WUNSCH WOK WUNSCH WOK - Cafe Oktober Barmbek

Gegen all diese Vorgehensweisen haben
jene Politiker, die sich jetzt zu
Verteidigern des Rechtsstaats aufwerfen,
niemals etwas einzuwenden gehabt.
Die FDP proklamierte die Rückkehr zur
Rechtsstaatspartei und schickte die ehemalige
Bundesjustizministerin Sabine
Leutheuser-Schnarrenberger wieder als
Bundesjustizministerin an die „Front“.
Von ihr ist nix zu hören. Die Frage, ob es
mit unserem Rechtssystem zu vereinbaren
sei, deutsche Steuerhinterzieher mit
einer kriminell beschafften Daten-CD zur
Strecke zu bringen – Sabine Leutheuser-
Schnarrenberger schweigt.
Es wird geschätzt, daß Deutsche rund
150 Milliarden Euro in die Schweiz geschafft
haben. Diese gigantischen Summen
wurden weder zu Fuß, noch mit dem
Auto, weder schweißtreibend noch gefahrenvoll
über die deutsch-schweizerische
Grenze geworfen. Sie wähl(t)en den komfortablen
Weg zu ihrer Hausbank. Auf die
Betreuung solcher Kunden haben sich
Banken (Commerzbank, Deutsche Bank)
spezialisiert. Sie nennen das „Family-Office“.
Statt mit Straf- und Gesetzesverschärfungen
diese Beihilfe zu erschweren,
beispielsweise mit zusätzlichen Steuerfahndern,
geschieht genau das Gegenteil:
EinAmnestiegesetz jagt das andere.
Mit Amtsverfügungen werden „verfolgungsfreie“
Zonen geschaffen. Hartnäkkige
Steuerfahnder werden versetzt und
psychiatrisiert, spektakuläre Strafverfahren
gegen läppische Bußgelder eingestellt.
Der Tatort liegt also in Deutschland
und nicht in der Schweiz oder auf den
Seychellen. Beihilfe leisten dazu nicht
nur Banken, sondern vor allem Finanzministerien.
All das verantworten die zuständigen
Landes- wie die jeweiligen Bundesregierungen.
Sie schaffen keine effektiven Steuergesetze,
während sie auf jedem anderen Gebiet
der Strafverfolgung nicht müde werden,
Gesetzeslücken zu entdecken und sie
eilig zu schließen.
Merke: Wenn ein Bankmitarbeiter, beispielsweise
bei M.M.Warburg, Hamburgs
größtem privaten Institut, an steuermindernde
Daten der Kunden herankommen
kann, muß er seinen Dienst in Zukunft
nicht mehr bis zu seiner Pensionierung
leisten, nein – er kauft sich bei Aldi für einige
wenige Euro ein CD-Paket.
Dann klaut er also die Kontostände und
brennt zugleich die der Tochter in Luxembourg
ebenfalls auf dieAldi-CD.
Abschließend reist er ins europäische
Ausland, schickt an den BND oder an irgendein
Finanzamt eine Mail, verlangt so
und soviel und – ist kein Denunziant, sondern
ein Held. Ein risikoloses Geschäft.
LESERBRIEFE
Der HH-COURIER hat bislang noch
niemals derart viele Zuschriften
bekommen, wie auf unseren Artikel
über Alfons Schubeck. Vier Leserbriefe
sollen für alle anderen stehen.
Und eine Kritik am HH-COURIER dazu.
GASTRO-SERVICE 17
GMBH
COURIER
Vor einiger Zeit haben wir für eine Kollegin Gewürze in Schubecks-Laden in
der Mönckebergstraße gekauft. Es war ein Wunsch von ihr. Dabei fielen uns
die überzogenen Preise auf. Nachdem wir den Bericht in Ihrem HH-
COURIER gelesen haben, sind wir uns einig, daß es das erste und letzte Mal
war, in Schubecks-Laden zu kaufen. Unseriösität unterstützen wir nicht.
Danke für den Artikel; die anderen waren auch sehr interessant.
M. Behnken
Der Herr Schubeck nervt im ZDF, im Bayerischen Fernsehen, in NDR- und
WDR-Talk-Shows. Ich weiß gar nicht, wie der noch Zeit zum Kochen findet.
Daß er aber solch ein Filou ist, wußte ich noch nicht.
Günther Bach
Der gute Alfons sieht eigentlich sehr nett aus. Als ob er keine Fliege etwas
zuleide tun könnte. Dabei ist er nur auf Kohle aus. Wo sind eigentlich seine
ganzen Millionen geblieben? Liechtenstein? Schweiz?
Marianne Buntschuh
Alfons Schubeck ist ein reiner Geschäftemacher, einer, der sich für Geld
interessiert, und nur für Geld seine Gäste umsorgt. Warum spendet er seine
TV-Honorare nicht? Muß er noch Schulden abtragen?
Hans Gewand
Wenn ich mir den HH-COURIER so anschaue, sind alle Personen lange
verstorben. Das Blatt hinterläßt einen echt verstaubten Eindruck.
Warum werden nur Themen von vor zig Jahren genommen?
Ein gesunder Mix wäre toll.
Katja Behr
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