
die täglich behandelt werden können,<br />
auf achtzig beschränkt werden. Die vom Personal<br />
durchgeführte Gesundheitserziehung wurde<br />
auf immer mehr Schulen ausgeweitet. Trotz<br />
der Kriegssituation und trotz der Flüchtlingsbewegung<br />
kann die Arbeit ungehindert durchgeführt<br />
werden und erreicht die Menschen, die<br />
dringend Hilfe benötigen. Im Berufsbildungszentrum<br />
für Mädchen sind bislang 330 junge<br />
Frauen als Geburtshelferin ausgebildet worden<br />
und können sich mit dieser Ausbildung ihren<br />
Lebensunterhalt selbst verdienen.<br />
Wer Interesse hat, die Initiative finanziell zu<br />
unterstützen. Die Nummer des Spendenkontos<br />
lautet:Bank für Gemeinwirtschaft <strong>Braunschweig</strong>,<br />
Kto.-Nr. 1031827900, BLZ 27010111. Ebenso<br />
willkommen ist aber auch eine praktische Unterstützung.<br />
Die Initiative »<strong>TU</strong>-Angehörige helfen<br />
Menschen in Not« trifft sich jeden ersten Donnerstag<br />
im Monat in der Gaststätte »Dialog«,<br />
Rebenring.<br />
Das Team von invito<br />
(v.l.n.r.):<br />
Prof. Dipl.-Ing. Walter<br />
Ackers, Eva Port, Stefan<br />
Leinweber, Prof. Dr. Heiner<br />
Erke, Dipl.-Inform. Hans-<br />
Joachim Brede<br />
lernen und ihnen die Region <strong>Braunschweig</strong> und<br />
die hiesige Lebensart näher zu bringen.<br />
Damit die Auswahl der Gastgeber und Gäste<br />
nicht dem Zufall überlassen wird, gibt es einen<br />
Fragebogen. Gemeinsame berufliche, kulturelle<br />
Interessen und sportliche Aktivitäten dienen als<br />
Basis. Invito nutzt das Internet für die Vermittlung.<br />
Dort können sich Interessenten registrie-<br />
Vortragsreihe zu Entwicklungstendenzen<br />
im Fach »Deutsch als Fremdsprache«<br />
»DEUTSCH ALS<br />
FREMDSPRACHE«<br />
NUN S<strong>TU</strong>DIEN-<br />
PROGRAMM<br />
Deutsch als Fremdsprache zu Beginn<br />
des 21. Jahrhunderts«, so hieß eine<br />
Vortragsreihe, die das Zentrum für<br />
Angewandte Linguistik und Sprachforschung<br />
(ZALS), eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus<br />
Mitgliedern des Seminars für deutsche Sprache<br />
und Literatur, des Englischen Seminars und des<br />
Sprachenzentrums der <strong>TU</strong>, im letzten Wintersemester<br />
durchführte. Schirmherr der Vortragsreihe<br />
war <strong>TU</strong>-Präsident Prof. Dr. Jochen Litterst.<br />
Als Vortragende waren Wissenschaftler eingeladen,<br />
die das Fachgebiet Deutsch als Fremdsprache<br />
entscheidend mitgeprägt haben und<br />
mitprägen, so Prof. Dr. Konrad Ehlich vom Institut<br />
für deutsche Sprache der Ludwig-Maximilians-<strong>Universität</strong><br />
München und Prof. Dr. Alois<br />
Wierlacher vom Institut für Deutsch als Fremdsprache/Interkulturelle<br />
Germanistik der <strong>Universität</strong><br />
Bayreuth.<br />
Zielrichtung der Vortragsreihe war es, sich<br />
in die seit 1996 (wieder) laufende Konturierungsdebatte<br />
des Faches Deutsch als Fremdsprache<br />
(DaF ) einzuschalten. Themenschwerpunkte<br />
waren unter anderem die deutsche<br />
Wissenschaftssprache und ihre Bedeutung in<br />
der Ausbildung ausländischer Studierender, die<br />
Interkulturelle Kommunikationsforschung und<br />
die Profilierung der Germanistik als Interkulturelle<br />
Germanistik, neuere Tendenzen in der<br />
Lehrwerkforschung und der Einsatz neuer Medien<br />
im DaF-Unterricht.<br />
Die Vortragsreihe steht im Zusammenhang<br />
mit der Weiterentwicklung des Zertifikats<br />
»Deutsch als Fremdsprache«, eines Studienangebots<br />
für Anglisten und Germanisten, die sich<br />
zum Dozenten im Bereich Deutsch als Fremdsprache<br />
weiterbilden möchten. Dieses Angebot,<br />
das bisher vom ZALS organisiert wurde, ist<br />
kürzlich vom Fachbereich für Geistes- und Erziehungswissenschaften<br />
offiziell in ein Studienprogramm,<br />
die Vorstufe zu einem Studiengang,<br />
umgewandelt worden, nachdem das Angebot<br />
an Seminaren in den letzten Jahren schon beträchtlich<br />
ausgeweitet worden war. Träger dieses<br />
»Studienprogramms DaF« sind nun, unter<br />
Beteiligung des Englischen Seminars, das Seminar<br />
für deutsche Sprache und Literatur und das<br />
Sprachenzentrum.<br />
Dr. Hiltraud Casper-Hehne<br />
invito<br />
WERDEN SIE GASTGEBER FÜR MENSCHEN AUS ALLER WELT<br />
ren lassen (www.invito.de) und den Fragebogen<br />
ausfüllen. Invito sucht dann einen Wunschgast.<br />
Passen zwei Profile zusammen, wird dem potentiellen<br />
Gast und den möglichen Gastgebern das<br />
Profil des anderen vorgestellt – natürlich anonym.<br />
Für den Datenschutz ist durch mehrere<br />
eingebaute Sicherheitsstufen gesorgt. Erst wenn<br />
sich beide Partner für einander entscheiden,<br />
werden die Privatanschriften zur Verfügung gestellt.<br />
Der Gastgeber nimmt den Gast kostenlos bei<br />
sich auf. Die einzigen Kosten, die entstehen,<br />
sind 15 € für die Vermittlung für den Gastgeber<br />
und noch einmal 30€ für den Gast, die die Kosten<br />
der Vermittlung decken. Unterstützt wird invito<br />
von der AOK, der Stadt <strong>Braunschweig</strong>, der<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Zeitung, der Norddeutschen<br />
Landesbank, der Öffentlichen Versicherung,<br />
Netlife und Bredex.
PERSONALNOTIZEN<br />
Ernennungen:<br />
<strong>Universität</strong>sprofessor<br />
Dr. rer. nat. habil. Thomas Sonar,<br />
Institut für Analysis<br />
Dr. rer. nat. habil. Michael Farle,<br />
Institut für Halbleiterphysik und Optik<br />
Dr.-Ing. Klaus Fricke,<br />
Leichtweiß-Institut für Wasserbau<br />
Dr. rer. nat. habil. Hermann Wätzig,<br />
Institut für Pharmazeutische Chemie<br />
Dr. paed. habil. Friedhelm Käpnick,<br />
Institut für Didaktik der Mathematik<br />
und Elementarmathematik<br />
Dr. rer. nat. Günter Bräuer, Fraunhofer-<br />
Institut für Schicht- und Oberflächentechnik<br />
Dr.-Ing. Uwe Dombrowski, Fabrikbetriebslehre<br />
und Unternehmensforschung<br />
Dipl.-Ing. Werner Kaag, Institut für<br />
Baukonstruktion und Industriebau<br />
... Außerplanmäßige/r Professor/in<br />
Prof. Dr. rer. nat. habil. Hans-Joachim Weigel<br />
Priv.-Doz. Dr. phil. habil. Reinhard Wolters<br />
Dr. rer. nat. habil. Hans-Rainer Sinning<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Matthias Schwanstecher<br />
Hochschul-Dozentin<br />
Dr. phil. habil. Ingeborg Wender<br />
Dr. rer. nat. habil. Mahavir Singh<br />
…Honorarprofessor<br />
Dr. rer. pol. Volker Weilep, Fachbereich<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Goydke,<br />
Fachbereich für Architektur<br />
Dr.-Ing. Konrad Schreitmüller,<br />
Gemeinsame Fakultät für Maschinenbau und<br />
Elektrotechnik<br />
Dr.-Ing. Heinz Hönlinger, Gemeinsame Fakultät<br />
für Maschinenbau und Elektrotechnik<br />
Dr.-Ing. Jochen Scheuermann, Fachbereich<br />
für Bauingenieurwesen<br />
Dr. med. Jürgen-Helmut Mauthe, Gemeinsame<br />
Naturwissenschaftliche Fakultät<br />
Verwaltung einer Professorenstelle<br />
Priv.-Doz. Dr. Renate Stauf, Neuere Deutsche<br />
Literatur (1.10.1999 - 31.3.<strong>2000</strong>)<br />
Priv.-Doz. Dr. Werner Greve, Sozialpsychologie<br />
(1.10.1999 - 30.9.<strong>2000</strong>)<br />
Akad. Direktor apl. Prof. Dr. Jürgen Hesse,<br />
Physik (1.10.1999 - 30.9.2003)<br />
Dipl.-Ing. Werner Kaag, Baukonstruktion<br />
(15.10.1999 - 29.2.<strong>2000</strong>)<br />
Priv.-Doz. apl. Prof. Dr. Gerhard Treinies,<br />
Schulpädagogik (31.3.<strong>2000</strong> - 31.7.<strong>2000</strong>)<br />
Priv.-Doz. apl. Prof. Dr. Reiner Neubert,<br />
Deutsche Literatur und deren Didaktik<br />
(1.4.<strong>2000</strong> - 31.7.<strong>2000</strong>)<br />
Entpflichtet wurde<br />
Univ.-Prof. Dr. Hans Christoph Micko,<br />
Institut für Psychologie (30.9.1999)<br />
In den Ruhestand versetzt wurden<br />
Univ.-Prof. Dr. Hans-Jürgen Collins, Leichtweiß-Institut<br />
für Wasserbau (30.9.1999)<br />
Univ.-Prof. Dr. Gottfried Schuster, Institut<br />
für Städtebau und Landschaftsplanung<br />
(30.9.1999)<br />
Verstorben sind<br />
Prof. Dr. Karl Mathiak (19.8.1999)<br />
Prof. Dr. Udo Stietzel (8.9.1999)<br />
Prof. i.R. Dr. Erich Menzel (30.9.1999)<br />
Prof. Dr. Horst Langendörfer (18.11.1999)<br />
apl. Prof. Dr. Joachim Nauck (6.12.1999)<br />
Prof. Dr. Gerhard Simon (11.2.<strong>2000</strong>)<br />
ENTWICKLUNGS-<br />
STÖRUNGEN BEI KINDERN –<br />
PUBLIKUMSMAGNET<br />
AN DER <strong>TU</strong><br />
Prof. Dr. Werner<br />
Deutsch, Leiter<br />
der Abteilung für<br />
Entwicklungspsychologie<br />
des Instituts<br />
für Psychologie, im<br />
Gespräch<br />
Prof. Dr. Werner Deutsch<br />
<strong>TU</strong><strong>aktuell</strong>Mit der Vortragsreihe »Ent- den Zuhörern und Zuhörerinnen zu ver- oft vorprogrammiert, ebenso zwischenwicklungsstörungen«<br />
ist es Ihnen mitteln. Beim Down-Syndrom sind menschliche Schwierigkeiten durch<br />
gelungen, eine Veranstaltung zu orga- Medikamente völlig überflüssig. Bei fehlende Verlässlichkeit. Viele<br />
nisieren, die vom Besucherandrang der Hyperkinetik gibt es dagegen ein Erwachsene werden sozial auffällig.<br />
her, die erfolgreichste seit Jahren an sehr wirkungsvolles Medikament, das <strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Welchen Rat haben<br />
der <strong>TU</strong> war und pro Veranstaltung Therapieansätze bei Kindern erst mög- Sie für betroffene Eltern?<br />
mehr als 1000 Besucher anzog. lich macht.<br />
Deutsch Entwicklungsstörungen sollte<br />
Deutsch Ja, wir sind wirklich von der Re- <strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Sind bestimmte Kinder prädes- früh nachgegangen werden, damit eine<br />
sonanz überwältigt. Wir sprechen ein tiniert für Entwicklungsstörungen? Diagnose gestellt werden kann. Aber<br />
ganz gemischtes Publikum an, viele ha- Deutsch Bei Autismus wurde lange Zeit Eltern sollten keine eigene Diagnose<br />
ben noch nie einen Schritt in das Audi- vermutet, dass Kinder von »Kühl- stellen, sondern dies den Experten übermax<br />
getan. Die Mutter aus der Westschrankmüttern« besonders betroffen lassen. Sie sollten sich an Ärzte, Psychostadt<br />
sitzt neben der Wissenschaftlerin, sind. Dies hat sich als falsch erwiesen, logen usw. wenden und die Auffällig-<br />
und beide sind mit dem Gebotenen zu- ein normales Mutter-Kind-Verhältnis keiten ausführlich schildern, die Fachfrieden.<br />
Dabei ist diese Veranstaltung konnte sich hier nicht aufbauen, weil leute verweisen dann weiter.<br />
sehr preiswert, die Referenten verzich- die Kinder seit ihrer Geburt erkrankt <strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Stimmt es, dass die Jugendten<br />
auf ein Honorar und bekommen nur sind, auch wenn die Diagnose erst viel gewalt erheblich zunimmt?<br />
die Reisekosten erstattet. Den Druck später gestellt wird.<br />
Deutsch Bei Jugendlichen hat es immer<br />
der Broschüren und Plakate hat die Ich bin Entwicklungsoptimist, auch Gewalt gegeben, dies ist ein Entwick-<br />
Techniker Krankenkasse (TK) übernom- dort, wo es noch so hoffnungslos auslungsphänomen in dieser Altersgruppe<br />
men.sieht,<br />
sollte man nie die Hoffnung aufge- und nicht primär von gesellschaftlichen<br />
<strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Wie kam es zu<br />
ben. Kinder, die in ihrer Entwicklung Prozessen abhängig, denn sie kommt in<br />
dieser Veranstaltungsreihe?<br />
zurückgeblieben sind, holen in der Re- allen Kulturkreisen vor. Die Frage ist nur,<br />
Deutsch Meine Studierenden, von denen gel bis zum sechsten oder siebten Le- wie wird mit ihr umgegangen. Gewalt-<br />
einige Mütter mit Kindern sind, forderbensjahr stark auf. Und wenn schwere tätige Jugendliche werden nach meiner<br />
ten mich auf, in meiner Veranstaltung Störungen erkannt werden, besitzt die Meinung zu schnell kriminalisiert.<br />
über Entwicklungspsychologie nicht Entwicklung erstaunlich viel Plastizität,<br />
nur die normale Entwicklung zu behandeln,<br />
sondern auch die Störungen.<br />
Außerdem ist mein wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter Markus Wenglorz Kinder-<br />
bei frühzeitigen Korrekturen sind die<br />
Ergebnisse äußerst überraschend. Aber<br />
allgemein gilt, je früher korrigiert wird,<br />
desto größer der Erfolg. So konnte man<br />
»ENTWICKLUNGS-<br />
STÖRUNGEN SOLLTE<br />
FRÜH NACHGEGANGEN<br />
WERDEN.«<br />
und Jugendtherapeut und hat sich mit in Langzeituntersuchungen feststellen, <strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Können Sie Beispiele nennen?<br />
der Problematik »Entwicklungsstörun- dass geförderte Risikokinder sich Deutsch Graffiti zum Beispiel. Hier wergen«<br />
bereits befasst.<br />
gegenüber normal entwickelten Kindern den Normen und Gesetze übertreten,<br />
oft besser entwickelt haben.<br />
aber in meinen Augen ist dies ein Ent-<br />
»ERST IN DEN LETZTEN<br />
JAHREN WERDEN<br />
HYPERAKTIVE SYMP-<br />
TOME VON KINDERN ALS<br />
STÖRUNGEN ERKANNT.«<br />
<strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Wie sehen Erwachsene aus,<br />
deren Entwicklungsstörungen<br />
in der Kindheit nicht erkannt und<br />
behandelt wurden?<br />
Deutsch Diese Erwachsenen weisen oft<br />
wicklungsphänomen, ein Stück Jugendkultur.<br />
Jugendliche wollen sich von anderen<br />
abgrenzen, aber ihr Verhalten<br />
wird sofort kriminalisiert. Man sollte<br />
dieses Verhalten in positive Bahnen len-<br />
<strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Gibt es vermehrt Entwick- Störungen auf, die entweder nach innen ken und Graffiti hoffähig machen. Bevor<br />
lungsstörungen bei Kindern?<br />
oder nach außen gerichtet sind. Frauen Jugendliche in die Pubertät kommen,<br />
Deutsch Bestimmte Störungen bei Kindern leiden stärker an nach innen gerichteten sollte im Kunstunterricht Graffiti einge-<br />
sind von der Anzahl konstant geblieben, Auffälligkeiten, etwa an psychosomatiführt werden, um präventiv einzugrei-<br />
wie zum Beispiel das Down-Syndrom schen Störungen und Depressionen. Bei fen. Zerstörerische Graffiti sollten umge-<br />
und die Lese-Rechtschreib-Schwäche. Männern sind die Störungen häufig lenkt werden, indem bestimmte Flächen<br />
Bei anderen Störungen wie Hyperkine- nach außen gerichtet, sie fallen durch wie Autobahnbrücken und Lärmschutztik<br />
ist die Sensibilität der Eltern und dissoziale Störungen, wie zum Beispiel mauern, die selten schön sind, für diese<br />
Pädagogen gestiegen, früher hieß es, Beziehungsstörungen, auf.<br />
Zwecke genutzt werden können. Der<br />
das Kind will nicht, heute heißt es, das <strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Wie sieht das bei hyper- restriktive Teil sollte zu Gunsten der<br />
Kind kann nicht. Erst in den letzten Jahkinetischen Erwachsenen aus? Kreativität umgelenkt werden. Ich habe<br />
ren wurden hyperaktive Symptome von Deutsch Sie wurden bereits als Kinder als bereits ein Forschungsprojekt zu diesem<br />
Kindern als Störungen erkannt.<br />
Störer abgestempelt. Positive Seiten der Thema beantragt, aber bislang noch oh-<br />
<strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Wie sieht es mit Medikamen- Kinder wurden nicht verstärkt und sind ne Erfolg, obwohl zig Millionen Mark<br />
teneinsatz bei gestörten Kindern aus? deshalb auch nicht weiterentwickelt wor- zur Beseitigung von Graffiti ausgegeben<br />
Deutsch Hier muß stark differenziert werden. Die berufliche Laufbahn erweist werden.<br />
den. Es hängt von der Art der Störung sich oft als Hürde, Ausbildungen wer- <strong>TU</strong><strong>aktuell</strong> Herzlichen<br />
ab, ob Medikamente sinnvoll sind oder den abgebrochen, Ärger mit Vorgesetz- Dank für das Gespräch!<br />
nicht. Dies haben wir versucht, auch ten ist durch unkontrolliertes Verhalten<br />
INTERVIEW<br />
3<br />
<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Nr. 1 / <strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong>
<strong>TU</strong>INTERN<br />
4<br />
<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Nr. 1/<strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong><br />
25 JAHRE<br />
MEISTERKREIS<br />
Die Erfolgsgeschichte einer starken Gemeinschaft<br />
Ein Blick auf die Gründergeneration<br />
des Meisterkreises zeigt das Potential<br />
solch emotionsstarker Personen. Sie<br />
ließen vor 25 Jahren Visionen, Risikobereitschaft<br />
und Zukunftsglauben aufkommen<br />
und wußten, um es mit Antoine de Saint-<br />
Exupéry zu sagen: »Wenn du ein Schiff<br />
bauen willst, so trommele nicht Leute zusammen,<br />
um Holz zu beschaffen, Werkzeuge<br />
vorzubereiten, Aufgaben und Arbeit zu verteilen,<br />
sondern wecke in ihnen die Sehnsucht<br />
nach dem endlosen weiten Meer.«<br />
Damals ahnten diese Meister noch nicht,<br />
dass der Meisterkreis, der auf freiwillige Zugehörigkeit<br />
aufgebaut ist, 1999 ein stolzes<br />
25-jähriges Jubiläum feiern konnte. Dieser<br />
Meisterkreis, dem mittlerweile 68 Meister<br />
und Ausbilder angehören, ist einmalig an<br />
den deutschen <strong>Universität</strong>en, vielleicht sogar<br />
weltweit. Mehrfach wurde er von Kollegen<br />
befreundeter <strong>Universität</strong>en besucht, die<br />
Ähnliches planten, es kam jedoch nie ein<br />
vergleichbarer Kreis zu Stande.<br />
Gute, aber auch schwierige Jahre liegen<br />
hinter dem Jubilar. Marmor, Stein und Eisen<br />
waren in den 70er-Jahren wohl die Materialien,<br />
über die am meisten gearbeitet – oder<br />
gesungen – wurde. Die »Hits« von heute<br />
sind hochfeste Stähle, Leichtbauwerkstoffe,<br />
Keramik oder faserverstärkte Kunststoffe,<br />
Computer und Telekommunikation.<br />
Dass in diesem Meisterkreis die Ausbildung<br />
unserer Nachwuchskräfte eine wichtige Rolle<br />
spielt, versteht sich von selbst. Gewürdigt<br />
wurde die Ausbildung an der <strong>TU</strong> im Jahr<br />
1984 vom damaligen Bundespräsidenten<br />
Karl Carstens mit einer ehrenvollen Anerkennungsurkunde.<br />
Immer wieder werden<br />
Auszubildende der Carolo-Wilhelmina Kammer-,<br />
Landessieger oder Jahrgangsbeste.<br />
1995 beschloss der Meisterkreis mit den<br />
Ausbildern der <strong>TU</strong> das Bündnis der Vernunft<br />
»Ausbildung <strong>2000</strong>«. Dieses Ausbildungskonzept<br />
hat sich hervorragend bewährt und<br />
findet zusammen mit der Ausbildungsmappe,<br />
dem Ausbildungs-Info und der Gemein-<br />
schafts-Ausbildungswerkstatt große Anerkennung.<br />
Denn die Auszubildenden üben<br />
nicht mehr für die »Schrottkiste«, sondern<br />
jeder Auszubildende und jede Auszubildende<br />
im Metallbereich fertigt gemäß der Ausbildungsmappe<br />
eine Drehmaschine an. Eine<br />
Fräsmappe vom Grundlehrgang bis zum<br />
CNC-Bearbeiten für Auszubildende ist im<br />
Meisterkreis in Arbeit.<br />
Der Meisterkreis arbeitet auch mit Einrichtungen<br />
wie Berufsschulen, Berufsbildungszentrum,<br />
Handwerkskammer, Industrieund<br />
Handelskammer, PTB, DLR, VW,<br />
Bühler, GBF usw. zusammen. Des weiteren<br />
werden durch den Meisterkreis gute Kontakte<br />
zu unseren regionalen Werkzeug-,<br />
Maschinen- und Halbzeuglieferanten hergestellt.<br />
Neben den fachlichen Tätigkeiten des<br />
Meisterkreises gehören unter anderem die<br />
Betreuung der Meisterkollegen, Gratulationen<br />
bei Jubiläen und Geburtstagen ab dem<br />
60. Lebensjahr, Verabschiedungen in den<br />
Ruhestand und Beileidsbekundungen zu sei-<br />
Vierzehn Meister und ein Präsident<br />
auf einem Bild – der Meisterkreis,<br />
eine Gemeinschaft von Handwerksmeistern,<br />
besteht seit nunmehr<br />
25 Jahren.<br />
DAS 25-JÄHRIGE JUBILÄUM DES MEISTERKREISES ist ein Anlass, sich näher mit dem Jubilar zu beschäftigen. Seinen Namen erhielt<br />
der Meisterkreis, als sich am 6. Dezember 1974 eine Gruppe von Handwerksmeistern, die als Werkstattleiter in den Institutswerkstätten der Ende der 60er-<br />
Anfang der 70er-Jahre neu errichteten, zukunftsweisenden Maschinenbau-Institute am Langen Kamp, an der Hans-Sommer-Straße und an der Beethovenstraße<br />
tätig waren, an einen Tisch setzte, um die Zusammenarbeit, den Austausch von Werkzeug und Maschinen und die Beschaffung von Halbzeugen zu besprechen.<br />
nen Aufgaben. Der Meisterkreis trifft sich<br />
zweimal im Jahr nach Feierabend, um <strong>aktuell</strong>e<br />
Informationen beim gemütlichen Zusammensein<br />
auszutauschen.<br />
Es gelte, dass dem Meisterkreis mit seinen<br />
aktiven Mitarbeitern, die ihre Stärken und<br />
ihr Know- how optimal zu nutzen wissen,<br />
täglich ausbauen und auf Veränderungen<br />
flexibel reagieren, die Zukunft gehöre. Wer<br />
das silberne, das 25-jährige Jubiläum erreicht,<br />
hat bewiesen, dass der Schritt zur<br />
Gründung vor 25 Jahren richtig war.<br />
Das neue Jahrtausend wird uns ungeahnte,<br />
heute kaum vorstellbare Möglichkeiten eröffnen.Der<br />
Meisterkreis wird auch im neuen<br />
Jahrtausend seinen festen Platz einnehmen.<br />
Klaus Bode, Sprecher des Meisterkreises<br />
EHEMALIGENTREFFEN<br />
AM INSTI<strong>TU</strong>T FÜR<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
UND FÖRDERTECHNIK<br />
Als gestandene Männer und<br />
Frauen trafen sie sich wieder:<br />
ehemalige wissenschaftliche<br />
Auf Einladung des Instituts für Maschinen<br />
elemente und Fördertechnik trafen sich<br />
Anfang November zahlreiche ehema-<br />
der Ehemaligen erschienen und unterstrich so<br />
die Verbundenheit mit »ihrem« Institut und<br />
der Carolo-Wilhelmina. Der jüngste Ehemali-<br />
Industrie, 16 sind als Hochschulprofessoren<br />
tätig, einige sind bereits im Ruhestand. Das<br />
von allen Teilnehmern als sehr gelungen be-<br />
Mitarbeiter und Mitarbeitelige wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarge hat erst vor wenigen Wochen promoviert, zeichnete Treffen soll in zwei Jahren wiederrinnen<br />
des Instituts für beiterinnen an ihrer alten Wirkungsstätte. Sie der älteste fast auf den Tag genau vor 40 Jahholt werden, auch wenn das Institut für Ma-<br />
Maschinenelemente und informierten sich über die heutigen Aktivitären, so dass er noch den Umzug in das heutischinenelemente und Fördertechnik als eines<br />
Fördertechnik.<br />
ten in Lehre und Forschung und über neuere ge Institutsgebäude am Langen Kamp in den der ältesten Institute im Maschinenbau dann<br />
Entwicklungen an der <strong>TU</strong>. Damit wurde eine Jahren 1958/59 mitgemacht hat. Die meisten voraussichtlich nicht mehr als wissenschaft-<br />
langjährige Tradition fortgesetzt, und auch ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter liche Einrichtung existieren wird.<br />
diesmal war die überwiegende Mehrheit arbeiten heute in führenden Positionen in der
Buchbesprechung<br />
DEUTSCHE<br />
MILITÄRMUSIK<br />
NACH 1945<br />
im Rahmen der politischen Kultur<br />
der DDR und der Bundesrepublik<br />
Die Autorin Erika Funk-Hennigs, <strong>TU</strong>-Seminar<br />
für Musik und Musikpäpagogik, geht in ihrem<br />
Buch der Frage nach, was der Zusammenbruch<br />
des Dritten Reiches und die mit Auschwitz verknüpften<br />
Erfahrungen, die die Prägekraft der nationalen<br />
Symbole in der Gesellschaft in Frage stellten, für<br />
die Militärmusik nach 1945 bedeuten mussten. Sie<br />
stellt zunächst die Strukturen und Funktionen der Militärmusik<br />
in der Nationalen Volksarmee und der Bundeswehr<br />
dar und untersucht sie anschließend im Kontext<br />
der jeweiligen Staatsideologie. Dabei wird deutlich,<br />
dass die politische Kultur der DDR, von oben verordnet,<br />
einen starken Einfluss auf die öffentliche Aufführung<br />
der militärischen Zeremonielle und damit auf<br />
die enge Einbindung in die Bevölkerung genommen<br />
hat.<br />
In der Bundesrepublik setzten sich gegenüber den fortschrittlich<br />
denkenden und<br />
handelnden Vertretern der<br />
»Inneren Führung«<br />
zunächst die aus der Wehrmacht<br />
rekrutierten Traditionalisten<br />
durch und bestimmten<br />
mit ihren traditionellen<br />
Märschen bis<br />
Mitte der 60er-Jahre die<br />
Richtung. Gegenüber der Aufführung der militärischen<br />
Zeremonielle wurden in der Bevölkerung immer wieder<br />
kritische Stimmen laut. Während sich das<br />
Repertoire in der DDR im Sinne der marxistischleninistischen<br />
Staatsideologie zunächst auf das Arrangieren<br />
von Arbeiter- und Bauernliedern konzentrierte,<br />
suchten Vertreter der Bundeswehr in den 60er-Jahren<br />
nach neuen Sounds. Die 1971 gegründete BigBand der<br />
Bundeswehr bildete einen ersten Höhepunkt.<br />
Da auch die Militärmusiker der DDR in den 70er-Jahren<br />
das traditionelle Marschrepertoire wieder aufnahmen,<br />
kam es in manchen Teilen zu einer Annäherung.<br />
In den 80er-Jahren war bei der Bundeswehr eine Öffnung<br />
in Richtung auf anglo-amerikanische Militärmusik<br />
zu beobachten, die auch heute einen Großteil des<br />
Repertoires bestimmt. Die Frage, ob ein progressiver<br />
Einfluss der Militärmusik auf die Bevölkerung zu beobachten<br />
war, musste verneint werden.<br />
STENDHAL IN<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Als dritter Band der Reihe »<strong>Braunschweig</strong>ische<br />
Beiträge zur deutschen Sprache und<br />
Literatur«, herausgegeben von den <strong>TU</strong>-<br />
Hochschullehrern Prof. Dr. Hans-Joachim Behr, Dr.<br />
Herbert Blume und Dr. Eberhard Rohse, ist das Buch<br />
»Stendhal – Zeugnisse aus und über <strong>Braunschweig</strong><br />
1806 bis 1808« erschienen.<br />
Es enthält Briefe, Tagebücher und Reisebeschreibungen<br />
von Stendhal, der eigentlich Henri Beyle hieß, aus<br />
seiner <strong>Braunschweig</strong>er Zeit.Diese einzigartigenDokumente<br />
bieten eine Vernetzung zwischen Schriften und<br />
Korrespondenz des jungen Kriegskommissars und werfen<br />
ein neues Licht auf dessen Lebensumstände und<br />
Lebensgefühl, aber auch auf <strong>Braunschweig</strong>er Personen<br />
und Orte, die in Spätwerken in präziser und positiver<br />
Weise wieder auftauchen.<br />
Prof. Dr. Hans Mattauch vom Romanischen Seminar<br />
der <strong>TU</strong> sorgte für die Edition, die Übersetzung und<br />
den Kommentar des Bandes, der finanziell von der<br />
Stiftung NORD/LB ÖFFENTLICHE unterstützt wurde.<br />
Ausstellung in der UB<br />
ZUR GESCHICHTE<br />
DER GEBURTSHILFE<br />
Dem Hebammenwissen auf der Spur ist die Ausstellung »Zur Geschichte der Geburtshilfe«,<br />
die vom 4. Februar bis zum 29. April in der <strong>Universität</strong>sbibliothek gezeigt wird.<br />
Der Streit zwischen Hebammen<br />
und Ärzten über die<br />
richtige Art der Geburtshilfe<br />
wurde, stellt die Sichtweisen auf die<br />
Gebärende und ihren Fötus im Laufe<br />
der Jahrhunderte dar und gibt einen<br />
Gebärstuhls von 1650, Kräuter aus Rezepten<br />
für Schwangere, Neugeborene<br />
und Wöchnerinnen sowie<br />
ist alt. Doch ist es schwer, den histo- allgemein verständlichen Einblick in alte geburtshilfliche Instrumente und<br />
rischen Standpunkt der Hebammen die Geschichte der Geburtshilfe. Anschauungsobjekte aus der Zeit um<br />
darzustellen, weil sie nur wenige<br />
1800 zu sehen.<br />
schriftliche Zeugnisse hinterließen. Die Themenschwerpunkte der Ausstellung<br />
sind Gebärhaltungen, anatomische Zu den wenigen Hebammen, die ihre<br />
Die Wanderausstellung, die von Prof. Vorstellungen, Darstellungen des Unge- Erfahrungen schon früh schriftlich<br />
Dr. Bettina Wahrig-Schmidt, Leiterin borenen, das Verhältnis Hebamme – niederlegten, zählte auch die Braun-<br />
der <strong>TU</strong>-Abteilung Geschichte der Phar- Arzt, Hilfsmittel und Instrumente. schweiger Hebamme Anna Elisabeth<br />
mazie und Naturwissenschaften, und Neben historischen Hebammenlehr- Horenburg. Ihr Lehrbuch »Wohlmey-<br />
der Osnabrücker Hebamme und büchern mit großen Fotoreproduktionen nender und nöthiger Unterricht der<br />
Kulturwissenschaftlerin Christine und <strong>aktuell</strong>er Literatur zur Geschichte Heeb-Ammen« erschien 1700 und<br />
Loytved konzipiert und erarbeitet der Geburtshilfe sind der Nachbau eines gehört ebenfalls zu den Exponaten.<br />
Wo über 25 Nobelpreisträger verlegt wurden<br />
500 KISTEN VOLLER<br />
LITERARISCHER SCHÄTZE<br />
Die <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />
konnte ihren Bestand um<br />
einen interessanten Bereich<br />
erweitern und ergänzen. Seit kurzem<br />
sind die Archive des Wissenschaftsverlages<br />
Vieweg nach <strong>Braunschweig</strong> übergesiedelt.<br />
Neben den 12.000 Büchern,<br />
die zwischen 1786 und 1999 erschienen<br />
sind, ist das Briefarchiv mit den<br />
oft sehr persönlichen Schriftwechseln<br />
der Autoren mit dem Verlag eine herausragende<br />
wissenschaftliche Quelle.<br />
Während der Verlag in den ersten<br />
Jahren insbesondere literarisch ambitio-<br />
niert war – unter anderem wurden die<br />
Werke des dänischen Dichters Hans<br />
Christian Andersen verlegt, der neben<br />
Gedichten und Erzählungen durch seine<br />
Märchen bekannt wurde –, richtete<br />
Eduard Vieweg unter Einfluss seines<br />
Freundes Justus von Liebig das Verlagsprogramm<br />
auf Naturwissenschaften und<br />
Mathematik aus. Die große Bedeutung<br />
des Vieweg Verlags für die Naturwissenschaft<br />
wird unter anderem dadurch dokumentiert,<br />
dass in der ersten Hälfte<br />
dieses Jahrhunderts Werke von mehr als<br />
25 Nobelpreisträgern bei Vieweg verlegt<br />
wurden. Zu den Autoren gehörten<br />
unter anderem Albert Einstein und<br />
Marie Curie, aber auch die Literaten<br />
Johann Wolfgang Goethe, Charles<br />
Dickens oder Gotthold Ephraim Lessing.<br />
Die Sammlung Vieweg zeigt auch<br />
zugleich die große Bedeutung des<br />
Verlagsortes <strong>Braunschweig</strong>. Der Verlag<br />
Friedrich Vieweg wurde zwar 1786 in<br />
Berlin gegründet, siedelte aber bereits<br />
1799 nach <strong>Braunschweig</strong> über. 1974<br />
wurde er in die Verlagsgruppe Bertelsmann<br />
eingegliedert.<br />
<strong>TU</strong>KUL<strong>TU</strong>R<br />
5<br />
<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Nr. 1 / <strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong>
AUSGEZEICHNET<br />
6<br />
<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Nr. 1/<strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong><br />
<strong>Braunschweig</strong>er Bürgerpreis:<br />
SECHS AUSGEZEICH-<br />
NETE S<strong>TU</strong>DIERENDE<br />
Sechs Studierende der <strong>TU</strong> erhalten in<br />
diesem Jahr den »<strong>Braunschweig</strong>er Bürgerpreis«<br />
für ihre hervorragenden Studienleistungen<br />
und ihr besonderes Engagement<br />
an der <strong>TU</strong>. Die Auszeichnungen im Wert<br />
von insgesamt 12.000 Mark werden aus den<br />
Erlösen der »Stiftung <strong>Braunschweig</strong>er Bürgerpreis«<br />
finanziert, die 1995 von einer engagierten<br />
<strong>Braunschweig</strong>erin gegründet wurde.<br />
Mit dem gleichen Finanzvolumen (also<br />
weiteren 12.000 Mark) werden von der Stiftung<br />
bedürftige Studierende unterstützt.<br />
Ausgezeichnet wurden:<br />
Nina Schulte wurde vom Institut für Analysis<br />
für den Preis vorgeschlagen. Sie studiert<br />
Mathematik und Physik (Lehramt).<br />
Mit Engagement hat sie die Interessen der<br />
Studierenden als Senatorin vertreten und<br />
Studierende ihres Fachbereichs beraten.<br />
Sie hat Übungen zur Analysis abgehalten<br />
und bereits einen wissenschaftlichen Artikel<br />
in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.<br />
Marco Michael Temme erhält den Preis für<br />
seine Leistungen am Institut für Geographie<br />
und Geoökologie. Er gilt – unter anderem<br />
aufgrund zweier hervorragender Studienarbeiten<br />
– als überdurchschnittlich selbstständiger<br />
und kreativer, interdisziplinär arbeitender<br />
angehender Wissenschaftler.<br />
Lars Kastrup, Institut für Physikalische und<br />
Theoretische Chemie, legt zurzeit die<br />
Chemie-Diplomprüfung ab. Forschungsergebnisse<br />
aus seinem Aufenthalt an der<br />
University of Salt Lake City, USA, wurden<br />
auf einem Fachkongress präsentiert und<br />
DIE BRAUNSCHWEIGISCHE<br />
WISSENSCHAFTLICHE<br />
GESELLSCHAFT<br />
DURCH <strong>TU</strong>-ARBEIT<br />
BALDWENIGER<br />
VERSPA<strong>TU</strong>NGEN ¨<br />
BEI DER BAHN ?<br />
v.l. <strong>TU</strong>-Präsident Prof. Jochen Litterst,<br />
Nina Schulte, Steffen Mayer, Lars<br />
Kastrup und Marco Michael Temme.<br />
sollen in einer Fachzeitschrift veröffentlicht<br />
werden. Er wird von der Studienstiftung<br />
des Deutschen Volkes gefördert<br />
und hat in verschiedenen nicht-chemischen<br />
Institutionen gearbeitet.<br />
Kai Brinkmann studiert am Institut für Biochemie<br />
und Biotechnologie. Seine Studienarbeit,<br />
die er bei der Hoechst AG angefertigt<br />
hat (Note 1,0), war wissenschaftlich<br />
so fruchtbar, dass das Unternehmen aufgrund<br />
seiner Ergebnisse eine Patentanmeldung<br />
starten konnte.<br />
Steffen Mayer ist ein besonders begabter<br />
Student am Historischen Seminar. Seine<br />
Hausarbeit »Der 'zivile Feind': die deutsche<br />
Wehrmacht und ihr Umgang mit den<br />
Nichtkombattanten während des Ostfeldzugs<br />
von Dezember 1939 bis Dezember<br />
1941« erhielt die Note »sehr gut« und<br />
wurde in der Zeitschrift »Forum Juristische<br />
Zeitgeschichte« veröffentlicht. Er verfasste<br />
zudem ein ausgezeichnetes Referat<br />
zur biografischen Darstellung Stauffenbergs<br />
und arbeitete an einem Radiofeature<br />
über den Beginn des Zweiten Weltkriegs mit.<br />
Jule Bobzin, eine interessierte und fähige<br />
Studentin am Seminar für Psychologie,<br />
setzt sich mit anspruchsvollen Fragen auseinander.<br />
Neben hervorragenden Leistungen<br />
im Studium hat sie eine überaus differenzierte<br />
Hausarbeit mit wissenschaftlichem<br />
Anspruch zur ersten Staatsprüfung<br />
verfasst: »Transfer und Anwendungsorientierung<br />
beim Erwerb sozialer Kompetenz -<br />
dargestellt am Beispiel eines Trainings zur<br />
Bewältigung sozialer Konfliktsituationen«.<br />
(BWG) hat Prof. Dr. rer. nat. Joachim Klein, <strong>TU</strong>-<br />
Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie und Vorsitzender<br />
des Fördervereins der GBF, deren Leiter<br />
er war, für zwei Jahre zu ihrem Präsidenten gewählt.<br />
Er löst damit Prof. Dr. phil. Norbert Kamp ab, der im Oktober 1999 verstorben ist und<br />
die <strong>Braunschweig</strong>ische Wissenschaftliche Gesellschaft seit 1996 erfolgreich geprägt hatte.<br />
Der <strong>TU</strong>-Absolvent und ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter des<br />
<strong>TU</strong>-Instituts für Regelungs- und Automatisierungstechnik Dr. Alexander<br />
Fay hat Ende letzten Jahres den Forschungspreis der Deutschen<br />
Bahn 1998 in Potsdam verliehen bekommen. Er wurde für seine Dissertation<br />
»Wissensbasierte Entscheidungsunterstützung für die Disposition<br />
im Schienenverkehr« mit einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Mark ausgezeichnet.<br />
Er entwickelte ein System, das in der Lage ist, den Verkehrsverlauf<br />
vorherzusagen, Verspätungen, Anschlüsse etc. zu erkennen, und es den Disponenten<br />
der Bahn ermöglicht, mit Hilfe eines Petrinetzsystems schneller,<br />
kundenfreundlicher und stressfreier Entscheidungen zu treffen.<br />
ZWEI SCHWEDISCHE<br />
EHRENDOKTOR-<br />
¨<br />
WURDEN AN<br />
<strong>TU</strong>-WISSENSCHAFTLER<br />
Dr. Herbert Blume, Seminar für deutsche<br />
Sprache und Literatur der <strong>TU</strong>, hat die<br />
Ehrendoktorwürde der <strong>Universität</strong> Stockholm,<br />
Schweden, erhalten. Die Urkunde,<br />
die bereits im Herbst letzten Jahres im Rahmen<br />
eines Festaktes verliehen werden sollte,<br />
wurde dem erkrankten Dr. Blume jetzt<br />
auf postalischem Weg zugestellt.<br />
Dr. Herbert Blume wird einerseits für seine<br />
Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der<br />
schwedisch-deutschen Literatur seit dem<br />
17. Jahrhundert und der skandinavischdeutschen<br />
Sprachbeziehungen ausgezeichnet.<br />
Andererseits werden seine Verdienste<br />
um den äußerst erfolgreichen Studierendenund<br />
Dozentenaustausch, den er mit schwedischen<br />
Kollegen Anfang der 80er-Jahre initiiert<br />
hatte, gewürdigt. Dr. Herbert Blume<br />
hat bereits mehrfach Vorträge an der <strong>Universität</strong><br />
Stockholm gehalten. Zahlreiche seiner<br />
Studierenden haben dort als Lektoren<br />
gearbeitet.<br />
Die <strong>TU</strong>-Physikbibliothek hat von der<br />
Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung<br />
einen Bücherscheck in Höhe von<br />
50.000 Mark erhalten. Die Stiftung gilt unter<br />
Deutschlands Physikern als die bedeutendste<br />
private Fördereinrichtung auf<br />
ihrem Gebiet. Sie wurde 1963 von Dr. Wilhelm<br />
Heraeus (1900 -1985), einem Enkel<br />
des Gründers der W.C. Heraeus GmbH in<br />
Hanau, und seiner Ehefrau Else (1903-1987)<br />
ins Leben gerufen und setzt sich unter anderem<br />
in Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />
Physikalischen Gesellschaft (DPG) für eine<br />
intensive Nachwuchsförderung in Schulen<br />
sowie für die Verbesserung der Studienbedingungen<br />
ein. Die Scheckübergabe durch den<br />
Geschäftsführer der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung,<br />
Dr. Ernst Dreißigacker, fand<br />
Professor em. Dr. Claus Führer, ehemaliger<br />
Leiter des <strong>TU</strong>-Instituts für Pharmazeutische<br />
Technologie, wurde Ende Januar die Ehrendoktorwürde<br />
der Pharmazeutischen Fakultät<br />
Upsala, Schweden, verliehen. Die <strong>Universität</strong><br />
Upsala feierte an diesem Tag ihr<br />
400-jähriges Jubiläum der Verleihung der<br />
ersten Doktorwürde.<br />
Prof. Dr. Claus Führer gilt als einer der<br />
Pioniere der Pharmazeutischen Technologie<br />
und hat maßgeblich zum Verständnis kristalliner<br />
Strukturen in Arzneiformen, die<br />
von großer Bedeutung in der Arzneimittelentwicklung<br />
sind, beigetragen.<br />
Seit Mitte der 60er-Jahre war Prof. Führer<br />
regelmäßig als Vortragender in Upsala und<br />
als beratender Experte in der schwedischen<br />
Arzneimittelforschung tätig. Seit seiner<br />
Emeritierung 1991 widmet sich Prof. Führer<br />
verstärkt der internationalen Entwicklungsarbeit,<br />
insbesondere in »Dritte-Welt-<br />
Ländern«.<br />
Freude bei der Scheckübergabe:<br />
v.l. Dekan<br />
Prof. Dr. Ludwig Engelhard<br />
und Dr. Ernst<br />
Dreißigacker.<br />
50.000 MARK<br />
FÜR NEUE PHYSIK-BÜCHER<br />
im Rahmen des Physikalischen Kolloquiums<br />
Ende Januar an der <strong>TU</strong> statt. Eine vom Fachbereich<br />
eingesetzte Kommission wird über<br />
die Auswahl der anzuschaffenden Bücher<br />
entscheiden, die den Lehr- und Fachbuchbestand<br />
der Bibliothek erweitern wird.<br />
Der Dekan des Fachbereichs für Physik<br />
und Geowissenschaften, Prof. Dr. Ludwig<br />
Engelhard, freute sich über den Scheck ganz<br />
besonders. Der Bibliotheksetat sei in diesem<br />
Jahr stark angespannt. Während die Anschaffungskosten<br />
für Fachzeitschriften pro Jahr<br />
um zehn Prozent gestiegen wären, wäre der<br />
Etat für Neuanschaffungen von Literatur in<br />
der Physik auf zwei Drittel zum Vorjahr gesenkt<br />
worden. Die Attraktivität des Physikstudiums<br />
an der <strong>TU</strong> könne mit der Spende<br />
erheblich gesteigert werden.<br />
ZUM PRÄSIDENTEN DER<br />
›INTERNATIONAL SOCIETY OF<br />
CHEMICAL ECOLOGY‹ GEWÄHLT<br />
Im November wurde Professor Dr. Thomas Hartmann, geschäftsführender Leiter des Instituts<br />
für Pharmazeutische Biologie der <strong>TU</strong>, in Marseille zum Präsidenten der ›International<br />
Society of Chemical Ecology‹ gewählt. Die Gesellschaft, die weltweit über 500<br />
Mitglieder zählt, wurde Anfang der 80er-Jahre in<br />
den USA gegründet. Sie dient ausschließlich wissenschaftlichen<br />
Zwecken und fördert das tiefere<br />
Verständnis der durch natürlich vorkommende<br />
chemische Stoffe bedingten Wechselwirkungen<br />
zwischen lebenden Organismen. Die Forschungsgebiete<br />
umfassen interdisziplinär Struktur, Funktion<br />
und Biosynthese von Naturstoffen, ihre Bedeutung<br />
auf allen Ebenen ökologischer Organisation,<br />
ihren evolutiven Ursprung und ihre mögliche Anwendung<br />
für den Menschen.
Abschiedsvorlesung<br />
Prof. Dr. Steck<br />
IM BANNE DER<br />
MECHANIK<br />
»Mit dem Fach Mechanik kann man ernste Probleme lösen,<br />
aber auch wunderbar spielen«, so das Abschlussstatement<br />
zum Vorlesungsthema »Relativbewegung« von Prof. Dr.-Ing.<br />
Dr.-Ing. E. h. Elmar Steck, der Blumen und stehende<br />
Ovationen nach seiner letzten Grundvorlesung bekam. Bei<br />
dem Leiter des Instituts für Allgemeine Mechanik und Festigkeitslehre<br />
bedankten sich Ende Januar über dreihundert<br />
derzeitige und ehemalige Studierende für seine vorbildliche<br />
Lehre. Es ist ihm gelungen, den Studierenden das anspruchsvolle<br />
Gebiet der klassischen Mechanik nicht als<br />
verstaubtes Relikt, sondern zeitgemäß, lebendig und trotzdem<br />
präzise zu vermitteln.<br />
Der ehemalige Vorsitzende der Gemeinsamen Fakultät für<br />
Maschinenbau und Elektrotechnik und Dekan des Fachbereichs<br />
Maschinenbau war während seiner 26-jährigen <strong>TU</strong>-<br />
Zeit stark um die Internationalisierung des Studiums bemüht:<br />
er initiierte und organisierte den Studierendenaustausch<br />
mit Waterloo (Kanada). Auch in der Forschung war<br />
Professor Steck sehr erfolgreich: unter anderem begleitete<br />
er als Sprecher über viele Jahre den Sonderforschungsbereich<br />
»Stoffgesetze für das inelastische Verhalten metallischer<br />
Werkstoffe«. Reinhard Böhm<br />
Big brass bouncing and boller band:<br />
35 JAHRE<br />
AKABLAS<br />
Akablas - the 1st national and the world’s greatest and<br />
most famos big brass bouncing and boller band –<br />
hat anlässlich ihres 35-jährigen Jubiläums eine<br />
neue CD veröffentlicht. »Akablas 35 Jahre« ist im Sommer<br />
im Rahmen des Jubiläumskonzertes aufgenommen<br />
worden. Kurz darauf startete Akablas zur Jubiläumskonzertreise<br />
nach Südafrika. In zweieinhalb Wochen waren<br />
etliche Auftritte zu bewältigen. Anfang Januar trudelte<br />
dann ein kleines Paket mit der Aufschrift: »An Gerald-<br />
Trompeter, akablas, Technical University of <strong>Braunschweig</strong>,<br />
Germany« mit der Post ein. Inhalt: ein in Südafrika<br />
bei einer Gastfamilie vergessener Film.<br />
Die neue CD von Akablas mit Stücken von Abba wie<br />
»Dancing Queen« und »The winner takes at all« oder<br />
den Evergreens »Everybody needs somebody«und »I<br />
can’t turn you loose« der Blues Brother und vielen anderen<br />
Ohrwürmern ist für 20 Mark zu erwerben.<br />
Die Heißwasserrakete<br />
HWR 20 erreicht ihre<br />
maximale Höhe von 1.600<br />
Metern in 10 Sekunden und<br />
verbraucht dabei 20 Liter<br />
Heißwasser als Treibstoff.<br />
Experimentalraketen sind quasi<br />
im Baukastensystem aus etwa<br />
200 Einzelteilen konstruiert. In<br />
wenigen Minuten lassen sie sich demontieren<br />
und für andere Aufgaben<br />
umrüsten. ERIG arbeitet eng mit dem<br />
<strong>TU</strong>-Institut für Flugmechanik und<br />
Raumfahrttechnik zusammen, legt<br />
aber besonders großen Wert auf Interdisziplinarität.<br />
Die Studierenden haben<br />
sich in unterschiedliche Arbeitsgruppen<br />
aufgeteilt und ergänzen sich.<br />
Gleich mehrere Projekte hat die studentische<br />
Gruppe in Vorbereitung:<br />
»Brainstorm« ist eine Festkörperrakete,<br />
die bis zu drei Kilo Nutzlast transportieren<br />
kann. Sie dient für Untersuchungen<br />
des Flugverhaltens und der<br />
verwendeten amerikanischen Motoren<br />
und kann eine Flughöhe von einem<br />
Gratiseinheiten für<br />
BAföG-Empfänger<br />
HIER GIBT<br />
ES WAS ZU<br />
SPAREN<br />
BAföG-Empfänger und -Empfängerinnen<br />
können sich freuen, auch wenn es nicht<br />
mehr viele unter den Studierenden gibt,<br />
die in den Genuss der Ausbildungsförderung<br />
kommen. Die Deutsche Telekom gewährt allen<br />
BAföG-Empfängern seit dem 1. Dezember 1999<br />
pro Monat eine soziale Vergünstigung in Höhe<br />
von 13,57 Mark. Diese Vergünstigung erhalten<br />
ebenfalls alle die, die von der Rundfunkgebührenpflicht<br />
befreit sind. Um in den Genuss dieser<br />
Vergünstigung zu kommen, reicht es aus, mit<br />
dem BAföG-Bescheid oder der Rundfunkbefreiung<br />
den nächsten ›T-Punkt‹ aufzusuchen.<br />
MIT ERIG<br />
ÜBER DEN<br />
WOLKEN...<br />
Kilometer erreichen. Mit dem zweiten<br />
Projekt, »Morgenröte«, nimmt ERIG<br />
an dem internationalen Experimentalraketenwettbewerb<br />
»Festival de l’<br />
Espace« in Bourges in Frankreich teil.<br />
Die Rakete soll physikalische Phänomene<br />
untersuchen. ERIG ist eine von<br />
drei deutschen Gruppen, die sich an<br />
dem Wettbewerb beteiligen. Sie wurden<br />
von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Luft- und Raumfahrt (DGLR) eingeladen.<br />
»Heißwasserrakete«, das dritte<br />
Projekt, greift auf die Arbeit der Interessengemeinschaft<br />
Heißwasserraketen<br />
zurück, die bereits 1993 an der <strong>TU</strong><br />
gegründet wurde, ihre Arbeit aber inzwischen<br />
eingestellt hat. Es sollen leistungsstarke<br />
Modelle mit hoher Tragfähigkeit<br />
entwickelt werden. Heißwasserraketen<br />
sind praktisch unbegrenzt<br />
zu verwenden, verursachen geringe<br />
Betriebskosten und benötigen umweltfreundlichen<br />
Treibstoff, nämlich Heißwasser.<br />
Ziel der jungen Forscher und Forscherinnen<br />
ist es nicht, eine flugfertige Rakete<br />
zu bauen, sondern mit Hilfe der<br />
Rakete wissenschaftliche Versuche zur<br />
Erforschung eines bestimmten wissenschaftlichen<br />
Phänomens zu starten.<br />
Einige Forschungsthemen werden als<br />
Studien- und Diplomarbeiten angeboten.<br />
Wer Interesse hat, im Studium<br />
Gelerntes umzusetzen, kann sich im<br />
Internet unter: www.tu-bs.de /<br />
studenten/erig informieren oder<br />
gleich eine E-Mail an ERIG @ tu-bs.de<br />
senden.<br />
NEUE ZEITSCHRIFT<br />
O.M.G.U.S. ERSCHIENEN<br />
Studierende der Germanistik der <strong>TU</strong> haben Ende letzten Jahres eine<br />
neue Zeitschrift herausgegeben. O.M.G.U.S. steht für Office of Military<br />
Government for Germany, United States, die Militätregierung der<br />
Vereinigten Staaten in Deutschland. Ein roter Faden der immer wieder auftauchen<br />
soll, ist die Kritik an der nationalen Rolle der Kultur. Die restlichen<br />
Themen reichen von Literatur über deren Kritik bis zu Hochschulpolitik und<br />
kulturellen Debatten in <strong>Braunschweig</strong> und Deutschland.<br />
IMPRESSUM<br />
Unbekannte Welten will die<br />
Experimentalraketen-<br />
Interessengemeinschaft<br />
ERIG erkunden, die sich<br />
Ende letzten Jahres an der<br />
<strong>TU</strong> gegründet hat.<br />
Mitteilungen des Präsidenten<br />
für die Mitglieder, Angehörigen<br />
und Freunde der <strong>Technische</strong>n<br />
<strong>Universität</strong> Carolo-Wilhemina<br />
zu <strong>Braunschweig</strong><br />
1/<strong>2000</strong><br />
Herausgegeber<br />
Der Präsident der<br />
<strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Pockelsstraße 14<br />
D-38106 <strong>Braunschweig</strong><br />
Tel.: 0531/391-4123<br />
Fax: 0531/391-4120<br />
E-Mail: presse@tu-bs.de<br />
r.eckhoff@tu-bs.de<br />
Internet:<br />
www.tu-bs.de/pressestelle<br />
Redaktion<br />
Presse- und Öffenlichkeitsarbeit<br />
der <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Dr. Elisabeth Hoffmann<br />
(verantwortlich)<br />
Regina Eckhoff, M.A.<br />
Ulrike Rolf<br />
Dr. Hergen Manns<br />
Gestaltung<br />
gerebydesign, Christian Witt<br />
Kaffeetwete 3, 38100 <strong>Braunschweig</strong><br />
Druck<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Zeitungsverlag<br />
Druckhaus Albert<br />
Limbach GmbH & Co. KG<br />
Hamburger Straße 277<br />
38114 <strong>Braunschweig</strong><br />
Auflage: 5.000<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung<br />
des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Alle Beiträge sind frei für<br />
Nachdruck bei Quellenangabe und<br />
gegen Belegexemplar.<br />
<strong>TU</strong>CAMPUS<br />
7<br />
<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Nr. 1/<strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong>
<strong>TU</strong>NOTIZEN<br />
8<br />
<strong>TU</strong>AK<strong>TU</strong>ELL<br />
Nr. 1/<strong>2000</strong><br />
Februar <strong>2000</strong><br />
Neuer Studiengang an der <strong>TU</strong><br />
BIOINGENIEUR-<br />
WESEN<br />
Der Senat der <strong>TU</strong> hat<br />
die Einrichtung des neuen<br />
Studiengangs »Bioingenieurwesen«<br />
zum<br />
Wintersemester<br />
<strong>2000</strong>/2001 beschlossen.<br />
Der neue Studiengang Bioingenieurwesen richtet<br />
sich an Studieninteressierte, die ihre naturwissenschaftlichen<br />
Begabungen in den<br />
Fächern Biologie und Chemie um die ingenieurwissenschaftliche<br />
Komponente erweitern wollen. Das Studium<br />
vermittelt Kenntnisse, um biologische und biochemische<br />
Stoffumwandlungsprozesse in die technische<br />
Praxis zu übertragen.<br />
Die Absolventen und Absolventinnen des neuen Studiengangs<br />
schließen nach einer Regelstudienzeit von<br />
zehn Semestern ihr Studium mit dem akademischen<br />
Grad »Diplom-Ingenieur« bzw. »Diplom-Ingenieurin«<br />
ab. Aufgrund ihrer verfahrenstechnischen Ausbildung<br />
und der zusätzlichen Vertiefung in Biologie und Chemie<br />
werden sie exzellente Berufsaussichten haben.<br />
Ihre Einsatzfelder liegen unter anderem in den Bereichen<br />
chemische und pharmazeutische Industrie, Nahrungsmittel-<br />
und Futtermittelindustrie, Reinigungsmittel-<br />
und Kosmetikindustrie, Papier- und Textilindustrie<br />
sowie im Apparate- und Anlagenbau und<br />
nicht zuletzt in der Umweltschutztechnik.<br />
Dieser Frage ging<br />
das Kolloquium des<br />
Deutschen Hochschullehrerinnenbundes,<br />
das im<br />
Januar an der<br />
<strong>TU</strong> stattfand, nach.<br />
Eingeladenwarensowohl<br />
Hochschullehrerinnen und<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
als auch Frauen aus <strong>Universität</strong>sleitungen,<br />
die aus ihrer jeweiligen<br />
Sicht über Probleme beim<br />
Zugang zu materiellen Mitteln, aber<br />
auch zu Informationen an ihrem<br />
Arbeitsplatz berichteten.<br />
Die Organisatorin dieses Kolloquiums,<br />
Prof. Dr. Ulrike Vogel, berichtete<br />
über eine <strong>aktuell</strong>e Einsparung<br />
von Ressourcen. Ende 1999<br />
wurde das Institut Frau und Gesellschaft<br />
in Hannover, dessen wissenschaftliche<br />
Leiterin sie war, geschlossen,<br />
da das Land Niedersachsen<br />
seine Fördermittel zurückgezo-<br />
Zum kommenden Wintersemester sind 25 Studienplätze<br />
vorgesehen. Aufgrund dieser Zulassungsbeschränkung<br />
sollten sich Studieninteressierte frühzeitig<br />
informieren, zumal das Bewerbungsverfahren bereits<br />
am 15. Juli abgeschlossen sein wird.<br />
FRAUEN IN DER WISSENSCHAFT –<br />
GLEICHER ZUGANG<br />
ZU RESSOURCEN?<br />
gen hat. Das Institut war eines von<br />
nur drei außeruniversitären Instituten<br />
im Frauenforschungsbereich in<br />
Deutschland.<br />
Die Vorsitzende des Deutschen<br />
Hochschullehrerinnenbundes, Prof.<br />
Dr. Dorothea Beutling, führte aus,<br />
dass die <strong>TU</strong> ein geeigneter Veranstaltungsort<br />
sei, da in <strong>Braunschweig</strong><br />
eine hohe Konzentration an wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen vorzufinden<br />
sei. Auch mit dem fünften<br />
Kolloquium dieser Art seit 1994<br />
wollte der Verband vor allem junge<br />
Wissenschaftlerinnen ansprechen,<br />
denn diese besitzen oft die Ressourcen,<br />
um sich noch unbeackerte wissenschaftliche<br />
Felder vorzunehmen.<br />
ERFOLGREICHE<br />
FÖRDERUNG<br />
VON SCHLÜSSEL-<br />
QUALIFIKATIONEN<br />
FÜR S<strong>TU</strong>DIERENDE<br />
Von den heutigen Hochschulabsolventen<br />
und -absolventinnen verlangen die Arbeitgeber<br />
mehr als nur das reine Fachwissen.<br />
Es rücken immer stärker Schlüsselqualifikationen,<br />
soft skills genannt, in den Vordergrund.<br />
Derzeit läuft an der <strong>TU</strong> eine Veranstaltung,<br />
die die Förderung von Schlüsselqualifikationen<br />
für Studierende aller Fachbereiche<br />
zum Ziel hat, um die Arbeitsmarktchancen<br />
für die Absolventen zu erhöhen.<br />
In einer neuartigen Veranstaltungsform, in der Vorlesung<br />
und Training kombiniert werden, werden Themen wie<br />
Rhetorik, Zeitmanagement, soziale Kompetenz und Kommunikation<br />
von Dozenten und Dozentinnen aus Hochschule<br />
und Wirtschaft vorgestellt und mit den Studierenden diskutiert.<br />
In parallel stattfindenden Trainingsgruppen werden diese Inhalte<br />
eingeübt und praxisorientiert erprobt. Angeleitet werden die<br />
fachübergreifend zusammengesetzten Trainingsgruppen von<br />
Tutoren und Tutorinnen. Diese erfahrenen Studierenden haben<br />
in der Pilotveranstaltung im Wintersemester 1998/99 teilgenommen<br />
und wurden im Sommersemester 1999 vom LIMT-<br />
Team qualifiziert. Im laufenden Wintersemester 1999/<strong>2000</strong><br />
nehmen etwa 200 Studierende an der Vorlesung und 160 an<br />
den Trainings teil. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit<br />
dem Fachbereich für Maschinenbau und dem Institut für Allgemeine<br />
Didaktik und Schulpädagogik statt. Im Sommersemester<br />
<strong>2000</strong> werden in einem zweiten Teil die Themen Teamarbeit,<br />
Kommunikation und Moderation behandelt. Der zweisemestrige<br />
Zyklus schließt mit einem Assessment-Center ab, in dem die<br />
Studierenden das Gelernte ausprobieren und überprüfen können.<br />
Sie erhalten ein Abschlusszertifikat und können einen<br />
Schein für das Studium erwerben.<br />
Es wird angestrebt, dieses Projekt auf alle Fachbereiche<br />
auszuweiten und so an der <strong>TU</strong> den Studierenden die Möglichkeit<br />
zu bieten, fachübergreifende Schlüsselqualifikationen zu<br />
erwerben.<br />
Vizepräsident Prof. Dr. Karl Neumann, der Initiator dieses<br />
Projekts, ist nach dem Ende des ersten Ausbildungsteils äußerst<br />
zufrieden: »Die Resonanz auf diese Veranstaltung ist hervorragend.<br />
Die Trainings sind ausgelastet und werden noch ausgeweitet.<br />
Wir sind in Gesprächen mit Wirtschaftsunternehmen aus<br />
der Region. Diese werden unser Projekt fördern und überlegen,<br />
wie sie das Konzept in ihre Unternehmen übertragen können.«<br />
TELEGRAMM AUS<br />
KOBLENZ<br />
+ AN DIE REDAKTION<br />
VON <strong>TU</strong>-AK<strong>TU</strong>ELL +<br />
+ mein name ist brigitte doetsch + bin 44 jahre alt +<br />
wurde am 1. dezember 1999 vom senat der tu zur frauenbeauftragten<br />
bestellt + ziehe am 28. januar mit meiner<br />
14-jährigen tochter von koblenz nach braunschweig um +<br />
trete meine stelle an der tu am 15. februar an + freue mich<br />
auf meine neuen aufgaben an der tu und auf die zusammenarbeit<br />
mit frau lembeck und frau schefe im frauenbüro<br />
+ werde die frauenförderung an der tu anschließen an die<br />
bisherige frauenförderungsarbeit und mit weiteren impulsen<br />
fortschreiben + mein motto: frauenförderung konsequent,<br />
aber flexibel, ernsthaft, aber lustvoll, strukturiert,<br />
aber lebendig, kreativ, aber zielgerichtet voran treiben +<br />
bin außerdem neugierig darauf, braunschweig kennen zu<br />
lernen +grüße alle leserinnen und leser der tu-<strong>aktuell</strong> +<br />
heute noch aus koblenz, bald in braunschweig: + ihre<br />
»neue« frauenbeauftragte brigitte doetsch