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Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

_Leitbild und Strukturmodell<br />

_Empfehlungen zur Umsetzung<br />

_Dokumentation des Prozesses<br />

_Materialien zur Analyse<br />

Endbericht, Version: 12. Februar 2008<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Bestehend aus:<br />

_ Leitbild und Strukturmodell<br />

_ Empfehlungen zur Umsetzung<br />

_ Dokumentation des Prozesses<br />

_ Materialien zur Analyse<br />

ENDBERICHT<br />

Auftraggeber:<br />

REGIONALVERBAND PONGAU<br />

Bahngasse 12 (Bahnhof), A-5500 Bischofshofen<br />

Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 35<br />

Fax: +43 (0) 6462 / 33030 34<br />

E-Mail: regionalverband@pongau.org<br />

Projektleitung – Auftragnehmer: GF Stephan Maurer<br />

Mitarbeit: Christiana Bergher<br />

Projektleitung – Auftragnehmer:<br />

Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

Bearbeitung:<br />

Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />

Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />

Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />

Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

Harald Prantl, ÖSB Consulting GmbH<br />

Wien, Salzburg, Gmunden im Februar 2008


Leitbild und Strukturmodell<br />

Inhalt:<br />

_ Vorbemerkungen zum Verständnis<br />

_ <strong>Pongau</strong> Pakt (Entwurf)<br />

Qualitätsstrategien für den <strong>Pongau</strong><br />

1 Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />

1.1 Allgemeine regionale Ziele 8<br />

1.2 Qualitätsraum Landschaft 10<br />

1.3 Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus 11<br />

1.4 Nachhaltige Rohstoffbewirtschaftung 11<br />

2 Qualitätsstrategie Verkehr und Raumentwicklung<br />

2.1 Allgemeine Ziele 14<br />

2.2 Strukturmodell und Kennwerte der Qualitätsstrategie 14<br />

3 Qualitätsstrategie Kooperation, Standortkooperation<br />

3.1 Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong> 19<br />

3.2 Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume 20<br />

3.3 Kleinräumige Kooperationsbeziehungen 22<br />

3.4 Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte 23<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

3


Empfehlungen zur Umsetzung<br />

Inhalt:<br />

1.1 Organisatorischen Empfehlungen zur Umsetzung des RegEK 4<br />

1.2 Mögliche nächste Schritte zur Umsetzung – Modellprojekte 8<br />

Dokumentation des Prozesses<br />

Inhalt:<br />

Dokumentationen der Veranstaltungen, Ergebnisprotokolle<br />

_Übersicht_Termine<br />

Chronologische Auflistung der Veranstaltungen<br />

_Regionsinterviews<br />

Interviewleiste, InterviewpartnerInnen, Feedback<br />

_Regionswerkstätten (RW)<br />

Dokumentationen der RW1, RW 2, RW 3<br />

_Campus<br />

Dokumentationen des Sommer Campus,<br />

des Herbstcampus zu Qualitätskriterien<br />

_Steuerungsgruppe<br />

Protokolle der Sitzungen der Steuerungsgruppe<br />

_Workshop OrtsplanerInnen<br />

Dokumentation des Workshops<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

4


Materialien zur Analyse<br />

Inhalt:<br />

1. Mobilität 5<br />

1.1. Erreichbarkeit 5<br />

1.2. Verkehrsaufkommen 7<br />

1.3. Übergeordnete Planungen 8<br />

1.4. Veränderungen im Mobilitätsverhalten 10<br />

1.5. Stärken und Schwächen 10<br />

2. Klima, Natur und Landschaft 12<br />

2.1. Allgemeine Trends - Klimawandel 12<br />

2.2. Natur & Landschaft 13<br />

2.3. Stärken und Schwächen 17<br />

3. Siedlung 18<br />

3.1. Trends in der Baulandentwicklung 18<br />

3.2. Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung 18<br />

3.3. Anforderungen an die Planung 20<br />

3.4. Siedlungsstruktur 20<br />

3.5. Stärken und Schwächen 22<br />

4. Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft 23<br />

4.1. Arbeitsstätten, Beschäftigung, Branchen, Unternehmen 23<br />

4.2. Stärken und Schwächen 29<br />

4.3. Tourismus 30<br />

4.4. Stärken und Schwächen 31<br />

4.5. Landwirtschaft 33<br />

4.6. Stärken und Schwächen 36<br />

5. Bildung, Qualifizierung 37<br />

5.1. <strong>Pongau</strong>er Bildungslandschaft 37<br />

5.2. Stärken und Schwächen 38<br />

6. Kinder, Jugend, Alter 39<br />

6.1. Allgemeine gesellschaftliche Trends 39<br />

6.2. Kinderbetreuung 40<br />

6.3. Jugend 41<br />

6.4. Alter und Pflege 43<br />

6.5. Stärken und Schwächen 46<br />

7. Kooperation 47<br />

7.1. Allgemeiner Trend: Mehr interkommunale Kooperation 47<br />

7.2. Kooperation im <strong>Pongau</strong> 48<br />

7.3. Mögliche Kooperationsfelder 49<br />

7.4. Stärken und Schwächen 50<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

5


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Entwurf nach Beratung in der <strong>Regionalverband</strong>sversammlung<br />

(Beschluss 29.01.2008)<br />

Grundlage zur Beratung und Beschlussfassung in den Gemeinden<br />

Version: 12. Februar 2008


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Bestehend aus:<br />

_ Leitbild und Strukturmodell<br />

_ Empfehlungen zur Umsetzung<br />

_ Dokumentation des Prozesses sowie Grundlagen und Materialien<br />

ENTWURF<br />

Auftraggeber:<br />

REGIONALVERBAND PONGAU<br />

Bahngasse 12 (Bahnhof)<br />

A-5500 Bischofshofen<br />

Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 35<br />

Fax: +43 (0) 6462 / 33030 34<br />

Mail: regionalverband@pongau.org<br />

Projektleitung – Auftragnehmer:<br />

GF Stephan Maurer<br />

Mitarbeit: Christiana Bergher<br />

Projektleitung – Auftragnehmer:<br />

Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

Bearbeitung:<br />

Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />

Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />

Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />

Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

stadtland<br />

DI Sibylla Zech GmbH<br />

TB für Raumplanung und<br />

Raumordnung<br />

Kirchengasse 19/12<br />

A 1070 Wien<br />

Tel +43 1 236 1912 16<br />

Fax +43 1 236 1912 90<br />

wien@stadtland.at, www.stadtland.at<br />

Wien, Salzburg, Gmunden im Februar 2008<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

REGIOPLAN INGENIEURE<br />

Salzburg GmbH<br />

TB für Raumplanung und<br />

Landschaftsplanung<br />

Jakob Haringer Straße 5A<br />

5020 Salzburg<br />

Tel ..+43 662 45 16 22 0<br />

Fax +43 662 45 16 22 20<br />

www.regioplan.com<br />

Trafico Verkehrsplanung<br />

DI Helmut Koch<br />

Ingenieurkonsulent für Raumpl<br />

nung und Raumordnung<br />

Kirchengasse 3<br />

4810 Gmunden<br />

Tel + 43 7612 70 911 0<br />

Tel + 43 7612 70 911 4<br />

www.trafico.at<br />

2


VORBEMERKUNGEN ZUM VERSTÄNDNIS<br />

„Der <strong>Pongau</strong> bestimmt selbst was im <strong>Pongau</strong> in Zukunft passieren soll.“<br />

Unter diesem Motto stand der Erarbeitungsprozess zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

<strong>Pongau</strong> (RegEK) zu dem <strong>Pongau</strong>er und <strong>Pongau</strong>erInnen aus allen 25 Gemeinden<br />

eingeladen waren. Der vorliegende Entwurf zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> 1 ist<br />

deshalb kein „Gebot von Oben“ sondern ein Produkt der <strong>Pongau</strong>erinnen und <strong>Pongau</strong>er<br />

die in mehreren größeren Veranstaltungen und Arbeitstreffen beim Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

mitarbeiteten. Im Laufe des Prozesses konzentrierte sich die gemeinsame<br />

Arbeit auf jene Themen, die sich für die räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong> als besonders<br />

wichtig herausstellten. Das waren die Themen Naturraum und Kulturlandschaft,<br />

Mobilität und Siedlungsentwicklung sowie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen<br />

den Gemeinden. Für diese Themen wurden ─ in Übereinstimmung mit den Verordnungen<br />

und Programmen des Landes Salzburg ─ Qualitätsstrategien für die künftige Entwicklung<br />

erarbeit.<br />

Jede Gemeinde wird auch in Zukunft selbst für ihre Vorteile sorgen müssen. Trotzdem<br />

ist es wichtig in Zukunft auch regional, d.h. für den gesamten <strong>Pongau</strong> zu denken und die<br />

Entwicklung für den gesamten <strong>Pongau</strong> vorausschauend zu steuern. Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

als Übereinkunft der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden kann dafür den gemeinsamen<br />

Rahmen bilden.<br />

Der Prozess der Erstellung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es stellt einen zusätzlichen<br />

Mehrwert dar. Die Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion der zukünftigen<br />

Entwicklung bei den Veranstaltungen trugen bereits wesentlich zur Bewusstseinsbildung<br />

sowie zur Kooperations- und Gesprächskultur bei.<br />

1<br />

Das Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) gibt den Regionalverbänden die Möglichkeit selbst die künftige<br />

Entwicklung in ihrer Region zu planen. Dafür sind folgende Instrumente vorgesehen. Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

(RegEK) und das Regionalprogramm. Der <strong>Pongau</strong> ist gerade dabei ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

zu erstellen. Gemäß ROG kann ein RegEK durch den <strong>Regionalverband</strong> zur Verbesserung der<br />

Koordination der Mitgliedsgemeinden erstellt werden und besitzt keine unmittelbare Rechtskraft. Der Verband<br />

wählt dafür Schwerpunktthemen, die für die räumliche Entwicklung in der Region bedeutend sind, selbst aus.<br />

Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> ist eine Grundlage für ein Regionalprogramm – es ersetzt dieses aber<br />

nicht. Ein Regionalprogramm wird räumlich detaillierter erarbeitet und verordnet und legt damit die regionale<br />

räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong> verbindlich fest. Die Örtliche Raumordnung hat sich aufbauend darauf an<br />

den regional bedeutsamen Festlegungen zu orientieren. Bis zur Erstellung eines neuen Regionalprogramms<br />

durch den <strong>Regionalverband</strong> ist jedoch das 1986 durch das Land erstellte und verordnete Entwicklungsprogramm<br />

<strong>Pongau</strong> (<strong>Pongau</strong>plan) gültig.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

3


Inhalt:<br />

_ Vorbemerkungen zum Verständnis<br />

_ <strong>Pongau</strong> Pakt (Entwurf)<br />

Qualitätsstrategien für den <strong>Pongau</strong><br />

1 Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />

1.1 Allgemeine regionale Ziele ........................................................................................8<br />

1.2 Qualitätsraum Landschaft........................................................................................10<br />

1.3 Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus ..........................................................11<br />

1.4 Nachhaltige Rohstoffbewirtschaftung......................................................................11<br />

2 Qualitätsstrategie Verkehr und Raumentwicklung<br />

2.1 Allgemeine Ziele ......................................................................................................14<br />

2.2 Strukturmodell und Kennwerte der Qualitätsstrategie.............................................14<br />

3 Qualitätsstrategie Kooperation, Standortkooperation<br />

3.1 Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong> ............................................................19<br />

3.2 Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume .........................................20<br />

3.3 Kleinräumige Kooperationsbeziehungen.................................................................22<br />

3.4 Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte .................................................23<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

4


DER PONGAU PAKT<br />

(ENTWURF)<br />

Die Gemeinden des <strong>Pongau</strong> tragen gemeinsam die Verantwortung für den <strong>Pongau</strong><br />

und bekräftigen ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Das erarbeitete Leitbild ist<br />

dabei „Richtschnur“ des Handelns.<br />

A) Wir gehen mit unseren begrenzten Ressourcen sorgsam um und entwickeln nachhaltige<br />

Strategien zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung.<br />

B) Wir nehmen die Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen wahr und<br />

achten auf eine ausgewogene Balance zwischen „Nützen“ und „Schützen“ unserer<br />

hochwertigen Kultur- und Naturlandschaft.<br />

C) Wir stellen uns künftigen Herausforderungen unter Beachtung der Möglichkeiten aller<br />

Partner bei fairem Ausgleich möglicher Belastungen.<br />

D) Wir handeln nach den Grundsätzen einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit<br />

bei gleichzeitiger Wahrung der Gemeindeautonomie<br />

E) Die Gemeinden betreiben die Zusammenarbeit im <strong>Regionalverband</strong>. Wir streben offene,<br />

in der Beteiligung nicht ausschließende Prozesse an. Die Regeln werden gemeinsam<br />

entwickelt.<br />

F) Wir wollen die Lebensqualität für alle BewohnerInnen der Region stärken und ausbauen<br />

und die Grundlagen für ein bedarfsgerechtes Wohnen und Arbeiten schaffen.<br />

G) Deshalb orientieren wir unsere Entscheidungen und Planungen an den im Regionalen<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> festgehaltenen Qualitätsstrategien und konkretisieren<br />

und ergänzen diese, wenn erforderlich, in einem Regionalprogramm gemäß Salzburger<br />

Raumordnungsgesetz.<br />

Unterschriften der Bürgermeister aller 25 Gemeinden<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

5


Qualitätsstrategien für den <strong>Pongau</strong><br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

6


1 QUALITÄTSSTRATEGIE<br />

NATURRAUM UND KULTURLANDSCHAFT<br />

Dem Naturraum mit seiner beeindruckenden Gebirgskulisse, den reich strukturierten<br />

Landschaftsräumen und den attraktiven Ausflugsangeboten wurde in den regionalen<br />

Werkstätten hohes Potenzial sowohl für die Lebensqualität als auch für die regionale<br />

Wirtschaft und hier im Besonderen für die Tourismuswirtschaft beigemessen.<br />

Naturraum und Kulturlandschaft tragen maßgeblich zur regionalen Identität bei. Neben<br />

den über die Grenzen des <strong>Pongau</strong> hinaus bekannten Schigebieten sind es vor allem<br />

auch die naturräumlichen Kleinode wie z.B. der Jägersee, die Kinderalm (St. Veit), die<br />

Almen im Großarl- und Gasteinertal, die Aussichtspunkte Rossbrand und Hochgründeck<br />

(„heiliger Berg des <strong>Pongau</strong>“) sowie Forstauwinkel und das Blühnbachtal, die besonders<br />

stark im Bewusstsein der Region verankert sind.<br />

In der „harten Schale“ des <strong>Pongau</strong> sind bereits zahlreiche Schutzgebiete ausgewiesen,<br />

die zum Teil auch für das Grüne Netz Europas Bedeutung haben (vgl. Natura 2000 Gebiete<br />

Kalkhochalpen, Nationalpark Hohe Tauern, Tennengebirge).<br />

Weite Bereiche, die derzeit vor allem für einen naturraumorientierten Tourismus erfolgreich<br />

entwickelt und vermarktet werden (vgl. Salzburger Almenweg) unterliegen keinem<br />

rechtlichen Schutzstatus, bergen aber Grundlagen für eine saisonal ausgewogene Tourismusentwicklung<br />

und eine stärkere Positionierung des <strong>Pongau</strong> im Sommertourismus.<br />

Die Forcierung eines naturraumorientierten (Sommer-)Tourismus ist Kern einer Anpassungsstrategie,<br />

die den prognostizierten Veränderungen des Klimas (Ansteigen der<br />

Schneegrenze) und den Trends für einen Individualurlaub mit „gelenkten Wildniserlebnissen“<br />

oder „Naturerlebnissen“ Rechnung trägt. Die Region sollte ihr Potenzial in Bezug<br />

auf die Folgen des Klimawandels offensiv als Chance sehen und nutzen.<br />

Die regionaltypischen Merkmale einer alpinen Kulturlandschaft wie z.B. Almen, reich<br />

strukturierte Landschaftsräume mit besonderer Flora und Fauna in guter Erreichbarkeit<br />

zur Beherbergungsinfrastruktur und Gastronomie sind Grundlage für die Entwicklung<br />

touristischer Angebote und damit auch für die wirtschaftliche Stabilität bedeutend. Es<br />

gilt, eine „intakte“, attraktive Landschaft als Basis und Ressource langfristig zu erhalten.<br />

Neben den Landschaftsräumen und ihrer Bedeutung für die touristische Positionierung<br />

ist es aber auch die kleinräumige, siedlungsnahe Kulturlandschaft in Tal- und Hangbereichen,<br />

die maßgeblich zum Erscheinungsbild des <strong>Pongau</strong> beiträgt.<br />

Tendenzen der Verwaldung und Änderung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform<br />

sind in Ansätzen bereits erkennbar. Diesen soll durch eine verstärkte Berücksichtigung<br />

im Rahmen der konzentrierten Entwicklung von Siedlungs- und Gewerbegebieten<br />

an geeigneten Standorten und durch die Stärkung der landwirtschaftlichen Betriebe<br />

Rechnung getragen werden. Um die folgenden Ziele und Qualitäten zu erreichen, sind<br />

Maßnahmen durch die Gemeinden und die Region notwendig, die das Funktionieren<br />

der gemeindeübergreifenden Landschaftsräume sicherstellen.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

7


1.1 Allgemeine regionale Ziele<br />

� Erhalten einer ausgewogenen Balance zwischen „Schützen“ und „Nützen“ des Naturraumes.<br />

Abstimmung v. a. mit touristischer Nutzung, Rohstoffabbau, Energiegewinnung<br />

� Erhalt der hohen Qualität der Naturraumausstattung auch als Grundlage für einen naturraumbetonten<br />

Tourismus, z.B. Salzburger Almenweg<br />

� Entwicklung der Kulturlandschaft in siedlungsnahen Bereichen als Bestandteil der<br />

Wohn- und Lebensqualität<br />

� Sicherung der für die Landwirtschaft erforderlichen Flächen in Tallagen, gut bewirtschaftbaren<br />

Hanglagen sowie attraktiven Almbereichen und deren flächendeckende<br />

Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche Betriebe<br />

� Entwicklung neuer Angebote zur Beherbergungsinfrastruktur (Feriendörfer, Beherbergungsgroßbetriebe)<br />

nur an dafür geeigneten Standorten, die regional festgelegte Mindeststandards<br />

erfüllen (vgl. Kriterienkatalog für Feriendörfer als Empfehlung der örtlichen<br />

Raumplanung des Landes)<br />

Im räumlichen Strukturmodell zum Entwicklungsleitbild wird darauf hingewiesen, wo aufbauend<br />

auf die bestehende Qualität des Naturraums in Abstimmung mit den bestehenden<br />

Infrastruktureinrichtungen des Tourismus mögliche Räume für die Umsetzung der<br />

Qualitätsstrategie liegen.<br />

Diese schematische Darstellung zeigt regionale Zusammenhänge und räumliche Potenziale<br />

für die Entwicklung, diese sind dabei nicht als „Verbotszonen“ zu verstehen. Ziel ist<br />

es, dass im Rahmen weiterführender Planungen auf örtlicher oder regionaler Ebene Bezug<br />

zum Strukturmodell genommen werden kann und eine differenzierte Betrachtung<br />

dieser Räume im Rahmen konkreter (nachfolgender) Planungen erfolgt.<br />

Dazu zählen zum einen räumliche Konkretisierungen für Bereiche, die für aber auch von<br />

bestimmten Nutzungen freigehalten werden sollen sowie die Dokumentation von Überlegungen<br />

wie die Ziele unterstützt werden bzw. warum zu diesen kein Widerspruch besteht,<br />

wenn bereits konkrete Planungen – z.B. für die Qualitätsverbesserung von Schianlagen<br />

bei der Realisierung – vorliegen bzw. in den Gemeinden beraten werden.<br />

Die Darstellung von Aussichts- und Erlebnispunkten 2 mit hoher Bedeutung für die Regionsbevölkerung<br />

ist nicht unmittelbar mit weiteren Festlegungen bzw. konkreten Strategien<br />

verbunden. Sie sollen zum einen die Bedeutung der Landschaft als maßgeblicher<br />

Bestandteil der regionalen Lebensqualität veranschaulichen und zum anderen die Notwendigkeit<br />

zur Sicherung von Qualitätsräumen für die Landschaft begründen. Die<br />

Kennzeichnung dieser Orte erfolgte nur exemplarisch und bezieht sich auf die Ergebnisse<br />

aus den Regionalen Werkstätten.<br />

2 Bei der 1. Regionswerkstatt in Werfenweng (Dez. 2006) auf mentalen Landkarten eingezeichnet und in weiteren<br />

Arbeitssitzungen laufend ergänzt, wie z.B. bei den Teilregionsgesprächen im November 2007.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

8


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

Qualitätsstrategie<br />

Naturraum und Kulturlandschaft<br />

Landschaftsräume,<br />

Funktionen<br />

Qualitätsraum Landschaft<br />

mit naturraumorientiertem Tourismus<br />

Aussichts- und Erlebnispunkte mit hoher<br />

Bedeutung für die Regionsbevölkerung<br />

Alpine Gebirgskulisse mit Schutzgebieten<br />

von überregionaler Bedeutung<br />

Neben den gebietsbezogenen Aussagen im RegEK sollen auch Kriterien für Standortentscheidungen<br />

zur Beherbergungsinfrastruktur bzw. für Feriendörfer regional abgestimmt<br />

und durch die Gemeinden der Region getragen werden. Seitens des Landes bestehen<br />

dazu folgende Vorgaben bzw. Empfehlungen, die durch die Gemeinden der Region<br />

übernommen bzw. noch weiter konkretisiert werden können:<br />

� Kriterienkatalog zur Begutachtung von Standorten für Feriendörfer (Empfehlung der örtlichen<br />

Raumplanung)<br />

� Änderung des Landesentwicklungsprogramms (LEP = Verordnung des Landes) mit Vorgaben<br />

für touristische Infrastruktur / Beherbergungsinfrastruktur – Vorgabe im LEP z.B.<br />

Lage im Dauersiedlungsraum<br />

9


1.2 Qualitätsraum Landschaft<br />

� Vorrangige Nutzung der Qualitätsräume Landschaft für naturraumorientierten Tourismus<br />

mit<br />

− behutsamer Entwicklung der vorhandenen Infrastruktur wie z.B. Wege, Almen,<br />

Schutzhütten (angemessene Baugestaltung, Freiraumgestaltung im unmittelbaren<br />

Umfeld der Hütten, minimale Geländeveränderungen, Ver- und Entsorgung…).<br />

− Verzicht auf Nutzungen, die das Landschaftsbild und den Charakter der Landschaft<br />

negativ beeinträchtigen wie z.B. Neuerschließungen gemäß Richtlinie Schierschließung.<br />

3<br />

� Konkretisierung der Qualitätsräume Landschaft für den naturraumorientierten Tourismus<br />

im Rahmen der örtlichen Raumplanung bzw. im Rahmen der Erstellung eines Regionalprogramms.<br />

Als mögliche Instrumente stehen dafür, z.B. zur Verfügung.<br />

− Ausweisung von Ruhezonen gemäß Alpenkonvention Protokoll Raumplanung und<br />

nachhaltige Entwicklung (Flächen außerhalb des Dauersiedlungsraumes, vor allem<br />

Almen und alpines Ödland, keine Abbaugebiete, keine Gebiete für Schierschließung).<br />

− Ausweisung von entsprechenden Vorrangbereichen in den REKs der Gemeinden ev.<br />

im Zusammenhang mit der Festlegung von Grünzonen bzw. „landschaftsbildsensiblen<br />

Bereichen“.<br />

� Sicherung von Flächen als „Qualitätsräume Landschaft für den naturraumorientierten<br />

Tourismus“ in mindestens gleichem Flächenausmaß wie bestehende Schipisten (derzeit<br />

ca. 1.740 ha) – bzw. bei Neuanlage von Schipisten, Golfanlagen u. a. zusätzliche Nennung<br />

von Qualitätsräumen in der Region.<br />

� Keine Neuaufforstung von Waldflächen in Bereichen mit hohem Waldzuwachs (ausgenommen<br />

Schutz- und Bannwälder) – Ziel: Waldumwandlung statt Ersatzaufforstung und<br />

Einhaltung von Mindestabständen zwischen Siedlungsraum (Baulandwidmung) und<br />

Waldflächen.<br />

3 Definition gemäß Richtlinie Schierschließung: für Alle Maßnahmen der Schierschließung, die nicht als<br />

Modernisierung und Komfortverbesserung bestehender Lifte und Seilbahnanlagen, als Ergänzung, Erweiterung,<br />

Abrundung, Verbindung oder Anbindung bestehender Schigebiete sowie als Kleinstanlagen<br />

im Sinne der Richtlinien definiert sind.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

10


1.3 Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus<br />

Die Region weist einen hohen Anteil an Gebieten mit infrastrukturbetonten Tourismusangeboten<br />

auf, die bereits über einen hohen Grad an technischer Erschließung (z.B.<br />

Anlagen zur Schierschließung) verfügen und deren Charakter und Ausstattung durch<br />

die touristische Nutzung geprägt ist (z. B Schipisten). Die Nutzung dieser Gebiete erfordert<br />

einen hohen Grad an Begleitinfrastruktur zur Erreichbarkeit sowie Ver- und Entsorgung<br />

wie z.B. Parklätze, Beschneiungsanlagen und damit verbundenen Wasserrückhaltemöglichkeiten.<br />

Für diese Gebiete mit infrastrukturbetontem Tourismus werden folgende<br />

Qualitätsstrategien vereinbart.<br />

� Standortentscheidungen für zusätzliche touristische Infrastruktur erfolgt durch frühzeitige<br />

gemeinsame Abstimmung der Gemeinden, die Anteil an den Gebieten mit infrastrukturbetontem<br />

Tourismus haben auf Basis qualitativ hochwertiger Entscheidungsgrundlagen<br />

wie z.B. Landschaftsbildgutachten, differenzierte Projektbeschreibung und<br />

Möglichkeit der Bewertung der möglichen Auswirkungen auf die örtliche und regionale<br />

Wirtschaftsentwicklung, Verkehrsinfrastruktur sowie Umwelt und Naturraum.<br />

� Vorrangige Errichtung von neuen Infrastrukturangeboten für den Winter- und Sommertourismus<br />

im Nahbereich bereits bestehender Angebote zur Freizeit- und Tourismuswirtschaft.<br />

1.4 Nachhaltige Rohstoffbewirtschaftung<br />

� Festlegung und Nennung von ökologisch und landschaftlich wertvollen Räumen durch<br />

die Gemeinden, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für z.B. Rohstoffabbau entwickelt<br />

bzw. renaturiert werden sollen – Aufbau eines regionalen „Ausgleichsflächenpools“<br />

� Sicherung der vorhandenen Rohstoffe in der Region durch Konkretisierung der im österreichischen<br />

Rohstoffplan gemeinsam mit dem Land Salzburg ausgewählten Vorrangbereiche<br />

für den Rohstoffabbau<br />

� „Runder Tisch Rohstoffabbau“: Prüfung der Möglichkeiten zur Erstellung von Talschaftskonzepten<br />

gemeinsam mit den Abbauunternehmen und auf Grundlage des in Planung<br />

befindlichen österreichischen Rohstoffplanes.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

11


Erläuternde Kommentare zur Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />

Entsprechend den grundsätzlichen Zielen für einen naturraumbetonten Tourismus sind<br />

darunter Gebiete zu verstehen, die<br />

− Angebote enthalten, die grundsätzlich mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen<br />

das Auslagen finden (z.B. vorhandenes Wegenetz)<br />

− durch bestehende Angebote wie z.B. Aufstiegshilfen, Zufahrtsstraßen gut erreichbar<br />

sind und wo durch diese ein „Einstieg“ in das Gebiet gewährleistet ist (Anfangs- und<br />

Endpunkte)<br />

− deren Erlebnisqualität durch die Elemente der Natur- und Kulturlandschaft wie z.B.<br />

regionstypische Vorkommen von Tieren und Pflanzen, reich strukturierte Landschaft,<br />

interessante Aussichtspunkte, Seen aber auch historische Bausubstanz bestimmt<br />

sind<br />

Darunter sind zum Beispiel Almgebiete, die durch Wanderwege, Radwege, Reitwege<br />

bzw. landwirtschaftliche Bringungswege erschlossen sind, zu verstehen sowie<br />

Talschlussbereiche bzw. Hangbereiche im Übergang zwischen Dauersiedlungsraum<br />

und geschlossenen Waldgebieten.<br />

Eine parzellenscharfe Abgrenzung dazu ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll, die<br />

Übergänge zu den Gebieten mit infrastrukturbetontem Tourismus (z.B. Schigebieten)<br />

können dabei fließend sein.<br />

Gebiete des naturraumorientierten Tourismus beinhalten Merkmale, die einer touristischen<br />

Entwicklung und Vermarktung zugänglich sind und spezifische Angebotssegmente<br />

für BesucherInnen alpiner Regionen abdecken (Ruhebedürfnis, Naturerlebnis, Bewegung,<br />

Einsamkeit).<br />

Im Bereich der Rohstoffwirtschaft sind die Steuerungsmöglichkeiten durch die Gemeinden<br />

durch die Raumplanung nicht direkt sondern indirekt durch die Verfahren zur Mineralrohstoffgewinnung<br />

(Bundesrecht) gegeben. Umso wichtiger ist hier die informelle und<br />

konstruktive Zusammenarbeit zwischen Entscheidungsträgern der Gemeinden und Betriebsinhabern<br />

von Abbaubetrieben. Ein Runder Tisch Rohstoffabbau soll zu einem<br />

Selbstverständnis für einen rechtzeitigen Informationsaustausch zwischen den Akteuren<br />

führen und eine Kultur der Abstimmung und Beratung zwischen Rohstoffwirtschaft und<br />

Gemeinden sowie in weiterer Folge auch Behörden beitragen.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

12


2 QUALITÄTSSTRATEGIE<br />

MOBILITÄT UND RAUMENTWICKLUNG<br />

Eine Qualitätsstrategie für den Bereich Mobilität und Verkehr ist aus mehreren Gründen<br />

von hoher Bedeutung:<br />

� Die optimale Erreichbarkeit sowohl im Straßen- als auch im Öffentlichen Verkehr ist ein<br />

wichtiger Standortfaktor.<br />

� Das überregionale Straßennetz ist gut ausgebaut, die Verkehrsqualität wird jedoch<br />

durch Aufkommensspitzen immer wieder beeinträchtigt.<br />

� Prognosen gehen von weiteren erheblichen Zunahmen des Kfz-Verkehrs auf der Tauernachse<br />

(A10) und der B 320 (Ennstalstraße) aus.<br />

� Die Emission von klimarelevanten Luftschadstoffen soll verringert werden. Besonders<br />

im Verkehrsbereich sind noch erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die Reduktionsziele<br />

des „Kyoto-Protokolls“ zu erreichen. Der <strong>Pongau</strong> bekennt sich dazu, seinen<br />

Beitrag zur Reduktion der Emission klimarelevanter Gase zu leisten.<br />

Wichtiges strategisches Ziel der Qualitätsstrategie ist der Ausbau und die Stärkung des<br />

Nichtmotorisierten und Öffentlichen Verkehrs, um die Abhängigkeit vom privaten Autobesitz<br />

zu reduzieren und das Ausmaß der Autonutzung zu begrenzen.<br />

Diese Strategie steht im Einklang mit dem Salzburger Landes-Mobilitätskonzept und bedingt<br />

die Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs, die Attraktivierung der Wegenetze<br />

für Radfahrer und Fußgänger sowie umfassende Maßnahmen des Mobilitätsmanagements.<br />

Um eine verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu ermöglichen muss sich die<br />

Raumentwicklung und der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs gegenseitig abstimmen<br />

und verstärken. Dies ist eine der wesentlichen Zielsetzungen dieser Qualitätsstrategie.<br />

Diese im Salzburger ROG 1998 sowie im Salzburger Landes-Entwicklungsprogramm<br />

2003 verbindlich festgelegten Zielsetzungen werden aufgegriffen, konkretisiert und pilothaft<br />

im eigenen Wirkungsbereich umgesetzt. Der <strong>Pongau</strong> übernimmt in dieser Frage eine<br />

landesweite Vorbildfunktion und unterstreicht damit seine laufenden Bemühungen<br />

zur Attraktivierung des ÖV-Angebotes.<br />

Zur Sicherstellung eines attraktiven Angebotes ist eine nachhaltige finanzielle Beteiligung<br />

von Bund und Land dringend erforderlich. Darüber hinaus ist die kundenfreundliche<br />

Ausstattung der Züge und Busse sowie der begleitenden Infrastruktur wie<br />

Park&Ride bzw. Bike&Ride Plätze, Wartebereiche und Haltestellen zu sichern.<br />

Die Lenkung des Motorisierten Individualverkehr auf jene Strecken, die bereits über entsprechende<br />

Maßnahmen zum Lärmschutz verfügen soll verstärkt werden und zugleich<br />

der Umgehungsverkehr verhindert werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

13


2.1 Allgemeine Ziele<br />

� Siedlungsentwicklung und Öffentlicher Verkehr werden aufeinander abgestimmt.<br />

� Für bisher schlecht erschlossene Siedlungen wird ein Ausbau des ÖV-Angebotes angestrebt.<br />

� Neues Bauland wird vorrangig im Einzugsbereich von Bahnhöfen und Haltestellen gewidmet,<br />

oder in Zonen, in denen ein adäquater ÖV-Anschluss in wirtschaftlicher Weise<br />

herstellbar ist. Ausnahmen sind in Einzelfällen, wo sich eine ÖV-Erschließung aufgrund<br />

der Topografie, der gewachsenen Baustruktur oder aus rechtlichen Gründen nicht<br />

durchführen lässt, zulässig.<br />

� Die Dichte der Bebauung ist abhängig von der Erschließungsqualität im Öffentlichen<br />

Verkehr und soll die Zielwerte (siehe Kap. 2.2. Tabelle) nicht unterschreiten.<br />

� Neue publikumsintensive Nutzungen entstehen vorrangig in den Knotenpunkten des<br />

Öffentlichen Verkehrs.<br />

2.2 Strukturmodell und Kennwerte der Qualitätsstrategie<br />

Zell am See<br />

Goldegg<br />

Mühlbach<br />

Dorfgastein<br />

Bad Hofgastein<br />

Badgastein<br />

Böckstein<br />

Sportgastein<br />

Werfen<br />

Pfarrwerfen<br />

Bischofshofen<br />

St. Veit<br />

Schwarzach<br />

Großarl<br />

Hüttschlag<br />

Salzburg<br />

Mallnitz<br />

Werfenweng<br />

St. Johann<br />

Wagrain<br />

Hüttau<br />

Kleinarl<br />

Abtenau<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

St. Martin am Tg.<br />

Eben<br />

Flachau<br />

Lungau<br />

Radstadt<br />

Altenmarkt<br />

Filzmoos<br />

Untertauern<br />

Forstau<br />

Qualitätsstrategie<br />

Mobilität und Raumentwicklung<br />

Schladming<br />

ÖV-Achsen und<br />

Verknüpfungspunkte<br />

Tauernautobahn<br />

Achse Schiene / Haltestelle<br />

Neue Haltestelle Schiene (Auswahl)<br />

Achse / Haltestelle Schnellbus<br />

Hauptachse Bus<br />

Sonstige Achse Bus<br />

Knoten<br />

14


Das Strukturmodell enthält die Schienenachsen mit allen Bahnhöfen und Haltestellen.<br />

Diese stellen wichtige Kerne der künftigen Siedlungsentwicklung im <strong>Pongau</strong> dar.<br />

Enthalten sind neue Haltestellen zur Verbesserung der Zugänglichkeit im Sinne der<br />

Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung.<br />

Geplante neue Haltestellen sind<br />

− St. Johann-Schule<br />

− Hüttau Ort (nur bei nachhaltiger Attraktivierung des Schienennahverkehrs),<br />

− Altenmarkt-West / Ennsbogen (nur bei nachhaltiger Attraktivierung des<br />

Schienennahverkehrs).<br />

� Hauptachsen im Busverkehr sind Achsen der Siedlungsentwicklung. Für diese wird<br />

sofern nicht bereits vorhanden eine Mindestbedienung von 16 Fahrten pro Werktag<br />

und Richtung angestrebt.<br />

� Sonstige ÖV-Achsen können mit bedarfsorientierten Angeboten (z.B. Anruf-Sammel-<br />

Taxis) bedient werden. Die Zahl der Fahrtmöglichkeiten soll ebenfalls auf mindestens<br />

16 Fahrtmöglichkeiten erhöht werden.<br />

Übersicht:<br />

Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />

Möglichkeiten<br />

pro Tag u.<br />

Richtung<br />

(Kurspaare)<br />

Dichte<br />

(GFZ)<br />

Max. Entf.<br />

Haltestelle<br />

(Gehzeit)<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

Zentrale<br />

Einrichtung,<br />

Schulen<br />

PublikumsintensiveTourism.einrichtung<br />

BAHN Ziel mind. 14 mind. 0,8* 10 Minuten gut geeignet Mindest-ÖV-<br />

Angebot<br />

BUS Ziel mind. 16 mind. 0,5 10 Minuten geeignet<br />

während<br />

Saison!<br />

Hauptachse<br />

BUS<br />

Sonstige<br />

Rufbus/AST ÖV-Angebot verbessern<br />

Knoten Mind. 3<br />

ÖV-Achsen<br />

Wohnen und Gewerbe<br />

Masterpläne für<br />

zentrale Standorte<br />

vorrangiger Standort<br />

für neue Einrichtungen<br />

*Unterschreitungen aufgrund der ortsbaulichen Situation und der<br />

erforderlichen Freiraumangebote sind möglich und zu erläutern<br />

Für alle Achsen des Öffentlichen Verkehrs ist eine Mindestbedienungsqualität anzustreben.<br />

Bei der Bahn sind das mindestens 14 Züge pro Tag und Richtung, beim Bus<br />

mindestens 16 Fahrtmöglichkeiten pro Tag und Richtung.<br />

15


� Der Einzugsbereich von Bahnhöfen und Haltestellen des Schienenverkehrs wird mit<br />

10 Minuten Gehweg definiert. In diesem Bereich ist eine Mindestdichte der baulichen<br />

Nutzung, konkret eine Geschossflächenzahl von mindestens 0,8 vorzusehen.<br />

� Der Einzugsbereich von Haltestellen des Linienbusverkehrs wird ebenso mit 10 Minuten<br />

Gehweg definiert. In diesem Bereich ist eine Mindestdichte der baulichen Nutzung, eine<br />

Geschossflächenzahl von mindestens 0,5, vorzusehen.<br />

Unterschreitungen der angegebenen Dichtwerte sind aufgrund von bereits gegebenen<br />

ortsbaulichen Situation oder der erforderlichen Freiraumangebote möglich, sollten jedoch<br />

erläutert.<br />

� Neue publikumsintensive zentrale Einrichtungen wie Schulen, Versorgungseinrichtungen<br />

und Freizeiteinrichtungen, sind vorrangig in den genannten Einzugsbereichen zu errichten.<br />

� Publikumsintensive Einrichtungen wie Seilbahnen, Bäder, Freizeitparks und Ähnliche<br />

sind grundsätzlich in den genannten Einzugsbereichen zu situieren bzw. ist eine adäquate<br />

Erreichbarkeit im Öffentlichen Verkehr herzustellen. Die Mindest-Bedienungsqualität<br />

im Öffentlichen Verkehr ist während der Haupt-Betriebszeiten herzustellen.<br />

� Knotenpunkte des Öffentlichen Verkehrs sind Orte bzw. Bahnhofsbereiche, die durch<br />

mindestens drei ÖV-Achsen erschlossen und daher besonders gut erreichbar sind.<br />

Konkret sind es sechs Standorte:<br />

− Bischofshofen: Bahn Richtung Salzburg, Schwarzach-St.Veit und Radstadt, Busachsen<br />

nach Mühlbach, Eben und Werfenweng, Stadtbusverkehr.<br />

− St. Johann im <strong>Pongau</strong>: Bahn Richtung Salzburg und Schwarzach-St.Veit, Busachsen<br />

nach Großarl, Wagrain und Kleinarl, Stadtbusverkehr.<br />

− Schwarzach-St.Veit: Bahn Richtung Salzburg, Zell am See und ins Gasteinertal,<br />

Busachsen auf die Sonnenterrasse und ins Gasteinertal.<br />

− Eben im <strong>Pongau</strong>: Bahn Richtung Bischofshofen und Schladming, Busachsen nach<br />

Salzburg (Schnellbus), in den Lungau (Schnellbus), ins Fritztal und nach Filzmoos.<br />

− Altenmarkt im <strong>Pongau</strong>: Bahn Richtung Bischofshofen und Schladming, Busachsen<br />

Richtung Flachau, Radstadt und Wagrain - St. Johann.<br />

− Radstadt: Bahn Richtung Bischofshofen und Schladming, Busachsen Richtung<br />

Obertauern, Forstau, und Altenmarkt.<br />

Die genannten Knotenpunkte sind die am besten mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren<br />

Standorte im <strong>Pongau</strong>. Für die Einzugsbereiche der Bahnhöfe bzw. Haltestellen<br />

werden durch die betroffenen Gemeinden Masterpläne erstellt, in denen die Art der<br />

Nutzung und die angestrebten Verdichtungen festgelegt werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

16


Zusätzliche Empfehlungen<br />

� An allen regelmäßig bedienten Bahnhöfen, Haltestellen und wichtigen Bushaltestellen<br />

sind, wo dies möglich ist, herzustellen:<br />

_ Ausreichend Parkplätze (Park&Ride)<br />

_ Abstellplätze für Fahrräder (Bike&Ride)<br />

� Betriebliches Mobilitätsmanagement für alle Betriebe mit mehr als 50 Arbeitsplätzen.<br />

Die Gemeinden initiieren gemeinsam mit dem <strong>Regionalverband</strong>, mobilito und der Wirtschaftskammer<br />

diese betrieblichen Maßnahmen.<br />

� Bei regional bedeutsamen Gewerbegebieten wird neben einer optimalen Straßenanbindung,<br />

die Errichtung einer Anschlussbahn angestrebt. Trassen für Anschlussbahnen<br />

werden freigehalten, die Überbauung bestehender Anschlussgleise soll nach<br />

Möglichkeit vermieden werden.<br />

Erläuternde Kommentare zur Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />

Der <strong>Pongau</strong> plant unter dem Arbeitstitel „<strong>Pongau</strong> Mobil 2009“ eine erhebliche Verbesserung<br />

des Angebotes im Öffentlichen Verkehr. Angestrebt wird für den gesamten Bezirk<br />

eine Optimierung des Busverkehrs nach dem „Vorarlberger Modell“ mit durchgehenden<br />

Taktverkehren und systematischen Anschlüssen in den Knotenpunkten.<br />

Die Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung unterstützt die geplanten Angebotsverbesserungen<br />

durch eine optimale Abstimmung von Raumentwicklung und ÖV-<br />

Angebot. Öffentliche Verkehrsmittel werden nur dann genützt, wenn die Haltestellen<br />

problemlos, verkehrssicher und auf kurzem Weg erreichbar sind.<br />

Mit zunehmender Entfernung zur Haltestelle sinkt die Bereitschaft Bus und Bahn zu benützen<br />

erheblich. Es besteht ein empirisch abgesicherter Zusammenhang zwischen der<br />

Fußwegentfernung und der Nutzungsintensität Öffentlicher Verkehrsmittel. Der Zusammenhang<br />

ist nichtlinear, das heißt die Akzeptanz nimmt mit zunehmender Entfernung<br />

exponentiell ab.<br />

Diese Zusammenhänge begründen auch eine bauliche Verdichtung im Einzugsbereich<br />

der Bahnhöfe und Haltestellen. In den am besten mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren<br />

Standorten, das sind die Knotenpunkte, wird eine Verdichtung in dem Sinne<br />

vorgeschlagen, dass sich hier vorrangig publikumsintensive Einrichtungen ansiedeln.<br />

Dabei ist selbstverständlich auf die örtlichen Gegebenheiten und eine qualitätsvolle<br />

städtebauliche Entwicklung Rücksicht zu nehmen. Mit den in der Qualitätsstrategie vorgeschlagenen<br />

Masterplänen für die sechs Knotenpunkte soll dies gewährleistet werden.<br />

Die Masterpläne sollen mit den Instrumenten der örtlichen Raumplanung rechtlich abgesichert<br />

werden.<br />

Ein Sonderfall ist die Schienenachse Bischofshofen – Radstadt, die derzeit im Schienen-Nahverkehr<br />

nur sporadisch bedient wird. Es wird jedoch an einer Verbesserung des<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

17


Nahverkehrs gearbeitet. Geplant sind Nahverkehrszüge im Stundentakt zwischen Radstadt<br />

und Schwarzach ab Dezember 2009. In weiterer Folge wird mit ÖBB Personenverkehr<br />

und Land Salzburg über einen Ausbau des Projektes „S-Bahn <strong>Pongau</strong>“ auf einen<br />

Stundentakt zwischen Schladming und Böckstein verhandelt.<br />

Es wird vorgeschlagen, hier eine exemplarische Begleitplanung im Sinne der Qualitätsstrategie<br />

Mobilität und Raumentwicklung durchzuführen. Diese sollte die erforderlichen<br />

neuen Haltestellen, Maßnahmen zur Optimierung der Erreichbarkeit der Haltestellen mit<br />

Fahrrad und zu Fuß, sowie ein Leitbild für die künftige räumliche Entwicklung in den betroffenen<br />

Gemeinden, enthalten.<br />

Mit der Begleitplanung soll die Umsetzung der Qualitätsstrategie in die Wege geleitet<br />

werden. Die Ergebnisse sollen als Evaluierung der beschlossenen Grundsätze dienen<br />

und Basis für allfällige Optimierungen sein.<br />

Die Geschäftsstelle zur Umsetzung der Qualitätsstrategie ist das Regionalmanagement<br />

<strong>Pongau</strong>. Dieses berät die Gemeinden und vermittelt bei Ausnahmen von den Standards<br />

der Qualitätsstrategie.<br />

Die Qualitätsstrategie kann bei abseitiger Lage von Bahnhöfen zu gewachsenen Stadtzentren<br />

bzw. Ortskernen bedeuten, dass Parallelstrukturen (Nebenzentren) aufgebaut<br />

werden. Mit dem Instrument der Masterpläne soll ein örtlich angepasstes Leitbild entwickelt<br />

werden, in dem festgelegt wird, in welcher Form sich die räumliche Entwicklung<br />

am Bahnhof bzw. zentralen Busbahnhof orientieren kann, und neue Einrichtungen (zum<br />

Beispiel Schulen, Einzelhandel, etc.) gezielt in geeigneten Bereichen errichtet werden,<br />

statt zum Beispiel außerhalb geschlossener Ortslagen an der Landesstraßen-<br />

Umfahrung.<br />

Bedarfsorientierte Angebote wie Anruf-Sammel-Taxis ermöglichen die wirtschaftliche<br />

Erschließung von Siedlungsstrukturen mit geringerer Dichte. Dadurch wird die Erreichbarkeit<br />

auch kleinerer Gemeindeteile ermöglicht, andererseits sind damit auch in derartig<br />

erschlossenen Bereichen Nachverdichtungen möglich, da die ÖV-Erreichbarkeit gegeben<br />

ist.<br />

Die Erreichbarkeit von Bahnhöfen und Haltestellen des Schienenverkehrs ist grundsätzlich<br />

mit einer ausreichenden Anzahl von Abstellplätzen für Fahrräder, einspurige<br />

Kraftfahrzeuge und Pkw auszustatten. Damit wird deren Einzugsbereich drastisch erhöht<br />

bzw. sollen Probleme mit „wildem Parken“ an Bahnhöfen vermieden werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

18


3 QUALITÄTSSTRATEGIE<br />

KOOPERATION, STANDORTKOOPERATION<br />

Interkommunale Kooperation ist in Europa ein Thema mit Konjunktur. Grundsätzlich entscheiden<br />

sich die Gemeinden für eine gemeinsame Aufgabenerfüllung aus verschiedenen<br />

– vorwiegend ökonomischen – Gründen. Es gibt Aufgaben bei denen die Finanznot<br />

den Gemeinden zu schaffen macht, so dass sie „Größenvorteile“ nutzen wollen – wie<br />

z.B. bei der Altenbetreuung - sowie organisatorische Gründe, z.B. Erfahrungsaustausch.<br />

Es gibt aber auch Herausforderungen, die nur im Verbund befriedigende Resultate erwarten<br />

lassen – wie z.B. die Herausbildung überregional wirksamer Standortbedingungen<br />

und Wirtschaftscluster oder der Umgang mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen.<br />

Im <strong>Pongau</strong> wird bereits kooperiert, z.B. bei der Wasserver- und Entsorgung, Abfallentsorgung,<br />

beim Öffentlichem Nahverkehr, bei sozialen Diensten, im Tourismus, im Schulwesen,<br />

beim Standesamt, im Staatsbürgerschaftswesen, bei gemeinsamen Sportstätten,<br />

Automotive Cluster <strong>Pongau</strong>, bei der Energieversorgung. Es lohnt sich aber auch im<br />

<strong>Pongau</strong> neu über weitere Möglichkeiten zu Kooperation nachzudenken, denn trotz der<br />

zum Teil schon seit Jahrzehnten praktizierten Zusammenarbeit liegen beachtliche Potenziale<br />

und wichtige Kooperationsfelder nach wie vor brach.<br />

3.1 Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong><br />

� Kooperation erfolgt grundsätzlich auf freiwilliger Basis.<br />

� Unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es ist jede Kooperation zwischen Gemeinden<br />

möglich, die allen Kooperationspartnern nützt und den Zielen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />

entspricht.<br />

� Kooperation wird aktiv gesucht!<br />

Kooperation erfolgt auf gegenseitige Einladung.<br />

Kooperation „aktiv suchen“ bedeutet: Bei Vorhaben wäre bereits ab der Idee zu überlegen,<br />

ob andere Gemeinden des <strong>Pongau</strong> als Partner für die Errichtung und den Betrieb<br />

von Einrichtungen oder bei der Durchführung von Dienstleistungen in Frage kämen. Die<br />

Gemeinden könnten sich in einem ersten Schritt dazu verpflichten sich gegenseitig über<br />

Vorhaben zu informieren.<br />

Gemeinden die innerhalb eines Kooperationsraumes liegen, könnten sich gegenseitig<br />

verpflichten bei größeren Vorhaben mit regionaler Bedeutung die anderen Gemeinden<br />

des Kooperationsraumes zur Zusammenarbeit einzuladen. Einladungen können selbstverständlich<br />

auch abgelehnt werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

19


Die Bandbreite der möglichen Kooperationsformen ist dabei groß, beginnend mit der informellen<br />

Kooperation, über privatrechtlich organisierte Formen, Gemeindeverbände<br />

sowie institutionalisierte Formen bis hin zu Gemeindezusammenlegungen.<br />

3.2 Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume<br />

Für das Strukturmodell des <strong>Pongau</strong> wird die Zentrenstruktur aus dem Landesentwicklungsprogramm<br />

(LEP 2003) übernommen (siehe Abbildung).<br />

Zentrenstruktur laut LEP<br />

Regionalzentrum: Zentraler Ort, Stufe A* St. Johann, Bischofshofen<br />

<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum: Zentraler Ort, Stufe C Altenmarkt, Radstadt, Bad Hofgastein, Badgastein<br />

Nahversorgungszentrum: Zentraler Ort; Stufe D Werfen, Wagrain, Schwarzach<br />

* Die Zentrumsfunktion erfolgt in Funktionsteilung<br />

Zell am See<br />

Goldegg<br />

Mühlbach<br />

Dorfgastein<br />

Bad Hofgastein<br />

Badgastein<br />

Werfen<br />

Pfarrwerfen<br />

Bischofshofen<br />

St. Veit<br />

Schwarzach<br />

Großarl<br />

Hüttschlag<br />

Salzburg<br />

Mallnitz<br />

Werfenweng<br />

St. Johann<br />

Wagrain<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

Hüttau<br />

Kleinarl<br />

Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

St. Martin am Tg.<br />

Eben<br />

Flachau<br />

Lungau<br />

Radstadt<br />

Altenmarkt<br />

Filzmoos<br />

Untertauern<br />

Forstau<br />

Qualitätsstrategie<br />

Kooperation, Standortkooperation<br />

Zentrenstruktur<br />

laut LEP 2003<br />

Regionalzentrum<br />

zentraler Ort, Stufe A*<br />

<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum<br />

Zentraler Ort, Stufe C<br />

Nahversorgungszentrum<br />

Zentraler Ort, Stufe D<br />

Zentralräume im Salzachpongau<br />

und Ennspongau<br />

Knoten Öffentlicher Verkehr<br />

20


Im <strong>Pongau</strong> liegen aufgrund der Einwohner und der wirtschaftlichen Dynamik zwei gewichtige<br />

Zentralräume – im Salzachpongau, der Raum um Bischofshofen, St. Johann<br />

und Schwarzach sowie im Ennspongau der Raum um Altenmarkt, Radstadt Eben und<br />

Flachau. In beiden Räumen wird bereits zusammengearbeitet. Kleine Gemeinden außerhalb<br />

dieser Zentralräume – bisher von der Kooperation weitgehend ausgenommen –<br />

sollten zum Wohle des gesamten <strong>Pongau</strong> stärker in kooperative Überlegungen einbezogen<br />

werden. Deshalb wird die Definition größerer, regionaler Kooperationsräume vorgeschlagen.<br />

Aufgrund der geografischen Situation des <strong>Pongau</strong>, lassen sich die <strong>Pongau</strong>er Gemeinden<br />

in folgende drei größere „Regionale Kooperationsräume“ zusammenfassen. Der<br />

räumliche Fokus für die Kooperation entspricht dabei weitgehend den Identitätsräumen<br />

der Menschen.<br />

Regionaler Kooperationsraum Gemeinden<br />

Salzachpongau Werfen, Pfarrwerfen, Werfenweng, Bischofshofen, Mühlbach,<br />

St. Veit, Goldegg, St. Johann und Schwarzach. Vorgeschlagen<br />

wird die Einbeziehung der kleinräumigen Kooperation:<br />

Großarl - Hüttschlag<br />

Ennspongau Hüttau, St. Martin, Filzmoos, Eben, Altenmarkt, Radstadt,<br />

Flachau, Forstau, Untertauern. Vorgeschlagen wird die Einbeziehung<br />

von: Wagrain und Kleinarl<br />

Gasteinertal Dorfgastein, Bad Hofgastein, Badgastein<br />

Obwohl unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong> Kooperationen zwischen jeder<br />

Gemeinde des <strong>Pongau</strong> denkbar und möglich bleiben, soll in diesen „Regionalen Kooperationsräumen“<br />

die Zusammenarbeit nach dem vorher beschriebenen Einladungsprinzip<br />

verstärkt werden.<br />

Für diese Kooperationsräume zeichnen sich folgende Aufgaben ab:<br />

− Kooperation bei der Entwicklung von Standorten und bei der Errichtung größerer Infrastrukturen:<br />

_Gewerbe und Einzelhandel für Standorte größer 5 Hektar<br />

_Regionale Infrastrukturen, z.B. Bäder, Altersversorgung, Kultureinrichtungen,<br />

Sportanlagen, …<br />

Gemeinsame Standorte müssen dabei nicht grenzüberschreitend auch im physischen<br />

Sinne sein und nicht unbedingt immer nur neue Gewerbestandorte.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

21


3.3 Kleinräumige Kooperationsbeziehungen<br />

Darüber hinaus bleibt es natürlich sinnvoll mit den direkten Nachbarn zusammenzuarbeiten.<br />

Intensive kleinräumige Kooperationsbeziehungen könnten über die Zusammenarbeit<br />

in den regionalen Kooperationsräumen insbesondere zwischen folgenden Gemeinden<br />

entstehen oder verstärkt werden. Auch hier gilt das Einladungsprinzip.<br />

Kleinräumige Kooperationsbeziehungen vor allem zwischen den Gemeinden<br />

Werfen – Pfarrwerfen – Werfenweng Bischofshofen – Mühlbach<br />

St. Veit – Schwarzach – Goldegg Großarl – Hüttschlag<br />

Wagrain – Kleinarl Eben – Filzmoos St. Johann – Wagrain<br />

Der Fantasie für mögliche Kooperationsprojekte sind keine Grenzen gesetzt, Schwerpunkte<br />

einer kleinräumigen Kooperation könnten aber bei folgenden Aufgaben liegen:<br />

− Soziale Betreuung, Einrichtung sozialer Infrastruktur, z.B. Jugend und Kinderbetreuung,<br />

medizinische Versorgung, …<br />

− Gemeinsame Anlage und Betrieb interkommunaler Gewerbegebiete (kleiner 5 ha)<br />

− Dienstleistungen der Gemeinde, Zusammenarbeit im Kulturbereich, z.B. gemeinsame<br />

EDV, Bau- und Rechtssachverständige, gemeinsame, Fortbildung, Veranstaltungen, …<br />

− Gemeinsame „Hardware“ z.B. Winterdienste, Fuhrpark, Recyclinghöfe, …<br />

Goldegg<br />

Mühlbach<br />

Dorf gastein<br />

Bad Hofgastein<br />

Badgastein<br />

Werfen<br />

Pfarrw erfen<br />

Bischofshof en<br />

St. Veit<br />

Schwarzach<br />

Großarl<br />

Hüttschlag<br />

Salzburg<br />

Mallnitz<br />

W erfenweng<br />

St. Johann<br />

Wagrain<br />

Hüttau<br />

Kleinarl<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

St. Martin am Tg.<br />

Eben<br />

Flachau<br />

Altenmarkt<br />

Lungau<br />

Radstadt<br />

Filzmoos<br />

Untertau ern<br />

Forstau<br />

Qualitätsstrategie<br />

Kooperation, Standortkooperation<br />

Kooperationsräume<br />

Regionale Kooperationsräume<br />

Kleinräumige<br />

Kooperationsbeziehungen<br />

Zentralräume im Salzachpongau<br />

und Ennspongau<br />

22


3.4 Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte<br />

Innerhalb der „Regionalen Kooperationsräume“ empfiehlt sich zusätzlich die freiwillige<br />

Konzentration der Gewerbeansiedlung auf hochwertige Standorte. Größere Betriebsstandorte<br />

(größer als 5 Hektar) sollen ausschließlich auf geeigneten Flächen in regionaler<br />

Abstimmung und Kooperation entwickelt werden.<br />

Voraussetzungen für hochwertige Standorte sind z.B.:<br />

− Möglichkeit eines Gleisanschlusses, Autobahnanschluss<br />

− geringe Beeinträchtigung umgebender Flächen und des Landschaftsbilds<br />

Die Räume zwischen den Standorten werden entlastet. Auf Neuwidmungen der beteiligten<br />

Gemeinden außerhalb der hochwertigen Standorte soll verzichtet werden.<br />

Für den <strong>Pongau</strong> bieten sich derzeit einige hochwertige Standorte an, die Potenzial für<br />

die regionale Entwicklung aufweisen. Die tatsächlichen Potenziale dieser Standortbereiche<br />

müssen allerdings bei der Erarbeitung eines Regionalen Raumordnungsprogrammes<br />

evaluiert werden. Die Entwicklung von regionalen Standorten kann aber bereits im<br />

Rahmen von Kooperationen erfolgen und im Rahmen der örtlichen Raumplanungsinstrumente<br />

gesichert werden. Die Standorte sollten jedenfalls die oben genannten Qualitätskriterien<br />

erfüllen (Mindestgröße, Gleisanschluss, geringe Beeinträchtigungen).<br />

Auf hochwertigen Standorten sollten nur Betriebe angesiedelt werden, die zwischen den<br />

Gemeinden des jeweiligen „regionalen Kooperationsraums“ abgestimmte Qualitätskriterien<br />

erfüllen. Solche Qualitätskriterien könnten z.B. sein:<br />

− Ökologische und ästhetische Standards<br />

− Mobilitätsmanagement (verpflichtend für angesiedelte Betriebe)<br />

− geringer Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz<br />

− Verkehrserzeugung pro Arbeitsplatz<br />

− Qualifikationsniveau, Sicherheit der Arbeitsplätze<br />

− Steuerrückflüsse<br />

− Erzeugung zukunftsfähiger Produkte<br />

− Impulse u. Synergien für andere Betriebe in der Region, …<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

23


Erläuternde Kommentare zur Qualitätsstrategie<br />

− Auch kleinere Gemeinden sollen sich regional profilieren können und trotz Zusammenarbeit<br />

mit anderen Gemeinden ihre Identität bewahren. Ihre Funktionen und Ausstattung<br />

sollen erhalten bleiben – es soll nach wie vor möglich sein dort Gewerbe anzusiedeln<br />

und die Nahversorgung zu erhalten.<br />

− Kooperationsräume sagen nicht aus, dass nur zwischen den Gemeinden dieser<br />

Räume kooperiert werden soll und darf. Kooperationen – und hier besonders inhaltliche<br />

Zusammenarbeit – ist zwischen allen Gemeinden des <strong>Pongau</strong> und auch regionsüberschreitend<br />

möglich (z.B. Alpine Pearls).<br />

− Als erste Schritte für Kooperation wurde angeregt eine gemeinsame „Bestandsaufnahme“<br />

der Kooperationsmöglichkeiten insbesondere zwischen Nachbargemeinden<br />

vorzunehmen. Dabei könnten auch die regionalen und überregionalen Funktionen der<br />

Gemeinden erkannt und bewusst gemacht werden. Eine lohnende Aufgabe wäre es<br />

mögliche Aufgabenfelder und PartnerInnen zu identifizieren und die Potenziale zur<br />

Zusammenarbeit zu analysieren. Daten, Fakten, Analysen und „gute Beispiele“ sind<br />

dabei zielführender als moralische Appelle.<br />

− Um Kooperation zu ermöglichen bzw. zu initiieren, wären Lenkungs- und Anreizmaßnahmen<br />

seitens des Landes wünschenswert. Anreize zur Kooperation wurden bereits<br />

im Rahmen des interkommunalen Finanzausgleichs geschaffen. Hier besteht die<br />

Möglichkeit eines Zuschlages von plus 20% auf die GAF Sockelförderung für die<br />

freiwillige, interkommunale Errichtung und den gemeinsamen Betrieb von Einrichtungen.<br />

− Besonders größere Gemeinden und Städte des <strong>Pongau</strong> sind im Interesse der gesamten<br />

Region gefordert, für einen fairen Interessenausgleich mit ihren Umgebungsgemeinden<br />

zu sorgen und Kooperationsangebote zu definieren. Gemeinden abseits<br />

der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend als Naherholungs-,<br />

Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>, haben aber gleichzeitig<br />

wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe als „2. Standbein“ neben<br />

dem Tourismus und sind im öffentlichen Verkehr oft schlecht erreichbar.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />

Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />

24


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Empfehlungen zur Umsetzung<br />

Entwurf, 29. Jänner 2008


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Bestehend aus:<br />

_ Leitbild und Strukturmodell<br />

_ Empfehlungen zur Umsetzung<br />

_ Dokumentation des Prozesses sowie Grundlagen und Materialien<br />

ENTWURF<br />

Auftraggeber:<br />

REGIONALVERBAND PONGAU<br />

Bahngasse 12 (Bahnhof)<br />

A-5500 Bischofshofen<br />

Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 35<br />

Fax: +43 (0) 6462 / 33030 34<br />

Mail: regionalverband@pongau.org<br />

Projektleitung – Auftragnehmer:<br />

GF Stephan Maurer<br />

Mitarbeit: Christiana Bergher<br />

Projektleitung – Auftragnehmer:<br />

Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

Bearbeitung:<br />

Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />

Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />

Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />

Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

stadtland<br />

DI Sibylla Zech GmbH<br />

TB für Raumplanung und<br />

Raumordnung<br />

Kirchengasse 19/12<br />

A 1070 Wien<br />

Tel +43 1 236 1912 16<br />

Fax +43 1 236 1912 90<br />

wien@stadtland.at, www.stadtland.at<br />

Wien, Salzburg, Gmunden im Februar 2008<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Februar 2008<br />

REGIOPLAN INGENIEURE<br />

Salzburg GmbH<br />

TB für Raumplanung und<br />

Landschaftsplanung<br />

Jakob Haringer Straße 5A<br />

5020 Salzburg<br />

Tel ..+43 662 45 16 22 0<br />

Fax +43 662 45 16 22 20<br />

www.regioplan.com<br />

Trafico Verkehrsplanung<br />

DI Helmut Koch<br />

Ingenieurkonsulent für Raumpl<br />

nung und Raumordnung<br />

Kirchengasse 3<br />

4810 Gmunden<br />

Tel + 43 7612 70 911 0<br />

Tel + 43 7612 70 911 4<br />

www.trafico.at<br />

2


Inhalt:<br />

1.1 Organisatorischen Empfehlungen zur Umsetzung des RegEK ................................4<br />

1.2 Mögliche nächste Schritte zur Umsetzung - Modellprojekte .....................................8<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Februar 2008<br />

3


1 EMPFEHLUNGEN FÜR DIE UMSETZUNG<br />

1.1 Organisatorischen Empfehlungen zur Umsetzung des RegEK<br />

Wahrnehmung der Aufgaben gemäß Salzburger Raumordnungsgesetz:<br />

Das Raumordnungsgesetz sieht den <strong>Regionalverband</strong> als Planungsträger für die<br />

Raumplanung vor und positioniert ihn in den Verfahren zur Erstellung und Änderungen<br />

von Raumordnungsinstrumenten mit umfangreichen Möglichkeiten zur Stellungnahme<br />

A) Instrumente der Örtlichen Raumplanung:<br />

Räumliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> (REK)<br />

Zur Erstellung des Räumlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es ist den Gemeinden ein vergleichsweise<br />

einfaches Verfahren vorgegeben, das im Wesentlichen einen ausreichende<br />

Beteiligung und Einbindung der Öffentlichkeit sicherstellen muss und durch die Landesregierung<br />

fachlich begleitet (Zusammenfassende Stellungnahme, Koordinationsgespräch<br />

mit den Fachabteilungen) nicht aber aufsichtsbehördlich per Bescheid genehmigt<br />

wird. Dem <strong>Regionalverband</strong> ist ein Exemplar des REK zu übermitteln.<br />

Da auf Ebene des REK die maßgeblichen Entscheidungen in der Gemeinde betreffend<br />

die künftige räumliche Entwicklung getroffen werden, ist eine Einbindung des <strong>Regionalverband</strong><br />

in den Erstellungsprozess grundsätzlich sinnvoll und sollte zumindest im Rahmen<br />

der vorgesehenen Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Zielführend wäre jedenfalls eine<br />

Abstimmung des Entwurfes des REK mit dem <strong>Regionalverband</strong>.<br />

Die Vorgehensweise kann sich dabei an der nachstehenden Vorgehensweise zur Erarbeitung<br />

von Stellungnahmen zum FWP bzw. Änderungen des FWP orientieren. 1<br />

Flächenwidmungsplan (FWP)<br />

Gemäß ROG müssen die verbandsangehörigen Gemeinden im Rahmen der 2. Kundmachung<br />

bei Aufstellung bzw. Änderungen des Flächenwidmungsplanes (Auflage des<br />

Planentwurfes § 21 Abs. 5) einen Planentwurf an den <strong>Regionalverband</strong> übermitteln, der<br />

dazu eine Stellungnahme abgeben kann.<br />

Nach aufsichtsbehördlicher Genehmigung durch die Landesregierung erhält der <strong>Regionalverband</strong><br />

eine Ausfertigung des genehmigten Planes (Austauschblatt zum FWP).<br />

Es wäre daher grundsätzlich sinnvoll, in diesem Zusammenhang die Vorgehensweise<br />

und Handhabung der Stellungnahmemöglichkeit gemeinsam mit der Beschlussfassung<br />

1 Im Entwurf für das ROG 2008 wird dem REK ein höherer Stellenwert als bisher eingeräumt.Die Aussagekraft<br />

bezogen auf einzelne Flächen soll erhöht werden. Begleitend zum REK ist auch eine Umweltprüfung (SUP)<br />

durchzuführen. Das REK soll künftig auch durch die Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Die Einbindung des<br />

<strong>Regionalverband</strong>s in Form des Stellungnahmerechtes ist weiterhin gegeben. Das REK ist damit die wichtigste<br />

Ebene für die Umsetzung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s.Der <strong>Regionalverband</strong> sollte daher seine<br />

Möglichkeiten im Rahmen des Verfahrens aber auch der freiwilligen gegenseitigen Abstimmung „Region“/“Gemeinde“<br />

wahrnehmen.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Februar 2008<br />

4


des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es zu regeln, da der <strong>Regionalverband</strong> mit dem Regionalen<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> eine mögliche Basis zur Beurteilung der Planungen in<br />

den Gemeinden geschaffen hat.<br />

Dazu sind grundsätzlich folgende Vorgehensweisen möglich. Sinnvoll wäre eine Verankerung<br />

der Vorgehensweise in der Geschäftsordnung des <strong>Regionalverband</strong>s – Regelungen<br />

sollten zu folgenden Punkten vereinbart werden:<br />

1) In welchen Fällen jedenfalls eine Stellungnahme abzugeben ist<br />

2) Von wem diese verabschiedet (beschlossen) wird<br />

3) Wer eine mögliche Stellungnahme erarbeitet<br />

zu 1 ) In welchen Fällen soll der REV eine Stellungnahme abgeben?<br />

� zu den Entwürfen des REK, wenn diese der Öffentlichkeit präsentiert werden<br />

� zu generellen Überarbeitungen des FWP im Rahmen der Auflage des Entwurfes<br />

� im Rahmen von Verfahren zur Standortverordnung für Handelsgroßbetriebe<br />

� im Rahmen von Verfahren zur Kennzeichnung von Orts- und Stadtkernen im Flächenwidmungsplan<br />

(Ortskernabgrenzung)<br />

� zu Teilabänderungen von FWP wenn diese<br />

− Flächen für Wohnbebauung vorsehen, die ein Gesamtausmaß von<br />

1 ha neu bzw. wiederausgewiesener Fläche übersteigen<br />

− Fläche für betriebliche Nutzung, wenn diese ein Gesamtausmaß von unbebauter Fläche<br />

(neue bzw. wiederausgewiesenes Bauland) von<br />

5 ha übersteigen<br />

− Flächen für Beherbergungsgroßbetriebe<br />

− Flächen für Zweitwohnungsgebiete<br />

− Bauland bzw. Sonderflächen auf denen die Errichtung von Einrichtungen für die Tourismus-<br />

und Freizeitwirtschaft vorgesehen ist (z.B Feriendörfer,<br />

− Bauland für öffentliche Bauten (Schulen, Krankenhäuser, Seniorenwohnheime)<br />

− Teilabänderungen, die im Bereich von hochwertigen ÖV Knoten (z.B. im Bereich von<br />

Bahnhöfen)<br />

− Flächen mit der Gründlandwidmungskategorie Erholungsgebiete, Campingplätze,<br />

Sportanlagen, Schipisten sowie Materialgewinnung,<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Februar 2008<br />

5


zu 2) Von wem werden die Stellungnahmen verabschiedet bzw. beschlossen?<br />

Version 1:<br />

durch den Vorstand des <strong>Regionalverband</strong>es<br />

Version 2:<br />

ein neu einzusetzendes Gremium bestehend aus dem Obmann und jeweils einem Vertreter<br />

der drei Hauptkooperationsräume (Ennspongau, Salzachpongau und Gasteinertal,<br />

wobei die Mitglieder des Raumordnungsbeirates jedes bzw. jedes zweite Jahr neu gewählt<br />

werden können.<br />

Werden die Beschlüsse im Vorstand bzw. Raumordnungsbeirat zu den Stellungnahmen<br />

einstimmig gefasst, können diese direkt an die Gemeinde bzw. die Landesregierung übermittelt<br />

werden. Das Ergebnis der Stellungnahme wird in der Verbandsversammlung<br />

berichtet.<br />

Als beratendes Mitglied wird die Geschäftsführung des RV sowie der Ortsplaner bzw.<br />

die Ortsplanerin und der Bürgermeister der Gemeinde, für die die Planung erfolgt, beigezogen.<br />

Eine Einladung an die Landesplanung in beratender Funktion wäre ebenso<br />

zielführend.<br />

Konnte keine Einstimmigkeit erzielt werden, so wird eine „Weiterleitung“ zur Beratung<br />

und Befassung durch die Verbandsversammlung empfohlen, die die Stellungnahme mit<br />

2/3 Mehrheit verabschieden kann.<br />

Falls zweckmäßig können auch die Interessensvertretungen wie z.B. Wirtschaftskammer,<br />

Landwirtschaftskammer oder Tourismusverbände zur den Beratungen eingeladen<br />

werden.<br />

Sollte der Bürgermeister der Gemeinde, die die Änderung bzw. Planung vorlegt, Mitglied<br />

des Vorstandes bzw. des „Raumordnungsbeirates“ sein, so ist rechtzeitig ein entsprechender<br />

Vertreter zu nominieren (ev. alphabetisch …)<br />

zu 3) Von wem soll die Stellungnahme verfasst werden?<br />

Grundsätzlich sollten für die Erarbeitung der Stellungnahme bzw. Vorbereitung der Beratungen<br />

im Vorstand oder Raumordnungsbeirat die Ressourcen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />

herangezogen werden, und das dafür notwendige Know How ausgebaut werden.<br />

Der Ablauf zur Erarbeitung einer Stellungnahme könnte wie folgt gestaltet werden:<br />

1. Gemeinde übermittelt Entwurf zum REK bzw. FWP spätestens (verpflichtend) im Rahmen<br />

der 2. Kundmachung (Auflage Planentwurf)<br />

2. MitarbeiterIn des Geschäftsstelle des <strong>Regionalverband</strong> sichtet Unterlagen und stellt<br />

etwaigen externen Unterstützungsbedarf fest bzw. hält Rücksprache mit der Gemeinde<br />

und dessen OrtsplanerIn<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Februar 2008<br />

6


3. Obmann erhält Kurzinfo über eingelangte Pläne und Konzepte (per E-mail) sowie Vorschlag<br />

zur Vorgangsweise für Erarbeitung der Stellungnahme – kann gegebenenfalls<br />

externe Berater zuziehen (Beauftragung Gutachten)<br />

4. Vorbereitung Stellungnahme bzw. Information zur Entscheidungsfindung für Vorstandssitzung<br />

5. Einladung zur Vorstandssitzung bzw. Sitzung des Raumordnungsbeirates<br />

(entsprechend der Stellungnahmefristen Bündelung mehrere Verfahren)<br />

6. Beratung und Beschlussfassung zur Stellungnahme und Übermittlung an Gemeinden<br />

sowie in Durchschrift an Abteilung Raumplanung (örtliche Planung und Landesplanung)<br />

B) Instrumente der Landesraumplanung (LEP, Sachprogramm...):<br />

Grundsätzlich ist eine ähnliche Vorgehensweise wie bei Instrumenten der Örtlichen<br />

Raumplanung = Erstellung und Abstimmung Stellungnahme durch Vorstand bzw. Raumordnungsbeirat<br />

möglich.<br />

Die Beschlussfassung der Stellungnahme sollte jedoch durch die Verbands-<br />

versammlung erfolgen.<br />

C) Änderung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

Jede Gemeinden hat grundsätzlich jederzeit das Recht den Wunsch auf Änderung des<br />

RegEK beim <strong>Regionalverband</strong> einzubringen.<br />

Der Änderungswunsch sollte dabei wiederum im Vorstand bzw. Raumordnungsbeirat -<br />

beraten werden und ein Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise für die Vollversammlung<br />

erarbeitet werden.<br />

Im Falle der Änderung des RegEK kommt der Vollversammlung der höchste Stellenwert<br />

zu, da gemäß Statuten auch Änderungen des RegEK der Einstimmigkeit bedürfen. Es<br />

sollte daher sowohl für die Einleitung des Prozesses zur Änderung als auch die Änderung<br />

selbst durch den <strong>Regionalverband</strong> beschlossen werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Februar 2008<br />

7


1.2 Mögliche nächste Schritte zur Umsetzung - Modellprojekte<br />

� Pilotprojekt zur Konkretisierung der Qualitätsräume für den naturraumorientierten Tourismus<br />

in einer Gemeinde, die ihr REK neu erstellt bzw. überarbeitet<br />

� Qualitätsoffensive Gewerbegebiet – Gestaltungskonzept für Gewerbegebiet gemeinsam<br />

mit der Wirtschaftskammer (ev. GG Eben)<br />

� Modell zur interkommunale Kooperation auf Einladung jener Standortgemeinde, die als<br />

nächstes eine Widmung von GG > 2 ha plant.<br />

� Regionale Abstimmung und Konkretisierung der Kriterien für Feriendörfer bzw. Beratung<br />

der Erfahrungen (z.B. Erfahrungen Gemeinde Dorfgastein)<br />

� Qualifizierung und Bewusstseinsbildung für GemeindevertreterInnen über Ziele, Aufgaben<br />

und Möglichkeiten in der Raumplanung – neue Methoden…<br />

� Einzelmaßnahmen zum Aufbau einer Kultur der Kooperation<br />

� …<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Leitbild und Strukturmodell<br />

Februar 2008<br />

8


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation des Prozesses<br />

Inhalt:<br />

Dokumentationen der Veranstaltungen, Ergebnisprotokolle<br />

_Übersicht_Termine<br />

Chronologische Auflistung der Veranstaltungen<br />

_Regionsinterviews<br />

Interviewleiste, InterviewpartnerInnen, Feedback<br />

_Regionswerkstätten (RW)<br />

Dokumentationen der RW1, RW 2, RW 3<br />

_Campus<br />

Dokumentationen des Sommer Campus,<br />

des Herbstcampus zu Qualitätskriterien<br />

_Steuerungsgruppe<br />

Protokolle der Sitzungen der Steuerungsgruppe<br />

_Workshop OrtsplanerInnen<br />

Dokumentation des Workshops<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


Übersicht<br />

Im Folgenden findet sich eine chronologische Übersicht über die Veranstaltungen, Sitzungen<br />

und Workshops, die im Rahmen der Erarbeitung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

durchgeführt wurden.<br />

Jede dieser Veranstaltungen wurde durch das Planungsteam begleitet. Diese Begleitung<br />

umfasste in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber<br />

_ das Setting der Veranstaltungen<br />

_ inhaltliche Inputs und auflockernde Impulse<br />

_ die Moderation der Veranstaltungen,<br />

_ den Entwurf von Texte für Einladungsschreiben und Informationsblätter sowie<br />

_ die Dokumentation in Ergebnisprotokollen<br />

Darüber hinaus wurden<br />

_ Inputs für die Homepage des <strong>Regionalverband</strong>es als .pdf download) aufbereitet<br />

(Präsentationen, Ergebnisse und Dokumentationen)<br />

_Artikel für das <strong>Pongau</strong> Magazin zum Prozess, zu den Inhalten und zum Stand der Arbeiten<br />

am RegEK verfasst.<br />

_ eine Stellungnahme zur Änderung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) für den<br />

<strong>Regionalverband</strong> vorbereitet (betreffend touristische Infrastruktur, Abgrenzung Dauersiedlungsraum,<br />

Verweis auf geplante Inhalte des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es)<br />

_ Empfehlungen zur Verknüpfung der Prozesse LEADER und RegEK erarbeitet.<br />

Zahlreiche Inhalte, die bei der Erstellung des RegEK erfasst wurden, konnten für den<br />

Prozess zur Erstellung der Entwicklungsstrategie LEADER 2007 – 2013 verwendet<br />

werden. Vor allem die Dokumentation zu den „Trends, Fakten, Stärken/Schwächen und<br />

Meinungen konnte als Grundlage für die LEADER Entwicklungsstrategie dienen. Karten,<br />

Daten, Fakten wie sie für das RegEK erhoben und analysiert wurden, waren für die Beschreibung<br />

der Region ebenso gefordert und konnten aufgrund der gegeben Aktualität<br />

für den Text zur LEADER Strategie übernommen werden. Ein Teil des in LEADER geforderten<br />

„Bottom up Prozesses“ durch die Regionswerkstätten abgedeckt. Sowohl das<br />

„Bild der Region“ (RW 1) als auch die angestrebten Ziele (RW 2) wurden im Rahmen<br />

des Prozesses zum RegEK erarbeitet und im Rahmen des LEADER Prozesses verfeinert<br />

bzw. ergänzt.<br />

Durch die Verknüpfung der Themen und Ergebnisse aus den Prozessen konnten maßgebliche<br />

Ergebnisse aus dem RegEK in die LEADER Entwicklungsstrategie 2007 –<br />

2013 einfließen.<br />

Eine Übersichtskarte über die vorhandenen Angebote im Bereich Schulen, Kinderbetreuung<br />

und Sozial- sowie Gesundheitseinrichtungen wurde in die Dokumentation zum<br />

Sozialdialog <strong>Pongau</strong> aufgenommen.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

2


Chronologische Übersicht der Veranstaltungen, Sitzungen und Workshops<br />

Tag / Ort Inhalt Teil-<br />

nahme<br />

26.09.06<br />

Gemeindeamt<br />

Werfenweng<br />

25.10.06<br />

Altenmarkt<br />

Kultursaal<br />

Spätherbst<br />

2006<br />

1.12.06<br />

Werfenweng<br />

Festsaal<br />

24.01.07<br />

Bischofshofen<br />

Pfarrsaal<br />

Vorberatung mit RV <strong>Pongau</strong> - Auftraggeberberatung<br />

Tagesordnung:<br />

_Organisation Steuerungsgruppe<br />

_Themenschwerpunkte – Fokussierung gemeinsam mit Land Salzburg<br />

_Strukturierung Prozess<br />

Input über Erfahrungen „Erfolge, Hürden und Pannen“ in Prozessen zur Regionalentwicklung<br />

1. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />

Tagesordnung:<br />

_Vorstellung Team<br />

_Verfeinerung Prozess, Nennung InterviewpartnerInnen<br />

_Vorbereitung 1. Regionswerkstatt<br />

Weichen für künftige Zusammenarbeit<br />

Regionsinterviews<br />

24 rund einstündige Interviews mit regionalen AkteurInnen aus den Bereichen<br />

Tourismus, Landwirtschaft, Gewerbe, Gesundheit, Arbeitsmarkt, Jugend<br />

und SeniorInnen<br />

1. Regionswerkstatt: Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong><br />

Zielgruppe: Regionale AkteurInnen zu den einzelnen Themenbereichen und<br />

regionale EntscheidungsträgerInnen (GemeindevertreterInnen, Abgeordnete….)<br />

Erarbeitung von „mentalen Landkarten“ zu folgenden Themen:<br />

Orte der Gäste, Karte der Jugend, Karte der besonderen Werte, Karte der<br />

Mobilität und Bewegung, Orte der Frauen und Mädchen, Karte der Freiräume<br />

und Landschaften, Karte der Veränderungen, Orte des Wissens und des<br />

Lernens, Orte der Kraft und Besinnung, Karte des Konsums, Karte der Barrieren<br />

und Hemmnisse, Orte des Zusammenkommens, Karte der wirtschaftlichen<br />

Dynamik, Karte der Kultur.<br />

_Organisation Impulse: Lesung, Kabarett, Interview F. Aichhorn<br />

Input: Unterlagen für Tagungsmappe: Grundkarte „Mein <strong>Pongau</strong>“. Projektsteckbrief<br />

sowie Aufgaben und Ziele für ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>,<br />

Prozess zur Erstellung<br />

2. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />

_ Was gibt es Neues?<br />

_ Feedback zur ersten Regionswerkstatt in Werfenweng<br />

_ Beratung der Ergebnisse aus den Regionsinterviews<br />

_ Diskussion von Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />

_ Auswahl von Vertiefungsthemen, Beteiligten für Arbeitstreffen<br />

_ Termine Projektorganisation<br />

Input: Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong>,<br />

Feedback zu Regionsinterviews<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

CSc,<br />

SZe<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

HPr,<br />

SKli,<br />

SZe<br />

CSc,<br />

SKli,<br />

SZo<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

HPr,<br />

LBa,<br />

MHu,<br />

SKli,<br />

SRe,<br />

SZe;<br />

SZo<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

SKli,<br />

SZe<br />

3


Fortsetzung<br />

Tag / Ort Inhalt Teil-<br />

nahme<br />

13.03.07<br />

Bischofshofen<br />

Schützenhof<br />

29.03.07<br />

Radstadt<br />

Zeughaus am<br />

Turm<br />

05.05.07<br />

Bad Hofgastein<br />

Kongresssaal<br />

05.06.07<br />

Bischofshofen,<br />

Schützenhof<br />

25.06.07<br />

Bischofshofen<br />

Pfarrsaal<br />

Workshop Regionalentwicklung mit Gemeinden<br />

<strong>Pongau</strong>er BauamtsleiterInnen, OrtsplanerInnen<br />

Themen:<br />

_Bedeutung bzw. Aufgabe der Gemeinde in Region/für die Region<br />

_Standortangebote mit regionaler Bedeutung<br />

_Handlungsfelder für Gemeindekooperationen<br />

Input: Beispiele für Qualitätsstandards z.B. Gewerbegebiete in BRD<br />

3. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />

Tagesordnung:<br />

_ Informationen zum Stand des Projektes „RISK Management“<br />

_ Bericht über den Workshop „Regionalentwicklung mit Gemeinden“.<br />

_Vorbereitung der nächsten Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“<br />

Input: Informationen zu Aufgaben und Ausrichtung von Qualifizierungsverbünden,<br />

deren Fördermöglichkeiten, Zielgruppen und Themen<br />

2. Regionswerkstatt: Zukunftsbilder<br />

Zielgruppe: Verschiedene Berufs- und Interessensgruppen<br />

8 Arbeitsstationen zum <strong>Pongau</strong> 2030<br />

Input: Präsentation von Analyseergebnissen auf Basis der 1. Regionswerkstatt,<br />

„Future Briefings“ für Arbeitsstationen, Video Passantenbefragung zur<br />

Zukunft des <strong>Pongau</strong><br />

Workshop: Jugend im <strong>Pongau</strong><br />

„Screening“ der Inhalte des RegEK auf Vertiefungsmöglichkeit zum Thema<br />

„Jugend- bzw. Zukunftstauglichkeit “. Diskussion zur Möglichkeit einer Veranstaltung<br />

zum Thema Qualitätskriterien mit Jugendlichen<br />

Campus I: Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung<br />

ExpertInnen: Region, Landesregierung Salzburg, OrtsplanerInnen<br />

Erarbeiten von Qualitätsstandards für Naturraum & Kulturlandschaft, Standortentwicklung<br />

Gewerbe & Handel, Mobilität & Raumentwicklung.<br />

Input: Vorschläge zu Qualitätsstandards<br />

04.09.07 Vollversammlung <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Bericht zum Prozess und den bisherigen Ergebnissen des RegEK. Beratung<br />

Aufgaben und Möglichkeiten für die Gemeinden durch das neue RegEK, Abgrenzung<br />

zum bestehenden „<strong>Pongau</strong>plan“.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

CSc,<br />

SKli<br />

CSc,<br />

HPr,<br />

SKli<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

HPr,<br />

LBa,<br />

MHu,<br />

SKli,<br />

SZe;<br />

SZo<br />

CSc,<br />

SZo<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

SKli<br />

CSc<br />

4


Fortsetzung<br />

Tag / Ort Inhalt Teil-<br />

nahme<br />

20.09.07<br />

Pfarrwerfen<br />

1.10.07<br />

St. Veit/Pg.<br />

Sitzungssaal<br />

19.10.07<br />

Pfarrwerfen<br />

Festsaal<br />

7.11.07, vo<br />

St. Johann<br />

Wirtschaftskammer<br />

7.11.07, na<br />

Dorfgastein<br />

Gemeindeamt<br />

8.11.07<br />

Radstadt , -<br />

Schulungszentr.<br />

FF<br />

Herbstcampus: Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung<br />

ExpertInnen: Region, Landesregierung Salzburg, OrtsplanerInnen<br />

Schärfen von Qualitätsstandards für Naturraum & Kulturlandschaft, Standortentwicklung<br />

Gewerbe & Handel, Mobilität & Raumentwicklung.<br />

Input: Vorschläge zu Qualitätsstandards,<br />

Organisation weiterer Input: Beispiel zur interkommunalen Standortentwicklung<br />

– Bericht und Diskussion mit Dr. Emmerich Riesner, Bgm. Gemeinde<br />

Neumarkt zum INKOBA Lengau<br />

4. STG-Sitzung in St. Veit<br />

Tagesordnung:<br />

_Weitere Vorgehensweise RegEK<br />

_Rückblick auf die 2. Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“<br />

_Beratung möglicher Strategiefelder<br />

_Vorbereitung 3. Regionswerkstatt<br />

Input: Vorbereitung der Stellungnahme zur LEP Änderung betreffend die<br />

Ausweisung von Bauland für touristische Infrastruktur gemeinsam mit Stephan<br />

Maurer<br />

3. Regionswerkstatt "GemeindevertreterInnen-Tag"<br />

<strong>Pongau</strong>er GemeindevertreterInnen, <strong>Pongau</strong>er und <strong>Pongau</strong>erInnen aus dem<br />

bisherigen Planungsprozess.<br />

_ Information über den bisherigen Planungsverlauf<br />

_ Präsentation Strukturmodell<br />

_ Diskussion und Schärfung von Qualitätsstandards an moderierten Arbeitstischen<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Teilregion SALZACHPONGAU<br />

Präsentation des Entwurfs zu Leitbild und Strukturmodell<br />

Diskussion mit Bgm. BauamtsleiterInnen und OrtsplanerInnen<br />

Teilregion GASTEINERTAL<br />

Präsentation des Entwurfs zu Leitbild und Strukturmodell<br />

Diskussion mit Bgm. BauamtsleiterInnen und OrtsplanerInnen<br />

Teilregion ENNSPONGAU<br />

Präsentation des Entwurfs zu Leitbild und Strukturmodell<br />

Diskussion mit Bgm. BauamtsleiterInnen und OrtsplanerInnen<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

SKli<br />

CSc,<br />

SZe<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

SKli,<br />

SZe<br />

CSc,<br />

SKli<br />

CSc,<br />

SKli<br />

CSc,<br />

SKli<br />

5


Fortsetzung<br />

Tag / Ort Inhalt Teil-<br />

nahme<br />

12.12.07<br />

Bad Hofgastein<br />

Schmaranzgut<br />

29. 1. 2008<br />

Wagrain<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

5. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />

Tagesordnung:<br />

_ Rückblick auf die Teilregionssitzungen<br />

_ Organisation von Aufgaben der Raumplanung im Rahmen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />

(Modelle für die Organisation und Umsetzung)<br />

_ Zeitplan für den "Endspurt"<br />

Präsentation und Diskussion des Entwurf des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

<strong>Pongau</strong> – Leitbild und Strukturmodell.<br />

Vollversammlung <strong>Regionalverband</strong><br />

Vorstellung und Beratung des Entwurfs: Beratung der Änderungs- und Ergänzungsvorschläge.<br />

Finalisierung Entwurf für die weitere Beratung und Beschlussfassung<br />

in den Gemeinden<br />

Teilnahme Planungsteam (alphabetisch): ,<br />

CSc: Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />

HKo: Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />

HPr: Harald Prantl, ÖSB Consulting<br />

LBa: Mag. Lydia Bacher, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />

MHu: Mag. Manuela Hufnagl, ÖSB Consulting<br />

SKli: Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />

SZe: Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

SZo: Mag. Stefanie Zobl, , Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />

CSc,<br />

HKo,<br />

SKli,<br />

SZe<br />

CSc,<br />

SZe<br />

6


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation des Prozesses<br />

Regionsinterviews<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

GesprächspartnerInnen der Regionsinterviwes<br />

Thema GesprächspartnerIn<br />

Soziales Hansjörg Rettenwender, Lebenshilfe Radstadt Werkstättenleiter<br />

Landwirtschaft Sebastian Pirnbacher, Obmann BBK<br />

Familie Andrea Maria Gruber, Forum Familie <strong>Pongau</strong><br />

Gesundheit Primar Dr. Reinhard Lenzhofer, Ärztl. Leiter KH Schwarzach<br />

Gesundheit Dr. Ilse Plawen, Bischofshofen<br />

Handel Christina Weißofner, Bischofshofen<br />

Arbeit Thomas Burgstaller, AMS Bischofshofen<br />

Bildung Heidelinde Kahlhammer, Bezirksschulinspektorin St. Johann<br />

Jugend Gerhard Rindler, Akzente Jugend<br />

Jugend Lukas Ellmer, Schulsprecher Schulsprecher Bundesgymnasium<br />

u. Bundesoberstufenrealg., St.Johann i.Pg.<br />

Tourismus Eva Maier, SLT <strong>Pongau</strong> Süd<br />

STG Bgm. Günther Mitterer, St. Johann<br />

STG Bgm. Peter Brandauer, Werfenweng<br />

STG Bgm. Franz Lainer, St. Veit<br />

STG LAbg. Ingrid Riezler, Bischofshofen<br />

STG Bgm. Josef Tagwercher, Radstadt<br />

STG Barbara Saller, Stadträtin Bischofshofen<br />

STG Heidi Rest-Hinterseer, Dorfgastein<br />

STG GF Stephan Maurer, RV <strong>Pongau</strong><br />

STG Mag. Peter Weissenböck , Abt. 7, Amt der Sbg. Landesregierung<br />

STG Bgm. Bendedikt Lang, Bad Hofgastein<br />

STG Bgm. Rudolf Lanner, St. Martin a. Tg.<br />

Wirtschaft Jakob Kaml, Obmann WK Bezirksstelle St. Johann<br />

Wirtschaft Mag. Josef Felser, Bezirksstellenleiter WK St. Johann<br />

Gemeinde Bgm. Johann Sulzberger, Filzmoos<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Frageleiste Interviewrunde<br />

Listennummer: ........<br />

InterviewerIn:...................................Datum:.....................................<br />

Angaben zur befragten Person<br />

Name<br />

Funktion/Institution:<br />

Alter (Jahre) Geschlechtsidentität<br />

Beruf Geburtsort:<br />

Wohnort: Wie lange?<br />

Arbeitsort: Wie lange?<br />

Was erwarten Sie von einem räumlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong>?<br />

.................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................<br />

................................................................<br />

1 Einschätzung der Stärken, Schwächen, Potenziale im <strong>Pongau</strong> (allgemein)<br />

1.1 Was schätzen (oder mögen) Sie am meisten im <strong>Pongau</strong>?<br />

.................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................<br />

................................................................<br />

1.2 Was ist typisch für den <strong>Pongau</strong> (für Ihre Gemeinde)?<br />

.................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................<br />

................................................................<br />

1.3 Was würden Sie im <strong>Pongau</strong> gerne verändern?<br />

a) Unmittelbar(dringend)<br />

.................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................<br />

c) langfristig<br />

.................................................................................................................................................<br />

2


Themenbezogen<br />

2 Ihr besonderes (berufliches) Thema<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

2.1 Wie steht es um Ihr Thema im <strong>Pongau</strong>?<br />

Erfolge und Hürden<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

3 Zusammenarbeit, Schnittstellen<br />

3.1 Erfahrungen mit Zusammenarbeit? Welche Bereiche, Welche Gemeinden?<br />

3.2 Hemmnisse und Schwierigkeiten<br />

3.2 Bedarf an einer Zusammenarbeit?<br />

Ansätze? Mögliche Schnittstellen?<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

4 Konkrete Planungen, Projekte<br />

4.1 Welche Vorhaben? Mit wem? Realisierungshorizont?<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

3


5 Welche Zukunftsthemen für den <strong>Pongau</strong> sind Ihnen besonders wichtig?<br />

Besonderes Anliegen ergänzen Bitte ankreuzen und begründen<br />

(1) Raumplanung, Siedlung<br />

(2) Natur und Umweltschutz, Grünraum,<br />

Freiraum<br />

(3) Wirtschaft: Qualifizierung und Ausbildung<br />

Arbeitsplätze<br />

(4) Wirtschaft: Innovation und Forschung....<br />

Wirtschaftswachstum<br />

(5) Verkehr und Mobilität<br />

(6) Tourismus, Freizeitwirtschaft<br />

(7) Kultur, Soziales<br />

(8) Vernetzung mit Nachbarregionen<br />

Welche Themen sind für Sie zusätzlich noch wichtig?<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................................................................<br />

4


Abschluss des Interviews<br />

Hinweis, was mit den Interviewergebnissen geschieht<br />

Vision Ein persönliches Wunschbild für Ihren <strong>Pongau</strong><br />

....................................................................................................................................................<br />

....................................................................................................................................................<br />

....................................................................................................................................................<br />

....................................................................................................................................................<br />

....................................................................................................................<br />

Herzlichen Dank!<br />

5


Auswahl möglicher themenbezogener Zusatzfragen:<br />

Gender Mainstreaming als Querschnittsaufgabe: Bewusstsein, Anwendung?<br />

Stand der Dinge im <strong>Pongau</strong><br />

Für Bgm: Planungen, Projektideen, (z.B. Verkehrskonzept,...) gibt es in ihrer Gemeinde?<br />

Gewerbe/ Handel<br />

Wie viele Betriebsneugründungen hat es in den letzten Jahren gegeben?<br />

Wird es zu Betriebsschließungen in den nächsten 10 Jahren kommen (Schätzung)?<br />

Arbeitsmarktsituation?<br />

Welche Branchen haben Zukunftschancen?<br />

Gibt es besonders innovative Betriebe im <strong>Pongau</strong>, wenn ja welche Betriebe und welche Innovation?<br />

Gibt es Betriebe, die besonders Frauen unterstützten z.B. Wiedereinstieg, Gleitzeit)<br />

Leben im <strong>Pongau</strong><br />

Welche Vereine haben besondere Bedeutung im <strong>Pongau</strong> (in Ihrer Gemeinde) (für Frauen,<br />

Jugendliche, ...)<br />

Gibt es eigene Lokalitäten für Jugendliche?<br />

Welche Aktivitäten werden von Jugendlichen initiiert?<br />

Soziale Infrastruktur<br />

Zufriedenheit mit medizinischer Versorgung (praktische Ärzte, Fachärzte, Krankenhäuser)?<br />

Welche medizinischen Einrichtungen fehlen? Fachärzte (welche?), praktische Ärzte (Wo)<br />

Wie zufrieden sind sie mit der Altenbetreuung in der Region? Was fehlt, was läuft gut?<br />

Ist die Versorgung durch das Rettungswesen zufriedenstellend?<br />

Angebot an Kindergärten, Pflichtschulen, höheren Schulen ausreichend? Was fehlt?<br />

Genügend Betreuungsplätze für berufstätige Eltern (Kinderkrippe, Tagesmütter, Hort,...)?<br />

Verkehr<br />

Welche Planungen und Konzepte gibt es für die Region, für die Gemeinde?<br />

Öffentliche Verkehrsverbindungen? Standard, Komfort, Erreichbarkeit, …<br />

Alternative Angebote? bzw. Angebote zur Attraktivitätssteigerung ÖV (Anrufsammeltaxi, Rufbusse,<br />

Discobus, innerörtliche Busse, ….<br />

Tourismus<br />

Aktuelle Leitbetriebe (Gastronomie, Beherbergung, Freizeitwirtschaft, etc.) – welche?<br />

Vorhandene vernetzte Projekte, wie Radwege, Reitwege, Kulturprojekte, Wanderwege<br />

Leitprojekte und Vorhaben der näheren Zukunft (Einzelbetriebe, vernetzte Projekte)<br />

Tourismusbudget:<br />

Vorhandene Studien mit Tourismusbezug, Leitbild, etc.<br />

Kooperationen mit anderen Orten, Regionen<br />

Konkrete Planungen, Projekte<br />

7


Seite 1<br />

Seite 2<br />

Feedback<br />

Erste Regionswerkstatt<br />

„Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />

1. Dezember 2006, Werfenweng<br />

Regionsinterviews<br />

STG 2 � 24.1.2007<br />

Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />

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Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />

14 Mentale Karten erstellt<br />

Orte der GÄSTE<br />

Karte der JUGEND<br />

Karte der BESONDEREN WERTE<br />

Karte der MOBILITÄT UND BEWEGUNG<br />

Orte der FRAUEN UND MÄDCHEN<br />

Karte der FREIRÄUME UND LANDSCHAFTEN<br />

Karte der VERÄNDERUNGEN<br />

Orte des WISSENS UND DES LERNENS<br />

Orte der KRAFT UND BESINNUNG<br />

Karte des KONSUMS<br />

Karte der BARRIEREN UND HINDERNISSE<br />

Orte des ZUSAMMENKOMMENS<br />

Karte der WIRTSCHAFTLICHEN DYNAMIK<br />

Karte der KULTUR<br />

STG 2 � 24.1.2007<br />

STG 2 � 24.1.2007


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Seite 8<br />

Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />

Ziele erreicht:<br />

_ Mentale Landkarten erfasst<br />

_ Informationen für die Analyse<br />

_ Identifikation regionaler Potenziale, Schwächen<br />

_ Hinweise zum „Selbstbild der Region….“<br />

_ breite Einbindung regionaler AkteuerInnen<br />

Dokumentation liegt vor<br />

Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />

STG 2 � 24.1.2007<br />

_ Professionalität, längere Tradition bei regionalen Prozessen<br />

_ Großer (eher geschlossener) Kreis Aktiver, Informierter<br />

Einerseits:<br />

Qualität<br />

_ Unterschiedliche Geschwindigkeiten<br />

Übersättigung<br />

„wissen wir eh schon“<br />

Andererseits:<br />

Problem<br />

Nachholbedarf<br />

_ Funktionärsprobleme: Verantwortung delegiert, Zeitmangel, ....<br />

>> „Saturiertheit“ bräuchte Irritation, Aufreger ....<br />

.... vielleicht Hereinholen der Jugend<br />

STG 2 � 24.1.2007


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Seite 10<br />

Regionsinterviews<br />

Schlüsselpersonen<br />

RegionskennerInnen, Multiplikatoren<br />

Zusammensetzung:<br />

_ STG<br />

_ Soziales, Bildung, Kultur/Kunst<br />

_ Mobiliät<br />

_ Wirtschaft – Industrie, Gewerbe, Handel<br />

_ Tourismus<br />

_ Natur und Umwelt<br />

...<br />

Ein paar Zwischensplitter<br />

Regionsinterviews allgemein:<br />

Stolz auf <strong>Pongau</strong>:<br />

_ Menschenschlag: offen, fleißig, ehrlich, jammert wenig<br />

_ gute Erreichbarkeit nach Innen und außen<br />

_ (noch) „schöne“ Landschaft<br />

Identität:<br />

_ stark nach außen aufzutreten ist wichtig<br />

(z.B. Position gegenüber Land,)<br />

_ es gibt verschiedene „<strong>Pongau</strong>s“ :<br />

„Identitätsräume“: Salzach-<strong>Pongau</strong>, Enns-<strong>Pongau</strong><br />

und Gasteinertal<br />

bzw. einzelne Täler wie das Großarltal<br />

oder nur die Gemeinde<br />

STG 2 � 24.1.2007<br />

STG 2 � 24.1.2007


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Seite 12<br />

Regionsinterviews allgemein:<br />

Einerseits:<br />

Offenheit,<br />

gutes Gesprächsklima<br />

Andererseits:<br />

Gewisse Themen „Tabu“<br />

z.B. Psychologische Krisen, Werte,<br />

Jugendprobleme, Armut, ...<br />

Raumordnung:<br />

als Hürde für Entwicklungen gesehen<br />

„Im kleinen weniger Regeln“ – „im Großen aber doch nötig“<br />

z.B. Offenhaltung der Landschaft<br />

Kooperation:<br />

„Jeder tut was er will“ – aber wir Kooperieren....<br />

Grundsätzlich Wunsch und Bekenntnis da.<br />

Regionale Kooperation bei essentiellen Themen aber gering,<br />

z.B. beste (gemeinsame) Standorte, Vorteils,- Lastenausgleich, ...<br />

Regionsinterviews allgemein:<br />

Stimmung:<br />

„Uns geht es im Grunde genommen gut“<br />

Es geht darum den Wohlstand zu halten<br />

und zu verwalten.<br />

„Vorausschauende Sorge“ aber nötig<br />

STG 2 � 24.1.2007<br />

STG 2 � 24.1.2007


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Seite 14<br />

Regionsinterviews allgemein:<br />

Jugend<br />

gewisse Unsicherheit was wirklich los ist.<br />

„Gefühl Geld wird nicht in die Hand genommen“<br />

Ausbildung, Qualifizierung<br />

Mangel: Technische Berufe, Handwerk<br />

Lehrberufe und (Lehrlinge) haben tw. schlechtes Image<br />

Ältere Meschen<br />

zunehmend Isolation, Diskussion zu Respekt und Würde<br />

Finanzierung Betreuung, Versorgung<br />

Klimawandel und Wintersport<br />

Unsicherheit, Hilflosigkeit, Rezepte gesucht<br />

Was passiert mit den Ergebnissen?<br />

_ Zusammenfassung in einem Stimmungsbild<br />

Gemeinsam mit anderen Analyseergebnissen:<br />

_ Input für die nächste Regionswerkstatt<br />

„Zukunft, Perspektiven“<br />

Für Heute: Hinweise<br />

_ zu Thesen zur Entwicklung der Region<br />

_ zu Vertiefungsthemen für die Analyse<br />

STG 2 � 24.1.2007<br />

STG 2 � 24.1.2007


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation des Prozesses<br />

Regionswerkstätten 1,2,3<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation zu den<br />

„Mentalen Landkarten“ des <strong>Pongau</strong><br />

Erste Regionswerkstatt, 1. Dezember 2006, Werfenweng<br />

Inhalt:<br />

A) Erste Regionswerkstatt und „mentale Landkarten“<br />

B) Das Programm<br />

C) Karten und Zusammenfassung<br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

A) Erste Regionswerkstatt und „mentale Landkarten“<br />

Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von der Realität, seine eigene „mentale“<br />

Landkarte. Um den <strong>Pongau</strong> zukunftsorientiert entwickeln zu können, ist es<br />

notwendig diese Erfahrungen und Wahrnehmungen der BewohnerInnen zu erfahren.<br />

TeilnehmerInnen aus verschiedenen Bevölkerungs- und Interessenskreisen<br />

wurden bei der 1. Regionswerkstatt eingeladen ihre persönlichen Wahrnehmungen<br />

zum <strong>Pongau</strong> in Landkarten festzuhalten. An die Hundert TeilnehmerInnen „zeichneten“<br />

ihre mentalen „Bilder des <strong>Pongau</strong>s“ in Form von kartographischen und<br />

chronologischen Skizzen auf vorbereitete Karten. Wichtig war hier auch der Blick<br />

zurück: Was waren z.B. wichtige Ereignisse, die den <strong>Pongau</strong> geprägt haben?<br />

Es entstanden Karten zu folgenden Themen:<br />

− Orte der GÄSTE<br />

− Karte der JUGEND<br />

− Karte der BESONDEREN WERTE<br />

− Karte der MOBILITÄT UND BEWEGUNG<br />

− Orte der FRAUEN UND MÄDCHEN<br />

− Karte der FREIRÄUME UND LANDSCHAFTEN<br />

− Karte der VERÄNDERUNGEN<br />

− Orte des WISSENS UND DES LERNENS<br />

− Orte der KRAFT UND BESINNUNG<br />

− Karte des KONSUMS<br />

− Karte der BARRIEREN UND HINDERNISSE<br />

− Orte des ZUSAMMENKOMMENS<br />

− Karte der WIRTSCHAFTLICHEN DYNAMIK<br />

− Karte der KULTUR<br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

Beispiel für eine der erarbeiteten Karten<br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

B) Programm der ersten Regionswerkstatt, 1. 12. 2006<br />

14.00 Willkommen<br />

Mag. Peter Brandauer, Bgm. Werfenweng, Obmann des<br />

<strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong><br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong><br />

Mag. Peter Weissenböck<br />

Abt. 13, Amt der Salzburger Landesregierung<br />

Vorstellung des Planungsteams und des REK <strong>Pongau</strong><br />

Dipl.-Ing. Sibylla Zech, Dipl.-Ing. Claudia Schönegger<br />

Interview mit Dipl.-Ing. Ferdinand Aichhorn<br />

zu Veränderungen im <strong>Pongau</strong><br />

1. Arbeitsrunde zu Mentalen Landkarten<br />

an Thementischen und Vernetzung untereinander<br />

Literarischer Impuls: Maria Götzfried liest Gedichte<br />

2. Arbeitsrunde zu Mentalen Landkarten<br />

an Thementischen und Vernetzung untereinander<br />

Kabarettgruppe Komikatzen spielt „Sepp Forcher Sketch“<br />

17.30 Plangalerie der entstandenen Karten, Diskussion,<br />

Pläne werden aufgehängt (durch Mitglieder der Plantische,<br />

Würdigung der Ergebnisse, Ausblick


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1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

C) Karten und Zusammenfassung<br />

1) Orte der GÄSTE<br />

Allgemein: Die Mitwirkenden waren sehr bemüht nicht nur die großen dominanten<br />

Tourismusorte hervorzuheben, sondern weniger stark frequentierte Gästeorte in die<br />

Karte aufzunehmen.<br />

Tourismusintensität:<br />

Als Einstieg wurden die einzelnen Gemeinden nach ihrer touristischen Bedeutung in<br />

kleine mittlere und große Tourismusgemeinden kategorisiert, wobei man sich am<br />

Tisch großteils einig über die Zuteilung der Gemeinden war – siehe grüne Punkte in<br />

der Legende: Tourismusintensität<br />

Erreichbarkeit:<br />

− Hohe Bedeutung hatte das Thema Erreichbarkeit und öffentlicher Verkehr – die<br />

Autobahn wurde als wichtiger Gästezubringer eingezeichnet aber auch als<br />

„Problem“ genannt („größter Parkplatz Österreichs“).<br />

− Der <strong>Pongau</strong>takt wurde als sehr positiv und für die Region wichtig bewertet<br />

Lokalisierung von bedeutsamen Orten:<br />

− Die von Gästen am stärksten frequentierten Orte in der Region wurden in mehrere<br />

Themenfelder eingeteilt: Thermen und Bäder, Sehenswürdigkeiten, (Sport-)<br />

Veranstaltungen,...<br />

− In der zweiten Runde wurden zusätzlich Naturschutzgebiete und beliebte Almenund<br />

Wandergebiete in die Karte eingetragen.<br />

− Die Sehenswürdigkeiten wurden zum Teil auch in bekannte und weniger bekannte<br />

unterteilt<br />

− Teilweise gab es Diskussionen welche Orte bedeutend genug sind um in die Karte<br />

aufgenommen zu werden<br />

− Schigebiete bzw. Schilifte wurden nicht in die Karte aufgenommen da diese „so und<br />

so den gesamten <strong>Pongau</strong> umfassen würden“<br />

− Thermen: Bad Gastein, Bad Hofgastein,...<br />

− Sehenswürdigkeiten: Burg Hohenwerfen, Eisriesenwelt, Schloss Goldegg,<br />

Bergbaumuseum in Hüttschlag, Alte Stadtmauer in Radstatt, Riesentannen in St.<br />

Martin,...<br />

− Veranstaltungen: Snowboard Weltcup in Bad Gastein, Schiweltcup in Flachau und<br />

Zauchensee, Drei-Königs-Springen in Bischofshofen,...<br />

− Naturschutzgebiete: Nationalpark, Naturschutzgebiete Tennen- und<br />

Hagengebirge,...<br />

Dokumentation: Lydia Bock, Regioplan Ingenieure<br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

2) Karte der JUGEND<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

In der ersten Runde der Diskussion, die ohne einen Jugendvertreter bestritten<br />

wurde, versuchte man zuerst alle bekannten Organisationen und Vereine zu<br />

eruieren, die die Jugend ansprechen oder für die Jugend arbeiten. Relativ schnell<br />

kamen die TeilnehmerInnen zu dem Schluss, dass besonders im Bereich des<br />

Sports sehr viel Jugendförderung passiert. In fast allen Gemeinden gibt es<br />

Sportvereine, die sich besonders um Jugendliche kümmern. Hervorgehoben wurde<br />

die Wichtigkeit dieser Möglichkeit für Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig<br />

kristallisierte sich heraus, dass gerade die Sportstätten sehr oft als Treffpunkt für<br />

Jugendliche dienen. Als Beispiel wurden Fußballplätze, Schwimmbäder oder<br />

Badeseen genannt. Auch Vereine und Brauchtum spielen für Jugendliche eine<br />

wesentliche Rolle. In fast allen Musikkapellen, Feuerwehren und<br />

Brauchtumsgruppen im <strong>Pongau</strong> wird viel Wert auf die Einbindung der jungen<br />

Menschen gelegt und auch gezielt Jugendförderung betrieben.<br />

Weiters wurde die Bildungsmöglichkeit beleuchtet und dabei festgestellt, dass<br />

grundsätzlich sehr viele verschiedene Schulformen angeboten werden, die<br />

technische Richtung (HTL) im <strong>Pongau</strong> aber völlig fehlt und alle Schüler, die diese<br />

Form der Schulbildung wählen, nach Hallein bzw. Salzburg auspendeln müssen.<br />

Dies wird durch schlechte Bus- und Bahnverbindungen zusätzlich erschwert. Ein<br />

HTL-Standort im <strong>Pongau</strong> wird schon sehr lange diskutiert, allerdings ohne Erfolg.<br />

In vielen kleineren Gemeinden gibt es keine Möglichkeiten mehr für Jugendliche,<br />

sich zu treffen. Jugendräume werden oft nicht gut angenommen bzw. sind nur dann<br />

sinnvoll, wenn diese betreut sind. Oft gibt es vor Ort keine Diskotheken oder Bars<br />

und die Jugendlichen müssen zum Weggehen in andere Orte ausweichen. Als<br />

Zentrum wurden hier St. Johann für den Salzach-<strong>Pongau</strong> und Flachau für den Enns-<br />

<strong>Pongau</strong> genannt. Sehr positiv hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang der<br />

„Nachtschwärmer“ (Diskobus), der die Jugendlichen sicher und günstig von A nach<br />

B bringt.<br />

In der zweiten Diskussionsrunde konnten wir endlich auch einen Jugendvertreter bei<br />

uns am Tisch begrüßen und mit ihm die bereits erarbeiteten Themen nochmals<br />

durchgehen. Grundsätzlich war er mit den Ergebnissen zufrieden, betonte jedoch,<br />

dass die Partizipation der Jugend in den Gemeinden meist schlecht bis nicht<br />

vorhanden sei. Er stellte zur Diskussion, ob die Vereine für die Jugend wirklich so<br />

wichtig sind. Weiters gab er zu bedenken, dass jeder Jugendliche anders ist und es<br />

das Angebot für Jugendliche nicht gibt.<br />

Dokumentation: Michaela Frahndl, <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

3) Karte der BESONDEREN WERTE<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Nach einer ausführlichen Diskussion wurde am Tisch mit der „Karte der besonderen<br />

Werte“ festgestellt, dass es sehr schwierig ist, besondere Werte zu definieren,<br />

die nicht den ganzen <strong>Pongau</strong> betreffen. Die TeilnehmerInnen waren der Ansicht,<br />

dass es wichtig ist, zuerst Werte zu definieren, die für den ganzen <strong>Pongau</strong> wichtig<br />

sind, um dann aufzuzeigen, für welche Orte diese besonderen Werte zutreffen.<br />

Einer der wichtigsten vorhandenen besonderen Werte erschien der Gruppe die<br />

intakte Natur. Diese findet sich über den ganzen <strong>Pongau</strong> verstreut, allerdings<br />

besonders in den Seitentälern und den eher abgelegenen Orten. Das Ergebnis lässt<br />

den Schluss zu, dass die Lebensqualität in den großen Zentralorten und in jenen<br />

Gemeinden mit Industriestandorten geringer ist als jene in den kleineren<br />

Gemeinden. Ein für die TeilnehmerInnen wichtiger Wert war die hohe Lebensqualität.<br />

Diese Markierung wurde sowohl an mach große als auch an kleine<br />

Gemeinden vergeben und ist nur als persönliche Einschätzung der<br />

Gruppenmitglieder zu sehen. Dass an mache Gemeinden mit einer sicherlich<br />

ebenso hohen Lebensqualität kein Punkt vergeben wurde, liegt nur daran, dass<br />

nicht aus allen Gemeinden/Kleinregionen Vertreter/BewohnerInnen an der<br />

Erarbeitung dieser Karte mitgewirkt haben. Wichtig war der Gruppe auch, Bildung,<br />

Gesundheit und besondere soziale Einrichtungen als besondere Werte<br />

anzuführen. Hierunter fallen einerseits die allgemein- und berufsbildenden höheren<br />

Schulen und andererseits Krankenhäuser, Ärztezentren soziale Institutionen wie das<br />

Schloss Schernberg und die Lebenshilfe.<br />

Neben Brauchtum sind es auch Kulturdenkmäler und Kulturzentren, die den<br />

besonderen Werten zugeordnet wurden und die es laut den an dieser Karte<br />

arbeitenden Personen zu erhalten gilt.<br />

Weitere dieser Gruppe wichtige besondere Werte sind das Trinkwasservorkommen,<br />

die Nahversorgung, die Sicherheit und die Nahversorgung im<br />

Bereich Öffentlicher Personennahverkehr. Es wurde festgestellt, dass es sich bei<br />

diesen Punkten um Grundbedürfnisse der Bevölkerung handelt, allerdings zeichnet<br />

sich bei allen 4 Werten eine negative Entwicklung im <strong>Pongau</strong> ab. In der Karte<br />

wurden jene Orte markiert, wo es eine unzureichende Versorgung zB im Bereich<br />

Nahversorgung gibt bzw. wo sich abzeichnet, dass in Zukunft dieser Wert nicht<br />

mehr ausreichend vorhanden sein wird. So stand zB die Frage im Raum was<br />

passieren wird, wenn der letzte vorhandene Nahversorger in einer Gemeinde<br />

schließt.<br />

Dokumentation: Christiana Bergher, <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />

4) Karte der MOBILITÄT UND BEWEGUNG<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Öffentlicher Verkehr<br />

− Ziel aus der Region ist der Raum St.Johann / Bischofshofen und die Stadt Salzburg<br />

− Angebot im Salzachtal ist zufriedenstellend, die Verbindung nach Salzburg Stadt ist<br />

allerdings im Vergleich zum Auto nur von Bischofshofen aus attraktiv<br />

− Verbindungen aus/in die Seitentäler sind schlecht, und werden seitens der<br />

Verkehrsunternehmen sukzessive reduziert<br />

− Eine Direktverbindung Altenmarkt – St. Johann (über Wagrain) wäre sehr wichtig<br />

fehlt aber fast vollständig<br />

− früher vielfach vorhandene und viel genutzte Firmenbusangebote (Atomic, Liebherr,<br />

...) wurden alle eingestellt<br />

− Angebotsreduktion geht Hand in Hand mit Reduktion der<br />

Nahversorgungseinrichtungen (z.B. Kleinarl)<br />

− Jugendnachttaxis sind relativ stark ausgelastet<br />

Radwege / Wanderwege<br />

− es gibt einige / relativ stark frequentierte Radwege wobei dazwischen noch einige<br />

Verbindungsabschnitte fehlen<br />

− gemeinsames Auftreten / Ausbau und Bewerbung der Radwege fehlt bislang<br />

− viele stark frequentierte Wanderrouten<br />

motorisierter Individualverkehr<br />

− generell wird kein Ausbaubedarf gesehen<br />

− es gibt ein paar Knackpunkte im Tourismusverkehr (blaue Punkte), wobei allgemein<br />

bewusst ist, dass die Probleme hier nur an ein paar wenigen Tagen im Jahr<br />

auftreten („wenn man darauf Rücksicht nehmen würde wäre es in 99% der Fälle<br />

überdimensioniert“)<br />

− Autobahn: Lärmproblem trotz Lärmschutzwänden aufgrund der Topografie (kein<br />

Lärmschutz für höher gelegene Bereiche Möglich), schnelle Verbindung nach Stadt<br />

Salzburg wird positiv gesehen (Hinweis, dass relativ viel auch dorthin zum<br />

Einkaufen gefahren wird kommt mehrmals)<br />

− Motorradstrecken: werden sehr skeptisch gesehen, da starke Belästigung für<br />

Anrainer und alle anderen Verkehrsteilnehmer in diesen landschaftlich sehr<br />

attraktiven Streckenabschnitten.<br />

− Detail Kino St.Johann: „... früher sind alle nach Salzburg ins Kino gefahren, haben<br />

sich aber weil das doch relativ weit ist abgesprochen und sind dann gemeinsam in<br />

einem Auto gefahren, jetzt fährt jeder alleine nach St.Johann ins Kino, und das noch<br />

dazu öfter als bisher ...“<br />

Dokumentation: Sebastian Reinberg, TRAFICO<br />

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5) Orte der FRAUEN UND MÄDCHEN<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

− Es wurden insbesondere Orte der Frauen gesucht – spezielle Orte für Mädchen<br />

wurden nur schwer gefunden, diese werden eher den Orten der Jugend zugeordnet<br />

− Orte der Frauen finden sich vor allem in den Familien<br />

− Darüber hinaus wurden in erster Linie Arbeitsplatzangebote bzw.<br />

Ausbildungsangebote, die einen hohen Frauen- /Mädchenanteil aufweisen, als<br />

Orte der Frauen und Mädchen identifiziert:<br />

o Frauenarbeitsplätze im Tourismus<br />

o Kinderbetreuung – Kindergärten<br />

o Schulen (z.B. Tourismus- und Hotelfachschulen Bad<br />

Hofgastein, Schihauptschule Bad Gastein, Elisabethinum<br />

St. Johann): Schulleiterinnen, Lehrerinnen, hoher<br />

Schülerinnenanteil<br />

o Heilpädagogische Fördergruppe Eben<br />

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o Landwirtschaft (Bäuerinnen)<br />

o Seniorenwohnheime - Pflegeberufe<br />

o Handel<br />

o Krankenhaus Schwarzach<br />

o Krankenpflegeschule<br />

o aber auch klassische Frauenberufe wie<br />

Friseur,…<br />

Eine besondere Bedeutung wird Frauenarbeitsplätzen im Tourismus (in<br />

Familienbetrieben) und in der Landwirtschaft beigemessen – da hier „Beruf“ und<br />

Familie relativ gut zu vereinbaren sind; andererseits sind gerade die im Bereich<br />

Tourismus üblichen Arbeitszeiten (Gastronomie, Hotelerie) kaum mit entsprechenden<br />

Kinderbetreuungsangeboten vereinbar.<br />

Frauenberatungsstellen:<br />

Beratungsangebot für Frauen im <strong>Pongau</strong> ist sehr gut, es gibt viele Anlaufstellen,<br />

diese werden jedoch eher weniger in Anspruch genommen<br />

− <strong>Pongau</strong>er Frauen Zentrum Kokon als Beratungs- und Begegnungszentrum für<br />

Frauen<br />

− Frau und Arbeit (AMS)<br />

Kleine Schwestern von Bethlehem – als besonderer - von Frauen - geprägter Ort<br />

Es gibt einige Orte der „bedeutenden Frauen im <strong>Pongau</strong>“ - u.a.:<br />

o Kleinarl: A. Moser-Pröll<br />

o Radstadt: E. Schneider – Kultur<br />

o Radstadt: Kapellmeisterin<br />

o Filzmoos: Johanna Maier, B. Passrucker<br />

o Pfarrwerfen: Petra Kronberger<br />

o Bischofshofen: Saller Wetti<br />

o St. Veit: Renate Mayr<br />

o Dorfgastein: Heidi Rest-Hinterseer<br />

Als weitere Orte der Frauen wurden genannt, jedoch nicht verortet:<br />

− Frauenorganisationen /-bewegung (politisch, unpolitisch)<br />

− Kirche als Ort der Frau (Mitarbeit in der Pfarre, Ministrantinnen)<br />

Wichtig für Frauen sind auch „Plätze der Kommunikation“ wie z.B. Frauenstammtische,<br />

Frauenfrühstück, Ski-Damentage, Turngruppen, Eltern-Kind-Zentrum,<br />

Mutter-Kind-Turnen, Frauenchöre,…<br />

Spezielle Projekte für Frauen und Mädchen:<br />

− Mentorinnenprojekt speziell für Gemeindevertreterinnen (wird derzeit als LEADER-<br />

Projekt beantragt), Kompass: Berufs- und Bildungsberatung für Mädchen.<br />

Dokumentation: Stefanie Zobl, Regioplan Ingenieure


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6) Karte der WIRTSCHAFTLICHEN DYNAMIK<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Unsere mentale Landkarte wurde in sechs Wirtschaftsbereiche untergliedert:<br />

− Tourismus<br />

− Handel<br />

− Gewerbe<br />

− Industrie<br />

− Gesundheit<br />

− Land- und Forstwirtschaft<br />

Wobei Tourismus fast in allen <strong>Pongau</strong>er Gemeinden vorhanden ist, verstärken sich<br />

andere Wirtschaftsbereiche auf einzelne Orte: z.B. Gesundheit = Bad Gastein, Bad<br />

Hofgastein, Schwarzach/St. Veit (kleiner Teil in Schwarzach und Goldegg).<br />

Industrieschwerpunkte sind in den Gemeinden Werfen, Bischofshofen, St. Johann,<br />

Schwarzach und Altenmarkt anzutreffen.<br />

Die derzeitige Wirtschaftsdynamik ergibt sich aus der Dezentralisierung von den<br />

Gemeinden in die Schwerpunktregionen Bischofshofen/St. Johann und<br />

Altenmarkt/Radstadt.<br />

Aufgrund dieser Dynamik ergeben sich folgende Wünsche:<br />

− Finanzausgleich an die Gemeinden, da sie aufgrund der Zentralisierung finanzielle<br />

Einbußen erleiden müssen.<br />

− Absicherung bestehender Betriebe.<br />

− Erhaltung einer kleinteiligen Landwirtschaft<br />

− Gute (v.a. technische) Ausbildung vor Ort<br />

− Änderung der Siedlungsgrenzen mit Berücksichtigung der Wünsche der Gemeinden<br />

Dokumentation: Manuela Hufnagl, ÖSB<br />

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7) Karte der FREIRÄUME UND LANDSCHAFTEN<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

In der ersten Runden gestalteten vor allem VertreterInnen aus dem Bereich<br />

Tourismus die Karte, die in der zweiten Runde durch Experten aus den Bereichen<br />

Umwelt und Landwirtschaft ergänzt wurde.<br />

Bei der Gestaltung der Kalte wurden folgende Themen beraten:<br />

− Landschaft und Tourismus, Erholung für Einheimische<br />

− Landwirtschaft und spezifische Bewirtschaftungsformen<br />

− Wertschöpfung/Produkte im Zusammenhang mit Nutzung der Ressource Holz<br />

(Wald)<br />

− Markante Landschaftsräume und Veränderungen der Landschaft<br />

Landschaft und Tourismus, Erholung (blaue Signaturen):<br />

Neben den wichtigsten Aussichtspunkten in der Region (Heukareck, Schneeberg,<br />

Ennskraxn, Lackenkogel, Forstauwinkel, Rossbrand, Hochgründeck, Genzkopf,<br />

Hochkönig) wurden auch die bedeutsamsten Landschaftsräume (Gebirgszüge) in<br />

die Karte eingetragen.<br />

Durch die zum Teil intensive touristische Nutzung wurden ergänzend Tourismuszentren<br />

identifiziert, wo „Landschaft“ und „Infrastruktur für den Tourismus“ aufeinander<br />

abgestimmt werden (müssen).<br />

Zusätzlich zu den touristischen Zentren wurden jene Freiräume ausgewählt, die mit<br />

dem Rucksack erwandert werden müssen - „sanfter Tourismus“ - sowie Orte, die<br />

Freiraum und Landschaft brauchen (z. B. Krankenhäuser, Kuranstalten). Diese<br />

Bereiche haben einen hohen Stellenwert für die Erholung der Einheimischen.<br />

Veränderungen der Landschaft wurden im Bereich von Steinbrüchen, Kraftwerken<br />

und Deponien festgestellt. (orange Signaturen)<br />

Uferlandschaften und Wasserfälle werden als markante Landschaftsräume bewertet<br />

– Entlang der Salzach werden ausgewählte Abschnitte bereits touristisch<br />

genutzt (Zillenschifffahrt Werfen - Stegenwald)<br />

Als Flächen für die Landwirtschaft wurden vor allem die Hangbereiche / Berglandwirtschaft<br />

(Landschaftspflege) mit den Almen sowie Möglichkeiten zur Vermarktung<br />

von Spezialprodukten (Schaffleisch, Wolle) beraten.<br />

Beim Thema „Holz“ und „Wald“ als Teil der Landschaft wurde auf die Bedeutung<br />

als „Ressource“ für die Region hingewiesen und die bestehenden Biomassekraftwerke,<br />

Wärmeschiene (Bestand und Planung) verortet.<br />

Entlang der Talräume wurden vor allem Punkte zum Thema Verarbeitung, Ressourcennutzung<br />

(z.B Holzverarbeitungsbetriebe) und Landschaftsveränderung gesetzt.<br />

Dokumentation: Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure<br />

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8) Orte der KRAFT UND BESINNUNG<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Gesammelt wurden Orte, die einem Menschen persönlich Kraft spenden, wo man<br />

zur Ruhe kommt, dazu zählen z.B.<br />

− Orte mit Aussicht: Hochkönig, Hochgründeck mit Vinzenzweg und Kapelle (der „heilige<br />

Berg des <strong>Pongau</strong>“), Rossbrand „gewaltiger Rundblick – dem Himmel nahe“;<br />

− Ruhezonen: Blühnbachtal, Forstautal, Nationalparkgebiet, die „Kinderalm /St. Veit<br />

− Kirchen und sakrale Orte z.B. Lorettokirche in Radstadt mit Kaiserpromenade, die<br />

Böckstein Wallfahrt (Bad Gastein). Dazu gehören auch Kleindenkmäler wie Kapellen<br />

und Wegkreuze in der Kulturlandschaft.<br />

− Orte mit besonderer landschaftlicher Schönheit: Talschlüsse z.B. rund um den Jägersee<br />

(Kleinarltal) oder Seen wie z.B. die Paar-Seen, Tappenkarsee,<br />

Johanniswasserfall, der Dorfer Himmel (Gasteiner Tal „weg von der Welt“)<br />

− Gasteiner Heilstollen, warme Quellen (die weit über das Gasteinertal hinausreichen)<br />

− Orte, die bereits früh besiedelt wurden oder Siedlungen, die aus dem frühen<br />

Bergbau entstanden bzw. frühere Abbaugebiete z.B. ehem. Kupferzeche Larzenbach,<br />

Bergbau im Gasteinertal, Bockhart (Gold- und Silberzeche, Bad Gastein).<br />

− Kulturdenkmäler und Naturdenkmäler: Burg Hohenwerfen, Welt der Höhlen<br />

(Eisriesenwelt), Entrische Kirche (mit Wallerkapelle Dorfgastein), Liechtensteinklamm,<br />

Salzachöfen, Ruine Bachsfall (Gesundheitsweg, ehem. Kupferabbau).<br />

− Bewegungslinien und Bereiche des Übergangs wo durch Aktivitäten und „den<br />

Übergang in andere Sphären“ Kraft entsteht, z.B. Teile der alten Römerstraße, alte<br />

Handelswege (Samerwege), die Tauernpässe (z.B. Korntauern), Fulseck Kraftweg<br />

(Dorfgastein)<br />

− Orte oder Gegenden, die weitgehend naturbelassen sind, d.h. wo man durch die<br />

ursprüngliche Natur Kraft tanken kann. Bereiche des Nationalpark, Urwald (Ahorne<br />

mit gewaltigem Stammumfang) beim Lammer Ursprung, Seehöhe ca. 1000m), die<br />

hohen Tauern, Natura 2000 Gebiete<br />

Vor allem in der zweiten Runde entstand die Diskussion, ob es überhaupt noch<br />

ruhige „Rückzugsgebiete“ für die einheimische Bevölkerung in „Talnähe“ gibt – z.B.<br />

die Almen etwa das Großarltal wären wegen des großen Andrangs schon gar nicht<br />

mehr als ruhige Ausflugsziele attraktiv.<br />

Einige der oben genannten Orte wären auch für den Fremdenverkehr besser<br />

nutzbar. Stichwort Saisonverlängerung und Nutzung der Infrastruktur im Sommer<br />

Als Beispiele wurden genannt das „Hexenwasser“ in Söll in Tirol, der „mystische<br />

Wildseeloder“<br />

Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang aber auch darüber ob „alles“ vermarktet<br />

bzw. genutzt werden müsse.<br />

Dokumentation: Stefan Klingler, stadtland<br />

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9) Karte der VERÄNDERUNGEN<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Als wesentliche Punkte wurden genannt (ohne Prioritäten):<br />

1. Übergang vom Individualtourismus zum Massentourismus<br />

2. Entwicklung eines gewissen Wohlstandes<br />

3. Mobilität bewirkt Pendlertum<br />

4. Intakte Ortsstrukturen gehen verloren<br />

5. Verlagerung der Arbeitsplätze im primären Sektor zum sekundären und tertiären<br />

6. Aus Vollerwerbsbetrieben in der LW werden Nebenerwerbsbetriebe<br />

7. Die Forstwirtschaft erlangt eine neue Bedeutung als Energielieferant<br />

8. Die Jugend tendiert wieder zurück ins Dorf.<br />

War bis zu den 60-Jahren der Fremdenverkehr noch vom Individualtourismus geprägt,<br />

beginnt ab dann eine enorm starke Zunahme des Massentourismus. Folgen<br />

sind eine starke Bautätigkeit, eine Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes.<br />

Damit im Zusammenhang entsteht natürlich ein gewisser Wohlstand (Punkt 2).<br />

Ein weiterer wesentlicher Punkt der Veränderung liegt im Wandel der landwirtschaftlichen<br />

Betriebsstrukturen. Waren vor dem 2. Weltkrieg die Bauern großteils<br />

noch Selbstversorger, tritt mit beginnenden Wohlstand und Mechanisierung eine<br />

totale Veränderung ein:<br />

− Durch die Maschinen in der Landwirtschaft werden Arbeitsplätze frei gesetzt,<br />

− die beginnende Mobilität ermöglicht das Pendlertum in die Bezirkszentren<br />

− die noch vorhandene Beziehung zum Heimatort (an sich positiv, vor allem für das<br />

Vereinswesen) und der Wohlstand lässt das Einfamilienhaus entstehen und damit<br />

auch eine enorme Zersiedelung.<br />

− Eine falsch verstandene Raumordungspolitik (weichende Kinder sollen am Wochenende<br />

am elterlichen Hof aushelfen) lässt mit der „Einzelbewilligung“ der Zersiedelung<br />

Tür und Tor offen.<br />

− Die landw. Betriebe werden großteils Nebenerwerbsbetriebe.<br />

− Die landw. Produktionsflächen reduzieren sich auf maschinengerechte Flächen, dadurch<br />

auch zunehmende Verwaldung der Hangflächen und eine starke Veränderung<br />

des Landschaftsbildes.<br />

Ein wichtiger Punkt, der nicht angesprochen wurde in der Gruppe, scheint mir noch,<br />

die Veränderung in der Struktur der Handwerksbetriebe zu liegen. Gab es vor dem<br />

Krieg noch fast in jedem Ort einen Schuster, Schneider etc., oder diese Handwerker<br />

kamen auf den Hof und haben den selbst gepflanzten und versponnenen Hanf zu<br />

Leinen verwebt, die Schneiderin kam jeden Winter und es gab neue „rupferne“<br />

Hemden, das Leder wurde zu Schuhen verarbeitet. Aus den „Selbstversorgern“<br />

wurde der Konsummensch. Die langen Winterabende wurden mit Spinnen und anderen<br />

Handarbeiten verbracht. Das Spinnrad ist nur noch im Heimatmuseum zu finden.<br />

Dieser Entwicklung fielen auch zwischenmenschliche Beziehungen zum Opfer,<br />

die durch Fernsehen und Events bzw. Heimatabende für die Gäste ersetzt werden.<br />

Dokumentation: Ferdinand Aichhorn<br />

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10) Karte des KONSUMS<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Orte des Konsums finden sich in allen <strong>Pongau</strong>er Gemeinden zu verschiedenen<br />

„Branchentypen“ wie z.B. Lebensmittel, Technische Produkte, Textilien,<br />

Einrichtungshäuse, Tankstellen sowie zu den Bereichen Unterhaltung/Kultur,<br />

Sport/Freizeit sowie Gesundheit.<br />

Darüber hinaus wurden zum Thema „Konsum im <strong>Pongau</strong>“ folgende Grundanliegen<br />

gesammelt:<br />

− Der Grosse frisst den Kleinen<br />

− Wieviel Verkaufsfläche verträgt der <strong>Pongau</strong>?<br />

− Zu viele Fetzengeschäfte<br />

− Druck auf die Gemeinden bei Umwidmung<br />

− Parkplatzproblem<br />

− Erweiterung der SBS Werbegemeinschaft auf andere Regionen<br />

− Konsum in der Stadt -> Lösung durch Verkehrskonzepte<br />

− Zukunft: Konsumorientierte Betr. nur im Ortszentrum wichtig -> Lebensmittelmärkte<br />

Dokumentation: Stefanie Zobl, Regioplan Ingenieure<br />

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11) Orte des WISSENS UND DES LERNENS<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Auffallend viele Museen (Bergbau, Heimat, …) wurden als Wissens- und<br />

Lernquellen definiert. Betriebliche Weiterbildung, geballtes Fach- bzw. Branchen-<br />

Knowhow wurde als Mangel erlebt. Außer der Firma Liebherr (Bischofshofen) und<br />

Albatools wurden keine Firmen als Innovationsmotoren genannt.<br />

Liebherr initiiert bzw. versucht seit mehreren Jahren ein technisches Kolleg zu<br />

initiieren. Ein Zustandekommen ist in Reichweite und gilt als großer<br />

Hoffnungsträger.<br />

Die Orte des Wissens und der Bildung begrenzen sich auf die Schulausbildung,<br />

besonders im Tourismus, der Krankenpflege und des Sports (Sport-Haupt-Schulen).<br />

Betriebliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Qualifizierungsverbände waren<br />

keine Bekannt.<br />

Sie wurden aber als äußerst notwendig erachtet.<br />

Bildungseinrichtungen wie Wifi, VHS, … wurden nicht genannt und beim<br />

Nachfragen waren keine genauen Standorte bekannt.<br />

Die Fortbildungsaktivitäten des AMS wurden als zu sehr tourismuslastig empfunden.<br />

Dokumentation:Harald Prant ÖSB<br />

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12) Karte der BARRIEREN UND HINDERNISSE<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

In der ersten Runde wurde vor allem die Problematik der räumlichen Enge des<br />

<strong>Pongau</strong> (Tälerstruktur, Baulandeinschränkungen, etc.) diskutiert. In der zweiten<br />

Runde wurde auf institutionelle Hemmnisse (fehlende Kooperationen, Denken in<br />

Kleinregionen etc.) fokussiert.<br />

Räumliche Barrieren und Hemmnisse<br />

− Tälerstruktur ist ein Hemmnis für die bauliche Entwicklung (vor allem wegen dem<br />

Mangel an Bauland)<br />

− Verschärft wird die Problematik durch die Verordnung neuer Gefahrenzonenpläne,<br />

die weite Bereiche der Täler als nicht bebaubar definieren<br />

− Bemängelt wird der bürokratische Aufwand der Raumordnung bei Umwidmungen<br />

(Gutachten, Zeitverzug, finanzielle Belastungen)<br />

Barrieren und Hemmnisse bei Verkehr und Mobilität<br />

− Allgemein als größter Mangel erkannt wird die schlechte Anbindung der Seitentäler<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere wenn man bedenkt, dass viele<br />

zentrale Funktionen in den Zentralräumen des <strong>Pongau</strong> konzentriert sind<br />

− Nahversorgung in kleineren Gemeinden wird teilweise schlechter (ausgenommen<br />

Tourismusgemeinden)<br />

− Bahnverbindungen im Ennstal und Gasteinertal werden immer schlechter<br />

− Verlärmung durch die Autobahn<br />

− Straßennetz ist ausreichend ausgebaut, Staus an Spitzenwochenenden sind kein<br />

Problem<br />

Geistige Hemmnisse und Barrieren<br />

− Pass Lueg als historische Barriere (Grenze) immer noch sehr präsent<br />

− Das Denken in Teilregionen ist immer noch verbreitet: Gasteinertal, Enns-<strong>Pongau</strong>,<br />

Salzach-<strong>Pongau</strong><br />

− Besonders abgetrennt erscheinen das Gasteinertal und die Gemeinde Goldegg der<br />

Sonnenterasse (letztere Gemeinde verhält sich „arrogant“)<br />

− Historisch gewachsene Einzugsbereiche der Zentren am Beispiel der Gemeinde<br />

Wagrain: östlich des Hauptortes nach Radstadt orientiert, der Rest nach St.Johann<br />

− Teilweise wird auch innerhalb einer Gemeinden „in Ortschaften“ gedacht: Beispiel<br />

die Feuerwehrhäuser Reitdorf und Flachau<br />

− In einigen Gemeinden wird der Fraktionszwang und parteipolitisches Denken als<br />

Hindernis genannt<br />

− Die Gemeinden sind zu wenig vernetzt und kooperieren zu wenig<br />

− Zum Teil besteht Angst, dass „kleinere“ Gemeinden von „größeren“ dominiert<br />

werden (Beispiel dafür: keine Tourismuskooperation zwischen Wagrain und Kleinarl)<br />

Es fehlt eine technische Ausbildungsmöglichkeit im <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation: Helmut Koch, TRAFICO<br />

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13) Orte des ZUSAMMENKOMMENS<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Grundsätzlich wurde festgestellt, dass das „Zusammenkommen“ in allen Lebensbereichen<br />

eine wesentliche Rolle spielt. Egal ob in Schule oder Beruf (Schule<br />

bzw. Arbeitsplatz) oder in der Freizeit (angesprochen wurde hier die Bedeutung<br />

einer guten und funktionierenden Wirtshauskultur ebenso wie die Wichtigkeit der<br />

Dorffeste).<br />

Darüber hinaus wurde unterschieden zwischen Orten des Zusammenkommens,<br />

die vorwiegend für Einheimische eine Rolle spielen, Orte des Zusammenkommens,<br />

wo sich in erster Linie Urlaubsgäste zusammenfinden und jene Orte<br />

des Zusammenkommens, die von beiden frequentiert werden.<br />

Die Orte des Zusammenkommens sind ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen<br />

Stärkung, ist das Zusammenkommen doch meistens mit dem Kauf von<br />

Waren/Gütern (Einkaufen) bzw. dem Konsum generell (Gastronomie, Tourismus)<br />

verbunden.<br />

Zum Schluss drehte sich die gesamte Diskussion um die Tatsache, dass das<br />

Zusammenkommen grundsätzlich ermöglicht werden muss, die wichtigste Rolle<br />

spielt hier die Mobilität im Allgemeinen, der Öffentliche Nahverkehr im<br />

Besonderen.<br />

Sollten die „Kultur“ des Zusammenkommens nicht ermöglicht werden könne,<br />

droht ein wesentliches Stück Lebensqualität in der Region verloren zu gehen, die<br />

Abwanderung in Richtung Zentralraum würde unterstützt werden.<br />

Dokumentation: Stephan Maurer, <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />

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14) Karte der KULTUR<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Das kulturelle Angebot im <strong>Pongau</strong> umfasst<br />

− eine Vielzahl von Museen – in nahezu jeder Gemeinde<br />

− gelebtes Brauchtum und Volkskultur: örtliche Vereinen wie Blasmusik, Chöre,<br />

Trachtenvereine, Theater, Schützen, Schnalzer,…<br />

− große und kleine Kultur – und Veranstaltungszentren mit breitem<br />

Veranstaltungsspektrum von der Klassik bis zur Moderne (große<br />

Veranstaltungszentren für ca. 500 Personen finden sich in St. Johann, Bad<br />

Hofgastein, Bad Gastein, Bischofshofen und Zauchensee, kleinere Kultur- und<br />

Veranstaltungszentren für ca. 200 Personen in Werfen, Mühlbach, Goldegg,<br />

Altenmarkt und Radstadt)<br />

− wiederkehrende Events<br />

− Theater- und Laienschauspielplätze (Bad Hofgastein, Goldegg, Bischofshofen, St.<br />

Johann, Werfenweng, Radstadt)<br />

− Kulturvereine (Bad Gastein, Bad Hofgastein, Goldegg, St. Johann, Werfen,<br />

Bischofshofen, Altenmarkt und Radstadt)<br />

− Galerien und Ausstellungen (Bad Hofgastein, Bischofshofen, Werfenweng, Goldegg,<br />

Werfen,…)<br />

− sowie Kunst- und Kulturschaffende<br />

Dokumentation: Stefanie Zobl, Regioplan Ingenieure<br />

1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation zu den<br />

„Zukunftsbildern“ des <strong>Pongau</strong><br />

Zweite Regionswerkstatt, 4. Mai 2007, Bad Hofgastein<br />

Inhalt:<br />

A) Programm und Ablauf<br />

B) Zusammenfassung nach Themen<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong><br />

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A) Programm und Ablauf der zweiten Regionswerkstatt, 4. 5. 2007<br />

Programm<br />

15.00 Willkommen<br />

Bgm. Benedikt Lang<br />

Bad Hofgastein, Obmannstv. des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong><br />

15.10 Vorstellung: Planungsteam, REK <strong>Pongau</strong>, Programm<br />

15.20 Kurzberichte des Fachteams zu den Themen:<br />

Mobilität, Energie<br />

Landschaft + Naturraum Klimawandel<br />

Bauland, Siedlungsentwicklung, Bodenpreise, …<br />

Wirtschaft und Arbeit, Bildung, Qualifizierung<br />

Kinderbetreuung, „Jugend“, „Alter“<br />

Kooperationen<br />

15.45 Kurzfilm: Interviews mit Passanten aus dem Pogau:<br />

Subjektive Vorstellungen zur Zukunft im <strong>Pongau</strong><br />

16.00 Open Visions:<br />

Arbeiten an Visionsstationen, begleitet durch das Planungsteam<br />

16.45 Vernetzungsrunde: Statements aus der Runde der<br />

TeilnehmerInnen<br />

16.45 Open Visions: Ergänzungsrunde<br />

Arbeiten an Visionsstationen, begleitet durch das Planungsteam<br />

17.30 Einblicke in die Visionsstationen<br />

Zusammenfassung: durch die BetreuerInnen der Stationen<br />

17.45 Abschluss (Regionsaufstellung)<br />

“Euphorische Optimisten – Optimisten, Pessimisten, ---<br />

Ab 18.00 Freie Diskussion in Kleingruppen<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


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Ablauf<br />

Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von der Zukunft. Um den <strong>Pongau</strong> zukunftsorientiert<br />

entwickeln zu können, ist es notwendig diese Erfahrungen und Wahrnehmungen der BewohnerInnen<br />

zu erfahren. TeilnehmerInnen aus verschiedenen Bevölkerungs- und Interessenskreisen<br />

waren bei der 2. Regionswerkstatt dazu eingeladen, ihre persönlichen Zukunftsbilder zum <strong>Pongau</strong><br />

an „Visionsstationen“ mit den anderen TeilnehmerInnen zu diskutieren und festzuhalten.<br />

An insgesamt 10 „Visionsstationen“ wurde über die Zukunft diskutiert:<br />

• Mensch und Lebensalltag 2030, Innergebirg und in der „Stadt am Land“<br />

• Gemeinden kooperieren, 2030 ist Kirchturmpolitik verpönt - es wird aktiv kooperiert<br />

• Der <strong>Pongau</strong> von „Außen“ 2030, Wie wird der <strong>Pongau</strong> anderswo wahrgenommen?<br />

• Der <strong>Pongau</strong> als der Teil der Welt, Aktiv im Weltgeschehen<br />

• Mobilität 2030, Wie wollen wir uns im Jahr 2030 bewegen?<br />

• Tourismus 2030<br />

• Wirtschaft 2030<br />

• Wissen und Können 2030, Was muss ein Mensch heute lernen, um 2030 zu bestehen?<br />

• Natur und Landschaft 2030<br />

• Landwirtschaft – Qualitätsprodukte<br />

Bevor man ans Diskutieren und Sammeln ging, informierte das Planungsteam die TeilnehmerInnen<br />

zu wichtigen Entwicklungen im <strong>Pongau</strong>. Ein kurzer Film (Befragung von <strong>Pongau</strong>erInnen zur Zukunft<br />

im <strong>Pongau</strong>) diente als Impuls für die folgenden Diskussionen an den Visionsstationen.<br />

Jede Visionsstation war mit einem kurzen, manchmal etwas provokanten Text zu möglichen, wünschenswerten<br />

oder idealen Entwicklungen, einem so genannten „future briefing“ ausgestattet.<br />

Dieser diente als Einstieg ins Thema.<br />

Die TeilnehmerInnen konnten frei von Station zu Station wandern, um mit anderen TeilnehmerInnen<br />

zum jeweiligen Thema zu diskutieren oder um ihre Anliegen oder Einschätzungen auf Plakaten<br />

zu notieren. Die BetreuerInnen der Stationen verfolgten die Diskussion mit. Ihre Zusammenfassung<br />

sowie die Abschrift der Plakate lesen Sie bitte unter B) Zusammenfassung nach Visionsstationen.<br />

Zusatznutzen: Vernetzung<br />

Die Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion der eigenen Gedanken wurden intensiv<br />

genutzt und rege in die Dokumentation der Zukunftsvisionen eingebracht. In diesem<br />

Zusammenhang wurde von mehreren TeilnehmerInnen vor allem das „offene Gesprächsklima bei<br />

der Veranstaltung“ positiv bewertet.<br />

Aus den anregenden Diskussionen und Beiträgen auf den Visionsplakaten entstand in kurzer Zeit<br />

ein umfassendes Bild möglicher Perspektiven für den <strong>Pongau</strong>, das eine tragfähige Basis für die<br />

weitere Arbeit zur Konkretisierung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s bietet.<br />

Die Verknüpfung von „hard facts“, wie sie zum Einstieg der Veranstaltung präsentiert wurden, mit<br />

den unterschiedlichen Sichtweisen und persönlichen Erfahrungshintergründe der TeilnehmerInnen<br />

ermöglicht die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen mit „Bodenhaftung“ in der Region.<br />

Die Herausforderungen dazu liegen hoch, zumal sich ein Großteil der TeilnehmerInnen selbst als<br />

positive Realisten positioniert (Regionsaufstellung als Abschluss der Veranstaltung) und<br />

optimistisch in die Zukunft blickt. Diese positive Grundstimmung gilt es zu nützen und das<br />

Engagement für eine gemeinsame Gestaltung der Zukunft zielgerichtet zu unterstützen.<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


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B) Zusammenfassung nach Visionsstationen<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


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VISIONSSTATION<br />

Mensch und Lebensalltag 2030<br />

Innergebirg und in der „Stadt am Land“<br />

Future Briefing<br />

Mehr als doppelt so viele Menschen sind über 65 Jahre alt als heute.<br />

Die Lebenserwartung der Männer liegt über 80 Jahren, die der Frauen über 86.<br />

Der Mensch ist auch im Alter noch sehr mobil. Jeder kann Computer bedienen.<br />

Lebensformen und -ansprüche sind „städtisch“. Viele – auch von außerhalb - wollen<br />

trotzdem im „Dorf in der Natur“ wohnen oder dort ihren Lebensabend verbringen.<br />

Frauen und Männer sind in Gesellschaft und Beruf gleichberechtigt.<br />

Haus- und Familienarbeit wird von Männern und Frauen zu gleichen Teilen geleistet.<br />

Die Grenzen zwischen Stadt und Land sind verwischt. Die Kosten für Telefon, Internet<br />

sinken dramatisch: Es wird am Telefon gemeinsam gekocht, das letzte Gemeinderatsprotokoll<br />

diskutiert, ein Buch vorgelesen oder …<br />

Kinder und Jugendliche werden als gleichwertige Partner und ExpertInnen<br />

ihrer Lebenswelt anerkannt und aktiv in Entscheidungsprozesse miteinbezogen.<br />

Viele <strong>Pongau</strong>erInnen sind im Gesundheitstourismus beschäftigt<br />

und profitieren selbst davon.<br />

<strong>Pongau</strong>erInnen sind neugierig, sie wollen was bewegen<br />

und engagieren sich aktiver in der Politik<br />

Oder ….<br />

Future Visions:<br />

Gedächtnisprotokoll: Stefan Klingler (stadtland)<br />

Die ersten TeilnehmerInnen der Station waren eine Gruppe von Frauen, die fand, das Thema „wie<br />

die Menschen leben“ sei wohl das wichtigste, sozusagen eine Synthese der Themen bei den anderen<br />

Stationen. Bald waren Schlagworte aufgeschrieben, die die weitere Diskussion und Sammlung<br />

von Zukunftsbildern beeinflussten. Die Hauptdiskussion drehte sich um Folgendes:<br />

• „Wir müssen stärker in Generationen denken“, d.h. das Leben als Gesamtheit über einzelne<br />

Lebensabschnitte hinweg betrachten und Jung-Mittel-Alt einander näher bringen. Ideen dazu:<br />

- Generationenhäuser (gemeinsame Einrichtungen z.B. Wohnen für und mit Jung und Alt)<br />

- ein verstärktes Engagement Jüngerer bei der Seniorenbetreuung und Altenpflege<br />

- entsprechende Gestaltung des öffentlichen Raums<br />

• „Frauen an die Macht“ d.h. 2030 werden im <strong>Pongau</strong> mehr Bürgermeisterinnen im Amt und mehr<br />

Frauen Spitzenpositionen in Verwaltung und Wirtschaft innehaben. Davon versprach man sich<br />

eine „sozialere“ und tolerantere Ausrichtung der Politik.<br />

• „2030 ist der <strong>Pongau</strong> gegendert“, d.h. auf Gleichbehandlung von Frauen, Männern, Mädchen,<br />

Burschen in Beruf, Arbeit und Freizeit muss in Zukunft mehr Augenmerk gelegt werden.<br />

Um all das zu erreichen, wäre es wünschenswert, folgende Hilfsmittel anzuwenden:<br />

• „Kultur“, d.h. Einrichtungen und Aktionen aller Arten und Varianten von und für Kultur werden<br />

schon ab dem „Kindergartenalter“ verstärkt gefördert. Die Bevölkerung wird einbezogen und soll<br />

möglichst viel mitgestalten und mittragen.<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


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• „Werte“, d.h. eine offene und aktive Diskussion zu gesellschaftlichen Fragen und Werten:<br />

Familie, Wurzeln, Respekt, Verantwortung, Reich-Arm, …<br />

• „politisches Engagement“, BürgerInnen beteiligen sich lokal- und regionalpolitisch stärker, d.b.<br />

BürgerInnen in Entscheidungsprozesse stärker einzubinden, bereits in der Schule Interesse für<br />

politische Prozesse zu Wecken und eine demokratische Diskussionskultur zu fördern.<br />

Zusätzlich wurde gefordert, dass die Menschen für ihre Gesundheit und ihre materielle Versorgung<br />

im Alter mehr Verantwortung übernehmen, d. b. eine „Erziehung“ zur bewussten Gesundheitsvorsorge<br />

durch Information und z.B. Bonussysteme.<br />

Future Visions: Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_Nichtberufsbezogene Bildung und Kulturentwicklung wird im gesamten Bezirk in allen Gemeinden als<br />

wichtiger Teil der Gemeindeaufgaben gesetzlich verankert und entsprechend finanziell, personell räumlich<br />

ausgestattet<br />

_Der Lebensalltag und die privaten, wirtschaftlichen und beruflichen Chancen von Frauen, Männern,<br />

Jugendlichen, Kindern sind gerecht und gleichwertig entwickelt und den Bedürfnissen jeder Gruppe genau<br />

angepasst. Dafür gibt es Gesetze und genügend Finanzen damit dies vorrangig umgesetzt werden kann<br />

_gesellschaftliche Verhältnisse so, dass Kinder vor Eltern betreut werden können<br />

_Respekt voreinander<br />

_Diskussion von Werten erforderlich<br />

_transparente Planung und Abgeltung der Infrastruktur durch Gesellschaft<br />

_„KULTUR“ in allen Variationen, fängt im Kleinkindalter an!<br />

Wird verstärkt gefördert: finanziell, personell, politisch, gesellschaftlich<br />

_der ländliche (Lebens)Raum wertvoll wie noch nie<br />

_weniger Verkehr als prognostiziert (Transitbremse)<br />

_wäre wünschenswert: <strong>Pongau</strong>erInnen wollen was bewegen, engagieren sich aktiver in der Politik<br />

_!Kinder , Jugendliche als gleichwertige PartnerInnen und ExpertInnen ihrer Lebenswelt anerkannt<br />

_Neues Biedermeier, Rückzug in die Beschaulichkeit<br />

_Viel Zeit, weniger „Denken in Euro“, viel Liebe und Freude für alle Menschen<br />

_Lebens-Werte: erkennen und bewerten<br />

_wenn der Gipfel erreicht ist kann man nicht höher steigen<br />

_Respekt vor dem Alter – Respekt vor der Jugend<br />

_Generationendenken (muss sein)<br />

_Bürgermeisterinnen<br />

_der <strong>Pongau</strong> ist gegendert (gleichberechtigt)<br />

_der Versorgungsauftrag Kinderbetreuung ist erfüllt? (Schülerbetreuung)!!!<br />

_Streetworker<br />

_Gelebter Integrationsgedanke<br />

_<strong>Pongau</strong> = kinderfreundlich 2 Kinder / Paar (Jung und Alt)<br />

_Öffentlicher Raum für Alt und Jung => Haus für Generationen (öffentliche Einrichtungen gemeinsam)<br />

_Teilzeit der Eltern<br />

_„Der Jugend eine Bleibe“ => <strong>Pongau</strong> bleibt auch für die Jugend lebenswert<br />

_Volkskultur leben und erleben – die Wurzeln nicht verlieren<br />

_Selbstverantwortung für Gesundheit und selbstbewusstes Leben ist gestärkt.<br />

_gesunde jüngere „Alte“ kümmern sich um Hochbetagte<br />

_mehr Engagement der Bürger in regionalpolitischen Angelegenheiten<br />

_small is beautiful!<br />

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VISIONSSTATION<br />

Gemeinden kooperieren<br />

2030 ist Kirchturmpolitik verpönt - es wird aktiv kooperiert.<br />

Future Briefing<br />

Die Gemeinden betreiben gemeinsam Verkehrsplanung und Raumplanung<br />

nach verbindlichen Abmachungen.<br />

Jede Gemeinde hat ihre besondere regionale Funktion oder Aufgabe.<br />

Viele kommunale Aufgaben wurden zusammengelegt.<br />

Trotzdem gibt es in jeder Gemeinde eine Ansprechperson „vom Amt“.<br />

Die Gemeinden sparen Geld, das sie für andere Serviceleistungen nutzen.<br />

Dadurch gehen auch keine Arbeitsplätze bei der Gemeinde verloren.<br />

BürgerInnen und PolitikerInnen engagieren sich nicht nur für Ihre Gemeinde<br />

sondern für aktuelle Themen im <strong>Pongau</strong>. Verwaltungsgrenzen zählen nicht,<br />

wenn es Sinn für die Gemeinschaft macht.<br />

Nicht nur in der Region wird kooperiert auch über die Region hinaus<br />

Bund und Land unterstützen und fördern Kooperationen.<br />

Oder …<br />

Welche Kooperationsfelder liegen brach?<br />

Wie weit soll Kooperation gehen?<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Christiana Bergher (<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>)<br />

Die Station „Gemeinden kooperieren“ wurde von einer großen Anzahl an Teilnehmern und<br />

Teilnehmerinnen der Regionswerkstatt besucht. Viele verschiedene Visionen zu diesem Thema<br />

für das Jahr 2030 konnten erfasst werden.<br />

Die Gedanken und Ideen gingen in zwei verschiedene Richtungen – einerseits wurde überlegt,<br />

wie die Verwaltungsapparate „Gemeindeämter“ kooperieren können, andererseits, in welchen<br />

Bereichen die Orte selbst zusammenarbeiten können. Kooperationen im Verwaltungsbereich<br />

könnte es in Hinblick auf eine gemeinsame, einheitliche EDV, auf gemeinsame<br />

Bausachverständige, Rechtsberatung etc. geben. Die Orte selbst könnten u. a. in folgenden<br />

Bereichen kooperieren:<br />

• Feuerwehren<br />

• Freizeitangebote<br />

• medizinische Versorgung<br />

• Kinderbetreuung – vor allem im Sommer<br />

• überregionale Tourismusverbände<br />

(Infostellen sollten dennoch in jeder Gemeinde erhalten bleiben)<br />

• Kulturveranstaltungen<br />

• Recyclinghöfe<br />

• ÖPNV (wie es bereits bisher im Rahmen des <strong>Pongau</strong>-Taktes gehandhabt wird)<br />

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Es wurde darauf hingewiesen, dass keinesfalls wieder neue Organisationen gegründet werden<br />

sollen. Eventuell notwendige Zusammenschlüsse sollten jedenfalls einer bestehenden<br />

Organisation, wie dem <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>, untergliedert werden.<br />

Aufgeworfen wurde die Idee, gesamte Gemeinden nach dem Beispiel Deutschland und Dänemark<br />

zusammenzuschließen. Allerdings wurde hierzu in Frage gestellt, ob die Zeit im <strong>Pongau</strong> im<br />

Jahr 2030 hierfür schon reif ist. Kooperationen sollten nach Ansicht der Stationsbesucher<br />

keinesfalls auf Kosten der kleinen Gemeinden gehen.<br />

Festgehalten wurde, dass es bereits jetzt Kooperationen der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden gibt, die sehr<br />

gut funktionieren.<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_BürgerInnen und PolitikerInnen engagieren sich nicht nur für Ihre Gemeinde<br />

sondern für aktuelle Themen im <strong>Pongau</strong>. Verwaltungsgrenzen zählen nicht,<br />

wenn es Sinn für die Gemeinschaft macht. => soll Wirklichkeit werden (aber nicht auf Kosten der kleinen<br />

Gemeinden)<br />

_Bund und Land unterstützen und fördern Kooperationen. => sehr wichtiger Aspekt, zielführend und konkret<br />

_Zusammenlegung von Gemeinden? (Beispiele Deutschland, Dänemark) => ist die Zeit hierfür 2030 schon<br />

reif?<br />

_Kongresstourismus<br />

_alle Kooperationen sollen unter eine Dachorganisation gestellt werden<br />

_Energiebereich<br />

_Öffentlicher Verkehr => wie bisher Zusammenarbeit im <strong>Pongau</strong> – Takt<br />

_Freizeiteinrichtungen: Bäder, Sportanlagen<br />

_EDV in Gemeindeämtern<br />

_Pflegeheimverbände<br />

_Recyclinghöfe<br />

_Lokale Identität muss trotz Kooperationen erhalten bleiben<br />

_Feuerwehrwesen<br />

_Steuerausgleich<br />

_Überregionale Tourismusverbände => Infostellen sollen aber in jeder Gemeinde erhalten bleiben<br />

_gemeinsame Bausachverständige<br />

_Versorgungsauftrag: gemeindeübergreifende Kinderbetreuung – Sommerbetreuung<br />

_überregionale Zusammenschlüsse von Frauen in der Gemeindepolitik um Familieninteressen besser<br />

durchsetzen zu können<br />

_gemeinsame Rechtsberatung für die Gemeindeverwaltung<br />

_verstärkte Kooperation in der Erwachsenenbildung sowie im Bereich Kulturentwicklung und Veranstaltungen<br />

_medizinische Versorgung<br />

_Kooperation im Jugendbereich (Beispiel Personal in Jugendzentren)<br />

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VISIONSSTATION<br />

Der <strong>Pongau</strong> von „Außen“ 2030<br />

Wie wird der <strong>Pongau</strong> anderswo wahrgenommen?<br />

Future Briefing<br />

Der <strong>Pongau</strong> ist in ganz Europa bekannt und wird bewundert,<br />

weil hier der „Trispagat“ zwischen<br />

Wirtschaft – Ökologie – Demokratischer Gesellschaft gelungen ist.<br />

Der <strong>Pongau</strong> wird als Vorbild-Region gesehen,<br />

_ in der man gerne, sicher und im Wohlstand lebt.<br />

_ in der man „am Puls der Zeit“ ist und trotzdem ruhige Plätze vorfindet<br />

_ sich in „gesunder Natur“ bewegen kann<br />

_ in der man „sein Glück machen kann“<br />

Oder …<br />

Was muss geschehen?<br />

Wie soll der <strong>Pongau</strong> wahrgenommen werden?<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Michaela Frahndl (<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>)<br />

Nach einem etwas zögerlichen Beginn (die meisten Teilnehmer strömten zuerst einmal „Richtung<br />

Buffet“) entwickelte sich rasch eine kleine Gruppe von 2 bis 4 Personen, die die ersten<br />

Schlagworte lieferte. Ganz oben und mit drei Rufzeichen versehen stand „WELTOFFEN“. Damit<br />

verbindet man Offenheit gegenüber Besuchern und Touristen, aber auch Offenheit Neuerungen<br />

gegenüber.<br />

„<strong>Pongau</strong> – Pinzgau – Lungau als Gender – Vorbildregion“ war ebenfalls eines der ersten<br />

Themen, wurde aber nicht näher erläutert.<br />

Relativ lange diskutierte man über „Traditionen und Kultur bewahren -> kein Verkauf unseres<br />

kulturellen Erbes“. Letztendlich hat man sich darauf geeinigt, dass es sehr wichtig ist, unsere<br />

Kultur dem Besucher bzw. Gast zu zeigen und näher zu bringen, dass aber auf jeden Fall<br />

vermieden werden muss, Kultur und Tradition zu „verkitschen“ oder zu verfälschen (Bsp.<br />

Krampuslauf im Februar…), um daraus ein Event für die Gäste zu machen. Der <strong>Pongau</strong> soll 2030<br />

als Kulturregion gesehen und wahrgenommen werden.<br />

Im touristischen Bereich muss gerade in Zukunft auf Qualität statt auf Quantität Wert gelegt<br />

werden. Weiters wurde betont, dass die touristischen Betriebe keinesfalls an ausländische<br />

Investorengruppen verkauft werden dürfen.<br />

Die Wirtschaft soll gestärkt werden. Nach Meinung der Anwesenden wäre es ein Fehler, nur auf<br />

Tourismus zu setzen. Die Mischung aus Tourismus und Wirtschaft ist für unsere Region wichtig<br />

und richtig.<br />

Landwirtschaftlich gesehen muss die Vernetzung von Wirtschaft und Landwirtschaft 2030 besser<br />

funktionieren. Regionale Produkte sollen verstärkt eingesetzt und besser vermarktet werden.<br />

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Unsere Natur soll 2030 möglichst so erhalten sein, wie sie jetzt ist. Das heißt, so viel zusätzliche<br />

Bebauung wie nötig und sowenig Eingriff in die Natur wie möglich.<br />

Besonders betont wurde, dass der <strong>Pongau</strong> nach außen nicht als Transitstrecke gelten darf.<br />

Die Kulturlandschaft muss auch für Durchreisende erkennbar bleiben.<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_<strong>Pongau</strong> nicht als Transitraum wahrnehmen<br />

_Landschaft und Landwirtschaft muss erkennbar bleiben<br />

_Frauen und Familien sollen bis 2030 den Stellenwert und die Lebensbedingungen haben die sie brauchen<br />

_Kulturentwicklung in viele Richtungen: finanziell, politisch, gesellschaftlich => hoher Stellenwert<br />

_Gäste die Devisen bringen sollen sich bei uns wie daheim fühlen => Ehrlichkeit dem Gast gegenüber<br />

_<strong>Pongau</strong> 2030 als guter Standort für Betriebe => zusätzliches Standbein zum Tourismus, keine<br />

Monostrukturen<br />

_Regionalität nach Außen in allen Bereichen frei erkennbar => Bauweise, Baustil hinterfragen, regionale<br />

Produkte besser Vermarkten<br />

_Weltoffen!!!<br />

_<strong>Pongau</strong> - Pinzgau – Lungau die ersten 3 Regionen Österreichs mit Genderkompetenz<br />

_„Europa der Regionen“ Sanfte Mobilität als USP (=Unique selling proposition)<br />

_Gesunde Umwelt und Sicherheit in Verbindung mit sozialer Verantwortung (Corporate Social Responsibility,<br />

Regional Social Responsibility) als Ziel<br />

_Tradition erhalten und weiterentwickeln => nicht verkitschen, nicht vermarkten<br />

_Wahrnehmung als eine der schönsten Regionen der Welt<br />

_Regionale Produkte => geben uns regionale Identität, die <strong>Pongau</strong>er Tracht ist weltberühmt<br />

_als umweltbewusster <strong>Pongau</strong> => SAUBER<br />

_Raumordnung: Verbauung bremsen (Salzach abwärts), Kraftwerk Werfen – Pfarrwerfen ist genug<br />

_Sicherheit => Nachbarschaftshilfe => offen für alle<br />

_Tourismus: Qualität statt Quantität<br />

_mehr Eigenkapital => weniger Globalisierung bei den Betrieben<br />

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VISIONSSTATION<br />

Der <strong>Pongau</strong> als der Teil der Welt<br />

Aktiv im Weltgeschehen<br />

Future Briefing<br />

So offen wie die <strong>Pongau</strong>erInnen die „Eigenheiten“ ihrer MitbewohnerInnen<br />

in den Nachbargemeinden anerkennen, so offen stellen sie sich den<br />

Herausforderungen „der Welt“.<br />

Als BewohnerInnen eines „bevorzugten Teils dieser Welt“ sind<br />

sie sich Ihrer Verantwortung für den <strong>Pongau</strong> bewusst.<br />

2030 wird Nachhaltigkeit gelebt.<br />

Erneuerbare Energie und innovative nachhaltige Produkte<br />

und Verfahren tragen sogar zur regionalen Wertschöpfung bei.<br />

<strong>Pongau</strong>erInnen nutzen ihre Kompetenz und ihr Wissen,<br />

sie geben das aber auch gerne weiter.<br />

Sie engagieren sich weltweit für wichtige Themen, wie die Agenda 21,<br />

die Integration von MigrantInnen oder „Fair Trade“. Sie knüpfen Netze mit Nachbarregionen,<br />

kennen sich bei den Entwicklungen in Europa aus<br />

und unterstützen Entwicklungsprojekte in benachteiligten Regionen dieser Welt.<br />

Oder?<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Helmut Koch (TRAFICO)<br />

Das Thema wurde vor allem unter dem Aspekt diskutiert, was der <strong>Pongau</strong> der Welt „geben“ kann<br />

bzw. in welcher Form sich der <strong>Pongau</strong> (überregional – im Land Salzburg, in Österreich, in Europa,<br />

in der Welt) profilieren kann.<br />

Regionale Wurzeln pflegen und Heimatverbundenheit<br />

• Der <strong>Pongau</strong> beweist, dass kleine Strukturen besser sind als große<br />

(Anmerkung HK: im Sinne von Leopold Kohr)<br />

• Diese Stärke gilt es zu bewahren<br />

• Die regionale Verbundenheit der <strong>Pongau</strong>er ist tief und sollte gepflegt werden.<br />

Regionale Wurzeln ermöglichen es, nach außen kraftvoll zu agieren.<br />

„Entschleunigung“ als USP (Einzelstellungsmerkmal)<br />

Ein möglicher Ansatzpunkt für eine Profilierung bietet das Thema „Entschleunigung“. Basis sind<br />

bestehende „sanft-mobile“ Tourismusangebote der Region und ein „Slow“-Megatrend (Slow Food,<br />

etc).<br />

Forschungscluster <strong>Pongau</strong> („<strong>Pongau</strong> Valley“)<br />

Spezialisierung im Bereich Forschung unter Nutzung und dem Ausbau bestehender Ansätze. Als<br />

Themen kommen grundsätzlich in Frage:<br />

• Automotive<br />

• Gesundheit<br />

• „Entschleunigung“<br />

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Die <strong>Pongau</strong>er sind weltoffen (?)<br />

Kontrovers gesehen wurde die Frage, ob die/der <strong>Pongau</strong>er/in weltoffen ist.<br />

Der Haupttenor vieler Inputs war: Uns geht’s gut im <strong>Pongau</strong>, nutzen wir unsere Stärken (Offenheit,<br />

Bodenverbundenheit, schöne Landschaft und hohe Lebensqualität, gute Erreichbarkeit) und<br />

zeigen wir der Welt, dass es so besser geht.<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_Olympia 2014 (wichtig)<br />

_Vorbildfunktion: kleine Einheiten funktionieren besser, Bodenständigkeit als Basis<br />

_„Entschleunigung“ => als Bildungsschwerpunkt (Erlebnispädagogik)<br />

_„Schi die ohne Schnee funktionieren“ => als Ersatz für konventionellen Wintersport<br />

_Energiewerkstatt: Gastein – das energieautarke Tal<br />

_Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungsfindung für die zukünftige Entwicklung<br />

_qualitätsvoller Kongresstourismus: Natur, Einheimische, Qualität Beherbergungsbetriebe<br />

_über den Kirchturm schauen<br />

_Forschung „<strong>Pongau</strong> Valley“ => Automitive, Gesundheit, Sport / Tourismus<br />

_Regionale Identität: stärken und nach Außen tragen<br />

_Wurzeln bewahren aber global agieren (Wirtschaft, Tourismus)<br />

_„Qualitätsmix“ (im Tourismus) bewahren bzw. ausbauen<br />

_Kleinteiligkeit und Vielfalt erhalten (Landschaft, Landwirtschaft)<br />

_Grenzen der Entwicklung<br />

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VISIONSSTATION<br />

Mobilität 2030<br />

Wie wollen wir uns im Jahr 2030 bewegen?<br />

Future Briefing<br />

Benzin und Diesel sind teuer, auch die vielen neuen Gastankstellen<br />

haben im Preis zugelegt. Viele <strong>Pongau</strong>er haben sich kompaktere und<br />

verbrauchsarme Fahrzeuge angeschafft. Erste Autos mit Wasserstoffantrieb<br />

und Ethanol im Tank sind unterwegs.<br />

Die Staus auf der Autobahn sind zurückgegangen,<br />

auch in den zentralen Orten gibt es kein Autoverkehrsproblem mehr.<br />

Für kurze Wege wird vermehrt Rad gefahren, neue Technologien<br />

(Räder mit leichten Hilfsmotoren) unterstützen diesen Trend.<br />

Billigflüge gibt es nicht mehr. Die Bahn hat viele neue Fahrgäste,<br />

Urlaub mit der Bahn ist schick. Im <strong>Pongau</strong> kann man sich problemlos<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen.<br />

Normalerweise verkehren Busse und Züge halbstündlich.<br />

Einige innovative <strong>Pongau</strong>er Gemeinden streben eine<br />

von fossilen Energieträgern unabhängige Mobilität an.<br />

Oder …<br />

Wie wird sich das Mobilitätsverhalten entwickeln?<br />

Welche Investitionsschwerpunkte sollten wir setzen?<br />

Welche neuen Technologien werden verfügbar und wirtschaftlich sein?<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Stephan Maurer (<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong> )<br />

Das Thema „Verkehr & Mobilität“ im Jahr 2030 wurde sehr angeregt diskutiert, der zuvor gezeigte<br />

Kurzfilm mit den Straßen-Interviews unterstrich die Diskussion.<br />

Grundsätzlich lässt sich die Diskussion in 3 Richtungen kanalisieren:<br />

1.) wie mobil ist der <strong>Pongau</strong> im Jahr 2030 und welche Form der Mobilität muss angeboten<br />

werden, damit der Verzicht auf das Auto attraktiv wird?<br />

a. Welche Mobilität gibt es für den richtigen Zweck zur richtigen Zeit in der richtigen Form?<br />

b. Ausbau des ÖPNV ist ein zentrales Thema (nicht nur Bus, sondern auch Schiene)<br />

c. Olympia wird als Motor für die Entwicklung des ÖPNV im <strong>Pongau</strong> gesehen<br />

d. Steigerung der Attraktivität der Mobilität in all ihren Formen, damit der Umstieg vom Auto auf<br />

alternative Mobilitätsformen gefördert und verbessert werden kann.<br />

e. Ein Anliegen der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden ist die Entwicklung des Transitverkehrs durch den<br />

<strong>Pongau</strong> (sowohl MIV als auch Gütertransport)<br />

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2.) wie wird sich die Verkehrsinfrastruktur entwickeln und welche Infrastruktur ist in<br />

Zukunft für die Aufrechterhaltung der Mobilität (noch zusätzlich) notwendig?<br />

a. mehrmals erwähnt wurde der für den <strong>Pongau</strong> sehr wichtige Ausbau der Bahn zwischen<br />

Golling und Bischofshofen auf einer neuen Trasse. Die alte Trasse könnte dann zur<br />

Attraktivierung des Tauernradeweges über den Pass Lueg verwendet werden.<br />

3.) wie gestaltet sich die Finanzierung der Mobilität in Zukunft? Welche<br />

Finanzierungsverantwortung müssen die Gemeinden im <strong>Pongau</strong> (noch) übernehmen<br />

a. es wird eine zunehmende Verlagerung der allgemeinen Verkehrsfinanzierung in die<br />

Aufgabenverantwortlichkeit der Gemeinden befürchtet, vor allem aber im Bereich ÖPNV<br />

Wichtig ist, die Zusammenlegung der Interessen des Verkehrs und die organisatorische<br />

Konzentration der Anliegen. Der RV ist hier gut aufgestellt, die Koordination mit dem Land<br />

gegenüber dem Bund erscheint sehr wichtig zu sein (gemeinsame Vorgehensweise)<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_Akzeptanz ÖV steigern => Zeit (Fahrpläne), Preis, Qualität, Service (Bahnhof)<br />

_die richtige Mobilität für den richtigen Zweck zur richtigen Zeit<br />

_1 Vorteilscard multimodal für alle Verkehrsmittel (eine Karte)<br />

_Preisgestaltung attraktiver<br />

_Mobilität der Generationen<br />

_alternative Treibstoffe / Antriebe setzen sich durch<br />

_Ausbau der Bahnstrecken (Enns - <strong>Pongau</strong>)<br />

_Mobilität – Finanzierung ist gesichert => Gratis für Menschen ohne Einkommen<br />

_„<strong>Pongau</strong> mobil“ ist umgesetzt und wird angenommen (alle 25 Gemeinden sind mit ÖV in hoher Qualität<br />

erreichbar) => Gäste ohne Auto ++<br />

_Verkehrsverbund Österreich! + Grenz- / Nachbarländer<br />

_Salzburg Card<br />

_Ausbau Pass – Lueg – Bahn ist umgesetzt (Nutzung der alten Trasse)<br />

_fertige Tunnellösung Gasteinertal<br />

_Verkehr ++ auf der Schiene => sonst Salzburg – Gastein Autofahrzeit<br />

_Öffentlicher Verkehr gut => keine Privat - Pkws erforderlich<br />

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VISIONSSTATION<br />

Tourismus 2030<br />

Future Briefing<br />

„Welche Alternativen hat der <strong>Pongau</strong> zum weiteren Ausbau und der<br />

weiteren Abhängigkeit vom Tourismus? Die Anzahl der Menschen die<br />

sich einen regelmäßigen Urlaub urlauben können wird sehr schrumpfen“.<br />

(These von Frithjof Bergmann, Philosoph, Begründer der New-Work-Bewegung)<br />

Schigebiete im Freien werden nur noch über 1.500 m Seehöhe befahrbar sein.<br />

Die Höher gelegene Schigebiete werden von exklusiven KundInnengruppen genutzt<br />

Neue wohlhabende KundInnenschichten werden auf den österreichischen<br />

Tourismusmarkt aufmerksam<br />

Salzburg-UrlauberInnen werden mehr für exklusiven Urlaub bezahlen<br />

und weniger „Massentourismus“ dulden<br />

Mit Schihallen ummantelte Berge sichern „den Massentouristen“<br />

UrlauberInnen werden für die Beobachtung intakter Natur viel Geld ausgeben<br />

(z.B. „Sian Kaán“, Mexiko)<br />

Oder …<br />

Wie sieht der <strong>Pongau</strong>er Gast 2030 aus?<br />

Wie schaffen wir es, eine Ganzjahressaison zu kreieren?<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Lydia Bacher, Regioplan Ingenieure<br />

Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten kam es zu interessanten Diskussionen zu<br />

folgenden Themen:<br />

• Abgrenzung von anderen touristischen Regionen durch das Herausstreichen von<br />

regionstypischen Merkmalen und das Angebot von Nischenprodukten wie den<br />

Generationentourismus<br />

• Gelebte Tradition, jedoch nicht als „Theater“ für etwaige Gäste<br />

• Besinnung auf den kleinen, freundlichen und familiären Charakter der Region im Tourismus<br />

• Diskussion zum Thema Klimawandel: Verschiedene Ansichten über die zukünftige<br />

Schneesicherheit. Klimawandeldiskussion wird einerseits als übertriebene Panikmache<br />

heruntergespielt, andererseits wird er als Chance zur touristischen Neuorientierung gesehen.<br />

• Das Budget für den Sommertourismus soll angehoben werden, und ein Ausgleich zwischen<br />

den Ausgaben für Winter- und Sommertourismus erfolgen.<br />

• Diskussion zum Thema Berufe und Mitarbeiter in der Tourismusbranche: Tourismusberufe<br />

sollen für Menschen in der Region wieder attraktiver gemacht werden (vor allem durch innovative<br />

Maßnahmen in den Bereichen Arbeitszeit und Bezahlung), damit weniger ausländisches<br />

Personal benötigt wird und der authentische Charakter erhalten bleibt<br />

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• Durch finanzielle und zeitliche Anreize soll die Arbeit im Tourismus wieder mehr Freude machen<br />

=> mehr Freundlichkeit gegenüber dem Gast<br />

• Verhinderung des „Ausverkaufs“ der Region, Erhaltung kleinerer Betriebe und<br />

Familienbetriebe statt Verkauf an internationale Hotelketten<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_Tourismus der besonderen Art:<br />

_diversifiziert: Vielfalt statt Einfalt<br />

_Einmaligkeit: Keine Kopie, lieber das Original => Almenregion, Urlaub mit Beziehung zur Region<br />

_Austausch mit anderen Regionen z.B. „Meer trifft Gebirge“<br />

_Angebot für Generationentourismus<br />

_traditionsbewusster Tourismus entspricht nicht Ausverkauf<br />

_kann man sich Tourismus im Jahr 2030 überhaupt noch vorstellen (Umweltbewusstsein) => ja natürlich<br />

_ausgeglichenes Budget für Winter- und Sommertourismus<br />

_Rahmenbedingungen für Tourismusberufe verbessern => Null-Betreuung am Wochenende, doppelte<br />

Bezahlung am Samstag und Sonntag<br />

_spürbare Einsatzfreude für den Gast als Regionsmerkmal<br />

_Alternativen zu internationalen Hotelketten => weniger Fremdkapital<br />

_200-Betten – Burgen?<br />

_mehr Qualitätsbewusstsein und biologische Produkte und Speisen und Getränke in der Gastronomie<br />

(Ideenreichtum wäre gefragt)<br />

_florierender Sommertourismus auf Grund intakter Natur und abwechslungsreicher Landschaft<br />

_Förderung von Ganzjahrestourismus für alle Kundengruppen<br />

_Alternativen zum Schitourismus<br />

_Klimawandeldiskussion (z.B. Schneemangel) als Chance zum Umdenken (Sanfter Tourismus)<br />

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VISIONSSTATION<br />

Wirtschaft 2030<br />

Future Briefing<br />

Die <strong>Pongau</strong>er Automobilzuberhörindustrie legt einen ihrer<br />

Schwerpunkte auf Öko-Fahrzeuge und baut eine eigene Automarke<br />

mit luftgetriebenen Fahrzeugen<br />

Gute Ideen werden nicht an der persönlichen Eigenmittelsituation scheitern<br />

Das vor 20 Jahre gegründete Innovationszentrum <strong>Pongau</strong><br />

unterstützt Entrepreneurship und junge ErfinderInnen und<br />

führt sie mit der (regionalen) Wirtschaft zusammen.<br />

Regionale Fachkräfte werden in der regionalen HTL ausgebildet<br />

Fachkräfte, die von außerhalb der Region in den <strong>Pongau</strong> kommen,<br />

finden eine weltoffene, kreative Atmosphäre vor, mit vielen Freizeitmöglichkeiten<br />

<strong>Pongau</strong>er Unternehmen unterstützen ihre MitarbeiterInnen beim<br />

„altersgerechten Arbeiten“ und „lebenslangem Lernen“<br />

mit persönlichen Ausbildungs- und Karriereplänen.<br />

Schulen und Wirtschaft stehen in einem ständigen, standardisierten<br />

Dialog um wirtschaftsnahe Ausbildung zu ermöglichen.<br />

Das Fach „Innovation“ wird als Schulfach ab der 4. Volksschulklasse eingeführt<br />

Oder…<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Manuela Hufnagl, ÖSB Consulting<br />

Wichtigste Themen/Visionen für 2030<br />

� Forcierung von Aus- und Weiterbildung<br />

Betriebsinterne Bildungsmaßnahmen,<br />

Bildungscluster,<br />

Aufwertung der Lehre (sowohl Image, wie auch Allgemeinwissen) um Fachkräfte in der Region<br />

zu fördern und zu halten<br />

� Wirtschaft agiert<br />

...nachhaltig, ist Teil des Ganzen: Wirtschaft, Gesellschaft, Natur<br />

...ökologischer Fußabdruck<br />

Standbeine:<br />

- Tourismus<br />

- weitere Standbeine – mehr Sicherheit, weniger Risiko<br />

- erneuerbare Energieträger<br />

- faire Löhne<br />

Gewinnausschüttung an Mitarbeiter<br />

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Transparenz<br />

- Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

- Förderung von Frauen<br />

- Politikerinnen agieren betriebswirtschaftlich kompetent<br />

fördern Kleinbetriebe<br />

richtige Mischung aus Klein-, Mittel- und Industriebetrieben<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_PolitikerInnen beherrschen / lernen Volkswirtschaft<br />

_ehrliches Wirtschaftsverständnis der Politiker als Ziel vor Ort (Sicherung der kleinbetrieblichen Strukturen) =><br />

gesunde Mischung von Klein- und Großbetrieben und Industrie<br />

_Verwendung Erneuerbarer Energieträger (Biomasse, Windkraft, Solarenergie,...) => Zukunftschancen<br />

_mehr Wirtschaft in kleinen Gemeinden => Dezentralisierung<br />

_die Welt zu Gast im <strong>Pongau</strong> => weiterhin Tourismus, Öffnung nach Außen<br />

_Investition in Forschung<br />

_Hinweis auf Qualität beugt Abwanderung vor<br />

_Arbeitsplatzsicherheit<br />

_Rücksicht auf Bedürfnisse von Frauen!<br />

_Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

_weniger Abhängigkeit vom Tourismus => mehrere Wirtschaftsbereiche und Standbeine<br />

_Wirtschaft ist für die Menschen da<br />

_das vor 20 Jahre gegründete Innovationszentrum <strong>Pongau</strong> unterstützt Entrepreneurship und junge<br />

ErfinderInnen und führt sie mit der (regionalen) Wirtschaft zusammen. => Jungunternehmer<br />

_!Regionale Fachkräfte werden in der regionalen HTL ausgebildet!<br />

_Schulen und Wirtschaft stehen in einem ständigen, standardisierten Dialog um wirtschaftsnahe Ausbildung zu<br />

ermöglichen. => Kooperation / Qualifizierung<br />

_Zusammenschluss mehrerer Unternehmen => Cluster<br />

_Fortbildung / Personalentwicklung erfolgt in den Betrieben => Verantwortung<br />

_Wirtschaft sieht sich als Einheit mit Natur, Gesellschaft, Soziales => Ganzheitlichkeit und soziale<br />

Verantwortung<br />

_gerechtere Löhne und Transparenz und Mitarbeiterbeteiligungen<br />

_bedarfsorientierte Ausbildung<br />

_Aufwertung der Lehrlingsausbildung (sowohl Inhalt, Allgemeinbildung als auch Prestige)<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


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VISIONSSTATION<br />

Wissen und Können 2030<br />

Was muss ein Mensch heute lernen, um 2030 zu bestehen?<br />

Future Briefing<br />

Bildung findet am Wohnort statt<br />

(Aus)Bildung passiert frühzeitig in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.<br />

Im Tourismus werden neue Ausbildungsqualitäten eingeführt.<br />

Was erwarten Fachkräfte aus anderen Regionen vom <strong>Pongau</strong>?<br />

Welche wirtschaftlichen Ressourcen sind bereits vorhanden<br />

und können entwickelt werden bzw. mit anderen Ressourcen<br />

an anderen Standorten verknüpft werden?<br />

Wie kann man Jugendlichen die bereits vorhandene<br />

<strong>Pongau</strong>er Wirtschaft näher bringen, um dem Wegzug<br />

bzw. dem Wegbleiben nach der Ausbildung/Studium<br />

entgegenzuwirken („Im <strong>Pongau</strong> gibt´s ja leider kan Job für mi“)<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Harald Prantl, ÖSB Consulting<br />

Etwa 15 TeilnehmerInnen haben sich im Laufe des Workshops mit dem Thema beschäftigt.<br />

Aufgefallen ist u. a., dass 2 Bürgermeister die regionalen Aktivitäten der VHS hervorgehoben<br />

haben, jedoch diese Aktivitäten im Bezug auf „wirtschaftsnahes Lernen“ als nicht ausreichend<br />

erachtet haben.<br />

Weiters war es den TeilnehmerInnen wichtig, dass das „innovative Lernen“, also das Aufzeigen<br />

von „Möglichkeiten und Innovationen“ bereits im Kindergarten gefördert werden soll, sodass wieder<br />

mehr Individualismus gefördert wird. Das „wirtschaftsnahe“ Nahe lernen wird zwar zukünftig<br />

wichtiger, man sollte aber, nach Ansicht der TeilnehmerInnen, nicht vergessen, die<br />

Allgemeinbildung, sowie den Turnunterricht zu forcieren.<br />

Die Anregung, in Tageszeitungen wie den Salzburger Nachrichten, Stellenangebote nach Regionen<br />

zu „clustern“, wurde als sehr guter Ansatz empfunden, um BewerberInnen aufzuzeigen, wie<br />

viele Stellen es eigentlich im <strong>Pongau</strong> gibt.<br />

• Abgrenzung von anderen touristischen Regionen durch das Herausstreichen von<br />

regionstypischen Merkmalen und das Angebot von Nischenprodukten wie den<br />

Generationentourismus.<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_Flexibilität geistig / örtlich muss in Bezug auf Weiterbildung gefördert werden (Schulfach: „Innovation“)<br />

_Uni für Wintersporttechnik => wird heute noch nicht unterrichtet<br />

_Betreuung in Heimen wird vor Ort stärker ausgebildet<br />

_HTL „Neue Medien“<br />

_Pflege, Betreuung muss individuell werden<br />

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_Telelearning laufend => Hochschulniveau kommt in die Häuser<br />

_Arbeitsplätze werden globaler, Fremdsprachen werden wichtiger (Englisch, romanische Sprachen, slawische<br />

Sprachen)<br />

_Öffnen in der Sprache<br />

_Erfahrung muss im Ausland gesammelt werden<br />

_Weiterbildung vor Ort muss möglich sein<br />

_Bewusstsein für Bildung muss gestärkt werden<br />

_Auslands- Praktika gewinnen an Bedeutung<br />

_Heimatwurzeln kennen – Erfahrungen sammeln – wieder zurückkommen<br />

_selbständige Weiterentwicklung wird zunehmen<br />

_ein „Haus der Bildung“<br />

_„Entdeckerphase“ muss bereits im Kindergarten für Naturwissenschaft genutzt werden<br />

_informelles Lernen muss neu definiert und anerkannt werden und weg von Institutionen<br />

_eher nicht: Bildung findet am Wohnort statt<br />

_(Aus)Bildung passiert frühzeitig im Zusammenhang mit der Wirtschaft auch schon in der Schulzeit, von klein<br />

auf: zu großer Einfluss => rein monetäre Ausrichtung gefährlich => Allgemeinbildung gehört gefördert<br />

_Körperertüchtigung als Alternative<br />

_Stellen in den Salzburger Nachrichten nach Regionen clustern<br />

_Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft fehlt<br />

_soziale Berufe erlangen noch höheren Stellenwert<br />

_ausgeweitetes Bildungsangebot muss zugeschnitten auf die Firmen in die Orte kommen<br />

_finanzielle Möglichkeiten für höhere Ausbildung<br />

_EnergieberaterInnen vor Ort<br />

_Versorgungsnetz (Kinderbetreuung) muss in ganzheitliches System passen<br />

_nicht-berufsbezogene Erwachsenenbildung wird massiv gefördert (Kultur, persönliche, soziale Kompetenz)<br />

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VISIONSSTATION<br />

Natur und Landschaft 2030<br />

Future Briefing<br />

Almen, Wiesen und Weiden prägen das Landschaftsbild im <strong>Pongau</strong><br />

und geben der Landschaft in jeder Jahreszeit ein neues Gesicht.<br />

20% der Fläche für Schipisten wurden aufgelassen und renaturiert<br />

und sind aus der Ferne nicht mehr als solche erkennbar.<br />

In jedem neuen Siedlungs- und Gewerbegebiet werden landschaftlich<br />

und ökologisch wertvolle Flächen entwickelt und als Rückzugs- und<br />

Erholungsbereiche für BewohnerInnen und MitarbeiterInnen angeboten.<br />

Alle Schutzgebiete wurden aufgehoben.<br />

Oder ..<br />

Wo ist ein langfristiger Schutz der Natur- und Landschaftsräume<br />

unbedingt notwendig (Karte)?<br />

Welche Formen der wirtschaftlichen Nutzung der Landschaft<br />

und des Naturraumes wird es geben?<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Claudia Schönegger (Regioplan Ingenieure)<br />

„schützen“ …. Wert und Schutz des Naturraumes und der Landschaft<br />

• Naturraum wir für sowohl im Alltag der BewohnerInnen als auch für den Tourismus an<br />

Bedeutung und Stellenwert gewinnen<br />

• Schutzgebiete und Schutz des Naturraumes wurden grundsätzlich nicht hinterfragt – formaler<br />

(rechtlicher) Schutz von wertvollen Gebieten wird als notwendig erachtet – „…es wird noch mehr<br />

Schutzgebiete werden – z.B. Ruhezonen Alpenkonvention“<br />

• Wasser als „Schutzgut“ steigt in der Bedeutung – Sensibilisierung in Bevölkerung<br />

• Wald – Schutzwaldfunktion, mehr Wildnisgebiete<br />

„nützen“ … Aufgaben des Naturraumes und der Landschaft<br />

• Kapital Landschaft und Naturraum für wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung des Tourismus –<br />

kontroverse Diskussion (direkte oder nur indirekte Wertschöpfung?)<br />

• Direkte Wertschöpfung aus „Eintrittsgebühren“ für Touristen (nicht aber für Einheimische) für<br />

Landschaftsbenützung - vor allem dieser Punkt wurde intensiv und kontrovers diskutiert<br />

• Indirekte Wertschöpfung – Grundlage, dass Tourismus betrieben werden kann – naturnaher<br />

(Ruhe)tourismus als Chance – „… das reicht“<br />

• Thema Schipisten: kaum Ideen und keine spezielle Wahrnehmung<br />

• Naturraum und Landschaft als Lebensgrundlage für die Landwirtschaft<br />

• Durch bessere Wertschöpfung aus der Landwirtschaft und den Produkten keine Förderung für<br />

Landwirte (z.B. für Landschaftspflege) mehr erforderlich<br />

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Naturraum – Umwelt – Energie (Siedlungswesen)<br />

• Landschaftswahrnehmung von der „Straße“ aus – Tunnelblick durch Lärmschutzmaßnahmen,<br />

die in Hanglagen ohnehin keine Wirkung haben<br />

• baurechtliche Bedingungen öffnen und neue Möglichkeiten bei Bau von Wohnhäusern für<br />

regenerative Energie (Sonnenkollektoren….) schaffen<br />

• Wohnqualität und Arbeitsqualität durch gestaltete Freiträume<br />

Grundsätzlich sehr idealistische und naturraumbezogene Werthaltungen und Visionen „…das<br />

Kapital für die Zukunft“– Flächenfreihaltung (v. a. über 1000m) wird als selbstverständlich<br />

angesehen, Handlungsbedarf zur aktiven Flächengestaltung und Freiraumnutzung sind aber noch<br />

kaum Thema<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_Almen, Wiesen und Weiden prägen das Landschaftsbild im <strong>Pongau</strong> und geben der Landschaft in jeder<br />

Jahreszeit ein neues Gesicht. +Kühe, Tiere<br />

_!In jedem neuen Siedlungs- und Gewerbegebiet werden landschaftlich und ökologisch wertvolle Flächen<br />

entwickelt und als Rückzugs- und Erholungsbereiche für BewohnerInnen und MitarbeiterInnen angeboten.!<br />

_alle Schutzgebiete wurden aufgehoben => KATASTROPHE!<br />

_Stellenwert von Natur und Landschaft wird weiter steigen => ebenso das Bewusstsein für intakte Natur<br />

_Wasser wird höheren Stellenwert bekommen<br />

_Gemeinden bauen auf Generationslandschaften (Parks,...) damit die Menschen im Gespräch bleiben,<br />

eingebunden in die Natur<br />

_bis 2012 vorsichtige Nutzung des Baulandes => dann: Stopp => ab 2012 vor allem nach Innen verdichten und<br />

revitalisieren<br />

_bestehende Naturlandschaft = das „Kapital“ für künftigen Tourismus<br />

_Landschaft für kleinräumige Landwirtschaft: Bioprodukte, gesunde Ernährung, gesunder Lebensraum<br />

_Einbindung der Verkehrswege in die Landschaft (statt Wände sollen Sträucher gepflanzt werden) => kein<br />

Tunnelblick<br />

_Wahlfreiheit für Erneuerbare Energie => verpflichtende neutrale Beratung<br />

_Balance zwischen Mensch und Natur: Mehr Niedrigenergie- und Passivhäuser<br />

_Landschaften benützen und genießen gegen Bezahlung (zur Erhaltung der Umwelt) => Schreckensszenario?<br />

_Öffentliches Interesse für Landschaft, Umwelt und Landwirtschaft ist hoch => Bezahlung der<br />

Umweltleistungen<br />

_Selbsterhaltung => Landschaft durch aktive Landwirtschaft<br />

_Freiraum zur Regeneration<br />

_Schutzfunktion des Waldes<br />

_es wird mehr Wildnis geben<br />

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VISIONSSTATION<br />

Landwirtschaft – Qualitätsprodukte<br />

Future Briefing<br />

In jedem <strong>Pongau</strong>er Gasthaus werden mindestens 5 Speisen<br />

angeboten, die zu 100% aus regionalen Produkten erzeugt werden.<br />

Spezialprodukte aus der Biolandwirtschaft werden Exportschlager<br />

Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sind die wichtigsten<br />

Wärmelieferanten in der Region und bieten neue Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />

Ein Liter Milch ist maximal 50km zwischen Kuh und Konsumenten<br />

auf Reisen und kostet 3 €.<br />

Oder …<br />

Welche Betriebsformen gibt es in der Landwirtschaft und wie werden die Flächen in Zukunft<br />

genutzt werden?<br />

Welche Produkte werden Vorort „erzeugt“ und wen braucht es dazu? – wie sieht es in der<br />

regionalen Speiskammer aus?<br />

Future Visions<br />

Gedächtnisprotokoll: Stefanie Zobl (Regioplan Ingenieure)<br />

• Der Multifunktionalität der Landwirtschaft wird ein hoher Stellenwert beigemessen –<br />

Landwirte sind keineswegs NUR Landschaftspfleger:<br />

• Die Produktion von gesunden, qualitativ hochwertigen, naturnahen (Bio-)lebensmittel und die<br />

Funktion der Landwirtschaft in der Landschaftspflege sind von gleich hoher Bedeutung, bilden<br />

die Basis für hohe Lebensqualität in der Region und tragen maßgeblich zu einer florierenden<br />

Tourismuswirtschaft bei.<br />

• Hierfür ist es wichtig, eine funktionierende Alm- und Landwirtschaft in der Region zu erhalten und<br />

zu entwickeln - die Authentizität muss erhalten werden – die Landwirtschaft darf keinesfalls zur<br />

„Kulisse“ für die Tourismuswirtschaft werden.<br />

• Es gilt nicht nur neue Qualitätsprodukte zu entwickeln sondern auch bereits vorhandene<br />

regionale Spezialitäten zu veredeln – diese gehören wieder bevorzugt auf die heimischen<br />

Speisekarten (z.B. Bauernkrapfen, Schwarzbeernocken, Käse, Wurst,…).<br />

• Die Wirte sollen angehalten werden, nicht nur die „Gustostückerl“ vom Rind und Schwein zu<br />

verarbeiten und anzubieten – sondern alle Teile vom „Rüssel“ bis zum Schwanz“.<br />

• Kundeninformation soll den Stellenwert einer funktionierenden, nachhaltigen Landwirtschaft als<br />

Basis für die Lebensqualität und für die Gesundheit der Menschen bewusst machen –<br />

insbesondere Kinder und Jugendliche müssen durch Informationen angesprochen und für die<br />

Bedeutung der regionalen Landwirtschaft und Produkte sowie deren Geschmack sensibilisiert<br />

werden (z.B. durch Gesunde Buffets in Schulen)<br />

• Neue innovative Produktions- und Vertriebssysteme durch „kurze Wege vom Produzenten zum<br />

Konsumenten“ tragen zur Wertschöpfung regionaler Produkte bei und minimieren dadurch<br />

Transportkosten und CO2-Ausstoß (Bsp. Mobile Käserei)<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


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• Qualitativ hochwertige Landwirtschaftliche Produkte dürfen ihren Preis haben – der Preis<br />

beinhaltet sozusagen die „Multifunktionalität der Landwirtschaft“: naturnahe Produktion von<br />

Lebensmitteln, Landschaftspflege durch nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen,<br />

Lebensqualität,….<br />

• Landwirtschaft ist im Jahr 2030 „IN“.<br />

Future Visions:<br />

Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />

_Spezialprodukt aus der Biolandwirtschaft wird Exportschlager!<br />

_Veredelung der regionalen Produkte (Bauernkrapfen, Fleischkrapfen, Schwarzbeernocken,<br />

Vogelbeerschnaps) und Produktionssystem (z.B.: Mobile Käserei)<br />

_innovatives Vertriebssystem ermöglicht kurze Wege im Vertrieb, Verkauf regionaler Produkte<br />

_Biosupermarkt mit <strong>Pongau</strong>er Produkten<br />

_gesunde Landwirtschaft ist Gesundheit für die Menschen, speziell für Jugend! (Konsumenteninformation)<br />

_Verwertung vom Rüssel bis zum Schwanz!<br />

_Qualität darf ihren Preis haben (Bioprodukte)<br />

_Landwirtschaft nicht nur als Produktionszweig => sondern auch (Neben)faktoren: Landschaftspflege, Klima<br />

Transportkosten / Verkehr, (Minimierung durch regionale Produkte)<br />

_Erhaltung und Entwicklung der Almwirtschaft => insbesondere für den <strong>Pongau</strong> (Kulturwurzeln) , Produktion<br />

von landwirtschaftlichen Produkten und (Neben)faktor: Tourismus, Freiraum => jedoch nicht als Kulisse für<br />

Tourismus<br />

_es gibt unzählige neue Qualitätsprodukte deren Entwicklung gefördert wird!! =< Vielfalt<br />

_nachhaltige Qualitätsorientierte Landwirtschaft ist „in“ (Werbung)<br />

_Unterstützung der Frauen in der Landwirtschaft<br />

_Umdenken in den Schulen => gesundes Buffet<br />

_Sensibilisierung der Kinder für Landwirtschaft, regionale Produkte (Geschmack), Landschaft und Natur<br />

2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation zum GemeindevertreterInnen-Tag<br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Inhalt:<br />

A) Programm und Ablauf<br />

B) Interview mit Bgm. Hans Weitgasser, Vorsitzender der <strong>Pongau</strong>er<br />

Bürgermeister-Konferenz und Bürgermeister Dr. Peter Brandauer,<br />

Obmann des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong>.<br />

C) Vorstellung eines Entwurfs zu Qualitätsstrategien<br />

anhand eines vereinfachten Strukturmodells<br />

zu den Themen:<br />

_ Naturraum und Kulturlandschaft<br />

_ Mobilität und Verkehr<br />

_ Kooperation, Standortkooperation<br />

sowie eine Zusammenfassung der Diskussion zu den Themen<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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A) Programm und Ablauf GemeindevertreterInnen-Tag<br />

Programm<br />

13.30 Willkommen durch Bgm. Illmer, Pfarrwerfen<br />

15.00 Pause<br />

Was kann ein regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong>?<br />

Wo liegen die Unterschiede zu einem Regionalen Raumordnungsprogramm?<br />

Interview mit<br />

Bgm. Hans Weitgasser, Vorsitzender der <strong>Pongau</strong>er Bgm.-Konferenz<br />

und<br />

Bgm. Dr. Peter Brandauer, Obmann des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong><br />

Vorstellung eines Entwurfs zu Qualitätsstrategien anhand eines<br />

vereinfachten Strukturmodells durch das Fachteam zu den<br />

Schwerpunktthemen:<br />

_ Naturraum und Kulturlandschaft<br />

_ Mobilität und Siedlungsentwicklung<br />

_ Kooperation, Standortkooperation<br />

15.15 Diskussion der Schwerpunktthemen in Arbeitsgruppen<br />

Je eine Arbeitgruppe zu jedem Schwerpunktthema.<br />

Wechsel: Möglichkeit für die TeilnehmerInnen auch noch zu den<br />

anderen Schwerpunktthema beizutragen.<br />

17.00 Aufbruch<br />

Bericht aus den Arbeitsgruppen ins Plenum<br />

Freie Diskussion im Plenum<br />

Ergänzungen zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe<br />

„Regionsaufstellung“<br />

Moderation: Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Ablauf der Veranstaltung<br />

Beim GemeinderätInnentag wurde ein erster Entwurf für Qualitätsstrategien zur<br />

räumlichen Entwicklung im <strong>Pongau</strong> anhand einer Karte zum räumlichen Strukturmodell<br />

(Funktionen der Gemeinden, Kooperationsräume, Standortentwicklung vorgestellt.<br />

Die Schwerpunktthemen waren:<br />

� Naturraum und Kulturlandschaft<br />

� Mobilität und Siedlungsentwicklung<br />

� Kooperation, Standortkooperation<br />

Gerade zu diesen Fragen sind die Vorstellungen und Meinungen der Gemeindevertreter/innen<br />

besonders wichtig.<br />

Festsaal Pfarrwerfen:<br />

Anregende und konstruktive Diskussion an Thementischen und im Plenum<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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B) Was kann ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

und wo liegen die Unterschiede zu einem<br />

Regionalprogramm?<br />

Zusammenfassung des Interviews von Sibylla Zech mit Bürgermeister Hans Weitgasser,<br />

Vorsitzender der <strong>Pongau</strong>er Bgm.-Konferenz und Bürgermeister Dr. Peter<br />

Brandauer, Obmann des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong>.<br />

4 Das Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) gibt den Regionalverbänden die Möglichkeit<br />

selbst die künftige Entwicklung in ihrer Region zu planen. Dafür sind folgende<br />

Instrumente vorgesehen. Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> (RegEK) und<br />

das Regionalprogramm. Der <strong>Pongau</strong> ist gerade dabei ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

zu erstellen. Gemäß ROG kann ein RegEK durch den <strong>Regionalverband</strong> zur<br />

Verbesserung der Koordination der Mitgliedsgemeinden erstellt werden und besitzt<br />

keine unmittelbare Rechtskraft. Der Verband kann dafür Schwerpunktthemen, die<br />

für die räumliche Entwicklung in der Region bedeutend sind, selbst auswählen.<br />

4 Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> ist eine Grundlage für ein Regionalprogramm<br />

– es ersetzt dieses aber nicht. Ein Regionalprogramm wird räumlich detaillierter erarbeitet<br />

und verordnet und legt damit die regionale räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong><br />

verbindlich fest. Die Örtliche Raumordnung hat sich aufbauend darauf an den<br />

regional bedeutsame Festlegungen zu orientieren. Bis zur Erstellung eines neuen<br />

Regionalprogramms durch den <strong>Regionalverband</strong> ist jedoch das 1986 durch das<br />

Land erstellte und verordnete Entwicklungsprogramm <strong>Pongau</strong> (<strong>Pongau</strong>plan) gültig.<br />

4 Der <strong>Pongau</strong> bestimmt selbst was im <strong>Pongau</strong> in Zukunft passieren soll. Das regionale<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> ist keine Verordnung von „Oben“ sondern eine Übereinkunft<br />

der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden. Jede Gemeinde wird auch in Zukunft selbst für ihre Vorteile<br />

sorgen müssen. Trotzdem ist es wichtig auch regional, d.h. für den gesamten<br />

<strong>Pongau</strong> zu denken. Von Bedeutung ist dabei vor allem die gute Abstimmung des<br />

künftigen gemeinsamen Weges mit allen Gemeinden des <strong>Pongau</strong>. Es ist dem <strong>Regionalverband</strong><br />

daher auch ein großes Anliegen das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

mit den GemeindevertreterInnen zu diskutieren.<br />

4 Der <strong>Pongau</strong> und seine Gemeinden sollen auch für künftige Generationen lebenswert<br />

bleiben. Dazu zählt die Erhaltung der Landschaft und der Natur genauso wie<br />

eine starke Wirtschaft und ein funktionierendes „Miteinander“. Deshalb sind ein<br />

Konzept und Qualitätsstrategien für die Zukunft erforderlich. Wichtig dabei ist es kooperativ<br />

zu denken, insbesondere wenn man bedenkt, dass der <strong>Pongau</strong> im Konkurrenzkampf<br />

zu anderen Regionen und besonders zum Ballungsraum Salzburg steht.<br />

4 Der Prozess der Erstellung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es stellt einen zusätzlichen<br />

Mehrwert dar. Im Zentrum aller Bemühungen steht heute und auch in<br />

Zukunft immer der Mensch – der persönliche Entfaltungsspielraum und die Verankerung<br />

der Einzelnen in ihren Gemeinden und der Region. Die Möglichkeiten zum<br />

Austausch und zur Diskussion der zukünftigen Entwicklung bei den Veranstaltungen<br />

trugen bereits wesentlich zur Bewusstseinsbildung sowie zur Kooperations- und<br />

Gesprächskultur bei. Die Verknüpfung von Fakten mit den unterschiedlichen Sichtweisen<br />

und persönlichen Erfahrungshintergründen der TeilnehmerInnen ermöglicht<br />

die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen mit „Bodenhaftung“ in der Region.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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C) Vorstellung eines Entwurfs zu Qualitätsstrategien<br />

anhand eines vereinfachten Strukturmodells zu den Themen:<br />

_ Naturraum und Kulturlandschaft<br />

_ Mobilität und Verkehr<br />

_ Kooperation, Standortkooperation<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Qualitätsstrategie<br />

Naturraum und Kulturlandschaft<br />

Input des Fachteams<br />

Dem Naturraum mit seiner beeindruckenden Gebirgskulisse, den reich strukturierten<br />

Landschaftsräumen und den attraktiven Ausflugsangeboten wurde in den regionalen<br />

Werkstätten hohes Potenzial sowohl für die Lebensqualität als auch für die<br />

regionale Wirtschaft und hier im Besonderen für die Tourismuswirtschaft beigemessen.<br />

Naturraum und Kulturlandschaft tragen maßgeblich zur regionalen Identität bei.<br />

Neben den über die Grenzen des <strong>Pongau</strong> hinaus bekannten Schigebieten sind es<br />

vor allem die naturräumlichen Kleinode wie z.B. der Jägersee, die Kinderalm in St.<br />

Veit, die Almen im Großarl- und Gasteinertal, die Aussichtspunkte Rossbrand und<br />

Hochgründeck („heiliger Berg des <strong>Pongau</strong>“) sowie Forstauwinkel und das Blühnbachtal,<br />

die besonders stark im Bewusstsein der Region verankert sind.<br />

In der „harten Schale“ des <strong>Pongau</strong> sind bereits zahlreiche Schutzgebiete ausgewiesen,<br />

die zum Teil auch für das Grüne Netz Europas Bedeutung haben (vgl. Natura<br />

2000 Gebiete Kalkhochalpen, Nationalpark Hohe Tauern, Tennengebirge).<br />

Weite Bereiche, die derzeit vor allem für einen naturraumorientierten Tourismus erfolgreich<br />

entwickelt und vermarktet werden (vgl. Salzburger Almenweg) unterliegen<br />

derzeit keinem gesonderten Schutzstatus, bergen jedoch die Grundlage für eine<br />

saisonal ausgewogene Tourismusentwicklung und die verstärkte Positionierung des<br />

<strong>Pongau</strong> auch für den Sommergast. Die Forcierung eines naturraumorientierten<br />

(Sommer)tourismus ist Kern einer Anpassungsstrategie, die den prognostizierten<br />

Veränderungen des Klimas (Ansteigen der Schneegrenze) und den Trends für einen<br />

Individualurlaub mit gelenkten Wildniserlebnissen und Rückzugsmöglichkeiten<br />

Rechnung trägt. Dafür gilt es, die Basis einer „intakten und attraktiven Landschaft“<br />

langfristig zu erhalten.<br />

Neben den Landschaftsräumen und ihrer Bedeutung für die touristische Positionierung<br />

ist es aber auch die kleinräumige, siedlungsnahe Kulturlandschaft in den Tallagen<br />

und Hangbereichen, die maßgeblich zum Erscheinungsbild und zur Charakteristik<br />

des <strong>Pongau</strong> beiträgt. Tendenzen der Verwaldung und Änderung der landwirtschaftlichen<br />

Bewirtschaftungsform sind in Ansätzen bereits erkennbar. Diesen soll<br />

durch eine verstärkte Berücksichtigung im Rahmen der konzentrierten Entwicklung<br />

von Siedlungs- und Gewerbe an geeigneten Standorten und durch die Stärkung der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe Rechnung getragen werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Allgemeine Ziele<br />

4 Ausgewogene Balance zwischen „schützen“ und „nützen“ des Naturraumes. Abstimmung<br />

v. a. mit touristischer Nutzung, Rohstoffabbau, Energiegewinnung<br />

4 Erhalt der hohen Qualität der Naturraumausstattung auch als Grundlage für einen<br />

naturraumbetonten Tourismus, z. B. Salzburger Almenweg<br />

4 Entwicklung der Kulturlandschaft in siedlungsnahen Bereichen als Bestandteil der<br />

Wohn- und Lebensqualität<br />

4 Sicherung der für die Landwirtschaft erforderlichen Flächen in Tallagen, gut bewirtschaftbaren<br />

Hanglagen sowie attraktiven Almbereichen<br />

Um die allgemeinen Ziele langfristig sicherstellen zu können, sind Maßnahmen<br />

durch die Gemeinden und die Region notwendig, die das Funktionieren der gemeindeübergreifenden<br />

Landschaftsräume sicherstellen können. Dazu zählen zum<br />

einen der Verzicht auf Nutzungen, die das Landschaftsbild und den Charakter der<br />

Landschaft negativ beeinträchtigen können und zum anderen die behutsame Entwicklung<br />

spezifischer Angebote dort, wo die höchsten Synergien mit bestehenden<br />

Nutzungen und Erschließungen zu erwarten sind (Räume mit infrastrukturbetontem<br />

Tourismus).<br />

Qualitätsraum Landschaft<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

Qualitätsstrategie<br />

Naturraum und Kulturlandschaft<br />

Landschaftsräume,<br />

Funktionen<br />

Veränderungen in der<br />

Landschaftsstruktur<br />

Infrastrukturbetonter Tourismus<br />

Qualitätsraum Landschaft<br />

mit naturraumorientiertem Tourismus<br />

Rückzugsorte der Regionsbevölkerung<br />

Alpine Gebirgskulisse mit Schutzgebieten<br />

von überregionaler Bedeutung


4 Vorrangige Nutzung der Qualitätsräume Landschaft für naturraumorientierten Tourismus<br />

– keine zusätzliche Schierschließungen bzw. Maßnahmen mit hohem Eingriffpotenzial<br />

4 Konkretisierung der Qualitätsräume im Rahmen der örtlichen Raumplanung bzw. im<br />

Rahmen der Erstellung eines Regionalprogramms<br />

4 quantitatives Ziel: mindestens gleiches Flächenausmaß wie bestehende Schipisten<br />

– bei Neuanlage von Schipisten, Golfanlagen u. a. zusätzliche Nennung von Qualitätsräumen<br />

4 Keine Neuaufforstung von Waldflächen in Bereichen hohem Waldzuwachs – Waldumwandlung<br />

statt Ersatzaufforstung<br />

Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus<br />

4 Standortentscheidungen für zusätzliche touristische Infrastruktur nur durch gemeinsame<br />

Abstimmung der Gemeinden innerhalb der Räume mit infrastrukturbetontem<br />

Tourismus<br />

4 freiwillige Einhaltung von erhöhten Prüfkriterien für neue Erschließungsmaßnahmen<br />

– z. B Landschaftsbildgutachten, Abstimmung mit Angeboten zum naturraumorientierten<br />

Tourismus (z. B Wanderwege, Ausflugsziele im Sommer...)<br />

4 Vorrangige Errichtung von neuen Infrastrukturangeboten (Beherbergung, Freizeit..<br />

in den bestehenden touristischen Zentren)<br />

Räume mit wahrnehmbaren Veränderungen der Landschaftsstruktur<br />

4 Festlegung und Nennung von ökologisch und landschaftlich wertvollen Räumen<br />

durch die Gemeinden, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für z. B Rohstoffabbau<br />

entwickelt bzw. renaturiert werden sollen – Aufbau eines regionalen<br />

Ausgleichsflächenpools“<br />

4 „Runder Tisch Rohstoffabbau“<br />

Prüfung der Möglichkeiten zur Erstellung von Talschaftskonzepten gemeinsam mit<br />

den Abbauunternehmen<br />

Zusammenfassung der Diskussion:<br />

4 Bei der Detaillierung der Qualitätsräume für einen naturraumorientierten Tourismus<br />

soll die mögliche Verbindung des Schigebietes zwischen Forstau – Schladming/Reiteralm<br />

sowie Forstau und Radstadt berücksichtigt werden.<br />

4 Neben der unumstrittenen Bedeutung des Wintertourismus für die Region sind Strategien<br />

für den Ausbau des Sommertourismus sinnvoll und notwendig. In diesem<br />

Zusammenhang wurde die mögliche künftige „Schneegrenze 1.500 m“ heftig diskutiert.<br />

Grundsätzlich soll es nicht zu Einschränkungen für Investitionen für touristische<br />

Infrastruktur unterhalb von 1.500 m kommen, dem Anspruch nachhaltigen<br />

Wirtschaftens muss aber verstärkt Rechnung getragen werden. Es wird in diesem<br />

Zusammenhang darauf hingewiesen, dass das RegEK keine vergleichbaren Festlegungen,<br />

die sich auf eine bestimmte Höhenlage beziehen, enthält.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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4 Kern der Entwicklungsstrategie im RegEK ist die Stärkung des Sommertourismus<br />

und der Erhalt der naturräumlichen Grundlagen und Besonderheiten dafür. Die Region<br />

sollte ihr Potenzial in Bezug auf die Folgen des Klimawandels offensiv als<br />

Chance sehen und nutzen.<br />

4 Seitens des Landes werden aktuell alle bestehenden Schigebiete digital erfasst<br />

bzw. aktualisiert und damit detaillierte Grundlagen für weitere Planungsschritte geschaffen.<br />

Derzeit bestehen im Land Salzburg gesamt ca. 4.650 ha Schipisten davon<br />

werden derzeit ca. 3.000 ha beschneit. Auf den <strong>Pongau</strong> entfallen ca. 1.740 ha Schipisten<br />

(ca. 1.300 ha beschneit). Die Ergebnisse für den <strong>Pongau</strong> werden mit Anfang<br />

Dezember vorliegen.<br />

4 Neben den flächenbezogenen Aussagen im RegEK sollen auch Kriterien für Standortentscheidungen<br />

zur Beherbergungsinfrastruktur bzw. für Feriendörfer regional<br />

abgestimmt und durch die Gemeinden der Region getragen werden.<br />

Seitens des Landes bestehen dazu folgende Vorgaben bzw. Empfehlungen:<br />

o Kriterienkatalog zur Begutachtung von Standorten für Feriendörfer (Empfehlung<br />

der örtlichen Raumplanung)<br />

o Änderung des Landesentwicklungsprogramms (LEP = Verordnung des Landes)<br />

mit Vorgaben für touristische Infrastruktur / Beherbergungsinfrastruktur – Vorgabe<br />

im LEP z.B. Lage im Dauersiedlungsraum<br />

Da der Druck auf die einzelnen Standortgemeinden zur Ausweisung von Flächen für<br />

Feriendörfer sehr hoch ist und die Wirkungen dieser Angebote in der Region als<br />

bedeutsam eingestuft werden, soll das Thema in den Teilregionsgesprächen nochmals<br />

verstärkt angesprochen werden und mit Unterstützung des Landes Maßnahmen<br />

und Empfehlungen zur Vorgangsweise getroffen werden (Vorgaben des Landes,<br />

die eine Ablehnung durch die Gemeinde erleichtern würde, wären wünschenswert).<br />

In der Diskussion wurde der grundsätzliche Verzicht auf Feriendörfer in den<br />

Raum gestellt, die Möglichkeit, dazu einen regionalen Konsens zu finden, muss aber<br />

geprüft werden.<br />

4 Zum Thema „Rohstoffabbau“ wurde seitens des Landes auf den aktuellen Stand der<br />

Arbeiten für einen Österreichischer Rohstoffplan, der Eignungsbereiche für den<br />

Rohstoffabbau aufbauend auf die geologischen Gegebenheiten in der Region ausweist,<br />

hingewiesen. Diese planerischen Empfehlungen werden aus Sicht der<br />

Raumplanung noch überprüft und könnten gemeinsam mit der Region weiter konkretisiert<br />

werden.<br />

4 In Bezug auf die Aussagen und Anregungen zur Kulturlandschaft wurde das übergeordnete<br />

Ziel der „flächendeckenden Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche<br />

Betriebe“ ergänzt.<br />

4 Der Bereich Paarseen (St. Veit – Dorfgastein) sollte als „Rückzugsort für die Regionsbevölkerung“<br />

im Strukturmodell ergänzt werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Zell am See<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Qualitätsstrategie<br />

Mobilität und Raumentwicklung<br />

Input des Fachteams:<br />

4 Siedlungsentwicklung und Öffentlicher Verkehr werden strikt aufeinander abgestimmt.<br />

4 Für bisher schlecht erschlossene Siedlungen - Ausbau des ÖV-Angebotes.<br />

4 Neues Bauland nur im Einzugsbereich von Bahnhöfen und Haltestellen.<br />

4 Die Dichte der Bebauung ist abhängig von der Erschließungsqualität im Öffentlichen<br />

Verkehr.<br />

4 Neue publikumsintensive Nutzungen entstehen vorrangig in Knotenpunkten des Öffentlichen<br />

Verkehrs.<br />

Goldegg<br />

Mühlbach<br />

Dorfgastein<br />

Bad Hofgastein<br />

Badgastein<br />

Böckstein<br />

Sportgastein<br />

Werfen<br />

Pfarrwerfen<br />

Bischofshofen<br />

St. Veit<br />

Schwarzach<br />

Großarl<br />

Hüttschlag<br />

Salzburg<br />

Mallnitz<br />

Werfenweng<br />

St. Johann<br />

Wagrain<br />

Hüttau<br />

Kleinarl<br />

Abtenau<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

St. Martin am Tg.<br />

Eben<br />

Flachau<br />

Lungau<br />

Radstadt<br />

Altenmarkt<br />

Filzmoos<br />

Untertauern<br />

Forstau<br />

Qualitätsstrategie<br />

Mobilität und Raumentwicklung<br />

Schladming<br />

ÖV-Achsen und<br />

Verknüpfungspunkte<br />

Tauernautobahn<br />

Achse Schiene / Haltestelle<br />

Neue Haltestelle Schiene (Auswahl)<br />

Achse / Haltestelle Schnellbus<br />

Hauptachse Bus<br />

Sonstige Achse Bus<br />

Knoten


Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />

BAHN<br />

BUS<br />

Hauptachse<br />

BUS<br />

Sonstige<br />

Rufbus/AST<br />

Knoten<br />

Möglichkeiten<br />

pro Tag u.<br />

Richtung<br />

(Kurspaare)<br />

mind. 20<br />

Ziel mind. 20<br />

Mind. 3<br />

ÖV-Achsen<br />

Dichte<br />

(GFZ)<br />

mind. 1,0<br />

mind. 0,5<br />

Zusätzliche Empfehlungen<br />

Wohnen und Gewerbe<br />

Max. Entf.<br />

Haltestelle<br />

(Gehzeit)<br />

10 Minuten<br />

5 Minuten<br />

ÖV-Angebot verbessern<br />

mind. 20 Möglichkeiten pro Tag u. Richtung<br />

Masterpläne für<br />

zentrale Standorte<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Zentrale<br />

Einrichtung,<br />

Schulen<br />

gut geeignet<br />

geeignet<br />

PublikumsintensiveTourism.einrichtung<br />

Mindest-<br />

ÖV-Angebot<br />

während<br />

Saison!<br />

vorrangiger Standort<br />

für neue Einrichtungen<br />

4 An allen regelmäßig bedienten Bahnhöfen, Haltestellen und wichtigen Bushaltestellen<br />

sind herzustellen:<br />

_ Ausreichend Parkplätze (Park&Ride)<br />

_ Abstellplätze für Fahrräder (Bike&Ride)<br />

4 Bauland für Wohnen ist nur dort zulässig, wo Einrichtungen der Nahversorgung und<br />

Naherholung zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut erreichbar sind<br />

4 Betriebliches Mobilitätsmanagement für alle Betriebe mit mehr als 50 Arbeitsplätzen.<br />

Die Gemeinden initiieren gemeinsam mit dem <strong>Regionalverband</strong>, mobilito und<br />

der Wirtschaftskammer diese betrieblichen Maßnahmen.<br />

4 Bei regional bedeutsamen Gewerbegebieten wird neben einer optimalen Straßenanbindung,<br />

die Errichtung einer Anschlussbahn vorgesehen.<br />

Trassen für Anschlussbahnen werden freigehalten.<br />

Zusammenfassung der Diskussion:<br />

4 Grundsätzlich wird das Prinzip der Abstimmung von ÖV-Erschließung und Siedlungsentwicklung<br />

als sehr sinnvoll angesehen.<br />

4 In manchen Gemeinden würde aber die strikte Anwendung der Prinzipien bedeuten,<br />

dass kein Bauland mehr verfügbar ist. Das wäre abzulehnen und ist unrealistisch.<br />

4 Die Schaffung von Ausnahmen von der Regel ist daher notwendig: in besonders zu<br />

begründenden Fällen ist ein Abweichen von den Qualitätsstandards zulässig.


4 Bedarfsorientierte Angebote (Anruf-Sammel-Taxi, Rufbus) sollen Gebiete erschließen,<br />

die derzeit nicht oder schlecht erschlossen sind. Dies sollte als Zielsetzung<br />

festgehalten werden.<br />

4 Angesprochen wurde die Problematik, dass ein attraktiver Nahverkehr auf der<br />

Schiene nicht überall garantiert werden kann. Ein Ausrichten der Siedlungsentwicklung<br />

auf Haltestellen die nicht mehr regelmäßig bedient werden erscheint nicht<br />

zweckmäßig.<br />

4 Vorschlag (neu): Wenn die ÖBB wie geplant einen attraktiven Nahverkehr auf der<br />

Schiene zwischen Radstadt und Schwarzach (wieder-)aufbauen wird als Pilotprojekt<br />

auf dieser Achse eine Optimierung von Bahnangebot und Siedlungsentwicklung angestrebt.<br />

Konkret wird ein Siedlungs- und Verkehrskonzept nach den Zielsetzungen<br />

des REK <strong>Pongau</strong> für diese Achse erstellt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass<br />

durch die Einbeziehung aller Akteure (ÖBB, Land, Gemeinden, Region) die Bedienung<br />

auf der Schiene nachhaltig gesichert werden kann. Eine Einführung eines<br />

Stundentaktes auf der genannten Achse macht aus fachlichen Gründen ohnehin nur<br />

dann Sinn, wenn zumindest die Haltestellensituation angepasst wird!<br />

4 Die Beschränkung von Bauland auf Bereiche in fußläufiger Entfernung zu Nahversorgungseinrichtungen<br />

sollte relativiert werden. Der Grundsatz sollte sich auf neuausgewiesenes<br />

Bauland beschränken.<br />

4 Mehrmals unterstrichen wurde das Ziel, dass überall genügend Park+Ride-<br />

Stellplätze angeboten werden sollen.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Qualitätsstrategie<br />

Kooperation, Standortkooperation<br />

Input des Fachteams:<br />

Interkommunale Kooperation ist in Europa ein Thema mit Konjunktur. Grundsätzlich<br />

entscheiden sich die Gemeinden für eine gemeinsame Aufgabenerfüllung aus verschiedenen<br />

– vorwiegend ökonomischen Gründen. Es gibt Aufgaben bei denen die<br />

Finanznot den Gemeinden zu schaffen macht, so dass sie die „economies of scale“<br />

nutzen wollen – wie z.B. beim Betrieb gemeinsamer Bauhöfe oder bei der Altenbetreuung<br />

sowie organisatorische Gründe z.B. Erfahrungsaustausch. Es gibt aber<br />

auch Herausforderungen, die nur im Verbund befriedigende Resultate erwarten lassen<br />

– wie z.B. die Herausbildung überregional wirksamer Standortbedingungen und<br />

Wirtschaftscluster oder der Umgang mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen.<br />

Im <strong>Pongau</strong> wird bereits kooperiert, z.B. bei der Wasserver- und Entsorgung, Abfallentsorgung,<br />

beim Öffentlichem Nahverkehr, bei sozialen Diensten, im Tourismus,<br />

im Schulwesen, beim Standesamt, im Staatsbürgerschaftswesen, bei gemeinsamen<br />

Sportstätten, Automotive Cluster <strong>Pongau</strong>, bei der Energieversorgung. Es lohnt sich<br />

aber auch im <strong>Pongau</strong> neu über weitere Möglichkeiten zu Kooperation nachzudenken,<br />

denn trotz der zum Teil schon seit Jahrzehnten praktizierten Zusammenarbeit<br />

liegen beachtliche Potenziale und wichtige Kooperationsfelder nach wie vor brach.<br />

Vorschlag für die Qualitätsstrategie<br />

Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong><br />

4 Kooperation erfolgt grundsätzlich auf freiwilliger Basis.<br />

4 Unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es ist jede Kooperation zwischen Gemeinden<br />

möglich, die allen Kooperationspartnern nützt und den Zielen des<br />

<strong>Regionalverband</strong>es entspricht.<br />

4 Kooperation wird aktiv gesucht!<br />

Kooperation erfolgt auf gegenseitige Einladung.<br />

Kooperation „aktiv suchen“ bedeutet: Bei Vorhaben wäre bereits ab der Idee zu überlegen<br />

ob andere Gemeinden des <strong>Pongau</strong> als Partner für die Errichtung und den<br />

Betrieb von Einrichtungen oder bei der Durchführung von Dienstleistungen in Frage<br />

kämen. Die Gemeinden könnten sich in einem ersten Schritt dazu verpflichten sich<br />

gegenseitig über Vorhaben zu informieren.<br />

Gemeinden die innerhalb eines Kooperationsraumes liegen, könnten sich gegenseitig<br />

verpflichten bei größeren Vorhaben mit regionaler Bedeutung die anderen<br />

Gemeinden des Kooperationsraumes zur Zusammenarbeit einzuladen. Einladungen<br />

können selbstverständlich abgelehnt werden. Werden sie angenommen, müssen<br />

individuelle Kooperationsverträge abgeschlossen werden, in denen die Aufteilung<br />

von Kosten aber auch von Gewinnen geregelt sind.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Zell am See<br />

Die Bandbreite der möglichen Kooperationsformen ist dabei groß, beginnend mit<br />

der informellen Kooperation, über privatrechtlich organisierte Formen, Gemeindeverbände<br />

sowie institutionalisierte Formen bis hin zu Gemeindezusammenlegungen.<br />

Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume<br />

Für das in der Abbildung ersichtliche Strukturmodell des <strong>Pongau</strong> wird die Zentren-<br />

struktur aus dem Landesentwicklungsprogramm (LEP 2003) übernommen.<br />

Zentrenstruktur laut LEP<br />

Regionalzentrum: Zentraler Ort, Stufe A* St. Johann, Bischofshofen<br />

<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum: Zentraler Ort, Stufe C Altenmarkt, Radstadt,<br />

Bad Hofgastein, Badgastein<br />

Nahversorgungszentrum: Zentraler Ort; Stufe D Werfen, Wagrain, Schwarzach<br />

* Die Zentrumsfunktion erfolgt in Funktionsteilung<br />

Goldegg<br />

Mühlbach<br />

Dorfgastein<br />

Bad Hofgastein<br />

Badgastein<br />

Werfen<br />

Pfarrwerfen<br />

Bischofshofen<br />

St. Veit<br />

Schwarzach<br />

Großarl<br />

Hüttschlag<br />

Salzburg<br />

Mallnitz<br />

Werfenweng<br />

St. Johann<br />

Wagrain<br />

Hüttau<br />

Kleinarl<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

St. Martin am Tg.<br />

Eben<br />

Flachau<br />

Lungau<br />

Radstadt<br />

Altenmarkt<br />

Filzmoos<br />

Untertauern<br />

Forstau<br />

Qualitätsstrategie<br />

Kooperation, Standortkooperation<br />

Zentrenstruktur<br />

laut LEP 2003<br />

Regionalzentrum<br />

zentraler Ort, Stufe A*<br />

<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum<br />

Zentraler Ort, Stufe C<br />

Nahversorgungszentrum<br />

Zentraler Ort, Stufe D<br />

Zentralräume im Salzachpongau<br />

und Ennspongau<br />

Knoten Öffentlicher Verkehr<br />

Für den <strong>Pongau</strong> ergeben sich aufgrund der Einwohner und der wirtschaftlichen Dynamik<br />

zwei gewichtige Zentralräume – im Salzach-<strong>Pongau</strong>, der Raum um Bischofshofen,<br />

St. Johann und Schwarzach sowie im Enns-<strong>Pongau</strong> der Raum um Altenmarkt,<br />

Radstadt Eben und Flachau. In beiden Räumen wird bereits zusammengearbeitet.<br />

Kleine Gemeinden außerhalb dieser Zentralräume – bisher von der Kooperation<br />

weitgehend ausgenommen – sollten zum Wohle des gesamten <strong>Pongau</strong> stär-


ker in kooperative Überlegungen einbezogen werden. Deshalb wird die Definition<br />

größerer, regionaler Kooperationsräume vorgeschlagen.<br />

Aufgrund der geografischen Situation des <strong>Pongau</strong>, lassen sich die <strong>Pongau</strong>er Gemeinden<br />

in folgende drei größere „Regionale Kooperationsräume“ zusammenfassen.<br />

Der räumliche Fokus für die Kooperation entspricht dabei weitgehend den Identitätsräumen<br />

der Menschen.<br />

Regionaler Kooperationsraum Gemeinden<br />

Salzachpongau Werfen, Pfarrwerfen, Werfenweng, Bischofshofen, Mühlbach,<br />

St. Veit, Goldegg, St. Johann und Schwarzach. Vorgeschlagen<br />

wird die Einbeziehung von: Großarl und Hüttschlag<br />

Ennspongau Hüttau, St. Martin, Filzmoos, Eben, Altenmarkt, Radstadt, Flachau,<br />

Forstau, Untertauern. Vorgeschlagen wird die Einbeziehung<br />

von: Wagrain und Kleinarl<br />

Gasteinertal Dorfgastein, Bad Hofgastein, Badgastein<br />

Obwohl unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong> Kooperationen zwischen<br />

jeder Gemeinde des <strong>Pongau</strong> denkbar und möglich bleiben, soll in diesen „Regionalen<br />

Kooperationsräumen“ die Zusammenarbeit nach dem vorher beschriebenen<br />

Einladungsprinzip verstärkt werden. Als wesentliche Aufgaben für diese Kooperationsräume<br />

zeichnen sich folgende Aufgaben ab:<br />

Kooperation bei der Entwicklung von Standorten und bei der Errichtung größerer<br />

Infrastrukturen:<br />

_ Gewerbe und Einzelhandel für Standorte größer 5 Hektar<br />

_ Regionale Infrastrukturen, z.B. Bäder, Altersversorgung, Kultureinrichtungen,<br />

Sportanlagen, …<br />

Gemeinsame Standorte müssen dabei nicht grenzüberschreitend auch im physischen<br />

Sinne sein und nicht unbedingt immer nur neue Gewerbestandorte.<br />

Kleinräumige Kooperationsbeziehungen<br />

Darüber hinaus bleibt es natürlich sinnvoll mit den direkten Nachbarn zusammenzuarbeiten.<br />

Intensive kleinräumige Kooperationsbeziehungen könnten über die Zusammenarbeit<br />

in den regionalen Kooperationsräumen insbesondere zwischen folgenden<br />

Gemeinden entstehen oder verstärkt werden. Auch hier gilt das Einladungsprinzip.<br />

Kleinräumige Kooperationsbeziehung zwischen den Gemeinden<br />

Werfen – Pfarrwerfen – Werfenweng Bischofshofen – Mühlbach<br />

St. Veit – Schwarzach – Goldegg Großarl – Hüttschlag<br />

Wagrain – Kleinarl Eben – Filzmoos<br />

St. Johann – Wagrain<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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Schwerpunkte der kleinräumigen Kooperation könnten bei folgenden Aufgaben liegen:<br />

_ Soziale Betreuung und Einrichtung sozialer Infrastruktur, z.B. Jugend und Kinderbetreuung,<br />

medizinische Versorgung, …<br />

_ Gemeinsame Anlage und Betrieb von kleinräumigen interkommunalen Gewerbegebieten<br />

(kleiner 5 ha)<br />

_ Dienstleistungen der Gemeinde und Zusammenarbeit im Kulturbereich, z.B. gemeinsame<br />

EDV, Bau- und Rechtssachverständige, gemeinsamer Einkauf, Fortbildung,<br />

Veranstaltungen, …<br />

_ Gemeinsame „Hardware“ z.B. Bauhof, Winterdienste, Fuhrpark, Recyclinghöfe, …<br />

Goldegg<br />

Mühlbach<br />

Dorfgastein<br />

Bad Hofgastein<br />

Badgastein<br />

Werfen<br />

Pfarrwerfen<br />

Bischofshofen<br />

St. Veit<br />

Schwarzach<br />

Großarl<br />

Hüttschlag<br />

Salzburg<br />

Mallnitz<br />

Werfenweng<br />

St. Johann<br />

Wagrain<br />

Hüttau<br />

Kleinarl<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

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Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />

St. Martin am Tg.<br />

Eben<br />

Flachau<br />

Altenmarkt<br />

Lungau<br />

Radstadt<br />

Filzmoos<br />

Untertauern<br />

Forstau<br />

Qualitätsstrategie<br />

Kooperation, Standortkooperation<br />

Kooperationsräume<br />

Regionale Kooperationsräume<br />

Kleinräumige<br />

Kooperationsbeziehungen<br />

Regionale Standortkooperation<br />

Zentralräume im Salzachpongau<br />

und Ennspongau<br />

Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte<br />

Innerhalb der „Regionalen Kooperationsräume“ empfiehlt sich zusätzlich die freiwillige<br />

Konzentration der Gewerbeansiedlung auf hochwertige Standorte. Größere Betriebsstandorte<br />

(größer 5 Hektar) sollen ausschließlich auf geeigneten Flächen in<br />

regionaler Abstimmung und Kooperation entwickelt werden.


Kriterien für hochwertige Standorte sind z.B.:<br />

_ Möglichkeit eines Gleisanschlusses, Autobahnanschluss<br />

_ geringe Beeinträchtigung umgebender Flächen und des Landschaftsbilds<br />

Die Räume zwischen den Standorten werden entlastet. Auf Neuwidmungen der beteiligten<br />

Gemeinden außerhalb der hochwertigen Standorte soll verzichtet werden.<br />

Für den <strong>Pongau</strong> bieten sich Potenziale für die regionale Entwicklung hochwertiger<br />

Standorte an:<br />

_ Bereich Tenneck<br />

_ Bereich St. Veit/Schwarzach (ehemalige Mülldeponie)<br />

_ Ennsbogen<br />

_ Mandling (an der steirischen Grenze)<br />

Die Potenziale dieser Standortbereiche müssten allerdings bei der Erarbeitung eines<br />

Regionalen Raumordnungsprogrammes evaluiert werden.<br />

Auf diesen hochwertigen Standorten sollten nur Betriebe angesiedelt werden, die<br />

zwischen den Gemeinden des jeweiligen „regionalen Kooperationsraums“ abgestimmte<br />

Qualitätskriterien erfüllen. Solche Qualitätskriterien könnten z.B. sein:<br />

_ Ökologische und ästhetische Standards<br />

_ Mobilitätsmanagement<br />

_ Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz in m²,<br />

_ Verkehrserzeugung pro Arbeitsplatz;<br />

_ Qualifikationsniveau, Sicherheit der Arbeitsplätze,<br />

_ Steuerrückflüsse,<br />

_ zukunftsfähige Produkte<br />

_ Impulse u. Synergien für andere Betriebe in der Region, …<br />

Zusammenfassung der Diskussion:<br />

4 Auch kleinere Gemeinden sollen sich regional profilieren können und trotz Zusammenarbeit<br />

mit anderen Gemeinden ihre Identität bewahren. Ihre Funktionen und<br />

Ausstattung sollen erhalten bleiben – es soll nach wie vor möglich sein dort Gewerbe<br />

anzusiedeln und die Nahversorgung zu erhalten.<br />

4 Kooperationsräume sagen nicht aus, dass nur zwischen den Gemeinden dieser<br />

Räume kooperiert werden soll und darf. Kooperationen – und hier besonders inhaltliche<br />

Zusammenarbeit – ist zwischen allen Gemeinden des <strong>Pongau</strong> und auch<br />

grenzüberschreitend möglich (z.B. Alpine Pearls).<br />

4 Als erste Schritte für Kooperation wurde angeregt eine gemeinsame „Bestandsaufnahme“<br />

der Kooperationsmöglichkeiten insbesondere zwischen Nachbargemeinden<br />

vorzunehmen. Dabei könnten auch die regionalen und überregionalen<br />

Funktionen der Gemeinden erkannt und bewusst gemacht werden. Eine lohnende<br />

Aufgabe wäre es mögliche Aufgabenfelder und PartnerInnen zu identifizieren und<br />

die Potenziale zur Zusammenarbeit zu analysieren. Daten, Fakten, Analysen und<br />

„gute Beispiele“ sind dabei zielführender als moralische Appelle.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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4 Um Kooperation zu ermöglichen bzw. zu initiieren, wären Lenkungs- und Anreizmaßnahmen<br />

seitens des Landes notwendig und wünschenswert. Anreize zur Kooperation<br />

wurden bereits im Rahmen des interkommunalen Finanzausgleichs geschaffen.<br />

Hier besteht die Möglichkeit eines Zuschlages von plus 20% auf die GAF<br />

Sockelförderung für die freiwillige, interkommunale Errichtung und den gemeinsamen<br />

Betrieb von Einrichtungen.<br />

4 Mutige AkteurInnen sind der wichtigste Aktivposten für jede Kooperation. Um das<br />

nötige Vertrauen für größere Kooperationsprojekte aufzubauen, wären zunächst Erfolge<br />

mit kleineren, überschaubaren Projekten erforderlich. Kooperationen würden<br />

besonders bei „neuen“ Themen funktionieren, z.B. zu erneuerbarer Energie für den<br />

gesamten <strong>Pongau</strong>).<br />

4 Besonders größere Gemeinden und Städte des <strong>Pongau</strong> sind, im Interesse der gesamten<br />

Region gefordert für einen fairen Interessenausgleich mit ihren Umgebungsgemeinden<br />

zu sorgen und Kooperationsangebote zu definieren.<br />

4 Gemeinden abseits der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend<br />

als Naherholungs-, Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>,<br />

haben aber gleichzeitig wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe<br />

als „2. Standbein“ neben dem Tourismus und sind im öffentlichen Verkehr oft<br />

schlecht erreichbar. Aus diesem Grund wurde die Notwendigkeit eines Modells für<br />

einen Vorteils- und Lastenausgleich und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den<br />

zentralen Orten betont.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation des Prozesses<br />

Sommercampus<br />

Herbstcampus<br />

Zu Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong><br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: Campus<br />

Thema: Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />

am: 25. Juni 2007, 13.30 bis 17:00 Uhr<br />

Ort: Pfarrsaal der Pfarre Bischofshofen<br />

von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />

Beilagen: Anwesenheitsliste<br />

Programm<br />

1: Vorstellungsrunde und Einleitung zum Thema<br />

2: Vorschläge für Qualitätsstandards<br />

3: Arbeit an Thementischen<br />

4: Diskussion und Ergänzung im Plenum<br />

5: Weitere Themenfelder für Qualitätsstandards<br />

6: Weitere Vorgehensweise<br />

1: Vorstellungsrunde und Einleitung zum Thema<br />

Nach einer Vorstellungsrunde wurden die TeilnehmerInnen vom Bearbeitungsteam kurz<br />

über den Stand der Arbeiten sowie über Ziele und Aufgaben für den Campus informiert.<br />

Ziel des Campus war die Erarbeitung und Diskussion von Qualitätsstandards für die räumliche<br />

Entwicklung im <strong>Pongau</strong>. Nach welchen Qualitätsstandards sollen sich Verkehr, Landschaft und<br />

Siedlung weiterentwickeln? Wo liegen Grenzen, wo Potenziale für die Zukunft?<br />

Aus den bisherigen Workshops und Zukunftswerkstätten geht hervor, dass die Bereitschaft, die<br />

künftige Entwicklung im <strong>Pongau</strong> aktiv und modellhaft zu gestalten hoch ist. Dafür sind gemeinsame<br />

„regional gültige Spielregeln“ für Entscheidungen in und zwischen den Gemeinden nötig.<br />

Den Themen Mobilität, nachhaltiger Umgang mit Natur und Landschaft sowie Kooperation/Abstimmung<br />

der Gemeinden bei der Standortentwicklung für Gewerbe und Handel wird hoher<br />

Stellenwert für die regionale Entwicklung beigemessen. Der Campus konzentrierte sich<br />

deshalb vorerst auf die Diskussion von Qualitätsstrategien für:<br />

A) Mobilität und Raumentwicklung<br />

B) Standortentwicklung Gewerbe und Handel<br />

C) Naturraum und Kulturlandschaft<br />

2, 3, 4: Vorschläge für Qualitätsstandards und Diskussion<br />

Um eine bessere Übersicht zu erhalten werden die Programmpunkte 2 Input, 3 Arbeit an<br />

Thementischen und 4 Diskussion im Plenum nach den diskutierten Themen zusammengefasst.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />

Seite 1 von 7


A) Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />

Folgende Vorschläge wurden vom Bearbeitungsteam vorgestellt, an den Thementischen<br />

bearbeitet und im Plenum diskutiert:<br />

Allgemeine Ziele<br />

1. Der öffentliche Nahverkehr ist als Grundsystem für die innerregionale Mobilität auszubauen.<br />

Umsetzung voraussichtlich 2009: <strong>Regionales</strong> Leitprojekt „<strong>Pongau</strong> Mobil“.<br />

2. Ziel ist die Verlagerung von Teilen des privaten Kfz-Verkehrs der <strong>Pongau</strong>erInnen und der<br />

Gäste der Region auf den öffentlichen Verkehr.<br />

3. Die Raum- und Siedlungsstruktur muss sich am Öffentlichen Verkehr orientieren.<br />

Qualitätsstandards für die Raumentwicklung<br />

1. Bauland hat sich an den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs zu orientieren.<br />

2. Bauland für Wohnen ist nur dort zulässig, wo Einrichtungen der Nahversorgung und<br />

Naherholung zu Fuß oder mit dem Fahrrad problemlos erreichbar sind.<br />

3. Die Qualität der Verkehrsbedienung bestimmt das Ausmaß der baulichen Verdichtung<br />

und die Zulässigkeit von aufkommensstarken Nutzungen.<br />

4. Regionale Versorgungszentren orientieren sich an den Knotenpunkten der<br />

ÖV-Erreichbarkeit.<br />

5. Ausnahmen von diesem Prinzip sind nur in besonders zu begründenden Einzelfällen<br />

zulässig (z.B. bei Nutzungskonflikten).<br />

6. Der <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong> überprüft die Einhaltung der Standards und vermittelt<br />

bei divergierenden Auffassungen.<br />

Die TeilnehmerInnen beurteilten und ergänzten die Vorschläge zu Qualitätsstandards wie folgt:<br />

PRO • Die Verknüpfung von Raumordnung und ÖV ist erforderlich<br />

* Ausschlaggebend ist aber vor allem die Qualität des ÖV und die „Quantität“<br />

in Abhängigkeit der Größe der zu versorgenden Siedlungsbereiche<br />

* Regeln sollen vor allem für Neuausweisungen gelten<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />

Seite 2 von 7<br />

• Die ÖV Anbindung soll bei der Bewertung von Bauland als gleichwertige Voraussetzung<br />

behandelt werden, wie technische Infrastruktur, Kanal, Straße, …<br />

• Bei entsprechender Sieldungsdichte, sollen auch bestehende Siedlungsgebiete<br />

an den ÖV angeschlossen werden – mit ev. zusätzlichen neuen Haltestellen<br />

CONTRA • Regelung zur Verknüpfung von Raumordnung und ÖV soll nicht zwingend bei<br />

bestehenden Siedlungsansätzen angewandt werden<br />

• Kostenfaktor für Gemeinden – „wer bezahlt Qualität“<br />

• Bestehendes ÖV Angebot deckt nicht alle Siedlungsgebiete ab<br />

• Problem in der Bedienungsqualität: Verlagerung des ÖV hin zu Ballungszentren,<br />

„Ausdünnung“ des Angebotes in den peripheren Gebieten


Chancen:<br />

Hemmnisse:<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />

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Angebot im ÖV wird langfristig besser, die Anzahl der NutzerInnen wird höher<br />

ÖV näher zu den Bürgern und BürgerInnen<br />

RO müsste „umdenken“ -> wo kein ÖV, dort keine Genehmigung<br />

Zusammenfassung Diskussion:<br />

_ Aktive Herangehensweise erforderlich. Statt „ wo kein ÖV – da kein Siedlungsgebiet“, könnte<br />

man auch formulieren, „Da wo man Siedlung vorsieht – muss auch eine ÖV Verbindung hin“.<br />

_ Positive Wirkungen wären auch durch die Einrichtung bedarfsorientierter Verkehre in peripheren<br />

Gebieten zu erwarten.<br />

_ Es sollten auch Qualitätskriterien für das Zu-Fußgehen und das Radfahren formuliert werden.<br />

Im ländlichen Bereich ist das Zu-Fußgehen tw. unzumutbar und „generell unbeliebt“. Bewusstseinsbildung<br />

(„FußgeherInnenbelohnungssystem“) wäre erforderlich ( – man bedenke<br />

rund ein Drittel aller Autofahrten sind kürzer als 3 Kilometer). Im Tal und besonders in zentralen<br />

Bereichen würde ein besseres Angebot für FußgeherInnen und RadfahrerInnen Sinn machen,<br />

z.B. sichere, bequeme Wege zu ÖV- Haltestellen, Nahversorger, Schule etc..<br />

Die Förderung des „Alltagsradverkehrs“ in den Zentren als Qualitätskriterium wäre denkbar.<br />

_ Die Ausrichtung des ÖV-Angebotes an Verkehrserzeugern (zentrale Einrichtungen, Veranstaltungen,<br />

touristische Einrichtungen) könnte verbessert werden (z.B. ÖV-Basisangebot für<br />

Gäste). Zu bedenken wäre aber die saisonal unterschiedliche Auslastung.<br />

B) Qualitätsstrategie Standortentwicklung Gewerbe und Handel<br />

Folgende Vorschläge wurden vom Bearbeitungsteam vorgestellt, an den Thementischen<br />

bearbeitet und im Plenum diskutiert:<br />

Die Vorschläge entsprechen den Zielen des Salzburger Raumordnungsgesetzes (idgF.) und<br />

des Landesentwicklungsprogramm Salzburg (2003).<br />

1. Konzentration auf hochwertige Standorte<br />

Größere Betriebsstandorte ( > 5 Hektar) werden ausschließlich im Zentralraum des Salzach<br />

<strong>Pongau</strong> (St. Johann, Bischofshofen) sowie im Ennsbogen auf geeigneten Flächen in regionaler<br />

Abstimmung (<strong>Regionalverband</strong>) entwickelt.<br />

Räume zwischen den Standorten werden entlastet. Auf Neuwidmungen der Standortgemeinden<br />

außerhalb dieser Standorte wird verzichtet.<br />

Kriterien für Standortwahl sind z.B. -Möglichkeit Gleisanschluss, Autobahnanschluss, Landschafts-<br />

Ortsbild, Beeinträchtigung Umgebung


2. Kooperative Ansiedlung<br />

Kleinere Betriebsstandorte, außerhalb der Zentralräume werden in grenzüberschreitender<br />

Zusammenarbeit an geeigneten Standorten (Leitbild für Betriebsansiedlung) entwickelt.<br />

Im Gegenzug: Verzicht auf unbebaute, ausgewiesene lokale Gewerbeflächen.<br />

Gemeinsame Standorte müssen dabei nicht grenzüberschreitend auch im physischen Sinne sein<br />

und nicht unbedingt immer nur neue Gewerbestandorte.<br />

3. Regionale Qualitätsanforderungen an Betriebe<br />

In Zukunft werden nur Betriebe angesiedelt, die zwischen den Gemeinden abgestimmte<br />

Qualitätskriterien erfüllen.<br />

Kriterien neben der Raum- und Umweltverträglichkeit, z.B. Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz in m²,<br />

Verkehrserzeugung pro Arbeitsplatz; -Qualifikationsniveau und Sicherheit der Arbeitsplätze, Steuerrückflüsse,<br />

Erschließungskosten, -zukunftsfähige Produkte, -Impulse u. Synergien für andere Betriebe<br />

in der Region, …<br />

4. Hohe ökologische und ästhetische Standards in Gewerbegebieten<br />

Alte und neue Betriebsgebiete werden nach Masterplänen so gestaltet bzw. so saniert, dass<br />

sie den zwischen den Gemeinden festgelegten Qualitätsstandards entsprechen.<br />

Dazu gehören z.B. Energieeffizienz (erneuerbare heimischer Energiequellen, Mindestgrünvolumen,<br />

Gestaltung Freiraumgestaltung und Architektur, Innenverdichtung (haushälterischer Umgang mit Boden),<br />

-Durchlässigkeit, großzügige Abstandsregelungen, ökologische Ausgleichsmaßnahmen, ..<br />

5. <strong>Regionales</strong> Einzelhandelskonzept<br />

Die weitere Entwicklung des Einzelhandels erfolgt an regional und städtebaulich dafür geeigneten<br />

Standorten nach einem verbindlichen Einzelhandelskonzept.<br />

6. Vorteil- Lastenausgleich zwischen den Gemeinden<br />

Im Rahmen des interkommunalen Steueraugleichs werden Steuereinnahmen durch Betriebe<br />

zwischen den einzelnen Gemeinden gerecht geteilt. Darüber hinaus werden auch andere<br />

Leistungen z.B. Naherholungsfunktion abgegolten.<br />

Instrumente, z.B. projektbezogene, privatwirtschaftliche Verträge ( viele Gestaltungsmöglichkeiten).<br />

Die TeilnehmerInnen beurteilten und ergänzten die Vorschläge zu Qualitätsstandards wie folgt:<br />

PRO • Konzentration von Gewerbestandorten bringt grundsätzlich Vorteile<br />

* gemeinsame Infrastruktur<br />

* Synergieeffekte<br />

* Standortentwicklung – Bündelung des Angebotes positiv<br />

• Modell für Lastenausgleich erforderlich als Basis für Kooperation wie in Punkt 1<br />

und 2 formuliert<br />

• Leitlinie von Region für Qualitätskriterien:<br />

* für Standorte<br />

* für Betriebe<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />

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• Gleichbehandlung der Betriebe in der Region vermindert innerregionale Konkurrenz<br />

„Wenn es in der Gemeinde x nicht geht, geh ich halt in die Gemeinde y“ –<br />

entfallt damit


CONTRA • Festlegung auf einige wenige Gewerbestandorte und Nennung dieser würde<br />

„Ende des <strong>Regionalverband</strong>es“ bedeuten.<br />

Diskussion:<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />

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• Aufgabe der eigenen Entwicklungsflächen in den Gemeinden ist unrealistisch.<br />

• Qualitätskriterien von Betrieben im Vorfeld festzulegen kann Ansiedlung verhindern<br />

• Gestaltungskriterien dürfen keinen finanziellen Mehraufwand verursachen<br />

Die Kooperation der Gemeinden bei der Betriebsansiedlung wäre grundsätzlich sinnvoll. Wichtig<br />

ist, dass freiwillig kooperiert wird. Zu bedenken wäre weiters:<br />

_ Jede Gemeinde im <strong>Pongau</strong> sollte weiterhin eigenständig die Möglichkeit haben Gewerbegebiete<br />

auszuweisen und Betriebe anzusiedeln. Wohnen, Handwerk und Kleingewerbe sollen als<br />

wesentliche Bestandteile auch in den Orten erhalten bleiben. Verbindliche Regelungen, die in<br />

die Gemeindehoheit eingreifen sind im Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> nicht anzustreben.<br />

_ Für die kooperative Betriebsansiedlung wäre ein funktionierender Lastenausgleich die wichtigste<br />

Voraussetzung. Dafür sollten Möglichkeiten zur Diskussion und Information (gute Beispiele)<br />

geschaffen werden.<br />

_ Anregung: Beispiel OÖ: intensive Vorprüfungen von Standorten gemeinsam mit der Raumordnung<br />

ermöglichen rasche und punktgenaue Widmung, wenn interessierter Betrieb da ist –<br />

vorerst keine Änderung des FWP, wenn reelle Ansiedlung dann wird Verfahren „über Nacht“<br />

durchgezogen.<br />

Zur Gestaltung von Betriebsgebieten: Gut gestaltete Betriebsgebiete könnten durchaus auch<br />

Standortvorteile für die Betriebe bedeuten. Gerade in touristisch geprägten Regionen ist ein<br />

sensibler Umgang mit dem Orts- und Landschaftsbild erforderlich. Qualitätskriterien, die mit<br />

finanziellem Mehraufwand verbunden sind, werden aber vermutlich nicht akzeptiert.<br />

Für alle Gemeinden des <strong>Pongau</strong> könnte eine Analyse der Standortpotenziale durchgeführt<br />

werden. (Anm. Ohnehin nur wenige Flächen in den Tälern, die als Gewerbegebiet geeignet<br />

sind). Daraus könnte ein Kriterienkatalog und eine Leitlinie für die Ansiedlungspolitik und für<br />

Standortentscheidungen der Gemeinden des <strong>Pongau</strong> entwickelt werden.<br />

Zum Einzelhandelskonzept: Grundsätzlich soll die bestehende Struktur der Nahversorger erhalten<br />

und gestärkt werden. Eine Abstimmung bei der Ansiedlung von großflächigem Einzelghandel<br />

wäre aber anzustreben. Auch hier gilt als wesentliche Voraussetzung ein Vorteils- und<br />

Lastenausgleich.


C) Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />

Folgende Vorschläge wurden vom Bearbeitungsteam vorgestellt, an den Thementischen bearbeitet<br />

und im Plenum diskutiert:<br />

1. (Flächen)Balance zwischen „schützen“ und „nützen“<br />

Festlegung von Alpinen Ruhezonen ohne touristischer Erschließung in mindestens flächengleichem<br />

Ausmaß wie derzeit bereits genutzte Flächen für Schigebiete.<br />

Neuausweisung von Gebieten für touristische Nutzung (zB Schipisten, Golfanlagen…) nur<br />

dann, wenn in flächengleichem Ausmaß Vorsorgeräume für Natur- und Landschaftsschutz<br />

festegelegt werden (regionaler Abgleich möglich)<br />

2. Erhalt der hohen Qualität der Naturraumausstattung<br />

Festlegung und Nennung von ökologisch und landschaftlich wertvollen Räumen durch die<br />

Gemeinde bzw. Region, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für z.B Rohstoffabbau<br />

entwickelt bzw. renaturiert werden sollen. – Aufbau eines regionalen Ausgleichsflächenpools<br />

3. Entwicklung der Kulturlandschaft in siedlungsnahen Bereichen als Bestandteil der<br />

Wohn- und Lebensqualität<br />

Keine Neuaufforstung von Waldflächen in siedlungsnahen Bereichen (zB Buffer von 200m)<br />

Empfehlung zur Waldumwandlung anstelle von Ersatzaufforstung in Gemeinden mit starker<br />

Waldzunahme im Rahmen von forstrechtlichen Verfahren (vg. § 18 ForstG).<br />

4. Sicherung der für die Landwirtschaft aber auch das Landschaftsbild erforderlichen<br />

Flächen<br />

Entwicklung von Modellen zur Bewertung und finanziellen Abgeltung für die Pflege der Kulturlandschaft<br />

in (sich verändernden) landschaftsbildsensiblen Bereichen – Aufbau eines regionalen<br />

Modells zur Kulturlandschaftspflege – „Pflegegemeinschaft <strong>Pongau</strong>“<br />

Die TeilnehmerInnen beurteilten und ergänzten die Vorschläge zu Qualitätsstandards wie folgt:<br />

PRO Ruhezonen in Anlehnung an die Protokolle zur Alpenkonvention (betrifft vor allem<br />

die drei Protokolle: Naturschutz, Raumordnung, Tourismus)<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />

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Vielfalt der Arten = Ressource für den Tourismus, muss noch stärker im Bewusstsein<br />

verankert werden<br />

“Schützen und Nützen“ stehen nicht unmittelbar im Widerspruch aber:<br />

_ auch „nützen“ braucht Qualitätsstandards<br />

_ Verbindlichkeit herstellen – unterstützt durch „bottom up““ Prozesse: zB Verwaltung<br />

trifft Bevölkerung<br />

Bestehende Standorte in Bezug z.B. auf Rohstoffabbau: Wachstum grundsätzlich<br />

ermöglichen, aber, unter festgelegten Standards


Chancen und Hemmnisse bei der Umsetzung - Anforderungen in der Umsetzung<br />

_ Entwicklung eines dialogischen Prozesses zwischen Gruppen mit unterschiedlichen Ansprüchen<br />

an den Naturraum – aufbauend auf eine übergeordnete Strategie „Vision“.<br />

Verbindlichkeit im Naturschutz kann nur im Dialog mit allen interessierten AkteurInnen und insbesondere<br />

mit den EigentümerInnen erreicht werden. Auch dafür wären Vorschläge zu entwickeln.<br />

_ Thema Anpassungsstrategie aufgrund des Klimawandels soll stärker betont bzw. zusätzlich<br />

aufgenommen werden und offensiv „angegangen“ werden. Differenzierte Beatrachtung erforderlich,<br />

da global katastrophale Auswirkungen zu erwarten sind, die aber lokal durchaus auch<br />

Chancen beinhalten können.<br />

Diskussion:<br />

_ Durch die vielen unterschiedlichen, sich teilweise überlagernden Schutzausweisungen („inflationär“)<br />

entsteht der Eindruck, dass ohnehin sehr viele Gebiete geschützt sind. Ein Katalog des<br />

„Schützenswerten“ und Qualitätskriterien wären sinnvoll.<br />

_ Zum Rohstoffabbau: Hier sollten die bereits seitens des Landes festgelegten Kriterien Verwendung<br />

finden. Zusätzlich sind Überlegungen zu Qualitätsstandards für den ökologischen<br />

Ausgleich von Eingriffen anzustreben.<br />

_ Potenziale für nachhaltige (Tourismus)region vorhanden. Kleinstrukturierte Kulturlandschaft<br />

mit noch großer Artenvielfalt erhaltenswert. Bestehende Ansätze zur Offenhaltung der Kulturlandschaft<br />

wären zu unterstützen (wirkt auf Lebensqualität und Urlaubsqualität).<br />

5: Weitere Themenfelder für Qualitätsstandards<br />

Von den TeilnehmerInnen wurden folgende Themenfelder für weitere Qualitätsstandards<br />

genannt.<br />

_ Erneuerbare Energie im <strong>Pongau</strong><br />

_ Prozesse und Strategien zur Umsetzung – z.B welche Rolle kommt welchen Entscheidungsträgern<br />

bzw. regionalen Strukturen zu: Design für Beteiligung.<br />

6: Vorgehensweise<br />

Auf Basis der Ergebnisse des ersten Campus zu den Qualitätskriterien werden die diskutierten<br />

Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung im <strong>Pongau</strong> vom Bearbeitungsteam adaptiert<br />

und ergänzt.<br />

In einem weiteren Campus im September werden mögliche Qualitätsstandards als wesentliche<br />

Inhalte des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es weiter diskutiert und geschärft.<br />

Informationen zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> und zu den Regionswerkstätten „Mentale<br />

Landkarten“ und Zukunftsbilder finden Sie unter www.pongau.org (in der Navigationsleiste<br />

Projekte) oder direkt unter: www.regek.pongau.org<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: Herbstcampus<br />

Thema: Qualitätsstandards im <strong>Pongau</strong> – Erfahrungsbericht aus anderen Regionen<br />

am: 20.September 2007, 13.30 bis 17:00 Uhr<br />

Ort: Gasthaus Reitsamerhof, Pfarrwerfen<br />

von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />

Programm<br />

1: Erfahrungsbereicht Dr. Riesner, Bgm. Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee<br />

Erstellung regionales Raumordnungsprogramm Salzburger Seenland<br />

Interkommunales Gewerbegebiet Lengau (OÖ/Sgb.)<br />

Modell für Kosten / Nutzenausgleich<br />

Raumordnungsrechtliche Rahmenbedingungen<br />

Eckpunkte einer erfolgreichen Kooperation<br />

2: Diskussion vergleichbarer Möglichkeiten und Ansätze im <strong>Pongau</strong><br />

3: Vertiefung Qualitätsstrategie Mobilität und Siedlungsentwicklung<br />

1. Input Bürgermeister Dr. Riesner, Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee<br />

Erfahrungen bei der Erstellung des Regionalprogramm Salzburger Seenland<br />

Die Erstellung eines Regionalprogramms und der dafür notwendige interne Abstimmungs- und<br />

Einigungsprozess erscheit für das Salzburger Seenland etwas leichter, da der <strong>Regionalverband</strong><br />

nur aus 10 Mitgliedsgemeinden besteht<br />

Der Prozess hat neue Möglichkeiten eröffnet. Durch regionales Strukturmodell Aufgaben und<br />

Möglichkeiten in der Region neu verteilt, aber: Gemeinden müssen zum einen auf Dinge verzichten<br />

(z.B. Gemeinde Mattsee), bekommen aber andererseits durch Schwerpunktaufgabe in<br />

Region neue Chancen.<br />

Es erfolgte eine Einigung im <strong>Regionalverband</strong> auf regionale Gewerbestandorte > 5 ha; derzeit<br />

sind nur mehr vier Standorte in Region vorhanden. Diese Standorte wurden im Regionalprogramm<br />

festgelegt und sollen von mehreren Gemeinden gemeinsam entwickelt werden. Als Kooperationsvereinbarung<br />

wurde festgelegt, dass wenn einer dieser Standorte erschlossen wird,<br />

die anderen Gemeinden eingeladen werden sich an der gemeinsamen Erschließung und Entwicklung<br />

zu beteiligen. Neben den regionalen Standorten wurde auch das Flächenpotenzial in<br />

der Nachbarregion in OÖ im Regionalprogramm aufgenommen.<br />

Grundsätzlich funktioniert die Zusammenarbeit in der Region sehr gut - sie wird anhand spezifischer<br />

Themen und Aufgabenfelder auch „im Alltag gelebt“. Das Regionalprogramm bietet dabei<br />

eine hilfreiche Grundlage für Kooperationen zwischen den Gemeinden, die nicht immer über<br />

die gesamte Region gehen müssen, sondern entsprechend dem Handlungsbedarf in den<br />

einzelnen Themenbereichen (z.B. Handel) gebildet werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />

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Interkommunales Gewerbegebiet Lengau<br />

Seitens der Gemeinde Lengau (Ortsteile Schneegattern, Friedburg und Lengau) erging an die<br />

Gemeinde Neumarkt (sowie an Lochen und Straßewalchen) die Einladung sich an einem gemeinsamen<br />

Gewerbestandort, der ein Flächenpotenzial von ca. 30ha aufweist zu beteiligen.<br />

Der Standort weist eine gute Anbindung an das Straßennetz und an den ÖPNV auf und befindet<br />

sich in der Nähe eines Schlüsselbetriebes (Fa. Palfinger) in der Region.<br />

Der Standort befindet sich zur Gänze auf Gemeindegebiet der Gemeinde Lengau und grenzt<br />

auch nicht an das Gemeindegebiet der Kooperationsgemeinden an.<br />

Die Einladung wurde seitens der Gemeinde Neumarkt gerne angenommen, da in der Region<br />

Salzburger Seenland kein entsprechendes Flächenpotenzial vorhanden ist und immer wieder<br />

Anfragen an die Gemeinden für Standorte im Produktionssektor gestellt werden. Durch den<br />

Standort in Lengau kann die Verkehrsbelastung Richtung Salzburg gemindert werden und das<br />

Arbeitskräftepotenzial in der Region gehalten werden. Grundsätzlich ist ein Standortpotenzial<br />

von 30 ha verfügbar, das in einer ersten Phase mit 9 ha erschlossen und vermarktet wird. Für<br />

die Gesamtfläche bestehen Optionsverträge mit den Grundbesitzern, die einen fixen Preis von<br />

40 € pro m2 garantieren. Anmerkung zur Vorgehensweise: Information über Standort sollten<br />

grundsätzlich nicht zu früh an Presse gehen, da dadurch die Preise „schnell in die Höhe schießen“<br />

(vgl. Ergebnis der Pressekonferenz der OÖ Landespolitik)<br />

Partner in der Umsetzung:<br />

• Vier Gemeinden Lengau, Lochen (OÖ) und Neumarkt und Straßwalchen (Sbg)<br />

• TMG OÖ (Technologie und Marketinggesellschaft OÖ)<br />

• SISTEG<br />

Organisation und Modell für Kosten- Nutzenausgleich<br />

Die vier Gemeinden haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen und Verträge abgeschlossen<br />

wie Kosten sowie Kommunalsteuereinnahmen untereinander aufgeteilt werden:<br />

Darüber hinaus gibt es einen Vertrag, der den Vorgaben des FAG entspricht und die Weitergabe<br />

der Kommunalsteuer der Standortgemeinde an die Kooperationsgemeinden ermöglicht.<br />

Folgende Aufteilungsschlüssel wurde vereinbart:<br />

• 50% Standortgemeinde Lengau<br />

• 15% Gemeinde Neumarkt<br />

• 15% Gemeinde Straßwalchen<br />

• 20% Gemeinde Lochen<br />

Dieser Aufteilungsschlüssel ist für 20 Jahre gültig. Nach 60 Jahren fällt der Standort zur Gänze<br />

an die Gemeinde Lengau zurück. Die Aufschließungskosten für den Standort betragen ca 12 €<br />

pro m2 und werden bei der Betriebsansiedlung mit den Grundkosten an den neuen Besitzer<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />

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weiterverrechnet. Die Gemeinde muss 15% der Investitionskosten für die Aufschließung vorfinanzieren.<br />

Durch den Rückfluss an Kommunalsteuer aus der Gemeinde Lochen wir damit gerechnet,<br />

dass sich die Kosten nach ca. 2-4 Jahren „amortisiert“ haben.<br />

Tauschflächen für die Landwirtschaft waren nicht erforderlich. Die Gewährung eines Baurechtes,<br />

wie von den Grundbesitzern oft angestrebt, wurde nicht weiterverfolgt, da dies aus Sicht<br />

der Unternehmen wenig attraktiv ist.<br />

Die Gesamterschließungskosten (für derzeit 9 ha) werden auf ca. 500.000 € geschätzt. Ca.<br />

150.000 € davon werden durch Förderungen des Landes OÖ und Salzburg (35% der gesamten<br />

Förderung in Form von Planungsleistungen der SISTEG) übernommen.<br />

Über die Ansiedlung der Betriebe entscheiden die vier Gemeinden („Stimmrecht nach Köpfen“)<br />

gemeinsam. Ziel ist es, arbeitsplatzintensive Betriebe anzusiedeln. Als Kennwert wird dabei<br />

von mindestens 3 Arbeitsplätzen pro 1000 m2 ausgegangen.<br />

Raumordnungsrechtliche Bewilligung:<br />

Die Bereitschaft zur Errichtung des Interkommunalen Gewerbegebietes (INKOBA Lengau) ermöglicht<br />

der Gemeinde Lengau langfristig die Ausweisung von Flächen bis zu einem Ausmaß<br />

von 30 ha. Die Widmung erfolgt dabei aber erst, wenn die Flächen tatsächlich verkauft sind<br />

und im Verein ein positiver Beschluss über die geplante Betriebsansiedlung vorliegt. Da der<br />

Standort im Vorfeld bereits von den Fachdienststellen geprüft wurde, ist eine „Widmung über<br />

Nacht“ möglich. Die Errichtung von Handelsgroßbetrieben auf dem INKOBA Standort ist ausgeschlossen.<br />

Die Gemeinden sind sich der Standortqualität und Möglichkeiten zur Ansiedlung von größeren<br />

Betrieben bewusst. Ein sorgsamer Umgang (Geduld, keine Zerstückelung bzw. Aufsplittung für<br />

Kleinbetriebe, die auf den Standorten < 5ha auch Platz haben) wird durch die gemeinsame<br />

Entscheidung über die Betriebsansiedlung gewährleistet.<br />

Das für die Betriebe erforderliche Arbeitskräftepotenzial ist aufgrund der guten Ausstattung der<br />

Region mit Ausbildungsangeboten und Schlüsselbetrieben vorhanden. Das Bevölkerungswachstum<br />

der letzten Jahre stabilisiert sich langsam. Mit dem Standort soll es vor allem auch<br />

gelingen, die Pendlerströme Richtung Zentralraum „umzulenken“ und ein attraktives Arbeitsplatzangebot<br />

in Nähe des Wohnortes zu schaffen.<br />

Weitere Kooperationsthemen und Modelle in der Region Salzburger Seenland:<br />

Handel: Die Gemeinden Neumarkt, Straßwalchen und Köstendorf haben sich verpflichtet, für<br />

jeden Handelsgroßbetrieb (z.B. Verbrauchermärkte > 500 m2) außerhalb des Ortskerns 50%<br />

der Kommunalsteuereinnahmen für Ortkernbelebende Maßnahmen (z.B. gemeinsames Marketing)<br />

zu investieren. Ziel ist es, die Ortskerne zu stärken und damit dem Kaufkraftabfluss in den<br />

Zentralraum gegensteuern zu können.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />

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Eckpunkte für eine erfolgreiche Kooperation:<br />

• Freiwilligkeit<br />

• Kooperationsthema muss zu Kooperationsraum passen – z.B. für Thema Handel nur<br />

Teilregion von drei Gemeinden,<br />

• Bereitschaft für innerregionalen Ausgleich – „Standortgemeinden laden ein“<br />

• Persönliches Engagement und langer Atem<br />

• Unterstützung seitens des Landes: finanziell aber auch durch Rahmenvorgaben in der<br />

Raumordnung – Widmung erst, wenn Bereitschaft zur interkommunalen Kooperation<br />

• Kooperation an „kleinen Projekten“ lernen – vertrauensbildende Maßnahmen<br />

• Fachliche Unterstützung durch PlanerInnen (vgl. Input von beauftragtem Planungsbüro<br />

im Salzburger Seenland – Arbeitsgruppe Raumplanung)<br />

2. DISKUSSION VERGLEICHBARER ANSÄTZE UND MÖGLICHKEITEN IM PONGAU<br />

Vision: in den nächsten 15 Jahren soll es mehr Kooperation im <strong>Pongau</strong> geben – auch beim<br />

Thema Betriebsansiedlung. Zum Teil gibt es sie bereits (vgl. SBS, Mobilität…).<br />

Die Mobilisierung von Bauland für Betriebsstandorte im <strong>Pongau</strong> ist zum Teil aber sehr schwierig,<br />

da seitens der Landwirte kaum Flächen zur Verfügung stehen. Das Preisniveau für Gewerbegebiete<br />

liegt deutlich über den 40 €/m2.<br />

Die Schere zwischen kleinen (armen) Gemeinden und großen (reichen) Gemeinden darf nicht<br />

weiter auseinander gehen. Es sollte für „Große“ Anreize zur Kooperation mit kleinen Gemeinden<br />

geben – nicht „Barmherzigkeit“ darf im Vordergrund stehen, sondern „win-win“ Möglichkeiten<br />

müssen aufgebaut werden -> Spielregeln für Kooperation und Konkretisierung von Kooperationsfeldern<br />

für Teilregionen.<br />

<strong>Regionales</strong> Funktionsmodell, bei dem jede Gemeinde eine besondere Aufgabe übernimmt im<br />

<strong>Pongau</strong> schwieriger als im Flachgau, da Tourismus grundsätzlich in allen Gemeinden hohe<br />

Bedeutung hat. Die Verflechtungen in den Teilregionen (z.B. Ennspongau, Gasteinertal, Salzachpongau)<br />

müssen berücksichtigt werden – Schwierigkeiten vor allem bei „pongauweiten“<br />

Kooperationen.<br />

Flächenpotenzial für Interkommunale Betriebsstandorte (vgl. Karte):<br />

• Standortbereich Ennsbogen: Kooperation zwischen Gemeinden Altenmarkt, Eben und<br />

Flachgau läuft zum Teil bereits, Einladung an andere Gemeinden, die keinen Flächenanteil<br />

haben noch nie diskutiert und fraglich – Problem: Finanzierung Autobahnabfahrt<br />

• Standortbereich Mandling (Radstadt) – ev. gemeinsam mit steirischer Nachbargemeinde<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />

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• Standortbereich St. Veit, St. Johann<br />

• Standortbereich Tenneck<br />

Weitere bereits bestehende GG sollen im Hinblick auf ihre Eignung als INKOB (interkommunaler<br />

Betriebsstandort) überprüft werden.<br />

Weitere Themen für Kooperationen:<br />

• Einnahmen aus neuer touristischer Infrastruktur zur Stärkung der Ortszentren?<br />

• Gegensteuerung bei Kaufkraftabfluss in Zentralraum (Europark)<br />

• Feriendörfer: dazu wurden seitens des Landes (örtliche Raumplanung) Kriterien zur<br />

Bewertung erarbeitet und den Gemeinden übermittelt. Eine regionale Einigung bzw.<br />

regionale Qualitätsstandards wären sinnvoll.<br />

3. QUALITÄTSSTANDARDS SIEDLUNGSENTWICKLUNG UND MOBILITÄT:<br />

Ergebnisse aus Sommercampus siehe Protokoll Sommercampus<br />

Herausforderung 1: Verfügbarkeit der Siedlungsgebiete im Einzugsbereich der<br />

Haltestellen des ÖV<br />

Grundsätzlich wird der Orientierung der Siedlungsentwicklung am ÖV hohe Bedeutung zugemessen.<br />

Hochwertige Standorte, die über keinen ÖV Anschluss verfügen, sollen langfristig<br />

durch eine Verdichtung des ÖV Netzes im <strong>Pongau</strong> einen bekommen.<br />

Herausforderung 2: Steuerbarkeit des ÖV Angebotes<br />

Aktivitäten und Bemühungen der Region scheitern an Vorgaben des Landes und des Bundes.<br />

Umsetzung „<strong>Pongau</strong> Mobil“ leider seit Jahren ein Problem, die aber mit viel Engagement<br />

schrittweise angegangen werde.<br />

Diskussion Verkehreserregerabgabe:<br />

Es gibt grundsätzlich Möglichkeiten, diese müssen mit Bürgermeistern diskutiert werden<br />

Allgemeine Diskussion zu den Steuerungsmöglichkeiten der Raumordnung:<br />

Raumordnung hängt stark an der Bereitschaft eigene Planungen (z.B. REK) konsequent umzusetzen.<br />

Änderungen werden zu schnell und anlassbezogen durchgeführt.<br />

Informationen zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> und zu den Regionswerkstätten „Mentale<br />

Landkarten“ und Zukunftsbilder finden Sie unter www.pongau.org (in der Navigationsleiste<br />

Projekte) oder direkt unter: www.regek.pongau.org<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation des Prozesses<br />

Sitzungen der Steuerungsgruppe, 1,2,3,4,5<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: 1. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />

Thema: Verfeinerung Planungsprozess, Regionsinterviews, Regionswerkstatt<br />

am: 25.Oktober 2006, 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Ort: Kulturhaus Altenmarkt<br />

von: Stefanie Zobl (Regioplan Ingenieure)<br />

Beilagen: Anwesenheitsliste<br />

Tagesordnung:<br />

TO 1: Einführung und Begrüßung durch DI Sibylla Zech (stadtland)<br />

TO 2: Vorstellungsrunde: TeilnehmerInnen der Steuerungsgruppe und Planungsteam<br />

TO 3: Kurzüberblick zum Planungsprozess REK <strong>Pongau</strong> und zur optionalen Leistung<br />

„Strategische Bildungskonzepte <strong>Pongau</strong>“.<br />

TO 4: Durchführung der Regionsinterviews<br />

TO 5: Planung der 1.- Regionswerkstatt<br />

TO 6: Nächste Schritte, Termine<br />

Zu TO 2: Vorstellungsrunde: TeilnehmerInnen der Steuerungsgruppe<br />

• Christiana Bergher, RV <strong>Pongau</strong><br />

• Peter Brandauer, Bgm. Werfenweng<br />

• Franz Lainer, Bgm. St. Veit<br />

• Stephan Maurer, GF RV <strong>Pongau</strong><br />

• Günther Mitterer, Bgm. St. Johann<br />

• Heidi Rest-Hinterseer<br />

• LAbg. Ingrid Riezler, Radstadt<br />

• Barbara Saller, Stadträtin Bischofshofen<br />

• Harald Schaireiter, Bad Hofgastein<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />

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• Peter Weissenböck, Abt. 7 Land Salzburg<br />

• Josef Tagwercher, Bgm. Radstadt<br />

• Sibylla Zech (stadtland)<br />

• Stefan Klingler (stadtland)<br />

• Helmut Koch (Trafico Gmunden)<br />

• Harald Prantl (ÖSB Consulting GmbH)<br />

• Claudia Schönegger (Regioplan Ingenieure)<br />

• Stefanie Zobl (Regioplan Ingenieure)


Mentale Landkarte – „Orte der Steuerungsgruppe“<br />

Zu TO 3: Kurzüberblick zum Planungsprozess REK <strong>Pongau</strong><br />

und zur optionalen Leistung „Strategische Bildungskonzepte <strong>Pongau</strong>“.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />

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Optionale Leistung „Strategische Bildungskonzepte <strong>Pongau</strong>“ – ÖSB Consulting GmbH<br />

zu TO 4: Durchführung der Regionsinterviews<br />

• Der Planungsprozess zur Erstellung des REK <strong>Pongau</strong> sieht die Durchführung von Einzelinterviews<br />

mit regionalen Akteuren und AkteurInnen u. a. aus den Themenbereichen Soziales,<br />

Bildung, Kultur/Kunst, Mobilität, Wirtschaft – Industrie, Gewerbe, Handel, Tourismus,<br />

Natur und Umwelt vor.<br />

• Ziele der Regionsinterviews ist die Erfassung und Bündelung unterschiedlicher durchaus<br />

auch kritischer Sichtweisen und Wissensressourcen zu Besonderheiten, Chancen und Risiken<br />

der Region <strong>Pongau</strong>. Gesamt sind ca. 25 – 30 Interviews geplant.<br />

• Erste Einzelinterviews sollen bereits im November 2006 – vor der 1. Regionswerkstatt Anfang<br />

Dezember - durchgeführt werden.<br />

• Folgende InterviewpartnerInnen wurden von den TeilnehmerInnen der STG genannt – mit<br />

den Mitgliedern der Steuerungsgruppe wurden bereits Interviewtermine vereinbart:<br />

Thema InterviewpartnerIn Termin<br />

Soziales Hansjörg Rettenwender, Lebenshilfe Radstadt<br />

Tourismus Herr Zeppezauer, Gasteiner Tourismusgesellschaft,<br />

GTG<br />

Kultur Elisabeth Kornhofer, Wagrain, Kulturverein<br />

Gewerbe<br />

/Qualifizierung<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />

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Direktor Manfred Santner, Fa. Liebherr<br />

Kultur Cyriak Pichler, Leiter Volkskultur<br />

Landwirtschaft Sebastian Pirnbacher, Obmann BBK


Fortsetzung<br />

Thema InterviewpartnerIn Termin<br />

Familie Andrea Gruber, Forum Familie <strong>Pongau</strong><br />

Gesundheit Primar Dr. Lenzhofer, Ärztl. Leiter KH Schwarzach<br />

Gesundheit Dr. Ilse Plawenn, Bischofshofen<br />

Tourismus Mag. Michael Schafflinger, Thermenregion Gastein<br />

Wirtschaft Veronika Scheffer, Bergbahnen Zauchensee<br />

Handel Christine Weißofner, Bischofshofen<br />

Wirtschaft Vizepräs. Hans Scharfetter, Wirtschaftskammer<br />

Frau und Arbeit Karolina Altmann, Bischofshofen<br />

Arbeit Thomas Burgstaller, AMS<br />

Naturschutz Dr. Gertrude Friese, Abt. 13 – Amt d. Sbg Lr.<br />

Bildung Heidelinde Kahlhammer, Bezirksschulinsp.<br />

Jugend Gerhard Rindler, Akzente <strong>Pongau</strong><br />

Jugend SchulsprecherInnen<br />

Jugend Bezirksleiterin Landjugend<br />

Natur Mag. Markus Graggaber, Abt. 13 – Amt d. Sbg Lr.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />

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Ambros Aichhorn, Borromäum Salzburg<br />

Dechant Christan Schreilechner, Pfarre Werfen<br />

Tourismus Eva Mayr, SLT <strong>Pongau</strong> Süd<br />

Tourismus GF Gerhard Wolfsteiner, Salzburger Sportwelt<br />

STG Bgm. Günther Mitterer, St. Johann 16.11.2006, 9.30 h<br />

STG Bgm. Peter Brandauer, Werfenweng 23.11.2006, 9:00 h<br />

STG Bgm. Franz Lainer, St. Veit 16.11.2006, 11:30 h<br />

STG LAbg. Ingrid Riezler 17.11.2006, 9:00 h<br />

STG Bgm. Josef Tagwercher, Radstadt 17.11.2006, 10:30 h<br />

STG Barbara Saller 23.11.2006, 15.00 h<br />

STG Heidi Rest-Hinterseer 16.11.2006, 8:00 h<br />

STG Stephan Maurer, GF RV <strong>Pongau</strong> 23.11.2006, 11:00 h<br />

STG Mag. Peter Weissenböck, Abt. 7<br />

STG Bgm. Benedikt Lang, Bad Hofgastein


zu TO 5: Planung der 1.- Regionswerkstatt<br />

Organisatorisches:<br />

• Termin: 1. Dezember, 14:00 bis 18:00 Uhr im Festsaal Werfenweng<br />

• TeilnehmerInnen: ca. 60 bis 120 TeilnehmerInnen aus der Region – die Nennung der TeilnehmerInnen<br />

erfolgt über die 25 Regionsgemeinden; jede Gemeinde nennt ca. 10 Personen<br />

– davon 2 Personen bewusst aus einer anderen Regionsgemeinde – bis 6. 11. 2006<br />

an den <strong>Regionalverband</strong>. Der <strong>Regionalverband</strong> erstellt eine Liste aus bereits vorhandenen<br />

Adresslisten als Grundlage für die Nennungen.<br />

• Die Einladung der TeilnehmerInnen zur Regionswerkstatt erfolgt über den <strong>Regionalverband</strong><br />

<strong>Pongau</strong><br />

Geplanter Ablauf:<br />

• Ziel der 1. Regionswerkstatt ist das Erfassen von „mentalen Landkarten“: Von den TeilnehmerInnen<br />

werden persönliche Bilder und Wahrnehmungen zu unterschiedlichen Themenbereichen<br />

wie bspw. Orte der Jugend, Orte des Wohlfühlens, Unorte, Orte des Zusammenkommens,<br />

Orte der Barrieren, Karte des Konsums, Karte der wichtigen Ereignisse<br />

auf Landkarten festgehalten und weiterentwickelt.<br />

• Die Erarbeitung der mentalen Landkarten erfolgt in 3 Arbeitsrunden an Plantischen - nach<br />

jeder Arbeitsrunde besteht für die TeilnehmerInnen die Möglichkeit das Thema / den Plantisch<br />

zu wechseln.<br />

• Zu Beginn und zwischen den Arbeitsrunden sind kurze „Impulse“ (ca. 10 Minuten) vorgesehen.<br />

Vorgeschlagen wurden:<br />

– Geschichtlicher Rückblick, Kulturgeschichte: mögliche AnsprechpartnerInen:<br />

Fr. Prof. Zierlinger (Gymnasium St. Johann), Prof. Ambros Aichhorn<br />

– Ungewöhnliche Bilder – z.B. Kunstwerke, Film, Kinderzeichnungen, Satellitenbilder: mögliche<br />

AnsprechpartnerInnen: Wolfram Paulus, O. P. Zier<br />

- z.B. <strong>Pongau</strong>er Geschichte, Kabarett, Sage: mögliche AnsprechpartnerInnen: Max Steiner<br />

(Oper), Komikatzen (Kabarettgruppe)<br />

zu TO 6: Nächste Schritte, Termine<br />

• Einladung zur Regionswerkstatt: Nennung der TeilnehmerInnen seitens der Gemeinden<br />

(ca. 10 Personen je Gemeinde) bis 06.11.2006 an den <strong>Regionalverband</strong><br />

• Regionsinterviews mit Schlüsselpersonen beginnen im November 2006<br />

• Regionswerkstatt 1.12. 2006, 14:00 bis 18:00 Uhr, Festsaal Werfenweng<br />

• Nächstes Treffen der Steuerungsgruppe: 24.01.2007, 15:00 Uhr, Pfarrsaal Bischofshofen<br />

(Ansprechpartnerin Fr. Saller).<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: 2. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />

Thema: Beratung Ergebnisse aus Interviews und Regionswerkstatt<br />

am: 24. Jänner 2007, 15.00 bis 18:30 Uhr<br />

Ort: Pfarrsaal Bischofshofen<br />

von: Claudia Schönegger<br />

Beilagen: Anwesenheitsliste<br />

Präsentation Feedback zu Regionskonferenz und Regionsinterviews<br />

Tagesordnung:<br />

TO 1: Was gibt es Neues?<br />

TO 2: Feedback zur ersten Regionswerkstatt in Werfenweng<br />

TO 3: Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />

TO 4: Auswahl von Vertiefungsthemen, Beteiligte für Arbeitstreffen<br />

TO 5: Termine Projektorganisation<br />

Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />

• Es ist geplant, eine eigene Subdomain für das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> auf der homepage<br />

des <strong>Regionalverband</strong>es www.pongau.org zu installieren, auf der alle Dokumentationen<br />

und aktuellen Informationen bereitgestellt werden. Die Steuerungsgruppe wird zeitnah<br />

über die Verfügbarkeit von neuen Inhalten auf der subdomain informiert.<br />

• Die Gemeinden des Ennspongau wurden seitens der Raumplanungsabteilung des Landes<br />

aufgefordert, sich am Projekt „RISK Management“ zu beteiligen. Im Rahmen dieses Projektes<br />

soll eine enge Verknüpfung zwischen wasserwirtschaftlichen Planungen und Raumplanung<br />

erfolgen. Es wäre daher zu diskutieren, wie dieses Projekt im Rahmen des<br />

RegEK <strong>Pongau</strong> einfließen kann. Dazu werden für die nächste Steuerungsgruppensitzung<br />

weitere Informationen eingeholt.<br />

• Von 28.09. – 30.09.2007 wird in Bischofshofen eine regionsübergreifende Veranstaltung<br />

zum 20 Jahr Jubiläum der Gemeindeentwicklung Salzburg (Dorferneuerung) stattfinden.<br />

• Der Verein Akzente Salzburg plant eine Evaluierung der Anfang der 90 Jahre erstellten<br />

Jugendstudie. Der <strong>Pongau</strong> soll dabei als eine der ersten Regionen behandelt werden, um<br />

die Ergebnisse für des <strong>Entwicklungskonzept</strong> nutzen zu können. Erste Ergebnisse sollen im<br />

Dezember 2007 beim Bezirksjugendtreffen präsentiert werden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />

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• Zum Jahr der Chancengleichheit 2007 wird im <strong>Pongau</strong> das LEADER Projekt „Offensive für<br />

Gleichstellung“ durch den Verein KOKON umgesetzt. Dazu sind u.a. folgende Arbeitspakte<br />

vorgesehen:<br />

� Mentoring für Frauen in öffentlichen Positionen<br />

� Trainings<br />

� Schaffung von qualitativ anspruchsvollen Arbeitsplätzen für Frauen<br />

Darüber hinaus ist geplant, für den <strong>Pongau</strong> eine Gleichstellungsbeauftragte zu engagieren.<br />

Die Ausschreibung dafür erfolgt über KOKON. Finanzierung über den TEP (Territorialer<br />

Beschäftigungspakt)<br />

Zu TO 2: Feedback 1. Regionswerkstatt<br />

Feedback des Beraterteams (Stefan Klingler, stadtland) zur ersten Regionswerkstatt<br />

am 1. Dez. 2006 in Werfenweng und zu den Regionsinterviews, siehe .PDF im Anhang.<br />

Die TeilnehmerInnen der STG berichten von grundsätzlich recht positiven Rückmeldungen auf<br />

die Regionswerkstatt. Die gelungene Einbindung einer breiten Gruppe regionaler AkteurInnen<br />

in den Prozess wurde hervorgehoben. Die gewählte interaktive Methode ermöglichte neue Zugänge<br />

und einen „Wissensaustausch“. Beobachtet wurde, dass manche TeilnehmerInnen nach<br />

dem Motto „was schaut dabei für unsere Gemeinde heraus?“ vor allem die Angebote in ihrer<br />

Gemeinde vertraten. Folgende Anregungen wurden formuliert:<br />

� um künftig auch auf das Engagement von Jugendlichen zählen zu können, müssten diese in<br />

geeigneter Form angesprochen werden.<br />

� Ein zusammenfassender Abschluss (z.B. „Regionsaufstellung“) wäre sinnvoll gewesen.<br />

Zu TO 3: Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />

Aufbauend auf den ersten Analysen und Ergebnissen der Interviews und Regionswerkstatt<br />

wurden seitens des Beraterteams sieben mögliche - zum Teil „provokante“ - Thesen zur weiteren<br />

Entwicklung präsentiert (Helmut Koch, Trafico). Anschließend wurden die Thesen an drei<br />

Tischen beraten. Dabei wurde versucht zu bewerten, wie nah oder wie weit entfernt der „Ist-<br />

Zustand“ im <strong>Pongau</strong> von der Behauptung in der These liegt. Mit einem „Sollzustand“ wurde<br />

ebenso verfahren (siehe Ist“-Soll Profile“).<br />

PONGAU 3<br />

Sieben „Thesen“ zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />

1. Wir bestimmen was hier passiert!<br />

Gemeinsame Spielregeln statt Verordnung des Landes.<br />

Diskussion: Alle drei Gruppen sehen den <strong>Pongau</strong> noch sehr fern von dieser These. Der<br />

Wunsch nach mehr Selbstbestimmtheit– v.a. in der Raumordnung und mehr Kompetenz<br />

für die Gemeinden wurde klar positioniert.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />

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2. Aus Eins mach Drei!<br />

Drei Teilregionen statt dem Kunstprodukt <strong>Pongau</strong>.<br />

Diskussion: Die These trifft vor allem auf die Ist-Situation zu. Die Bewertung durch die<br />

drei Gruppen erfolgte in bezug auf den „Sollzustand“ bzw. die Zukunft sehr heterogen.<br />

Derzeit werden kaum Zukunftsfragen, die über die eigene Gemeinde hinausgehen diskutiert.<br />

Der Begriff „Kunstprodukt“ sollte entschärft werden.<br />

Ein möglicher Zugang (Vorschlag Bgm. Brandauer): Nach außen sollte der <strong>Pongau</strong> jedenfalls<br />

verstärkt als eine Einheit auftreten und auch das Regionalmanagement in seinen<br />

Aufgaben und Strukturen unterstützen, nach Innen sollten jedoch flexible Organisationsformen<br />

für themenbezogene Kooperationen gesucht und entwickelt werden.<br />

Dabei müssen grundsätzlich auch nicht immer direkte Nachbargemeinden miteinander<br />

kooperieren. Jede Gemeinde im <strong>Pongau</strong> könnte eine regionale Funktion bzw. Aufgabe<br />

bekommen.<br />

3. Aus Fünfundzwanzig mach Drei!<br />

Gemeindekooperationen statt Kirchturmpolitik.<br />

Diskussion: In der Bewertung der Ist-Situation sehen die Personen der Steuerungsgruppe<br />

den <strong>Pongau</strong> fern, aber nicht ganz fern (z.B. Kooperationen bei Seniorenheimen).<br />

Der Focus sollte nicht bei der Zusammenlegung von Gemeinden (Beispiel Schweiz,<br />

Deutschland) liegen, sondern bei der Stärkung von Kooperationen. Jede Gemeinde hat<br />

ihre Funktion oder Rolle, inwieweit man aber kommunale Aufgaben zusammenlegen<br />

könnte, wäre zu prüfen.<br />

Ängste bestehen in Bezug auf Kooperationen vor allem darin, dass Arbeitsplätze in<br />

den Gemeindeverwaltungen verloren gehen könnten. Viele Stolpersteine für Kooperationen<br />

liegen innerhalb der Gemeinden.<br />

4. Wir stärken unsere Zentren!<br />

Zentrale Einrichtungen gehören dort hin, wo sie passen.<br />

Diskussion: Grundsätzliche Frage war bei dieser These war: Wer ist „wir“. „Wir“ sind<br />

sowohl Konsumenten, Gemeinden aber auch Entscheidungsträger außerhalb (Landespolitik).<br />

Eine eindeutige Bestimmung von „Ist“ und „Soll“ war somit sehr schwierig.<br />

Der Trend im <strong>Pongau</strong> geht nach Meinung vieler TeilnehmerInnen in Richtung „stärkere<br />

Zentren“ mit gleichzeitiger Ausdünnung der Angebote in peripheren, kleineren Gemeinden.<br />

Im RegEK sollte man sich daher der grundsätzlichen Frage stellen, wie man<br />

mit den „Ballungsräumen“ im <strong>Pongau</strong> umgeht. Der Trend zur Konzentration ist schwer<br />

zu verhindern, man sollte aber versuchen ihn positiv zu beeinflussen, z.B. durch gemeinsame<br />

Nutzung und Festlegung „bester Standorte“. Mit einer Stärkung der Zentren<br />

dürfen keine „Absaugeffekte“ für die Nachbargemeinden verbunden sein – auch die<br />

Peripherie muss gestärkt werden. Güter des täglichen Bedarfes sollen auch weiterhin<br />

in allen Gemeinden angeboten werden – Grundausstattung der Gemeinden. In diesem<br />

Zusammenhang sind auch Maßnahmen zur Verringerung des Kaufkraftabflusses aus<br />

dem <strong>Pongau</strong> (nach Salzburg) zu bedenken.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />

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Bei einer Stärkung der Zentren wären so wie bei Kooperationen grundsätzlich Modelle<br />

zum innerregionalen Finanzausgleich notwendig.<br />

5. Wir nutzen unsere Ressourcen!<br />

Unsere Landschaft und Kultur ist unser Kapital.<br />

Diskussion: Dieser These wurde grundsätzlich zugestimmt, wenngleich auch unterschiedlich<br />

optimistische Bewertungen erfolgten. Vor allem die Kultur sollte auf regionaler<br />

Ebene mehr unterstützt werden.<br />

6. Der Wintertourismus ist tot!<br />

Es lebe der Wintertourismus.<br />

Diskussion: ... der Wintertourismus ist nicht tot! – es gilt aber, verstärkt Alternativen<br />

zum Tourismus zu entwickeln und Angebote für Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftbereichen<br />

zu schaffen – z.B. gewerbliche Entwicklung.<br />

7. Wir zeigen dass wir es können!<br />

Mit Schlüsselprojekten erreichen wir PONGAU 3 .<br />

Diskussion: Hier sollte und könnte man noch mehr erreichen (die „vierte Dimension).<br />

In Beratungen an den Tischen wurden folgende „Ist-Soll“ Profile erstellt:


Zu TO 4: Auswahl von Vertiefungsthemen<br />

Für folgende drei Bereiche sollen vertiefende Arbeitstreffen unter Teilnahme von VertreterInnen<br />

folgender Institutionen stattfinden:<br />

1. Qualifizierung und Bildung 2. Jugend<br />

WK <strong>Pongau</strong> (Mag. Felser) Akzente <strong>Pongau</strong><br />

BFI (Martin Stockinger) Jugendbeauftragte der Gemeinden<br />

VertreterInnen der Bildungsträger Landjugend<br />

Industriellenvereinigung IV (Herr Wöhrer) AMS<br />

IBIS ACAM Gewerksschaftsjugend<br />

Mitglieder des Qualifizierungsverbundes Forum Familie – Andrea Gruber<br />

Verein Frau und Arbeit (Frau Altmann) Bewährungshilfe<br />

PAP (Frau Geistlinger) Suchtprävention<br />

Landesschulrat Jugendzentren<br />

DirektorInnen höhere Schulen, Berufsschulen Nachtschwärmer<br />

3. Raumordnung:<br />

alle OrstplanerInnen der Gemeinden<br />

sowie die LeiterInnen der Bauämter<br />

Grundsätzliche Anregung:<br />

In der Steuerungsgruppe sollten auch die bereits gelaufenen Prozesse (z.B. PONG) reflektiert<br />

werden, um zum einen zu sehen, „was daraus geworden ist“ und zum anderen gute Anregungen<br />

wieder aufzugreifen und im RegEK weiter zu führen.<br />

In diesem Zusammenhang sollten jedenfalls Interviews mit Herrn Hofrat Dr. Guntram Maier und<br />

dem Vorsitzenden der Bürgermeisterkonferenz Herrn Bgm. Weitgasser geführt werden.<br />

zu TO 5 Termine, Projektorganisation<br />

Folgende Termin wurden vereinbart:<br />

3. Steuerungsgruppensitzung 29.03.2007, 13:30 in Radstadt<br />

Regionswerkstatt – Zukunftsbilder 04.05.2007<br />

4. Steuerungsgruppensitzung 21.09.2007, 13:30 Dorfgastein, Kögerlam<br />

Regionswerkstatt – GemeindevertreterInnetag 19.10.2007<br />

Steuerungsgruppensitzung 25.01.2008, 13:30<br />

Finale Präsentation 29(!).2.2008 - der Schalttag<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: 3. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />

Thema: Schwerpunkt: Vorbereitung der 2. Regionswerkstatt<br />

am: 29. März 2007, 13:30 bis 16:00 Uhr<br />

Ort: Zeughaus am Turm<br />

von: Claudia Schönegger<br />

Beilagen: Anwesenheitsliste<br />

Präsentation Qualifizierungsverbund (Auszug)<br />

Tagesordnung:<br />

TO 1: Was gibt es Neues?<br />

TO 2: Informationen zum Stand des Projektes „RISK Management“<br />

TO 3: Bericht von den Vertiefungsworkshops<br />

TO 4: Vorbereitung der 2. Regionswerkstatt – Zukunftsbilder am 04. Mai 2007<br />

TO 5: Allfälliges<br />

Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />

Herr Weissenböck berichtet, dass für den <strong>Pongau</strong> Erhebungen zum Thema Einzelhandel geplant<br />

sind und in Kürze gestartet werden sollen. Aufbauend auf die Ergebnisse der SABE-V<br />

Studie, die bereits Erhebungen zu den Zentralen Orten im <strong>Pongau</strong> beinhaltet, sollen in allen<br />

Gemeinden Daten zur Ausstattung der Gemeinden mit Nahversorgern erhoben werden. Vergleichbare<br />

zusätzliche Erhebungen wurden im Zentralraum und im Bezirk Hallein schon durchgeführt.<br />

Wann die Ergebnisse vorliegen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden.<br />

Zu TO 2: RISK Management<br />

Seitens der Gemeinden Flachau, Altenmarkt und Radstadt erfolgte eine Rückmeldung auf die<br />

Anfrage der Raumplanungsabteilung, ob Interesse an einer Beteiligung an dem durch das<br />

Umweltbundesamt getragenen Projekt besteht. Da in den Gemeinden Altenmarkt und Flachau<br />

derzeit an der Umsetzung einer Studie (Hydroconsult GmbH, Graz) aus dem Jahr 2004 gearbeitet<br />

wird und Gespräche mit Grundbesitzern geführt werden, erscheinen weitere Projekte<br />

derzeit aus deren Sicht nicht sinnvoll. Die Gemeinde Radstadt hat grundsätzlich Interesse am<br />

Projekt RISK Management geäußert, verweist jedoch auf die Schwierigkeiten im Zusammenhang<br />

mit der zur Verfügung Stellung von Grundflächen durch private Grundbesitzer.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />

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Seitens des Wasserbaus sind keine Ressourcen für das Projekt auf Landesebene frei. Die<br />

WLV und das Olympiabüro haben sich positiv zum Projekt geäußert.<br />

Zu TO 3: Bericht von den Vertiefungsworkshops<br />

Am 13.03 2007 fand beim Schützenwirt in Bischofshofen ein Workshop mit den BauamtsleiterInnen<br />

und den OrtsplanerInnen der Gemeinden zum Thema „Regionalentwicklung mit den<br />

Gemeinden“ statt. Das Protokoll dazu kann unter www.regek.pongau.org nachgelesen werden.<br />

Folgende Themen wurden im Vertiefungsworkshop bearbeitet:<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />

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_Bedeutung und Aufgabe der Gemeinde in der Region<br />

_Kooperation zwischen den Gemeinden<br />

_Standortangebote mit regionaler Bedeutung<br />

Zu den Ergebnissen wurden seitens der STG folgende Punkte diskutiert:<br />

In einzelnen Bereichen werden derzeit Kooperationen schon gelebt bzw. entwickelt<br />

o unkompliziertes gegenseitiges Aushelfen bei Fragen der Verwaltung<br />

o Verleih von Geräten für den Bauhof bzw. Feuerwehr<br />

o Entwicklung Therme<br />

o ÖV Nachschwärmer<br />

o Abfallwirtschaft, Wasserver- und Entsorgung…<br />

Kooperationen in Bezug auf bestehende Angebote und Aufgaben sind politisch grundsätzlich<br />

eher schwierig, da die „Großen“ sie weniger brauchen und die „Kleinen“ Angst haben, an Qualität<br />

und Angebot in der eigenen Gemeinde zu verlieren.<br />

Kooperationen sollen daher grundsätzlich für neue gemeinsame Aufgaben bzw. neue Standorte<br />

angedacht werden. – z.B. im Bereich der Betreuungsangebote für ältere Menschen oder bei<br />

der Gesundheitsversorgung, bzw. „Lebensqualität“. Auch zeitlich begrenzte Kooperationen<br />

oder eine Zusammenarbeit mit PartnerInnen außerhalb des <strong>Pongau</strong> könnten überlegt werden.<br />

Interessant wäre, ob es für jede Gemeinde eine Aufgabe gäbe, die sie für mehrere Gemeinden<br />

erfüllen könnte.<br />

Das Thema Kooperation soll im Prozess zum RegEK weiter vertieft werden. Die Entwicklung<br />

von Strategien ist dafür Voraussetzung - „wo gibt es ein gemeinsames Interesse?“.<br />

Dem Thema Energie soll stärkere Bedeutung zugemessen werden z.B. in der Abschätzung der<br />

möglichen Potenziale „wo“, „wie viel“. Seitens der ÖROK wird derzeit auch unter dem Thema<br />

„Energie und Raumentwicklung“ untersucht, welche Umsetzungsebenen erforderlich sind, und<br />

beispielhafte Handlungsanweisungen entwickelt (Info Peter Weissenböck).


Das Vertiefungsworkshop „Jugend“ musste leider abgesagt werden. Ein Treffen mit den VertreterInnen<br />

der Institutionen in der Jugendarbeit zur Definition von Schnittstellen zum RegEK –<br />

„was kann und soll das RegEK für die Arbeit mit und für Jugendliche in der Region leisten?“ -<br />

soll aber noch stattfinden.<br />

Zu TO 4: Vorbereitung der 2. Regionswerkstatt Zukunftsbilder<br />

Termin: Freitag 04. Mai 2007, 15:00 – 18:00 Uhr<br />

Ort: Kur- und Kongresshaus Bad Hofgastein<br />

Vorläufiges Programm:<br />

14.30 _Saaleinlass<br />

15.00 _Begrüßung, Zeitplan, Spielregeln<br />

_Willkommen: Bgm. Lang, Bgm. Brandauer<br />

_Stand der Arbeiten, Anknüpfen an RW1<br />

_Analyseergebnisse<br />

Impuls 1<br />

_Open Visions 1. Runde ca. 45 Min. (mit Vernetzung)<br />

Stationen mit Pinwänden/ Plantischen, rd. 5-10 Personen<br />

Impuls 2<br />

_Open Visions 2. Runde: wie oben, freie Stationswahl<br />

_Zusammenfassung<br />

18.00 _“Schlussakt“<br />

_ Ausklang (Buffet)<br />

Für Impuls 1 wurde vorgeschlagen, zu BORG SchülerInnen des musischen Zweiges Kontakt<br />

aufzunehmen.<br />

Themen und Stationen:<br />

Anhand eines Vorschlags des Fachteams wurde ausgewählt und ergänzt welche Themen bei<br />

den „Zukunftsstationen“ angeboten werden sollen. Zu jedem Thema ist ein kurzes „future briefing“<br />

zur Gedankenanregung geplant.<br />

_Mensch und Lebensalltag 2030; „Innergebirg“ und in der Stadt am Land<br />

_Tourismus 2030, neue Märkte?; neue Produkte?, …<br />

_Natur und Landschaft 2030; Raum für die Flüsse, Grüne Verbindungen, …<br />

_Mobil 2030; z.B. Ziele für das Mobilitätsverhalten, …<br />

_Gemeinden kooperieren; Kooperation in der Region und über die Region hinaus Wird Kooperation<br />

notwendig?, Welche Felder?, …<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />

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_Raum für die Wirtschaft 2030, Innovative Produkte, Arbeitsraum und Wirtschaftsraum rücken<br />

zusammen, …<br />

_Landwirtschaft – Qualitätsprodukte; Direktvermarktung, Landschaftspflege, …<br />

_Wissen und „Können“ 2030; Was muss ein Mensch heute lernen um 2030 zu bestehen?, …<br />

_Der <strong>Pongau</strong> von „Außen“; Wie wird/soll der <strong>Pongau</strong> von Menschen anderswo wahrgenommen<br />

werden?, …<br />

_Der <strong>Pongau</strong> als der „Teil der Welt“; Aspekte der Nachhaltigkeit, Agenda 21, Alpenkonvention,<br />

Integration, Europäische Union, Nachbarregionen, …<br />

Zu TO 5: Allfälliges<br />

Bildung und Qualifizierung:<br />

Harald Prantl (ÖSB) informiert über Aufgaben und Möglichkeiten von Qualifizierungsverbünden.<br />

– Präsentation siehe Anlage. Einzelne Handwerksunternehmen z.B. im Bereich Tapezierer,<br />

Hotelausstattung haben bereits Interesse angemeldet.<br />

LEADER 2007 – 2013:<br />

Zur Abstimmung der Prozesse RegEK mit dem LEADER Strategieprozess (Bewerbung bis<br />

zum Sommer) wurde vereinbart, dass Ergebnisse des RegEK Prozesses z.B. SWOT Analyse,<br />

Zukunftsbilder in die LEADER Strategie einfließen. Die Inhalte und Methoden der Treffen mit<br />

dem Beirat des <strong>Regionalverband</strong>es zur Erstellung der LEADER Strategie werden von Stephan<br />

Maurer und Claudia Schönegger vorbereitet.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: 4. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />

Thema: Weitere Vorgehensweise Erstellung und Beschlussfassung RegEK<br />

am: 01. Oktober, 14:30 bis 17:00 Uhr<br />

Ort: Gemeindeamt St. Veit<br />

von: Claudia Schönegger<br />

Tagesordnung:<br />

TO 1: Was gibt es Neues?<br />

TO 2: Weitere Vorgehensweise: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

TO 3: Rückblick auf die 2. Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“ sowie Sommercampus und<br />

Herbstcampus<br />

TO 4: Beratung Inhalte Endprodukt und Strategiefelder<br />

TO 5: Vorbereitung 3. Regionswerkstatt - GemeindevertreterInnentag<br />

TO 5: Abstimmung Zeitplan für den Endspurt<br />

Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />

Die Diskussion in der Steuerungsgruppe war stark durch die Ergebnisse aus der Verbandsversammlung<br />

am 05. September in Eben geprägt. Es herrscht gewisse Verunsicherung über die<br />

Aufgaben und Ziele sowie den rechtlichen Stellenwert des RegEK:<br />

Vorschlag: Mit der Einladung zur 3. Regionswerkstatt, dem GemeindevertreterInnentag wird<br />

ein Infoblatt versandt, das kurz und prägnant den Unterschied zwischen Regionalem <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

und Regionalen Raumordnungsprogramm darstellt. Darüber hinaus sollen der<br />

weitere Prozess und die Themenschwerpunkte erläutert werden.<br />

Zu TO 2 und TO 5: Weitere Vorgehensweise: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

Aufbauend auf die vorgeschlagenen Inhalte zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> wird in der<br />

Steuerungsgruppe vereinbart, im Prozess auch Zeit für eine Beratung des Entwurfes in den<br />

Gemeinden vorzusehen. Der Termin 29.02.2007 für die Unterzeichnung des <strong>Pongau</strong> Paktes<br />

kann damit leider nicht gehalten werden – voraussichtlich Frühjahr 2007.<br />

In der Steuerungsgruppe am 12.12.2007. soll jener Entwurf vorberaten werden, der im Jänner<br />

der Vollversammlung (Terminaviso: 29. oder 30.01.2008) zur weiteren Beschlussfassung in<br />

den Gemeinden vorgestellt wird.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />

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Daraus ergibt sich folgender Zeitplan:<br />

Seite 16<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />

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Prozess: nächste Schritte<br />

Begleitende Öffentlichkeitsarbeit durch <strong>Regionalverband</strong><br />

Phase 1<br />

Grundlagen<br />

Analyse<br />

Phase 2<br />

Strategien<br />

Ziele<br />

Phase 3<br />

Vorbereitung<br />

Umsetzung<br />

Phase 4<br />

Dokumentation<br />

Beschluss<br />

Regionsinterviews<br />

1. Regionswerkstatt „mentale Landkarten“<br />

1/2 Tag Großgruppe<br />

Arbeitstreffen OrtsplanerInnen, Jugend<br />

2. Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“<br />

1/2 Tag Großgruppe<br />

Sommercampus<br />

Herbstcampus Termin: 20.09.2007<br />

3. Regionswerkstatt GemeindevertreterInnentag<br />

Termin: 19.10.2007 – Beratung „Erstentwurf“<br />

Bürgermeistergespräche in Teilregionen<br />

(Beratung des <strong>Entwicklungskonzept</strong>es und Organisation der<br />

Umsetzung) – voraussichtlich Anfang November<br />

* Beratung RegEK im <strong>Regionalverband</strong><br />

* Beratung in den Gemeinden<br />

Beschluss RegEK - Abschlussveranstaltung<br />

Unterzeichnung Vereinbarung – „<strong>Pongau</strong>Pakt“<br />

Zu TO 3: Rückblick auf RW 2 sowie Sommer und Herbstcampus<br />

Seite 7<br />

Qualitätsstrategie Standortentwicklung<br />

Handel und Gewerbe<br />

• JA<br />

• Konzentration bringt grundsätzliche Vorteile<br />

* gemeinsame Infrastruktur<br />

* Synergieeffekte<br />

* Bündelung des Angebotes positiv<br />

* vier Standorträume für interkommunale Entwicklung diskutiert<br />

• Gleichbehandlung der Betriebe in der Region<br />

vermindert innerregionale Konkurrenz<br />

• gut gestaltete Betriebsgebiete könnten durchaus auch<br />

Standortvorteile für die Betriebe bedeuten.<br />

Beratung u. Abstimmung in Steuerungsgruppe (ca. 4x)<br />

PSG_4 � 01.10.2007<br />

PSG_4 � 01.10.2007


Thema: Kooperation bei der Standortentwicklung von Gewerbe und Handel<br />

Seite 8<br />

Seite 9<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />

Seite 3 von 6<br />

Qualitätsstrategie Standortentwicklung<br />

Handel und Gewerbe<br />

• ABER<br />

• nur freiwillig<br />

• keine Eingriffe in die Gemeindehoheit<br />

• keine räumliche Festlegung auf einige wenige Standorte<br />

• keine Aufgabe der Entwicklungsflächen in Gemeinden<br />

• Qualitätskriterien für Betriebe festzulegen,<br />

kann Ansiedlung verhindern.<br />

• Gestaltungskriterien dürfen keinen<br />

finanziellen Mehraufwand verursachen<br />

Qualitätsstrategie Standortentwicklung<br />

Handel und Gewerbe<br />

• WIE<br />

• Modell für Kosten/Nutzenausgleich erforderlich<br />

PSG_4 � 01.10.2007<br />

Beispiel OÖ/Sbg diskutiert (Dr. Riesner, Gemeinde Neumarkt)<br />

„Standortgemeinde lädt ein“ – Teilregionen = Kooperationsräume<br />

• Leitlinie der Region zu Qualitätskriterien<br />

* für Standorte<br />

* für Betriebe<br />

• ?<br />

PSG_4 � 01.10.2007


Thema: Mobilität und Raumentwicklung<br />

Seite 11<br />

Seite 12<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />

Seite 4 von 6<br />

Qualitätsstrategie<br />

Mobilität und Raumentwicklung<br />

PRO<br />

• Die Verknüpfung von Raumordnung und ÖV ist erforderlich.<br />

• Regeln sollen vor allem für Neuausweisungen gelten.<br />

• ÖV Anbindung soll bei der Bewertung von Bauland als<br />

gleichwertige Voraussetzung behandelt werden, wie<br />

technische Infrastruktur, Kanal, Straße, …<br />

• ÖV Angebot soll sich an Siedlung ausrichten – wenn kein ÖV<br />

Anschluss gegeben, dann soll Linie zu Sieldungen geführt<br />

werden<br />

(grundsätzlich leichter, wenn Projekt <strong>Pongau</strong> Mobil umgesetzt werden kann)<br />

Qualitätsstrategie<br />

Mobilität und Raumentwicklung<br />

CONTRA (Campus 27.05.2007)<br />

• Kostenfaktor für Gemeinden – „wer bezahlt Qualität“?<br />

• Bestehendes ÖV Angebot deckt nicht alle Siedlungsgebiete<br />

ab.<br />

PSG_4 � 01.10.2007<br />

• Problem in der Bedienungsqualität: Verlagerung des ÖV hin<br />

zu Ballungszentren, „Ausdünnung“ des Angebotes in den<br />

peripheren Gebieten.<br />

PSG_4 � 01.10.2007


Zu TO 4: Beratung Inhalte und Strategiefelder RegEK<br />

Seite 5<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />

Seite 5 von 6<br />

Vorschlag für Inhalte RegEK <strong>Pongau</strong><br />

_<strong>Pongau</strong> Pakt<br />

• äußeres Zeichen aller Gemeinden der Region für Selbstbindung an das<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> und Bereitschaft zur Umsetzung<br />

„Letter of commitement“ bzw. Präambel<br />

_<strong>Entwicklungskonzept</strong> mit Empfehlungen zu<br />

• Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung z.B.<br />

Gewerbestandorte, Landschaftsbild und Landschaftsschutz,<br />

Siedlung – öffentlicher Verkehr, Freizeit- und Beherbergungsinfrastruktur<br />

• Empfehlungen für Kooperationsräume zu bestimmten Themen<br />

• Vorschlag zur Wahrnehmung von Aufgaben des RV im Bereich Raumordnung<br />

z.B. „wann“ wir der <strong>Regionalverband</strong> „wie“ und „zu welchen“ Themen befasst<br />

• Vorschläge für Projekte zur Umsetzung<br />

_Räumliches Strukturmodell<br />

• schematischer Plan zu Funktionen und räumlichen Strukturen<br />

Den Vorschlägen wird seitens der Steuerungsgruppe zugestimmt.<br />

PSG_4 � 01.10.2007<br />

Das Thema „Organisation zur Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Raumordnung“ soll vorerst<br />

noch nicht beim GemeindevertreterInnentag und den Bürgermeistergesprächen diskutiert<br />

werden, im Endprodukt jedoch enthalten sein.


Zu TO 5: Vorbereitung 3. Regionswerkstatt<br />

Seite 15<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />

Seite 6 von 6<br />

3. Regionswerkstatt GemeindevertreterInnentag Pfarrwerfen<br />

13:00 _Saaleinlass<br />

13:30 _Begrüßung, Zeitplan, Spielregeln<br />

14:15<br />

15:00<br />

15:15<br />

_Willkommen: Bgm. Illmer, Brandauer, Weitgasser,<br />

_Stand der Arbeiten, Anknüpfen an RW2<br />

_Ziele für RW_3<br />

_Input Team: Vorstellen der Kerninhalte des RegEK<br />

und Strukturmodell<br />

Pause und Umbau<br />

_Diskussion in Arbeitsgruppen zu den drei Themenbereichen<br />

16:00 _Galerierunde – Möglichkeit der Ergänzungen...<br />

16:15 _Bericht und Statements<br />

16:45 Schluss und Ausklang am Buffet<br />

PSG_4 � 01.10.2007<br />

Als Vorbereitung für die Eröffnung werden noch „briefings“ mit den Herrn Bürgermeistern Weitgasser<br />

und Illmer durchgeführt.<br />

Es wird angeregt, neben den GemeindeverteterInnen auch alle bisher am Prozess Beteiligten<br />

zur 3. Regionswerkstatt einzuladen.<br />

Die Bürgermeister werden gebeten, ihre Gemeindemandatare zur Teilnahme zu motivieren.


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: 5. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />

Thema: Entwurf zum <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

am: 12. Dezember 2007, 14:00 bis 16:00 Uhr<br />

Ort: Schmaranzgut, Bad Hofgastein<br />

von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />

Beilagen: Anwesenheitsliste<br />

Tagesordnung:<br />

TO 1: Was gibt es Neues?<br />

TO 2: Rückblick auf die 3. Regionswerkstatt „GemeindevertreterInnen-Tag“ und<br />

die Teilregionsgespräche im Salzachpongau, im Gasteinertal und im Ennspongau<br />

TO 3: Diskussion von Änderungsvorschlägen zum Entwurf des <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

TO 4: Diskussion der Organisation von Aufgaben der Raumplanung im Rahmen<br />

des <strong>Regionalverband</strong>es<br />

TO 5: Abstimmung des Zeitplanes für den „Endspurt“, z.B. Begleitung der Beratung der Gemeinden,<br />

Sitzung des <strong>Regionalverband</strong>es, …<br />

TO 6: Allfälliges<br />

Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />

Herr Weissenböck berichtet, dass mit der zur Zeit in Arbeit befindlichen Novellierung des SBG.<br />

Raumordnungsgesetzes Änderungen der Gesetzgebung bei der Örtlichen Raumplanung beabsichtigt<br />

sind, z.B. eine Aufwertung der Bedeutung der Räumlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong>e der<br />

Gemeinden. Über die tatsächlich schlagenden Schritte kann noch nichts Endgültiges gesagt<br />

werden. Von Peter Weissenböck wird eine grundlegende Information zur Novellierung im<br />

Rahmen der nächsten Vollversammlung des <strong>Regionalverband</strong>es angeboten.<br />

Zu TO 2: Rückblick auf die 3. Regionswerkstatt „GemeindevertreterInnen-Tag“<br />

und die Teilregionsgespräche Salzachpongau, Gasteinertal und Ennspongau<br />

Die Inhalte der Präsentation sowie der Diskussion bei der 3. Regionswerkstatt "GemeindevertreterInnen-Tag"<br />

am 19. Oktober 2007 im Festsaal Pfarrwerfen entnehmen Sie bitte der Dokumentation<br />

(bereits an die TeilnehmerInnen der Steuerungsgruppe verteilt bzw. unter:<br />

www.pongau.org als download).<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 5. Steuerungsgruppe 12.12.2007<br />

Seite 1 von 3


Trotz der positiven und konstruktiven Stimmung beim GV-Tag wird festgehalten, dass gemessen<br />

an der Zahl der Einladungen, nur eine relativ geringe Zahl von GemeindevertreterInnen<br />

Zeit und Interesse finden konnte bei der Veranstaltung teilzunehmen.<br />

Teilregionsgespräche: Salzachpongau und Gasteinertal 7. 11. 2007, Ennspongau 8.11. 2007<br />

Das Planungsteam berichtet: Alle drei Teilregionsgespräche waren gut besucht. Die Mehrzahl<br />

der Gemeinden aus den Teilregionen waren sogar mehrfach durch Bürgermeister, BauamtsleiterIn<br />

oder Vizebürgermeister vertreten. Nach jeweils kurzer Vorstellung der Inhalte des Entwurfs<br />

zum <strong>Entwicklungskonzept</strong> durch das Planungsteam, spannte sich der Bogen der Diskussion<br />

von Grundsatzfragen zur Raumordnung und Regionalentwicklung bis zu Änderungen von<br />

Formulierungen im Entwurf. Die von den TeilnehmerInnen angeregten Änderungen zu Formulierungen<br />

wurden im vorliegenden Entwurf berücksichtigt.<br />

Festzustellen ist, dass viele TeilnehmerInnen in einer gemeinsam abgestimmten Entwicklungsleitlinie<br />

für den <strong>Pongau</strong> eher eine Gefahr als die damit verbundenen Chancen sehen. Mit den<br />

angeführten Qualitätsstrategien könnte man inhaltlich vermutlich sogar „gut leben“, man befürchtet<br />

aber sich „Schwarz auf Weiß“ auf Vereinbarungen einzulassen, die für Einzelprojekte<br />

hinderlich sein könnten oder gar den Entwicklungsspielraum der Gemeinden einengen könnten<br />

Einer Selbstbindung der Gemeinden an die Inhalte des <strong>Entwicklungskonzept</strong>s standen die Anwesenden<br />

deshalb eher vorsichtig gegenüber. Gründe für diese Haltung könnten sein.<br />

_ Die Unterschiede zwischen einem Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> in Selbstbindung und<br />

einem gesetzlich verordneten Regionalen Raumordnungsprogramm (s. bestehender „<strong>Pongau</strong>plan“)<br />

sind zu wenig bekannt.<br />

_ BauamtsleiterInnen waren bisher wenig mit Regionalplanung /regionaler Kooperation befasst.<br />

Trotz des offen und breit angelegten Prozesses und der gemeinsamen Arbeit der beteiligten<br />

<strong>Pongau</strong>erInnen in mehreren Regionswerkstätten und weiteren Workshops ist es offenbar<br />

schwierig, die Vorteile eines von den Gemeinden des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong> selbst erarbeiteten<br />

und bestimmten Entwicklungsleitbildes an die Basis der Gemeinden zu kommunizieren.<br />

Zur Verbesserung der Kommunikation und Information sind Maßnahmen erforderlich<br />

(siehe auch TO 5).<br />

Zu TO 3: Änderungsvorschläge zum Entwurf des <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

Der aufgrund der Anmerkungen in den Telregionsgesprächen ergänzte Entwurf zum Leitbild<br />

und Strukturmodell liegt der Steuerungsgruppe vor. Konkrete Änderungsvorschläge wurden im<br />

Rahmen der Sitzung nicht diskutiert.<br />

Zu TO 4: Diskussion der Organisation von Aufgaben der Raumplanung<br />

im Rahmen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />

Die im Kapitel 4. des Entwurfs zum Leitbild „Empfehlungen zur Umsetzung“ enthaltenen organisatorischen<br />

Empfehlungen wurden andiskutiert. Eine tiefere Diskussion wurde aber auf Vorstandssitzung<br />

des REV am 7.1.2008 vertagt.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 5. Steuerungsgruppe 12.12.2007<br />

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Zu TO 6: Abstimmung des Zeitplanes für den „Endspurt“, z.B. Begleitung der<br />

Beratung der Gemeinden, Sitzung des <strong>Regionalverband</strong>es, …<br />

Damit der anvisierte „<strong>Pongau</strong>-Pakt“ von möglichst vielen Gemeinden besiegelt werden kann, ist<br />

eine breite Information der GemeindevertreterInnen und- bürgerInnen zu den Inhalten und Vorteilen<br />

des Regionalen Leitbildes nötig. Dafür wären Zeit für Sitzungen mit MeinungsbildnerInnen<br />

zu investieren. Die Verantwortung liegt zwar bei den Bürgermeistern, die müssen sich<br />

aber der Zustimmung ihrer GemeindevertreterInnen versichern.<br />

Um die Gemeinden zu informieren und den Stellenwert einer gemeinsamen Entwicklungsleitlinie<br />

für den <strong>Pongau</strong> zu erhöhen, wurden im wesentlichen 3 Varianten diskutiert.<br />

_ Vorstellung des Regionalen Leitbildes in Sitzungen der Gemeindevertretungen.<br />

Hier wurde diskutiert inwieweit es möglich ist, um Zeit und Geld zu sparen, gemeinsame offizielle<br />

Sitzungen mehrerer Gemeinden abzuhalten, z.B. Nachbargemeinden.<br />

_ Tournee zur Vorstellung durch die Gemeinden mit externer Moderation vor einer offiziellen<br />

Befassung der GemeindevertreterInnen<br />

_ Vorbereitende Gespräche mit BürgermeisterInnen und ausgewählten GemeindevertreterInnen<br />

jeder Gemeinde durch den <strong>Regionalverband</strong>.<br />

Die genaue Vorgangsweise konnte noch nicht festgelegt werden. Die weitere Vorgangsweise<br />

wurde deshalb wie folgt beschlossen:<br />

_ Diskussion etwaiger Änderungen in der Vorstandssitzung des REV am 7.1.2008, insbesondere<br />

auch Diskussion des Kap. 4. des Entwurfs „Empfehlungen zur Umsetzung“ des<br />

_ Vorlage, des um die Ergebnisse der Vorstandssitzung REV vom 7.1.08 ergänzten Entwurfs<br />

zum Regionalen Leitbild in der Verbandsversammlung RV <strong>Pongau</strong> – 29. Jänner 2008. Kenntnisnahme<br />

des Entwurfs und Verabschiedung zur Beratung in den Gemeinden.<br />

Zu TO 6: Allfälliges<br />

Keine Agenden.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll 5. Steuerungsgruppe 12.12.2007<br />

Seite 3 von 3


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Dokumentation des Prozesses<br />

Workshop mit BauamtsleiterInnen<br />

und OrtsplanerInnen<br />

Zu Potenzialen für interkommunale und regionale Kooperation<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

1


<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />

Ergebnisprotokoll<br />

betrifft: Regionalplanung mit Gemeinden<br />

Workshop OrtsplanerInnen, BauamtsleiterInnen<br />

Thema: Regionale Funktion und Kooperation der Gemeinden<br />

am: 13. März 2007, 13.30 bis 16:30 Uhr<br />

Ort: Gh. Schützenhof, Bischofshofen<br />

von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />

Beilagen: Anwesenheitsliste<br />

Programm<br />

1: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

2: Bedeutung und Aufgabe der Gemeinde in der Region<br />

3: Kooperation zwischen den Gemeinden<br />

4: Standortangebote mit regionaler Bedeutung<br />

Zum Workshop Regionalplanung mit Gemeinden wurden die OrtsplanerInnen und BauamtsleiterInnen<br />

aller <strong>Pongau</strong>er Gemeinden eingeladen. Zehn Gemeinden folgten der Einladung:<br />

Eben, Pfarrwerfen, Großarl, Mühlbach, Wagrain, Flachau, Werfenweng, Bischofshofen, Altenmarkt<br />

und St. Martin sowie drei OrtsplanerInnen. Finden sich Aussagen zu den nicht vertretenen<br />

Gemeinden so wurden sie zum Teil von deren OrtsplanerInnen bzw. von den Bauamtsleitern<br />

der Nachbargemeinden eingebracht.<br />

1: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Nach einer Vorstellungsrunde wurden die TeilnehmerInnen vom Bearbeitungsteam kurz über<br />

den Erstellungsprozess: Arbeitsschritte, Zeitplan und den Stand der Arbeiten informiert:<br />

(1. Regionswerkstatt, Regionsinterviews)<br />

2: Bedeutung und Aufgabe der Gemeinde in der Region (Arbeitsrunde eins)<br />

Die TeilnehmerInnen waren aufgefordert Potenziale und mögliche regionale Funktionen der<br />

Gemeinden für den <strong>Pongau</strong> festzuhalten. Darüber hinaus wurde beschrieben, warum die<br />

Gemeinde für bestimmte Aufgaben besonders geeignet ist und welche Hindernisse bestehen,<br />

um regionale Funktionen und Potenziale auszufüllen zu können.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />

Seite 1 von 5


Welche Bedeutung bzw. Funktion hat die Gemeinde für die Region?<br />

Gemeinde Funktion, Potenziale Ziele, Hindernisse,<br />

Verbesserungsbedarf<br />

Altenmarkt � zentraler Bildungsort (Pflichtschulen)<br />

� Gewerbepotential (Ennsbogen)<br />

� Verkehrsknoten<br />

� zentraler Einkaufsort<br />

� zentrale Altenbetreuung<br />

Eben � Fachmärkte<br />

� Gewerbepotential (Ennsbogen)<br />

Flachau � zentraler Tourismusort<br />

� Gewerbepotential (Ennsbogen)<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />

Seite 2 von 5<br />

gemeinsame Ziele (mit Eben, Flachau):<br />

� Verkehrsberuhigung<br />

� Ausbau des öffentlichen Verkehrs<br />

� Autobahnanschluss für Gewerbe-<br />

gebiet Ennsbogen – gemeinsame<br />

Finanzierung<br />

� Hindernisse f. gemeinsames<br />

Gewerbegebiet Ennsbogen:<br />

- Kommunaler Ausgleich schwierig<br />

- Verfügbarkeit der Flächen<br />

gemeinsame Ziele (mit Eben, Altenmarkt)<br />

� Ausbau Sommertourismus<br />

� Errichtung überregionales Bad<br />

� zusätzlicher Golfplatz, Sportflächen<br />

� Regionale Synergien im Ennspongau<br />

St. Martin � Naherholungsfunktion Stärkung Handelsbetriebe wäre wichtig<br />

Radstadt � zentraler Bildungsort<br />

� Sommertourismus (Golfplatz)<br />

Großarl � Holzwirtschaft: Produzent,<br />

verarbeitende Betriebe<br />

� Tourismus (Schischaukel Dorfgastein)<br />

� Talzentrum: Handel, Bildung, Soziales<br />

Hüttschlag � „Tal der Almen“ (Großarl, Hüttschlag)<br />

� Nationalpark Gemeinde<br />

„Sanfter Tourismus“<br />

Kleinarl � Intensivtourismus (? – überall)<br />

� Familienfreundlichkeit<br />

� Landschaft (Seen, Talschluss)<br />

Bischofs-<br />

hofen<br />

� zentraler Ort: Handel, Bildung<br />

� Verkehrsknotenpunkt<br />

� Versorgungsfunktion<br />

� Veranstaltungsort (Sport und Kultur),<br />

Gewerbestandort<br />

Werfenweng � Tourismusstandort, Skimuseum<br />

� Erholungsraum, Freizeit<br />

� Nahversorgung<br />

k.A.<br />

� Flächenmangel<br />

� Verkehrsanbindung<br />

� Interkommunaler<br />

Lastenausgleich<br />

wäre anzustreben<br />

� Almen: Graubereich im Hinblick auf<br />

Genehmigungen (gewerberechtliche,<br />

naturschutzrechtliche Genehmigung<br />

� Erreichbarkeit<br />

� Zweitwohnsitze<br />

� Positiv: zentrale Lage, sehr günstige<br />

Verkehrsanbindung (Bahn, A10)<br />

� Bedarf: Hotellerie<br />

� Landschaft<br />

� Lage<br />

� Infrastruktur (touristisch)


Gemeinde Funktion, Potenziale Ziele, Hindernisse,<br />

Verbesserungsbedarf<br />

Pfarrwerfen � zentraler Ort im nördlichen <strong>Pongau</strong>,<br />

„Sportissmusgemeinde“ (Fußball,<br />

Beachvolleyball auch für Vereine der<br />

Nachbargemeinden...), Nahversorgung<br />

� Telekommunikation<br />

� erzeugendes Gewerbe, Holzindustrie<br />

� Tierkörperverwertung<br />

� Reinhalteverband (RHV)<br />

Werfen � Fremdenverkehr (Burg, Eisriesenwelt)<br />

� Nahversorger<br />

� Gastronomie<br />

� Industrie (Tenneck)<br />

� Hauptschule<br />

� regionale „Einsatzzentrale“ (Rettung,<br />

Bergrettung, Polizei)<br />

Schwarzach � Gesundheit<br />

� Verkehrsknoten<br />

� Industrie<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />

Seite 3 von 5<br />

� Lage<br />

� Standortangebote<br />

� Autobahnanbindung<br />

� Projekt Golfplatz<br />

� Hindernisse: Eisenbahn,<br />

Infrastruktur (Raumangebot) begrenzt,<br />

Grenzziehung Landschaftsschutz<br />

k.A.<br />

� Krankenhaus<br />

� verkehrsgünstige Lage<br />

� Hindernis: geringes Flächenangebot<br />

St. Veit � Gesundheit, Luftkurort Plus ist bäuerliche Kulturlandschaft<br />

Mühlbach a.<br />

Hochkönig<br />

� Tourismus (Hochkönig,...) Skifahren,<br />

Wandern, Passstraße<br />

� Potenziale: Landschaft/Panorama,<br />

5000 jährige Kultur (Bergbautradition)<br />

� Wohnstandort/Zweitwohnsitze<br />

� Projekt: Stollen als Verbindung nach<br />

St. Johann (Finanzierung ungeklärt)<br />

� Sicherung Kulturlandschaft mittelfristig<br />

� nur ein Nahversorger<br />

� Öffentlicher Verkehr (nur 2 Std. Takt,<br />

z.B. Krankenhaus Schwarzach schwer<br />

erreichbar)<br />

� zu wenig Leitbetriebe/Betten<br />

� zu wenig Vermarktung<br />

� 2. Standbein zum Tourismus erforderlich<br />

aber fehlende Betriebsstandorte.<br />

Partnergemeinde und Modell für<br />

Vorteils-Lasten Ausgleich<br />

(Finanzausgleich) erforderlich.<br />

Nahezu alle Gemeinden üben aus Sicht der TeilnehmerInnen touristische Funktionen aus und<br />

sind dafür auch entsprechend ausgestattet bzw. verfügen über die nötigen Potenziale. Erkennbar<br />

werden aber auch zunehmend Anstrengungen Angebote für den Sommertourismus zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Gemeinden abseits der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend<br />

als Naherholungs-, Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>, haben aber gleichzeitig<br />

wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe als „2. Standbein“ neben dem<br />

Tourismus und sind im öffentlichen Verkehrt oft schlecht erreichbar.<br />

Aus diesem Grund wurde die Notwendigkeit eines Modells für einen Vorteils- und Lastenausgleich<br />

und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den zentralen Orten betont.


3: Themen und Aufgaben für Gemeindekooperationen (Arbeitsrunde 2)<br />

Die TeilnehmerInnen waren aufgefordert mögliche Kooperationsthemen festzuhalten und ihre<br />

„Wunsch-PartnerGemeinden“ zu nennen. Zum einen wurden bestehende - aber ausbaubare -<br />

Kooperationen aufgelistet und zum anderen mögliche sinnvolle Zukunftsthemen benannt.<br />

Mögliche Kooperationsthemen Mögliche Partnergemeinden<br />

Seniorenheim<br />

bzw. Altenbetreuung<br />

Sport<br />

Gemeinsame Sportstätten<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />

Seite 4 von 5<br />

Pfarrwerfen<br />

Werfenweng<br />

Werfen<br />

Radstadt<br />

Altenmarkt<br />

Golfplatz Werfen<br />

Bischofshofen<br />

Werfenweng<br />

Pfarrwerfen<br />

Jugend- und Kinderbetreuung Pfarrwerfen<br />

Werfenweng<br />

Werfen<br />

Gewerbegebiete Diverse Standorte:<br />

Gesamter Salzachpongau<br />

Freizeitanlagen (Badesee)<br />

Wellnessbad<br />

Wasserver-<br />

und Entsorgung<br />

Standort Bischofshofen:<br />

Bischofshofen; Pfarrwerfen,<br />

Werfenweng; Werfen,<br />

Mühlbach, St. Johann<br />

Wasserversorgung: Radstadt,<br />

Altenmarkt, Flachau, Eben<br />

gesamter Ennspongau<br />

gesamter Ennspongau<br />

(zusätzlich: Schibus)<br />

Wagrain<br />

Kleinarl<br />

Flachau<br />

gesamter Ennspongau<br />

Standort: Ennsbogen: Flachau,<br />

Eben, Altenmarkt, ev. ausdehnbar<br />

auf gesamten Ennspongau<br />

Bäderverband Sportwelt Amade:<br />

gesamter Ennspongau<br />

Trink- und Abwasserverband:<br />

Gesamter Ennspongau<br />

Abfallwirtschaft gesamter Ennspongau<br />

Expertenpool: Gemeinsame<br />

Serviceleistungen für Gemeinden<br />

z.B. Zentrales Rechtsamt,<br />

gemeinsame Lohnverrechnung,<br />

Sachverständige etc.<br />

gemeinsamer Bauhof<br />

ev. gem. Feuerwehrausrüstung<br />

Öffentlicher Nahverkehr<br />

“Nachtschwärmer“<br />

Stollen<br />

(Verbindung und Erlebnis)<br />

Bischofshofen<br />

Mühlbach<br />

Werfen<br />

Werfenweng<br />

Pfarrwerfen<br />

Mühlbach, Bischofshofen,<br />

St. Johann<br />

gesamter Ennspongau<br />

gesamten Ennspongau<br />

gesamter Ennspongau<br />

Darauf aufbauend wurde diskutiert welchen der genannten Kooperationsbereichen oder –projekten hohe<br />

Erfolgschancen eingeräumt werden können:


Erfolgschancen für Kooperation / „hoch“<br />

� Badesee Bischofshofen mit Schlechtwetteroption für den Salzachpongau<br />

� Abfallwirtschaft (gemeinsame Ausschreibung: Restmüll/Biomüll) weiterverfolgen<br />

� Ennsbogen – gemeinsamer Betriebsstandort für Eben, Altenmarkt, Flachau als<br />

„bestes Betriebsflächenpotenzial in der Region“– ev. Standortangebot auf andere<br />

Gemeinden erweiterbar – nicht nur Standort- bzw. Nachbargemeinden<br />

� Regionaler Expertenpool für Aufgaben der Gemeindeverwaltung (Vertragswesen,<br />

Bauwesen, …) – Spannungsfeld neue Aufgaben und Rationalisierung in der Verwaltung<br />

– Gemeindeämter sind Teil der „Grundversorgung“ in den Gemeinden (Anlaufstelle)<br />

� Initiativen und Anstrengungen bei der Altenbetreuung (wird „nicht anders gehen“)<br />

4: Standortangebote mit regionaler Bedeutung (Arbeitsrunde 3)<br />

� Als Entwicklungsstandorte für Gewerbe mit überregionaler Bedeutung wurden eine rd.<br />

4 Hektar große Fläche in Eben - Nähe Gasthofgut (erschlossen, gewidmet, erste<br />

Teilflächen bereits vermarktet) und das Betriebsflächenpotenzial im Ennsbogen sowie das<br />

Gewerbegebiet in Mandling (Gemeinde Radstadt) an der Landesgrenze genannt.<br />

� Handel: Es besteht die Tendenz, weniger neue Standorte zu entwickeln, sondern<br />

bestehende Standorte zu sichern und ein stärkeres Augenmerk auf die „Innenverdichtung“<br />

und die Ansiedlung von Qualitätsbetrieben zu richten, z.B. durch Nutzung des Instruments<br />

der Ortskernabgrenzung. Ziel der Gemeinden ist es vor allem die Qualität der<br />

Nahversorgung zu stärken und zu verbessern.<br />

� Feriendörfer: Tenor der Anwesenden: Die Ansiedlung von Feriendörfern soll Aufgabe der<br />

Ortsplanung bleiben und der alleinigen Entscheidung der jeweiligen Gemeinde unterliegen.<br />

Dies schließt aber die regionale Diskussion nicht aus – ev. Gemeinsame Spielregeln,<br />

Qualitätsstandards.<br />

� Grundsätzliche Themen und Aufgabenstellungen:<br />

� Folgewirkungen von Standortentwicklungen durch z.B. steigendes Verkehrsaufkommens<br />

sind besonders zu beachten bzw. zu prüfen<br />

� Hindernis für die Entwicklung regionaler Standorte bzw. Angebote sind derzeit<br />

rechtskräftige Festlegungen im <strong>Pongau</strong>plan (z.B. für „Wellnessbäder“).<br />

� Verfügbarkeit von Bauland; Objekte und Flächen werden zunehmend durch EU Bürger<br />

erworben, die erhöhte Preise bezahlen und dadurch den Bodenmarkt und Baulandpreis<br />

für Einheimische „überhitzen“.<br />

Hinweis: Am 04. Mai 2007 findet die nächste Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“ statt, zu der<br />

die TeilnehmerInnen dieses Vertiefungsworkshops herzlich eingeladen sind.<br />

Informationen zum Regionalen Entwicklungsprogramm und zur ersten Regionswerkstatt „Mentale<br />

Landkarten“ finden Sie unter www.pongau.org (in der Navigationsleiste Projekte) oder<br />

direkt unter: www.regek.pongau.org<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />

Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />

Seite 5 von 5


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT PONGAU<br />

Trends,<br />

Fakten,<br />

Stärken/Schwächen,<br />

Meinungen<br />

Zwischenbericht zur Analysephase<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

AUFTRAGGEBER:<br />

<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />

vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Peter Brandauer<br />

Beratung und Begleitung: Stefan Maurer, Christiana Bergher<br />

Bahngasse 12, 5050 Bischofshofen<br />

AUFTRAGNEHMER<br />

stadtland DI Sibylla Zech GmbH<br />

TB für Raumplanung und Raumordnung<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 2<br />

Kirchengasse 19/12<br />

1070 Wien<br />

Tel. +43/1/2361912-0<br />

wien@stadtland.at<br />

www.stadtland.at<br />

Trafico Gmunden DI Helmut Koch<br />

Ingenieurkonsulent für Raumplanung<br />

BEARBEITUNGSTEAM:<br />

DI Sibylla Zech, stadtland<br />

DI Stefan Klingler, stadtland<br />

Kirchengasse 3<br />

4810 Gmunden<br />

Tel.: +43 7612 70 911<br />

gmunden@trafico.at<br />

www.trafico.at<br />

REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH<br />

TB für Raumplanung u.<br />

Landschaftsplanung<br />

Mag. Claudia Schönegger, REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH<br />

Mag. Stefanie Zobl, REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH<br />

DI Helmut Koch, TRAFICO Gmunden<br />

Harald Prantl, ÖSB Consulting GmbH<br />

Jakob-Haringer-Str. 5A<br />

5020 Salzburg<br />

Tel. +43 662 45 16 22<br />

salzburg@regioplan.com<br />

www.regioplan.com<br />

ÖSB Consulting GmbH<br />

Betriebsberatung und Betriebsorganisation<br />

Auerspergstraße 12<br />

5020 Salzburg<br />

Tel.: +43 662 87 40 23<br />

officesalzburg@oesb.at<br />

www.oesb.at


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. Mobilität 5<br />

1.1. Erreichbarkeit 5<br />

1.2. Verkehrsaufkommen 7<br />

1.3. Übergeordnete Planungen 8<br />

1.4. Veränderungen im Mobilitätsverhalten 10<br />

1.5. Stärken und Schwächen 10<br />

2. Klima, Natur und Landschaft 12<br />

2.1. Allgemeine Trends - Klimawandel 12<br />

2.2. Natur & Landschaft 13<br />

2.3. Stärken und Schwächen 17<br />

3. Siedlung 18<br />

3.1. Trends in der Baulandentwicklung 18<br />

3.2. Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung 18<br />

3.3. Anforderungen an die Planung 20<br />

3.4. Siedlungsstruktur 20<br />

3.5. Stärken und Schwächen 22<br />

4. Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft 23<br />

4.1. Arbeitsstätten, Beschäftigung, Branchen, Unternehmen 23<br />

4.2. Stärken und Schwächen 29<br />

4.3. Tourismus 30<br />

4.4. Stärken und Schwächen 31<br />

4.5. Landwirtschaft 33<br />

4.6. Stärken und Schwächen 36<br />

5. Bildung, Qualifizierung 37<br />

5.1. <strong>Pongau</strong>er Bildungslandschaft 37<br />

5.2. Stärken und Schwächen 38<br />

6. Kinder, Jugend, Alter 39<br />

6.1. Allgemeine gesellschaftliche Trends 39<br />

6.2. Kinderbetreuung 40<br />

6.3. Jugend 41<br />

6.4. Alter und Pflege 43<br />

6.5. Stärken und Schwächen 46<br />

7. Kooperation 47<br />

7.1. Allgemeiner Trend: Mehr interkommunale Kooperation 47<br />

7.2. Kooperation im <strong>Pongau</strong> 48<br />

7.3. Mögliche Kooperationsfelder 49<br />

7.4. Stärken und Schwächen 50<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abb. 1: Erreichbarkeit der Zentren Bischofshofen und St. Johann 5<br />

Abb. 2: Mindestbedienungsstandards für den öffentlichen Verkehr 6<br />

Abb. 3a,b: Jährlich Durchschnittlich Täglicher Verkehr (JDTV) 1995 und 2015 7<br />

Abb. 4: Prognose zum Gesamtverkehr und Güterverkehr auf der Tauernautobahn 7<br />

Abb. 5: Bundesverkehrswegeplan 8<br />

Abb. 6: Schneesicherheit in den Schigebieten der Alpen 12<br />

Abb. 7: Naturschutzrechtlich geschützte Gebiete im <strong>Pongau</strong> 14<br />

Abb. 8: Waldgebiete mit Funktionszuweisung gem. Waldentwicklungsplan 16<br />

Abb. 9: Anteil der Nichthauptwohnsitzwohnungen im Jahr 2001 19<br />

Abb. 10: Einwohner 2001 pro km² Dauersiedlungsraum 21<br />

Abb. 11: Arbeitslosenquote im Jahr 2006 25<br />

Abb. 12: Offen gemeldete Stellen 2006 25<br />

Abb. 13: Entwicklung der Übernachtungen 1995 - 2005 in % 30<br />

Abb. 13: Frauen in betrieblichen Entscheidungspositionen 2005 34<br />

Abb. 14: Übersicht Soziale Infrastrukturangebote <strong>Pongau</strong> 45<br />

TABELLENVERZEICHNIS<br />

Tab. 1: Arbeitsstättenzählung 2001 – <strong>Pongau</strong> 23<br />

Tab. 2: Einkommensunterschiede Männer Frauen 27<br />

Tab. 3: Entwicklung der Unternehmensneugründungen 2001 bis 2006 27<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

1. MOBILITÄT<br />

1.1. Erreichbarkeit<br />

Die Erreichbarkeit der Region von außen im Straßenverkehr ist sehr gut und auch<br />

die innerregionalen Verbindungen sind im Wesentlichen ausreichend ausgebaut. Zu<br />

Behinderungen kommt es z.T. aufgrund des mangelhaften Anschlusses des Gewerbegebietes<br />

im Ennsbogen sowie zu extremen touristischen Spitzenzeiten an einigen<br />

wenigen Knotenpunkten.<br />

Das Salzachtal verfügt über ein attraktives Angebot an öffentlichem Verkehr. Sowohl<br />

die Erreichbarkeit der Region von außen als auch die innerregionalen Verbindungen<br />

sind hier ausreichend.<br />

Die Erschließung der Seitentäler und somit deren attraktive Anbindung an das regionale<br />

Zentrum sowie auch die Verbindung nach außen bedürfen hingegen noch<br />

einiger Optimierung.<br />

Abb. 1: Erreichbarkeit der Zentren Bischofshofen und St. Johann (Fahrzeit ÖPNV)<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 5<br />

Quelle: Eigene Darstellung, 2007


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Im Salzburger Landesmobilitätskonzept sind Mindestbedienungsstandards für die<br />

Verbindung der Gemeinden mit dem jeweiligen Bezirkshauptort mittels öffentlichen<br />

Verkehr definiert. Die Anwendung dieser gemeindetypabhängigen Mindeststandards<br />

auf die Gemeinden des <strong>Pongau</strong> ergibt folgendes Bild.<br />

Abb. 2: Mindestbedienungsstandards für den öffentlichen Verkehr – Definition und Anwendung<br />

auf die Gemeinden des <strong>Pongau</strong><br />

Quelle: Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006 - 2015<br />

Im Vergleich der IST und SOLL Werte in obiger Abbildung zeigt, dass aktuell das<br />

Angebot in ca. der Hälfte der Gemeinden unter dem empfohlenen Mindeststandard<br />

liegt. Ein deutlicher Ausbau des ÖV Angebotes ist daher erforderlich.<br />

Für die Erhaltung der Attraktivität des ÖV Angebotes ist zusätzlich die laufende Optimierung<br />

der Schienenstrecke Golling – Bischofshofen von Bedeutung.<br />

Die Attraktivierung des ÖV-Angebotes erleichtert sowohl der Bevölkerung als auch<br />

den Touristen den Umstieg vom Auto auf alternative Mobilitätsformen, und dient somit<br />

auch als Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung innovativer Tourismuskonzepte.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

1.2. Verkehrsaufkommen<br />

Das Gesamtverkehrsaufkommen in der Region ist vor allem vom Durchzugsverkehr<br />

auf der Tauernautobahn bestimmt.<br />

Abb. 3a, b: Jährlich Durchschnittlich Täglicher Verkehr (JDTV) 1995 und 2015 (Prognose) im<br />

<strong>Pongau</strong><br />

Quelle: SAGIS Land Salzburg Quelle: SAGIS Land Salzburg<br />

Abb. 4: Prognose zum Gesamtverkehr und Güterverkehr auf der Tauernautobahn<br />

Quelle: Snizek, Verkehrsplanung 2000<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Die Prognose zeigt eine massive Zunahme des Verkehrsaufkommens v.a. entlang<br />

Tauernautobahn. Detailprognosen (Abb. 4 S.7) gehen hier von einer Verdopplung<br />

des Gesamtverkehrs und sogar einer Verdreifachung des LKW Verkehrs bis zum<br />

Jahr 2020 aus. Aus diesem massiven Anstieg des Transitverkehrsaufkommens resultieren<br />

für die Region jedenfalls negative Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität.<br />

Allerdings liegen Maßnahmen welche dieser Entwicklung deutlich entgegenwirken<br />

und auch Maßnahmen zur Verminderung negativer Auswirkungen leider<br />

fast ausschließlich außerhalb des Einflussbereiches der Region. Übergeordnete<br />

Planungen (siehe unten) sehen hier leider sogar z.T. zusätzliche Attraktivierungen<br />

der Transitachse Tauernautobahn vor.<br />

1.3. Übergeordnete Planungen<br />

Im Bundesverkehrswegeplan des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und<br />

Technologie (BMVIT) sind bis 2012 für den <strong>Pongau</strong> einerseits der Ausbau der A10<br />

(Maßnahme 59: 2.Röhre Tauerntunnel) sowie andererseits die Neuerrichtung der<br />

Angerschlucht- Eisenbahnbrücke vorgesehen.<br />

Abb. 5: Bundesverkehrswegeplan<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Das Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006-2015 beinhaltet 4 Aktionsbereiche:<br />

Im Bereich „1. Raumordnung und Mobilität“ werden einheitliche Richtlinien für<br />

Verkehrsgutachten, Mobilitätsverträge und integrierte Verkehrskonzepte, das Zusammenwirken<br />

von örtlicher Raumplanung und öffentlichem Verkehr, sowie ein<br />

Sachprogramm „Raumplanung und Verkehr“ behandelt.<br />

Der Schwerpunkt „2. Verkehrsqualitäten“ definiert für den öffentlichen Verkehr einheitliche<br />

Mindestbedienungsstandards (siehe oben), trifft Festlegungen zur Qualitätssicherung<br />

im Betrieb und zur Mindestausstattung von Haltestellen und empfiehlt<br />

einen Rahmenplan „Salzburg Takt“ für das gesamte Bundesland. Weiters sind Festlegungen<br />

zu Standards und Ausbaustufen des Straßen- und Busnetzes, sowie ein<br />

„Aktionsplan Güterverkehr Tauernachse“ enthalten welcher v.a. auf eine Verlagerung<br />

auf die Schiene setzt.<br />

Der Aktionsbereich „3. Mobilitäts- und Verkehrsmanagement“ des Landesmobilitätskonzeptes<br />

beinhaltet die Verkehrssteuerung Zentralraum (VERMAN), die Verkehrsbeeinflussung<br />

auf Landesstraßen, Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit,<br />

Fahrgastinformation und Anschlusssicherung im Öffentlichen Verkehr, individualisiertes<br />

Marketing im ÖV, betriebliches Mobilitätsmanagement und sanfte Mobilität<br />

im Tourismus.<br />

Die im <strong>Pongau</strong> bereits etablierten Initiativen, Projekte und Angebote im Bereich der<br />

Sanften Mobilität im Tourismus bilden hier einen wichtigen Ansatzpunkt für die in<br />

Zukunft steigende Bedeutung alternativer touristischer Konzepte (siehe unten).<br />

Im Bereich „4. Verkehrsinfrastruktur“ schließlich werden empfohlene Projekte inkl.<br />

Zeithorizont für die Realisierung angeführt. Diese sind:<br />

Schiene<br />

• HL-Trasse Golling – Stegenwald – Bischofshofen (bis 2015)<br />

• Linienverbesserung Radstadt – Mandling (bis 2015)<br />

• Bahnhofskonzept Enns-<strong>Pongau</strong><br />

• Tauernbahn zweigleisig (2015 und später)<br />

Straße<br />

• A10: Zweite Röhre Tauerntunnel (in Bau), Voll-Anschlussstelle Pfarrwerfen (bis<br />

2015), Anschlussstelle Gewerbegebiet Ennsbogen (bis 2015), Halb-Anschlussstelle<br />

Kreuzberg (langfristig), Anschlussstelle Gewerbegebiet Flachau (langfristig)<br />

• Umfahrung Kleinarl (langfristig, nach 2015)<br />

Radverkehr<br />

• Ausbau gemäß Landes-Radverkehrskonzept<br />

Auffallend ist hier, dass die A10 trotz der oben angeführten zu erwartenden massiven<br />

Verkehrszunahme bis 2020 durch zahlreiche Ausbauprojekte weiter attraktiviert<br />

werden soll.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

1.4. Veränderungen im Mobilitätsverhalten<br />

Im Zusammenhang mit dem zukünftig zu erwartenden massiven Anstieg des Ölpreises<br />

und unter dem Einfluss des Klimawandels sind Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten<br />

sowohl der Wohnbevölkerung als auch der Touristen zu erwarten.<br />

Diese Trends gilt es rechzeitig zu berücksichtigen, wobei gerade im <strong>Pongau</strong> bereits<br />

heute erfolgreich Projekte für alternative Mobilitätsformen und Tourismusangebote<br />

realisiert sind.<br />

1.5. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� Das ÖV-Angebot im Salzachtal ist gut.<br />

� Die Region ist sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch auf der Straße von<br />

außen gut erreichbar.<br />

� Das Straßennetz ist gut ausgebaut.<br />

� Es bestehen viele Radweg(abschnitte) – Tauernradweg.<br />

� Ein etabliertes Angebot zur sanften Mobilität im Tourismus besteht bereits.<br />

Schwächen<br />

� Die Erschließung der Seitentäler mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist mangelhaft.<br />

� Die Bedienung vieler Gemeinden mit öffentlichen Verkehrsmitteln liegt deutlich unter<br />

dem Mindestbedienungsstandard.<br />

� Im ÖV Angebot bestehen zum Teil Qualitätsprobleme.<br />

� Ein Angebot von Firmenbussen für Pendler in die bestehenden Großbetriebe fehlt.<br />

� Das Gewerbegebiet Ennsbogen ist nicht ausreichend an das Verkehrsnetz angeschlossen.<br />

� Das hohe Verkehrsaufkommen auf der Tauernautobahn hat in der Region negative<br />

Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität (Lärm).<br />

� Zwischen den vorhandenen Radwegabschnitten bestehen zum Teil erhebliche Verbindungslücken.<br />

Eine große Chance für die Region besteht in einem attraktiven und leistungsfähigen<br />

ÖV-Angebot welches eine flächendeckende Bedienung zumindest auf Mindestbedienungsstandards<br />

vorsieht. Ergänzend dazu könnte der ÖV durch Qualitätssicherung,<br />

Ausbau der Fahrgastinformation sowie die Sicherstellung von Anschlüssen<br />

und ein verstärktes und individualisiertes ÖV-Marketing gefördert werden. Die vorhandenen<br />

und etablierten Projekte zur Sanften Mobilität im Tourismus können im<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Hinblick auf die mittelfristig zu erwartende Angebotsverschiebung im Tourismus genutzt<br />

werden.<br />

Vermieden werden muss alles, woraus eine Verschlechterung der Erreichbarkeit<br />

der Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln von außen, bzw. eine weitere Verschlechterung<br />

der ÖV-Anbindung der Seitentäler resultiert.<br />

Nachteilige Auswirkungen können sich auch aus der zu erwartenden Verdopplung<br />

des Verkehrs (bzw. der Verdreifachung des LKW Verkehrs) auf der Tauernautobahn<br />

ergeben, wobei hier allerdings kaum eine Einflussmöglichkeit der Region besteht.<br />

Die Eindämmung der in Zukunft drastisch steigenden Verkehrs- und insbesondere<br />

der LKW-Belastung auf der Tauernautobahn z.B. durch Verlagerung von der Straße<br />

auf die Schiene ist für die Region auch im Hinblick auf die Etablierung als „mobilitätsbewusste“<br />

Region von größter Wichtigkeit.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

2. KLIMA, NATUR UND LANDSCHAFT<br />

2.1. Allgemeine Trends - Klimawandel<br />

Unter dem Einfluss des Klimawandels könnte sich das touristische Angebot in der<br />

Alpenregion in Zukunft verlagern. Aktuelle Prognosen zeigen z.B., dass mittelfristig<br />

Schifahren zumindest nur mehr über 1.500m Seehöhe möglich sein wird. Dies würde<br />

langfristig dazu führen, dass nur mehr neun Schigebiete in Salzburg bestehen<br />

bleiben können.<br />

Mit der öffentlichen Diskussion um die Klimaerwärmung steigt der Handlungsbedarf<br />

in den Wintersportgebieten zur Entwicklung von Strategien für „Alternativen“ zu den<br />

klassischen Zielgruppen und Angebotspaketen (Stärkung Sommertourismus, Alternativen<br />

zum klassen Schiurlaub)<br />

Abb. 6: Schneesicherheit in den Schigebieten der Alpen derzeit, sowie bei 1° / 2° / 4°<br />

Erwärmung<br />

Quelle: OECD, Climate Change in the European Alps, Paris 2007<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

2.2. Natur & Landschaft<br />

Hohe Qualität in der Naturraumausstattung – hohe Schutzgebietsdichte<br />

Der Natur- und Landschaftsraums des <strong>Pongau</strong>s wird bestimmt durch die Gebirgszüge<br />

der Salzburger Kalkhochalpen im Norden und der Hohen Tauern im Süden der<br />

Region, durch die sanften Hanglagen der <strong>Pongau</strong>er Schieferzone sowie durch die<br />

Talräume der Salzach und Enns.<br />

Insbesondere die Talräume der Salzach und Enns sowie die Hanglagen der Schieferberge<br />

wurden in den letzten Jahrzehnten durch intensive Siedlungstätigkeiten und<br />

touristische Erschließung (Schianlagen) kulturgeographisch überprägt.<br />

Dennoch zeichnet sich die Region durch eine hohe Ausstattung an ökologisch und<br />

landschaftlich wertvollen Naturräumen aus. Der Anteil an naturschutzrechtlich geschützten<br />

Gebieten an der Gesamtfläche der Region beträgt 26,4 % - absolut entspricht<br />

dies einer Fläche von 46.394,97 ha (vgl. Abb. 7, S.14).<br />

Neben den naturschutzrechtlich geschützten Gebieten gibt es noch zahlreiche Gebiete<br />

im <strong>Pongau</strong>, die durch ihren landschaftlichen Reiz beliebte Ausflugsgebiete und<br />

Aussichtspunkte und damit Orte mit besonders hoher Bedeutung für Erholung und<br />

Rückzugsmöglichkeit für die in der Region Lebenden sind.<br />

Dazu zählen unter anderem das Hochgründeck, Rossbrand, Talschluss Kleinarltal<br />

(Jägersee), Almen im Großarltal, Blühnbachtal.<br />

Wertvolle Naturräume und attraktive Landschaft als Grundlage für hohe Lebensqualität<br />

und touristische Entwicklung<br />

Ein konstanter Faktor in allen durchgeführten Interviews ist die hohe Bedeutung des<br />

Naturraumes und der Landschaft für die Lebensqualität der Befragten. „Wohnen und<br />

Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ wird als Besonderheit wahrgenommen und besitzt<br />

hohen Stellenwert für das tägliche Wohlbefinden. Worin speziell die Reize des<br />

schönen <strong>Pongau</strong> liegen, wird im Wesentlichen an der Gebirgslandschaft festgemacht,<br />

aber auch an den abgeschlossenen Landschaftsräumen mit den Besonderheiten<br />

wie zB Almlandschaft, Seenlandschaft, bäuerlich geprägte Kulturlandschaft.<br />

Sie zusammen bilden das „Gesamtkunstwerk <strong>Pongau</strong>“, das sich aber zugegebenermaßen<br />

zwar in seiner Ausstattung mit regionstypischen Besonderheiten (im Wesentlichen<br />

den Naturschutzgebieten) aber nicht in seiner Qualität von den anderen<br />

südlichen Regionen im Land Salzburg unterscheidet.<br />

Neben der Bedeutung des Naturraumes für die eigene Lebensqualität wird der naturräumlichen<br />

Ausstattung als Grundlage für die Position als Top-Tourismusregion<br />

hohe Bedeutung zugemessen und ein nachhaltiges Zusammenspiel von „nützen und<br />

schützen“ gefordert. Wobei die Einschätzung besteht, dass die Grenzen der technischen<br />

Erschließung weitestgehend erreicht sind und künftig vor allem eine „sanfte<br />

Erschließung“ und Besucherlenkung forciert werden soll.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Abb. 7: Naturschutzrechtlich geschützte Gebiete im <strong>Pongau</strong><br />

− 5 Natura 2000 Gebiete: Kalkhochalpen, Gerzkopf, Entrische Kirche, Obertauern-<br />

Hundsfeldmoor, Hohe Tauern<br />

− 5 Naturschutzgebiete: (Kalkhochalpen, Tennengebirge, Gerzkopf, Paarseen-<br />

Schuhflicker-Heukareck, Obertauern-Hundsfeldmoor)<br />

− 17 Landschaftsschutzgebiete<br />

− 15 Geschütze Landschaftsteile<br />

− 40 Naturdenkmäler<br />

− Zahlreiche Biotope insbesondere in Tallagen<br />

− Darüber hinaus hat die Region Anteil am Nationalpark Hohe Tauern<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Wald hat hohe Funktion als Schutz vor Naturgefahren aber auch als Energieressource<br />

Der <strong>Pongau</strong> liegt mit einem Waldanteil von 47,8% (342.345 ha) über dem Landesdurchschnitt<br />

von Salzburg bzw. rangiert an zweiter Stelle hinter der Region Tennengau<br />

mit einem Waldanteil von 57,6 % (38.472 ha).<br />

Im Zeitraum von 1980 bis 2000 verzeichnet die Region einen geringen Zuwachs von<br />

1.980 ha – dies entspricht einem Plus von 1,02 %.1<br />

Die Region verfügt mit einem Waldanteil von 54,7 % (96.144 ha) an der Gesamtfläche<br />

der Region über wertvolle Ressourcen für die Nutzung erneuerbarer Energieträger.<br />

Entsprechend dem Waldentwicklungsplan kommt dem überwiegenden Teil der<br />

Waldflächen (59,2 %) im <strong>Pongau</strong> eine Schutzfunktion zu. Die Schutzfunktion hat den<br />

Schutz des Waldes vor Elementargefahren sowie die Abwehr bestimmter Gefahren<br />

vor Menschen und Siedlungen zum Ziel. Für 37.5 % der Waldflächen wurde die<br />

Nutzfunktion als Leitfunktion festgelegt. 2,0 % der Waldflächen wurde die Wohlfahrtsfunktion<br />

und 1,3 % die Erholungsfunktion zugewiesen (vgl. Abb. 8, S. 16)<br />

Zunehmende Verwaldung von schwer bewirtschaftbaren Flächen<br />

So positiv die gute Waldausstattung und damit die Chancen zur Nutzung zB als regionale<br />

Energieressource gesehen werden, so aufmerksam werden in den Seitentälern<br />

der Region und hier vor allem in den Talschlussbereichen die Tendenzen zur<br />

Verwaldung und damit der Verlust an Kulturlandschaft beobachtet.<br />

Einer „offenen Landschaft“ wird in Bezug auf das Landschafts- und Ortsbild vor allem<br />

in siedlungsnahen Bereichen hohe Bedeutung beigemessen. Da diese Entwicklungen<br />

in enger Verbindung mit der Landwirtschaft stehen, sind neue Modelle zur<br />

Bewirtschaftung von Grenzertragsflächen bzw. grundsätzlich die Stärkung der wirtschaftlichen<br />

Situation land- und forstwirtschaftlicher Betriebe gefordert.<br />

Veränderung der Landschaft durch Rohstoffabbau, Kraftwerke und Deponien<br />

Neben der Erschließung von Landschaftsräumen mit Schianlagen werden Projekte<br />

zum Rohstoffabbau, Wasserkraftnutzung und Anlage von Deponien als markante<br />

Punkte in der Landschaft und hier vor allem in der Veränderung der Landschaft<br />

wahrgenommen. Diese konzentrieren sich auf das Salzach- und Ennstal bzw. vereinzelt<br />

auf die Seitentäler (zB Wagrainer Bach). Da der Rohstoffabbau und das Deponiewesen<br />

auch mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen verbunden werden, werden<br />

für künftige Vorhaben und Projekte hohe Umweltstandards und die Wahrung<br />

des öffentlichen Interesses durch die Gemeinden und die Region gefordert.<br />

Auch hier gilt es die Balance zwischen „nützen und schützen“ für die Zukunft sicherzustellen<br />

und die Attraktivität jener Landschaftsräume, die für Erholung und Freizeit<br />

von Bedeutung sind zu erhalten.<br />

1 Quelle: Raumordnungsbericht 2005, Waldanteile berechnet auf Basis der ÖK 1:50.000<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Abb. 8: Waldgebiete mit Funktionszuweisung gem. Waldentwicklungsplan<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 16


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

2.3. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� hochwertiger, landschaftlich reizvoller Naturraum mit hoher Ausstattung an Naturund<br />

Landschaftsschutzgebieten<br />

� kleinstrukturierte Landwirtschaft und damit verbundene strukturreiche Kulturlandschaft<br />

� kleinflächige Besonderheiten (Biotope und Naturdenkmäler) in fast allen Gemeinden<br />

� ausgedehnte Waldgebiete als wertvolles Ressourcenpool für die Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger<br />

� hoher Freizeitwert der Landschaft – Vorraussetzungen für Sommer- und Wintertourismus<br />

(Wandern, Radfahren, Schifahren)<br />

� Natur und Landschaft als maßgeblicher Faktor für die hohen Lebensqualität im Bewusstsein<br />

der BewohnerInnen verankert<br />

Schwächen<br />

� anhaltender Nutzungsdruck auf Freiräume durch Erschließung für Freizeitinfrastruktur<br />

und Tourismuswirtschaft<br />

� landschaftsverändernde Maßnahmen durch Rohstoffabbau und Deponieflächen<br />

� wenig Bewusstsein für landschaftsgerechte Gestaltung von Außenräumen im Zusammenhang<br />

mit Wohnen, Gewerbe und Tourismus<br />

� zunehmende Verwaldung von siedlungsnahen Kulturlandschaftsflächen in Seitentälern<br />

bzw. Talschlüssen<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 17


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

3. SIEDLUNG<br />

3.1. Trends in der Baulandentwicklung<br />

Stagnierende Baulandentwicklung bei Wohnbauland – starke Zunahme von<br />

Bauland für spezielle Nutzungen (zB Tourismusinfrastruktur)<br />

Trotz stagnierender bzw. geringer Bevölkerungszunahme steigt der Flächenverbrauch<br />

für Verkehrs- und Siedlungstätigkeit und liegt im Jahr 2006/2007 österreichweit<br />

bei 10ha täglich. Auf Salzburg entfallen dabei ca. 0,4 ha. Salzburg und der<br />

<strong>Pongau</strong> liegen damit deutlich unter dem österreichischen Durchschnittswert. Im<br />

<strong>Pongau</strong> hat das Bauland zwischen 2003 und 2005 um 1% zugenommen, womit der<br />

<strong>Pongau</strong> etwas unter dem Landesdurchschnitt von 1,4% liegt.<br />

Gegenüber dem Jahr 1970 hat die verbaute Fläche im <strong>Pongau</strong> um 40% zugenommen.<br />

Mit der gesetzlichen Vorgabe für die Gemeinden, Bauland nur mehr für den Bedarf<br />

von 10 Jahren auszuweisen, ist im Zeitraum zwischen 1995 und 2005 zwar grundsätzlich<br />

zu einer Reduktion von Bauland und hier vor allem von Wohnbauland (Abnahme<br />

von ca. -10% in den Jahren zwischen 1995 und 2005) gekommen. Der Flächenbedarf<br />

für „sonstiges Bauland“ ist aber stark gestiegen - Zunahme um 25%.<br />

Daraus lässt sich der Trend nach einer verstärkten Baulandinanspruchnahme durch<br />

touristische bzw. freizeitbezogene Infrastruktur ableiten.<br />

Im Jahr 2005 fielen auf jeden Bewohner, jede Bewohnerin im <strong>Pongau</strong> 285m 2 verbaute<br />

und 250m2 Bauland und davon 188m 2 Wohnbauland. 2<br />

3.2. Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung<br />

Naturraumgefahren, Verfügbarkeit von Bauland und Öffnung des Grundverkehrs<br />

für EU BürgerInnen begrenzen Entwicklungsspielraum in den Gemeinden<br />

Naturräumliche Bedingungen und hier vor allem die Naturraumgefahren Überflutung,<br />

Rutschungen und Steinschlag bilden die natürlichen Grenzen des Vordringens von<br />

Siedlungsräumen in die Landschaft. So sind vor allem in den Seitentälern und den<br />

Hanglangen aber auch in den Talebenen größerer Flüsse wie zB der Salzach und<br />

der Enns die Grenzen des Außenwachstums bereits erreicht.<br />

Der Druck auf den Siedlungsraum wächst aber derzeit nicht nur durch die soziodemographischen<br />

Veränderungen in der Region wie zB kleinere Haushalte bzw. Entflechtung<br />

von Haushalten sondern auch durch die Attraktivität der Region für Freizeitwohnsitze<br />

bzw. Alterswohnsitze durch EU BürgerInnen, die aber nicht als Zweit-<br />

2 Quellen: www.umweltbundesamt.at; Salzburger Raumordnungsbericht 2005<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

wohnsitze gegründet werden und daher auch nicht unter die Bestimmung des ROG<br />

fallen.<br />

Der Anteil an „echten“ Zweitwohnungen (vgl. Abb. 9) war bereits im Jahr 2001 in<br />

einzelnen Gemeinden überdurchschnittlich hoch. Bei manchen Zweitwohnsitzen<br />

handelt es sich zum Teil um Anlagen, die bereits in den 70iger 80iger Jahren gegründet<br />

wurden, und eine beträchtliche Anzahl an Wohneinheiten aufweisen und<br />

damit die Gesamtzahl an Wohneinheiten in der Gemeinde dominieren.<br />

Abb. 9: Anteil der Nichthauptwohnsitzwohnungen im Jahr 2001<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 19


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

3.3. Anforderungen an die Planung<br />

Flächensparen und Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt erfordern<br />

neue Qualität in der Planung<br />

Neben den gesetzlichen Vorgaben der strategischen Umweltprüfung und den landesweiten<br />

Vorgaben der Raumplanung, des Naturschutzes und des Umweltschutzes<br />

sind vor allem die Gemeinden der Region und mit Ihnen die Entscheidungsträger<br />

und regionalen Akteure gefordert, zukunftsorientierte Ziele zur Nachhaltigkeit<br />

und zum Ressourcenschutz gemeinsam umzusetzen.<br />

Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, die die Chancen durch Qualität statt Restriktion<br />

und Verbot aufzeigt und greifbar bzw. erlebbar macht, sind auch aus Sicht der<br />

InterviewpartnerInnen eine Mindestanforderung für eine langfristige Akzeptanz in der<br />

Bevölkerung.<br />

Die zum Teil auch durch das Land vorgegebenen restriktive Bestimmungen für die<br />

Siedlungsentwicklung in der Region (Siedlungsgrenzen und Grünkeile im Entwicklungsprogramm<br />

<strong>Pongau</strong> 1986) sollen grundsätzlich auf seine Wirksamkeit und räumliche<br />

Situierung überprüft und durch zusätzliche aktivierende Maßnahmen zB zur Innenverdichtung<br />

und Sicherung von Bauland für Einheimische ergänzt bzw. abgelöst<br />

werden.<br />

Sind es für den Wohnbau vor allem Maßnahmen zur Mobilisierung des bestehenden<br />

Baulandes und Steigerung der Qualität des Wohnumfeldes, so gilt es vorrangig auch<br />

die Standortwahl und Baulandausweisung für Sondernutzungen wie z.B. Beherbergungsinfrastruktur<br />

oder Freizeitinfrastruktur aber auch Gewerbe und Handel auf Indikatoren<br />

der Nachhaltigkeit zu prüfen (Flächenverbrauch, Infrastrukturbedarf, Einbindung<br />

in das Ortsbild bzw. die Sozialstruktur sowie Siedlungsstruktur der Gemeinde).<br />

3.4. Siedlungsstruktur<br />

Die Siedlungsstruktur im <strong>Pongau</strong> ist geprägt durch zum einen Verdichtungsräume im<br />

Bereich der zentralen Orte und zum anderen touristisch geprägte Gemeinden in den<br />

Seitentälern.<br />

Die Gliederung in drei, auch seitens der Regionsbevölkerung selbständig wahrnehmbaren<br />

Teilregionen Salzach-<strong>Pongau</strong>, Ennspongau und Gasteinertal bezieht<br />

sich auf jene Regionen mit den höchsten Siedlungsdichten und Einwohnerschwerpunkten.<br />

Einzelne Gemeinden, die nicht eindeutig einer dieser Regionen zugeordnet<br />

werden, liegen in den kleinern Seitentälern wie zB Gr0ßarl und Hüttschalg, Kleinarl,<br />

Untertauern, das mit seinem touristischen Kernbereich Obertrauen in funktinonaler<br />

Verflechtung mit der Gemeinden Tweng im Lungau zu sehen ist.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 20


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Abb. 10: Einwohner 2001 pro km² Dauersiedlungsraum<br />

Die Dichte der Einwohner korrespondiert nicht immer mit der Dicht des Arbeitsplatzangebotes.<br />

Auch hier entstehen durch den Tourismus geprägte Strukturen, wie zB in<br />

der Gemeinde Untertauern (Dominanz Arbeitsplätze im Tourismus in der Ortschaft<br />

Obertauern bei grundsätzlich eher niedriger EinwohnerInnenzahl), die sich in den in-<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 21


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

nerörtlichen Siedlungsstrukturen und hier vor allem in der Bebauungsdichte und<br />

Baugestalt von Zentrumsbereichen widerspiegeln.<br />

In Bezug auf die Siedlungsstruktur beschäftigen vor allem die Themen „zusammenwachsen<br />

der Zentren im Salzachtal“ – „Salzachstadt <strong>Pongau</strong> von St. Johann bis<br />

Werfen“ und die Gefahr der Abwanderung aus den Wohngemeinden im Sog der<br />

„Stadt“.<br />

Als Gegengewicht zur „Verstädterung, Verdichtung und Zusammenwachsen“ wird<br />

die Verstärkung von bestehenden Barrieren in der Region als Prozess beobachtet.<br />

Barrieren, die naturräumlich bedingt sind, werden zum Teil auch als Barrieren für die<br />

Zusammenarbeit und Kommunikation der Region nach Innen und Außen bewertet.<br />

Dazu zählen zum einen der Pass Lueg (Grenze Zentralraum, „Innergebirg“), der<br />

Taleingang ins Gasteinertal aber auch naturräumlich nicht so klar wahrnehmbare<br />

Barrieren wie zB im Bereich der Gemeinde Wagrain (Grenze für den Einzugsbereich<br />

Richtung Salzachpongau bzw. Ennspongau).<br />

3.5. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� hohe Wohnumfeldqualität in Verbindung mit hoher Qualität des Natur- und Naherholungsraumes<br />

� (noch) gute Grundausstattung in Bezug auf Nahversorgung und soziale Infrastruktur<br />

� Umsetzung von Vorgaben zum Flächensparen (Rückwidmung von Bauland auf<br />

10Jahresbedarf)<br />

� breites Angebot an Wohnformen (Verdichteter Wohnbau, Mietwohnbau)<br />

Schwächen und Risiken<br />

� hoher Druck auf Wohnbauland von „außen“ und mangelnde Verfügbarkeit von günstigem<br />

Bauland<br />

� steigender Baulandbedarf für Flächen für Sondernutzungen (Tourismus und Freizeitinfrastruktur)<br />

in Verbindung mit restriktiven Vorgaben zur Siedlungsentwicklung<br />

(Entwicklungsplan <strong>Pongau</strong>)<br />

� begrenzter Entwicklungsspielraum durch Naturgefahren<br />

� Segregationstendenzen in Zentren mit steigendem Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 22


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

4. WIRTSCHAFT, TOURISMUS, LANDWIRTSCHAFT<br />

4.1. Arbeitsstätten, Beschäftigung, Branchen, Unternehmen<br />

Die Wirtschaftstruktur im <strong>Pongau</strong> wird von Klein- und Mittelbetrieben dominiert: Im<br />

Jahr 2001 weist die Arbeitsstättenzählung 3 der Statistik Austria insgesamt 4.728. Arbeitsstätten<br />

mit 27.572 unselbständig Beschäftigten auf. 94,6 % aller Betriebe haben<br />

weniger als 20 Beschäftigte, 72 % aller Betriebe sogar weniger als 5 Beschäftigte.<br />

Die meisten Betriebe verzeichnet mit einem Anteil von 30,8% die Branche „Beherbergungs-<br />

und Gaststättenwesen“, gefolgt vom Handel mit 20,8 % (vgl. Tab. 1).<br />

Tab. 1: Arbeitsstättenzählung 2001 – <strong>Pongau</strong> (Quelle: Statistik Austria)<br />

Branche<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 23<br />

Arbeitsstätten<br />

Davon mit …unselbständig<br />

Beschäftigten<br />

20-<br />

99<br />

100-<br />

199 200+<br />

Unselbständig<br />

Beschäftigte<br />

insgesamt<br />

Anzahl Anteil 0bis4 5bis19<br />

Beherbergungs- und<br />

Gaststätten<br />

1454 30,80% 1206 212 36 4.680<br />

Handel, Reparatur<br />

984 20,80% 757 199 28 3.756<br />

Realitätenwesen<br />

386 8,20% 326 55 4 1 1.087<br />

Sonstig. Öffentl. DL<br />

328 6,90% 256 57 14 1 1.486<br />

Bauwesen<br />

Sachgütererzeugung<br />

324 6,90% 185 109 29 1 2.873<br />

319 6,70% 165 110 38 2 4 4.893<br />

Verkehr und<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

296 6,30% 181 90 23 1 1 2.525<br />

Gesundheit, Veterinär<br />

und Sozialwesen<br />

239 5,10% 186 39 10 2 2 2.310<br />

Kredit- und<br />

Versicherungswesen<br />

155 3,30% 103 44 8 725<br />

Unterrichtswesen<br />

124 2,60% 34 61 29 1.693<br />

Öffentliche Verwaltung,<br />

Sozialvers.<br />

78 1,60% 17 46 13 1 1 1.263<br />

Energie- und<br />

Wasserversorgung<br />

24 0,50% 17 4 3 163<br />

Bergbau 17 0,40% 9 7 1 118<br />

Summe 4728 3442 1033 236 9 8 27.572<br />

3 Statistik Austria


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Betrachtet man die Beschäftigungssituation4 zählen nach wie vor die Branchen<br />

Industrie, Gewerbe, Fremdenverkehr sowie in den letzten Jahren verstärkt auch der<br />

Handel (Angebot an Teilzeitarbeitsplätzen) zu den wichtigen Säulen des regionalen<br />

Arbeitsmarktes. Im Winter ist nahezu jeder vierte Arbeitsplatz in der Tourismusbranche<br />

zu finden.<br />

Seit dem Jahr 2000 waren die Arbeitsplatzgewinner die Branchen Industrie und Gewerbe<br />

(+9,7%, +436), Fremdenverkehr (+13,5%, +612), Handel (+16,2%, +532) sowie<br />

Gesundheit und Soziales(+19,3%, +481).<br />

Arbeitsplatzverluste mussten hingegen die Bereiche Verkehr (-187 Arbeitsplätze),<br />

Energie- und Wasserversorgung (-51) sowie der öffentliche und halböffentliche<br />

Dienst (-100 Arbeitsplätze) verzeichnen.<br />

Insgesamt verlief die Beschäftigungsentwicklung von 2000 bis 2006 mit einem Zuwachs<br />

von 2.158 Arbeitsplätzen (+7,9%) positiv. Somit liegt der Bezirk deutlich über<br />

der landesdurchschnittlichen Entwicklung von +5,0% und weist hinter dem Flachgau<br />

die zweitgrößte Dynamik am Arbeitsmarkt5 auf.<br />

Vergleicht man die regionalen Arbeitsmarktregionen Enns-<strong>Pongau</strong>, Salzach-<strong>Pongau</strong><br />

und Gastein so zeigt sich ein differenzierteres Bild: Den größten Arbeitsplatzzuwachs<br />

verzeichnete der Enns-<strong>Pongau</strong> mit einem Plus 17,9 % (1.152 Arbeitsplätze),<br />

dahinter folgt der Salzach-<strong>Pongau</strong> mit einem Plus von 6,8 % (1.129. Arbeitsplätze).<br />

In der Arbeitsmarktregion Gastein hingegen war die Entwicklung von 2000 bis 2006<br />

mit einem Minus von 36 Arbeitplätzen leicht rückläufig.<br />

Auf Gemeindeebene verzeichnete die Gemeinde St. Johann mit einem Plus von 946<br />

Arbeitsplätzen die größten Zuwächse, die größten Verluste hingegen verzeichnete<br />

die Gemeinde Bischofshofen mit einem Minus von 157 Arbeitsplätzen.<br />

Die Frauenbeschäftigung6 in den Jahren 2000 bis 2006 war weit dynamischer als<br />

die der Männer, zumal fast zwei Drittel (64%) des Beschäftigungswachstums Frauen<br />

für sich verbuchen konnten.<br />

Die Arbeitslosenrate hat im <strong>Pongau</strong> im Vergleichszeitraum 2000 bis 2006 deutlich<br />

zugenommen – die Arbeitslosenzahl stieg um 9,9 % (absolut 159). Der <strong>Pongau</strong> liegt<br />

damit jedoch noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von Salzburg mit einer<br />

Zunahme von 18,2 % im gleichen Zeitraum.<br />

Im Jahr 2006 betrug die durchschnittliche Arbeitslosenquote7 im <strong>Pongau</strong> 5,2%, im<br />

Bundesland Salzburg 4,5% und in Österreich 6,8% - vgl. Abbildung 11.<br />

4 Arbeiterkammer Salzburg<br />

5 Arbeiterkammer Salzburg<br />

6 Arbeiterkammer Salzburg<br />

7 AMS endgültige Arbeitslosenquoten nach Bundesländern und Arbeitsmarktdaten-Gesamtübersicht<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 24


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Bei der Männerarbeitslosigkeit gib es im <strong>Pongau</strong> im Vergleich zum Bundesland<br />

Salzburg keinen Unterschied (jeweils 4,5%), jedoch bei der Frauenarbeitslosigkeit<br />

liegt der <strong>Pongau</strong> deutlich über dem Wert des Bundeslandes Salzburg.<br />

Abb. 11: Arbeitslosenquote im Jahr 2006<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 25<br />

6,1<br />

4,5<br />

4,4 4,5<br />

6,4<br />

7,1<br />

<strong>Pongau</strong> Salzburg Österreich<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Im <strong>Pongau</strong> wurden im Jahr 2006 durchschnittlich 384 gemeldete Stellen verzeichnet,<br />

der größte Anteil davon in der Dienstleistungsbranche:<br />

Abb. 12: Offen gemeldete Stellen 2006<br />

Nach wie vor sind im <strong>Pongau</strong> große Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern<br />

zu verzeichnen. <strong>Pongau</strong>er Frauen verdienen für eine Vollzeitstelle Brutto<br />

durchschnittlich um 30,2% weniger als Männer – Vgl. Tabelle 2


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Generell liegen die Einkommen in den südlichen Bezirken deutlich unter jene im<br />

Zentralraum Salzburgs (Quelle: Statistik Austria). Beim Ranking der 121 politischen<br />

Bezirke Österreichs lagen die <strong>Pongau</strong>er auf Rang 116.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 26


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Tab. 2: Einkommensunterschiede Männer Frauen<br />

Bezirk<br />

Salzburg<br />

Stadt<br />

Pinzgau<br />

<strong>Pongau</strong><br />

Lungau<br />

Flachgau<br />

Tennengau<br />

Land<br />

Salzburg<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 27<br />

Männer<br />

41.713<br />

34.659<br />

35.073<br />

34.806<br />

40.767<br />

39.049<br />

38.809<br />

Brutto<br />

Frauen<br />

30.648<br />

24.549<br />

24.472<br />

23.986<br />

27.538<br />

26.276<br />

27.577<br />

Einkommensunterschiede<br />

in %<br />

26,5<br />

29,2<br />

30,2<br />

31,1<br />

32,5<br />

32,7<br />

28,9<br />

Männer<br />

27.672<br />

23.760<br />

23.974<br />

24.003<br />

27.152<br />

26.279<br />

26.076<br />

Netto<br />

Frauen<br />

21.289<br />

17.704<br />

17.679<br />

17.328<br />

19.466<br />

18.746<br />

19.489<br />

Einkommensunterschiede<br />

in %<br />

23,1<br />

25,5<br />

26,3<br />

27,8<br />

28,3<br />

28,7<br />

25,3<br />

Die langfristige Entwicklung der Unternehmensneugründungen im <strong>Pongau</strong> ist leicht<br />

rückläufig (2001 bis 2006:- 7,0 %, Vergleich Land Salzburg: -4,7. Mit einer Gründungsintensität8<br />

(Gründungen je 1000 Einwohner) von 3,0 im Jahr 2006 liegt der<br />

<strong>Pongau</strong> an 5. Stelle im Bezirksvergleich %)(vgl. Tab. 3).<br />

Tab. 3: Entwicklung der Unternehmensneugründungen 2001 bis 2006<br />

Bezirk<br />

Unternehmensneugründungen Einwohner Gründungsintensität<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2006 2006<br />

Salzburg-Stadt 652 740 758 760 555 604 148.473 4,1<br />

Hallein 206 202 218 220 206 171 55.790 3,1<br />

Salzburg-<br />

Umgebung 574 609 701 629 502 526 138.727 3,8<br />

St. Johann i. P. 257 285 238 255 231 239 79.054 3,0<br />

Tamsweg 53 56 53 48 43 56 21.165 2,6<br />

Zell am See 249 276 350 295 288 302 85.142 3,5<br />

Land Salzburg 1.991 2.168 2.318 2.207 1.824 1.897 528.351 3,6<br />

8 Wirtschaftskammer Österreich: Unternehmensneugründungen und Gründungsintensität


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

PendlerInnenpotential<br />

Bereits ab der schulischen Sekundarstufe sind viele SchülerInnen dazu „gezwungen“<br />

in einer anderen Gemeinde in die Hauptschule bzw. AHS zu gehen. Das setzt<br />

sich dann mit Beginn der 9. Schulstufe fort, in dem für den Besuch von weiterführenden<br />

Schulen noch wesentlich weitere Anfahrtswege in Kauf genommen werden<br />

müssen. Für den Besuch einer HTL in der Stadt Salzburg müssen zum Beispiel für<br />

eine(n) SchülerIn aus Hüttschlag bis zu 1 Stunde und 45 Minuten einfache Fahrzeit<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Kauf genommen werden. Für viele potentielle<br />

Jung-TechnikerInnen ein eher hohes Hindernis.<br />

In jedem Fall wird das Mobilitätserfordernis mit jedem Schulaufstieg höher, was darin<br />

gipfelt, dass bereits die <strong>Pongau</strong>er Jungendlichen mit höherem Bildungsweg gut<br />

strukturierte Netzwerke außerhalb des <strong>Pongau</strong> aufbauen, Jahre bevor sie in die Arbeitswelt<br />

eintreten. Dies verstärkt sich dann selbstverständlich auch noch während<br />

des Studiums, das in vielen Fällen auch noch außerhalb des Bundeslandes stattfindet.<br />

Die derzeitige Situation mit ca. 20% aus dem <strong>Pongau</strong> auspendelnden Arbeitskräften<br />

bietet jedoch auch einiges Potential an Fachkräften.<br />

Um schnellstmöglich, und vor allem nachhaltig, Fach- und Führungskräfte für den<br />

<strong>Pongau</strong> (wieder) zu gewinnen, sind grundsätzlich verschiedenste Maßnahmen wie<br />

z.B ein WelcomeCenter denkbar: Dieses WelcomeCenter könnte vorab 2 Zielgruppen<br />

ansprechen: Menschen, die den <strong>Pongau</strong> kennen, weil sie z. B. hier aufgewachsen<br />

sind, aber sich durch die oben genannten Umstände fortentwickelt haben. Als<br />

zweite Zielgruppe könnten aber auch Fach- und Führungskräfte aus anderen Ländern<br />

angesprochen werden. Die Aufgaben der Mitarbeiter eines solchen Welcome-<br />

Centers könnten zum Beispiel sein: Sammeln von in Printmedien veröffentlichten<br />

Stellen aus der Region; Veröffentlichung dieser Stellen auf einer geeigneten Homepage;<br />

Vertretung des <strong>Pongau</strong>s und der angebotenen Softfacts (Seen, Berge, Sportmöglichkeiten,….)<br />

bei (inter)nationalen Jobmessen, eventuell gemeinsam mit dem<br />

AMS bzw. <strong>Pongau</strong>er Unternehmen; Informationstätigkeit über Standort inkl. Info<br />

über vorhandene Kindergärten, Schulen, Mietangebote, Jobmöglichkeiten für<br />

den/die LebenspartnerIn u.v.m..<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 28


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

4.2. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� Kleinstrukturierte (Familien)betriebe<br />

� Tourismus in (fast) allen Gemeinden vorhanden<br />

� Hohe Arbeitsmarktdynamik<br />

Schwächen<br />

� Wirtschaftliche Zentralisierung in Schwerpunktregionen Bischofshofen / St. Johann<br />

und Altenmarkt / Radstadt (wird von den restlichen <strong>Pongau</strong>er Gemeinden als Minus<br />

angesehen)<br />

� Wirtschaft in den „Nebenregionen“ ist für Menschen nicht sichtbar/greifbar („Für mich<br />

gibt es hier keinen Job“)<br />

� überdurchschnittlich hohe Frauenarbeitslosigkeit<br />

� großer Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen<br />

Chancen<br />

� Unternehmen und Schulen/Bildungsträger erarbeiten gemeinsame Lehr- und Weiterbildungsinhalte<br />

� Gute Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort (HTL,…)<br />

� Absicherung bestehender Betriebe durch innovatives „Klima“<br />

� Unterstützung innovativer Betriebe<br />

� Erhaltung kleiner landwirtschaftlicher Betriebe als Basis für eine intakte Natur und<br />

Qualitätssicherung im Tourismus<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Seite 29


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

4.3. Tourismus<br />

Im Jahr 2005 wurden in der Region ca. 8 Mio. Übernachtungen verzeichnet – das<br />

entspricht einer Zunahme von 4,4 % seit dem Jahr 1995. Auf Ebene der Gemeinden<br />

zeigt sich ein sehr differenziertes Bild, das auch im Zusammenhang mit der Neuerrichtung<br />

von Beherbergungsangeboten gesehen werden muss (z.B. Kleinarl). Im<br />

Tourismusjahr 2005/2006 kamen auf einen Einwohner 102 Übernachtungen9<br />

(Vergleich Salzburg: 44 Übernachtungen pro Einwohner im Jahr 2006). Der <strong>Pongau</strong><br />

zählt damit zu den tourismusintensivsten Regionen Österreichs.<br />

Abb. 13: Entwicklung der Übernachtungen zwischen 1995 und 2005 in %<br />

(Kalenderjahr)<br />

9 Einwohner 2006 (Statistik Austria:79.054), Übernachtungen im Tourismusjahr 2005/2006 (Statistik Land<br />

Salzburg: 8.057.255)<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Zugleich ist die Tourismuswirtschaft einer der zentralen Wirtschaftszweige in der<br />

Region und bestimmt maßgebliche das Wirtschaftswachstum und nicht zuletzt den<br />

„Wohlstand in der Region“: So profitieren auch Branchen wie die Bauwirtschaft aber<br />

auch Handel und Gewerbe von der Dynamik der Tourismuswirtschaft.<br />

Ca. 20 % der Beschäftigten in der Region haben Ihren Arbeitsplatz im Beherbergungs-<br />

und Gaststättenwesen10. Jedoch verliert der „Arbeitsplatz Tourismus“ zunehmend<br />

an Attraktivität und der Bedarf an qualifiziertem Personal in der Tourismusbranche<br />

steigt.<br />

Spitzenposition im Winter – Entwicklungspotenzial Ganzjahrestourismus<br />

Im Wintertourismus hat sich der <strong>Pongau</strong> bereits zu einer der TOP-Destinationen in<br />

Österreich positioniert. Dies wird nicht zuletzt durch die Salzburger Olympia-<br />

Bewerbung 2014 unterstrichen. Im Sommer bietet der <strong>Pongau</strong> reizvolle Alm- und<br />

Wandergebiete. Die Region weist ein großes Entwicklungspotenzial für attraktive<br />

Ganzjahresangebote auf.<br />

4.4. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� Tourismus ist Wirtschaftsfaktor Nr. 1 - Spitzenposition im Wintertourismus<br />

� Hohe Ausstattung an qualitativer Supra- und Infrastruktur dadurch auch hoher Freizeitwert<br />

für einheimische Bevölkerung<br />

� „freundlicher und familiärer Charakter“ – gewachsene authentische Betriebstruktur<br />

� Vielfältige Landschaft und naturräumliche Attraktivität – Potenzial zur Entwicklung<br />

von attraktiven Ganzjahresangeboten<br />

� Kur- und Kongresstourismus sowie kulturelles Angebot der Festspiel- und Mozartstadt<br />

Salzburg als zusätzliche Angebotsbausteine<br />

� Gute überregionale Anbindung (Autobahn, Erreichbarkeit Flughafen Salzburg, München)<br />

- Zentrale Lage in Österreich - Großstädte im Umkreis von 500 km<br />

� Hohe Kompetenz in der Ausbildung für den Tourismus- und Freizeitbereich mit internationalem<br />

Ruf<br />

� Innovative Projektideen und Tourismusstrategien: Bsp. „Sanfte Mobilität Werfenweng“….<br />

� Teilregionale Profilierung: Gasteinertal (Ski, Berge und Therme/ Heilstollen), Großarltal<br />

(Tal der Almen, Ski), Salzburger Sonnenterrasse (heilklimatisches Klima),<br />

Salzburger Sportwelt (Sport und Erholung)<br />

10 Arbeitsstättenzählung 2001 (Statistik Austria)<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Schwächen<br />

� Wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tourismus insbesondere in Gemeinden mit hoher<br />

Tourismusintensität<br />

� Geringe Attraktivität „Arbeitsplatz Tourismus“ – Zunehmender Bedarf an qualifiziertem<br />

Personal<br />

� Hohes Verkehrsaufkommen: Autobahn zwar wichtiger „Gästezubringer“ – jedoch<br />

auch „größter Parkplatz“<br />

� Zunehmende Verteuerung insbesondere im Wintertourismus<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

4.5. Landwirtschaft<br />

Der <strong>Pongau</strong> hat eine vergleichsweise sehr stabile Agrarstruktur<br />

Laut Agrarstrukturstichprobenerhebung 2003 11 ging in Salzburg die Zahl der Betriebe<br />

von 1999 bis 2003 um 6,9% zurück. Salzburg liegt damit unter dem österreichischen<br />

Durchschnitt (-12,5%). Auch im <strong>Pongau</strong> ging die Zahl der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe seit 1995 um 3,71% zurück (Vergleich: Lungau 15%, Pinzgau<br />

0,9%). Laut Bezirksbauernkammer ist der Strukturwandel im <strong>Pongau</strong> aber abgebremst.<br />

Als Gründe wurden genannt: Die gute allgemeine Wirtschaftslage, der zufrieden<br />

stellende landwirtschaftliche Absatz, die gute Nutzung der EU-Förderprogramme,<br />

zahlreiche Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmequellen z.B. Urlaub am<br />

Bauernhof, Arbeitsplätze bei den Bergbahnen, der Maschinenring 12 , als Energieversorger.<br />

Betriebe, die Flächen für Pisten zur Verfügung stellen, haben individuelle<br />

Verträge mit den Bergbahnen. Auch das Nachwuchsproblem sei im <strong>Pongau</strong> vergleichsweise<br />

gering. Sogar Bäuerinnen 13 gibt es wieder.<br />

LandwirtInnen sehen sich als UnternehmerInnen, …<br />

Die Funktion und Aufgaben der Bauern und Bäuerinnen von heute haben sich verändert.<br />

Die Frau am Hof wurde zur gleichwertigen Partnerin und Betriebsführerin.<br />

Existenzsichernde und unternehmerische Entscheidungen stehen neben der täglichen<br />

Arbeit am Hof auf der Tagesordnung. Man muss sich auskennen mit dem teilweise<br />

komplexen Förderwesen und mit Umweltauflagen - mit Flächenprämien, Tierprämien,<br />

Investitionsförderungen, forstlichen Förderungen etc. und genaue unternehmerische<br />

Aufzeichnungen führen. Die „bäuerliche PC Dichte“ im Salzburger<br />

Land 14 steigt. Laut den GesprächspartnerInnen bei den Regionsinterviews sehen<br />

sich die BäuerInnen im <strong>Pongau</strong> selbst auch zunehmend als flexible UnternehmerInnen,<br />

die sich ihrer Leistungen für die Gesellschaft bewusst und für alle möglichen<br />

Projekte offen sind.<br />

… sie kämpfen aber mit Imageproblemen.<br />

„Die Bauernschaft ist zwar wertebeständig und familienorientiert - aber die Bauern,<br />

die Bäuerinnen sind wesentlich moderner eingestellt, als die Leute denken.“<br />

„Bauern sind keine Geldgeschenk-Empfänger. Uns werden Leistungen abgegolten, die wir für<br />

die Gesellschaft erbringen“<br />

11 Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 4, Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage<br />

der Salzburger Land- und Forstwirtschaft in den Jahren 2001-2003<br />

12 Aus bäuerlicher Selbsthilfe österreichweit entstanden, mittlerweile mit MR-Services ein gewerblicher<br />

Betrieb. Leistungen, z.B. Winterdienst, Grünraumpflege, Erdarbeiten, sämtliche Holzarbeiten, Bringung<br />

von Hackschnitzeln zudem Potenzial für die Katastrophenhilfe. Mit MR-Leasing: Personalleasing. Anm.<br />

MR-Services wird aber auch kritisch als „Billiganbieter“-Konkurrenz für viele <strong>Pongau</strong>er Betriebe gesehen.<br />

13 „Der Bäuerinnenberuf als Zukunftsberuf. Gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Selbstständigkeit<br />

und Naturverbundenheit sind auch für immer mehr junge Frauen aus nichtlandwirtschaftlichen Bereichen<br />

attraktiv“, Bäuerinnen-Befragung 2006, LK Österreich<br />

14 http://www.salzburgerlandwirtschaft.at/de/landwirte/la_landwirte.asp<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Im Jahr 2005 liegt der Anteil von Frauen in betrieblichen Entscheidungspositionen im<br />

<strong>Pongau</strong> bei 60 % (Anteil der Betriebsleiterinnen und Ehegemeinschaften an allen<br />

INVEKOS-Betrieben 15 ) (vgl. Abb. 14)<br />

Abb. 14: Frauen in betrieblichen Entscheidungspositionen 2005<br />

Neben der Stärkung der Marktposition von Produkten aus Salzburg – so ein Ziel der<br />

„Salzburger Landwirtschaft“ 16 – „soll das Vertrauen der Bevölkerung in die heimische<br />

Land- und Forstwirtschaft erhöht und einem größtmöglichen Teil der Bevölkerung<br />

die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft ins Gedächtnis gerufen werden.“ Zum<br />

Beispiel mit Veranstaltungen wie dem „Bauernherbst“ oder dem "Tag der offenen<br />

Stalltür“ oder durch Almführer- und Hirtenseminare für Neueinsteiger (Großarl) und<br />

Projekten mit und an Schulen.<br />

BäuerInnen im <strong>Pongau</strong> haben viele Möglichkeiten und sind mit Urlaub am Bauernhof<br />

oder Ausflugs- Gast- und Raststätten selbst oft touristische Anbieter. Also „mittendrin<br />

im Gschäft“. Kein Wunder, wenn so mancher um seine Identität als Bauer fürchtet.<br />

„Schön wäre es auch, wenn die Bauernschaft authentisch bleiben würde. Das ist ja<br />

gar nicht mehr einfach, in Zeiten der touristischen Folklore und der „Events“.“<br />

15 INVEKOS: (Integriertes Verwaltungs- und Kontrollsystem) – ein von der EU eingerichtetes Förder- und<br />

kontrollsystem zur Abwicklung von flächenbezogenen Beihilfen in der Landwirtschaft, Quelle BMLFUW<br />

16 www.salzburgerlandwirtschaft.at/<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Bauernmärkte, Ab-Hof-Verkauf, regionale Produkte<br />

Auf der Homepage der „Salzburger Landwirtschaft“ finden sich 8 regelmäßige Bauernmärkte<br />

17 in Altenmarkt, Bad Hofgastein, Bischofshofen, Hüttschlag, Mühlbach,<br />

Radstadt, St. Johann, Schwarzach und 28 Adressen von DirektvermarkterInnen aus<br />

Pfarrwerfen, St. Veit, Filzmoos (2), Großarl (2), Altenmarkt (3), St. Martin (2), Hüttschlag,<br />

Radstadt (4), Bad Hofgastein (4), Bischofshofen, Wagrain, Kleinarl (4), Dorfgastein<br />

(2) und St. Johann.<br />

Die Produktpalette ist breit, die Mehrzahl – meist Bäuerinnen – verkauft biologische<br />

Produkte: Milch und Käse, Fleisch, Speck und Wurst, Brot, Getreide, Obst und Gemüse,<br />

Eier, Getränke, Schnaps, Honig, Holz. Einige BäuerInnen bieten Hauszustellung<br />

an, viele auch Urlaub am Bauernhof.<br />

Sieht man sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Raum <strong>Pongau</strong> an<br />

(2001: 1880 Betriebe, davon fast die Hälfte Biobetriebe), dann lässt sich erahnen<br />

welches Potenzial für die Vermarktung regionaler Produkte noch vorhanden wäre.<br />

„Die Zusammenarbeit bei der Direktvermarktung und beim Ab-Hof Verkauf im <strong>Pongau</strong><br />

beruht derzeit auf viel Eigeninitiative und großem Idealismus, hier könnte noch<br />

besser und stärker kooperiert werden. Auch die Bevölkerung müsste bereit sein, für<br />

bäuerliche Produkte einen fairen Preis zu bezahlen.“<br />

Landwirtschaft sucht aktiv Zusammenarbeit<br />

Erste Kooperationsversuche der Salzburger Schaf- und Rinderzüchter gibt es mit<br />

der Handelskette SPAR 18 („Fleischqualität“ aus allen Salzburger Bezirken, Salzburger<br />

Land-Ei). Im <strong>Pongau</strong> „finden nur wenige gemeinsame Aktionen oder Kooperation<br />

zwischen Liftbetreibern, Gewerbe, Handel, Landwirtschaft und Gemeinden<br />

statt“. Im Tourismus gäbe es zwar lokale Kooperationsprojekte, wie z.B. den Almenwanderweg<br />

oder das „Tal der Almen“ aber keine gemeinsamen regionalen Strategien<br />

mit den anderen Tourismusanbietern, den Bergbahnen und den „Skivermarktern“.<br />

Innovative und kooperative Projekte 19 , sollten aber – so die InterviewpartnerInnen<br />

– stärker verfolgt werden (Chancen ergeben sich vielleicht im Leaderprogramm<br />

2007-2013). Dafür müssten LandwirtInnen selbst offener für Kooperationen<br />

werden und aktiv neue Partnerschaften für Produktion und Vertrieb suchen (z.B. mit<br />

Jagdwirtschaft, Tourismus, Handel, Gastronomie, Naturschutz, KonsumentInnen).<br />

Dazu gehört allerdings auch die Bereitschaft ein „unternehmerisches Risiko“ einzugehen.<br />

17 www.salzburgerlandwirtschaft.at/de/direktverkauf/bm_bauernmarkt.asp<br />

Ländliches Fortbildungsinstitut, http://www.lfi.at/<br />

18 www.salzburgerlandwirtschaft.at/<br />

19 Kooperationsziele der „SalzburgerLandwirtschaft“: Konzentration und Bündelung der finanziellen und<br />

geistigen Ressourcen. Kooperation mit nicht-landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichen. Nutzung von<br />

Synergien mit anderen Organisationen im Land.<br />

http://www.salzburgerlandwirtschaft.at/de/company/zu_unsereziele.asp<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

„Energie aus Bauernhand“<br />

Das bedeutet auch für die Land- und Forstwirtschaft im <strong>Pongau</strong> (79.153,31ha Wald,<br />

22.305,37ha landwirtschaftliche Nutzfläche) mittel- und langfristig neue Chancen.<br />

Sowohl für kleinere Biomasse-Fernheizwerke von bäuerlichen Gemeinschaften als<br />

auch bei der Belieferung großer Fernheizwerke mit Holz. Der Hauptlieferant der Biomasse<br />

ist der bäuerliche Kleinwaldbesitzer gefolgt von den Österreichischen Bundesforsten<br />

und den Gutsbetrieben.<br />

Im <strong>Pongau</strong> sind bereits mehrere – meist genossenschaftlich organisierte – größere<br />

Biomasseheizwerke in Betrieb, z.B. Großarl, Pfarrwerfen, Radstadt, Altenmarkt, Alpendorf/St.Johann,<br />

Kötschachtal/Bad Hofgastein, Wagrain, Nahwärme Kleinarl,<br />

Nahwärme Werfenweng. Der Raum Bischofshofen, St. Johann, St. Veit und Schwarzach<br />

wird ab 2007 mit Bio-Fernwärme versorgt.<br />

Auf dem Weg zum energieautarken <strong>Pongau</strong>, den sich einige GesprächspartnerInnen<br />

wünschen, gibt es noch viele andere ungenutzte Potenziale um Wärme, Treibstoff<br />

und Strom aus nachwachsenden Rohstoffen zu erzeugen und Erdwärme, Wind und<br />

Sonne zu nutzen.<br />

4.6. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� Funktionierende und intakte Land- und Almwirtschaft<br />

� Große Bedeutung für Produktion von Nahrungsmitteln und Landschaftspflege<br />

� Möglichkeiten zum Nebenerwerb (Tourismus, Biomasse, MR-Services, …)<br />

� Gute Organisation in Bünden und Interessenvertretungen,<br />

Zusammenhalt der Gruppe<br />

� Herkunft und Qualität der Produkte stimmen, hoher Anteil an Bioprodukten<br />

� Bestehende bäuerliche Kooperationen (Biomasse, MR- Services, Almwirtschaft, …)<br />

Schwächen<br />

� Fehlende Strukturen für Direktvermarktung bzw. für die Kooperation und Vernetzung<br />

mit Handel, Tourismus und Gewerbe<br />

� Geringes Image des Bauernstandes, fehlende Akzeptanz als „echte Unternehmer“<br />

� Starke Abhängigkeit vom Tourismus<br />

� Mangelhafter gesellschaftlicher Ausgleich für bäuerliche (Neben)Leistungen, z.B.<br />

Landschaftspflege, Erhaltung Wegenetz, Hochwasserschutz, …<br />

� Tw. Überlastung bei BetriebsführerInnen, Lebensqualität der Frauen am Hof Weiterbildung<br />

für Bäuerinnen<br />

� Wenig Regelung bei Hofübergaben<br />

� teilweise wenig Öffnung nach „Außen“.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

5. BILDUNG, QUALIFIZIERUNG<br />

5.1. <strong>Pongau</strong>er Bildungslandschaft<br />

Die berufliche Fortbildungs-Landschaft im <strong>Pongau</strong> ist vor allem durch eine sehr<br />

übersichtliche Bildungsträger-Landschaft geprägt. Alle nennenswerten Bildungsanbieter<br />

für Berufstätige befinden sich in den Städten St. Johann i. <strong>Pongau</strong> bzw. Bischofshofen.<br />

Im Zuge des Beratungsprozesses wurde die Volkshochschule als „Vor<br />

Ort“-Anbieter von Bildung angegeben. Allerdings beschränkt sich hier das Bildungsangebot<br />

auf entweder nicht unmittelbar betrieblich verwertbare Schulungsangebote<br />

oder auf sehr niederschwellige Seminare.<br />

Für spezialisierte Schulungsangebote müssen teilweise weite Anreisen in die beiden<br />

„Bildungszentren“ St. Johann bzw. Bischofshofen in Kauf genommen werden. Geht<br />

man von einer einmaligen Schulung aus, ist das kein großer Aufwand. Möchte sich<br />

der <strong>Pongau</strong> aber als Innovationszentrum mit hohem Fachkräftepotential entwickeln,<br />

wird es notwendig sein, MitarbeiterInnen regelmäßig zu schulen und Wege und Anreisezeiten<br />

so zu verkürzen, dass Weiterbildung in den Alltag von Firmen und deren<br />

MitarbeiterInnen integriert werden kann.<br />

Damit Bildungsträger in der Lage sind Bildung „vor Ort“ bei den Unternehmen anzubieten,<br />

wird es ebenso notwendig werden, regionale Bildungs- und Qualifizierungsverbünde<br />

zu bilden. Diese Qualifizierungsverbünde können entweder entlang von<br />

Branchen, Leitbetrieben, regionalen Lieferketten, Zielgruppen oder Ortsverbünden<br />

geclustert werden.<br />

Darüber hinaus könnten diese Qualifizierungsverbünde auf einer anderen Ebene<br />

dazu genutzt werden, gemeinsame Marketing-, Produkt-, Absatzstrategien zu entwickeln.<br />

Als Beispiel sei hier das bereits existierende Automotiv Netzwerk <strong>Pongau</strong><br />

(ANP) genannt.<br />

Außerdem sollten Netzwerke dazu genutzt werden, die noch vorhandenen Chancen<br />

eines Wettbewerbsvorsprungs durch Bildung und Innovation für den <strong>Pongau</strong> zu nutzen<br />

und nicht als „Übel“ zu sehen, dass die Arbeitskräfte von der Arbeit abhält.<br />

Bezüglich der wirtschaftsnahen Ausbildung im Sekundarbereich der Schulen sollte<br />

ein Netzwerk mit regelmäßigem Dialog entwickelt werden, an dem alle Schulen inkl.<br />

Volksschulen, sowie Branchen- und PersonalvertreterInnen der für den <strong>Pongau</strong> relevanten<br />

Wirtschaftsbetriebe (z. B. aus den „Wirtschaftsmotoren„ Industrie und Gewerbe,<br />

Tourismus und Handel) beteiligt sind. Hier sollte es im ersten Schritt zu einem<br />

Kennen lernen, sowie in weiterer Folge engen, vernetzten Arbeiten kommen<br />

von dem beide Seiten, Schule und Wirtschaft, langfristig profitieren.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

5.2. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� Übersichtliche Anzahl von Bildungsträgern und Schulen – schnellere Umsetzbarkeit<br />

von Kooperationen<br />

� Engagierte MultiplikatorInnen<br />

� <strong>Pongau</strong>erInnen sind bereits im Kindesalter örtlich mobil (örtliche Flexiblität)<br />

� Gute wirtschaftliche Vorraussetzungen für präventives Handeln in Bezug auf Weiterbildung<br />

� Hohe Anerkennung der weichen Standortfaktoren (Seen, Berge, Sportmöglichkeiten)<br />

bei nicht aus dem <strong>Pongau</strong> stammenden Fachkräften<br />

Schwächen<br />

� Wenige Bildungsträger, mit relativ ähnlichem Bildungsangebot<br />

� Berufliches Bildungsangebot ist (nur) an 2 Orten verfügbar<br />

� Vorhandene Industrie bzw. Jobpotential ist für Menschen nicht bzw. schwer sichtbar<br />

� VHS-Kurse, die in den Orten stattfinden, sind nicht bzw. nur bedingt berufsorientiert<br />

� Chancen für Wettbewerbsvorsprung durch Bildung werden schlecht bis gar nicht genutzt<br />

� Visionen für neue Berufsbilder erst sehr schwach vorhanden<br />

� kein regionaler „Master“-Bildungsplan vorhanden und<br />

� Dementsprechendes Angebot von „Spezial“-Schulungen<br />

Chancen<br />

� Clustern von Stellenanzeigen nach Regionen zur Sichtbarmachung des Stellenpotentiales<br />

� Nutzen des hohen PendlerInnenpotentiales<br />

� Wirtschaftsnahes Bildungsangebot in Schulen und bei Bildungsträgern durch<br />

� Entwicklung eines regionalen Bildungskonzeptes inkl. eines regelmäßigen Bildungsdialoges<br />

zwischen regionaler Wirtschaft, Schulen und WeiterbildungsanbieterInnen.<br />

Zukünftige Wettbewerbsvorteile:<br />

o Innovativere Produktentwicklung<br />

o Mehr Patentanmeldungen<br />

o Höhere Bindung von Fachkräften an die regionale Wirtschaft<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

6. KINDER, JUGEND, ALTER<br />

Eine Erfassung der gesellschaftlichen und sozialen Situation im <strong>Pongau</strong> ist nicht Gegenstand<br />

des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es. Es sind durch ein „raumordnerisches“<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> auch wenig direkte Einflüsse auf die Qualität der sozialen<br />

Netze und Einrichtungen zu erwarten. Von Interesse für die Formulierung von<br />

Zielen für die Zukunft sind aber die Versorgung mit Einrichtungen der sozialen Infrastruktur<br />

sowie die Zusammenhänge zwischen Mobilität, Freiraumangebot und Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Bei den Regionsinterviews wurden von den interviewten regionalen AkteurInnen neben<br />

einer allgemeinen „Verschärfung“ der sozialen Lage, das – „im reichen <strong>Pongau</strong>“<br />

fehlende Bewusstsein für die teilweise doch bestehende Armut und das Fehlen eines<br />

Frauenhauses thematisiert. Im Vordergrund standen aber die Themenkreise<br />

Kinderbetreuung, Jugend sowie Alter und Pflege als Aufgabenfelder für die Zukunft.<br />

Hier deshalb im „Blitzlichtstil“ ein Stimmungsbild zu diesen Themen.<br />

6.1. Allgemeine gesellschaftliche Trends<br />

Auch im <strong>Pongau</strong> entstehen durch die folgenden allgemeinen gesellschaftlichen<br />

Trends 20 neue Aufgabenfelder und neue Herausforderungen:<br />

� der Normallebenslauf verliert seine Bedeutung als „Standard“. Immer mehr Menschen<br />

durchlaufen Phasen der Erwerbslosigkeit.<br />

� Die zunehmende Erwerbslosigkeit hat Konsequenzen für das Sozialsystem, das<br />

immer mehr unter Druck gerät, weil eine steigende Zahl von Beitragsempfängern einer<br />

abnehmenden Zahl von Beitragsleistenden gegenübersteht.<br />

� Schon die letzten Jahre waren von einer immer stärkeren Privatisierung staatlicher<br />

Dienstleistungen gekennzeichnet. Der Staat zieht sich zunehmend als Anbieter zurück<br />

und beschränkt seine Rolle oftmals auf Finanzierung/Mitfinanzierung sozialer<br />

Dienste. Soziale Dienstleistungen werden immer stärker vom Non Profit Sektor (z.B.<br />

gemeinnützige Vereine) von der Familie, Freunden oder der Nachbarschaft geleistet.<br />

� Es geht zunehmend um eine Neuverteilung der Zuständigkeiten für bestimmte gesellschaftliche<br />

Aufgaben, deren Finanzierung sowie um Mitgestaltungs- und Mitspracherechte.<br />

20 Vgl. Eva More-Hollerweger, Institut für interdisziplinäre Non-Profit-Forschung, Wirtschaftsuniversität<br />

Wien, Gesellschaft und Konsumgewohnheiten, Unterlage zum ÖROK Projekt, Szenarien der räumlichen,<br />

regionalen Entwicklung Österreichs<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

6.2. Kinderbetreuung<br />

Die Lebenswirklichkeit von Kindern hat sich verändert. Die Zahl allein erziehender<br />

Eltern wächst stetig, freier Raum zum Spielen wird immer seltener, immer mehr Kinder<br />

sind Einzelkinder, die Berufstätigkeit beider Eltern ist nicht die Ausnahme sondern<br />

der Regelfall.<br />

In den letzten Jahren konnten zahlreiche zusätzliche Kinderbetreuungsgruppen im<br />

Land Salzburg geschaffen werden. Trotz sinkender Geburtenzahlen werden in Salzburg<br />

heute mehr Kinder betreut. Der Schwerpunkt ist dabei auf flexible Betreuungsmodelle<br />

gelegt worden, die auch Klein- und Schulkindern zugänglich sind: Den größten<br />

Zuwachs hat es bei Krabbelgruppen und Schulkindgruppen gegeben.<br />

Nach einer Studie der Arbeiterkammer über die institutionelle Kinderbetreuung im<br />

Bundesland Salzburg aus dem Jahr 2006 wurden im <strong>Pongau</strong> Verbesserungen in der<br />

Versorgung im Vergleich zu den vergangenen Jahren festgestellt.<br />

Verbesserungen bei der Versorgung aber immer noch Defizite<br />

Der <strong>Pongau</strong> nimmt mit einer Versorgungsdichte von 17,4% Platz 3 in Salzburg ein.<br />

Die Versorgungsdichte ist das Verhältnis von Kindern in der Wohngemeinde zu betreuten<br />

Kindern (Flachgau 21,5%).<br />

Im <strong>Pongau</strong> wurde besonders bei der Betreuung der Krabbel- und Schulkinder noch<br />

Mängel in der Versorgung festgestellt. Hier gibt große Angebotsunterschiede bei den<br />

Gemeinden.<br />

<strong>Pongau</strong> einsamer Spitzenreiter bei zur Arbeitswelt passenden Schließzeiten<br />

30% der Einrichtungen haben bis 18:00 Uhr offen. Weitere 10% sogar bis 19:00 Uhr.<br />

Es gibt aber immer noch 20%, die nur bis 16:00 oder 16:30 Uhr offen halten.<br />

Die Öffnungszeiten halten mit Erwerbsbeteiligung der <strong>Pongau</strong>er Mütter kaum Schritt.<br />

75,6% aller Mütter mit Kindern unter 15 Jahren und 90% der <strong>Pongau</strong>er Alleinerzieherinnen<br />

mit betreuungspflichtigen Kindern sind erwerbstätig.<br />

Ohne eigenes Auto wird der Weg zur Arbeit schwierig<br />

Der Öffentliche Verkehr kann die unregelmäßigen Arbeitszeiterfordernisse seitens<br />

der Betriebe und seitens der Eltern von betreuungspflichtigen Kindern nicht abdecken.<br />

Hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist also die Verkehrsinfrastruktur<br />

denkbar unbefriedigend.<br />

„Wer also Mutter kleinerer Kinder ist, Arbeit sucht und kein Auto hat, hat deutlich weniger<br />

Chancen, den Fuß in den Arbeitsmarkt zu bekommen – insbesondere wenn es<br />

darum geht, in kleinere Tourismusgemeinden während der Saison auszupendeln.“<br />

In den Regionsinterviews kam deshalb auch mehrmals der Wunsch:<br />

“Die Gemeinden des <strong>Pongau</strong>s mögen sich vernetzen um damit Entscheidungen für<br />

spezielle Einrichtungen im Sozialbereich ohne größere Bürokratie zu ermöglichen,<br />

dazu zählen auch gemeindeübergreifende Möglichkeiten für Kinderbetreuung.“<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

6.3. Jugend<br />

Zum Thema Jugend im <strong>Pongau</strong> ist eine sehr differenzierte Wahrnehmung erforderlich.<br />

Einerseits gibt es den Paradejugendlichen oder die Paradejugendliche nicht und<br />

anderseits sind die Angebote und das Engagement der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden für<br />

Jugendliche sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />

„Die Gemeinden stellen für die Jugend manchmal nicht ausreichend Ressourcen zur<br />

Verfügung. Es reicht nicht aus, z. B. nur einen Raum für Jugendliche zur Verfügung<br />

zu stellen oder einen Jugendbeauftragten zu bestimmen, sondern es bedarf darüber<br />

hinaus auch noch Ressourcen (Betreuung, Unterstützung für Jugendbeauftragte).<br />

Positiv allerdings St. Johann und Bischofshofen (zumindest lt. Konzept) und Altenmarkt<br />

– betreutes Jugendzentrum“ (Auszug aus dem Ergebnisprotokoll VA: „Wie sozial<br />

sind die <strong>Pongau</strong>er Gemeinden?“, 7.11. 2006, St. Veit).<br />

Die Lebenswelt Jugendlicher in touristischen Bergregionen hat sich Prof. Kurt Luger<br />

21 näher angesehen. Ein paar Stichworte, die sicher auch auf den <strong>Pongau</strong> zutreffen,<br />

aber sicher nicht für alle Jugendlichen.<br />

„Die Jugendlichen in nach wie vor ländlich geprägten Regionen sind (…) längst keine<br />

Landeier mehr. In den Köpfen sind sie (hinsichtlich ihrer Lebensformen und –<br />

ansprüche) bereits zu Stadtmenschen geworden.“<br />

Ursachen: Medien, moderne Kommunikation, Wohlstand, Interaktion mit Touristen,<br />

zumeist Städter aus dem wohlhabenden Teil Europas.<br />

„Dem Tourismus, den sie als einen der Garanten für weiteren Wohlstand einschätzen,<br />

stehen die Jugendlichen positiv gegenüber, ohne sich auf ihn in der Gesamtheit<br />

seiner Komplexität einzulassen“.<br />

“Trotz Jugendarbeitslosigkeit (…) bleiben viele Lehrstellen im Tourismus- und Gastgewerbe<br />

offen. Die Lust auf Koch und Kellnerin hält sich in Grenzen“, (…)<br />

Ursachen: schlechtes Image (gilt für Lehrberufe allgemein), teilweise unzumutbare<br />

Arbeitsbedingungen, geringe Aufstiegs- und Karrierechancen, (Ausnahme: Jugendliche,<br />

im elterlichen Betrieb). Viele sind mit der Bezahlung und ihrer Tätigkeit oft unzufrieden,<br />

bleiben aber in der Branche aus Mangel an Alternativen.<br />

Die Gesellschaft im <strong>Pongau</strong> ist nach wie vor stark männlich dominiert, Frauen bleiben<br />

oft unsichtbare, aber tragende Säulen in den Familien. Das Leben wird für die<br />

Jugendlichen stark von Vereinen bestimmt, die - nachdem die Sportvereine dominieren<br />

- vielfach eine Angelegenheit der Männer sind.<br />

Einrichtungen und Angebote sind vorhanden<br />

Im <strong>Pongau</strong> sind neben Bildungs- und Sportangeboten einige engagierte Einrichtungen,<br />

Ansprechstellen und Angebote für Jugendliche vorhanden, z.B. Akzente mit der<br />

Jugendinfo <strong>Pongau</strong> (Infos und Beratung zu Jugendschutz, Sprachreisen, Jobben im<br />

In- und Ausland, Au Pair, Drogen und Aus- und Weiterbildung, Unterstützung bei Be-<br />

21 vgl. Die Lebenswelt Jugendlicher in touristischen Bergregionen; Ein Vergleich zwischen Kids aus den<br />

Alpen in Österreich und dem Himalaya in Nepal, Oktober 2000, Prof. Kurt Luger, Institut für (Anm. Die Daten<br />

beziehen sich auf empirische Studien aus demPinzgau und dem <strong>Pongau</strong>).<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

werbungen etc.), Suchtgiftprävention "Guat drauf im <strong>Pongau</strong>" mit Aktionen wie der<br />

Spielraumplanung, einem Open Air Kino und anderen Veranstaltungen. Die Kinder-<br />

und Jugendanwaltschaft unterhält eine Bezirksstelle. Jugendbeauftragte nach dem<br />

Salzburger Jugendgesetz von 1999 sind in Altenmarkt, Bischofshofen, Flachau,<br />

Dorfgastein, Goldegg, Mühlbach, Pfarrwerfen, Radstadt, St. Veit gewählt.<br />

Jugendliche aus den Gemeinden treffen sich beim, alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Bezirksjugendgespräch, um ihre Anliegen an die Bezirkspolitik einzubringen. Themen<br />

sind der (Aus)bau von Jugendzentren und –treffs, Jugendbeauftragte, Schule,<br />

Mobilität usw. (Nächster Termin 06.12.2007). Vom REV wurde ein regionales Treffen<br />

zum Schwerpunkt Mobilität mit Verkehrsträgern und SchülerInnen organisiert<br />

(15.11.06 St. Johann).<br />

Gewisse Unsicherheit „was wirklich los ist“<br />

Trotz der Einrichtungen und Angebote blieb bei einigen GesprächspartnerInnen aus<br />

den Regionsinterviews ein eher besorgtes Gefühl zurück. Einige Einschätzungen:<br />

� Der Tourismus bringe vor allem negative Auswirkungen für die Jugend: Jugend wird<br />

„saisonbedingt“ vernachlässigt<br />

� Viele Jugendliche können auch mit den Einrichtungen nicht erreicht werden. Auch<br />

die Jugendarbeitslosigkeit scheint nicht das große Problem (im statistischen Vergleich<br />

im <strong>Pongau</strong> relativ gering). Es gibt eine große Dunkelziffer von Jugendlichen,<br />

die nichts mit sich anzufangen wissen und „abdriften“, Alkohol und Drogen, …<br />

� Viele Gemeinden geben die Verantwortung für die Jugendarbeit gerne an die Vereine<br />

ab – diese nehmen diese Verantwortung nicht wahr – Vereine bieten nicht immer<br />

das „beste“ Umfeld für die Jugend -> Problem Alkohol<br />

� Wertigkeit der Jugend ist sehr gering – Geld wird nicht wirklich für die Jugend in die<br />

Hand genommen<br />

� Betreuung für Jugendliche, die sich „entgrenzen“ fehlt (z.B. steigender Vandalismus<br />

durch Jugendliche)<br />

� In den Gemeinden werden Jugendbudgets beschlossen – meist bleibt es jedoch „nur<br />

beim Geld“ -> Aufgaben und Funktionen im Bereich der Jugendarbeit werden oft<br />

nicht definiert<br />

� Die Zusammenarbeit der Gemeinden im Bereich Jugend verläuft sehr unterschiedlich,<br />

es gibt aber durchaus engagierte Bürgermeister<br />

� Generationendialog wäre dringend erforderlich<br />

… in den vergangenen Jahren vor allem einen Trend zu „mehr Risiko" bei den Jugendlichen:<br />

„Viele sehen vor allem Cannabis und Alkohol als Mittel zur Flucht aus<br />

den Zwängen der Alltagsgesellschaft, in der Jugendliche immer weniger Platz haben.<br />

Am Land sind es vor allem Schüler, Lehrlinge und Beschäftigte, die vor allem<br />

Cannabis konsumieren – nur 15 Prozent der Konsumenten sind ohne Arbeit.“<br />

Auszug aus dem Drogenbericht 2005, Salzburger Landeskorrespondenz, 13.06.2006<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

6.4. Alter und Pflege<br />

Allgemeiner Trend<br />

Das Land Salzburg liegt bei der Versorgung mit Heimplätzen und mobilen Diensten<br />

an der Spitze der Österreich-Statistik. Einzelzimmer in Heimen sind mitlerweile<br />

Standard und nur noch fünf Prozent des Personals sind ungelernte Kräfte. Gleichzeitig<br />

wird derzeit in ganz Österreich heftig über die Finanzierung der Hauskrankenpflege<br />

diskutiert.<br />

„<strong>Pongau</strong>er Ehepaar steht vor Ruin,<br />

„... 87-jährige Frau Pflegestufe 5 – „illegale“ Nonstop-Kräfte<br />

kosten 2000 Euro im Monat, österr. Pflegerin sogar 6000 Euro …“<br />

Salzburger Fenster, Mi., 21.03.2007<br />

In Zukunft werden die Herausforderungen an die Gesellschaft im Bereich der Altenversorgung<br />

und -pflege noch größer. Bis 2030 wird jeder dritte <strong>Pongau</strong>er über 60<br />

Jahre alt sein. Im Jahr 2020 werden doppelt so viele über 85 Jahre alt sein wie heute.<br />

Wir steuern auf eine Altersgesellschaft mit zwei Dritteln Frauen zu, bei über 75<br />

jährigen sogar Drei-Viertel-Frauengesellschaft 22 .<br />

Die Lebenserwartung der Männer wird im Jahr 2030 über 80 Jahren liegen, die der<br />

Frauen über 86 Jahren.<br />

Damit verbunden ist ein rasanter Anstieg,<br />

� der Anzahl pflegebedürftiger Menschen,<br />

� des Anteils chronisch Kranker und Demenz-Kranker und<br />

� des Bedarfs nach wissenschaftlich ausgebildetem Pflegepersonal.<br />

Das bedeutet eine „Explosion“ der Kosten für die Pflege, enorme Anforderungen an<br />

Pflegeheime und die Hauskrankenpflege aber auch Chancen am Arbeitsmarkt für<br />

„Gesundheitsberufe“ und wissenschaftlich ausgebildetem Pflegepersonal.<br />

Gleichzeitig werden ältere Menschen immer mobiler und bleiben länger unabhängig<br />

und legen mehr Wert auf Mitbestimmung.<br />

Neue Modelle sind gefragt<br />

Es wird notwendig, in den kommenden Jahren neue Modelle der Pflege, des Wohnens<br />

und des Zusammenlebens zu entwickeln, um den Bedarf und die Ansprüche<br />

zu decken. Einerseits wäre eine Spezialisierung in der Altenbetreuung (nach Krankheitstypen)<br />

vernünftig, andererseits werden ehrenamtliche HelferInnen immer begehrter.<br />

22 Vgl. ORF, „Sozialdialog <strong>Pongau</strong>“, 27.04.2006<br />

KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung, 22. Mai 2006<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

„Von maßgeschneiderten Angeboten" (abgekoppelt von der Familienversorgung)<br />

erwarten die ExpertInnen Vorteile für die Betreuten, das Personal und die Budgets.<br />

Das könnten z.B. sein:<br />

− Pflegeführerschein für Laien<br />

− Früherkennung von Gefahrenpotenzialen<br />

− Modelle der Nachbarschaftshilfe<br />

− Kamera-Überwachung von Patienten<br />

− Mehrgenerationenhäuser und Wohnmodelle mit Pflegeassistenz<br />

− flexiblere mobile Betreuung (auch was das Leistungsspektrum angeht)<br />

− …<br />

Allianzen und Kooperationen werden wichtig<br />

Die Seniorenbetreuung der Zukunft wird also durch ein breites, differenziertes Angebot<br />

an Betreuungsstrukturen geprägt sein. Das bedeutet aber, dass Allianzen und<br />

Kooperationsmodelle zwischen den verschiedenen Anbietern geschlossen werden.<br />

Ein wesentlich größerer Stellenwert wird auch der selbstverantwortlichen Gesundheitsvorsorge<br />

und der Präventivmedizin zukommen müssen.<br />

Die allgemeine medizinische Versorgung im <strong>Pongau</strong> wird von den in den Regionsinterviews<br />

befragten ExpertInnen als vergleichsweise gut angesehen. Die Zusammenarbeit<br />

im medizinischen Bereich in den Bezirken Innergebirg z.B. mit den Krankenhäusern<br />

Zell am See und Tamsweg könnte aber verbessert werden. Verbesserungen<br />

wären auch im „niedergelassenen Bereich“ möglich, um außerhalb der<br />

Dienstzeiten eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten (z.B. Gemeinschaftsinitiative<br />

im Ambulanten Bereich).<br />

Würde und Respekt<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt neben der medizinischen Versorgung und „Unterbringung“<br />

älterer Menschen wurde in den Regionsinterviews angesprochen. Es besteht<br />

das Gefühl, dass ältere – aus dem Arbeitsprozess ausgeschiedene – Menschen zunehmend<br />

„isoliert“ und einsam leben würden. Eine breite Diskussion zu Respekt, zu<br />

„menschlicher Würde“, zur Aussöhnung zwischen den Generationen und zur Sterbebegleitung<br />

sei dringend nötig.<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Nachstehende Karte zeigt die Ist-Situation zur Ausstattung der Region mit sozialen<br />

Infrastrukturangeboten von der Kinderbetreuung bis zum Pflichtschulwesen.<br />

Abb. 15: Übersicht Soziale Infrastrukturangebote <strong>Pongau</strong><br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

6.5. Stärken und Schwächen<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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STÄRKEN<br />

Kinderbetreuung Jugend Alter und Pflege<br />

Kooperationsplattform <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>, Bürgermeisterkonferenz<br />

Wirtschaftliches Potenzial für „neue Wege“ und zur Qualitätssteigerung von Leistungen<br />

Gutes Netz regionaler AkteurInnen aus Institutionen, Organisationen, NGOs, Initiativen, …<br />

Bereits positive Erfahrungen einiger Gemeinden (z.B.)<br />

Jugendzentren,<br />

Jugendbeauftragte<br />

gemeinsame Seniorenheime<br />

Guter Versorgungsgrad Sportangebot, Vereine Kulturangebot<br />

Öffnungs- Schließzeiten Bestehende Einrichtungen,<br />

Veranstaltungsprogramm<br />

Zusammenarbeit im Schulwesen<br />

SCHWÄCHEN<br />

Versorgungsgrad Heimplätze,<br />

stationäre Betreuung<br />

Bewusstheit zu Themen, Veranstaltungen:<br />

Armutskonferenz,<br />

Sozialdialog<br />

Kinderbetreuung Jugend Alter und Pflege<br />

Hol- und Bringdienste für<br />

die „Kleinsten“<br />

Gemeindeübergreifende<br />

Betreuungsangebote<br />

(Ferienbetreuung)<br />

Unterschiedl. Versorgung<br />

und Qualität in Gemeinden<br />

wenig Kooperationskultur: „Kirchturmdenken“ noch verbreitet<br />

Informationsdefizite<br />

Regionaler vernetzter Überblick<br />

über Lebensumwelt<br />

„Ehrliche“ Mitbestimmung der<br />

Jugendlichen fehlt - nicht nur<br />

Quotenjugendliche“<br />

Geringe Vernetzung der mit<br />

Jugendarbeit beschäftigten<br />

Personen und Institutionen<br />

Kulturangebot<br />

„abseits vom Sport“<br />

Treffpunkte ohne Konsumzwang<br />

Tw. mangelhafte Abstimmung<br />

medizinische Versorgung<br />

Beharren: Konventionelle Modelle<br />

der Pflege und des Seniorenwohnens<br />

überwiegen<br />

Autofreie Mobilität tw. nicht<br />

möglich (zu den Zentren, zum<br />

Arzt etc)<br />

Mangelnde gesellschaftliche<br />

Einbindung älterer Menschen


Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

7. KOOPERATION<br />

7.1. Allgemeiner Trend: Mehr interkommunale Kooperation<br />

Interkommunale Kooperation ist in Europa ein Thema mit Konjunktur. 23 Die internationalen<br />

Erfahrungen zeigen, dass die Bandbreite der möglichen Kooperationsformen<br />

groß ist, beginnend mit der informellen Kooperation, über privatrechtlich organisierte<br />

Formen, Gemeindeverbände sowie institutionalisierte Formen bis hin zu<br />

Gemeindezusammenlegungen.<br />

Grundsätzlich entscheiden sich die Gemeinden für eine gemeinsame Aufgabenerfüllung<br />

aus verschiedenen – vorwiegend ökonomischen Gründen. Es gibt Aufgaben bei<br />

denen die Finanznot den Gemeinden zu schaffen macht, so dass sie die „economies<br />

of scale“ nutzen wollen – wie z.B. beim Betrieb gemeinsamer Bauhöfe oder bei der<br />

Altenbetreuung sowie organisatorische Gründe z.B. Erfahrungsaustausch. Es gibt<br />

aber auch Herausforderungen, die nur im Verbund befriedigende Resultate erwarten<br />

lassen – wie z.B. die Herausbildung überregional wirksamer Standortbedingungen<br />

und Wirtschaftscluster oder der Umgang mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen.<br />

Die interkommunale Zusammenarbeit findet immer mehr Akzeptanz in Österreich, ist<br />

jedoch im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern, wie Deutschland, Finnland,<br />

Schweden oder die Schweiz noch wenig verbreitet. 24 Viele Gemeinden arbeiten<br />

bereits seit Jahrzehnten im Rahmen von Gemeindeverbänden in den Bereichen<br />

Abwasserentsorgung und Abfallentsorgung sowie bei Standesamt und Staatsbürgerschaftswesen<br />

zusammen. Verbreitet zeigt sich Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />

außerdem in den Bereichen Hauptschulen, musikalischer Unterricht, Sozialhilfe/-beratung,<br />

ambulante Dienste sowie beim Öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Anreize zur Kooperation wurden auch im Rahmen des interkommunalen Finanzausgleichs<br />

geschaffen. Hier besteht die Möglichkeit eines Zuschlages von plus 20% auf<br />

die GAF Sockelförderung für die freiwillige, interkommunale Errichtung und Betrieb<br />

von Einrichtungen.<br />

23 vgl. Nina Sillipp, Cornelia Vojtisek, Interkommunale Kooperation; Eine Bestandsaufnahme der aktuellen<br />

Handlungspraxis in Österreich, Universität Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung<br />

Zentrum f. Verwaltungsforschung, Managementberatungs- und WeiterbildungsgmbH, Management Summary,<br />

19.05.04<br />

24 Vgl. ebenda<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

7.2. Kooperation im <strong>Pongau</strong><br />

Es wird kooperiert,<br />

z.B. bei der Wasserver- und Entsorgung, Abfallentsorgung, beim Öffentlichem Nahverkehr,<br />

bei sozialen Diensten, im Tourismus, im Schulwesen, beim Standesamt, im<br />

Staatsbürgerschaftswesen, bei gemeinsamen Sportstätten, Automotive Cluster <strong>Pongau</strong>,<br />

bei der Energieversorgung, .. …<br />

Interkommunale Zusammenarbeit ist kein neues Thema. Es lohnt sich aber, im <strong>Pongau</strong><br />

neu darüber nachzudenken, denn trotz der zum Teil schon seit Jahrzehnten praktizierten<br />

Zusammenarbeit liegen beachtliche Potenziale und wichtige Kooperationsfelder<br />

nach wie vor brach. Darunter fallen z.B. die regionale Abstimmung bei der Ansiedlung<br />

von großflächigem Einzelhandel, die kooperative Entwicklung von Gewerbeflächen<br />

auf den dafür am besten geeigneten Standorten, die gemeinsame<br />

Nutzung von Infrastruktur, die Verkehrslenkung und Verkehrsvermeidung oder die<br />

Zusammenlegung und Kooperation von Verwaltungen. Mit dem <strong>Regionalverband</strong><br />

<strong>Pongau</strong> steht dafür eine geeignete Kooperationsplattform bereit.<br />

„Kooperation? Ja bitte!“<br />

Die im Herbst 2006 durchgeführten Gespräche mit EntscheidungsträgerInnen und<br />

regionalen AkteurInnen („Regionsinterviews“) und der Vertiefungsworkshop Gemeinden<br />

und Regionalentwicklung bei dem „OrtsplanerInnen“ und „BauamtsleiterInnen“<br />

zum Thema arbeiteten, brachten folgende Hinweise zum „Kooperationsklima im<br />

<strong>Pongau</strong>“, zu den möglichen Hemmnissen einer intensiveren Zusammenarbeit aber<br />

auch zu möglichen Kooperationsthemen.<br />

Man bekennt sich zur Zusammenarbeit, steht aber mit den Nachbarn im Wettbewerb<br />

um Zukunftschancen. Zum Teil besteht aber auch das Image, dass Kooperationen<br />

ein gewisser Ausdruck von Hilflosigkeit sind, wenn Planung und Politik nicht weiter<br />

wissen. Besonders wichtig sei es, die Angebote der Gemeinden an ihre Bürger und<br />

Betriebe zu erhalten oder sogar zu verbessern, um so Einwohner und Arbeitsplätze<br />

nachhaltig an die Region zu binden.<br />

Als wesentliche Hemmnisse wurden identifiziert:<br />

� Widerstand gegen Wandel<br />

� Gründe für Veränderung sind nicht zwingend<br />

wirtschaftlicher Nutzen, Vorteile werden nicht erkannt<br />

� Mögliche Eingriffe in die Gebietsautonomie,<br />

Befürchtungen die Identität als Gemeinde zu verlieren<br />

� Skepsis gegen „komplizierte“ Trägerschaftsstrukturen<br />

� Verlust von Arbeitsplätzen in der eigenen Gemeinde<br />

� „Große Gemeinden“ glauben alles zu haben, was sie brauchen<br />

� Kleinere Gemeinden misstrauen den „Großen“<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Wenige Gemeinde haben aber bisher überlegt, welche Angebote zur Kooperation,<br />

sie auf einen „Marktplatz der Kooperation im <strong>Pongau</strong>“ auslegen könnten. Im Sinne<br />

einer aktiven Kooperationspolitik sind besonders die Städte des <strong>Pongau</strong>s gefordert<br />

für einen fairen Interessenausgleich mit ihren Umgebungsgemeinden zu sorgen und<br />

Angebote zu definieren um Motivation zur Zusammenarbeit zu erzeugen.<br />

Gemeinden abseits der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend<br />

als Naherholungs-, Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>,<br />

haben aber gleichzeitig wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe<br />

als „2. Standbein“ neben dem Tourismus und sind im öffentlichen Verkehr oft<br />

schlecht erreichbar. Aus diesem Grund wurde die Notwendigkeit eines Modells für<br />

einen Vorteils- und Lastenausgleich und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den<br />

zentralen Orten betont.<br />

Erfolgschancen für interkommunale oder regionale Kooperation werden gesehen,<br />

� bei „neuen“ Themen für den gesamten <strong>Pongau</strong>, z.B. erneuerbare Energie<br />

� bei kleineren Projekten, sozusagen als „Übungsbeispiel“ - wo gemeinsame Erfolge<br />

möglich sind, und „wo man sich nicht auf den Füßen steht“<br />

� wenn der räumliche Fokus für die Kooperation den Identitätsräumen der Menschen<br />

entspricht, z.B. „Salzach-<strong>Pongau</strong>“, „Enns-<strong>Pongau</strong>“, Gasteinertal, Großarltal<br />

� wenn Chancen, Risiken und Einsparpotenziale klar auf dem Tisch liegen.<br />

7.3. Mögliche Kooperationsfelder<br />

Folgende neue Kooperationsfelder für interkommunale Kooperation oder solche die<br />

intensiver bewirtschaftet werden könnten, wurden bisher bei den Einzelgesprächen<br />

und den Workshops zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> am häufigsten genannt:<br />

� Kooperation der Gemeindeverwaltungen: z.B. gemeinsame, einheitliche EDV, gemeinsamer<br />

Einkauf von Büromaterial, Fortbildung MitarbeiterInnen, Bausachverständige,<br />

Serviceleistungen der Gemeinden z.B. Rechtsberatung, …<br />

gemeinsame „Hardware“ z.B. Bauhof, Winterdienste, Fuhrpark, Recyclinghöfe, …<br />

� gemeinsame Kulturveranstaltungen und Information im Kulturbereich<br />

� Öffentlicher Verkehr, bedarfsorientierte Bussysteme, (wie es bereits mit <strong>Pongau</strong>-<br />

Takt, Mobilitätszentrale, „Nachtschwärmer“ begonnen)<br />

� Jugend und Kinderbetreuung (vor allem im Sommer) und Mobilität (v.a. zu Kinderkrippe<br />

und Kindergarten)<br />

� überregionale Tourismusverbände (Infostellen sollten dennoch in jeder Gemeinde<br />

erhalten bleiben)<br />

� Sport- und Freizeitangebote, Freizeitanlagen (Badesee, „Wellnessbad“, Therme etc)<br />

� medizinische Versorgung (Facharztstandorte, Ambulatorien) und Vorsorge<br />

� Initiativen und Anstrengungen bei der Altenbetreuung (wird „nicht anders gehen“)<br />

� gemeinsame Standorte für Handel, Gewerbe, Industrie<br />

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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />

Darüber hinaus böten sich in vielen weiteren Bereichen Synergien durch eine intensivere<br />

(interkommunale) Zusammenarbeit an, z.B. Wirtschaftskooperationen über<br />

Sektoren hinaus (Gastronomie, Tourismus, Landwirtschaft), im Berech des Umwelt-,<br />

Natur- und Landschaftsschutzes, bei der Naherholung, im Mobilitätsmanagement<br />

(für Gemeinden und Betriebe), …<br />

Eine lohnende Aufgabe für die Zukunft ist es Schritt für Schritt mögliche Aufgabenfelder<br />

und mögliche PartnerInnen zu identifizieren und die Potenziale zur Zusammenarbeit<br />

zu analysieren. Daten, Fakten, Analysen und „gute Beispiele“ sind dabei<br />

zielführender als moralische Appelle zur Zusammenarbeit.<br />

7.4. Stärken und Schwächen<br />

Stärken<br />

� Kooperationsplattform <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>, Bürgermeisterkonferenz<br />

� Bereits positive Erfahrungen einiger Gemeinden (z.B. Seniorenheime)<br />

� Erfolgreiche Zweckverbände bei Wasserver- und -entsorgung, Abfallwesen<br />

� Erfolgreiche Zusammenarbeit im Schulwesen<br />

� Wirtschaftliches Potenzial für „neue Wege“ und<br />

zur Qualitätssteigerung von Leistungen vorhanden<br />

� Gutes Netz regionaler AkteurInnen: Organisationen, NGO, Initiativen, …<br />

� Erfolgreiche, regionale Kooperation beim öffentlichen Verkehr<br />

Schwächen<br />

� Befürchtungen von Politik und Gemeindebediensteten<br />

um Autonomie, Identität und Arbeitsplatz<br />

� Informationsdefizite z.B. Modell für Vorteils- Lastenausgleich im interkommunalen<br />

Finanzausgleich, Organisationsformen, wirtschaftlicher Nutzen, Vorteile<br />

� wenig Kooperationskultur: „Kirchturmdenken“ noch verbreitet,<br />

Angebote nicht formuliert, Gründe für Veränderung sind (meist) nicht zwingend<br />

� wenig Erfahrung mit BürgerInnenbeteiligung<br />

� räumliche Disparitäten, „abgelegene“ Täler<br />

� Widerstand gegen Wandel<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

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