Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau
Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau
Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
_Leitbild und Strukturmodell<br />
_Empfehlungen zur Umsetzung<br />
_Dokumentation des Prozesses<br />
_Materialien zur Analyse<br />
Endbericht, Version: 12. Februar 2008<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Bestehend aus:<br />
_ Leitbild und Strukturmodell<br />
_ Empfehlungen zur Umsetzung<br />
_ Dokumentation des Prozesses<br />
_ Materialien zur Analyse<br />
ENDBERICHT<br />
Auftraggeber:<br />
REGIONALVERBAND PONGAU<br />
Bahngasse 12 (Bahnhof), A-5500 Bischofshofen<br />
Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 35<br />
Fax: +43 (0) 6462 / 33030 34<br />
E-Mail: regionalverband@pongau.org<br />
Projektleitung – Auftragnehmer: GF Stephan Maurer<br />
Mitarbeit: Christiana Bergher<br />
Projektleitung – Auftragnehmer:<br />
Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
Bearbeitung:<br />
Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />
Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />
Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />
Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
Harald Prantl, ÖSB Consulting GmbH<br />
Wien, Salzburg, Gmunden im Februar 2008
Leitbild und Strukturmodell<br />
Inhalt:<br />
_ Vorbemerkungen zum Verständnis<br />
_ <strong>Pongau</strong> Pakt (Entwurf)<br />
Qualitätsstrategien für den <strong>Pongau</strong><br />
1 Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />
1.1 Allgemeine regionale Ziele 8<br />
1.2 Qualitätsraum Landschaft 10<br />
1.3 Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus 11<br />
1.4 Nachhaltige Rohstoffbewirtschaftung 11<br />
2 Qualitätsstrategie Verkehr und Raumentwicklung<br />
2.1 Allgemeine Ziele 14<br />
2.2 Strukturmodell und Kennwerte der Qualitätsstrategie 14<br />
3 Qualitätsstrategie Kooperation, Standortkooperation<br />
3.1 Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong> 19<br />
3.2 Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume 20<br />
3.3 Kleinräumige Kooperationsbeziehungen 22<br />
3.4 Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte 23<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
3
Empfehlungen zur Umsetzung<br />
Inhalt:<br />
1.1 Organisatorischen Empfehlungen zur Umsetzung des RegEK 4<br />
1.2 Mögliche nächste Schritte zur Umsetzung – Modellprojekte 8<br />
Dokumentation des Prozesses<br />
Inhalt:<br />
Dokumentationen der Veranstaltungen, Ergebnisprotokolle<br />
_Übersicht_Termine<br />
Chronologische Auflistung der Veranstaltungen<br />
_Regionsinterviews<br />
Interviewleiste, InterviewpartnerInnen, Feedback<br />
_Regionswerkstätten (RW)<br />
Dokumentationen der RW1, RW 2, RW 3<br />
_Campus<br />
Dokumentationen des Sommer Campus,<br />
des Herbstcampus zu Qualitätskriterien<br />
_Steuerungsgruppe<br />
Protokolle der Sitzungen der Steuerungsgruppe<br />
_Workshop OrtsplanerInnen<br />
Dokumentation des Workshops<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
4
Materialien zur Analyse<br />
Inhalt:<br />
1. Mobilität 5<br />
1.1. Erreichbarkeit 5<br />
1.2. Verkehrsaufkommen 7<br />
1.3. Übergeordnete Planungen 8<br />
1.4. Veränderungen im Mobilitätsverhalten 10<br />
1.5. Stärken und Schwächen 10<br />
2. Klima, Natur und Landschaft 12<br />
2.1. Allgemeine Trends - Klimawandel 12<br />
2.2. Natur & Landschaft 13<br />
2.3. Stärken und Schwächen 17<br />
3. Siedlung 18<br />
3.1. Trends in der Baulandentwicklung 18<br />
3.2. Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung 18<br />
3.3. Anforderungen an die Planung 20<br />
3.4. Siedlungsstruktur 20<br />
3.5. Stärken und Schwächen 22<br />
4. Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft 23<br />
4.1. Arbeitsstätten, Beschäftigung, Branchen, Unternehmen 23<br />
4.2. Stärken und Schwächen 29<br />
4.3. Tourismus 30<br />
4.4. Stärken und Schwächen 31<br />
4.5. Landwirtschaft 33<br />
4.6. Stärken und Schwächen 36<br />
5. Bildung, Qualifizierung 37<br />
5.1. <strong>Pongau</strong>er Bildungslandschaft 37<br />
5.2. Stärken und Schwächen 38<br />
6. Kinder, Jugend, Alter 39<br />
6.1. Allgemeine gesellschaftliche Trends 39<br />
6.2. Kinderbetreuung 40<br />
6.3. Jugend 41<br />
6.4. Alter und Pflege 43<br />
6.5. Stärken und Schwächen 46<br />
7. Kooperation 47<br />
7.1. Allgemeiner Trend: Mehr interkommunale Kooperation 47<br />
7.2. Kooperation im <strong>Pongau</strong> 48<br />
7.3. Mögliche Kooperationsfelder 49<br />
7.4. Stärken und Schwächen 50<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
5
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Entwurf nach Beratung in der <strong>Regionalverband</strong>sversammlung<br />
(Beschluss 29.01.2008)<br />
Grundlage zur Beratung und Beschlussfassung in den Gemeinden<br />
Version: 12. Februar 2008
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Bestehend aus:<br />
_ Leitbild und Strukturmodell<br />
_ Empfehlungen zur Umsetzung<br />
_ Dokumentation des Prozesses sowie Grundlagen und Materialien<br />
ENTWURF<br />
Auftraggeber:<br />
REGIONALVERBAND PONGAU<br />
Bahngasse 12 (Bahnhof)<br />
A-5500 Bischofshofen<br />
Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 35<br />
Fax: +43 (0) 6462 / 33030 34<br />
Mail: regionalverband@pongau.org<br />
Projektleitung – Auftragnehmer:<br />
GF Stephan Maurer<br />
Mitarbeit: Christiana Bergher<br />
Projektleitung – Auftragnehmer:<br />
Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
Bearbeitung:<br />
Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />
Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />
Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />
Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
stadtland<br />
DI Sibylla Zech GmbH<br />
TB für Raumplanung und<br />
Raumordnung<br />
Kirchengasse 19/12<br />
A 1070 Wien<br />
Tel +43 1 236 1912 16<br />
Fax +43 1 236 1912 90<br />
wien@stadtland.at, www.stadtland.at<br />
Wien, Salzburg, Gmunden im Februar 2008<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
REGIOPLAN INGENIEURE<br />
Salzburg GmbH<br />
TB für Raumplanung und<br />
Landschaftsplanung<br />
Jakob Haringer Straße 5A<br />
5020 Salzburg<br />
Tel ..+43 662 45 16 22 0<br />
Fax +43 662 45 16 22 20<br />
www.regioplan.com<br />
Trafico Verkehrsplanung<br />
DI Helmut Koch<br />
Ingenieurkonsulent für Raumpl<br />
nung und Raumordnung<br />
Kirchengasse 3<br />
4810 Gmunden<br />
Tel + 43 7612 70 911 0<br />
Tel + 43 7612 70 911 4<br />
www.trafico.at<br />
2
VORBEMERKUNGEN ZUM VERSTÄNDNIS<br />
„Der <strong>Pongau</strong> bestimmt selbst was im <strong>Pongau</strong> in Zukunft passieren soll.“<br />
Unter diesem Motto stand der Erarbeitungsprozess zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
<strong>Pongau</strong> (RegEK) zu dem <strong>Pongau</strong>er und <strong>Pongau</strong>erInnen aus allen 25 Gemeinden<br />
eingeladen waren. Der vorliegende Entwurf zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> 1 ist<br />
deshalb kein „Gebot von Oben“ sondern ein Produkt der <strong>Pongau</strong>erinnen und <strong>Pongau</strong>er<br />
die in mehreren größeren Veranstaltungen und Arbeitstreffen beim Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
mitarbeiteten. Im Laufe des Prozesses konzentrierte sich die gemeinsame<br />
Arbeit auf jene Themen, die sich für die räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong> als besonders<br />
wichtig herausstellten. Das waren die Themen Naturraum und Kulturlandschaft,<br />
Mobilität und Siedlungsentwicklung sowie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen<br />
den Gemeinden. Für diese Themen wurden ─ in Übereinstimmung mit den Verordnungen<br />
und Programmen des Landes Salzburg ─ Qualitätsstrategien für die künftige Entwicklung<br />
erarbeit.<br />
Jede Gemeinde wird auch in Zukunft selbst für ihre Vorteile sorgen müssen. Trotzdem<br />
ist es wichtig in Zukunft auch regional, d.h. für den gesamten <strong>Pongau</strong> zu denken und die<br />
Entwicklung für den gesamten <strong>Pongau</strong> vorausschauend zu steuern. Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
als Übereinkunft der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden kann dafür den gemeinsamen<br />
Rahmen bilden.<br />
Der Prozess der Erstellung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es stellt einen zusätzlichen<br />
Mehrwert dar. Die Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion der zukünftigen<br />
Entwicklung bei den Veranstaltungen trugen bereits wesentlich zur Bewusstseinsbildung<br />
sowie zur Kooperations- und Gesprächskultur bei.<br />
1<br />
Das Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) gibt den Regionalverbänden die Möglichkeit selbst die künftige<br />
Entwicklung in ihrer Region zu planen. Dafür sind folgende Instrumente vorgesehen. Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
(RegEK) und das Regionalprogramm. Der <strong>Pongau</strong> ist gerade dabei ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
zu erstellen. Gemäß ROG kann ein RegEK durch den <strong>Regionalverband</strong> zur Verbesserung der<br />
Koordination der Mitgliedsgemeinden erstellt werden und besitzt keine unmittelbare Rechtskraft. Der Verband<br />
wählt dafür Schwerpunktthemen, die für die räumliche Entwicklung in der Region bedeutend sind, selbst aus.<br />
Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> ist eine Grundlage für ein Regionalprogramm – es ersetzt dieses aber<br />
nicht. Ein Regionalprogramm wird räumlich detaillierter erarbeitet und verordnet und legt damit die regionale<br />
räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong> verbindlich fest. Die Örtliche Raumordnung hat sich aufbauend darauf an<br />
den regional bedeutsamen Festlegungen zu orientieren. Bis zur Erstellung eines neuen Regionalprogramms<br />
durch den <strong>Regionalverband</strong> ist jedoch das 1986 durch das Land erstellte und verordnete Entwicklungsprogramm<br />
<strong>Pongau</strong> (<strong>Pongau</strong>plan) gültig.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
3
Inhalt:<br />
_ Vorbemerkungen zum Verständnis<br />
_ <strong>Pongau</strong> Pakt (Entwurf)<br />
Qualitätsstrategien für den <strong>Pongau</strong><br />
1 Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />
1.1 Allgemeine regionale Ziele ........................................................................................8<br />
1.2 Qualitätsraum Landschaft........................................................................................10<br />
1.3 Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus ..........................................................11<br />
1.4 Nachhaltige Rohstoffbewirtschaftung......................................................................11<br />
2 Qualitätsstrategie Verkehr und Raumentwicklung<br />
2.1 Allgemeine Ziele ......................................................................................................14<br />
2.2 Strukturmodell und Kennwerte der Qualitätsstrategie.............................................14<br />
3 Qualitätsstrategie Kooperation, Standortkooperation<br />
3.1 Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong> ............................................................19<br />
3.2 Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume .........................................20<br />
3.3 Kleinräumige Kooperationsbeziehungen.................................................................22<br />
3.4 Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte .................................................23<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
4
DER PONGAU PAKT<br />
(ENTWURF)<br />
Die Gemeinden des <strong>Pongau</strong> tragen gemeinsam die Verantwortung für den <strong>Pongau</strong><br />
und bekräftigen ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Das erarbeitete Leitbild ist<br />
dabei „Richtschnur“ des Handelns.<br />
A) Wir gehen mit unseren begrenzten Ressourcen sorgsam um und entwickeln nachhaltige<br />
Strategien zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung.<br />
B) Wir nehmen die Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen wahr und<br />
achten auf eine ausgewogene Balance zwischen „Nützen“ und „Schützen“ unserer<br />
hochwertigen Kultur- und Naturlandschaft.<br />
C) Wir stellen uns künftigen Herausforderungen unter Beachtung der Möglichkeiten aller<br />
Partner bei fairem Ausgleich möglicher Belastungen.<br />
D) Wir handeln nach den Grundsätzen einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit<br />
bei gleichzeitiger Wahrung der Gemeindeautonomie<br />
E) Die Gemeinden betreiben die Zusammenarbeit im <strong>Regionalverband</strong>. Wir streben offene,<br />
in der Beteiligung nicht ausschließende Prozesse an. Die Regeln werden gemeinsam<br />
entwickelt.<br />
F) Wir wollen die Lebensqualität für alle BewohnerInnen der Region stärken und ausbauen<br />
und die Grundlagen für ein bedarfsgerechtes Wohnen und Arbeiten schaffen.<br />
G) Deshalb orientieren wir unsere Entscheidungen und Planungen an den im Regionalen<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong> festgehaltenen Qualitätsstrategien und konkretisieren<br />
und ergänzen diese, wenn erforderlich, in einem Regionalprogramm gemäß Salzburger<br />
Raumordnungsgesetz.<br />
Unterschriften der Bürgermeister aller 25 Gemeinden<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
5
Qualitätsstrategien für den <strong>Pongau</strong><br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
6
1 QUALITÄTSSTRATEGIE<br />
NATURRAUM UND KULTURLANDSCHAFT<br />
Dem Naturraum mit seiner beeindruckenden Gebirgskulisse, den reich strukturierten<br />
Landschaftsräumen und den attraktiven Ausflugsangeboten wurde in den regionalen<br />
Werkstätten hohes Potenzial sowohl für die Lebensqualität als auch für die regionale<br />
Wirtschaft und hier im Besonderen für die Tourismuswirtschaft beigemessen.<br />
Naturraum und Kulturlandschaft tragen maßgeblich zur regionalen Identität bei. Neben<br />
den über die Grenzen des <strong>Pongau</strong> hinaus bekannten Schigebieten sind es vor allem<br />
auch die naturräumlichen Kleinode wie z.B. der Jägersee, die Kinderalm (St. Veit), die<br />
Almen im Großarl- und Gasteinertal, die Aussichtspunkte Rossbrand und Hochgründeck<br />
(„heiliger Berg des <strong>Pongau</strong>“) sowie Forstauwinkel und das Blühnbachtal, die besonders<br />
stark im Bewusstsein der Region verankert sind.<br />
In der „harten Schale“ des <strong>Pongau</strong> sind bereits zahlreiche Schutzgebiete ausgewiesen,<br />
die zum Teil auch für das Grüne Netz Europas Bedeutung haben (vgl. Natura 2000 Gebiete<br />
Kalkhochalpen, Nationalpark Hohe Tauern, Tennengebirge).<br />
Weite Bereiche, die derzeit vor allem für einen naturraumorientierten Tourismus erfolgreich<br />
entwickelt und vermarktet werden (vgl. Salzburger Almenweg) unterliegen keinem<br />
rechtlichen Schutzstatus, bergen aber Grundlagen für eine saisonal ausgewogene Tourismusentwicklung<br />
und eine stärkere Positionierung des <strong>Pongau</strong> im Sommertourismus.<br />
Die Forcierung eines naturraumorientierten (Sommer-)Tourismus ist Kern einer Anpassungsstrategie,<br />
die den prognostizierten Veränderungen des Klimas (Ansteigen der<br />
Schneegrenze) und den Trends für einen Individualurlaub mit „gelenkten Wildniserlebnissen“<br />
oder „Naturerlebnissen“ Rechnung trägt. Die Region sollte ihr Potenzial in Bezug<br />
auf die Folgen des Klimawandels offensiv als Chance sehen und nutzen.<br />
Die regionaltypischen Merkmale einer alpinen Kulturlandschaft wie z.B. Almen, reich<br />
strukturierte Landschaftsräume mit besonderer Flora und Fauna in guter Erreichbarkeit<br />
zur Beherbergungsinfrastruktur und Gastronomie sind Grundlage für die Entwicklung<br />
touristischer Angebote und damit auch für die wirtschaftliche Stabilität bedeutend. Es<br />
gilt, eine „intakte“, attraktive Landschaft als Basis und Ressource langfristig zu erhalten.<br />
Neben den Landschaftsräumen und ihrer Bedeutung für die touristische Positionierung<br />
ist es aber auch die kleinräumige, siedlungsnahe Kulturlandschaft in Tal- und Hangbereichen,<br />
die maßgeblich zum Erscheinungsbild des <strong>Pongau</strong> beiträgt.<br />
Tendenzen der Verwaldung und Änderung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform<br />
sind in Ansätzen bereits erkennbar. Diesen soll durch eine verstärkte Berücksichtigung<br />
im Rahmen der konzentrierten Entwicklung von Siedlungs- und Gewerbegebieten<br />
an geeigneten Standorten und durch die Stärkung der landwirtschaftlichen Betriebe<br />
Rechnung getragen werden. Um die folgenden Ziele und Qualitäten zu erreichen, sind<br />
Maßnahmen durch die Gemeinden und die Region notwendig, die das Funktionieren<br />
der gemeindeübergreifenden Landschaftsräume sicherstellen.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
7
1.1 Allgemeine regionale Ziele<br />
� Erhalten einer ausgewogenen Balance zwischen „Schützen“ und „Nützen“ des Naturraumes.<br />
Abstimmung v. a. mit touristischer Nutzung, Rohstoffabbau, Energiegewinnung<br />
� Erhalt der hohen Qualität der Naturraumausstattung auch als Grundlage für einen naturraumbetonten<br />
Tourismus, z.B. Salzburger Almenweg<br />
� Entwicklung der Kulturlandschaft in siedlungsnahen Bereichen als Bestandteil der<br />
Wohn- und Lebensqualität<br />
� Sicherung der für die Landwirtschaft erforderlichen Flächen in Tallagen, gut bewirtschaftbaren<br />
Hanglagen sowie attraktiven Almbereichen und deren flächendeckende<br />
Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche Betriebe<br />
� Entwicklung neuer Angebote zur Beherbergungsinfrastruktur (Feriendörfer, Beherbergungsgroßbetriebe)<br />
nur an dafür geeigneten Standorten, die regional festgelegte Mindeststandards<br />
erfüllen (vgl. Kriterienkatalog für Feriendörfer als Empfehlung der örtlichen<br />
Raumplanung des Landes)<br />
Im räumlichen Strukturmodell zum Entwicklungsleitbild wird darauf hingewiesen, wo aufbauend<br />
auf die bestehende Qualität des Naturraums in Abstimmung mit den bestehenden<br />
Infrastruktureinrichtungen des Tourismus mögliche Räume für die Umsetzung der<br />
Qualitätsstrategie liegen.<br />
Diese schematische Darstellung zeigt regionale Zusammenhänge und räumliche Potenziale<br />
für die Entwicklung, diese sind dabei nicht als „Verbotszonen“ zu verstehen. Ziel ist<br />
es, dass im Rahmen weiterführender Planungen auf örtlicher oder regionaler Ebene Bezug<br />
zum Strukturmodell genommen werden kann und eine differenzierte Betrachtung<br />
dieser Räume im Rahmen konkreter (nachfolgender) Planungen erfolgt.<br />
Dazu zählen zum einen räumliche Konkretisierungen für Bereiche, die für aber auch von<br />
bestimmten Nutzungen freigehalten werden sollen sowie die Dokumentation von Überlegungen<br />
wie die Ziele unterstützt werden bzw. warum zu diesen kein Widerspruch besteht,<br />
wenn bereits konkrete Planungen – z.B. für die Qualitätsverbesserung von Schianlagen<br />
bei der Realisierung – vorliegen bzw. in den Gemeinden beraten werden.<br />
Die Darstellung von Aussichts- und Erlebnispunkten 2 mit hoher Bedeutung für die Regionsbevölkerung<br />
ist nicht unmittelbar mit weiteren Festlegungen bzw. konkreten Strategien<br />
verbunden. Sie sollen zum einen die Bedeutung der Landschaft als maßgeblicher<br />
Bestandteil der regionalen Lebensqualität veranschaulichen und zum anderen die Notwendigkeit<br />
zur Sicherung von Qualitätsräumen für die Landschaft begründen. Die<br />
Kennzeichnung dieser Orte erfolgte nur exemplarisch und bezieht sich auf die Ergebnisse<br />
aus den Regionalen Werkstätten.<br />
2 Bei der 1. Regionswerkstatt in Werfenweng (Dez. 2006) auf mentalen Landkarten eingezeichnet und in weiteren<br />
Arbeitssitzungen laufend ergänzt, wie z.B. bei den Teilregionsgesprächen im November 2007.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
8
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
Qualitätsstrategie<br />
Naturraum und Kulturlandschaft<br />
Landschaftsräume,<br />
Funktionen<br />
Qualitätsraum Landschaft<br />
mit naturraumorientiertem Tourismus<br />
Aussichts- und Erlebnispunkte mit hoher<br />
Bedeutung für die Regionsbevölkerung<br />
Alpine Gebirgskulisse mit Schutzgebieten<br />
von überregionaler Bedeutung<br />
Neben den gebietsbezogenen Aussagen im RegEK sollen auch Kriterien für Standortentscheidungen<br />
zur Beherbergungsinfrastruktur bzw. für Feriendörfer regional abgestimmt<br />
und durch die Gemeinden der Region getragen werden. Seitens des Landes bestehen<br />
dazu folgende Vorgaben bzw. Empfehlungen, die durch die Gemeinden der Region<br />
übernommen bzw. noch weiter konkretisiert werden können:<br />
� Kriterienkatalog zur Begutachtung von Standorten für Feriendörfer (Empfehlung der örtlichen<br />
Raumplanung)<br />
� Änderung des Landesentwicklungsprogramms (LEP = Verordnung des Landes) mit Vorgaben<br />
für touristische Infrastruktur / Beherbergungsinfrastruktur – Vorgabe im LEP z.B.<br />
Lage im Dauersiedlungsraum<br />
9
1.2 Qualitätsraum Landschaft<br />
� Vorrangige Nutzung der Qualitätsräume Landschaft für naturraumorientierten Tourismus<br />
mit<br />
− behutsamer Entwicklung der vorhandenen Infrastruktur wie z.B. Wege, Almen,<br />
Schutzhütten (angemessene Baugestaltung, Freiraumgestaltung im unmittelbaren<br />
Umfeld der Hütten, minimale Geländeveränderungen, Ver- und Entsorgung…).<br />
− Verzicht auf Nutzungen, die das Landschaftsbild und den Charakter der Landschaft<br />
negativ beeinträchtigen wie z.B. Neuerschließungen gemäß Richtlinie Schierschließung.<br />
3<br />
� Konkretisierung der Qualitätsräume Landschaft für den naturraumorientierten Tourismus<br />
im Rahmen der örtlichen Raumplanung bzw. im Rahmen der Erstellung eines Regionalprogramms.<br />
Als mögliche Instrumente stehen dafür, z.B. zur Verfügung.<br />
− Ausweisung von Ruhezonen gemäß Alpenkonvention Protokoll Raumplanung und<br />
nachhaltige Entwicklung (Flächen außerhalb des Dauersiedlungsraumes, vor allem<br />
Almen und alpines Ödland, keine Abbaugebiete, keine Gebiete für Schierschließung).<br />
− Ausweisung von entsprechenden Vorrangbereichen in den REKs der Gemeinden ev.<br />
im Zusammenhang mit der Festlegung von Grünzonen bzw. „landschaftsbildsensiblen<br />
Bereichen“.<br />
� Sicherung von Flächen als „Qualitätsräume Landschaft für den naturraumorientierten<br />
Tourismus“ in mindestens gleichem Flächenausmaß wie bestehende Schipisten (derzeit<br />
ca. 1.740 ha) – bzw. bei Neuanlage von Schipisten, Golfanlagen u. a. zusätzliche Nennung<br />
von Qualitätsräumen in der Region.<br />
� Keine Neuaufforstung von Waldflächen in Bereichen mit hohem Waldzuwachs (ausgenommen<br />
Schutz- und Bannwälder) – Ziel: Waldumwandlung statt Ersatzaufforstung und<br />
Einhaltung von Mindestabständen zwischen Siedlungsraum (Baulandwidmung) und<br />
Waldflächen.<br />
3 Definition gemäß Richtlinie Schierschließung: für Alle Maßnahmen der Schierschließung, die nicht als<br />
Modernisierung und Komfortverbesserung bestehender Lifte und Seilbahnanlagen, als Ergänzung, Erweiterung,<br />
Abrundung, Verbindung oder Anbindung bestehender Schigebiete sowie als Kleinstanlagen<br />
im Sinne der Richtlinien definiert sind.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
10
1.3 Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus<br />
Die Region weist einen hohen Anteil an Gebieten mit infrastrukturbetonten Tourismusangeboten<br />
auf, die bereits über einen hohen Grad an technischer Erschließung (z.B.<br />
Anlagen zur Schierschließung) verfügen und deren Charakter und Ausstattung durch<br />
die touristische Nutzung geprägt ist (z. B Schipisten). Die Nutzung dieser Gebiete erfordert<br />
einen hohen Grad an Begleitinfrastruktur zur Erreichbarkeit sowie Ver- und Entsorgung<br />
wie z.B. Parklätze, Beschneiungsanlagen und damit verbundenen Wasserrückhaltemöglichkeiten.<br />
Für diese Gebiete mit infrastrukturbetontem Tourismus werden folgende<br />
Qualitätsstrategien vereinbart.<br />
� Standortentscheidungen für zusätzliche touristische Infrastruktur erfolgt durch frühzeitige<br />
gemeinsame Abstimmung der Gemeinden, die Anteil an den Gebieten mit infrastrukturbetontem<br />
Tourismus haben auf Basis qualitativ hochwertiger Entscheidungsgrundlagen<br />
wie z.B. Landschaftsbildgutachten, differenzierte Projektbeschreibung und<br />
Möglichkeit der Bewertung der möglichen Auswirkungen auf die örtliche und regionale<br />
Wirtschaftsentwicklung, Verkehrsinfrastruktur sowie Umwelt und Naturraum.<br />
� Vorrangige Errichtung von neuen Infrastrukturangeboten für den Winter- und Sommertourismus<br />
im Nahbereich bereits bestehender Angebote zur Freizeit- und Tourismuswirtschaft.<br />
1.4 Nachhaltige Rohstoffbewirtschaftung<br />
� Festlegung und Nennung von ökologisch und landschaftlich wertvollen Räumen durch<br />
die Gemeinden, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für z.B. Rohstoffabbau entwickelt<br />
bzw. renaturiert werden sollen – Aufbau eines regionalen „Ausgleichsflächenpools“<br />
� Sicherung der vorhandenen Rohstoffe in der Region durch Konkretisierung der im österreichischen<br />
Rohstoffplan gemeinsam mit dem Land Salzburg ausgewählten Vorrangbereiche<br />
für den Rohstoffabbau<br />
� „Runder Tisch Rohstoffabbau“: Prüfung der Möglichkeiten zur Erstellung von Talschaftskonzepten<br />
gemeinsam mit den Abbauunternehmen und auf Grundlage des in Planung<br />
befindlichen österreichischen Rohstoffplanes.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
11
Erläuternde Kommentare zur Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />
Entsprechend den grundsätzlichen Zielen für einen naturraumbetonten Tourismus sind<br />
darunter Gebiete zu verstehen, die<br />
− Angebote enthalten, die grundsätzlich mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen<br />
das Auslagen finden (z.B. vorhandenes Wegenetz)<br />
− durch bestehende Angebote wie z.B. Aufstiegshilfen, Zufahrtsstraßen gut erreichbar<br />
sind und wo durch diese ein „Einstieg“ in das Gebiet gewährleistet ist (Anfangs- und<br />
Endpunkte)<br />
− deren Erlebnisqualität durch die Elemente der Natur- und Kulturlandschaft wie z.B.<br />
regionstypische Vorkommen von Tieren und Pflanzen, reich strukturierte Landschaft,<br />
interessante Aussichtspunkte, Seen aber auch historische Bausubstanz bestimmt<br />
sind<br />
Darunter sind zum Beispiel Almgebiete, die durch Wanderwege, Radwege, Reitwege<br />
bzw. landwirtschaftliche Bringungswege erschlossen sind, zu verstehen sowie<br />
Talschlussbereiche bzw. Hangbereiche im Übergang zwischen Dauersiedlungsraum<br />
und geschlossenen Waldgebieten.<br />
Eine parzellenscharfe Abgrenzung dazu ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll, die<br />
Übergänge zu den Gebieten mit infrastrukturbetontem Tourismus (z.B. Schigebieten)<br />
können dabei fließend sein.<br />
Gebiete des naturraumorientierten Tourismus beinhalten Merkmale, die einer touristischen<br />
Entwicklung und Vermarktung zugänglich sind und spezifische Angebotssegmente<br />
für BesucherInnen alpiner Regionen abdecken (Ruhebedürfnis, Naturerlebnis, Bewegung,<br />
Einsamkeit).<br />
Im Bereich der Rohstoffwirtschaft sind die Steuerungsmöglichkeiten durch die Gemeinden<br />
durch die Raumplanung nicht direkt sondern indirekt durch die Verfahren zur Mineralrohstoffgewinnung<br />
(Bundesrecht) gegeben. Umso wichtiger ist hier die informelle und<br />
konstruktive Zusammenarbeit zwischen Entscheidungsträgern der Gemeinden und Betriebsinhabern<br />
von Abbaubetrieben. Ein Runder Tisch Rohstoffabbau soll zu einem<br />
Selbstverständnis für einen rechtzeitigen Informationsaustausch zwischen den Akteuren<br />
führen und eine Kultur der Abstimmung und Beratung zwischen Rohstoffwirtschaft und<br />
Gemeinden sowie in weiterer Folge auch Behörden beitragen.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
12
2 QUALITÄTSSTRATEGIE<br />
MOBILITÄT UND RAUMENTWICKLUNG<br />
Eine Qualitätsstrategie für den Bereich Mobilität und Verkehr ist aus mehreren Gründen<br />
von hoher Bedeutung:<br />
� Die optimale Erreichbarkeit sowohl im Straßen- als auch im Öffentlichen Verkehr ist ein<br />
wichtiger Standortfaktor.<br />
� Das überregionale Straßennetz ist gut ausgebaut, die Verkehrsqualität wird jedoch<br />
durch Aufkommensspitzen immer wieder beeinträchtigt.<br />
� Prognosen gehen von weiteren erheblichen Zunahmen des Kfz-Verkehrs auf der Tauernachse<br />
(A10) und der B 320 (Ennstalstraße) aus.<br />
� Die Emission von klimarelevanten Luftschadstoffen soll verringert werden. Besonders<br />
im Verkehrsbereich sind noch erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die Reduktionsziele<br />
des „Kyoto-Protokolls“ zu erreichen. Der <strong>Pongau</strong> bekennt sich dazu, seinen<br />
Beitrag zur Reduktion der Emission klimarelevanter Gase zu leisten.<br />
Wichtiges strategisches Ziel der Qualitätsstrategie ist der Ausbau und die Stärkung des<br />
Nichtmotorisierten und Öffentlichen Verkehrs, um die Abhängigkeit vom privaten Autobesitz<br />
zu reduzieren und das Ausmaß der Autonutzung zu begrenzen.<br />
Diese Strategie steht im Einklang mit dem Salzburger Landes-Mobilitätskonzept und bedingt<br />
die Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs, die Attraktivierung der Wegenetze<br />
für Radfahrer und Fußgänger sowie umfassende Maßnahmen des Mobilitätsmanagements.<br />
Um eine verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu ermöglichen muss sich die<br />
Raumentwicklung und der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs gegenseitig abstimmen<br />
und verstärken. Dies ist eine der wesentlichen Zielsetzungen dieser Qualitätsstrategie.<br />
Diese im Salzburger ROG 1998 sowie im Salzburger Landes-Entwicklungsprogramm<br />
2003 verbindlich festgelegten Zielsetzungen werden aufgegriffen, konkretisiert und pilothaft<br />
im eigenen Wirkungsbereich umgesetzt. Der <strong>Pongau</strong> übernimmt in dieser Frage eine<br />
landesweite Vorbildfunktion und unterstreicht damit seine laufenden Bemühungen<br />
zur Attraktivierung des ÖV-Angebotes.<br />
Zur Sicherstellung eines attraktiven Angebotes ist eine nachhaltige finanzielle Beteiligung<br />
von Bund und Land dringend erforderlich. Darüber hinaus ist die kundenfreundliche<br />
Ausstattung der Züge und Busse sowie der begleitenden Infrastruktur wie<br />
Park&Ride bzw. Bike&Ride Plätze, Wartebereiche und Haltestellen zu sichern.<br />
Die Lenkung des Motorisierten Individualverkehr auf jene Strecken, die bereits über entsprechende<br />
Maßnahmen zum Lärmschutz verfügen soll verstärkt werden und zugleich<br />
der Umgehungsverkehr verhindert werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
13
2.1 Allgemeine Ziele<br />
� Siedlungsentwicklung und Öffentlicher Verkehr werden aufeinander abgestimmt.<br />
� Für bisher schlecht erschlossene Siedlungen wird ein Ausbau des ÖV-Angebotes angestrebt.<br />
� Neues Bauland wird vorrangig im Einzugsbereich von Bahnhöfen und Haltestellen gewidmet,<br />
oder in Zonen, in denen ein adäquater ÖV-Anschluss in wirtschaftlicher Weise<br />
herstellbar ist. Ausnahmen sind in Einzelfällen, wo sich eine ÖV-Erschließung aufgrund<br />
der Topografie, der gewachsenen Baustruktur oder aus rechtlichen Gründen nicht<br />
durchführen lässt, zulässig.<br />
� Die Dichte der Bebauung ist abhängig von der Erschließungsqualität im Öffentlichen<br />
Verkehr und soll die Zielwerte (siehe Kap. 2.2. Tabelle) nicht unterschreiten.<br />
� Neue publikumsintensive Nutzungen entstehen vorrangig in den Knotenpunkten des<br />
Öffentlichen Verkehrs.<br />
2.2 Strukturmodell und Kennwerte der Qualitätsstrategie<br />
Zell am See<br />
Goldegg<br />
Mühlbach<br />
Dorfgastein<br />
Bad Hofgastein<br />
Badgastein<br />
Böckstein<br />
Sportgastein<br />
Werfen<br />
Pfarrwerfen<br />
Bischofshofen<br />
St. Veit<br />
Schwarzach<br />
Großarl<br />
Hüttschlag<br />
Salzburg<br />
Mallnitz<br />
Werfenweng<br />
St. Johann<br />
Wagrain<br />
Hüttau<br />
Kleinarl<br />
Abtenau<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
St. Martin am Tg.<br />
Eben<br />
Flachau<br />
Lungau<br />
Radstadt<br />
Altenmarkt<br />
Filzmoos<br />
Untertauern<br />
Forstau<br />
Qualitätsstrategie<br />
Mobilität und Raumentwicklung<br />
Schladming<br />
ÖV-Achsen und<br />
Verknüpfungspunkte<br />
Tauernautobahn<br />
Achse Schiene / Haltestelle<br />
Neue Haltestelle Schiene (Auswahl)<br />
Achse / Haltestelle Schnellbus<br />
Hauptachse Bus<br />
Sonstige Achse Bus<br />
Knoten<br />
14
Das Strukturmodell enthält die Schienenachsen mit allen Bahnhöfen und Haltestellen.<br />
Diese stellen wichtige Kerne der künftigen Siedlungsentwicklung im <strong>Pongau</strong> dar.<br />
Enthalten sind neue Haltestellen zur Verbesserung der Zugänglichkeit im Sinne der<br />
Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung.<br />
Geplante neue Haltestellen sind<br />
− St. Johann-Schule<br />
− Hüttau Ort (nur bei nachhaltiger Attraktivierung des Schienennahverkehrs),<br />
− Altenmarkt-West / Ennsbogen (nur bei nachhaltiger Attraktivierung des<br />
Schienennahverkehrs).<br />
� Hauptachsen im Busverkehr sind Achsen der Siedlungsentwicklung. Für diese wird<br />
sofern nicht bereits vorhanden eine Mindestbedienung von 16 Fahrten pro Werktag<br />
und Richtung angestrebt.<br />
� Sonstige ÖV-Achsen können mit bedarfsorientierten Angeboten (z.B. Anruf-Sammel-<br />
Taxis) bedient werden. Die Zahl der Fahrtmöglichkeiten soll ebenfalls auf mindestens<br />
16 Fahrtmöglichkeiten erhöht werden.<br />
Übersicht:<br />
Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />
Möglichkeiten<br />
pro Tag u.<br />
Richtung<br />
(Kurspaare)<br />
Dichte<br />
(GFZ)<br />
Max. Entf.<br />
Haltestelle<br />
(Gehzeit)<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
Zentrale<br />
Einrichtung,<br />
Schulen<br />
PublikumsintensiveTourism.einrichtung<br />
BAHN Ziel mind. 14 mind. 0,8* 10 Minuten gut geeignet Mindest-ÖV-<br />
Angebot<br />
BUS Ziel mind. 16 mind. 0,5 10 Minuten geeignet<br />
während<br />
Saison!<br />
Hauptachse<br />
BUS<br />
Sonstige<br />
Rufbus/AST ÖV-Angebot verbessern<br />
Knoten Mind. 3<br />
ÖV-Achsen<br />
Wohnen und Gewerbe<br />
Masterpläne für<br />
zentrale Standorte<br />
vorrangiger Standort<br />
für neue Einrichtungen<br />
*Unterschreitungen aufgrund der ortsbaulichen Situation und der<br />
erforderlichen Freiraumangebote sind möglich und zu erläutern<br />
Für alle Achsen des Öffentlichen Verkehrs ist eine Mindestbedienungsqualität anzustreben.<br />
Bei der Bahn sind das mindestens 14 Züge pro Tag und Richtung, beim Bus<br />
mindestens 16 Fahrtmöglichkeiten pro Tag und Richtung.<br />
15
� Der Einzugsbereich von Bahnhöfen und Haltestellen des Schienenverkehrs wird mit<br />
10 Minuten Gehweg definiert. In diesem Bereich ist eine Mindestdichte der baulichen<br />
Nutzung, konkret eine Geschossflächenzahl von mindestens 0,8 vorzusehen.<br />
� Der Einzugsbereich von Haltestellen des Linienbusverkehrs wird ebenso mit 10 Minuten<br />
Gehweg definiert. In diesem Bereich ist eine Mindestdichte der baulichen Nutzung, eine<br />
Geschossflächenzahl von mindestens 0,5, vorzusehen.<br />
Unterschreitungen der angegebenen Dichtwerte sind aufgrund von bereits gegebenen<br />
ortsbaulichen Situation oder der erforderlichen Freiraumangebote möglich, sollten jedoch<br />
erläutert.<br />
� Neue publikumsintensive zentrale Einrichtungen wie Schulen, Versorgungseinrichtungen<br />
und Freizeiteinrichtungen, sind vorrangig in den genannten Einzugsbereichen zu errichten.<br />
� Publikumsintensive Einrichtungen wie Seilbahnen, Bäder, Freizeitparks und Ähnliche<br />
sind grundsätzlich in den genannten Einzugsbereichen zu situieren bzw. ist eine adäquate<br />
Erreichbarkeit im Öffentlichen Verkehr herzustellen. Die Mindest-Bedienungsqualität<br />
im Öffentlichen Verkehr ist während der Haupt-Betriebszeiten herzustellen.<br />
� Knotenpunkte des Öffentlichen Verkehrs sind Orte bzw. Bahnhofsbereiche, die durch<br />
mindestens drei ÖV-Achsen erschlossen und daher besonders gut erreichbar sind.<br />
Konkret sind es sechs Standorte:<br />
− Bischofshofen: Bahn Richtung Salzburg, Schwarzach-St.Veit und Radstadt, Busachsen<br />
nach Mühlbach, Eben und Werfenweng, Stadtbusverkehr.<br />
− St. Johann im <strong>Pongau</strong>: Bahn Richtung Salzburg und Schwarzach-St.Veit, Busachsen<br />
nach Großarl, Wagrain und Kleinarl, Stadtbusverkehr.<br />
− Schwarzach-St.Veit: Bahn Richtung Salzburg, Zell am See und ins Gasteinertal,<br />
Busachsen auf die Sonnenterrasse und ins Gasteinertal.<br />
− Eben im <strong>Pongau</strong>: Bahn Richtung Bischofshofen und Schladming, Busachsen nach<br />
Salzburg (Schnellbus), in den Lungau (Schnellbus), ins Fritztal und nach Filzmoos.<br />
− Altenmarkt im <strong>Pongau</strong>: Bahn Richtung Bischofshofen und Schladming, Busachsen<br />
Richtung Flachau, Radstadt und Wagrain - St. Johann.<br />
− Radstadt: Bahn Richtung Bischofshofen und Schladming, Busachsen Richtung<br />
Obertauern, Forstau, und Altenmarkt.<br />
Die genannten Knotenpunkte sind die am besten mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren<br />
Standorte im <strong>Pongau</strong>. Für die Einzugsbereiche der Bahnhöfe bzw. Haltestellen<br />
werden durch die betroffenen Gemeinden Masterpläne erstellt, in denen die Art der<br />
Nutzung und die angestrebten Verdichtungen festgelegt werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
16
Zusätzliche Empfehlungen<br />
� An allen regelmäßig bedienten Bahnhöfen, Haltestellen und wichtigen Bushaltestellen<br />
sind, wo dies möglich ist, herzustellen:<br />
_ Ausreichend Parkplätze (Park&Ride)<br />
_ Abstellplätze für Fahrräder (Bike&Ride)<br />
� Betriebliches Mobilitätsmanagement für alle Betriebe mit mehr als 50 Arbeitsplätzen.<br />
Die Gemeinden initiieren gemeinsam mit dem <strong>Regionalverband</strong>, mobilito und der Wirtschaftskammer<br />
diese betrieblichen Maßnahmen.<br />
� Bei regional bedeutsamen Gewerbegebieten wird neben einer optimalen Straßenanbindung,<br />
die Errichtung einer Anschlussbahn angestrebt. Trassen für Anschlussbahnen<br />
werden freigehalten, die Überbauung bestehender Anschlussgleise soll nach<br />
Möglichkeit vermieden werden.<br />
Erläuternde Kommentare zur Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />
Der <strong>Pongau</strong> plant unter dem Arbeitstitel „<strong>Pongau</strong> Mobil 2009“ eine erhebliche Verbesserung<br />
des Angebotes im Öffentlichen Verkehr. Angestrebt wird für den gesamten Bezirk<br />
eine Optimierung des Busverkehrs nach dem „Vorarlberger Modell“ mit durchgehenden<br />
Taktverkehren und systematischen Anschlüssen in den Knotenpunkten.<br />
Die Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung unterstützt die geplanten Angebotsverbesserungen<br />
durch eine optimale Abstimmung von Raumentwicklung und ÖV-<br />
Angebot. Öffentliche Verkehrsmittel werden nur dann genützt, wenn die Haltestellen<br />
problemlos, verkehrssicher und auf kurzem Weg erreichbar sind.<br />
Mit zunehmender Entfernung zur Haltestelle sinkt die Bereitschaft Bus und Bahn zu benützen<br />
erheblich. Es besteht ein empirisch abgesicherter Zusammenhang zwischen der<br />
Fußwegentfernung und der Nutzungsintensität Öffentlicher Verkehrsmittel. Der Zusammenhang<br />
ist nichtlinear, das heißt die Akzeptanz nimmt mit zunehmender Entfernung<br />
exponentiell ab.<br />
Diese Zusammenhänge begründen auch eine bauliche Verdichtung im Einzugsbereich<br />
der Bahnhöfe und Haltestellen. In den am besten mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren<br />
Standorten, das sind die Knotenpunkte, wird eine Verdichtung in dem Sinne<br />
vorgeschlagen, dass sich hier vorrangig publikumsintensive Einrichtungen ansiedeln.<br />
Dabei ist selbstverständlich auf die örtlichen Gegebenheiten und eine qualitätsvolle<br />
städtebauliche Entwicklung Rücksicht zu nehmen. Mit den in der Qualitätsstrategie vorgeschlagenen<br />
Masterplänen für die sechs Knotenpunkte soll dies gewährleistet werden.<br />
Die Masterpläne sollen mit den Instrumenten der örtlichen Raumplanung rechtlich abgesichert<br />
werden.<br />
Ein Sonderfall ist die Schienenachse Bischofshofen – Radstadt, die derzeit im Schienen-Nahverkehr<br />
nur sporadisch bedient wird. Es wird jedoch an einer Verbesserung des<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
17
Nahverkehrs gearbeitet. Geplant sind Nahverkehrszüge im Stundentakt zwischen Radstadt<br />
und Schwarzach ab Dezember 2009. In weiterer Folge wird mit ÖBB Personenverkehr<br />
und Land Salzburg über einen Ausbau des Projektes „S-Bahn <strong>Pongau</strong>“ auf einen<br />
Stundentakt zwischen Schladming und Böckstein verhandelt.<br />
Es wird vorgeschlagen, hier eine exemplarische Begleitplanung im Sinne der Qualitätsstrategie<br />
Mobilität und Raumentwicklung durchzuführen. Diese sollte die erforderlichen<br />
neuen Haltestellen, Maßnahmen zur Optimierung der Erreichbarkeit der Haltestellen mit<br />
Fahrrad und zu Fuß, sowie ein Leitbild für die künftige räumliche Entwicklung in den betroffenen<br />
Gemeinden, enthalten.<br />
Mit der Begleitplanung soll die Umsetzung der Qualitätsstrategie in die Wege geleitet<br />
werden. Die Ergebnisse sollen als Evaluierung der beschlossenen Grundsätze dienen<br />
und Basis für allfällige Optimierungen sein.<br />
Die Geschäftsstelle zur Umsetzung der Qualitätsstrategie ist das Regionalmanagement<br />
<strong>Pongau</strong>. Dieses berät die Gemeinden und vermittelt bei Ausnahmen von den Standards<br />
der Qualitätsstrategie.<br />
Die Qualitätsstrategie kann bei abseitiger Lage von Bahnhöfen zu gewachsenen Stadtzentren<br />
bzw. Ortskernen bedeuten, dass Parallelstrukturen (Nebenzentren) aufgebaut<br />
werden. Mit dem Instrument der Masterpläne soll ein örtlich angepasstes Leitbild entwickelt<br />
werden, in dem festgelegt wird, in welcher Form sich die räumliche Entwicklung<br />
am Bahnhof bzw. zentralen Busbahnhof orientieren kann, und neue Einrichtungen (zum<br />
Beispiel Schulen, Einzelhandel, etc.) gezielt in geeigneten Bereichen errichtet werden,<br />
statt zum Beispiel außerhalb geschlossener Ortslagen an der Landesstraßen-<br />
Umfahrung.<br />
Bedarfsorientierte Angebote wie Anruf-Sammel-Taxis ermöglichen die wirtschaftliche<br />
Erschließung von Siedlungsstrukturen mit geringerer Dichte. Dadurch wird die Erreichbarkeit<br />
auch kleinerer Gemeindeteile ermöglicht, andererseits sind damit auch in derartig<br />
erschlossenen Bereichen Nachverdichtungen möglich, da die ÖV-Erreichbarkeit gegeben<br />
ist.<br />
Die Erreichbarkeit von Bahnhöfen und Haltestellen des Schienenverkehrs ist grundsätzlich<br />
mit einer ausreichenden Anzahl von Abstellplätzen für Fahrräder, einspurige<br />
Kraftfahrzeuge und Pkw auszustatten. Damit wird deren Einzugsbereich drastisch erhöht<br />
bzw. sollen Probleme mit „wildem Parken“ an Bahnhöfen vermieden werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
18
3 QUALITÄTSSTRATEGIE<br />
KOOPERATION, STANDORTKOOPERATION<br />
Interkommunale Kooperation ist in Europa ein Thema mit Konjunktur. Grundsätzlich entscheiden<br />
sich die Gemeinden für eine gemeinsame Aufgabenerfüllung aus verschiedenen<br />
– vorwiegend ökonomischen – Gründen. Es gibt Aufgaben bei denen die Finanznot<br />
den Gemeinden zu schaffen macht, so dass sie „Größenvorteile“ nutzen wollen – wie<br />
z.B. bei der Altenbetreuung - sowie organisatorische Gründe, z.B. Erfahrungsaustausch.<br />
Es gibt aber auch Herausforderungen, die nur im Verbund befriedigende Resultate erwarten<br />
lassen – wie z.B. die Herausbildung überregional wirksamer Standortbedingungen<br />
und Wirtschaftscluster oder der Umgang mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen.<br />
Im <strong>Pongau</strong> wird bereits kooperiert, z.B. bei der Wasserver- und Entsorgung, Abfallentsorgung,<br />
beim Öffentlichem Nahverkehr, bei sozialen Diensten, im Tourismus, im Schulwesen,<br />
beim Standesamt, im Staatsbürgerschaftswesen, bei gemeinsamen Sportstätten,<br />
Automotive Cluster <strong>Pongau</strong>, bei der Energieversorgung. Es lohnt sich aber auch im<br />
<strong>Pongau</strong> neu über weitere Möglichkeiten zu Kooperation nachzudenken, denn trotz der<br />
zum Teil schon seit Jahrzehnten praktizierten Zusammenarbeit liegen beachtliche Potenziale<br />
und wichtige Kooperationsfelder nach wie vor brach.<br />
3.1 Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong><br />
� Kooperation erfolgt grundsätzlich auf freiwilliger Basis.<br />
� Unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es ist jede Kooperation zwischen Gemeinden<br />
möglich, die allen Kooperationspartnern nützt und den Zielen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />
entspricht.<br />
� Kooperation wird aktiv gesucht!<br />
Kooperation erfolgt auf gegenseitige Einladung.<br />
Kooperation „aktiv suchen“ bedeutet: Bei Vorhaben wäre bereits ab der Idee zu überlegen,<br />
ob andere Gemeinden des <strong>Pongau</strong> als Partner für die Errichtung und den Betrieb<br />
von Einrichtungen oder bei der Durchführung von Dienstleistungen in Frage kämen. Die<br />
Gemeinden könnten sich in einem ersten Schritt dazu verpflichten sich gegenseitig über<br />
Vorhaben zu informieren.<br />
Gemeinden die innerhalb eines Kooperationsraumes liegen, könnten sich gegenseitig<br />
verpflichten bei größeren Vorhaben mit regionaler Bedeutung die anderen Gemeinden<br />
des Kooperationsraumes zur Zusammenarbeit einzuladen. Einladungen können selbstverständlich<br />
auch abgelehnt werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
19
Die Bandbreite der möglichen Kooperationsformen ist dabei groß, beginnend mit der informellen<br />
Kooperation, über privatrechtlich organisierte Formen, Gemeindeverbände<br />
sowie institutionalisierte Formen bis hin zu Gemeindezusammenlegungen.<br />
3.2 Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume<br />
Für das Strukturmodell des <strong>Pongau</strong> wird die Zentrenstruktur aus dem Landesentwicklungsprogramm<br />
(LEP 2003) übernommen (siehe Abbildung).<br />
Zentrenstruktur laut LEP<br />
Regionalzentrum: Zentraler Ort, Stufe A* St. Johann, Bischofshofen<br />
<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum: Zentraler Ort, Stufe C Altenmarkt, Radstadt, Bad Hofgastein, Badgastein<br />
Nahversorgungszentrum: Zentraler Ort; Stufe D Werfen, Wagrain, Schwarzach<br />
* Die Zentrumsfunktion erfolgt in Funktionsteilung<br />
Zell am See<br />
Goldegg<br />
Mühlbach<br />
Dorfgastein<br />
Bad Hofgastein<br />
Badgastein<br />
Werfen<br />
Pfarrwerfen<br />
Bischofshofen<br />
St. Veit<br />
Schwarzach<br />
Großarl<br />
Hüttschlag<br />
Salzburg<br />
Mallnitz<br />
Werfenweng<br />
St. Johann<br />
Wagrain<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
Hüttau<br />
Kleinarl<br />
Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
St. Martin am Tg.<br />
Eben<br />
Flachau<br />
Lungau<br />
Radstadt<br />
Altenmarkt<br />
Filzmoos<br />
Untertauern<br />
Forstau<br />
Qualitätsstrategie<br />
Kooperation, Standortkooperation<br />
Zentrenstruktur<br />
laut LEP 2003<br />
Regionalzentrum<br />
zentraler Ort, Stufe A*<br />
<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum<br />
Zentraler Ort, Stufe C<br />
Nahversorgungszentrum<br />
Zentraler Ort, Stufe D<br />
Zentralräume im Salzachpongau<br />
und Ennspongau<br />
Knoten Öffentlicher Verkehr<br />
20
Im <strong>Pongau</strong> liegen aufgrund der Einwohner und der wirtschaftlichen Dynamik zwei gewichtige<br />
Zentralräume – im Salzachpongau, der Raum um Bischofshofen, St. Johann<br />
und Schwarzach sowie im Ennspongau der Raum um Altenmarkt, Radstadt Eben und<br />
Flachau. In beiden Räumen wird bereits zusammengearbeitet. Kleine Gemeinden außerhalb<br />
dieser Zentralräume – bisher von der Kooperation weitgehend ausgenommen –<br />
sollten zum Wohle des gesamten <strong>Pongau</strong> stärker in kooperative Überlegungen einbezogen<br />
werden. Deshalb wird die Definition größerer, regionaler Kooperationsräume vorgeschlagen.<br />
Aufgrund der geografischen Situation des <strong>Pongau</strong>, lassen sich die <strong>Pongau</strong>er Gemeinden<br />
in folgende drei größere „Regionale Kooperationsräume“ zusammenfassen. Der<br />
räumliche Fokus für die Kooperation entspricht dabei weitgehend den Identitätsräumen<br />
der Menschen.<br />
Regionaler Kooperationsraum Gemeinden<br />
Salzachpongau Werfen, Pfarrwerfen, Werfenweng, Bischofshofen, Mühlbach,<br />
St. Veit, Goldegg, St. Johann und Schwarzach. Vorgeschlagen<br />
wird die Einbeziehung der kleinräumigen Kooperation:<br />
Großarl - Hüttschlag<br />
Ennspongau Hüttau, St. Martin, Filzmoos, Eben, Altenmarkt, Radstadt,<br />
Flachau, Forstau, Untertauern. Vorgeschlagen wird die Einbeziehung<br />
von: Wagrain und Kleinarl<br />
Gasteinertal Dorfgastein, Bad Hofgastein, Badgastein<br />
Obwohl unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong> Kooperationen zwischen jeder<br />
Gemeinde des <strong>Pongau</strong> denkbar und möglich bleiben, soll in diesen „Regionalen Kooperationsräumen“<br />
die Zusammenarbeit nach dem vorher beschriebenen Einladungsprinzip<br />
verstärkt werden.<br />
Für diese Kooperationsräume zeichnen sich folgende Aufgaben ab:<br />
− Kooperation bei der Entwicklung von Standorten und bei der Errichtung größerer Infrastrukturen:<br />
_Gewerbe und Einzelhandel für Standorte größer 5 Hektar<br />
_Regionale Infrastrukturen, z.B. Bäder, Altersversorgung, Kultureinrichtungen,<br />
Sportanlagen, …<br />
Gemeinsame Standorte müssen dabei nicht grenzüberschreitend auch im physischen<br />
Sinne sein und nicht unbedingt immer nur neue Gewerbestandorte.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
21
3.3 Kleinräumige Kooperationsbeziehungen<br />
Darüber hinaus bleibt es natürlich sinnvoll mit den direkten Nachbarn zusammenzuarbeiten.<br />
Intensive kleinräumige Kooperationsbeziehungen könnten über die Zusammenarbeit<br />
in den regionalen Kooperationsräumen insbesondere zwischen folgenden Gemeinden<br />
entstehen oder verstärkt werden. Auch hier gilt das Einladungsprinzip.<br />
Kleinräumige Kooperationsbeziehungen vor allem zwischen den Gemeinden<br />
Werfen – Pfarrwerfen – Werfenweng Bischofshofen – Mühlbach<br />
St. Veit – Schwarzach – Goldegg Großarl – Hüttschlag<br />
Wagrain – Kleinarl Eben – Filzmoos St. Johann – Wagrain<br />
Der Fantasie für mögliche Kooperationsprojekte sind keine Grenzen gesetzt, Schwerpunkte<br />
einer kleinräumigen Kooperation könnten aber bei folgenden Aufgaben liegen:<br />
− Soziale Betreuung, Einrichtung sozialer Infrastruktur, z.B. Jugend und Kinderbetreuung,<br />
medizinische Versorgung, …<br />
− Gemeinsame Anlage und Betrieb interkommunaler Gewerbegebiete (kleiner 5 ha)<br />
− Dienstleistungen der Gemeinde, Zusammenarbeit im Kulturbereich, z.B. gemeinsame<br />
EDV, Bau- und Rechtssachverständige, gemeinsame, Fortbildung, Veranstaltungen, …<br />
− Gemeinsame „Hardware“ z.B. Winterdienste, Fuhrpark, Recyclinghöfe, …<br />
Goldegg<br />
Mühlbach<br />
Dorf gastein<br />
Bad Hofgastein<br />
Badgastein<br />
Werfen<br />
Pfarrw erfen<br />
Bischofshof en<br />
St. Veit<br />
Schwarzach<br />
Großarl<br />
Hüttschlag<br />
Salzburg<br />
Mallnitz<br />
W erfenweng<br />
St. Johann<br />
Wagrain<br />
Hüttau<br />
Kleinarl<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
St. Martin am Tg.<br />
Eben<br />
Flachau<br />
Altenmarkt<br />
Lungau<br />
Radstadt<br />
Filzmoos<br />
Untertau ern<br />
Forstau<br />
Qualitätsstrategie<br />
Kooperation, Standortkooperation<br />
Kooperationsräume<br />
Regionale Kooperationsräume<br />
Kleinräumige<br />
Kooperationsbeziehungen<br />
Zentralräume im Salzachpongau<br />
und Ennspongau<br />
22
3.4 Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte<br />
Innerhalb der „Regionalen Kooperationsräume“ empfiehlt sich zusätzlich die freiwillige<br />
Konzentration der Gewerbeansiedlung auf hochwertige Standorte. Größere Betriebsstandorte<br />
(größer als 5 Hektar) sollen ausschließlich auf geeigneten Flächen in regionaler<br />
Abstimmung und Kooperation entwickelt werden.<br />
Voraussetzungen für hochwertige Standorte sind z.B.:<br />
− Möglichkeit eines Gleisanschlusses, Autobahnanschluss<br />
− geringe Beeinträchtigung umgebender Flächen und des Landschaftsbilds<br />
Die Räume zwischen den Standorten werden entlastet. Auf Neuwidmungen der beteiligten<br />
Gemeinden außerhalb der hochwertigen Standorte soll verzichtet werden.<br />
Für den <strong>Pongau</strong> bieten sich derzeit einige hochwertige Standorte an, die Potenzial für<br />
die regionale Entwicklung aufweisen. Die tatsächlichen Potenziale dieser Standortbereiche<br />
müssen allerdings bei der Erarbeitung eines Regionalen Raumordnungsprogrammes<br />
evaluiert werden. Die Entwicklung von regionalen Standorten kann aber bereits im<br />
Rahmen von Kooperationen erfolgen und im Rahmen der örtlichen Raumplanungsinstrumente<br />
gesichert werden. Die Standorte sollten jedenfalls die oben genannten Qualitätskriterien<br />
erfüllen (Mindestgröße, Gleisanschluss, geringe Beeinträchtigungen).<br />
Auf hochwertigen Standorten sollten nur Betriebe angesiedelt werden, die zwischen den<br />
Gemeinden des jeweiligen „regionalen Kooperationsraums“ abgestimmte Qualitätskriterien<br />
erfüllen. Solche Qualitätskriterien könnten z.B. sein:<br />
− Ökologische und ästhetische Standards<br />
− Mobilitätsmanagement (verpflichtend für angesiedelte Betriebe)<br />
− geringer Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz<br />
− Verkehrserzeugung pro Arbeitsplatz<br />
− Qualifikationsniveau, Sicherheit der Arbeitsplätze<br />
− Steuerrückflüsse<br />
− Erzeugung zukunftsfähiger Produkte<br />
− Impulse u. Synergien für andere Betriebe in der Region, …<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
23
Erläuternde Kommentare zur Qualitätsstrategie<br />
− Auch kleinere Gemeinden sollen sich regional profilieren können und trotz Zusammenarbeit<br />
mit anderen Gemeinden ihre Identität bewahren. Ihre Funktionen und Ausstattung<br />
sollen erhalten bleiben – es soll nach wie vor möglich sein dort Gewerbe anzusiedeln<br />
und die Nahversorgung zu erhalten.<br />
− Kooperationsräume sagen nicht aus, dass nur zwischen den Gemeinden dieser<br />
Räume kooperiert werden soll und darf. Kooperationen – und hier besonders inhaltliche<br />
Zusammenarbeit – ist zwischen allen Gemeinden des <strong>Pongau</strong> und auch regionsüberschreitend<br />
möglich (z.B. Alpine Pearls).<br />
− Als erste Schritte für Kooperation wurde angeregt eine gemeinsame „Bestandsaufnahme“<br />
der Kooperationsmöglichkeiten insbesondere zwischen Nachbargemeinden<br />
vorzunehmen. Dabei könnten auch die regionalen und überregionalen Funktionen der<br />
Gemeinden erkannt und bewusst gemacht werden. Eine lohnende Aufgabe wäre es<br />
mögliche Aufgabenfelder und PartnerInnen zu identifizieren und die Potenziale zur<br />
Zusammenarbeit zu analysieren. Daten, Fakten, Analysen und „gute Beispiele“ sind<br />
dabei zielführender als moralische Appelle.<br />
− Um Kooperation zu ermöglichen bzw. zu initiieren, wären Lenkungs- und Anreizmaßnahmen<br />
seitens des Landes wünschenswert. Anreize zur Kooperation wurden bereits<br />
im Rahmen des interkommunalen Finanzausgleichs geschaffen. Hier besteht die<br />
Möglichkeit eines Zuschlages von plus 20% auf die GAF Sockelförderung für die<br />
freiwillige, interkommunale Errichtung und den gemeinsamen Betrieb von Einrichtungen.<br />
− Besonders größere Gemeinden und Städte des <strong>Pongau</strong> sind im Interesse der gesamten<br />
Region gefordert, für einen fairen Interessenausgleich mit ihren Umgebungsgemeinden<br />
zu sorgen und Kooperationsangebote zu definieren. Gemeinden abseits<br />
der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend als Naherholungs-,<br />
Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>, haben aber gleichzeitig<br />
wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe als „2. Standbein“ neben<br />
dem Tourismus und sind im öffentlichen Verkehr oft schlecht erreichbar.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell (Beschluss 29.01.2008)<br />
Entwurf zur Beratung in den Gemeinden 12.02.2008<br />
24
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Empfehlungen zur Umsetzung<br />
Entwurf, 29. Jänner 2008
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Bestehend aus:<br />
_ Leitbild und Strukturmodell<br />
_ Empfehlungen zur Umsetzung<br />
_ Dokumentation des Prozesses sowie Grundlagen und Materialien<br />
ENTWURF<br />
Auftraggeber:<br />
REGIONALVERBAND PONGAU<br />
Bahngasse 12 (Bahnhof)<br />
A-5500 Bischofshofen<br />
Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 35<br />
Fax: +43 (0) 6462 / 33030 34<br />
Mail: regionalverband@pongau.org<br />
Projektleitung – Auftragnehmer:<br />
GF Stephan Maurer<br />
Mitarbeit: Christiana Bergher<br />
Projektleitung – Auftragnehmer:<br />
Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
Bearbeitung:<br />
Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />
Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />
Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />
Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
stadtland<br />
DI Sibylla Zech GmbH<br />
TB für Raumplanung und<br />
Raumordnung<br />
Kirchengasse 19/12<br />
A 1070 Wien<br />
Tel +43 1 236 1912 16<br />
Fax +43 1 236 1912 90<br />
wien@stadtland.at, www.stadtland.at<br />
Wien, Salzburg, Gmunden im Februar 2008<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Februar 2008<br />
REGIOPLAN INGENIEURE<br />
Salzburg GmbH<br />
TB für Raumplanung und<br />
Landschaftsplanung<br />
Jakob Haringer Straße 5A<br />
5020 Salzburg<br />
Tel ..+43 662 45 16 22 0<br />
Fax +43 662 45 16 22 20<br />
www.regioplan.com<br />
Trafico Verkehrsplanung<br />
DI Helmut Koch<br />
Ingenieurkonsulent für Raumpl<br />
nung und Raumordnung<br />
Kirchengasse 3<br />
4810 Gmunden<br />
Tel + 43 7612 70 911 0<br />
Tel + 43 7612 70 911 4<br />
www.trafico.at<br />
2
Inhalt:<br />
1.1 Organisatorischen Empfehlungen zur Umsetzung des RegEK ................................4<br />
1.2 Mögliche nächste Schritte zur Umsetzung - Modellprojekte .....................................8<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Februar 2008<br />
3
1 EMPFEHLUNGEN FÜR DIE UMSETZUNG<br />
1.1 Organisatorischen Empfehlungen zur Umsetzung des RegEK<br />
Wahrnehmung der Aufgaben gemäß Salzburger Raumordnungsgesetz:<br />
Das Raumordnungsgesetz sieht den <strong>Regionalverband</strong> als Planungsträger für die<br />
Raumplanung vor und positioniert ihn in den Verfahren zur Erstellung und Änderungen<br />
von Raumordnungsinstrumenten mit umfangreichen Möglichkeiten zur Stellungnahme<br />
A) Instrumente der Örtlichen Raumplanung:<br />
Räumliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> (REK)<br />
Zur Erstellung des Räumlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es ist den Gemeinden ein vergleichsweise<br />
einfaches Verfahren vorgegeben, das im Wesentlichen einen ausreichende<br />
Beteiligung und Einbindung der Öffentlichkeit sicherstellen muss und durch die Landesregierung<br />
fachlich begleitet (Zusammenfassende Stellungnahme, Koordinationsgespräch<br />
mit den Fachabteilungen) nicht aber aufsichtsbehördlich per Bescheid genehmigt<br />
wird. Dem <strong>Regionalverband</strong> ist ein Exemplar des REK zu übermitteln.<br />
Da auf Ebene des REK die maßgeblichen Entscheidungen in der Gemeinde betreffend<br />
die künftige räumliche Entwicklung getroffen werden, ist eine Einbindung des <strong>Regionalverband</strong><br />
in den Erstellungsprozess grundsätzlich sinnvoll und sollte zumindest im Rahmen<br />
der vorgesehenen Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Zielführend wäre jedenfalls eine<br />
Abstimmung des Entwurfes des REK mit dem <strong>Regionalverband</strong>.<br />
Die Vorgehensweise kann sich dabei an der nachstehenden Vorgehensweise zur Erarbeitung<br />
von Stellungnahmen zum FWP bzw. Änderungen des FWP orientieren. 1<br />
Flächenwidmungsplan (FWP)<br />
Gemäß ROG müssen die verbandsangehörigen Gemeinden im Rahmen der 2. Kundmachung<br />
bei Aufstellung bzw. Änderungen des Flächenwidmungsplanes (Auflage des<br />
Planentwurfes § 21 Abs. 5) einen Planentwurf an den <strong>Regionalverband</strong> übermitteln, der<br />
dazu eine Stellungnahme abgeben kann.<br />
Nach aufsichtsbehördlicher Genehmigung durch die Landesregierung erhält der <strong>Regionalverband</strong><br />
eine Ausfertigung des genehmigten Planes (Austauschblatt zum FWP).<br />
Es wäre daher grundsätzlich sinnvoll, in diesem Zusammenhang die Vorgehensweise<br />
und Handhabung der Stellungnahmemöglichkeit gemeinsam mit der Beschlussfassung<br />
1 Im Entwurf für das ROG 2008 wird dem REK ein höherer Stellenwert als bisher eingeräumt.Die Aussagekraft<br />
bezogen auf einzelne Flächen soll erhöht werden. Begleitend zum REK ist auch eine Umweltprüfung (SUP)<br />
durchzuführen. Das REK soll künftig auch durch die Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Die Einbindung des<br />
<strong>Regionalverband</strong>s in Form des Stellungnahmerechtes ist weiterhin gegeben. Das REK ist damit die wichtigste<br />
Ebene für die Umsetzung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s.Der <strong>Regionalverband</strong> sollte daher seine<br />
Möglichkeiten im Rahmen des Verfahrens aber auch der freiwilligen gegenseitigen Abstimmung „Region“/“Gemeinde“<br />
wahrnehmen.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Februar 2008<br />
4
des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es zu regeln, da der <strong>Regionalverband</strong> mit dem Regionalen<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong> eine mögliche Basis zur Beurteilung der Planungen in<br />
den Gemeinden geschaffen hat.<br />
Dazu sind grundsätzlich folgende Vorgehensweisen möglich. Sinnvoll wäre eine Verankerung<br />
der Vorgehensweise in der Geschäftsordnung des <strong>Regionalverband</strong>s – Regelungen<br />
sollten zu folgenden Punkten vereinbart werden:<br />
1) In welchen Fällen jedenfalls eine Stellungnahme abzugeben ist<br />
2) Von wem diese verabschiedet (beschlossen) wird<br />
3) Wer eine mögliche Stellungnahme erarbeitet<br />
zu 1 ) In welchen Fällen soll der REV eine Stellungnahme abgeben?<br />
� zu den Entwürfen des REK, wenn diese der Öffentlichkeit präsentiert werden<br />
� zu generellen Überarbeitungen des FWP im Rahmen der Auflage des Entwurfes<br />
� im Rahmen von Verfahren zur Standortverordnung für Handelsgroßbetriebe<br />
� im Rahmen von Verfahren zur Kennzeichnung von Orts- und Stadtkernen im Flächenwidmungsplan<br />
(Ortskernabgrenzung)<br />
� zu Teilabänderungen von FWP wenn diese<br />
− Flächen für Wohnbebauung vorsehen, die ein Gesamtausmaß von<br />
1 ha neu bzw. wiederausgewiesener Fläche übersteigen<br />
− Fläche für betriebliche Nutzung, wenn diese ein Gesamtausmaß von unbebauter Fläche<br />
(neue bzw. wiederausgewiesenes Bauland) von<br />
5 ha übersteigen<br />
− Flächen für Beherbergungsgroßbetriebe<br />
− Flächen für Zweitwohnungsgebiete<br />
− Bauland bzw. Sonderflächen auf denen die Errichtung von Einrichtungen für die Tourismus-<br />
und Freizeitwirtschaft vorgesehen ist (z.B Feriendörfer,<br />
− Bauland für öffentliche Bauten (Schulen, Krankenhäuser, Seniorenwohnheime)<br />
− Teilabänderungen, die im Bereich von hochwertigen ÖV Knoten (z.B. im Bereich von<br />
Bahnhöfen)<br />
− Flächen mit der Gründlandwidmungskategorie Erholungsgebiete, Campingplätze,<br />
Sportanlagen, Schipisten sowie Materialgewinnung,<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Februar 2008<br />
5
zu 2) Von wem werden die Stellungnahmen verabschiedet bzw. beschlossen?<br />
Version 1:<br />
durch den Vorstand des <strong>Regionalverband</strong>es<br />
Version 2:<br />
ein neu einzusetzendes Gremium bestehend aus dem Obmann und jeweils einem Vertreter<br />
der drei Hauptkooperationsräume (Ennspongau, Salzachpongau und Gasteinertal,<br />
wobei die Mitglieder des Raumordnungsbeirates jedes bzw. jedes zweite Jahr neu gewählt<br />
werden können.<br />
Werden die Beschlüsse im Vorstand bzw. Raumordnungsbeirat zu den Stellungnahmen<br />
einstimmig gefasst, können diese direkt an die Gemeinde bzw. die Landesregierung übermittelt<br />
werden. Das Ergebnis der Stellungnahme wird in der Verbandsversammlung<br />
berichtet.<br />
Als beratendes Mitglied wird die Geschäftsführung des RV sowie der Ortsplaner bzw.<br />
die Ortsplanerin und der Bürgermeister der Gemeinde, für die die Planung erfolgt, beigezogen.<br />
Eine Einladung an die Landesplanung in beratender Funktion wäre ebenso<br />
zielführend.<br />
Konnte keine Einstimmigkeit erzielt werden, so wird eine „Weiterleitung“ zur Beratung<br />
und Befassung durch die Verbandsversammlung empfohlen, die die Stellungnahme mit<br />
2/3 Mehrheit verabschieden kann.<br />
Falls zweckmäßig können auch die Interessensvertretungen wie z.B. Wirtschaftskammer,<br />
Landwirtschaftskammer oder Tourismusverbände zur den Beratungen eingeladen<br />
werden.<br />
Sollte der Bürgermeister der Gemeinde, die die Änderung bzw. Planung vorlegt, Mitglied<br />
des Vorstandes bzw. des „Raumordnungsbeirates“ sein, so ist rechtzeitig ein entsprechender<br />
Vertreter zu nominieren (ev. alphabetisch …)<br />
zu 3) Von wem soll die Stellungnahme verfasst werden?<br />
Grundsätzlich sollten für die Erarbeitung der Stellungnahme bzw. Vorbereitung der Beratungen<br />
im Vorstand oder Raumordnungsbeirat die Ressourcen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />
herangezogen werden, und das dafür notwendige Know How ausgebaut werden.<br />
Der Ablauf zur Erarbeitung einer Stellungnahme könnte wie folgt gestaltet werden:<br />
1. Gemeinde übermittelt Entwurf zum REK bzw. FWP spätestens (verpflichtend) im Rahmen<br />
der 2. Kundmachung (Auflage Planentwurf)<br />
2. MitarbeiterIn des Geschäftsstelle des <strong>Regionalverband</strong> sichtet Unterlagen und stellt<br />
etwaigen externen Unterstützungsbedarf fest bzw. hält Rücksprache mit der Gemeinde<br />
und dessen OrtsplanerIn<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Februar 2008<br />
6
3. Obmann erhält Kurzinfo über eingelangte Pläne und Konzepte (per E-mail) sowie Vorschlag<br />
zur Vorgangsweise für Erarbeitung der Stellungnahme – kann gegebenenfalls<br />
externe Berater zuziehen (Beauftragung Gutachten)<br />
4. Vorbereitung Stellungnahme bzw. Information zur Entscheidungsfindung für Vorstandssitzung<br />
5. Einladung zur Vorstandssitzung bzw. Sitzung des Raumordnungsbeirates<br />
(entsprechend der Stellungnahmefristen Bündelung mehrere Verfahren)<br />
6. Beratung und Beschlussfassung zur Stellungnahme und Übermittlung an Gemeinden<br />
sowie in Durchschrift an Abteilung Raumplanung (örtliche Planung und Landesplanung)<br />
B) Instrumente der Landesraumplanung (LEP, Sachprogramm...):<br />
Grundsätzlich ist eine ähnliche Vorgehensweise wie bei Instrumenten der Örtlichen<br />
Raumplanung = Erstellung und Abstimmung Stellungnahme durch Vorstand bzw. Raumordnungsbeirat<br />
möglich.<br />
Die Beschlussfassung der Stellungnahme sollte jedoch durch die Verbands-<br />
versammlung erfolgen.<br />
C) Änderung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />
Jede Gemeinden hat grundsätzlich jederzeit das Recht den Wunsch auf Änderung des<br />
RegEK beim <strong>Regionalverband</strong> einzubringen.<br />
Der Änderungswunsch sollte dabei wiederum im Vorstand bzw. Raumordnungsbeirat -<br />
beraten werden und ein Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise für die Vollversammlung<br />
erarbeitet werden.<br />
Im Falle der Änderung des RegEK kommt der Vollversammlung der höchste Stellenwert<br />
zu, da gemäß Statuten auch Änderungen des RegEK der Einstimmigkeit bedürfen. Es<br />
sollte daher sowohl für die Einleitung des Prozesses zur Änderung als auch die Änderung<br />
selbst durch den <strong>Regionalverband</strong> beschlossen werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Februar 2008<br />
7
1.2 Mögliche nächste Schritte zur Umsetzung - Modellprojekte<br />
� Pilotprojekt zur Konkretisierung der Qualitätsräume für den naturraumorientierten Tourismus<br />
in einer Gemeinde, die ihr REK neu erstellt bzw. überarbeitet<br />
� Qualitätsoffensive Gewerbegebiet – Gestaltungskonzept für Gewerbegebiet gemeinsam<br />
mit der Wirtschaftskammer (ev. GG Eben)<br />
� Modell zur interkommunale Kooperation auf Einladung jener Standortgemeinde, die als<br />
nächstes eine Widmung von GG > 2 ha plant.<br />
� Regionale Abstimmung und Konkretisierung der Kriterien für Feriendörfer bzw. Beratung<br />
der Erfahrungen (z.B. Erfahrungen Gemeinde Dorfgastein)<br />
� Qualifizierung und Bewusstseinsbildung für GemeindevertreterInnen über Ziele, Aufgaben<br />
und Möglichkeiten in der Raumplanung – neue Methoden…<br />
� Einzelmaßnahmen zum Aufbau einer Kultur der Kooperation<br />
� …<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Leitbild und Strukturmodell<br />
Februar 2008<br />
8
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation des Prozesses<br />
Inhalt:<br />
Dokumentationen der Veranstaltungen, Ergebnisprotokolle<br />
_Übersicht_Termine<br />
Chronologische Auflistung der Veranstaltungen<br />
_Regionsinterviews<br />
Interviewleiste, InterviewpartnerInnen, Feedback<br />
_Regionswerkstätten (RW)<br />
Dokumentationen der RW1, RW 2, RW 3<br />
_Campus<br />
Dokumentationen des Sommer Campus,<br />
des Herbstcampus zu Qualitätskriterien<br />
_Steuerungsgruppe<br />
Protokolle der Sitzungen der Steuerungsgruppe<br />
_Workshop OrtsplanerInnen<br />
Dokumentation des Workshops<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
Übersicht<br />
Im Folgenden findet sich eine chronologische Übersicht über die Veranstaltungen, Sitzungen<br />
und Workshops, die im Rahmen der Erarbeitung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />
durchgeführt wurden.<br />
Jede dieser Veranstaltungen wurde durch das Planungsteam begleitet. Diese Begleitung<br />
umfasste in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber<br />
_ das Setting der Veranstaltungen<br />
_ inhaltliche Inputs und auflockernde Impulse<br />
_ die Moderation der Veranstaltungen,<br />
_ den Entwurf von Texte für Einladungsschreiben und Informationsblätter sowie<br />
_ die Dokumentation in Ergebnisprotokollen<br />
Darüber hinaus wurden<br />
_ Inputs für die Homepage des <strong>Regionalverband</strong>es als .pdf download) aufbereitet<br />
(Präsentationen, Ergebnisse und Dokumentationen)<br />
_Artikel für das <strong>Pongau</strong> Magazin zum Prozess, zu den Inhalten und zum Stand der Arbeiten<br />
am RegEK verfasst.<br />
_ eine Stellungnahme zur Änderung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) für den<br />
<strong>Regionalverband</strong> vorbereitet (betreffend touristische Infrastruktur, Abgrenzung Dauersiedlungsraum,<br />
Verweis auf geplante Inhalte des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es)<br />
_ Empfehlungen zur Verknüpfung der Prozesse LEADER und RegEK erarbeitet.<br />
Zahlreiche Inhalte, die bei der Erstellung des RegEK erfasst wurden, konnten für den<br />
Prozess zur Erstellung der Entwicklungsstrategie LEADER 2007 – 2013 verwendet<br />
werden. Vor allem die Dokumentation zu den „Trends, Fakten, Stärken/Schwächen und<br />
Meinungen konnte als Grundlage für die LEADER Entwicklungsstrategie dienen. Karten,<br />
Daten, Fakten wie sie für das RegEK erhoben und analysiert wurden, waren für die Beschreibung<br />
der Region ebenso gefordert und konnten aufgrund der gegeben Aktualität<br />
für den Text zur LEADER Strategie übernommen werden. Ein Teil des in LEADER geforderten<br />
„Bottom up Prozesses“ durch die Regionswerkstätten abgedeckt. Sowohl das<br />
„Bild der Region“ (RW 1) als auch die angestrebten Ziele (RW 2) wurden im Rahmen<br />
des Prozesses zum RegEK erarbeitet und im Rahmen des LEADER Prozesses verfeinert<br />
bzw. ergänzt.<br />
Durch die Verknüpfung der Themen und Ergebnisse aus den Prozessen konnten maßgebliche<br />
Ergebnisse aus dem RegEK in die LEADER Entwicklungsstrategie 2007 –<br />
2013 einfließen.<br />
Eine Übersichtskarte über die vorhandenen Angebote im Bereich Schulen, Kinderbetreuung<br />
und Sozial- sowie Gesundheitseinrichtungen wurde in die Dokumentation zum<br />
Sozialdialog <strong>Pongau</strong> aufgenommen.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
2
Chronologische Übersicht der Veranstaltungen, Sitzungen und Workshops<br />
Tag / Ort Inhalt Teil-<br />
nahme<br />
26.09.06<br />
Gemeindeamt<br />
Werfenweng<br />
25.10.06<br />
Altenmarkt<br />
Kultursaal<br />
Spätherbst<br />
2006<br />
1.12.06<br />
Werfenweng<br />
Festsaal<br />
24.01.07<br />
Bischofshofen<br />
Pfarrsaal<br />
Vorberatung mit RV <strong>Pongau</strong> - Auftraggeberberatung<br />
Tagesordnung:<br />
_Organisation Steuerungsgruppe<br />
_Themenschwerpunkte – Fokussierung gemeinsam mit Land Salzburg<br />
_Strukturierung Prozess<br />
Input über Erfahrungen „Erfolge, Hürden und Pannen“ in Prozessen zur Regionalentwicklung<br />
1. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />
Tagesordnung:<br />
_Vorstellung Team<br />
_Verfeinerung Prozess, Nennung InterviewpartnerInnen<br />
_Vorbereitung 1. Regionswerkstatt<br />
Weichen für künftige Zusammenarbeit<br />
Regionsinterviews<br />
24 rund einstündige Interviews mit regionalen AkteurInnen aus den Bereichen<br />
Tourismus, Landwirtschaft, Gewerbe, Gesundheit, Arbeitsmarkt, Jugend<br />
und SeniorInnen<br />
1. Regionswerkstatt: Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong><br />
Zielgruppe: Regionale AkteurInnen zu den einzelnen Themenbereichen und<br />
regionale EntscheidungsträgerInnen (GemeindevertreterInnen, Abgeordnete….)<br />
Erarbeitung von „mentalen Landkarten“ zu folgenden Themen:<br />
Orte der Gäste, Karte der Jugend, Karte der besonderen Werte, Karte der<br />
Mobilität und Bewegung, Orte der Frauen und Mädchen, Karte der Freiräume<br />
und Landschaften, Karte der Veränderungen, Orte des Wissens und des<br />
Lernens, Orte der Kraft und Besinnung, Karte des Konsums, Karte der Barrieren<br />
und Hemmnisse, Orte des Zusammenkommens, Karte der wirtschaftlichen<br />
Dynamik, Karte der Kultur.<br />
_Organisation Impulse: Lesung, Kabarett, Interview F. Aichhorn<br />
Input: Unterlagen für Tagungsmappe: Grundkarte „Mein <strong>Pongau</strong>“. Projektsteckbrief<br />
sowie Aufgaben und Ziele für ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>,<br />
Prozess zur Erstellung<br />
2. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />
_ Was gibt es Neues?<br />
_ Feedback zur ersten Regionswerkstatt in Werfenweng<br />
_ Beratung der Ergebnisse aus den Regionsinterviews<br />
_ Diskussion von Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />
_ Auswahl von Vertiefungsthemen, Beteiligten für Arbeitstreffen<br />
_ Termine Projektorganisation<br />
Input: Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong>,<br />
Feedback zu Regionsinterviews<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
CSc,<br />
SZe<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
HPr,<br />
SKli,<br />
SZe<br />
CSc,<br />
SKli,<br />
SZo<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
HPr,<br />
LBa,<br />
MHu,<br />
SKli,<br />
SRe,<br />
SZe;<br />
SZo<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
SKli,<br />
SZe<br />
3
Fortsetzung<br />
Tag / Ort Inhalt Teil-<br />
nahme<br />
13.03.07<br />
Bischofshofen<br />
Schützenhof<br />
29.03.07<br />
Radstadt<br />
Zeughaus am<br />
Turm<br />
05.05.07<br />
Bad Hofgastein<br />
Kongresssaal<br />
05.06.07<br />
Bischofshofen,<br />
Schützenhof<br />
25.06.07<br />
Bischofshofen<br />
Pfarrsaal<br />
Workshop Regionalentwicklung mit Gemeinden<br />
<strong>Pongau</strong>er BauamtsleiterInnen, OrtsplanerInnen<br />
Themen:<br />
_Bedeutung bzw. Aufgabe der Gemeinde in Region/für die Region<br />
_Standortangebote mit regionaler Bedeutung<br />
_Handlungsfelder für Gemeindekooperationen<br />
Input: Beispiele für Qualitätsstandards z.B. Gewerbegebiete in BRD<br />
3. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />
Tagesordnung:<br />
_ Informationen zum Stand des Projektes „RISK Management“<br />
_ Bericht über den Workshop „Regionalentwicklung mit Gemeinden“.<br />
_Vorbereitung der nächsten Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“<br />
Input: Informationen zu Aufgaben und Ausrichtung von Qualifizierungsverbünden,<br />
deren Fördermöglichkeiten, Zielgruppen und Themen<br />
2. Regionswerkstatt: Zukunftsbilder<br />
Zielgruppe: Verschiedene Berufs- und Interessensgruppen<br />
8 Arbeitsstationen zum <strong>Pongau</strong> 2030<br />
Input: Präsentation von Analyseergebnissen auf Basis der 1. Regionswerkstatt,<br />
„Future Briefings“ für Arbeitsstationen, Video Passantenbefragung zur<br />
Zukunft des <strong>Pongau</strong><br />
Workshop: Jugend im <strong>Pongau</strong><br />
„Screening“ der Inhalte des RegEK auf Vertiefungsmöglichkeit zum Thema<br />
„Jugend- bzw. Zukunftstauglichkeit “. Diskussion zur Möglichkeit einer Veranstaltung<br />
zum Thema Qualitätskriterien mit Jugendlichen<br />
Campus I: Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung<br />
ExpertInnen: Region, Landesregierung Salzburg, OrtsplanerInnen<br />
Erarbeiten von Qualitätsstandards für Naturraum & Kulturlandschaft, Standortentwicklung<br />
Gewerbe & Handel, Mobilität & Raumentwicklung.<br />
Input: Vorschläge zu Qualitätsstandards<br />
04.09.07 Vollversammlung <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Bericht zum Prozess und den bisherigen Ergebnissen des RegEK. Beratung<br />
Aufgaben und Möglichkeiten für die Gemeinden durch das neue RegEK, Abgrenzung<br />
zum bestehenden „<strong>Pongau</strong>plan“.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
CSc,<br />
SKli<br />
CSc,<br />
HPr,<br />
SKli<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
HPr,<br />
LBa,<br />
MHu,<br />
SKli,<br />
SZe;<br />
SZo<br />
CSc,<br />
SZo<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
SKli<br />
CSc<br />
4
Fortsetzung<br />
Tag / Ort Inhalt Teil-<br />
nahme<br />
20.09.07<br />
Pfarrwerfen<br />
1.10.07<br />
St. Veit/Pg.<br />
Sitzungssaal<br />
19.10.07<br />
Pfarrwerfen<br />
Festsaal<br />
7.11.07, vo<br />
St. Johann<br />
Wirtschaftskammer<br />
7.11.07, na<br />
Dorfgastein<br />
Gemeindeamt<br />
8.11.07<br />
Radstadt , -<br />
Schulungszentr.<br />
FF<br />
Herbstcampus: Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung<br />
ExpertInnen: Region, Landesregierung Salzburg, OrtsplanerInnen<br />
Schärfen von Qualitätsstandards für Naturraum & Kulturlandschaft, Standortentwicklung<br />
Gewerbe & Handel, Mobilität & Raumentwicklung.<br />
Input: Vorschläge zu Qualitätsstandards,<br />
Organisation weiterer Input: Beispiel zur interkommunalen Standortentwicklung<br />
– Bericht und Diskussion mit Dr. Emmerich Riesner, Bgm. Gemeinde<br />
Neumarkt zum INKOBA Lengau<br />
4. STG-Sitzung in St. Veit<br />
Tagesordnung:<br />
_Weitere Vorgehensweise RegEK<br />
_Rückblick auf die 2. Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“<br />
_Beratung möglicher Strategiefelder<br />
_Vorbereitung 3. Regionswerkstatt<br />
Input: Vorbereitung der Stellungnahme zur LEP Änderung betreffend die<br />
Ausweisung von Bauland für touristische Infrastruktur gemeinsam mit Stephan<br />
Maurer<br />
3. Regionswerkstatt "GemeindevertreterInnen-Tag"<br />
<strong>Pongau</strong>er GemeindevertreterInnen, <strong>Pongau</strong>er und <strong>Pongau</strong>erInnen aus dem<br />
bisherigen Planungsprozess.<br />
_ Information über den bisherigen Planungsverlauf<br />
_ Präsentation Strukturmodell<br />
_ Diskussion und Schärfung von Qualitätsstandards an moderierten Arbeitstischen<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Teilregion SALZACHPONGAU<br />
Präsentation des Entwurfs zu Leitbild und Strukturmodell<br />
Diskussion mit Bgm. BauamtsleiterInnen und OrtsplanerInnen<br />
Teilregion GASTEINERTAL<br />
Präsentation des Entwurfs zu Leitbild und Strukturmodell<br />
Diskussion mit Bgm. BauamtsleiterInnen und OrtsplanerInnen<br />
Teilregion ENNSPONGAU<br />
Präsentation des Entwurfs zu Leitbild und Strukturmodell<br />
Diskussion mit Bgm. BauamtsleiterInnen und OrtsplanerInnen<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
SKli<br />
CSc,<br />
SZe<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
SKli,<br />
SZe<br />
CSc,<br />
SKli<br />
CSc,<br />
SKli<br />
CSc,<br />
SKli<br />
5
Fortsetzung<br />
Tag / Ort Inhalt Teil-<br />
nahme<br />
12.12.07<br />
Bad Hofgastein<br />
Schmaranzgut<br />
29. 1. 2008<br />
Wagrain<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
5. Sitzung der Steuerungsgruppe<br />
Tagesordnung:<br />
_ Rückblick auf die Teilregionssitzungen<br />
_ Organisation von Aufgaben der Raumplanung im Rahmen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />
(Modelle für die Organisation und Umsetzung)<br />
_ Zeitplan für den "Endspurt"<br />
Präsentation und Diskussion des Entwurf des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />
<strong>Pongau</strong> – Leitbild und Strukturmodell.<br />
Vollversammlung <strong>Regionalverband</strong><br />
Vorstellung und Beratung des Entwurfs: Beratung der Änderungs- und Ergänzungsvorschläge.<br />
Finalisierung Entwurf für die weitere Beratung und Beschlussfassung<br />
in den Gemeinden<br />
Teilnahme Planungsteam (alphabetisch): ,<br />
CSc: Mag. Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />
HKo: Dipl.-Ing. Helmut Koch, Trafico<br />
HPr: Harald Prantl, ÖSB Consulting<br />
LBa: Mag. Lydia Bacher, Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />
MHu: Mag. Manuela Hufnagl, ÖSB Consulting<br />
SKli: Dipl.-Ing. Stefan Klingler, stadtland<br />
SZe: Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
SZo: Mag. Stefanie Zobl, , Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH<br />
CSc,<br />
HKo,<br />
SKli,<br />
SZe<br />
CSc,<br />
SZe<br />
6
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation des Prozesses<br />
Regionsinterviews<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
GesprächspartnerInnen der Regionsinterviwes<br />
Thema GesprächspartnerIn<br />
Soziales Hansjörg Rettenwender, Lebenshilfe Radstadt Werkstättenleiter<br />
Landwirtschaft Sebastian Pirnbacher, Obmann BBK<br />
Familie Andrea Maria Gruber, Forum Familie <strong>Pongau</strong><br />
Gesundheit Primar Dr. Reinhard Lenzhofer, Ärztl. Leiter KH Schwarzach<br />
Gesundheit Dr. Ilse Plawen, Bischofshofen<br />
Handel Christina Weißofner, Bischofshofen<br />
Arbeit Thomas Burgstaller, AMS Bischofshofen<br />
Bildung Heidelinde Kahlhammer, Bezirksschulinspektorin St. Johann<br />
Jugend Gerhard Rindler, Akzente Jugend<br />
Jugend Lukas Ellmer, Schulsprecher Schulsprecher Bundesgymnasium<br />
u. Bundesoberstufenrealg., St.Johann i.Pg.<br />
Tourismus Eva Maier, SLT <strong>Pongau</strong> Süd<br />
STG Bgm. Günther Mitterer, St. Johann<br />
STG Bgm. Peter Brandauer, Werfenweng<br />
STG Bgm. Franz Lainer, St. Veit<br />
STG LAbg. Ingrid Riezler, Bischofshofen<br />
STG Bgm. Josef Tagwercher, Radstadt<br />
STG Barbara Saller, Stadträtin Bischofshofen<br />
STG Heidi Rest-Hinterseer, Dorfgastein<br />
STG GF Stephan Maurer, RV <strong>Pongau</strong><br />
STG Mag. Peter Weissenböck , Abt. 7, Amt der Sbg. Landesregierung<br />
STG Bgm. Bendedikt Lang, Bad Hofgastein<br />
STG Bgm. Rudolf Lanner, St. Martin a. Tg.<br />
Wirtschaft Jakob Kaml, Obmann WK Bezirksstelle St. Johann<br />
Wirtschaft Mag. Josef Felser, Bezirksstellenleiter WK St. Johann<br />
Gemeinde Bgm. Johann Sulzberger, Filzmoos<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Frageleiste Interviewrunde<br />
Listennummer: ........<br />
InterviewerIn:...................................Datum:.....................................<br />
Angaben zur befragten Person<br />
Name<br />
Funktion/Institution:<br />
Alter (Jahre) Geschlechtsidentität<br />
Beruf Geburtsort:<br />
Wohnort: Wie lange?<br />
Arbeitsort: Wie lange?<br />
Was erwarten Sie von einem räumlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong>?<br />
.................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................<br />
................................................................<br />
1 Einschätzung der Stärken, Schwächen, Potenziale im <strong>Pongau</strong> (allgemein)<br />
1.1 Was schätzen (oder mögen) Sie am meisten im <strong>Pongau</strong>?<br />
.................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................<br />
................................................................<br />
1.2 Was ist typisch für den <strong>Pongau</strong> (für Ihre Gemeinde)?<br />
.................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................<br />
................................................................<br />
1.3 Was würden Sie im <strong>Pongau</strong> gerne verändern?<br />
a) Unmittelbar(dringend)<br />
.................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................<br />
c) langfristig<br />
.................................................................................................................................................<br />
2
Themenbezogen<br />
2 Ihr besonderes (berufliches) Thema<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
2.1 Wie steht es um Ihr Thema im <strong>Pongau</strong>?<br />
Erfolge und Hürden<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
3 Zusammenarbeit, Schnittstellen<br />
3.1 Erfahrungen mit Zusammenarbeit? Welche Bereiche, Welche Gemeinden?<br />
3.2 Hemmnisse und Schwierigkeiten<br />
3.2 Bedarf an einer Zusammenarbeit?<br />
Ansätze? Mögliche Schnittstellen?<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
4 Konkrete Planungen, Projekte<br />
4.1 Welche Vorhaben? Mit wem? Realisierungshorizont?<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
3
5 Welche Zukunftsthemen für den <strong>Pongau</strong> sind Ihnen besonders wichtig?<br />
Besonderes Anliegen ergänzen Bitte ankreuzen und begründen<br />
(1) Raumplanung, Siedlung<br />
(2) Natur und Umweltschutz, Grünraum,<br />
Freiraum<br />
(3) Wirtschaft: Qualifizierung und Ausbildung<br />
Arbeitsplätze<br />
(4) Wirtschaft: Innovation und Forschung....<br />
Wirtschaftswachstum<br />
(5) Verkehr und Mobilität<br />
(6) Tourismus, Freizeitwirtschaft<br />
(7) Kultur, Soziales<br />
(8) Vernetzung mit Nachbarregionen<br />
Welche Themen sind für Sie zusätzlich noch wichtig?<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
.................................................................................................................................................................................<br />
4
Abschluss des Interviews<br />
Hinweis, was mit den Interviewergebnissen geschieht<br />
Vision Ein persönliches Wunschbild für Ihren <strong>Pongau</strong><br />
....................................................................................................................................................<br />
....................................................................................................................................................<br />
....................................................................................................................................................<br />
....................................................................................................................................................<br />
....................................................................................................................<br />
Herzlichen Dank!<br />
5
Auswahl möglicher themenbezogener Zusatzfragen:<br />
Gender Mainstreaming als Querschnittsaufgabe: Bewusstsein, Anwendung?<br />
Stand der Dinge im <strong>Pongau</strong><br />
Für Bgm: Planungen, Projektideen, (z.B. Verkehrskonzept,...) gibt es in ihrer Gemeinde?<br />
Gewerbe/ Handel<br />
Wie viele Betriebsneugründungen hat es in den letzten Jahren gegeben?<br />
Wird es zu Betriebsschließungen in den nächsten 10 Jahren kommen (Schätzung)?<br />
Arbeitsmarktsituation?<br />
Welche Branchen haben Zukunftschancen?<br />
Gibt es besonders innovative Betriebe im <strong>Pongau</strong>, wenn ja welche Betriebe und welche Innovation?<br />
Gibt es Betriebe, die besonders Frauen unterstützten z.B. Wiedereinstieg, Gleitzeit)<br />
Leben im <strong>Pongau</strong><br />
Welche Vereine haben besondere Bedeutung im <strong>Pongau</strong> (in Ihrer Gemeinde) (für Frauen,<br />
Jugendliche, ...)<br />
Gibt es eigene Lokalitäten für Jugendliche?<br />
Welche Aktivitäten werden von Jugendlichen initiiert?<br />
Soziale Infrastruktur<br />
Zufriedenheit mit medizinischer Versorgung (praktische Ärzte, Fachärzte, Krankenhäuser)?<br />
Welche medizinischen Einrichtungen fehlen? Fachärzte (welche?), praktische Ärzte (Wo)<br />
Wie zufrieden sind sie mit der Altenbetreuung in der Region? Was fehlt, was läuft gut?<br />
Ist die Versorgung durch das Rettungswesen zufriedenstellend?<br />
Angebot an Kindergärten, Pflichtschulen, höheren Schulen ausreichend? Was fehlt?<br />
Genügend Betreuungsplätze für berufstätige Eltern (Kinderkrippe, Tagesmütter, Hort,...)?<br />
Verkehr<br />
Welche Planungen und Konzepte gibt es für die Region, für die Gemeinde?<br />
Öffentliche Verkehrsverbindungen? Standard, Komfort, Erreichbarkeit, …<br />
Alternative Angebote? bzw. Angebote zur Attraktivitätssteigerung ÖV (Anrufsammeltaxi, Rufbusse,<br />
Discobus, innerörtliche Busse, ….<br />
Tourismus<br />
Aktuelle Leitbetriebe (Gastronomie, Beherbergung, Freizeitwirtschaft, etc.) – welche?<br />
Vorhandene vernetzte Projekte, wie Radwege, Reitwege, Kulturprojekte, Wanderwege<br />
Leitprojekte und Vorhaben der näheren Zukunft (Einzelbetriebe, vernetzte Projekte)<br />
Tourismusbudget:<br />
Vorhandene Studien mit Tourismusbezug, Leitbild, etc.<br />
Kooperationen mit anderen Orten, Regionen<br />
Konkrete Planungen, Projekte<br />
7
Seite 1<br />
Seite 2<br />
Feedback<br />
Erste Regionswerkstatt<br />
„Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />
1. Dezember 2006, Werfenweng<br />
Regionsinterviews<br />
STG 2 � 24.1.2007<br />
Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />
STG 2 � 24.1.2007
Seite 3<br />
Seite 4<br />
STG 2 � 24.1.2007<br />
STG 2 � 24.1.2007
Seite 5<br />
Seite 6<br />
Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />
14 Mentale Karten erstellt<br />
Orte der GÄSTE<br />
Karte der JUGEND<br />
Karte der BESONDEREN WERTE<br />
Karte der MOBILITÄT UND BEWEGUNG<br />
Orte der FRAUEN UND MÄDCHEN<br />
Karte der FREIRÄUME UND LANDSCHAFTEN<br />
Karte der VERÄNDERUNGEN<br />
Orte des WISSENS UND DES LERNENS<br />
Orte der KRAFT UND BESINNUNG<br />
Karte des KONSUMS<br />
Karte der BARRIEREN UND HINDERNISSE<br />
Orte des ZUSAMMENKOMMENS<br />
Karte der WIRTSCHAFTLICHEN DYNAMIK<br />
Karte der KULTUR<br />
STG 2 � 24.1.2007<br />
STG 2 � 24.1.2007
Seite 7<br />
Seite 8<br />
Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />
Ziele erreicht:<br />
_ Mentale Landkarten erfasst<br />
_ Informationen für die Analyse<br />
_ Identifikation regionaler Potenziale, Schwächen<br />
_ Hinweise zum „Selbstbild der Region….“<br />
_ breite Einbindung regionaler AkteuerInnen<br />
Dokumentation liegt vor<br />
Erste Regionswerkstatt „Mentale Landkarten des <strong>Pongau</strong> “<br />
STG 2 � 24.1.2007<br />
_ Professionalität, längere Tradition bei regionalen Prozessen<br />
_ Großer (eher geschlossener) Kreis Aktiver, Informierter<br />
Einerseits:<br />
Qualität<br />
_ Unterschiedliche Geschwindigkeiten<br />
Übersättigung<br />
„wissen wir eh schon“<br />
Andererseits:<br />
Problem<br />
Nachholbedarf<br />
_ Funktionärsprobleme: Verantwortung delegiert, Zeitmangel, ....<br />
>> „Saturiertheit“ bräuchte Irritation, Aufreger ....<br />
.... vielleicht Hereinholen der Jugend<br />
STG 2 � 24.1.2007
Seite 9<br />
Seite 10<br />
Regionsinterviews<br />
Schlüsselpersonen<br />
RegionskennerInnen, Multiplikatoren<br />
Zusammensetzung:<br />
_ STG<br />
_ Soziales, Bildung, Kultur/Kunst<br />
_ Mobiliät<br />
_ Wirtschaft – Industrie, Gewerbe, Handel<br />
_ Tourismus<br />
_ Natur und Umwelt<br />
...<br />
Ein paar Zwischensplitter<br />
Regionsinterviews allgemein:<br />
Stolz auf <strong>Pongau</strong>:<br />
_ Menschenschlag: offen, fleißig, ehrlich, jammert wenig<br />
_ gute Erreichbarkeit nach Innen und außen<br />
_ (noch) „schöne“ Landschaft<br />
Identität:<br />
_ stark nach außen aufzutreten ist wichtig<br />
(z.B. Position gegenüber Land,)<br />
_ es gibt verschiedene „<strong>Pongau</strong>s“ :<br />
„Identitätsräume“: Salzach-<strong>Pongau</strong>, Enns-<strong>Pongau</strong><br />
und Gasteinertal<br />
bzw. einzelne Täler wie das Großarltal<br />
oder nur die Gemeinde<br />
STG 2 � 24.1.2007<br />
STG 2 � 24.1.2007
Seite 11<br />
Seite 12<br />
Regionsinterviews allgemein:<br />
Einerseits:<br />
Offenheit,<br />
gutes Gesprächsklima<br />
Andererseits:<br />
Gewisse Themen „Tabu“<br />
z.B. Psychologische Krisen, Werte,<br />
Jugendprobleme, Armut, ...<br />
Raumordnung:<br />
als Hürde für Entwicklungen gesehen<br />
„Im kleinen weniger Regeln“ – „im Großen aber doch nötig“<br />
z.B. Offenhaltung der Landschaft<br />
Kooperation:<br />
„Jeder tut was er will“ – aber wir Kooperieren....<br />
Grundsätzlich Wunsch und Bekenntnis da.<br />
Regionale Kooperation bei essentiellen Themen aber gering,<br />
z.B. beste (gemeinsame) Standorte, Vorteils,- Lastenausgleich, ...<br />
Regionsinterviews allgemein:<br />
Stimmung:<br />
„Uns geht es im Grunde genommen gut“<br />
Es geht darum den Wohlstand zu halten<br />
und zu verwalten.<br />
„Vorausschauende Sorge“ aber nötig<br />
STG 2 � 24.1.2007<br />
STG 2 � 24.1.2007
Seite 13<br />
Seite 14<br />
Regionsinterviews allgemein:<br />
Jugend<br />
gewisse Unsicherheit was wirklich los ist.<br />
„Gefühl Geld wird nicht in die Hand genommen“<br />
Ausbildung, Qualifizierung<br />
Mangel: Technische Berufe, Handwerk<br />
Lehrberufe und (Lehrlinge) haben tw. schlechtes Image<br />
Ältere Meschen<br />
zunehmend Isolation, Diskussion zu Respekt und Würde<br />
Finanzierung Betreuung, Versorgung<br />
Klimawandel und Wintersport<br />
Unsicherheit, Hilflosigkeit, Rezepte gesucht<br />
Was passiert mit den Ergebnissen?<br />
_ Zusammenfassung in einem Stimmungsbild<br />
Gemeinsam mit anderen Analyseergebnissen:<br />
_ Input für die nächste Regionswerkstatt<br />
„Zukunft, Perspektiven“<br />
Für Heute: Hinweise<br />
_ zu Thesen zur Entwicklung der Region<br />
_ zu Vertiefungsthemen für die Analyse<br />
STG 2 � 24.1.2007<br />
STG 2 � 24.1.2007
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation des Prozesses<br />
Regionswerkstätten 1,2,3<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation zu den<br />
„Mentalen Landkarten“ des <strong>Pongau</strong><br />
Erste Regionswerkstatt, 1. Dezember 2006, Werfenweng<br />
Inhalt:<br />
A) Erste Regionswerkstatt und „mentale Landkarten“<br />
B) Das Programm<br />
C) Karten und Zusammenfassung<br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
A) Erste Regionswerkstatt und „mentale Landkarten“<br />
Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von der Realität, seine eigene „mentale“<br />
Landkarte. Um den <strong>Pongau</strong> zukunftsorientiert entwickeln zu können, ist es<br />
notwendig diese Erfahrungen und Wahrnehmungen der BewohnerInnen zu erfahren.<br />
TeilnehmerInnen aus verschiedenen Bevölkerungs- und Interessenskreisen<br />
wurden bei der 1. Regionswerkstatt eingeladen ihre persönlichen Wahrnehmungen<br />
zum <strong>Pongau</strong> in Landkarten festzuhalten. An die Hundert TeilnehmerInnen „zeichneten“<br />
ihre mentalen „Bilder des <strong>Pongau</strong>s“ in Form von kartographischen und<br />
chronologischen Skizzen auf vorbereitete Karten. Wichtig war hier auch der Blick<br />
zurück: Was waren z.B. wichtige Ereignisse, die den <strong>Pongau</strong> geprägt haben?<br />
Es entstanden Karten zu folgenden Themen:<br />
− Orte der GÄSTE<br />
− Karte der JUGEND<br />
− Karte der BESONDEREN WERTE<br />
− Karte der MOBILITÄT UND BEWEGUNG<br />
− Orte der FRAUEN UND MÄDCHEN<br />
− Karte der FREIRÄUME UND LANDSCHAFTEN<br />
− Karte der VERÄNDERUNGEN<br />
− Orte des WISSENS UND DES LERNENS<br />
− Orte der KRAFT UND BESINNUNG<br />
− Karte des KONSUMS<br />
− Karte der BARRIEREN UND HINDERNISSE<br />
− Orte des ZUSAMMENKOMMENS<br />
− Karte der WIRTSCHAFTLICHEN DYNAMIK<br />
− Karte der KULTUR<br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
Beispiel für eine der erarbeiteten Karten<br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
B) Programm der ersten Regionswerkstatt, 1. 12. 2006<br />
14.00 Willkommen<br />
Mag. Peter Brandauer, Bgm. Werfenweng, Obmann des<br />
<strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong><br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong><br />
Mag. Peter Weissenböck<br />
Abt. 13, Amt der Salzburger Landesregierung<br />
Vorstellung des Planungsteams und des REK <strong>Pongau</strong><br />
Dipl.-Ing. Sibylla Zech, Dipl.-Ing. Claudia Schönegger<br />
Interview mit Dipl.-Ing. Ferdinand Aichhorn<br />
zu Veränderungen im <strong>Pongau</strong><br />
1. Arbeitsrunde zu Mentalen Landkarten<br />
an Thementischen und Vernetzung untereinander<br />
Literarischer Impuls: Maria Götzfried liest Gedichte<br />
2. Arbeitsrunde zu Mentalen Landkarten<br />
an Thementischen und Vernetzung untereinander<br />
Kabarettgruppe Komikatzen spielt „Sepp Forcher Sketch“<br />
17.30 Plangalerie der entstandenen Karten, Diskussion,<br />
Pläne werden aufgehängt (durch Mitglieder der Plantische,<br />
Würdigung der Ergebnisse, Ausblick
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
C) Karten und Zusammenfassung<br />
1) Orte der GÄSTE<br />
Allgemein: Die Mitwirkenden waren sehr bemüht nicht nur die großen dominanten<br />
Tourismusorte hervorzuheben, sondern weniger stark frequentierte Gästeorte in die<br />
Karte aufzunehmen.<br />
Tourismusintensität:<br />
Als Einstieg wurden die einzelnen Gemeinden nach ihrer touristischen Bedeutung in<br />
kleine mittlere und große Tourismusgemeinden kategorisiert, wobei man sich am<br />
Tisch großteils einig über die Zuteilung der Gemeinden war – siehe grüne Punkte in<br />
der Legende: Tourismusintensität<br />
Erreichbarkeit:<br />
− Hohe Bedeutung hatte das Thema Erreichbarkeit und öffentlicher Verkehr – die<br />
Autobahn wurde als wichtiger Gästezubringer eingezeichnet aber auch als<br />
„Problem“ genannt („größter Parkplatz Österreichs“).<br />
− Der <strong>Pongau</strong>takt wurde als sehr positiv und für die Region wichtig bewertet<br />
Lokalisierung von bedeutsamen Orten:<br />
− Die von Gästen am stärksten frequentierten Orte in der Region wurden in mehrere<br />
Themenfelder eingeteilt: Thermen und Bäder, Sehenswürdigkeiten, (Sport-)<br />
Veranstaltungen,...<br />
− In der zweiten Runde wurden zusätzlich Naturschutzgebiete und beliebte Almenund<br />
Wandergebiete in die Karte eingetragen.<br />
− Die Sehenswürdigkeiten wurden zum Teil auch in bekannte und weniger bekannte<br />
unterteilt<br />
− Teilweise gab es Diskussionen welche Orte bedeutend genug sind um in die Karte<br />
aufgenommen zu werden<br />
− Schigebiete bzw. Schilifte wurden nicht in die Karte aufgenommen da diese „so und<br />
so den gesamten <strong>Pongau</strong> umfassen würden“<br />
− Thermen: Bad Gastein, Bad Hofgastein,...<br />
− Sehenswürdigkeiten: Burg Hohenwerfen, Eisriesenwelt, Schloss Goldegg,<br />
Bergbaumuseum in Hüttschlag, Alte Stadtmauer in Radstatt, Riesentannen in St.<br />
Martin,...<br />
− Veranstaltungen: Snowboard Weltcup in Bad Gastein, Schiweltcup in Flachau und<br />
Zauchensee, Drei-Königs-Springen in Bischofshofen,...<br />
− Naturschutzgebiete: Nationalpark, Naturschutzgebiete Tennen- und<br />
Hagengebirge,...<br />
Dokumentation: Lydia Bock, Regioplan Ingenieure<br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
2) Karte der JUGEND<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
In der ersten Runde der Diskussion, die ohne einen Jugendvertreter bestritten<br />
wurde, versuchte man zuerst alle bekannten Organisationen und Vereine zu<br />
eruieren, die die Jugend ansprechen oder für die Jugend arbeiten. Relativ schnell<br />
kamen die TeilnehmerInnen zu dem Schluss, dass besonders im Bereich des<br />
Sports sehr viel Jugendförderung passiert. In fast allen Gemeinden gibt es<br />
Sportvereine, die sich besonders um Jugendliche kümmern. Hervorgehoben wurde<br />
die Wichtigkeit dieser Möglichkeit für Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig<br />
kristallisierte sich heraus, dass gerade die Sportstätten sehr oft als Treffpunkt für<br />
Jugendliche dienen. Als Beispiel wurden Fußballplätze, Schwimmbäder oder<br />
Badeseen genannt. Auch Vereine und Brauchtum spielen für Jugendliche eine<br />
wesentliche Rolle. In fast allen Musikkapellen, Feuerwehren und<br />
Brauchtumsgruppen im <strong>Pongau</strong> wird viel Wert auf die Einbindung der jungen<br />
Menschen gelegt und auch gezielt Jugendförderung betrieben.<br />
Weiters wurde die Bildungsmöglichkeit beleuchtet und dabei festgestellt, dass<br />
grundsätzlich sehr viele verschiedene Schulformen angeboten werden, die<br />
technische Richtung (HTL) im <strong>Pongau</strong> aber völlig fehlt und alle Schüler, die diese<br />
Form der Schulbildung wählen, nach Hallein bzw. Salzburg auspendeln müssen.<br />
Dies wird durch schlechte Bus- und Bahnverbindungen zusätzlich erschwert. Ein<br />
HTL-Standort im <strong>Pongau</strong> wird schon sehr lange diskutiert, allerdings ohne Erfolg.<br />
In vielen kleineren Gemeinden gibt es keine Möglichkeiten mehr für Jugendliche,<br />
sich zu treffen. Jugendräume werden oft nicht gut angenommen bzw. sind nur dann<br />
sinnvoll, wenn diese betreut sind. Oft gibt es vor Ort keine Diskotheken oder Bars<br />
und die Jugendlichen müssen zum Weggehen in andere Orte ausweichen. Als<br />
Zentrum wurden hier St. Johann für den Salzach-<strong>Pongau</strong> und Flachau für den Enns-<br />
<strong>Pongau</strong> genannt. Sehr positiv hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang der<br />
„Nachtschwärmer“ (Diskobus), der die Jugendlichen sicher und günstig von A nach<br />
B bringt.<br />
In der zweiten Diskussionsrunde konnten wir endlich auch einen Jugendvertreter bei<br />
uns am Tisch begrüßen und mit ihm die bereits erarbeiteten Themen nochmals<br />
durchgehen. Grundsätzlich war er mit den Ergebnissen zufrieden, betonte jedoch,<br />
dass die Partizipation der Jugend in den Gemeinden meist schlecht bis nicht<br />
vorhanden sei. Er stellte zur Diskussion, ob die Vereine für die Jugend wirklich so<br />
wichtig sind. Weiters gab er zu bedenken, dass jeder Jugendliche anders ist und es<br />
das Angebot für Jugendliche nicht gibt.<br />
Dokumentation: Michaela Frahndl, <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
3) Karte der BESONDEREN WERTE<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Nach einer ausführlichen Diskussion wurde am Tisch mit der „Karte der besonderen<br />
Werte“ festgestellt, dass es sehr schwierig ist, besondere Werte zu definieren,<br />
die nicht den ganzen <strong>Pongau</strong> betreffen. Die TeilnehmerInnen waren der Ansicht,<br />
dass es wichtig ist, zuerst Werte zu definieren, die für den ganzen <strong>Pongau</strong> wichtig<br />
sind, um dann aufzuzeigen, für welche Orte diese besonderen Werte zutreffen.<br />
Einer der wichtigsten vorhandenen besonderen Werte erschien der Gruppe die<br />
intakte Natur. Diese findet sich über den ganzen <strong>Pongau</strong> verstreut, allerdings<br />
besonders in den Seitentälern und den eher abgelegenen Orten. Das Ergebnis lässt<br />
den Schluss zu, dass die Lebensqualität in den großen Zentralorten und in jenen<br />
Gemeinden mit Industriestandorten geringer ist als jene in den kleineren<br />
Gemeinden. Ein für die TeilnehmerInnen wichtiger Wert war die hohe Lebensqualität.<br />
Diese Markierung wurde sowohl an mach große als auch an kleine<br />
Gemeinden vergeben und ist nur als persönliche Einschätzung der<br />
Gruppenmitglieder zu sehen. Dass an mache Gemeinden mit einer sicherlich<br />
ebenso hohen Lebensqualität kein Punkt vergeben wurde, liegt nur daran, dass<br />
nicht aus allen Gemeinden/Kleinregionen Vertreter/BewohnerInnen an der<br />
Erarbeitung dieser Karte mitgewirkt haben. Wichtig war der Gruppe auch, Bildung,<br />
Gesundheit und besondere soziale Einrichtungen als besondere Werte<br />
anzuführen. Hierunter fallen einerseits die allgemein- und berufsbildenden höheren<br />
Schulen und andererseits Krankenhäuser, Ärztezentren soziale Institutionen wie das<br />
Schloss Schernberg und die Lebenshilfe.<br />
Neben Brauchtum sind es auch Kulturdenkmäler und Kulturzentren, die den<br />
besonderen Werten zugeordnet wurden und die es laut den an dieser Karte<br />
arbeitenden Personen zu erhalten gilt.<br />
Weitere dieser Gruppe wichtige besondere Werte sind das Trinkwasservorkommen,<br />
die Nahversorgung, die Sicherheit und die Nahversorgung im<br />
Bereich Öffentlicher Personennahverkehr. Es wurde festgestellt, dass es sich bei<br />
diesen Punkten um Grundbedürfnisse der Bevölkerung handelt, allerdings zeichnet<br />
sich bei allen 4 Werten eine negative Entwicklung im <strong>Pongau</strong> ab. In der Karte<br />
wurden jene Orte markiert, wo es eine unzureichende Versorgung zB im Bereich<br />
Nahversorgung gibt bzw. wo sich abzeichnet, dass in Zukunft dieser Wert nicht<br />
mehr ausreichend vorhanden sein wird. So stand zB die Frage im Raum was<br />
passieren wird, wenn der letzte vorhandene Nahversorger in einer Gemeinde<br />
schließt.<br />
Dokumentation: Christiana Bergher, <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
4) Karte der MOBILITÄT UND BEWEGUNG<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Öffentlicher Verkehr<br />
− Ziel aus der Region ist der Raum St.Johann / Bischofshofen und die Stadt Salzburg<br />
− Angebot im Salzachtal ist zufriedenstellend, die Verbindung nach Salzburg Stadt ist<br />
allerdings im Vergleich zum Auto nur von Bischofshofen aus attraktiv<br />
− Verbindungen aus/in die Seitentäler sind schlecht, und werden seitens der<br />
Verkehrsunternehmen sukzessive reduziert<br />
− Eine Direktverbindung Altenmarkt – St. Johann (über Wagrain) wäre sehr wichtig<br />
fehlt aber fast vollständig<br />
− früher vielfach vorhandene und viel genutzte Firmenbusangebote (Atomic, Liebherr,<br />
...) wurden alle eingestellt<br />
− Angebotsreduktion geht Hand in Hand mit Reduktion der<br />
Nahversorgungseinrichtungen (z.B. Kleinarl)<br />
− Jugendnachttaxis sind relativ stark ausgelastet<br />
Radwege / Wanderwege<br />
− es gibt einige / relativ stark frequentierte Radwege wobei dazwischen noch einige<br />
Verbindungsabschnitte fehlen<br />
− gemeinsames Auftreten / Ausbau und Bewerbung der Radwege fehlt bislang<br />
− viele stark frequentierte Wanderrouten<br />
motorisierter Individualverkehr<br />
− generell wird kein Ausbaubedarf gesehen<br />
− es gibt ein paar Knackpunkte im Tourismusverkehr (blaue Punkte), wobei allgemein<br />
bewusst ist, dass die Probleme hier nur an ein paar wenigen Tagen im Jahr<br />
auftreten („wenn man darauf Rücksicht nehmen würde wäre es in 99% der Fälle<br />
überdimensioniert“)<br />
− Autobahn: Lärmproblem trotz Lärmschutzwänden aufgrund der Topografie (kein<br />
Lärmschutz für höher gelegene Bereiche Möglich), schnelle Verbindung nach Stadt<br />
Salzburg wird positiv gesehen (Hinweis, dass relativ viel auch dorthin zum<br />
Einkaufen gefahren wird kommt mehrmals)<br />
− Motorradstrecken: werden sehr skeptisch gesehen, da starke Belästigung für<br />
Anrainer und alle anderen Verkehrsteilnehmer in diesen landschaftlich sehr<br />
attraktiven Streckenabschnitten.<br />
− Detail Kino St.Johann: „... früher sind alle nach Salzburg ins Kino gefahren, haben<br />
sich aber weil das doch relativ weit ist abgesprochen und sind dann gemeinsam in<br />
einem Auto gefahren, jetzt fährt jeder alleine nach St.Johann ins Kino, und das noch<br />
dazu öfter als bisher ...“<br />
Dokumentation: Sebastian Reinberg, TRAFICO<br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
5) Orte der FRAUEN UND MÄDCHEN<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
− Es wurden insbesondere Orte der Frauen gesucht – spezielle Orte für Mädchen<br />
wurden nur schwer gefunden, diese werden eher den Orten der Jugend zugeordnet<br />
− Orte der Frauen finden sich vor allem in den Familien<br />
− Darüber hinaus wurden in erster Linie Arbeitsplatzangebote bzw.<br />
Ausbildungsangebote, die einen hohen Frauen- /Mädchenanteil aufweisen, als<br />
Orte der Frauen und Mädchen identifiziert:<br />
o Frauenarbeitsplätze im Tourismus<br />
o Kinderbetreuung – Kindergärten<br />
o Schulen (z.B. Tourismus- und Hotelfachschulen Bad<br />
Hofgastein, Schihauptschule Bad Gastein, Elisabethinum<br />
St. Johann): Schulleiterinnen, Lehrerinnen, hoher<br />
Schülerinnenanteil<br />
o Heilpädagogische Fördergruppe Eben<br />
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o Landwirtschaft (Bäuerinnen)<br />
o Seniorenwohnheime - Pflegeberufe<br />
o Handel<br />
o Krankenhaus Schwarzach<br />
o Krankenpflegeschule<br />
o aber auch klassische Frauenberufe wie<br />
Friseur,…<br />
Eine besondere Bedeutung wird Frauenarbeitsplätzen im Tourismus (in<br />
Familienbetrieben) und in der Landwirtschaft beigemessen – da hier „Beruf“ und<br />
Familie relativ gut zu vereinbaren sind; andererseits sind gerade die im Bereich<br />
Tourismus üblichen Arbeitszeiten (Gastronomie, Hotelerie) kaum mit entsprechenden<br />
Kinderbetreuungsangeboten vereinbar.<br />
Frauenberatungsstellen:<br />
Beratungsangebot für Frauen im <strong>Pongau</strong> ist sehr gut, es gibt viele Anlaufstellen,<br />
diese werden jedoch eher weniger in Anspruch genommen<br />
− <strong>Pongau</strong>er Frauen Zentrum Kokon als Beratungs- und Begegnungszentrum für<br />
Frauen<br />
− Frau und Arbeit (AMS)<br />
Kleine Schwestern von Bethlehem – als besonderer - von Frauen - geprägter Ort<br />
Es gibt einige Orte der „bedeutenden Frauen im <strong>Pongau</strong>“ - u.a.:<br />
o Kleinarl: A. Moser-Pröll<br />
o Radstadt: E. Schneider – Kultur<br />
o Radstadt: Kapellmeisterin<br />
o Filzmoos: Johanna Maier, B. Passrucker<br />
o Pfarrwerfen: Petra Kronberger<br />
o Bischofshofen: Saller Wetti<br />
o St. Veit: Renate Mayr<br />
o Dorfgastein: Heidi Rest-Hinterseer<br />
Als weitere Orte der Frauen wurden genannt, jedoch nicht verortet:<br />
− Frauenorganisationen /-bewegung (politisch, unpolitisch)<br />
− Kirche als Ort der Frau (Mitarbeit in der Pfarre, Ministrantinnen)<br />
Wichtig für Frauen sind auch „Plätze der Kommunikation“ wie z.B. Frauenstammtische,<br />
Frauenfrühstück, Ski-Damentage, Turngruppen, Eltern-Kind-Zentrum,<br />
Mutter-Kind-Turnen, Frauenchöre,…<br />
Spezielle Projekte für Frauen und Mädchen:<br />
− Mentorinnenprojekt speziell für Gemeindevertreterinnen (wird derzeit als LEADER-<br />
Projekt beantragt), Kompass: Berufs- und Bildungsberatung für Mädchen.<br />
Dokumentation: Stefanie Zobl, Regioplan Ingenieure
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6) Karte der WIRTSCHAFTLICHEN DYNAMIK<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Unsere mentale Landkarte wurde in sechs Wirtschaftsbereiche untergliedert:<br />
− Tourismus<br />
− Handel<br />
− Gewerbe<br />
− Industrie<br />
− Gesundheit<br />
− Land- und Forstwirtschaft<br />
Wobei Tourismus fast in allen <strong>Pongau</strong>er Gemeinden vorhanden ist, verstärken sich<br />
andere Wirtschaftsbereiche auf einzelne Orte: z.B. Gesundheit = Bad Gastein, Bad<br />
Hofgastein, Schwarzach/St. Veit (kleiner Teil in Schwarzach und Goldegg).<br />
Industrieschwerpunkte sind in den Gemeinden Werfen, Bischofshofen, St. Johann,<br />
Schwarzach und Altenmarkt anzutreffen.<br />
Die derzeitige Wirtschaftsdynamik ergibt sich aus der Dezentralisierung von den<br />
Gemeinden in die Schwerpunktregionen Bischofshofen/St. Johann und<br />
Altenmarkt/Radstadt.<br />
Aufgrund dieser Dynamik ergeben sich folgende Wünsche:<br />
− Finanzausgleich an die Gemeinden, da sie aufgrund der Zentralisierung finanzielle<br />
Einbußen erleiden müssen.<br />
− Absicherung bestehender Betriebe.<br />
− Erhaltung einer kleinteiligen Landwirtschaft<br />
− Gute (v.a. technische) Ausbildung vor Ort<br />
− Änderung der Siedlungsgrenzen mit Berücksichtigung der Wünsche der Gemeinden<br />
Dokumentation: Manuela Hufnagl, ÖSB<br />
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7) Karte der FREIRÄUME UND LANDSCHAFTEN<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
In der ersten Runden gestalteten vor allem VertreterInnen aus dem Bereich<br />
Tourismus die Karte, die in der zweiten Runde durch Experten aus den Bereichen<br />
Umwelt und Landwirtschaft ergänzt wurde.<br />
Bei der Gestaltung der Kalte wurden folgende Themen beraten:<br />
− Landschaft und Tourismus, Erholung für Einheimische<br />
− Landwirtschaft und spezifische Bewirtschaftungsformen<br />
− Wertschöpfung/Produkte im Zusammenhang mit Nutzung der Ressource Holz<br />
(Wald)<br />
− Markante Landschaftsräume und Veränderungen der Landschaft<br />
Landschaft und Tourismus, Erholung (blaue Signaturen):<br />
Neben den wichtigsten Aussichtspunkten in der Region (Heukareck, Schneeberg,<br />
Ennskraxn, Lackenkogel, Forstauwinkel, Rossbrand, Hochgründeck, Genzkopf,<br />
Hochkönig) wurden auch die bedeutsamsten Landschaftsräume (Gebirgszüge) in<br />
die Karte eingetragen.<br />
Durch die zum Teil intensive touristische Nutzung wurden ergänzend Tourismuszentren<br />
identifiziert, wo „Landschaft“ und „Infrastruktur für den Tourismus“ aufeinander<br />
abgestimmt werden (müssen).<br />
Zusätzlich zu den touristischen Zentren wurden jene Freiräume ausgewählt, die mit<br />
dem Rucksack erwandert werden müssen - „sanfter Tourismus“ - sowie Orte, die<br />
Freiraum und Landschaft brauchen (z. B. Krankenhäuser, Kuranstalten). Diese<br />
Bereiche haben einen hohen Stellenwert für die Erholung der Einheimischen.<br />
Veränderungen der Landschaft wurden im Bereich von Steinbrüchen, Kraftwerken<br />
und Deponien festgestellt. (orange Signaturen)<br />
Uferlandschaften und Wasserfälle werden als markante Landschaftsräume bewertet<br />
– Entlang der Salzach werden ausgewählte Abschnitte bereits touristisch<br />
genutzt (Zillenschifffahrt Werfen - Stegenwald)<br />
Als Flächen für die Landwirtschaft wurden vor allem die Hangbereiche / Berglandwirtschaft<br />
(Landschaftspflege) mit den Almen sowie Möglichkeiten zur Vermarktung<br />
von Spezialprodukten (Schaffleisch, Wolle) beraten.<br />
Beim Thema „Holz“ und „Wald“ als Teil der Landschaft wurde auf die Bedeutung<br />
als „Ressource“ für die Region hingewiesen und die bestehenden Biomassekraftwerke,<br />
Wärmeschiene (Bestand und Planung) verortet.<br />
Entlang der Talräume wurden vor allem Punkte zum Thema Verarbeitung, Ressourcennutzung<br />
(z.B Holzverarbeitungsbetriebe) und Landschaftsveränderung gesetzt.<br />
Dokumentation: Claudia Schönegger, Regioplan Ingenieure<br />
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8) Orte der KRAFT UND BESINNUNG<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Gesammelt wurden Orte, die einem Menschen persönlich Kraft spenden, wo man<br />
zur Ruhe kommt, dazu zählen z.B.<br />
− Orte mit Aussicht: Hochkönig, Hochgründeck mit Vinzenzweg und Kapelle (der „heilige<br />
Berg des <strong>Pongau</strong>“), Rossbrand „gewaltiger Rundblick – dem Himmel nahe“;<br />
− Ruhezonen: Blühnbachtal, Forstautal, Nationalparkgebiet, die „Kinderalm /St. Veit<br />
− Kirchen und sakrale Orte z.B. Lorettokirche in Radstadt mit Kaiserpromenade, die<br />
Böckstein Wallfahrt (Bad Gastein). Dazu gehören auch Kleindenkmäler wie Kapellen<br />
und Wegkreuze in der Kulturlandschaft.<br />
− Orte mit besonderer landschaftlicher Schönheit: Talschlüsse z.B. rund um den Jägersee<br />
(Kleinarltal) oder Seen wie z.B. die Paar-Seen, Tappenkarsee,<br />
Johanniswasserfall, der Dorfer Himmel (Gasteiner Tal „weg von der Welt“)<br />
− Gasteiner Heilstollen, warme Quellen (die weit über das Gasteinertal hinausreichen)<br />
− Orte, die bereits früh besiedelt wurden oder Siedlungen, die aus dem frühen<br />
Bergbau entstanden bzw. frühere Abbaugebiete z.B. ehem. Kupferzeche Larzenbach,<br />
Bergbau im Gasteinertal, Bockhart (Gold- und Silberzeche, Bad Gastein).<br />
− Kulturdenkmäler und Naturdenkmäler: Burg Hohenwerfen, Welt der Höhlen<br />
(Eisriesenwelt), Entrische Kirche (mit Wallerkapelle Dorfgastein), Liechtensteinklamm,<br />
Salzachöfen, Ruine Bachsfall (Gesundheitsweg, ehem. Kupferabbau).<br />
− Bewegungslinien und Bereiche des Übergangs wo durch Aktivitäten und „den<br />
Übergang in andere Sphären“ Kraft entsteht, z.B. Teile der alten Römerstraße, alte<br />
Handelswege (Samerwege), die Tauernpässe (z.B. Korntauern), Fulseck Kraftweg<br />
(Dorfgastein)<br />
− Orte oder Gegenden, die weitgehend naturbelassen sind, d.h. wo man durch die<br />
ursprüngliche Natur Kraft tanken kann. Bereiche des Nationalpark, Urwald (Ahorne<br />
mit gewaltigem Stammumfang) beim Lammer Ursprung, Seehöhe ca. 1000m), die<br />
hohen Tauern, Natura 2000 Gebiete<br />
Vor allem in der zweiten Runde entstand die Diskussion, ob es überhaupt noch<br />
ruhige „Rückzugsgebiete“ für die einheimische Bevölkerung in „Talnähe“ gibt – z.B.<br />
die Almen etwa das Großarltal wären wegen des großen Andrangs schon gar nicht<br />
mehr als ruhige Ausflugsziele attraktiv.<br />
Einige der oben genannten Orte wären auch für den Fremdenverkehr besser<br />
nutzbar. Stichwort Saisonverlängerung und Nutzung der Infrastruktur im Sommer<br />
Als Beispiele wurden genannt das „Hexenwasser“ in Söll in Tirol, der „mystische<br />
Wildseeloder“<br />
Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang aber auch darüber ob „alles“ vermarktet<br />
bzw. genutzt werden müsse.<br />
Dokumentation: Stefan Klingler, stadtland<br />
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9) Karte der VERÄNDERUNGEN<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Als wesentliche Punkte wurden genannt (ohne Prioritäten):<br />
1. Übergang vom Individualtourismus zum Massentourismus<br />
2. Entwicklung eines gewissen Wohlstandes<br />
3. Mobilität bewirkt Pendlertum<br />
4. Intakte Ortsstrukturen gehen verloren<br />
5. Verlagerung der Arbeitsplätze im primären Sektor zum sekundären und tertiären<br />
6. Aus Vollerwerbsbetrieben in der LW werden Nebenerwerbsbetriebe<br />
7. Die Forstwirtschaft erlangt eine neue Bedeutung als Energielieferant<br />
8. Die Jugend tendiert wieder zurück ins Dorf.<br />
War bis zu den 60-Jahren der Fremdenverkehr noch vom Individualtourismus geprägt,<br />
beginnt ab dann eine enorm starke Zunahme des Massentourismus. Folgen<br />
sind eine starke Bautätigkeit, eine Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes.<br />
Damit im Zusammenhang entsteht natürlich ein gewisser Wohlstand (Punkt 2).<br />
Ein weiterer wesentlicher Punkt der Veränderung liegt im Wandel der landwirtschaftlichen<br />
Betriebsstrukturen. Waren vor dem 2. Weltkrieg die Bauern großteils<br />
noch Selbstversorger, tritt mit beginnenden Wohlstand und Mechanisierung eine<br />
totale Veränderung ein:<br />
− Durch die Maschinen in der Landwirtschaft werden Arbeitsplätze frei gesetzt,<br />
− die beginnende Mobilität ermöglicht das Pendlertum in die Bezirkszentren<br />
− die noch vorhandene Beziehung zum Heimatort (an sich positiv, vor allem für das<br />
Vereinswesen) und der Wohlstand lässt das Einfamilienhaus entstehen und damit<br />
auch eine enorme Zersiedelung.<br />
− Eine falsch verstandene Raumordungspolitik (weichende Kinder sollen am Wochenende<br />
am elterlichen Hof aushelfen) lässt mit der „Einzelbewilligung“ der Zersiedelung<br />
Tür und Tor offen.<br />
− Die landw. Betriebe werden großteils Nebenerwerbsbetriebe.<br />
− Die landw. Produktionsflächen reduzieren sich auf maschinengerechte Flächen, dadurch<br />
auch zunehmende Verwaldung der Hangflächen und eine starke Veränderung<br />
des Landschaftsbildes.<br />
Ein wichtiger Punkt, der nicht angesprochen wurde in der Gruppe, scheint mir noch,<br />
die Veränderung in der Struktur der Handwerksbetriebe zu liegen. Gab es vor dem<br />
Krieg noch fast in jedem Ort einen Schuster, Schneider etc., oder diese Handwerker<br />
kamen auf den Hof und haben den selbst gepflanzten und versponnenen Hanf zu<br />
Leinen verwebt, die Schneiderin kam jeden Winter und es gab neue „rupferne“<br />
Hemden, das Leder wurde zu Schuhen verarbeitet. Aus den „Selbstversorgern“<br />
wurde der Konsummensch. Die langen Winterabende wurden mit Spinnen und anderen<br />
Handarbeiten verbracht. Das Spinnrad ist nur noch im Heimatmuseum zu finden.<br />
Dieser Entwicklung fielen auch zwischenmenschliche Beziehungen zum Opfer,<br />
die durch Fernsehen und Events bzw. Heimatabende für die Gäste ersetzt werden.<br />
Dokumentation: Ferdinand Aichhorn<br />
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10) Karte des KONSUMS<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Orte des Konsums finden sich in allen <strong>Pongau</strong>er Gemeinden zu verschiedenen<br />
„Branchentypen“ wie z.B. Lebensmittel, Technische Produkte, Textilien,<br />
Einrichtungshäuse, Tankstellen sowie zu den Bereichen Unterhaltung/Kultur,<br />
Sport/Freizeit sowie Gesundheit.<br />
Darüber hinaus wurden zum Thema „Konsum im <strong>Pongau</strong>“ folgende Grundanliegen<br />
gesammelt:<br />
− Der Grosse frisst den Kleinen<br />
− Wieviel Verkaufsfläche verträgt der <strong>Pongau</strong>?<br />
− Zu viele Fetzengeschäfte<br />
− Druck auf die Gemeinden bei Umwidmung<br />
− Parkplatzproblem<br />
− Erweiterung der SBS Werbegemeinschaft auf andere Regionen<br />
− Konsum in der Stadt -> Lösung durch Verkehrskonzepte<br />
− Zukunft: Konsumorientierte Betr. nur im Ortszentrum wichtig -> Lebensmittelmärkte<br />
Dokumentation: Stefanie Zobl, Regioplan Ingenieure<br />
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11) Orte des WISSENS UND DES LERNENS<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Auffallend viele Museen (Bergbau, Heimat, …) wurden als Wissens- und<br />
Lernquellen definiert. Betriebliche Weiterbildung, geballtes Fach- bzw. Branchen-<br />
Knowhow wurde als Mangel erlebt. Außer der Firma Liebherr (Bischofshofen) und<br />
Albatools wurden keine Firmen als Innovationsmotoren genannt.<br />
Liebherr initiiert bzw. versucht seit mehreren Jahren ein technisches Kolleg zu<br />
initiieren. Ein Zustandekommen ist in Reichweite und gilt als großer<br />
Hoffnungsträger.<br />
Die Orte des Wissens und der Bildung begrenzen sich auf die Schulausbildung,<br />
besonders im Tourismus, der Krankenpflege und des Sports (Sport-Haupt-Schulen).<br />
Betriebliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Qualifizierungsverbände waren<br />
keine Bekannt.<br />
Sie wurden aber als äußerst notwendig erachtet.<br />
Bildungseinrichtungen wie Wifi, VHS, … wurden nicht genannt und beim<br />
Nachfragen waren keine genauen Standorte bekannt.<br />
Die Fortbildungsaktivitäten des AMS wurden als zu sehr tourismuslastig empfunden.<br />
Dokumentation:Harald Prant ÖSB<br />
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12) Karte der BARRIEREN UND HINDERNISSE<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
In der ersten Runde wurde vor allem die Problematik der räumlichen Enge des<br />
<strong>Pongau</strong> (Tälerstruktur, Baulandeinschränkungen, etc.) diskutiert. In der zweiten<br />
Runde wurde auf institutionelle Hemmnisse (fehlende Kooperationen, Denken in<br />
Kleinregionen etc.) fokussiert.<br />
Räumliche Barrieren und Hemmnisse<br />
− Tälerstruktur ist ein Hemmnis für die bauliche Entwicklung (vor allem wegen dem<br />
Mangel an Bauland)<br />
− Verschärft wird die Problematik durch die Verordnung neuer Gefahrenzonenpläne,<br />
die weite Bereiche der Täler als nicht bebaubar definieren<br />
− Bemängelt wird der bürokratische Aufwand der Raumordnung bei Umwidmungen<br />
(Gutachten, Zeitverzug, finanzielle Belastungen)<br />
Barrieren und Hemmnisse bei Verkehr und Mobilität<br />
− Allgemein als größter Mangel erkannt wird die schlechte Anbindung der Seitentäler<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere wenn man bedenkt, dass viele<br />
zentrale Funktionen in den Zentralräumen des <strong>Pongau</strong> konzentriert sind<br />
− Nahversorgung in kleineren Gemeinden wird teilweise schlechter (ausgenommen<br />
Tourismusgemeinden)<br />
− Bahnverbindungen im Ennstal und Gasteinertal werden immer schlechter<br />
− Verlärmung durch die Autobahn<br />
− Straßennetz ist ausreichend ausgebaut, Staus an Spitzenwochenenden sind kein<br />
Problem<br />
Geistige Hemmnisse und Barrieren<br />
− Pass Lueg als historische Barriere (Grenze) immer noch sehr präsent<br />
− Das Denken in Teilregionen ist immer noch verbreitet: Gasteinertal, Enns-<strong>Pongau</strong>,<br />
Salzach-<strong>Pongau</strong><br />
− Besonders abgetrennt erscheinen das Gasteinertal und die Gemeinde Goldegg der<br />
Sonnenterasse (letztere Gemeinde verhält sich „arrogant“)<br />
− Historisch gewachsene Einzugsbereiche der Zentren am Beispiel der Gemeinde<br />
Wagrain: östlich des Hauptortes nach Radstadt orientiert, der Rest nach St.Johann<br />
− Teilweise wird auch innerhalb einer Gemeinden „in Ortschaften“ gedacht: Beispiel<br />
die Feuerwehrhäuser Reitdorf und Flachau<br />
− In einigen Gemeinden wird der Fraktionszwang und parteipolitisches Denken als<br />
Hindernis genannt<br />
− Die Gemeinden sind zu wenig vernetzt und kooperieren zu wenig<br />
− Zum Teil besteht Angst, dass „kleinere“ Gemeinden von „größeren“ dominiert<br />
werden (Beispiel dafür: keine Tourismuskooperation zwischen Wagrain und Kleinarl)<br />
Es fehlt eine technische Ausbildungsmöglichkeit im <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation: Helmut Koch, TRAFICO<br />
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13) Orte des ZUSAMMENKOMMENS<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Grundsätzlich wurde festgestellt, dass das „Zusammenkommen“ in allen Lebensbereichen<br />
eine wesentliche Rolle spielt. Egal ob in Schule oder Beruf (Schule<br />
bzw. Arbeitsplatz) oder in der Freizeit (angesprochen wurde hier die Bedeutung<br />
einer guten und funktionierenden Wirtshauskultur ebenso wie die Wichtigkeit der<br />
Dorffeste).<br />
Darüber hinaus wurde unterschieden zwischen Orten des Zusammenkommens,<br />
die vorwiegend für Einheimische eine Rolle spielen, Orte des Zusammenkommens,<br />
wo sich in erster Linie Urlaubsgäste zusammenfinden und jene Orte<br />
des Zusammenkommens, die von beiden frequentiert werden.<br />
Die Orte des Zusammenkommens sind ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen<br />
Stärkung, ist das Zusammenkommen doch meistens mit dem Kauf von<br />
Waren/Gütern (Einkaufen) bzw. dem Konsum generell (Gastronomie, Tourismus)<br />
verbunden.<br />
Zum Schluss drehte sich die gesamte Diskussion um die Tatsache, dass das<br />
Zusammenkommen grundsätzlich ermöglicht werden muss, die wichtigste Rolle<br />
spielt hier die Mobilität im Allgemeinen, der Öffentliche Nahverkehr im<br />
Besonderen.<br />
Sollten die „Kultur“ des Zusammenkommens nicht ermöglicht werden könne,<br />
droht ein wesentliches Stück Lebensqualität in der Region verloren zu gehen, die<br />
Abwanderung in Richtung Zentralraum würde unterstützt werden.<br />
Dokumentation: Stephan Maurer, <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
14) Karte der KULTUR<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Das kulturelle Angebot im <strong>Pongau</strong> umfasst<br />
− eine Vielzahl von Museen – in nahezu jeder Gemeinde<br />
− gelebtes Brauchtum und Volkskultur: örtliche Vereinen wie Blasmusik, Chöre,<br />
Trachtenvereine, Theater, Schützen, Schnalzer,…<br />
− große und kleine Kultur – und Veranstaltungszentren mit breitem<br />
Veranstaltungsspektrum von der Klassik bis zur Moderne (große<br />
Veranstaltungszentren für ca. 500 Personen finden sich in St. Johann, Bad<br />
Hofgastein, Bad Gastein, Bischofshofen und Zauchensee, kleinere Kultur- und<br />
Veranstaltungszentren für ca. 200 Personen in Werfen, Mühlbach, Goldegg,<br />
Altenmarkt und Radstadt)<br />
− wiederkehrende Events<br />
− Theater- und Laienschauspielplätze (Bad Hofgastein, Goldegg, Bischofshofen, St.<br />
Johann, Werfenweng, Radstadt)<br />
− Kulturvereine (Bad Gastein, Bad Hofgastein, Goldegg, St. Johann, Werfen,<br />
Bischofshofen, Altenmarkt und Radstadt)<br />
− Galerien und Ausstellungen (Bad Hofgastein, Bischofshofen, Werfenweng, Goldegg,<br />
Werfen,…)<br />
− sowie Kunst- und Kulturschaffende<br />
Dokumentation: Stefanie Zobl, Regioplan Ingenieure<br />
1. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation zu den<br />
„Zukunftsbildern“ des <strong>Pongau</strong><br />
Zweite Regionswerkstatt, 4. Mai 2007, Bad Hofgastein<br />
Inhalt:<br />
A) Programm und Ablauf<br />
B) Zusammenfassung nach Themen<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong><br />
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REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
A) Programm und Ablauf der zweiten Regionswerkstatt, 4. 5. 2007<br />
Programm<br />
15.00 Willkommen<br />
Bgm. Benedikt Lang<br />
Bad Hofgastein, Obmannstv. des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong><br />
15.10 Vorstellung: Planungsteam, REK <strong>Pongau</strong>, Programm<br />
15.20 Kurzberichte des Fachteams zu den Themen:<br />
Mobilität, Energie<br />
Landschaft + Naturraum Klimawandel<br />
Bauland, Siedlungsentwicklung, Bodenpreise, …<br />
Wirtschaft und Arbeit, Bildung, Qualifizierung<br />
Kinderbetreuung, „Jugend“, „Alter“<br />
Kooperationen<br />
15.45 Kurzfilm: Interviews mit Passanten aus dem Pogau:<br />
Subjektive Vorstellungen zur Zukunft im <strong>Pongau</strong><br />
16.00 Open Visions:<br />
Arbeiten an Visionsstationen, begleitet durch das Planungsteam<br />
16.45 Vernetzungsrunde: Statements aus der Runde der<br />
TeilnehmerInnen<br />
16.45 Open Visions: Ergänzungsrunde<br />
Arbeiten an Visionsstationen, begleitet durch das Planungsteam<br />
17.30 Einblicke in die Visionsstationen<br />
Zusammenfassung: durch die BetreuerInnen der Stationen<br />
17.45 Abschluss (Regionsaufstellung)<br />
“Euphorische Optimisten – Optimisten, Pessimisten, ---<br />
Ab 18.00 Freie Diskussion in Kleingruppen<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
Ablauf<br />
Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von der Zukunft. Um den <strong>Pongau</strong> zukunftsorientiert<br />
entwickeln zu können, ist es notwendig diese Erfahrungen und Wahrnehmungen der BewohnerInnen<br />
zu erfahren. TeilnehmerInnen aus verschiedenen Bevölkerungs- und Interessenskreisen<br />
waren bei der 2. Regionswerkstatt dazu eingeladen, ihre persönlichen Zukunftsbilder zum <strong>Pongau</strong><br />
an „Visionsstationen“ mit den anderen TeilnehmerInnen zu diskutieren und festzuhalten.<br />
An insgesamt 10 „Visionsstationen“ wurde über die Zukunft diskutiert:<br />
• Mensch und Lebensalltag 2030, Innergebirg und in der „Stadt am Land“<br />
• Gemeinden kooperieren, 2030 ist Kirchturmpolitik verpönt - es wird aktiv kooperiert<br />
• Der <strong>Pongau</strong> von „Außen“ 2030, Wie wird der <strong>Pongau</strong> anderswo wahrgenommen?<br />
• Der <strong>Pongau</strong> als der Teil der Welt, Aktiv im Weltgeschehen<br />
• Mobilität 2030, Wie wollen wir uns im Jahr 2030 bewegen?<br />
• Tourismus 2030<br />
• Wirtschaft 2030<br />
• Wissen und Können 2030, Was muss ein Mensch heute lernen, um 2030 zu bestehen?<br />
• Natur und Landschaft 2030<br />
• Landwirtschaft – Qualitätsprodukte<br />
Bevor man ans Diskutieren und Sammeln ging, informierte das Planungsteam die TeilnehmerInnen<br />
zu wichtigen Entwicklungen im <strong>Pongau</strong>. Ein kurzer Film (Befragung von <strong>Pongau</strong>erInnen zur Zukunft<br />
im <strong>Pongau</strong>) diente als Impuls für die folgenden Diskussionen an den Visionsstationen.<br />
Jede Visionsstation war mit einem kurzen, manchmal etwas provokanten Text zu möglichen, wünschenswerten<br />
oder idealen Entwicklungen, einem so genannten „future briefing“ ausgestattet.<br />
Dieser diente als Einstieg ins Thema.<br />
Die TeilnehmerInnen konnten frei von Station zu Station wandern, um mit anderen TeilnehmerInnen<br />
zum jeweiligen Thema zu diskutieren oder um ihre Anliegen oder Einschätzungen auf Plakaten<br />
zu notieren. Die BetreuerInnen der Stationen verfolgten die Diskussion mit. Ihre Zusammenfassung<br />
sowie die Abschrift der Plakate lesen Sie bitte unter B) Zusammenfassung nach Visionsstationen.<br />
Zusatznutzen: Vernetzung<br />
Die Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion der eigenen Gedanken wurden intensiv<br />
genutzt und rege in die Dokumentation der Zukunftsvisionen eingebracht. In diesem<br />
Zusammenhang wurde von mehreren TeilnehmerInnen vor allem das „offene Gesprächsklima bei<br />
der Veranstaltung“ positiv bewertet.<br />
Aus den anregenden Diskussionen und Beiträgen auf den Visionsplakaten entstand in kurzer Zeit<br />
ein umfassendes Bild möglicher Perspektiven für den <strong>Pongau</strong>, das eine tragfähige Basis für die<br />
weitere Arbeit zur Konkretisierung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s bietet.<br />
Die Verknüpfung von „hard facts“, wie sie zum Einstieg der Veranstaltung präsentiert wurden, mit<br />
den unterschiedlichen Sichtweisen und persönlichen Erfahrungshintergründe der TeilnehmerInnen<br />
ermöglicht die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen mit „Bodenhaftung“ in der Region.<br />
Die Herausforderungen dazu liegen hoch, zumal sich ein Großteil der TeilnehmerInnen selbst als<br />
positive Realisten positioniert (Regionsaufstellung als Abschluss der Veranstaltung) und<br />
optimistisch in die Zukunft blickt. Diese positive Grundstimmung gilt es zu nützen und das<br />
Engagement für eine gemeinsame Gestaltung der Zukunft zielgerichtet zu unterstützen.<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
B) Zusammenfassung nach Visionsstationen<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Mensch und Lebensalltag 2030<br />
Innergebirg und in der „Stadt am Land“<br />
Future Briefing<br />
Mehr als doppelt so viele Menschen sind über 65 Jahre alt als heute.<br />
Die Lebenserwartung der Männer liegt über 80 Jahren, die der Frauen über 86.<br />
Der Mensch ist auch im Alter noch sehr mobil. Jeder kann Computer bedienen.<br />
Lebensformen und -ansprüche sind „städtisch“. Viele – auch von außerhalb - wollen<br />
trotzdem im „Dorf in der Natur“ wohnen oder dort ihren Lebensabend verbringen.<br />
Frauen und Männer sind in Gesellschaft und Beruf gleichberechtigt.<br />
Haus- und Familienarbeit wird von Männern und Frauen zu gleichen Teilen geleistet.<br />
Die Grenzen zwischen Stadt und Land sind verwischt. Die Kosten für Telefon, Internet<br />
sinken dramatisch: Es wird am Telefon gemeinsam gekocht, das letzte Gemeinderatsprotokoll<br />
diskutiert, ein Buch vorgelesen oder …<br />
Kinder und Jugendliche werden als gleichwertige Partner und ExpertInnen<br />
ihrer Lebenswelt anerkannt und aktiv in Entscheidungsprozesse miteinbezogen.<br />
Viele <strong>Pongau</strong>erInnen sind im Gesundheitstourismus beschäftigt<br />
und profitieren selbst davon.<br />
<strong>Pongau</strong>erInnen sind neugierig, sie wollen was bewegen<br />
und engagieren sich aktiver in der Politik<br />
Oder ….<br />
Future Visions:<br />
Gedächtnisprotokoll: Stefan Klingler (stadtland)<br />
Die ersten TeilnehmerInnen der Station waren eine Gruppe von Frauen, die fand, das Thema „wie<br />
die Menschen leben“ sei wohl das wichtigste, sozusagen eine Synthese der Themen bei den anderen<br />
Stationen. Bald waren Schlagworte aufgeschrieben, die die weitere Diskussion und Sammlung<br />
von Zukunftsbildern beeinflussten. Die Hauptdiskussion drehte sich um Folgendes:<br />
• „Wir müssen stärker in Generationen denken“, d.h. das Leben als Gesamtheit über einzelne<br />
Lebensabschnitte hinweg betrachten und Jung-Mittel-Alt einander näher bringen. Ideen dazu:<br />
- Generationenhäuser (gemeinsame Einrichtungen z.B. Wohnen für und mit Jung und Alt)<br />
- ein verstärktes Engagement Jüngerer bei der Seniorenbetreuung und Altenpflege<br />
- entsprechende Gestaltung des öffentlichen Raums<br />
• „Frauen an die Macht“ d.h. 2030 werden im <strong>Pongau</strong> mehr Bürgermeisterinnen im Amt und mehr<br />
Frauen Spitzenpositionen in Verwaltung und Wirtschaft innehaben. Davon versprach man sich<br />
eine „sozialere“ und tolerantere Ausrichtung der Politik.<br />
• „2030 ist der <strong>Pongau</strong> gegendert“, d.h. auf Gleichbehandlung von Frauen, Männern, Mädchen,<br />
Burschen in Beruf, Arbeit und Freizeit muss in Zukunft mehr Augenmerk gelegt werden.<br />
Um all das zu erreichen, wäre es wünschenswert, folgende Hilfsmittel anzuwenden:<br />
• „Kultur“, d.h. Einrichtungen und Aktionen aller Arten und Varianten von und für Kultur werden<br />
schon ab dem „Kindergartenalter“ verstärkt gefördert. Die Bevölkerung wird einbezogen und soll<br />
möglichst viel mitgestalten und mittragen.<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
• „Werte“, d.h. eine offene und aktive Diskussion zu gesellschaftlichen Fragen und Werten:<br />
Familie, Wurzeln, Respekt, Verantwortung, Reich-Arm, …<br />
• „politisches Engagement“, BürgerInnen beteiligen sich lokal- und regionalpolitisch stärker, d.b.<br />
BürgerInnen in Entscheidungsprozesse stärker einzubinden, bereits in der Schule Interesse für<br />
politische Prozesse zu Wecken und eine demokratische Diskussionskultur zu fördern.<br />
Zusätzlich wurde gefordert, dass die Menschen für ihre Gesundheit und ihre materielle Versorgung<br />
im Alter mehr Verantwortung übernehmen, d. b. eine „Erziehung“ zur bewussten Gesundheitsvorsorge<br />
durch Information und z.B. Bonussysteme.<br />
Future Visions: Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_Nichtberufsbezogene Bildung und Kulturentwicklung wird im gesamten Bezirk in allen Gemeinden als<br />
wichtiger Teil der Gemeindeaufgaben gesetzlich verankert und entsprechend finanziell, personell räumlich<br />
ausgestattet<br />
_Der Lebensalltag und die privaten, wirtschaftlichen und beruflichen Chancen von Frauen, Männern,<br />
Jugendlichen, Kindern sind gerecht und gleichwertig entwickelt und den Bedürfnissen jeder Gruppe genau<br />
angepasst. Dafür gibt es Gesetze und genügend Finanzen damit dies vorrangig umgesetzt werden kann<br />
_gesellschaftliche Verhältnisse so, dass Kinder vor Eltern betreut werden können<br />
_Respekt voreinander<br />
_Diskussion von Werten erforderlich<br />
_transparente Planung und Abgeltung der Infrastruktur durch Gesellschaft<br />
_„KULTUR“ in allen Variationen, fängt im Kleinkindalter an!<br />
Wird verstärkt gefördert: finanziell, personell, politisch, gesellschaftlich<br />
_der ländliche (Lebens)Raum wertvoll wie noch nie<br />
_weniger Verkehr als prognostiziert (Transitbremse)<br />
_wäre wünschenswert: <strong>Pongau</strong>erInnen wollen was bewegen, engagieren sich aktiver in der Politik<br />
_!Kinder , Jugendliche als gleichwertige PartnerInnen und ExpertInnen ihrer Lebenswelt anerkannt<br />
_Neues Biedermeier, Rückzug in die Beschaulichkeit<br />
_Viel Zeit, weniger „Denken in Euro“, viel Liebe und Freude für alle Menschen<br />
_Lebens-Werte: erkennen und bewerten<br />
_wenn der Gipfel erreicht ist kann man nicht höher steigen<br />
_Respekt vor dem Alter – Respekt vor der Jugend<br />
_Generationendenken (muss sein)<br />
_Bürgermeisterinnen<br />
_der <strong>Pongau</strong> ist gegendert (gleichberechtigt)<br />
_der Versorgungsauftrag Kinderbetreuung ist erfüllt? (Schülerbetreuung)!!!<br />
_Streetworker<br />
_Gelebter Integrationsgedanke<br />
_<strong>Pongau</strong> = kinderfreundlich 2 Kinder / Paar (Jung und Alt)<br />
_Öffentlicher Raum für Alt und Jung => Haus für Generationen (öffentliche Einrichtungen gemeinsam)<br />
_Teilzeit der Eltern<br />
_„Der Jugend eine Bleibe“ => <strong>Pongau</strong> bleibt auch für die Jugend lebenswert<br />
_Volkskultur leben und erleben – die Wurzeln nicht verlieren<br />
_Selbstverantwortung für Gesundheit und selbstbewusstes Leben ist gestärkt.<br />
_gesunde jüngere „Alte“ kümmern sich um Hochbetagte<br />
_mehr Engagement der Bürger in regionalpolitischen Angelegenheiten<br />
_small is beautiful!<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Gemeinden kooperieren<br />
2030 ist Kirchturmpolitik verpönt - es wird aktiv kooperiert.<br />
Future Briefing<br />
Die Gemeinden betreiben gemeinsam Verkehrsplanung und Raumplanung<br />
nach verbindlichen Abmachungen.<br />
Jede Gemeinde hat ihre besondere regionale Funktion oder Aufgabe.<br />
Viele kommunale Aufgaben wurden zusammengelegt.<br />
Trotzdem gibt es in jeder Gemeinde eine Ansprechperson „vom Amt“.<br />
Die Gemeinden sparen Geld, das sie für andere Serviceleistungen nutzen.<br />
Dadurch gehen auch keine Arbeitsplätze bei der Gemeinde verloren.<br />
BürgerInnen und PolitikerInnen engagieren sich nicht nur für Ihre Gemeinde<br />
sondern für aktuelle Themen im <strong>Pongau</strong>. Verwaltungsgrenzen zählen nicht,<br />
wenn es Sinn für die Gemeinschaft macht.<br />
Nicht nur in der Region wird kooperiert auch über die Region hinaus<br />
Bund und Land unterstützen und fördern Kooperationen.<br />
Oder …<br />
Welche Kooperationsfelder liegen brach?<br />
Wie weit soll Kooperation gehen?<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Christiana Bergher (<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>)<br />
Die Station „Gemeinden kooperieren“ wurde von einer großen Anzahl an Teilnehmern und<br />
Teilnehmerinnen der Regionswerkstatt besucht. Viele verschiedene Visionen zu diesem Thema<br />
für das Jahr 2030 konnten erfasst werden.<br />
Die Gedanken und Ideen gingen in zwei verschiedene Richtungen – einerseits wurde überlegt,<br />
wie die Verwaltungsapparate „Gemeindeämter“ kooperieren können, andererseits, in welchen<br />
Bereichen die Orte selbst zusammenarbeiten können. Kooperationen im Verwaltungsbereich<br />
könnte es in Hinblick auf eine gemeinsame, einheitliche EDV, auf gemeinsame<br />
Bausachverständige, Rechtsberatung etc. geben. Die Orte selbst könnten u. a. in folgenden<br />
Bereichen kooperieren:<br />
• Feuerwehren<br />
• Freizeitangebote<br />
• medizinische Versorgung<br />
• Kinderbetreuung – vor allem im Sommer<br />
• überregionale Tourismusverbände<br />
(Infostellen sollten dennoch in jeder Gemeinde erhalten bleiben)<br />
• Kulturveranstaltungen<br />
• Recyclinghöfe<br />
• ÖPNV (wie es bereits bisher im Rahmen des <strong>Pongau</strong>-Taktes gehandhabt wird)<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
Es wurde darauf hingewiesen, dass keinesfalls wieder neue Organisationen gegründet werden<br />
sollen. Eventuell notwendige Zusammenschlüsse sollten jedenfalls einer bestehenden<br />
Organisation, wie dem <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>, untergliedert werden.<br />
Aufgeworfen wurde die Idee, gesamte Gemeinden nach dem Beispiel Deutschland und Dänemark<br />
zusammenzuschließen. Allerdings wurde hierzu in Frage gestellt, ob die Zeit im <strong>Pongau</strong> im<br />
Jahr 2030 hierfür schon reif ist. Kooperationen sollten nach Ansicht der Stationsbesucher<br />
keinesfalls auf Kosten der kleinen Gemeinden gehen.<br />
Festgehalten wurde, dass es bereits jetzt Kooperationen der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden gibt, die sehr<br />
gut funktionieren.<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_BürgerInnen und PolitikerInnen engagieren sich nicht nur für Ihre Gemeinde<br />
sondern für aktuelle Themen im <strong>Pongau</strong>. Verwaltungsgrenzen zählen nicht,<br />
wenn es Sinn für die Gemeinschaft macht. => soll Wirklichkeit werden (aber nicht auf Kosten der kleinen<br />
Gemeinden)<br />
_Bund und Land unterstützen und fördern Kooperationen. => sehr wichtiger Aspekt, zielführend und konkret<br />
_Zusammenlegung von Gemeinden? (Beispiele Deutschland, Dänemark) => ist die Zeit hierfür 2030 schon<br />
reif?<br />
_Kongresstourismus<br />
_alle Kooperationen sollen unter eine Dachorganisation gestellt werden<br />
_Energiebereich<br />
_Öffentlicher Verkehr => wie bisher Zusammenarbeit im <strong>Pongau</strong> – Takt<br />
_Freizeiteinrichtungen: Bäder, Sportanlagen<br />
_EDV in Gemeindeämtern<br />
_Pflegeheimverbände<br />
_Recyclinghöfe<br />
_Lokale Identität muss trotz Kooperationen erhalten bleiben<br />
_Feuerwehrwesen<br />
_Steuerausgleich<br />
_Überregionale Tourismusverbände => Infostellen sollen aber in jeder Gemeinde erhalten bleiben<br />
_gemeinsame Bausachverständige<br />
_Versorgungsauftrag: gemeindeübergreifende Kinderbetreuung – Sommerbetreuung<br />
_überregionale Zusammenschlüsse von Frauen in der Gemeindepolitik um Familieninteressen besser<br />
durchsetzen zu können<br />
_gemeinsame Rechtsberatung für die Gemeindeverwaltung<br />
_verstärkte Kooperation in der Erwachsenenbildung sowie im Bereich Kulturentwicklung und Veranstaltungen<br />
_medizinische Versorgung<br />
_Kooperation im Jugendbereich (Beispiel Personal in Jugendzentren)<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Der <strong>Pongau</strong> von „Außen“ 2030<br />
Wie wird der <strong>Pongau</strong> anderswo wahrgenommen?<br />
Future Briefing<br />
Der <strong>Pongau</strong> ist in ganz Europa bekannt und wird bewundert,<br />
weil hier der „Trispagat“ zwischen<br />
Wirtschaft – Ökologie – Demokratischer Gesellschaft gelungen ist.<br />
Der <strong>Pongau</strong> wird als Vorbild-Region gesehen,<br />
_ in der man gerne, sicher und im Wohlstand lebt.<br />
_ in der man „am Puls der Zeit“ ist und trotzdem ruhige Plätze vorfindet<br />
_ sich in „gesunder Natur“ bewegen kann<br />
_ in der man „sein Glück machen kann“<br />
Oder …<br />
Was muss geschehen?<br />
Wie soll der <strong>Pongau</strong> wahrgenommen werden?<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Michaela Frahndl (<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>)<br />
Nach einem etwas zögerlichen Beginn (die meisten Teilnehmer strömten zuerst einmal „Richtung<br />
Buffet“) entwickelte sich rasch eine kleine Gruppe von 2 bis 4 Personen, die die ersten<br />
Schlagworte lieferte. Ganz oben und mit drei Rufzeichen versehen stand „WELTOFFEN“. Damit<br />
verbindet man Offenheit gegenüber Besuchern und Touristen, aber auch Offenheit Neuerungen<br />
gegenüber.<br />
„<strong>Pongau</strong> – Pinzgau – Lungau als Gender – Vorbildregion“ war ebenfalls eines der ersten<br />
Themen, wurde aber nicht näher erläutert.<br />
Relativ lange diskutierte man über „Traditionen und Kultur bewahren -> kein Verkauf unseres<br />
kulturellen Erbes“. Letztendlich hat man sich darauf geeinigt, dass es sehr wichtig ist, unsere<br />
Kultur dem Besucher bzw. Gast zu zeigen und näher zu bringen, dass aber auf jeden Fall<br />
vermieden werden muss, Kultur und Tradition zu „verkitschen“ oder zu verfälschen (Bsp.<br />
Krampuslauf im Februar…), um daraus ein Event für die Gäste zu machen. Der <strong>Pongau</strong> soll 2030<br />
als Kulturregion gesehen und wahrgenommen werden.<br />
Im touristischen Bereich muss gerade in Zukunft auf Qualität statt auf Quantität Wert gelegt<br />
werden. Weiters wurde betont, dass die touristischen Betriebe keinesfalls an ausländische<br />
Investorengruppen verkauft werden dürfen.<br />
Die Wirtschaft soll gestärkt werden. Nach Meinung der Anwesenden wäre es ein Fehler, nur auf<br />
Tourismus zu setzen. Die Mischung aus Tourismus und Wirtschaft ist für unsere Region wichtig<br />
und richtig.<br />
Landwirtschaftlich gesehen muss die Vernetzung von Wirtschaft und Landwirtschaft 2030 besser<br />
funktionieren. Regionale Produkte sollen verstärkt eingesetzt und besser vermarktet werden.<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
Unsere Natur soll 2030 möglichst so erhalten sein, wie sie jetzt ist. Das heißt, so viel zusätzliche<br />
Bebauung wie nötig und sowenig Eingriff in die Natur wie möglich.<br />
Besonders betont wurde, dass der <strong>Pongau</strong> nach außen nicht als Transitstrecke gelten darf.<br />
Die Kulturlandschaft muss auch für Durchreisende erkennbar bleiben.<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_<strong>Pongau</strong> nicht als Transitraum wahrnehmen<br />
_Landschaft und Landwirtschaft muss erkennbar bleiben<br />
_Frauen und Familien sollen bis 2030 den Stellenwert und die Lebensbedingungen haben die sie brauchen<br />
_Kulturentwicklung in viele Richtungen: finanziell, politisch, gesellschaftlich => hoher Stellenwert<br />
_Gäste die Devisen bringen sollen sich bei uns wie daheim fühlen => Ehrlichkeit dem Gast gegenüber<br />
_<strong>Pongau</strong> 2030 als guter Standort für Betriebe => zusätzliches Standbein zum Tourismus, keine<br />
Monostrukturen<br />
_Regionalität nach Außen in allen Bereichen frei erkennbar => Bauweise, Baustil hinterfragen, regionale<br />
Produkte besser Vermarkten<br />
_Weltoffen!!!<br />
_<strong>Pongau</strong> - Pinzgau – Lungau die ersten 3 Regionen Österreichs mit Genderkompetenz<br />
_„Europa der Regionen“ Sanfte Mobilität als USP (=Unique selling proposition)<br />
_Gesunde Umwelt und Sicherheit in Verbindung mit sozialer Verantwortung (Corporate Social Responsibility,<br />
Regional Social Responsibility) als Ziel<br />
_Tradition erhalten und weiterentwickeln => nicht verkitschen, nicht vermarkten<br />
_Wahrnehmung als eine der schönsten Regionen der Welt<br />
_Regionale Produkte => geben uns regionale Identität, die <strong>Pongau</strong>er Tracht ist weltberühmt<br />
_als umweltbewusster <strong>Pongau</strong> => SAUBER<br />
_Raumordnung: Verbauung bremsen (Salzach abwärts), Kraftwerk Werfen – Pfarrwerfen ist genug<br />
_Sicherheit => Nachbarschaftshilfe => offen für alle<br />
_Tourismus: Qualität statt Quantität<br />
_mehr Eigenkapital => weniger Globalisierung bei den Betrieben<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Der <strong>Pongau</strong> als der Teil der Welt<br />
Aktiv im Weltgeschehen<br />
Future Briefing<br />
So offen wie die <strong>Pongau</strong>erInnen die „Eigenheiten“ ihrer MitbewohnerInnen<br />
in den Nachbargemeinden anerkennen, so offen stellen sie sich den<br />
Herausforderungen „der Welt“.<br />
Als BewohnerInnen eines „bevorzugten Teils dieser Welt“ sind<br />
sie sich Ihrer Verantwortung für den <strong>Pongau</strong> bewusst.<br />
2030 wird Nachhaltigkeit gelebt.<br />
Erneuerbare Energie und innovative nachhaltige Produkte<br />
und Verfahren tragen sogar zur regionalen Wertschöpfung bei.<br />
<strong>Pongau</strong>erInnen nutzen ihre Kompetenz und ihr Wissen,<br />
sie geben das aber auch gerne weiter.<br />
Sie engagieren sich weltweit für wichtige Themen, wie die Agenda 21,<br />
die Integration von MigrantInnen oder „Fair Trade“. Sie knüpfen Netze mit Nachbarregionen,<br />
kennen sich bei den Entwicklungen in Europa aus<br />
und unterstützen Entwicklungsprojekte in benachteiligten Regionen dieser Welt.<br />
Oder?<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Helmut Koch (TRAFICO)<br />
Das Thema wurde vor allem unter dem Aspekt diskutiert, was der <strong>Pongau</strong> der Welt „geben“ kann<br />
bzw. in welcher Form sich der <strong>Pongau</strong> (überregional – im Land Salzburg, in Österreich, in Europa,<br />
in der Welt) profilieren kann.<br />
Regionale Wurzeln pflegen und Heimatverbundenheit<br />
• Der <strong>Pongau</strong> beweist, dass kleine Strukturen besser sind als große<br />
(Anmerkung HK: im Sinne von Leopold Kohr)<br />
• Diese Stärke gilt es zu bewahren<br />
• Die regionale Verbundenheit der <strong>Pongau</strong>er ist tief und sollte gepflegt werden.<br />
Regionale Wurzeln ermöglichen es, nach außen kraftvoll zu agieren.<br />
„Entschleunigung“ als USP (Einzelstellungsmerkmal)<br />
Ein möglicher Ansatzpunkt für eine Profilierung bietet das Thema „Entschleunigung“. Basis sind<br />
bestehende „sanft-mobile“ Tourismusangebote der Region und ein „Slow“-Megatrend (Slow Food,<br />
etc).<br />
Forschungscluster <strong>Pongau</strong> („<strong>Pongau</strong> Valley“)<br />
Spezialisierung im Bereich Forschung unter Nutzung und dem Ausbau bestehender Ansätze. Als<br />
Themen kommen grundsätzlich in Frage:<br />
• Automotive<br />
• Gesundheit<br />
• „Entschleunigung“<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
Die <strong>Pongau</strong>er sind weltoffen (?)<br />
Kontrovers gesehen wurde die Frage, ob die/der <strong>Pongau</strong>er/in weltoffen ist.<br />
Der Haupttenor vieler Inputs war: Uns geht’s gut im <strong>Pongau</strong>, nutzen wir unsere Stärken (Offenheit,<br />
Bodenverbundenheit, schöne Landschaft und hohe Lebensqualität, gute Erreichbarkeit) und<br />
zeigen wir der Welt, dass es so besser geht.<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_Olympia 2014 (wichtig)<br />
_Vorbildfunktion: kleine Einheiten funktionieren besser, Bodenständigkeit als Basis<br />
_„Entschleunigung“ => als Bildungsschwerpunkt (Erlebnispädagogik)<br />
_„Schi die ohne Schnee funktionieren“ => als Ersatz für konventionellen Wintersport<br />
_Energiewerkstatt: Gastein – das energieautarke Tal<br />
_Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungsfindung für die zukünftige Entwicklung<br />
_qualitätsvoller Kongresstourismus: Natur, Einheimische, Qualität Beherbergungsbetriebe<br />
_über den Kirchturm schauen<br />
_Forschung „<strong>Pongau</strong> Valley“ => Automitive, Gesundheit, Sport / Tourismus<br />
_Regionale Identität: stärken und nach Außen tragen<br />
_Wurzeln bewahren aber global agieren (Wirtschaft, Tourismus)<br />
_„Qualitätsmix“ (im Tourismus) bewahren bzw. ausbauen<br />
_Kleinteiligkeit und Vielfalt erhalten (Landschaft, Landwirtschaft)<br />
_Grenzen der Entwicklung<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Mobilität 2030<br />
Wie wollen wir uns im Jahr 2030 bewegen?<br />
Future Briefing<br />
Benzin und Diesel sind teuer, auch die vielen neuen Gastankstellen<br />
haben im Preis zugelegt. Viele <strong>Pongau</strong>er haben sich kompaktere und<br />
verbrauchsarme Fahrzeuge angeschafft. Erste Autos mit Wasserstoffantrieb<br />
und Ethanol im Tank sind unterwegs.<br />
Die Staus auf der Autobahn sind zurückgegangen,<br />
auch in den zentralen Orten gibt es kein Autoverkehrsproblem mehr.<br />
Für kurze Wege wird vermehrt Rad gefahren, neue Technologien<br />
(Räder mit leichten Hilfsmotoren) unterstützen diesen Trend.<br />
Billigflüge gibt es nicht mehr. Die Bahn hat viele neue Fahrgäste,<br />
Urlaub mit der Bahn ist schick. Im <strong>Pongau</strong> kann man sich problemlos<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen.<br />
Normalerweise verkehren Busse und Züge halbstündlich.<br />
Einige innovative <strong>Pongau</strong>er Gemeinden streben eine<br />
von fossilen Energieträgern unabhängige Mobilität an.<br />
Oder …<br />
Wie wird sich das Mobilitätsverhalten entwickeln?<br />
Welche Investitionsschwerpunkte sollten wir setzen?<br />
Welche neuen Technologien werden verfügbar und wirtschaftlich sein?<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Stephan Maurer (<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong> )<br />
Das Thema „Verkehr & Mobilität“ im Jahr 2030 wurde sehr angeregt diskutiert, der zuvor gezeigte<br />
Kurzfilm mit den Straßen-Interviews unterstrich die Diskussion.<br />
Grundsätzlich lässt sich die Diskussion in 3 Richtungen kanalisieren:<br />
1.) wie mobil ist der <strong>Pongau</strong> im Jahr 2030 und welche Form der Mobilität muss angeboten<br />
werden, damit der Verzicht auf das Auto attraktiv wird?<br />
a. Welche Mobilität gibt es für den richtigen Zweck zur richtigen Zeit in der richtigen Form?<br />
b. Ausbau des ÖPNV ist ein zentrales Thema (nicht nur Bus, sondern auch Schiene)<br />
c. Olympia wird als Motor für die Entwicklung des ÖPNV im <strong>Pongau</strong> gesehen<br />
d. Steigerung der Attraktivität der Mobilität in all ihren Formen, damit der Umstieg vom Auto auf<br />
alternative Mobilitätsformen gefördert und verbessert werden kann.<br />
e. Ein Anliegen der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden ist die Entwicklung des Transitverkehrs durch den<br />
<strong>Pongau</strong> (sowohl MIV als auch Gütertransport)<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
2.) wie wird sich die Verkehrsinfrastruktur entwickeln und welche Infrastruktur ist in<br />
Zukunft für die Aufrechterhaltung der Mobilität (noch zusätzlich) notwendig?<br />
a. mehrmals erwähnt wurde der für den <strong>Pongau</strong> sehr wichtige Ausbau der Bahn zwischen<br />
Golling und Bischofshofen auf einer neuen Trasse. Die alte Trasse könnte dann zur<br />
Attraktivierung des Tauernradeweges über den Pass Lueg verwendet werden.<br />
3.) wie gestaltet sich die Finanzierung der Mobilität in Zukunft? Welche<br />
Finanzierungsverantwortung müssen die Gemeinden im <strong>Pongau</strong> (noch) übernehmen<br />
a. es wird eine zunehmende Verlagerung der allgemeinen Verkehrsfinanzierung in die<br />
Aufgabenverantwortlichkeit der Gemeinden befürchtet, vor allem aber im Bereich ÖPNV<br />
Wichtig ist, die Zusammenlegung der Interessen des Verkehrs und die organisatorische<br />
Konzentration der Anliegen. Der RV ist hier gut aufgestellt, die Koordination mit dem Land<br />
gegenüber dem Bund erscheint sehr wichtig zu sein (gemeinsame Vorgehensweise)<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_Akzeptanz ÖV steigern => Zeit (Fahrpläne), Preis, Qualität, Service (Bahnhof)<br />
_die richtige Mobilität für den richtigen Zweck zur richtigen Zeit<br />
_1 Vorteilscard multimodal für alle Verkehrsmittel (eine Karte)<br />
_Preisgestaltung attraktiver<br />
_Mobilität der Generationen<br />
_alternative Treibstoffe / Antriebe setzen sich durch<br />
_Ausbau der Bahnstrecken (Enns - <strong>Pongau</strong>)<br />
_Mobilität – Finanzierung ist gesichert => Gratis für Menschen ohne Einkommen<br />
_„<strong>Pongau</strong> mobil“ ist umgesetzt und wird angenommen (alle 25 Gemeinden sind mit ÖV in hoher Qualität<br />
erreichbar) => Gäste ohne Auto ++<br />
_Verkehrsverbund Österreich! + Grenz- / Nachbarländer<br />
_Salzburg Card<br />
_Ausbau Pass – Lueg – Bahn ist umgesetzt (Nutzung der alten Trasse)<br />
_fertige Tunnellösung Gasteinertal<br />
_Verkehr ++ auf der Schiene => sonst Salzburg – Gastein Autofahrzeit<br />
_Öffentlicher Verkehr gut => keine Privat - Pkws erforderlich<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Tourismus 2030<br />
Future Briefing<br />
„Welche Alternativen hat der <strong>Pongau</strong> zum weiteren Ausbau und der<br />
weiteren Abhängigkeit vom Tourismus? Die Anzahl der Menschen die<br />
sich einen regelmäßigen Urlaub urlauben können wird sehr schrumpfen“.<br />
(These von Frithjof Bergmann, Philosoph, Begründer der New-Work-Bewegung)<br />
Schigebiete im Freien werden nur noch über 1.500 m Seehöhe befahrbar sein.<br />
Die Höher gelegene Schigebiete werden von exklusiven KundInnengruppen genutzt<br />
Neue wohlhabende KundInnenschichten werden auf den österreichischen<br />
Tourismusmarkt aufmerksam<br />
Salzburg-UrlauberInnen werden mehr für exklusiven Urlaub bezahlen<br />
und weniger „Massentourismus“ dulden<br />
Mit Schihallen ummantelte Berge sichern „den Massentouristen“<br />
UrlauberInnen werden für die Beobachtung intakter Natur viel Geld ausgeben<br />
(z.B. „Sian Kaán“, Mexiko)<br />
Oder …<br />
Wie sieht der <strong>Pongau</strong>er Gast 2030 aus?<br />
Wie schaffen wir es, eine Ganzjahressaison zu kreieren?<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Lydia Bacher, Regioplan Ingenieure<br />
Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten kam es zu interessanten Diskussionen zu<br />
folgenden Themen:<br />
• Abgrenzung von anderen touristischen Regionen durch das Herausstreichen von<br />
regionstypischen Merkmalen und das Angebot von Nischenprodukten wie den<br />
Generationentourismus<br />
• Gelebte Tradition, jedoch nicht als „Theater“ für etwaige Gäste<br />
• Besinnung auf den kleinen, freundlichen und familiären Charakter der Region im Tourismus<br />
• Diskussion zum Thema Klimawandel: Verschiedene Ansichten über die zukünftige<br />
Schneesicherheit. Klimawandeldiskussion wird einerseits als übertriebene Panikmache<br />
heruntergespielt, andererseits wird er als Chance zur touristischen Neuorientierung gesehen.<br />
• Das Budget für den Sommertourismus soll angehoben werden, und ein Ausgleich zwischen<br />
den Ausgaben für Winter- und Sommertourismus erfolgen.<br />
• Diskussion zum Thema Berufe und Mitarbeiter in der Tourismusbranche: Tourismusberufe<br />
sollen für Menschen in der Region wieder attraktiver gemacht werden (vor allem durch innovative<br />
Maßnahmen in den Bereichen Arbeitszeit und Bezahlung), damit weniger ausländisches<br />
Personal benötigt wird und der authentische Charakter erhalten bleibt<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
• Durch finanzielle und zeitliche Anreize soll die Arbeit im Tourismus wieder mehr Freude machen<br />
=> mehr Freundlichkeit gegenüber dem Gast<br />
• Verhinderung des „Ausverkaufs“ der Region, Erhaltung kleinerer Betriebe und<br />
Familienbetriebe statt Verkauf an internationale Hotelketten<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_Tourismus der besonderen Art:<br />
_diversifiziert: Vielfalt statt Einfalt<br />
_Einmaligkeit: Keine Kopie, lieber das Original => Almenregion, Urlaub mit Beziehung zur Region<br />
_Austausch mit anderen Regionen z.B. „Meer trifft Gebirge“<br />
_Angebot für Generationentourismus<br />
_traditionsbewusster Tourismus entspricht nicht Ausverkauf<br />
_kann man sich Tourismus im Jahr 2030 überhaupt noch vorstellen (Umweltbewusstsein) => ja natürlich<br />
_ausgeglichenes Budget für Winter- und Sommertourismus<br />
_Rahmenbedingungen für Tourismusberufe verbessern => Null-Betreuung am Wochenende, doppelte<br />
Bezahlung am Samstag und Sonntag<br />
_spürbare Einsatzfreude für den Gast als Regionsmerkmal<br />
_Alternativen zu internationalen Hotelketten => weniger Fremdkapital<br />
_200-Betten – Burgen?<br />
_mehr Qualitätsbewusstsein und biologische Produkte und Speisen und Getränke in der Gastronomie<br />
(Ideenreichtum wäre gefragt)<br />
_florierender Sommertourismus auf Grund intakter Natur und abwechslungsreicher Landschaft<br />
_Förderung von Ganzjahrestourismus für alle Kundengruppen<br />
_Alternativen zum Schitourismus<br />
_Klimawandeldiskussion (z.B. Schneemangel) als Chance zum Umdenken (Sanfter Tourismus)<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Wirtschaft 2030<br />
Future Briefing<br />
Die <strong>Pongau</strong>er Automobilzuberhörindustrie legt einen ihrer<br />
Schwerpunkte auf Öko-Fahrzeuge und baut eine eigene Automarke<br />
mit luftgetriebenen Fahrzeugen<br />
Gute Ideen werden nicht an der persönlichen Eigenmittelsituation scheitern<br />
Das vor 20 Jahre gegründete Innovationszentrum <strong>Pongau</strong><br />
unterstützt Entrepreneurship und junge ErfinderInnen und<br />
führt sie mit der (regionalen) Wirtschaft zusammen.<br />
Regionale Fachkräfte werden in der regionalen HTL ausgebildet<br />
Fachkräfte, die von außerhalb der Region in den <strong>Pongau</strong> kommen,<br />
finden eine weltoffene, kreative Atmosphäre vor, mit vielen Freizeitmöglichkeiten<br />
<strong>Pongau</strong>er Unternehmen unterstützen ihre MitarbeiterInnen beim<br />
„altersgerechten Arbeiten“ und „lebenslangem Lernen“<br />
mit persönlichen Ausbildungs- und Karriereplänen.<br />
Schulen und Wirtschaft stehen in einem ständigen, standardisierten<br />
Dialog um wirtschaftsnahe Ausbildung zu ermöglichen.<br />
Das Fach „Innovation“ wird als Schulfach ab der 4. Volksschulklasse eingeführt<br />
Oder…<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Manuela Hufnagl, ÖSB Consulting<br />
Wichtigste Themen/Visionen für 2030<br />
� Forcierung von Aus- und Weiterbildung<br />
Betriebsinterne Bildungsmaßnahmen,<br />
Bildungscluster,<br />
Aufwertung der Lehre (sowohl Image, wie auch Allgemeinwissen) um Fachkräfte in der Region<br />
zu fördern und zu halten<br />
� Wirtschaft agiert<br />
...nachhaltig, ist Teil des Ganzen: Wirtschaft, Gesellschaft, Natur<br />
...ökologischer Fußabdruck<br />
Standbeine:<br />
- Tourismus<br />
- weitere Standbeine – mehr Sicherheit, weniger Risiko<br />
- erneuerbare Energieträger<br />
- faire Löhne<br />
Gewinnausschüttung an Mitarbeiter<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
Transparenz<br />
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
- Förderung von Frauen<br />
- Politikerinnen agieren betriebswirtschaftlich kompetent<br />
fördern Kleinbetriebe<br />
richtige Mischung aus Klein-, Mittel- und Industriebetrieben<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_PolitikerInnen beherrschen / lernen Volkswirtschaft<br />
_ehrliches Wirtschaftsverständnis der Politiker als Ziel vor Ort (Sicherung der kleinbetrieblichen Strukturen) =><br />
gesunde Mischung von Klein- und Großbetrieben und Industrie<br />
_Verwendung Erneuerbarer Energieträger (Biomasse, Windkraft, Solarenergie,...) => Zukunftschancen<br />
_mehr Wirtschaft in kleinen Gemeinden => Dezentralisierung<br />
_die Welt zu Gast im <strong>Pongau</strong> => weiterhin Tourismus, Öffnung nach Außen<br />
_Investition in Forschung<br />
_Hinweis auf Qualität beugt Abwanderung vor<br />
_Arbeitsplatzsicherheit<br />
_Rücksicht auf Bedürfnisse von Frauen!<br />
_Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
_weniger Abhängigkeit vom Tourismus => mehrere Wirtschaftsbereiche und Standbeine<br />
_Wirtschaft ist für die Menschen da<br />
_das vor 20 Jahre gegründete Innovationszentrum <strong>Pongau</strong> unterstützt Entrepreneurship und junge<br />
ErfinderInnen und führt sie mit der (regionalen) Wirtschaft zusammen. => Jungunternehmer<br />
_!Regionale Fachkräfte werden in der regionalen HTL ausgebildet!<br />
_Schulen und Wirtschaft stehen in einem ständigen, standardisierten Dialog um wirtschaftsnahe Ausbildung zu<br />
ermöglichen. => Kooperation / Qualifizierung<br />
_Zusammenschluss mehrerer Unternehmen => Cluster<br />
_Fortbildung / Personalentwicklung erfolgt in den Betrieben => Verantwortung<br />
_Wirtschaft sieht sich als Einheit mit Natur, Gesellschaft, Soziales => Ganzheitlichkeit und soziale<br />
Verantwortung<br />
_gerechtere Löhne und Transparenz und Mitarbeiterbeteiligungen<br />
_bedarfsorientierte Ausbildung<br />
_Aufwertung der Lehrlingsausbildung (sowohl Inhalt, Allgemeinbildung als auch Prestige)<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Wissen und Können 2030<br />
Was muss ein Mensch heute lernen, um 2030 zu bestehen?<br />
Future Briefing<br />
Bildung findet am Wohnort statt<br />
(Aus)Bildung passiert frühzeitig in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.<br />
Im Tourismus werden neue Ausbildungsqualitäten eingeführt.<br />
Was erwarten Fachkräfte aus anderen Regionen vom <strong>Pongau</strong>?<br />
Welche wirtschaftlichen Ressourcen sind bereits vorhanden<br />
und können entwickelt werden bzw. mit anderen Ressourcen<br />
an anderen Standorten verknüpft werden?<br />
Wie kann man Jugendlichen die bereits vorhandene<br />
<strong>Pongau</strong>er Wirtschaft näher bringen, um dem Wegzug<br />
bzw. dem Wegbleiben nach der Ausbildung/Studium<br />
entgegenzuwirken („Im <strong>Pongau</strong> gibt´s ja leider kan Job für mi“)<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Harald Prantl, ÖSB Consulting<br />
Etwa 15 TeilnehmerInnen haben sich im Laufe des Workshops mit dem Thema beschäftigt.<br />
Aufgefallen ist u. a., dass 2 Bürgermeister die regionalen Aktivitäten der VHS hervorgehoben<br />
haben, jedoch diese Aktivitäten im Bezug auf „wirtschaftsnahes Lernen“ als nicht ausreichend<br />
erachtet haben.<br />
Weiters war es den TeilnehmerInnen wichtig, dass das „innovative Lernen“, also das Aufzeigen<br />
von „Möglichkeiten und Innovationen“ bereits im Kindergarten gefördert werden soll, sodass wieder<br />
mehr Individualismus gefördert wird. Das „wirtschaftsnahe“ Nahe lernen wird zwar zukünftig<br />
wichtiger, man sollte aber, nach Ansicht der TeilnehmerInnen, nicht vergessen, die<br />
Allgemeinbildung, sowie den Turnunterricht zu forcieren.<br />
Die Anregung, in Tageszeitungen wie den Salzburger Nachrichten, Stellenangebote nach Regionen<br />
zu „clustern“, wurde als sehr guter Ansatz empfunden, um BewerberInnen aufzuzeigen, wie<br />
viele Stellen es eigentlich im <strong>Pongau</strong> gibt.<br />
• Abgrenzung von anderen touristischen Regionen durch das Herausstreichen von<br />
regionstypischen Merkmalen und das Angebot von Nischenprodukten wie den<br />
Generationentourismus.<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_Flexibilität geistig / örtlich muss in Bezug auf Weiterbildung gefördert werden (Schulfach: „Innovation“)<br />
_Uni für Wintersporttechnik => wird heute noch nicht unterrichtet<br />
_Betreuung in Heimen wird vor Ort stärker ausgebildet<br />
_HTL „Neue Medien“<br />
_Pflege, Betreuung muss individuell werden<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
_Telelearning laufend => Hochschulniveau kommt in die Häuser<br />
_Arbeitsplätze werden globaler, Fremdsprachen werden wichtiger (Englisch, romanische Sprachen, slawische<br />
Sprachen)<br />
_Öffnen in der Sprache<br />
_Erfahrung muss im Ausland gesammelt werden<br />
_Weiterbildung vor Ort muss möglich sein<br />
_Bewusstsein für Bildung muss gestärkt werden<br />
_Auslands- Praktika gewinnen an Bedeutung<br />
_Heimatwurzeln kennen – Erfahrungen sammeln – wieder zurückkommen<br />
_selbständige Weiterentwicklung wird zunehmen<br />
_ein „Haus der Bildung“<br />
_„Entdeckerphase“ muss bereits im Kindergarten für Naturwissenschaft genutzt werden<br />
_informelles Lernen muss neu definiert und anerkannt werden und weg von Institutionen<br />
_eher nicht: Bildung findet am Wohnort statt<br />
_(Aus)Bildung passiert frühzeitig im Zusammenhang mit der Wirtschaft auch schon in der Schulzeit, von klein<br />
auf: zu großer Einfluss => rein monetäre Ausrichtung gefährlich => Allgemeinbildung gehört gefördert<br />
_Körperertüchtigung als Alternative<br />
_Stellen in den Salzburger Nachrichten nach Regionen clustern<br />
_Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft fehlt<br />
_soziale Berufe erlangen noch höheren Stellenwert<br />
_ausgeweitetes Bildungsangebot muss zugeschnitten auf die Firmen in die Orte kommen<br />
_finanzielle Möglichkeiten für höhere Ausbildung<br />
_EnergieberaterInnen vor Ort<br />
_Versorgungsnetz (Kinderbetreuung) muss in ganzheitliches System passen<br />
_nicht-berufsbezogene Erwachsenenbildung wird massiv gefördert (Kultur, persönliche, soziale Kompetenz)<br />
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REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Natur und Landschaft 2030<br />
Future Briefing<br />
Almen, Wiesen und Weiden prägen das Landschaftsbild im <strong>Pongau</strong><br />
und geben der Landschaft in jeder Jahreszeit ein neues Gesicht.<br />
20% der Fläche für Schipisten wurden aufgelassen und renaturiert<br />
und sind aus der Ferne nicht mehr als solche erkennbar.<br />
In jedem neuen Siedlungs- und Gewerbegebiet werden landschaftlich<br />
und ökologisch wertvolle Flächen entwickelt und als Rückzugs- und<br />
Erholungsbereiche für BewohnerInnen und MitarbeiterInnen angeboten.<br />
Alle Schutzgebiete wurden aufgehoben.<br />
Oder ..<br />
Wo ist ein langfristiger Schutz der Natur- und Landschaftsräume<br />
unbedingt notwendig (Karte)?<br />
Welche Formen der wirtschaftlichen Nutzung der Landschaft<br />
und des Naturraumes wird es geben?<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Claudia Schönegger (Regioplan Ingenieure)<br />
„schützen“ …. Wert und Schutz des Naturraumes und der Landschaft<br />
• Naturraum wir für sowohl im Alltag der BewohnerInnen als auch für den Tourismus an<br />
Bedeutung und Stellenwert gewinnen<br />
• Schutzgebiete und Schutz des Naturraumes wurden grundsätzlich nicht hinterfragt – formaler<br />
(rechtlicher) Schutz von wertvollen Gebieten wird als notwendig erachtet – „…es wird noch mehr<br />
Schutzgebiete werden – z.B. Ruhezonen Alpenkonvention“<br />
• Wasser als „Schutzgut“ steigt in der Bedeutung – Sensibilisierung in Bevölkerung<br />
• Wald – Schutzwaldfunktion, mehr Wildnisgebiete<br />
„nützen“ … Aufgaben des Naturraumes und der Landschaft<br />
• Kapital Landschaft und Naturraum für wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung des Tourismus –<br />
kontroverse Diskussion (direkte oder nur indirekte Wertschöpfung?)<br />
• Direkte Wertschöpfung aus „Eintrittsgebühren“ für Touristen (nicht aber für Einheimische) für<br />
Landschaftsbenützung - vor allem dieser Punkt wurde intensiv und kontrovers diskutiert<br />
• Indirekte Wertschöpfung – Grundlage, dass Tourismus betrieben werden kann – naturnaher<br />
(Ruhe)tourismus als Chance – „… das reicht“<br />
• Thema Schipisten: kaum Ideen und keine spezielle Wahrnehmung<br />
• Naturraum und Landschaft als Lebensgrundlage für die Landwirtschaft<br />
• Durch bessere Wertschöpfung aus der Landwirtschaft und den Produkten keine Förderung für<br />
Landwirte (z.B. für Landschaftspflege) mehr erforderlich<br />
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Naturraum – Umwelt – Energie (Siedlungswesen)<br />
• Landschaftswahrnehmung von der „Straße“ aus – Tunnelblick durch Lärmschutzmaßnahmen,<br />
die in Hanglagen ohnehin keine Wirkung haben<br />
• baurechtliche Bedingungen öffnen und neue Möglichkeiten bei Bau von Wohnhäusern für<br />
regenerative Energie (Sonnenkollektoren….) schaffen<br />
• Wohnqualität und Arbeitsqualität durch gestaltete Freiträume<br />
Grundsätzlich sehr idealistische und naturraumbezogene Werthaltungen und Visionen „…das<br />
Kapital für die Zukunft“– Flächenfreihaltung (v. a. über 1000m) wird als selbstverständlich<br />
angesehen, Handlungsbedarf zur aktiven Flächengestaltung und Freiraumnutzung sind aber noch<br />
kaum Thema<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_Almen, Wiesen und Weiden prägen das Landschaftsbild im <strong>Pongau</strong> und geben der Landschaft in jeder<br />
Jahreszeit ein neues Gesicht. +Kühe, Tiere<br />
_!In jedem neuen Siedlungs- und Gewerbegebiet werden landschaftlich und ökologisch wertvolle Flächen<br />
entwickelt und als Rückzugs- und Erholungsbereiche für BewohnerInnen und MitarbeiterInnen angeboten.!<br />
_alle Schutzgebiete wurden aufgehoben => KATASTROPHE!<br />
_Stellenwert von Natur und Landschaft wird weiter steigen => ebenso das Bewusstsein für intakte Natur<br />
_Wasser wird höheren Stellenwert bekommen<br />
_Gemeinden bauen auf Generationslandschaften (Parks,...) damit die Menschen im Gespräch bleiben,<br />
eingebunden in die Natur<br />
_bis 2012 vorsichtige Nutzung des Baulandes => dann: Stopp => ab 2012 vor allem nach Innen verdichten und<br />
revitalisieren<br />
_bestehende Naturlandschaft = das „Kapital“ für künftigen Tourismus<br />
_Landschaft für kleinräumige Landwirtschaft: Bioprodukte, gesunde Ernährung, gesunder Lebensraum<br />
_Einbindung der Verkehrswege in die Landschaft (statt Wände sollen Sträucher gepflanzt werden) => kein<br />
Tunnelblick<br />
_Wahlfreiheit für Erneuerbare Energie => verpflichtende neutrale Beratung<br />
_Balance zwischen Mensch und Natur: Mehr Niedrigenergie- und Passivhäuser<br />
_Landschaften benützen und genießen gegen Bezahlung (zur Erhaltung der Umwelt) => Schreckensszenario?<br />
_Öffentliches Interesse für Landschaft, Umwelt und Landwirtschaft ist hoch => Bezahlung der<br />
Umweltleistungen<br />
_Selbsterhaltung => Landschaft durch aktive Landwirtschaft<br />
_Freiraum zur Regeneration<br />
_Schutzfunktion des Waldes<br />
_es wird mehr Wildnis geben<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
VISIONSSTATION<br />
Landwirtschaft – Qualitätsprodukte<br />
Future Briefing<br />
In jedem <strong>Pongau</strong>er Gasthaus werden mindestens 5 Speisen<br />
angeboten, die zu 100% aus regionalen Produkten erzeugt werden.<br />
Spezialprodukte aus der Biolandwirtschaft werden Exportschlager<br />
Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sind die wichtigsten<br />
Wärmelieferanten in der Region und bieten neue Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />
Ein Liter Milch ist maximal 50km zwischen Kuh und Konsumenten<br />
auf Reisen und kostet 3 €.<br />
Oder …<br />
Welche Betriebsformen gibt es in der Landwirtschaft und wie werden die Flächen in Zukunft<br />
genutzt werden?<br />
Welche Produkte werden Vorort „erzeugt“ und wen braucht es dazu? – wie sieht es in der<br />
regionalen Speiskammer aus?<br />
Future Visions<br />
Gedächtnisprotokoll: Stefanie Zobl (Regioplan Ingenieure)<br />
• Der Multifunktionalität der Landwirtschaft wird ein hoher Stellenwert beigemessen –<br />
Landwirte sind keineswegs NUR Landschaftspfleger:<br />
• Die Produktion von gesunden, qualitativ hochwertigen, naturnahen (Bio-)lebensmittel und die<br />
Funktion der Landwirtschaft in der Landschaftspflege sind von gleich hoher Bedeutung, bilden<br />
die Basis für hohe Lebensqualität in der Region und tragen maßgeblich zu einer florierenden<br />
Tourismuswirtschaft bei.<br />
• Hierfür ist es wichtig, eine funktionierende Alm- und Landwirtschaft in der Region zu erhalten und<br />
zu entwickeln - die Authentizität muss erhalten werden – die Landwirtschaft darf keinesfalls zur<br />
„Kulisse“ für die Tourismuswirtschaft werden.<br />
• Es gilt nicht nur neue Qualitätsprodukte zu entwickeln sondern auch bereits vorhandene<br />
regionale Spezialitäten zu veredeln – diese gehören wieder bevorzugt auf die heimischen<br />
Speisekarten (z.B. Bauernkrapfen, Schwarzbeernocken, Käse, Wurst,…).<br />
• Die Wirte sollen angehalten werden, nicht nur die „Gustostückerl“ vom Rind und Schwein zu<br />
verarbeiten und anzubieten – sondern alle Teile vom „Rüssel“ bis zum Schwanz“.<br />
• Kundeninformation soll den Stellenwert einer funktionierenden, nachhaltigen Landwirtschaft als<br />
Basis für die Lebensqualität und für die Gesundheit der Menschen bewusst machen –<br />
insbesondere Kinder und Jugendliche müssen durch Informationen angesprochen und für die<br />
Bedeutung der regionalen Landwirtschaft und Produkte sowie deren Geschmack sensibilisiert<br />
werden (z.B. durch Gesunde Buffets in Schulen)<br />
• Neue innovative Produktions- und Vertriebssysteme durch „kurze Wege vom Produzenten zum<br />
Konsumenten“ tragen zur Wertschöpfung regionaler Produkte bei und minimieren dadurch<br />
Transportkosten und CO2-Ausstoß (Bsp. Mobile Käserei)<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
REGIONALVERBAND PONGAU www.pongau.org<br />
• Qualitativ hochwertige Landwirtschaftliche Produkte dürfen ihren Preis haben – der Preis<br />
beinhaltet sozusagen die „Multifunktionalität der Landwirtschaft“: naturnahe Produktion von<br />
Lebensmitteln, Landschaftspflege durch nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen,<br />
Lebensqualität,….<br />
• Landwirtschaft ist im Jahr 2030 „IN“.<br />
Future Visions:<br />
Beiträge der TeilnehmerInnen (Abschrift der Plakate)<br />
_Spezialprodukt aus der Biolandwirtschaft wird Exportschlager!<br />
_Veredelung der regionalen Produkte (Bauernkrapfen, Fleischkrapfen, Schwarzbeernocken,<br />
Vogelbeerschnaps) und Produktionssystem (z.B.: Mobile Käserei)<br />
_innovatives Vertriebssystem ermöglicht kurze Wege im Vertrieb, Verkauf regionaler Produkte<br />
_Biosupermarkt mit <strong>Pongau</strong>er Produkten<br />
_gesunde Landwirtschaft ist Gesundheit für die Menschen, speziell für Jugend! (Konsumenteninformation)<br />
_Verwertung vom Rüssel bis zum Schwanz!<br />
_Qualität darf ihren Preis haben (Bioprodukte)<br />
_Landwirtschaft nicht nur als Produktionszweig => sondern auch (Neben)faktoren: Landschaftspflege, Klima<br />
Transportkosten / Verkehr, (Minimierung durch regionale Produkte)<br />
_Erhaltung und Entwicklung der Almwirtschaft => insbesondere für den <strong>Pongau</strong> (Kulturwurzeln) , Produktion<br />
von landwirtschaftlichen Produkten und (Neben)faktor: Tourismus, Freiraum => jedoch nicht als Kulisse für<br />
Tourismus<br />
_es gibt unzählige neue Qualitätsprodukte deren Entwicklung gefördert wird!! =< Vielfalt<br />
_nachhaltige Qualitätsorientierte Landwirtschaft ist „in“ (Werbung)<br />
_Unterstützung der Frauen in der Landwirtschaft<br />
_Umdenken in den Schulen => gesundes Buffet<br />
_Sensibilisierung der Kinder für Landwirtschaft, regionale Produkte (Geschmack), Landschaft und Natur<br />
2. Regionswerkstatt zum RegEK <strong>Pongau</strong>
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation zum GemeindevertreterInnen-Tag<br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Inhalt:<br />
A) Programm und Ablauf<br />
B) Interview mit Bgm. Hans Weitgasser, Vorsitzender der <strong>Pongau</strong>er<br />
Bürgermeister-Konferenz und Bürgermeister Dr. Peter Brandauer,<br />
Obmann des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong>.<br />
C) Vorstellung eines Entwurfs zu Qualitätsstrategien<br />
anhand eines vereinfachten Strukturmodells<br />
zu den Themen:<br />
_ Naturraum und Kulturlandschaft<br />
_ Mobilität und Verkehr<br />
_ Kooperation, Standortkooperation<br />
sowie eine Zusammenfassung der Diskussion zu den Themen<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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A) Programm und Ablauf GemeindevertreterInnen-Tag<br />
Programm<br />
13.30 Willkommen durch Bgm. Illmer, Pfarrwerfen<br />
15.00 Pause<br />
Was kann ein regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong>?<br />
Wo liegen die Unterschiede zu einem Regionalen Raumordnungsprogramm?<br />
Interview mit<br />
Bgm. Hans Weitgasser, Vorsitzender der <strong>Pongau</strong>er Bgm.-Konferenz<br />
und<br />
Bgm. Dr. Peter Brandauer, Obmann des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong><br />
Vorstellung eines Entwurfs zu Qualitätsstrategien anhand eines<br />
vereinfachten Strukturmodells durch das Fachteam zu den<br />
Schwerpunktthemen:<br />
_ Naturraum und Kulturlandschaft<br />
_ Mobilität und Siedlungsentwicklung<br />
_ Kooperation, Standortkooperation<br />
15.15 Diskussion der Schwerpunktthemen in Arbeitsgruppen<br />
Je eine Arbeitgruppe zu jedem Schwerpunktthema.<br />
Wechsel: Möglichkeit für die TeilnehmerInnen auch noch zu den<br />
anderen Schwerpunktthema beizutragen.<br />
17.00 Aufbruch<br />
Bericht aus den Arbeitsgruppen ins Plenum<br />
Freie Diskussion im Plenum<br />
Ergänzungen zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe<br />
„Regionsaufstellung“<br />
Moderation: Dipl.-Ing. Sibylla Zech, stadtland<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Ablauf der Veranstaltung<br />
Beim GemeinderätInnentag wurde ein erster Entwurf für Qualitätsstrategien zur<br />
räumlichen Entwicklung im <strong>Pongau</strong> anhand einer Karte zum räumlichen Strukturmodell<br />
(Funktionen der Gemeinden, Kooperationsräume, Standortentwicklung vorgestellt.<br />
Die Schwerpunktthemen waren:<br />
� Naturraum und Kulturlandschaft<br />
� Mobilität und Siedlungsentwicklung<br />
� Kooperation, Standortkooperation<br />
Gerade zu diesen Fragen sind die Vorstellungen und Meinungen der Gemeindevertreter/innen<br />
besonders wichtig.<br />
Festsaal Pfarrwerfen:<br />
Anregende und konstruktive Diskussion an Thementischen und im Plenum<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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B) Was kann ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
und wo liegen die Unterschiede zu einem<br />
Regionalprogramm?<br />
Zusammenfassung des Interviews von Sibylla Zech mit Bürgermeister Hans Weitgasser,<br />
Vorsitzender der <strong>Pongau</strong>er Bgm.-Konferenz und Bürgermeister Dr. Peter<br />
Brandauer, Obmann des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong>.<br />
4 Das Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) gibt den Regionalverbänden die Möglichkeit<br />
selbst die künftige Entwicklung in ihrer Region zu planen. Dafür sind folgende<br />
Instrumente vorgesehen. Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> (RegEK) und<br />
das Regionalprogramm. Der <strong>Pongau</strong> ist gerade dabei ein <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
zu erstellen. Gemäß ROG kann ein RegEK durch den <strong>Regionalverband</strong> zur<br />
Verbesserung der Koordination der Mitgliedsgemeinden erstellt werden und besitzt<br />
keine unmittelbare Rechtskraft. Der Verband kann dafür Schwerpunktthemen, die<br />
für die räumliche Entwicklung in der Region bedeutend sind, selbst auswählen.<br />
4 Das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> ist eine Grundlage für ein Regionalprogramm<br />
– es ersetzt dieses aber nicht. Ein Regionalprogramm wird räumlich detaillierter erarbeitet<br />
und verordnet und legt damit die regionale räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong><br />
verbindlich fest. Die Örtliche Raumordnung hat sich aufbauend darauf an den<br />
regional bedeutsame Festlegungen zu orientieren. Bis zur Erstellung eines neuen<br />
Regionalprogramms durch den <strong>Regionalverband</strong> ist jedoch das 1986 durch das<br />
Land erstellte und verordnete Entwicklungsprogramm <strong>Pongau</strong> (<strong>Pongau</strong>plan) gültig.<br />
4 Der <strong>Pongau</strong> bestimmt selbst was im <strong>Pongau</strong> in Zukunft passieren soll. Das regionale<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong> ist keine Verordnung von „Oben“ sondern eine Übereinkunft<br />
der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden. Jede Gemeinde wird auch in Zukunft selbst für ihre Vorteile<br />
sorgen müssen. Trotzdem ist es wichtig auch regional, d.h. für den gesamten<br />
<strong>Pongau</strong> zu denken. Von Bedeutung ist dabei vor allem die gute Abstimmung des<br />
künftigen gemeinsamen Weges mit allen Gemeinden des <strong>Pongau</strong>. Es ist dem <strong>Regionalverband</strong><br />
daher auch ein großes Anliegen das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
mit den GemeindevertreterInnen zu diskutieren.<br />
4 Der <strong>Pongau</strong> und seine Gemeinden sollen auch für künftige Generationen lebenswert<br />
bleiben. Dazu zählt die Erhaltung der Landschaft und der Natur genauso wie<br />
eine starke Wirtschaft und ein funktionierendes „Miteinander“. Deshalb sind ein<br />
Konzept und Qualitätsstrategien für die Zukunft erforderlich. Wichtig dabei ist es kooperativ<br />
zu denken, insbesondere wenn man bedenkt, dass der <strong>Pongau</strong> im Konkurrenzkampf<br />
zu anderen Regionen und besonders zum Ballungsraum Salzburg steht.<br />
4 Der Prozess der Erstellung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es stellt einen zusätzlichen<br />
Mehrwert dar. Im Zentrum aller Bemühungen steht heute und auch in<br />
Zukunft immer der Mensch – der persönliche Entfaltungsspielraum und die Verankerung<br />
der Einzelnen in ihren Gemeinden und der Region. Die Möglichkeiten zum<br />
Austausch und zur Diskussion der zukünftigen Entwicklung bei den Veranstaltungen<br />
trugen bereits wesentlich zur Bewusstseinsbildung sowie zur Kooperations- und<br />
Gesprächskultur bei. Die Verknüpfung von Fakten mit den unterschiedlichen Sichtweisen<br />
und persönlichen Erfahrungshintergründen der TeilnehmerInnen ermöglicht<br />
die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen mit „Bodenhaftung“ in der Region.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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C) Vorstellung eines Entwurfs zu Qualitätsstrategien<br />
anhand eines vereinfachten Strukturmodells zu den Themen:<br />
_ Naturraum und Kulturlandschaft<br />
_ Mobilität und Verkehr<br />
_ Kooperation, Standortkooperation<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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SCHWERPUNKTTHEMA<br />
Qualitätsstrategie<br />
Naturraum und Kulturlandschaft<br />
Input des Fachteams<br />
Dem Naturraum mit seiner beeindruckenden Gebirgskulisse, den reich strukturierten<br />
Landschaftsräumen und den attraktiven Ausflugsangeboten wurde in den regionalen<br />
Werkstätten hohes Potenzial sowohl für die Lebensqualität als auch für die<br />
regionale Wirtschaft und hier im Besonderen für die Tourismuswirtschaft beigemessen.<br />
Naturraum und Kulturlandschaft tragen maßgeblich zur regionalen Identität bei.<br />
Neben den über die Grenzen des <strong>Pongau</strong> hinaus bekannten Schigebieten sind es<br />
vor allem die naturräumlichen Kleinode wie z.B. der Jägersee, die Kinderalm in St.<br />
Veit, die Almen im Großarl- und Gasteinertal, die Aussichtspunkte Rossbrand und<br />
Hochgründeck („heiliger Berg des <strong>Pongau</strong>“) sowie Forstauwinkel und das Blühnbachtal,<br />
die besonders stark im Bewusstsein der Region verankert sind.<br />
In der „harten Schale“ des <strong>Pongau</strong> sind bereits zahlreiche Schutzgebiete ausgewiesen,<br />
die zum Teil auch für das Grüne Netz Europas Bedeutung haben (vgl. Natura<br />
2000 Gebiete Kalkhochalpen, Nationalpark Hohe Tauern, Tennengebirge).<br />
Weite Bereiche, die derzeit vor allem für einen naturraumorientierten Tourismus erfolgreich<br />
entwickelt und vermarktet werden (vgl. Salzburger Almenweg) unterliegen<br />
derzeit keinem gesonderten Schutzstatus, bergen jedoch die Grundlage für eine<br />
saisonal ausgewogene Tourismusentwicklung und die verstärkte Positionierung des<br />
<strong>Pongau</strong> auch für den Sommergast. Die Forcierung eines naturraumorientierten<br />
(Sommer)tourismus ist Kern einer Anpassungsstrategie, die den prognostizierten<br />
Veränderungen des Klimas (Ansteigen der Schneegrenze) und den Trends für einen<br />
Individualurlaub mit gelenkten Wildniserlebnissen und Rückzugsmöglichkeiten<br />
Rechnung trägt. Dafür gilt es, die Basis einer „intakten und attraktiven Landschaft“<br />
langfristig zu erhalten.<br />
Neben den Landschaftsräumen und ihrer Bedeutung für die touristische Positionierung<br />
ist es aber auch die kleinräumige, siedlungsnahe Kulturlandschaft in den Tallagen<br />
und Hangbereichen, die maßgeblich zum Erscheinungsbild und zur Charakteristik<br />
des <strong>Pongau</strong> beiträgt. Tendenzen der Verwaldung und Änderung der landwirtschaftlichen<br />
Bewirtschaftungsform sind in Ansätzen bereits erkennbar. Diesen soll<br />
durch eine verstärkte Berücksichtigung im Rahmen der konzentrierten Entwicklung<br />
von Siedlungs- und Gewerbe an geeigneten Standorten und durch die Stärkung der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe Rechnung getragen werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
Seite 7 von 19
Allgemeine Ziele<br />
4 Ausgewogene Balance zwischen „schützen“ und „nützen“ des Naturraumes. Abstimmung<br />
v. a. mit touristischer Nutzung, Rohstoffabbau, Energiegewinnung<br />
4 Erhalt der hohen Qualität der Naturraumausstattung auch als Grundlage für einen<br />
naturraumbetonten Tourismus, z. B. Salzburger Almenweg<br />
4 Entwicklung der Kulturlandschaft in siedlungsnahen Bereichen als Bestandteil der<br />
Wohn- und Lebensqualität<br />
4 Sicherung der für die Landwirtschaft erforderlichen Flächen in Tallagen, gut bewirtschaftbaren<br />
Hanglagen sowie attraktiven Almbereichen<br />
Um die allgemeinen Ziele langfristig sicherstellen zu können, sind Maßnahmen<br />
durch die Gemeinden und die Region notwendig, die das Funktionieren der gemeindeübergreifenden<br />
Landschaftsräume sicherstellen können. Dazu zählen zum<br />
einen der Verzicht auf Nutzungen, die das Landschaftsbild und den Charakter der<br />
Landschaft negativ beeinträchtigen können und zum anderen die behutsame Entwicklung<br />
spezifischer Angebote dort, wo die höchsten Synergien mit bestehenden<br />
Nutzungen und Erschließungen zu erwarten sind (Räume mit infrastrukturbetontem<br />
Tourismus).<br />
Qualitätsraum Landschaft<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
Seite 8 von 19<br />
Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
Qualitätsstrategie<br />
Naturraum und Kulturlandschaft<br />
Landschaftsräume,<br />
Funktionen<br />
Veränderungen in der<br />
Landschaftsstruktur<br />
Infrastrukturbetonter Tourismus<br />
Qualitätsraum Landschaft<br />
mit naturraumorientiertem Tourismus<br />
Rückzugsorte der Regionsbevölkerung<br />
Alpine Gebirgskulisse mit Schutzgebieten<br />
von überregionaler Bedeutung
4 Vorrangige Nutzung der Qualitätsräume Landschaft für naturraumorientierten Tourismus<br />
– keine zusätzliche Schierschließungen bzw. Maßnahmen mit hohem Eingriffpotenzial<br />
4 Konkretisierung der Qualitätsräume im Rahmen der örtlichen Raumplanung bzw. im<br />
Rahmen der Erstellung eines Regionalprogramms<br />
4 quantitatives Ziel: mindestens gleiches Flächenausmaß wie bestehende Schipisten<br />
– bei Neuanlage von Schipisten, Golfanlagen u. a. zusätzliche Nennung von Qualitätsräumen<br />
4 Keine Neuaufforstung von Waldflächen in Bereichen hohem Waldzuwachs – Waldumwandlung<br />
statt Ersatzaufforstung<br />
Räume mit infrastrukturbetontem Tourismus<br />
4 Standortentscheidungen für zusätzliche touristische Infrastruktur nur durch gemeinsame<br />
Abstimmung der Gemeinden innerhalb der Räume mit infrastrukturbetontem<br />
Tourismus<br />
4 freiwillige Einhaltung von erhöhten Prüfkriterien für neue Erschließungsmaßnahmen<br />
– z. B Landschaftsbildgutachten, Abstimmung mit Angeboten zum naturraumorientierten<br />
Tourismus (z. B Wanderwege, Ausflugsziele im Sommer...)<br />
4 Vorrangige Errichtung von neuen Infrastrukturangeboten (Beherbergung, Freizeit..<br />
in den bestehenden touristischen Zentren)<br />
Räume mit wahrnehmbaren Veränderungen der Landschaftsstruktur<br />
4 Festlegung und Nennung von ökologisch und landschaftlich wertvollen Räumen<br />
durch die Gemeinden, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für z. B Rohstoffabbau<br />
entwickelt bzw. renaturiert werden sollen – Aufbau eines regionalen<br />
Ausgleichsflächenpools“<br />
4 „Runder Tisch Rohstoffabbau“<br />
Prüfung der Möglichkeiten zur Erstellung von Talschaftskonzepten gemeinsam mit<br />
den Abbauunternehmen<br />
Zusammenfassung der Diskussion:<br />
4 Bei der Detaillierung der Qualitätsräume für einen naturraumorientierten Tourismus<br />
soll die mögliche Verbindung des Schigebietes zwischen Forstau – Schladming/Reiteralm<br />
sowie Forstau und Radstadt berücksichtigt werden.<br />
4 Neben der unumstrittenen Bedeutung des Wintertourismus für die Region sind Strategien<br />
für den Ausbau des Sommertourismus sinnvoll und notwendig. In diesem<br />
Zusammenhang wurde die mögliche künftige „Schneegrenze 1.500 m“ heftig diskutiert.<br />
Grundsätzlich soll es nicht zu Einschränkungen für Investitionen für touristische<br />
Infrastruktur unterhalb von 1.500 m kommen, dem Anspruch nachhaltigen<br />
Wirtschaftens muss aber verstärkt Rechnung getragen werden. Es wird in diesem<br />
Zusammenhang darauf hingewiesen, dass das RegEK keine vergleichbaren Festlegungen,<br />
die sich auf eine bestimmte Höhenlage beziehen, enthält.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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4 Kern der Entwicklungsstrategie im RegEK ist die Stärkung des Sommertourismus<br />
und der Erhalt der naturräumlichen Grundlagen und Besonderheiten dafür. Die Region<br />
sollte ihr Potenzial in Bezug auf die Folgen des Klimawandels offensiv als<br />
Chance sehen und nutzen.<br />
4 Seitens des Landes werden aktuell alle bestehenden Schigebiete digital erfasst<br />
bzw. aktualisiert und damit detaillierte Grundlagen für weitere Planungsschritte geschaffen.<br />
Derzeit bestehen im Land Salzburg gesamt ca. 4.650 ha Schipisten davon<br />
werden derzeit ca. 3.000 ha beschneit. Auf den <strong>Pongau</strong> entfallen ca. 1.740 ha Schipisten<br />
(ca. 1.300 ha beschneit). Die Ergebnisse für den <strong>Pongau</strong> werden mit Anfang<br />
Dezember vorliegen.<br />
4 Neben den flächenbezogenen Aussagen im RegEK sollen auch Kriterien für Standortentscheidungen<br />
zur Beherbergungsinfrastruktur bzw. für Feriendörfer regional<br />
abgestimmt und durch die Gemeinden der Region getragen werden.<br />
Seitens des Landes bestehen dazu folgende Vorgaben bzw. Empfehlungen:<br />
o Kriterienkatalog zur Begutachtung von Standorten für Feriendörfer (Empfehlung<br />
der örtlichen Raumplanung)<br />
o Änderung des Landesentwicklungsprogramms (LEP = Verordnung des Landes)<br />
mit Vorgaben für touristische Infrastruktur / Beherbergungsinfrastruktur – Vorgabe<br />
im LEP z.B. Lage im Dauersiedlungsraum<br />
Da der Druck auf die einzelnen Standortgemeinden zur Ausweisung von Flächen für<br />
Feriendörfer sehr hoch ist und die Wirkungen dieser Angebote in der Region als<br />
bedeutsam eingestuft werden, soll das Thema in den Teilregionsgesprächen nochmals<br />
verstärkt angesprochen werden und mit Unterstützung des Landes Maßnahmen<br />
und Empfehlungen zur Vorgangsweise getroffen werden (Vorgaben des Landes,<br />
die eine Ablehnung durch die Gemeinde erleichtern würde, wären wünschenswert).<br />
In der Diskussion wurde der grundsätzliche Verzicht auf Feriendörfer in den<br />
Raum gestellt, die Möglichkeit, dazu einen regionalen Konsens zu finden, muss aber<br />
geprüft werden.<br />
4 Zum Thema „Rohstoffabbau“ wurde seitens des Landes auf den aktuellen Stand der<br />
Arbeiten für einen Österreichischer Rohstoffplan, der Eignungsbereiche für den<br />
Rohstoffabbau aufbauend auf die geologischen Gegebenheiten in der Region ausweist,<br />
hingewiesen. Diese planerischen Empfehlungen werden aus Sicht der<br />
Raumplanung noch überprüft und könnten gemeinsam mit der Region weiter konkretisiert<br />
werden.<br />
4 In Bezug auf die Aussagen und Anregungen zur Kulturlandschaft wurde das übergeordnete<br />
Ziel der „flächendeckenden Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche<br />
Betriebe“ ergänzt.<br />
4 Der Bereich Paarseen (St. Veit – Dorfgastein) sollte als „Rückzugsort für die Regionsbevölkerung“<br />
im Strukturmodell ergänzt werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Zell am See<br />
SCHWERPUNKTTHEMA<br />
Qualitätsstrategie<br />
Mobilität und Raumentwicklung<br />
Input des Fachteams:<br />
4 Siedlungsentwicklung und Öffentlicher Verkehr werden strikt aufeinander abgestimmt.<br />
4 Für bisher schlecht erschlossene Siedlungen - Ausbau des ÖV-Angebotes.<br />
4 Neues Bauland nur im Einzugsbereich von Bahnhöfen und Haltestellen.<br />
4 Die Dichte der Bebauung ist abhängig von der Erschließungsqualität im Öffentlichen<br />
Verkehr.<br />
4 Neue publikumsintensive Nutzungen entstehen vorrangig in Knotenpunkten des Öffentlichen<br />
Verkehrs.<br />
Goldegg<br />
Mühlbach<br />
Dorfgastein<br />
Bad Hofgastein<br />
Badgastein<br />
Böckstein<br />
Sportgastein<br />
Werfen<br />
Pfarrwerfen<br />
Bischofshofen<br />
St. Veit<br />
Schwarzach<br />
Großarl<br />
Hüttschlag<br />
Salzburg<br />
Mallnitz<br />
Werfenweng<br />
St. Johann<br />
Wagrain<br />
Hüttau<br />
Kleinarl<br />
Abtenau<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
St. Martin am Tg.<br />
Eben<br />
Flachau<br />
Lungau<br />
Radstadt<br />
Altenmarkt<br />
Filzmoos<br />
Untertauern<br />
Forstau<br />
Qualitätsstrategie<br />
Mobilität und Raumentwicklung<br />
Schladming<br />
ÖV-Achsen und<br />
Verknüpfungspunkte<br />
Tauernautobahn<br />
Achse Schiene / Haltestelle<br />
Neue Haltestelle Schiene (Auswahl)<br />
Achse / Haltestelle Schnellbus<br />
Hauptachse Bus<br />
Sonstige Achse Bus<br />
Knoten
Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />
BAHN<br />
BUS<br />
Hauptachse<br />
BUS<br />
Sonstige<br />
Rufbus/AST<br />
Knoten<br />
Möglichkeiten<br />
pro Tag u.<br />
Richtung<br />
(Kurspaare)<br />
mind. 20<br />
Ziel mind. 20<br />
Mind. 3<br />
ÖV-Achsen<br />
Dichte<br />
(GFZ)<br />
mind. 1,0<br />
mind. 0,5<br />
Zusätzliche Empfehlungen<br />
Wohnen und Gewerbe<br />
Max. Entf.<br />
Haltestelle<br />
(Gehzeit)<br />
10 Minuten<br />
5 Minuten<br />
ÖV-Angebot verbessern<br />
mind. 20 Möglichkeiten pro Tag u. Richtung<br />
Masterpläne für<br />
zentrale Standorte<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Zentrale<br />
Einrichtung,<br />
Schulen<br />
gut geeignet<br />
geeignet<br />
PublikumsintensiveTourism.einrichtung<br />
Mindest-<br />
ÖV-Angebot<br />
während<br />
Saison!<br />
vorrangiger Standort<br />
für neue Einrichtungen<br />
4 An allen regelmäßig bedienten Bahnhöfen, Haltestellen und wichtigen Bushaltestellen<br />
sind herzustellen:<br />
_ Ausreichend Parkplätze (Park&Ride)<br />
_ Abstellplätze für Fahrräder (Bike&Ride)<br />
4 Bauland für Wohnen ist nur dort zulässig, wo Einrichtungen der Nahversorgung und<br />
Naherholung zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut erreichbar sind<br />
4 Betriebliches Mobilitätsmanagement für alle Betriebe mit mehr als 50 Arbeitsplätzen.<br />
Die Gemeinden initiieren gemeinsam mit dem <strong>Regionalverband</strong>, mobilito und<br />
der Wirtschaftskammer diese betrieblichen Maßnahmen.<br />
4 Bei regional bedeutsamen Gewerbegebieten wird neben einer optimalen Straßenanbindung,<br />
die Errichtung einer Anschlussbahn vorgesehen.<br />
Trassen für Anschlussbahnen werden freigehalten.<br />
Zusammenfassung der Diskussion:<br />
4 Grundsätzlich wird das Prinzip der Abstimmung von ÖV-Erschließung und Siedlungsentwicklung<br />
als sehr sinnvoll angesehen.<br />
4 In manchen Gemeinden würde aber die strikte Anwendung der Prinzipien bedeuten,<br />
dass kein Bauland mehr verfügbar ist. Das wäre abzulehnen und ist unrealistisch.<br />
4 Die Schaffung von Ausnahmen von der Regel ist daher notwendig: in besonders zu<br />
begründenden Fällen ist ein Abweichen von den Qualitätsstandards zulässig.
4 Bedarfsorientierte Angebote (Anruf-Sammel-Taxi, Rufbus) sollen Gebiete erschließen,<br />
die derzeit nicht oder schlecht erschlossen sind. Dies sollte als Zielsetzung<br />
festgehalten werden.<br />
4 Angesprochen wurde die Problematik, dass ein attraktiver Nahverkehr auf der<br />
Schiene nicht überall garantiert werden kann. Ein Ausrichten der Siedlungsentwicklung<br />
auf Haltestellen die nicht mehr regelmäßig bedient werden erscheint nicht<br />
zweckmäßig.<br />
4 Vorschlag (neu): Wenn die ÖBB wie geplant einen attraktiven Nahverkehr auf der<br />
Schiene zwischen Radstadt und Schwarzach (wieder-)aufbauen wird als Pilotprojekt<br />
auf dieser Achse eine Optimierung von Bahnangebot und Siedlungsentwicklung angestrebt.<br />
Konkret wird ein Siedlungs- und Verkehrskonzept nach den Zielsetzungen<br />
des REK <strong>Pongau</strong> für diese Achse erstellt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass<br />
durch die Einbeziehung aller Akteure (ÖBB, Land, Gemeinden, Region) die Bedienung<br />
auf der Schiene nachhaltig gesichert werden kann. Eine Einführung eines<br />
Stundentaktes auf der genannten Achse macht aus fachlichen Gründen ohnehin nur<br />
dann Sinn, wenn zumindest die Haltestellensituation angepasst wird!<br />
4 Die Beschränkung von Bauland auf Bereiche in fußläufiger Entfernung zu Nahversorgungseinrichtungen<br />
sollte relativiert werden. Der Grundsatz sollte sich auf neuausgewiesenes<br />
Bauland beschränken.<br />
4 Mehrmals unterstrichen wurde das Ziel, dass überall genügend Park+Ride-<br />
Stellplätze angeboten werden sollen.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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SCHWERPUNKTTHEMA<br />
Qualitätsstrategie<br />
Kooperation, Standortkooperation<br />
Input des Fachteams:<br />
Interkommunale Kooperation ist in Europa ein Thema mit Konjunktur. Grundsätzlich<br />
entscheiden sich die Gemeinden für eine gemeinsame Aufgabenerfüllung aus verschiedenen<br />
– vorwiegend ökonomischen Gründen. Es gibt Aufgaben bei denen die<br />
Finanznot den Gemeinden zu schaffen macht, so dass sie die „economies of scale“<br />
nutzen wollen – wie z.B. beim Betrieb gemeinsamer Bauhöfe oder bei der Altenbetreuung<br />
sowie organisatorische Gründe z.B. Erfahrungsaustausch. Es gibt aber<br />
auch Herausforderungen, die nur im Verbund befriedigende Resultate erwarten lassen<br />
– wie z.B. die Herausbildung überregional wirksamer Standortbedingungen und<br />
Wirtschaftscluster oder der Umgang mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen.<br />
Im <strong>Pongau</strong> wird bereits kooperiert, z.B. bei der Wasserver- und Entsorgung, Abfallentsorgung,<br />
beim Öffentlichem Nahverkehr, bei sozialen Diensten, im Tourismus,<br />
im Schulwesen, beim Standesamt, im Staatsbürgerschaftswesen, bei gemeinsamen<br />
Sportstätten, Automotive Cluster <strong>Pongau</strong>, bei der Energieversorgung. Es lohnt sich<br />
aber auch im <strong>Pongau</strong> neu über weitere Möglichkeiten zu Kooperation nachzudenken,<br />
denn trotz der zum Teil schon seit Jahrzehnten praktizierten Zusammenarbeit<br />
liegen beachtliche Potenziale und wichtige Kooperationsfelder nach wie vor brach.<br />
Vorschlag für die Qualitätsstrategie<br />
Grundsätze für die Kooperation im <strong>Pongau</strong><br />
4 Kooperation erfolgt grundsätzlich auf freiwilliger Basis.<br />
4 Unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es ist jede Kooperation zwischen Gemeinden<br />
möglich, die allen Kooperationspartnern nützt und den Zielen des<br />
<strong>Regionalverband</strong>es entspricht.<br />
4 Kooperation wird aktiv gesucht!<br />
Kooperation erfolgt auf gegenseitige Einladung.<br />
Kooperation „aktiv suchen“ bedeutet: Bei Vorhaben wäre bereits ab der Idee zu überlegen<br />
ob andere Gemeinden des <strong>Pongau</strong> als Partner für die Errichtung und den<br />
Betrieb von Einrichtungen oder bei der Durchführung von Dienstleistungen in Frage<br />
kämen. Die Gemeinden könnten sich in einem ersten Schritt dazu verpflichten sich<br />
gegenseitig über Vorhaben zu informieren.<br />
Gemeinden die innerhalb eines Kooperationsraumes liegen, könnten sich gegenseitig<br />
verpflichten bei größeren Vorhaben mit regionaler Bedeutung die anderen<br />
Gemeinden des Kooperationsraumes zur Zusammenarbeit einzuladen. Einladungen<br />
können selbstverständlich abgelehnt werden. Werden sie angenommen, müssen<br />
individuelle Kooperationsverträge abgeschlossen werden, in denen die Aufteilung<br />
von Kosten aber auch von Gewinnen geregelt sind.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Zell am See<br />
Die Bandbreite der möglichen Kooperationsformen ist dabei groß, beginnend mit<br />
der informellen Kooperation, über privatrechtlich organisierte Formen, Gemeindeverbände<br />
sowie institutionalisierte Formen bis hin zu Gemeindezusammenlegungen.<br />
Räumliche Struktur und Regionale Kooperationsräume<br />
Für das in der Abbildung ersichtliche Strukturmodell des <strong>Pongau</strong> wird die Zentren-<br />
struktur aus dem Landesentwicklungsprogramm (LEP 2003) übernommen.<br />
Zentrenstruktur laut LEP<br />
Regionalzentrum: Zentraler Ort, Stufe A* St. Johann, Bischofshofen<br />
<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum: Zentraler Ort, Stufe C Altenmarkt, Radstadt,<br />
Bad Hofgastein, Badgastein<br />
Nahversorgungszentrum: Zentraler Ort; Stufe D Werfen, Wagrain, Schwarzach<br />
* Die Zentrumsfunktion erfolgt in Funktionsteilung<br />
Goldegg<br />
Mühlbach<br />
Dorfgastein<br />
Bad Hofgastein<br />
Badgastein<br />
Werfen<br />
Pfarrwerfen<br />
Bischofshofen<br />
St. Veit<br />
Schwarzach<br />
Großarl<br />
Hüttschlag<br />
Salzburg<br />
Mallnitz<br />
Werfenweng<br />
St. Johann<br />
Wagrain<br />
Hüttau<br />
Kleinarl<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
St. Martin am Tg.<br />
Eben<br />
Flachau<br />
Lungau<br />
Radstadt<br />
Altenmarkt<br />
Filzmoos<br />
Untertauern<br />
Forstau<br />
Qualitätsstrategie<br />
Kooperation, Standortkooperation<br />
Zentrenstruktur<br />
laut LEP 2003<br />
Regionalzentrum<br />
zentraler Ort, Stufe A*<br />
<strong>Regionales</strong> Nebenzentrum<br />
Zentraler Ort, Stufe C<br />
Nahversorgungszentrum<br />
Zentraler Ort, Stufe D<br />
Zentralräume im Salzachpongau<br />
und Ennspongau<br />
Knoten Öffentlicher Verkehr<br />
Für den <strong>Pongau</strong> ergeben sich aufgrund der Einwohner und der wirtschaftlichen Dynamik<br />
zwei gewichtige Zentralräume – im Salzach-<strong>Pongau</strong>, der Raum um Bischofshofen,<br />
St. Johann und Schwarzach sowie im Enns-<strong>Pongau</strong> der Raum um Altenmarkt,<br />
Radstadt Eben und Flachau. In beiden Räumen wird bereits zusammengearbeitet.<br />
Kleine Gemeinden außerhalb dieser Zentralräume – bisher von der Kooperation<br />
weitgehend ausgenommen – sollten zum Wohle des gesamten <strong>Pongau</strong> stär-
ker in kooperative Überlegungen einbezogen werden. Deshalb wird die Definition<br />
größerer, regionaler Kooperationsräume vorgeschlagen.<br />
Aufgrund der geografischen Situation des <strong>Pongau</strong>, lassen sich die <strong>Pongau</strong>er Gemeinden<br />
in folgende drei größere „Regionale Kooperationsräume“ zusammenfassen.<br />
Der räumliche Fokus für die Kooperation entspricht dabei weitgehend den Identitätsräumen<br />
der Menschen.<br />
Regionaler Kooperationsraum Gemeinden<br />
Salzachpongau Werfen, Pfarrwerfen, Werfenweng, Bischofshofen, Mühlbach,<br />
St. Veit, Goldegg, St. Johann und Schwarzach. Vorgeschlagen<br />
wird die Einbeziehung von: Großarl und Hüttschlag<br />
Ennspongau Hüttau, St. Martin, Filzmoos, Eben, Altenmarkt, Radstadt, Flachau,<br />
Forstau, Untertauern. Vorgeschlagen wird die Einbeziehung<br />
von: Wagrain und Kleinarl<br />
Gasteinertal Dorfgastein, Bad Hofgastein, Badgastein<br />
Obwohl unter dem Dach des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong> Kooperationen zwischen<br />
jeder Gemeinde des <strong>Pongau</strong> denkbar und möglich bleiben, soll in diesen „Regionalen<br />
Kooperationsräumen“ die Zusammenarbeit nach dem vorher beschriebenen<br />
Einladungsprinzip verstärkt werden. Als wesentliche Aufgaben für diese Kooperationsräume<br />
zeichnen sich folgende Aufgaben ab:<br />
Kooperation bei der Entwicklung von Standorten und bei der Errichtung größerer<br />
Infrastrukturen:<br />
_ Gewerbe und Einzelhandel für Standorte größer 5 Hektar<br />
_ Regionale Infrastrukturen, z.B. Bäder, Altersversorgung, Kultureinrichtungen,<br />
Sportanlagen, …<br />
Gemeinsame Standorte müssen dabei nicht grenzüberschreitend auch im physischen<br />
Sinne sein und nicht unbedingt immer nur neue Gewerbestandorte.<br />
Kleinräumige Kooperationsbeziehungen<br />
Darüber hinaus bleibt es natürlich sinnvoll mit den direkten Nachbarn zusammenzuarbeiten.<br />
Intensive kleinräumige Kooperationsbeziehungen könnten über die Zusammenarbeit<br />
in den regionalen Kooperationsräumen insbesondere zwischen folgenden<br />
Gemeinden entstehen oder verstärkt werden. Auch hier gilt das Einladungsprinzip.<br />
Kleinräumige Kooperationsbeziehung zwischen den Gemeinden<br />
Werfen – Pfarrwerfen – Werfenweng Bischofshofen – Mühlbach<br />
St. Veit – Schwarzach – Goldegg Großarl – Hüttschlag<br />
Wagrain – Kleinarl Eben – Filzmoos<br />
St. Johann – Wagrain<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
Seite 16 von 19
Schwerpunkte der kleinräumigen Kooperation könnten bei folgenden Aufgaben liegen:<br />
_ Soziale Betreuung und Einrichtung sozialer Infrastruktur, z.B. Jugend und Kinderbetreuung,<br />
medizinische Versorgung, …<br />
_ Gemeinsame Anlage und Betrieb von kleinräumigen interkommunalen Gewerbegebieten<br />
(kleiner 5 ha)<br />
_ Dienstleistungen der Gemeinde und Zusammenarbeit im Kulturbereich, z.B. gemeinsame<br />
EDV, Bau- und Rechtssachverständige, gemeinsamer Einkauf, Fortbildung,<br />
Veranstaltungen, …<br />
_ Gemeinsame „Hardware“ z.B. Bauhof, Winterdienste, Fuhrpark, Recyclinghöfe, …<br />
Goldegg<br />
Mühlbach<br />
Dorfgastein<br />
Bad Hofgastein<br />
Badgastein<br />
Werfen<br />
Pfarrwerfen<br />
Bischofshofen<br />
St. Veit<br />
Schwarzach<br />
Großarl<br />
Hüttschlag<br />
Salzburg<br />
Mallnitz<br />
Werfenweng<br />
St. Johann<br />
Wagrain<br />
Hüttau<br />
Kleinarl<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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Strukturmodell & Entwicklungsleitbild<br />
St. Martin am Tg.<br />
Eben<br />
Flachau<br />
Altenmarkt<br />
Lungau<br />
Radstadt<br />
Filzmoos<br />
Untertauern<br />
Forstau<br />
Qualitätsstrategie<br />
Kooperation, Standortkooperation<br />
Kooperationsräume<br />
Regionale Kooperationsräume<br />
Kleinräumige<br />
Kooperationsbeziehungen<br />
Regionale Standortkooperation<br />
Zentralräume im Salzachpongau<br />
und Ennspongau<br />
Konzentration auf hochwertige Gewerbestandorte<br />
Innerhalb der „Regionalen Kooperationsräume“ empfiehlt sich zusätzlich die freiwillige<br />
Konzentration der Gewerbeansiedlung auf hochwertige Standorte. Größere Betriebsstandorte<br />
(größer 5 Hektar) sollen ausschließlich auf geeigneten Flächen in<br />
regionaler Abstimmung und Kooperation entwickelt werden.
Kriterien für hochwertige Standorte sind z.B.:<br />
_ Möglichkeit eines Gleisanschlusses, Autobahnanschluss<br />
_ geringe Beeinträchtigung umgebender Flächen und des Landschaftsbilds<br />
Die Räume zwischen den Standorten werden entlastet. Auf Neuwidmungen der beteiligten<br />
Gemeinden außerhalb der hochwertigen Standorte soll verzichtet werden.<br />
Für den <strong>Pongau</strong> bieten sich Potenziale für die regionale Entwicklung hochwertiger<br />
Standorte an:<br />
_ Bereich Tenneck<br />
_ Bereich St. Veit/Schwarzach (ehemalige Mülldeponie)<br />
_ Ennsbogen<br />
_ Mandling (an der steirischen Grenze)<br />
Die Potenziale dieser Standortbereiche müssten allerdings bei der Erarbeitung eines<br />
Regionalen Raumordnungsprogrammes evaluiert werden.<br />
Auf diesen hochwertigen Standorten sollten nur Betriebe angesiedelt werden, die<br />
zwischen den Gemeinden des jeweiligen „regionalen Kooperationsraums“ abgestimmte<br />
Qualitätskriterien erfüllen. Solche Qualitätskriterien könnten z.B. sein:<br />
_ Ökologische und ästhetische Standards<br />
_ Mobilitätsmanagement<br />
_ Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz in m²,<br />
_ Verkehrserzeugung pro Arbeitsplatz;<br />
_ Qualifikationsniveau, Sicherheit der Arbeitsplätze,<br />
_ Steuerrückflüsse,<br />
_ zukunftsfähige Produkte<br />
_ Impulse u. Synergien für andere Betriebe in der Region, …<br />
Zusammenfassung der Diskussion:<br />
4 Auch kleinere Gemeinden sollen sich regional profilieren können und trotz Zusammenarbeit<br />
mit anderen Gemeinden ihre Identität bewahren. Ihre Funktionen und<br />
Ausstattung sollen erhalten bleiben – es soll nach wie vor möglich sein dort Gewerbe<br />
anzusiedeln und die Nahversorgung zu erhalten.<br />
4 Kooperationsräume sagen nicht aus, dass nur zwischen den Gemeinden dieser<br />
Räume kooperiert werden soll und darf. Kooperationen – und hier besonders inhaltliche<br />
Zusammenarbeit – ist zwischen allen Gemeinden des <strong>Pongau</strong> und auch<br />
grenzüberschreitend möglich (z.B. Alpine Pearls).<br />
4 Als erste Schritte für Kooperation wurde angeregt eine gemeinsame „Bestandsaufnahme“<br />
der Kooperationsmöglichkeiten insbesondere zwischen Nachbargemeinden<br />
vorzunehmen. Dabei könnten auch die regionalen und überregionalen<br />
Funktionen der Gemeinden erkannt und bewusst gemacht werden. Eine lohnende<br />
Aufgabe wäre es mögliche Aufgabenfelder und PartnerInnen zu identifizieren und<br />
die Potenziale zur Zusammenarbeit zu analysieren. Daten, Fakten, Analysen und<br />
„gute Beispiele“ sind dabei zielführender als moralische Appelle.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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4 Um Kooperation zu ermöglichen bzw. zu initiieren, wären Lenkungs- und Anreizmaßnahmen<br />
seitens des Landes notwendig und wünschenswert. Anreize zur Kooperation<br />
wurden bereits im Rahmen des interkommunalen Finanzausgleichs geschaffen.<br />
Hier besteht die Möglichkeit eines Zuschlages von plus 20% auf die GAF<br />
Sockelförderung für die freiwillige, interkommunale Errichtung und den gemeinsamen<br />
Betrieb von Einrichtungen.<br />
4 Mutige AkteurInnen sind der wichtigste Aktivposten für jede Kooperation. Um das<br />
nötige Vertrauen für größere Kooperationsprojekte aufzubauen, wären zunächst Erfolge<br />
mit kleineren, überschaubaren Projekten erforderlich. Kooperationen würden<br />
besonders bei „neuen“ Themen funktionieren, z.B. zu erneuerbarer Energie für den<br />
gesamten <strong>Pongau</strong>).<br />
4 Besonders größere Gemeinden und Städte des <strong>Pongau</strong> sind, im Interesse der gesamten<br />
Region gefordert für einen fairen Interessenausgleich mit ihren Umgebungsgemeinden<br />
zu sorgen und Kooperationsangebote zu definieren.<br />
4 Gemeinden abseits der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend<br />
als Naherholungs-, Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>,<br />
haben aber gleichzeitig wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe<br />
als „2. Standbein“ neben dem Tourismus und sind im öffentlichen Verkehr oft<br />
schlecht erreichbar. Aus diesem Grund wurde die Notwendigkeit eines Modells für<br />
einen Vorteils- und Lastenausgleich und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den<br />
zentralen Orten betont.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dritte Regionswerkstatt, 19. Oktober 2007, Pfarrwerfen<br />
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation des Prozesses<br />
Sommercampus<br />
Herbstcampus<br />
Zu Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung des <strong>Pongau</strong><br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: Campus<br />
Thema: Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />
am: 25. Juni 2007, 13.30 bis 17:00 Uhr<br />
Ort: Pfarrsaal der Pfarre Bischofshofen<br />
von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />
Beilagen: Anwesenheitsliste<br />
Programm<br />
1: Vorstellungsrunde und Einleitung zum Thema<br />
2: Vorschläge für Qualitätsstandards<br />
3: Arbeit an Thementischen<br />
4: Diskussion und Ergänzung im Plenum<br />
5: Weitere Themenfelder für Qualitätsstandards<br />
6: Weitere Vorgehensweise<br />
1: Vorstellungsrunde und Einleitung zum Thema<br />
Nach einer Vorstellungsrunde wurden die TeilnehmerInnen vom Bearbeitungsteam kurz<br />
über den Stand der Arbeiten sowie über Ziele und Aufgaben für den Campus informiert.<br />
Ziel des Campus war die Erarbeitung und Diskussion von Qualitätsstandards für die räumliche<br />
Entwicklung im <strong>Pongau</strong>. Nach welchen Qualitätsstandards sollen sich Verkehr, Landschaft und<br />
Siedlung weiterentwickeln? Wo liegen Grenzen, wo Potenziale für die Zukunft?<br />
Aus den bisherigen Workshops und Zukunftswerkstätten geht hervor, dass die Bereitschaft, die<br />
künftige Entwicklung im <strong>Pongau</strong> aktiv und modellhaft zu gestalten hoch ist. Dafür sind gemeinsame<br />
„regional gültige Spielregeln“ für Entscheidungen in und zwischen den Gemeinden nötig.<br />
Den Themen Mobilität, nachhaltiger Umgang mit Natur und Landschaft sowie Kooperation/Abstimmung<br />
der Gemeinden bei der Standortentwicklung für Gewerbe und Handel wird hoher<br />
Stellenwert für die regionale Entwicklung beigemessen. Der Campus konzentrierte sich<br />
deshalb vorerst auf die Diskussion von Qualitätsstrategien für:<br />
A) Mobilität und Raumentwicklung<br />
B) Standortentwicklung Gewerbe und Handel<br />
C) Naturraum und Kulturlandschaft<br />
2, 3, 4: Vorschläge für Qualitätsstandards und Diskussion<br />
Um eine bessere Übersicht zu erhalten werden die Programmpunkte 2 Input, 3 Arbeit an<br />
Thementischen und 4 Diskussion im Plenum nach den diskutierten Themen zusammengefasst.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />
Seite 1 von 7
A) Qualitätsstrategie Mobilität und Raumentwicklung<br />
Folgende Vorschläge wurden vom Bearbeitungsteam vorgestellt, an den Thementischen<br />
bearbeitet und im Plenum diskutiert:<br />
Allgemeine Ziele<br />
1. Der öffentliche Nahverkehr ist als Grundsystem für die innerregionale Mobilität auszubauen.<br />
Umsetzung voraussichtlich 2009: <strong>Regionales</strong> Leitprojekt „<strong>Pongau</strong> Mobil“.<br />
2. Ziel ist die Verlagerung von Teilen des privaten Kfz-Verkehrs der <strong>Pongau</strong>erInnen und der<br />
Gäste der Region auf den öffentlichen Verkehr.<br />
3. Die Raum- und Siedlungsstruktur muss sich am Öffentlichen Verkehr orientieren.<br />
Qualitätsstandards für die Raumentwicklung<br />
1. Bauland hat sich an den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs zu orientieren.<br />
2. Bauland für Wohnen ist nur dort zulässig, wo Einrichtungen der Nahversorgung und<br />
Naherholung zu Fuß oder mit dem Fahrrad problemlos erreichbar sind.<br />
3. Die Qualität der Verkehrsbedienung bestimmt das Ausmaß der baulichen Verdichtung<br />
und die Zulässigkeit von aufkommensstarken Nutzungen.<br />
4. Regionale Versorgungszentren orientieren sich an den Knotenpunkten der<br />
ÖV-Erreichbarkeit.<br />
5. Ausnahmen von diesem Prinzip sind nur in besonders zu begründenden Einzelfällen<br />
zulässig (z.B. bei Nutzungskonflikten).<br />
6. Der <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong> überprüft die Einhaltung der Standards und vermittelt<br />
bei divergierenden Auffassungen.<br />
Die TeilnehmerInnen beurteilten und ergänzten die Vorschläge zu Qualitätsstandards wie folgt:<br />
PRO • Die Verknüpfung von Raumordnung und ÖV ist erforderlich<br />
* Ausschlaggebend ist aber vor allem die Qualität des ÖV und die „Quantität“<br />
in Abhängigkeit der Größe der zu versorgenden Siedlungsbereiche<br />
* Regeln sollen vor allem für Neuausweisungen gelten<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />
Seite 2 von 7<br />
• Die ÖV Anbindung soll bei der Bewertung von Bauland als gleichwertige Voraussetzung<br />
behandelt werden, wie technische Infrastruktur, Kanal, Straße, …<br />
• Bei entsprechender Sieldungsdichte, sollen auch bestehende Siedlungsgebiete<br />
an den ÖV angeschlossen werden – mit ev. zusätzlichen neuen Haltestellen<br />
CONTRA • Regelung zur Verknüpfung von Raumordnung und ÖV soll nicht zwingend bei<br />
bestehenden Siedlungsansätzen angewandt werden<br />
• Kostenfaktor für Gemeinden – „wer bezahlt Qualität“<br />
• Bestehendes ÖV Angebot deckt nicht alle Siedlungsgebiete ab<br />
• Problem in der Bedienungsqualität: Verlagerung des ÖV hin zu Ballungszentren,<br />
„Ausdünnung“ des Angebotes in den peripheren Gebieten
Chancen:<br />
Hemmnisse:<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />
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Angebot im ÖV wird langfristig besser, die Anzahl der NutzerInnen wird höher<br />
ÖV näher zu den Bürgern und BürgerInnen<br />
RO müsste „umdenken“ -> wo kein ÖV, dort keine Genehmigung<br />
Zusammenfassung Diskussion:<br />
_ Aktive Herangehensweise erforderlich. Statt „ wo kein ÖV – da kein Siedlungsgebiet“, könnte<br />
man auch formulieren, „Da wo man Siedlung vorsieht – muss auch eine ÖV Verbindung hin“.<br />
_ Positive Wirkungen wären auch durch die Einrichtung bedarfsorientierter Verkehre in peripheren<br />
Gebieten zu erwarten.<br />
_ Es sollten auch Qualitätskriterien für das Zu-Fußgehen und das Radfahren formuliert werden.<br />
Im ländlichen Bereich ist das Zu-Fußgehen tw. unzumutbar und „generell unbeliebt“. Bewusstseinsbildung<br />
(„FußgeherInnenbelohnungssystem“) wäre erforderlich ( – man bedenke<br />
rund ein Drittel aller Autofahrten sind kürzer als 3 Kilometer). Im Tal und besonders in zentralen<br />
Bereichen würde ein besseres Angebot für FußgeherInnen und RadfahrerInnen Sinn machen,<br />
z.B. sichere, bequeme Wege zu ÖV- Haltestellen, Nahversorger, Schule etc..<br />
Die Förderung des „Alltagsradverkehrs“ in den Zentren als Qualitätskriterium wäre denkbar.<br />
_ Die Ausrichtung des ÖV-Angebotes an Verkehrserzeugern (zentrale Einrichtungen, Veranstaltungen,<br />
touristische Einrichtungen) könnte verbessert werden (z.B. ÖV-Basisangebot für<br />
Gäste). Zu bedenken wäre aber die saisonal unterschiedliche Auslastung.<br />
B) Qualitätsstrategie Standortentwicklung Gewerbe und Handel<br />
Folgende Vorschläge wurden vom Bearbeitungsteam vorgestellt, an den Thementischen<br />
bearbeitet und im Plenum diskutiert:<br />
Die Vorschläge entsprechen den Zielen des Salzburger Raumordnungsgesetzes (idgF.) und<br />
des Landesentwicklungsprogramm Salzburg (2003).<br />
1. Konzentration auf hochwertige Standorte<br />
Größere Betriebsstandorte ( > 5 Hektar) werden ausschließlich im Zentralraum des Salzach<br />
<strong>Pongau</strong> (St. Johann, Bischofshofen) sowie im Ennsbogen auf geeigneten Flächen in regionaler<br />
Abstimmung (<strong>Regionalverband</strong>) entwickelt.<br />
Räume zwischen den Standorten werden entlastet. Auf Neuwidmungen der Standortgemeinden<br />
außerhalb dieser Standorte wird verzichtet.<br />
Kriterien für Standortwahl sind z.B. -Möglichkeit Gleisanschluss, Autobahnanschluss, Landschafts-<br />
Ortsbild, Beeinträchtigung Umgebung
2. Kooperative Ansiedlung<br />
Kleinere Betriebsstandorte, außerhalb der Zentralräume werden in grenzüberschreitender<br />
Zusammenarbeit an geeigneten Standorten (Leitbild für Betriebsansiedlung) entwickelt.<br />
Im Gegenzug: Verzicht auf unbebaute, ausgewiesene lokale Gewerbeflächen.<br />
Gemeinsame Standorte müssen dabei nicht grenzüberschreitend auch im physischen Sinne sein<br />
und nicht unbedingt immer nur neue Gewerbestandorte.<br />
3. Regionale Qualitätsanforderungen an Betriebe<br />
In Zukunft werden nur Betriebe angesiedelt, die zwischen den Gemeinden abgestimmte<br />
Qualitätskriterien erfüllen.<br />
Kriterien neben der Raum- und Umweltverträglichkeit, z.B. Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz in m²,<br />
Verkehrserzeugung pro Arbeitsplatz; -Qualifikationsniveau und Sicherheit der Arbeitsplätze, Steuerrückflüsse,<br />
Erschließungskosten, -zukunftsfähige Produkte, -Impulse u. Synergien für andere Betriebe<br />
in der Region, …<br />
4. Hohe ökologische und ästhetische Standards in Gewerbegebieten<br />
Alte und neue Betriebsgebiete werden nach Masterplänen so gestaltet bzw. so saniert, dass<br />
sie den zwischen den Gemeinden festgelegten Qualitätsstandards entsprechen.<br />
Dazu gehören z.B. Energieeffizienz (erneuerbare heimischer Energiequellen, Mindestgrünvolumen,<br />
Gestaltung Freiraumgestaltung und Architektur, Innenverdichtung (haushälterischer Umgang mit Boden),<br />
-Durchlässigkeit, großzügige Abstandsregelungen, ökologische Ausgleichsmaßnahmen, ..<br />
5. <strong>Regionales</strong> Einzelhandelskonzept<br />
Die weitere Entwicklung des Einzelhandels erfolgt an regional und städtebaulich dafür geeigneten<br />
Standorten nach einem verbindlichen Einzelhandelskonzept.<br />
6. Vorteil- Lastenausgleich zwischen den Gemeinden<br />
Im Rahmen des interkommunalen Steueraugleichs werden Steuereinnahmen durch Betriebe<br />
zwischen den einzelnen Gemeinden gerecht geteilt. Darüber hinaus werden auch andere<br />
Leistungen z.B. Naherholungsfunktion abgegolten.<br />
Instrumente, z.B. projektbezogene, privatwirtschaftliche Verträge ( viele Gestaltungsmöglichkeiten).<br />
Die TeilnehmerInnen beurteilten und ergänzten die Vorschläge zu Qualitätsstandards wie folgt:<br />
PRO • Konzentration von Gewerbestandorten bringt grundsätzlich Vorteile<br />
* gemeinsame Infrastruktur<br />
* Synergieeffekte<br />
* Standortentwicklung – Bündelung des Angebotes positiv<br />
• Modell für Lastenausgleich erforderlich als Basis für Kooperation wie in Punkt 1<br />
und 2 formuliert<br />
• Leitlinie von Region für Qualitätskriterien:<br />
* für Standorte<br />
* für Betriebe<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />
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• Gleichbehandlung der Betriebe in der Region vermindert innerregionale Konkurrenz<br />
„Wenn es in der Gemeinde x nicht geht, geh ich halt in die Gemeinde y“ –<br />
entfallt damit
CONTRA • Festlegung auf einige wenige Gewerbestandorte und Nennung dieser würde<br />
„Ende des <strong>Regionalverband</strong>es“ bedeuten.<br />
Diskussion:<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />
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• Aufgabe der eigenen Entwicklungsflächen in den Gemeinden ist unrealistisch.<br />
• Qualitätskriterien von Betrieben im Vorfeld festzulegen kann Ansiedlung verhindern<br />
• Gestaltungskriterien dürfen keinen finanziellen Mehraufwand verursachen<br />
Die Kooperation der Gemeinden bei der Betriebsansiedlung wäre grundsätzlich sinnvoll. Wichtig<br />
ist, dass freiwillig kooperiert wird. Zu bedenken wäre weiters:<br />
_ Jede Gemeinde im <strong>Pongau</strong> sollte weiterhin eigenständig die Möglichkeit haben Gewerbegebiete<br />
auszuweisen und Betriebe anzusiedeln. Wohnen, Handwerk und Kleingewerbe sollen als<br />
wesentliche Bestandteile auch in den Orten erhalten bleiben. Verbindliche Regelungen, die in<br />
die Gemeindehoheit eingreifen sind im Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> nicht anzustreben.<br />
_ Für die kooperative Betriebsansiedlung wäre ein funktionierender Lastenausgleich die wichtigste<br />
Voraussetzung. Dafür sollten Möglichkeiten zur Diskussion und Information (gute Beispiele)<br />
geschaffen werden.<br />
_ Anregung: Beispiel OÖ: intensive Vorprüfungen von Standorten gemeinsam mit der Raumordnung<br />
ermöglichen rasche und punktgenaue Widmung, wenn interessierter Betrieb da ist –<br />
vorerst keine Änderung des FWP, wenn reelle Ansiedlung dann wird Verfahren „über Nacht“<br />
durchgezogen.<br />
Zur Gestaltung von Betriebsgebieten: Gut gestaltete Betriebsgebiete könnten durchaus auch<br />
Standortvorteile für die Betriebe bedeuten. Gerade in touristisch geprägten Regionen ist ein<br />
sensibler Umgang mit dem Orts- und Landschaftsbild erforderlich. Qualitätskriterien, die mit<br />
finanziellem Mehraufwand verbunden sind, werden aber vermutlich nicht akzeptiert.<br />
Für alle Gemeinden des <strong>Pongau</strong> könnte eine Analyse der Standortpotenziale durchgeführt<br />
werden. (Anm. Ohnehin nur wenige Flächen in den Tälern, die als Gewerbegebiet geeignet<br />
sind). Daraus könnte ein Kriterienkatalog und eine Leitlinie für die Ansiedlungspolitik und für<br />
Standortentscheidungen der Gemeinden des <strong>Pongau</strong> entwickelt werden.<br />
Zum Einzelhandelskonzept: Grundsätzlich soll die bestehende Struktur der Nahversorger erhalten<br />
und gestärkt werden. Eine Abstimmung bei der Ansiedlung von großflächigem Einzelghandel<br />
wäre aber anzustreben. Auch hier gilt als wesentliche Voraussetzung ein Vorteils- und<br />
Lastenausgleich.
C) Qualitätsstrategie Naturraum und Kulturlandschaft<br />
Folgende Vorschläge wurden vom Bearbeitungsteam vorgestellt, an den Thementischen bearbeitet<br />
und im Plenum diskutiert:<br />
1. (Flächen)Balance zwischen „schützen“ und „nützen“<br />
Festlegung von Alpinen Ruhezonen ohne touristischer Erschließung in mindestens flächengleichem<br />
Ausmaß wie derzeit bereits genutzte Flächen für Schigebiete.<br />
Neuausweisung von Gebieten für touristische Nutzung (zB Schipisten, Golfanlagen…) nur<br />
dann, wenn in flächengleichem Ausmaß Vorsorgeräume für Natur- und Landschaftsschutz<br />
festegelegt werden (regionaler Abgleich möglich)<br />
2. Erhalt der hohen Qualität der Naturraumausstattung<br />
Festlegung und Nennung von ökologisch und landschaftlich wertvollen Räumen durch die<br />
Gemeinde bzw. Region, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für z.B Rohstoffabbau<br />
entwickelt bzw. renaturiert werden sollen. – Aufbau eines regionalen Ausgleichsflächenpools<br />
3. Entwicklung der Kulturlandschaft in siedlungsnahen Bereichen als Bestandteil der<br />
Wohn- und Lebensqualität<br />
Keine Neuaufforstung von Waldflächen in siedlungsnahen Bereichen (zB Buffer von 200m)<br />
Empfehlung zur Waldumwandlung anstelle von Ersatzaufforstung in Gemeinden mit starker<br />
Waldzunahme im Rahmen von forstrechtlichen Verfahren (vg. § 18 ForstG).<br />
4. Sicherung der für die Landwirtschaft aber auch das Landschaftsbild erforderlichen<br />
Flächen<br />
Entwicklung von Modellen zur Bewertung und finanziellen Abgeltung für die Pflege der Kulturlandschaft<br />
in (sich verändernden) landschaftsbildsensiblen Bereichen – Aufbau eines regionalen<br />
Modells zur Kulturlandschaftspflege – „Pflegegemeinschaft <strong>Pongau</strong>“<br />
Die TeilnehmerInnen beurteilten und ergänzten die Vorschläge zu Qualitätsstandards wie folgt:<br />
PRO Ruhezonen in Anlehnung an die Protokolle zur Alpenkonvention (betrifft vor allem<br />
die drei Protokolle: Naturschutz, Raumordnung, Tourismus)<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />
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Vielfalt der Arten = Ressource für den Tourismus, muss noch stärker im Bewusstsein<br />
verankert werden<br />
“Schützen und Nützen“ stehen nicht unmittelbar im Widerspruch aber:<br />
_ auch „nützen“ braucht Qualitätsstandards<br />
_ Verbindlichkeit herstellen – unterstützt durch „bottom up““ Prozesse: zB Verwaltung<br />
trifft Bevölkerung<br />
Bestehende Standorte in Bezug z.B. auf Rohstoffabbau: Wachstum grundsätzlich<br />
ermöglichen, aber, unter festgelegten Standards
Chancen und Hemmnisse bei der Umsetzung - Anforderungen in der Umsetzung<br />
_ Entwicklung eines dialogischen Prozesses zwischen Gruppen mit unterschiedlichen Ansprüchen<br />
an den Naturraum – aufbauend auf eine übergeordnete Strategie „Vision“.<br />
Verbindlichkeit im Naturschutz kann nur im Dialog mit allen interessierten AkteurInnen und insbesondere<br />
mit den EigentümerInnen erreicht werden. Auch dafür wären Vorschläge zu entwickeln.<br />
_ Thema Anpassungsstrategie aufgrund des Klimawandels soll stärker betont bzw. zusätzlich<br />
aufgenommen werden und offensiv „angegangen“ werden. Differenzierte Beatrachtung erforderlich,<br />
da global katastrophale Auswirkungen zu erwarten sind, die aber lokal durchaus auch<br />
Chancen beinhalten können.<br />
Diskussion:<br />
_ Durch die vielen unterschiedlichen, sich teilweise überlagernden Schutzausweisungen („inflationär“)<br />
entsteht der Eindruck, dass ohnehin sehr viele Gebiete geschützt sind. Ein Katalog des<br />
„Schützenswerten“ und Qualitätskriterien wären sinnvoll.<br />
_ Zum Rohstoffabbau: Hier sollten die bereits seitens des Landes festgelegten Kriterien Verwendung<br />
finden. Zusätzlich sind Überlegungen zu Qualitätsstandards für den ökologischen<br />
Ausgleich von Eingriffen anzustreben.<br />
_ Potenziale für nachhaltige (Tourismus)region vorhanden. Kleinstrukturierte Kulturlandschaft<br />
mit noch großer Artenvielfalt erhaltenswert. Bestehende Ansätze zur Offenhaltung der Kulturlandschaft<br />
wären zu unterstützen (wirkt auf Lebensqualität und Urlaubsqualität).<br />
5: Weitere Themenfelder für Qualitätsstandards<br />
Von den TeilnehmerInnen wurden folgende Themenfelder für weitere Qualitätsstandards<br />
genannt.<br />
_ Erneuerbare Energie im <strong>Pongau</strong><br />
_ Prozesse und Strategien zur Umsetzung – z.B welche Rolle kommt welchen Entscheidungsträgern<br />
bzw. regionalen Strukturen zu: Design für Beteiligung.<br />
6: Vorgehensweise<br />
Auf Basis der Ergebnisse des ersten Campus zu den Qualitätskriterien werden die diskutierten<br />
Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung im <strong>Pongau</strong> vom Bearbeitungsteam adaptiert<br />
und ergänzt.<br />
In einem weiteren Campus im September werden mögliche Qualitätsstandards als wesentliche<br />
Inhalte des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es weiter diskutiert und geschärft.<br />
Informationen zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> und zu den Regionswerkstätten „Mentale<br />
Landkarten“ und Zukunftsbilder finden Sie unter www.pongau.org (in der Navigationsleiste<br />
Projekte) oder direkt unter: www.regek.pongau.org<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Campus Bischofshofen, 070625<br />
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: Herbstcampus<br />
Thema: Qualitätsstandards im <strong>Pongau</strong> – Erfahrungsbericht aus anderen Regionen<br />
am: 20.September 2007, 13.30 bis 17:00 Uhr<br />
Ort: Gasthaus Reitsamerhof, Pfarrwerfen<br />
von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />
Programm<br />
1: Erfahrungsbereicht Dr. Riesner, Bgm. Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee<br />
Erstellung regionales Raumordnungsprogramm Salzburger Seenland<br />
Interkommunales Gewerbegebiet Lengau (OÖ/Sgb.)<br />
Modell für Kosten / Nutzenausgleich<br />
Raumordnungsrechtliche Rahmenbedingungen<br />
Eckpunkte einer erfolgreichen Kooperation<br />
2: Diskussion vergleichbarer Möglichkeiten und Ansätze im <strong>Pongau</strong><br />
3: Vertiefung Qualitätsstrategie Mobilität und Siedlungsentwicklung<br />
1. Input Bürgermeister Dr. Riesner, Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee<br />
Erfahrungen bei der Erstellung des Regionalprogramm Salzburger Seenland<br />
Die Erstellung eines Regionalprogramms und der dafür notwendige interne Abstimmungs- und<br />
Einigungsprozess erscheit für das Salzburger Seenland etwas leichter, da der <strong>Regionalverband</strong><br />
nur aus 10 Mitgliedsgemeinden besteht<br />
Der Prozess hat neue Möglichkeiten eröffnet. Durch regionales Strukturmodell Aufgaben und<br />
Möglichkeiten in der Region neu verteilt, aber: Gemeinden müssen zum einen auf Dinge verzichten<br />
(z.B. Gemeinde Mattsee), bekommen aber andererseits durch Schwerpunktaufgabe in<br />
Region neue Chancen.<br />
Es erfolgte eine Einigung im <strong>Regionalverband</strong> auf regionale Gewerbestandorte > 5 ha; derzeit<br />
sind nur mehr vier Standorte in Region vorhanden. Diese Standorte wurden im Regionalprogramm<br />
festgelegt und sollen von mehreren Gemeinden gemeinsam entwickelt werden. Als Kooperationsvereinbarung<br />
wurde festgelegt, dass wenn einer dieser Standorte erschlossen wird,<br />
die anderen Gemeinden eingeladen werden sich an der gemeinsamen Erschließung und Entwicklung<br />
zu beteiligen. Neben den regionalen Standorten wurde auch das Flächenpotenzial in<br />
der Nachbarregion in OÖ im Regionalprogramm aufgenommen.<br />
Grundsätzlich funktioniert die Zusammenarbeit in der Region sehr gut - sie wird anhand spezifischer<br />
Themen und Aufgabenfelder auch „im Alltag gelebt“. Das Regionalprogramm bietet dabei<br />
eine hilfreiche Grundlage für Kooperationen zwischen den Gemeinden, die nicht immer über<br />
die gesamte Region gehen müssen, sondern entsprechend dem Handlungsbedarf in den<br />
einzelnen Themenbereichen (z.B. Handel) gebildet werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />
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Interkommunales Gewerbegebiet Lengau<br />
Seitens der Gemeinde Lengau (Ortsteile Schneegattern, Friedburg und Lengau) erging an die<br />
Gemeinde Neumarkt (sowie an Lochen und Straßewalchen) die Einladung sich an einem gemeinsamen<br />
Gewerbestandort, der ein Flächenpotenzial von ca. 30ha aufweist zu beteiligen.<br />
Der Standort weist eine gute Anbindung an das Straßennetz und an den ÖPNV auf und befindet<br />
sich in der Nähe eines Schlüsselbetriebes (Fa. Palfinger) in der Region.<br />
Der Standort befindet sich zur Gänze auf Gemeindegebiet der Gemeinde Lengau und grenzt<br />
auch nicht an das Gemeindegebiet der Kooperationsgemeinden an.<br />
Die Einladung wurde seitens der Gemeinde Neumarkt gerne angenommen, da in der Region<br />
Salzburger Seenland kein entsprechendes Flächenpotenzial vorhanden ist und immer wieder<br />
Anfragen an die Gemeinden für Standorte im Produktionssektor gestellt werden. Durch den<br />
Standort in Lengau kann die Verkehrsbelastung Richtung Salzburg gemindert werden und das<br />
Arbeitskräftepotenzial in der Region gehalten werden. Grundsätzlich ist ein Standortpotenzial<br />
von 30 ha verfügbar, das in einer ersten Phase mit 9 ha erschlossen und vermarktet wird. Für<br />
die Gesamtfläche bestehen Optionsverträge mit den Grundbesitzern, die einen fixen Preis von<br />
40 € pro m2 garantieren. Anmerkung zur Vorgehensweise: Information über Standort sollten<br />
grundsätzlich nicht zu früh an Presse gehen, da dadurch die Preise „schnell in die Höhe schießen“<br />
(vgl. Ergebnis der Pressekonferenz der OÖ Landespolitik)<br />
Partner in der Umsetzung:<br />
• Vier Gemeinden Lengau, Lochen (OÖ) und Neumarkt und Straßwalchen (Sbg)<br />
• TMG OÖ (Technologie und Marketinggesellschaft OÖ)<br />
• SISTEG<br />
Organisation und Modell für Kosten- Nutzenausgleich<br />
Die vier Gemeinden haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen und Verträge abgeschlossen<br />
wie Kosten sowie Kommunalsteuereinnahmen untereinander aufgeteilt werden:<br />
Darüber hinaus gibt es einen Vertrag, der den Vorgaben des FAG entspricht und die Weitergabe<br />
der Kommunalsteuer der Standortgemeinde an die Kooperationsgemeinden ermöglicht.<br />
Folgende Aufteilungsschlüssel wurde vereinbart:<br />
• 50% Standortgemeinde Lengau<br />
• 15% Gemeinde Neumarkt<br />
• 15% Gemeinde Straßwalchen<br />
• 20% Gemeinde Lochen<br />
Dieser Aufteilungsschlüssel ist für 20 Jahre gültig. Nach 60 Jahren fällt der Standort zur Gänze<br />
an die Gemeinde Lengau zurück. Die Aufschließungskosten für den Standort betragen ca 12 €<br />
pro m2 und werden bei der Betriebsansiedlung mit den Grundkosten an den neuen Besitzer<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />
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weiterverrechnet. Die Gemeinde muss 15% der Investitionskosten für die Aufschließung vorfinanzieren.<br />
Durch den Rückfluss an Kommunalsteuer aus der Gemeinde Lochen wir damit gerechnet,<br />
dass sich die Kosten nach ca. 2-4 Jahren „amortisiert“ haben.<br />
Tauschflächen für die Landwirtschaft waren nicht erforderlich. Die Gewährung eines Baurechtes,<br />
wie von den Grundbesitzern oft angestrebt, wurde nicht weiterverfolgt, da dies aus Sicht<br />
der Unternehmen wenig attraktiv ist.<br />
Die Gesamterschließungskosten (für derzeit 9 ha) werden auf ca. 500.000 € geschätzt. Ca.<br />
150.000 € davon werden durch Förderungen des Landes OÖ und Salzburg (35% der gesamten<br />
Förderung in Form von Planungsleistungen der SISTEG) übernommen.<br />
Über die Ansiedlung der Betriebe entscheiden die vier Gemeinden („Stimmrecht nach Köpfen“)<br />
gemeinsam. Ziel ist es, arbeitsplatzintensive Betriebe anzusiedeln. Als Kennwert wird dabei<br />
von mindestens 3 Arbeitsplätzen pro 1000 m2 ausgegangen.<br />
Raumordnungsrechtliche Bewilligung:<br />
Die Bereitschaft zur Errichtung des Interkommunalen Gewerbegebietes (INKOBA Lengau) ermöglicht<br />
der Gemeinde Lengau langfristig die Ausweisung von Flächen bis zu einem Ausmaß<br />
von 30 ha. Die Widmung erfolgt dabei aber erst, wenn die Flächen tatsächlich verkauft sind<br />
und im Verein ein positiver Beschluss über die geplante Betriebsansiedlung vorliegt. Da der<br />
Standort im Vorfeld bereits von den Fachdienststellen geprüft wurde, ist eine „Widmung über<br />
Nacht“ möglich. Die Errichtung von Handelsgroßbetrieben auf dem INKOBA Standort ist ausgeschlossen.<br />
Die Gemeinden sind sich der Standortqualität und Möglichkeiten zur Ansiedlung von größeren<br />
Betrieben bewusst. Ein sorgsamer Umgang (Geduld, keine Zerstückelung bzw. Aufsplittung für<br />
Kleinbetriebe, die auf den Standorten < 5ha auch Platz haben) wird durch die gemeinsame<br />
Entscheidung über die Betriebsansiedlung gewährleistet.<br />
Das für die Betriebe erforderliche Arbeitskräftepotenzial ist aufgrund der guten Ausstattung der<br />
Region mit Ausbildungsangeboten und Schlüsselbetrieben vorhanden. Das Bevölkerungswachstum<br />
der letzten Jahre stabilisiert sich langsam. Mit dem Standort soll es vor allem auch<br />
gelingen, die Pendlerströme Richtung Zentralraum „umzulenken“ und ein attraktives Arbeitsplatzangebot<br />
in Nähe des Wohnortes zu schaffen.<br />
Weitere Kooperationsthemen und Modelle in der Region Salzburger Seenland:<br />
Handel: Die Gemeinden Neumarkt, Straßwalchen und Köstendorf haben sich verpflichtet, für<br />
jeden Handelsgroßbetrieb (z.B. Verbrauchermärkte > 500 m2) außerhalb des Ortskerns 50%<br />
der Kommunalsteuereinnahmen für Ortkernbelebende Maßnahmen (z.B. gemeinsames Marketing)<br />
zu investieren. Ziel ist es, die Ortskerne zu stärken und damit dem Kaufkraftabfluss in den<br />
Zentralraum gegensteuern zu können.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />
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Eckpunkte für eine erfolgreiche Kooperation:<br />
• Freiwilligkeit<br />
• Kooperationsthema muss zu Kooperationsraum passen – z.B. für Thema Handel nur<br />
Teilregion von drei Gemeinden,<br />
• Bereitschaft für innerregionalen Ausgleich – „Standortgemeinden laden ein“<br />
• Persönliches Engagement und langer Atem<br />
• Unterstützung seitens des Landes: finanziell aber auch durch Rahmenvorgaben in der<br />
Raumordnung – Widmung erst, wenn Bereitschaft zur interkommunalen Kooperation<br />
• Kooperation an „kleinen Projekten“ lernen – vertrauensbildende Maßnahmen<br />
• Fachliche Unterstützung durch PlanerInnen (vgl. Input von beauftragtem Planungsbüro<br />
im Salzburger Seenland – Arbeitsgruppe Raumplanung)<br />
2. DISKUSSION VERGLEICHBARER ANSÄTZE UND MÖGLICHKEITEN IM PONGAU<br />
Vision: in den nächsten 15 Jahren soll es mehr Kooperation im <strong>Pongau</strong> geben – auch beim<br />
Thema Betriebsansiedlung. Zum Teil gibt es sie bereits (vgl. SBS, Mobilität…).<br />
Die Mobilisierung von Bauland für Betriebsstandorte im <strong>Pongau</strong> ist zum Teil aber sehr schwierig,<br />
da seitens der Landwirte kaum Flächen zur Verfügung stehen. Das Preisniveau für Gewerbegebiete<br />
liegt deutlich über den 40 €/m2.<br />
Die Schere zwischen kleinen (armen) Gemeinden und großen (reichen) Gemeinden darf nicht<br />
weiter auseinander gehen. Es sollte für „Große“ Anreize zur Kooperation mit kleinen Gemeinden<br />
geben – nicht „Barmherzigkeit“ darf im Vordergrund stehen, sondern „win-win“ Möglichkeiten<br />
müssen aufgebaut werden -> Spielregeln für Kooperation und Konkretisierung von Kooperationsfeldern<br />
für Teilregionen.<br />
<strong>Regionales</strong> Funktionsmodell, bei dem jede Gemeinde eine besondere Aufgabe übernimmt im<br />
<strong>Pongau</strong> schwieriger als im Flachgau, da Tourismus grundsätzlich in allen Gemeinden hohe<br />
Bedeutung hat. Die Verflechtungen in den Teilregionen (z.B. Ennspongau, Gasteinertal, Salzachpongau)<br />
müssen berücksichtigt werden – Schwierigkeiten vor allem bei „pongauweiten“<br />
Kooperationen.<br />
Flächenpotenzial für Interkommunale Betriebsstandorte (vgl. Karte):<br />
• Standortbereich Ennsbogen: Kooperation zwischen Gemeinden Altenmarkt, Eben und<br />
Flachgau läuft zum Teil bereits, Einladung an andere Gemeinden, die keinen Flächenanteil<br />
haben noch nie diskutiert und fraglich – Problem: Finanzierung Autobahnabfahrt<br />
• Standortbereich Mandling (Radstadt) – ev. gemeinsam mit steirischer Nachbargemeinde<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />
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• Standortbereich St. Veit, St. Johann<br />
• Standortbereich Tenneck<br />
Weitere bereits bestehende GG sollen im Hinblick auf ihre Eignung als INKOB (interkommunaler<br />
Betriebsstandort) überprüft werden.<br />
Weitere Themen für Kooperationen:<br />
• Einnahmen aus neuer touristischer Infrastruktur zur Stärkung der Ortszentren?<br />
• Gegensteuerung bei Kaufkraftabfluss in Zentralraum (Europark)<br />
• Feriendörfer: dazu wurden seitens des Landes (örtliche Raumplanung) Kriterien zur<br />
Bewertung erarbeitet und den Gemeinden übermittelt. Eine regionale Einigung bzw.<br />
regionale Qualitätsstandards wären sinnvoll.<br />
3. QUALITÄTSSTANDARDS SIEDLUNGSENTWICKLUNG UND MOBILITÄT:<br />
Ergebnisse aus Sommercampus siehe Protokoll Sommercampus<br />
Herausforderung 1: Verfügbarkeit der Siedlungsgebiete im Einzugsbereich der<br />
Haltestellen des ÖV<br />
Grundsätzlich wird der Orientierung der Siedlungsentwicklung am ÖV hohe Bedeutung zugemessen.<br />
Hochwertige Standorte, die über keinen ÖV Anschluss verfügen, sollen langfristig<br />
durch eine Verdichtung des ÖV Netzes im <strong>Pongau</strong> einen bekommen.<br />
Herausforderung 2: Steuerbarkeit des ÖV Angebotes<br />
Aktivitäten und Bemühungen der Region scheitern an Vorgaben des Landes und des Bundes.<br />
Umsetzung „<strong>Pongau</strong> Mobil“ leider seit Jahren ein Problem, die aber mit viel Engagement<br />
schrittweise angegangen werde.<br />
Diskussion Verkehreserregerabgabe:<br />
Es gibt grundsätzlich Möglichkeiten, diese müssen mit Bürgermeistern diskutiert werden<br />
Allgemeine Diskussion zu den Steuerungsmöglichkeiten der Raumordnung:<br />
Raumordnung hängt stark an der Bereitschaft eigene Planungen (z.B. REK) konsequent umzusetzen.<br />
Änderungen werden zu schnell und anlassbezogen durchgeführt.<br />
Informationen zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> und zu den Regionswerkstätten „Mentale<br />
Landkarten“ und Zukunftsbilder finden Sie unter www.pongau.org (in der Navigationsleiste<br />
Projekte) oder direkt unter: www.regek.pongau.org<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll Herbstcampus Pfarrwerfen, 070920<br />
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation des Prozesses<br />
Sitzungen der Steuerungsgruppe, 1,2,3,4,5<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: 1. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />
Thema: Verfeinerung Planungsprozess, Regionsinterviews, Regionswerkstatt<br />
am: 25.Oktober 2006, 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Ort: Kulturhaus Altenmarkt<br />
von: Stefanie Zobl (Regioplan Ingenieure)<br />
Beilagen: Anwesenheitsliste<br />
Tagesordnung:<br />
TO 1: Einführung und Begrüßung durch DI Sibylla Zech (stadtland)<br />
TO 2: Vorstellungsrunde: TeilnehmerInnen der Steuerungsgruppe und Planungsteam<br />
TO 3: Kurzüberblick zum Planungsprozess REK <strong>Pongau</strong> und zur optionalen Leistung<br />
„Strategische Bildungskonzepte <strong>Pongau</strong>“.<br />
TO 4: Durchführung der Regionsinterviews<br />
TO 5: Planung der 1.- Regionswerkstatt<br />
TO 6: Nächste Schritte, Termine<br />
Zu TO 2: Vorstellungsrunde: TeilnehmerInnen der Steuerungsgruppe<br />
• Christiana Bergher, RV <strong>Pongau</strong><br />
• Peter Brandauer, Bgm. Werfenweng<br />
• Franz Lainer, Bgm. St. Veit<br />
• Stephan Maurer, GF RV <strong>Pongau</strong><br />
• Günther Mitterer, Bgm. St. Johann<br />
• Heidi Rest-Hinterseer<br />
• LAbg. Ingrid Riezler, Radstadt<br />
• Barbara Saller, Stadträtin Bischofshofen<br />
• Harald Schaireiter, Bad Hofgastein<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />
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• Peter Weissenböck, Abt. 7 Land Salzburg<br />
• Josef Tagwercher, Bgm. Radstadt<br />
• Sibylla Zech (stadtland)<br />
• Stefan Klingler (stadtland)<br />
• Helmut Koch (Trafico Gmunden)<br />
• Harald Prantl (ÖSB Consulting GmbH)<br />
• Claudia Schönegger (Regioplan Ingenieure)<br />
• Stefanie Zobl (Regioplan Ingenieure)
Mentale Landkarte – „Orte der Steuerungsgruppe“<br />
Zu TO 3: Kurzüberblick zum Planungsprozess REK <strong>Pongau</strong><br />
und zur optionalen Leistung „Strategische Bildungskonzepte <strong>Pongau</strong>“.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />
Seite 2 von 5
Optionale Leistung „Strategische Bildungskonzepte <strong>Pongau</strong>“ – ÖSB Consulting GmbH<br />
zu TO 4: Durchführung der Regionsinterviews<br />
• Der Planungsprozess zur Erstellung des REK <strong>Pongau</strong> sieht die Durchführung von Einzelinterviews<br />
mit regionalen Akteuren und AkteurInnen u. a. aus den Themenbereichen Soziales,<br />
Bildung, Kultur/Kunst, Mobilität, Wirtschaft – Industrie, Gewerbe, Handel, Tourismus,<br />
Natur und Umwelt vor.<br />
• Ziele der Regionsinterviews ist die Erfassung und Bündelung unterschiedlicher durchaus<br />
auch kritischer Sichtweisen und Wissensressourcen zu Besonderheiten, Chancen und Risiken<br />
der Region <strong>Pongau</strong>. Gesamt sind ca. 25 – 30 Interviews geplant.<br />
• Erste Einzelinterviews sollen bereits im November 2006 – vor der 1. Regionswerkstatt Anfang<br />
Dezember - durchgeführt werden.<br />
• Folgende InterviewpartnerInnen wurden von den TeilnehmerInnen der STG genannt – mit<br />
den Mitgliedern der Steuerungsgruppe wurden bereits Interviewtermine vereinbart:<br />
Thema InterviewpartnerIn Termin<br />
Soziales Hansjörg Rettenwender, Lebenshilfe Radstadt<br />
Tourismus Herr Zeppezauer, Gasteiner Tourismusgesellschaft,<br />
GTG<br />
Kultur Elisabeth Kornhofer, Wagrain, Kulturverein<br />
Gewerbe<br />
/Qualifizierung<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />
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Direktor Manfred Santner, Fa. Liebherr<br />
Kultur Cyriak Pichler, Leiter Volkskultur<br />
Landwirtschaft Sebastian Pirnbacher, Obmann BBK
Fortsetzung<br />
Thema InterviewpartnerIn Termin<br />
Familie Andrea Gruber, Forum Familie <strong>Pongau</strong><br />
Gesundheit Primar Dr. Lenzhofer, Ärztl. Leiter KH Schwarzach<br />
Gesundheit Dr. Ilse Plawenn, Bischofshofen<br />
Tourismus Mag. Michael Schafflinger, Thermenregion Gastein<br />
Wirtschaft Veronika Scheffer, Bergbahnen Zauchensee<br />
Handel Christine Weißofner, Bischofshofen<br />
Wirtschaft Vizepräs. Hans Scharfetter, Wirtschaftskammer<br />
Frau und Arbeit Karolina Altmann, Bischofshofen<br />
Arbeit Thomas Burgstaller, AMS<br />
Naturschutz Dr. Gertrude Friese, Abt. 13 – Amt d. Sbg Lr.<br />
Bildung Heidelinde Kahlhammer, Bezirksschulinsp.<br />
Jugend Gerhard Rindler, Akzente <strong>Pongau</strong><br />
Jugend SchulsprecherInnen<br />
Jugend Bezirksleiterin Landjugend<br />
Natur Mag. Markus Graggaber, Abt. 13 – Amt d. Sbg Lr.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />
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Ambros Aichhorn, Borromäum Salzburg<br />
Dechant Christan Schreilechner, Pfarre Werfen<br />
Tourismus Eva Mayr, SLT <strong>Pongau</strong> Süd<br />
Tourismus GF Gerhard Wolfsteiner, Salzburger Sportwelt<br />
STG Bgm. Günther Mitterer, St. Johann 16.11.2006, 9.30 h<br />
STG Bgm. Peter Brandauer, Werfenweng 23.11.2006, 9:00 h<br />
STG Bgm. Franz Lainer, St. Veit 16.11.2006, 11:30 h<br />
STG LAbg. Ingrid Riezler 17.11.2006, 9:00 h<br />
STG Bgm. Josef Tagwercher, Radstadt 17.11.2006, 10:30 h<br />
STG Barbara Saller 23.11.2006, 15.00 h<br />
STG Heidi Rest-Hinterseer 16.11.2006, 8:00 h<br />
STG Stephan Maurer, GF RV <strong>Pongau</strong> 23.11.2006, 11:00 h<br />
STG Mag. Peter Weissenböck, Abt. 7<br />
STG Bgm. Benedikt Lang, Bad Hofgastein
zu TO 5: Planung der 1.- Regionswerkstatt<br />
Organisatorisches:<br />
• Termin: 1. Dezember, 14:00 bis 18:00 Uhr im Festsaal Werfenweng<br />
• TeilnehmerInnen: ca. 60 bis 120 TeilnehmerInnen aus der Region – die Nennung der TeilnehmerInnen<br />
erfolgt über die 25 Regionsgemeinden; jede Gemeinde nennt ca. 10 Personen<br />
– davon 2 Personen bewusst aus einer anderen Regionsgemeinde – bis 6. 11. 2006<br />
an den <strong>Regionalverband</strong>. Der <strong>Regionalverband</strong> erstellt eine Liste aus bereits vorhandenen<br />
Adresslisten als Grundlage für die Nennungen.<br />
• Die Einladung der TeilnehmerInnen zur Regionswerkstatt erfolgt über den <strong>Regionalverband</strong><br />
<strong>Pongau</strong><br />
Geplanter Ablauf:<br />
• Ziel der 1. Regionswerkstatt ist das Erfassen von „mentalen Landkarten“: Von den TeilnehmerInnen<br />
werden persönliche Bilder und Wahrnehmungen zu unterschiedlichen Themenbereichen<br />
wie bspw. Orte der Jugend, Orte des Wohlfühlens, Unorte, Orte des Zusammenkommens,<br />
Orte der Barrieren, Karte des Konsums, Karte der wichtigen Ereignisse<br />
auf Landkarten festgehalten und weiterentwickelt.<br />
• Die Erarbeitung der mentalen Landkarten erfolgt in 3 Arbeitsrunden an Plantischen - nach<br />
jeder Arbeitsrunde besteht für die TeilnehmerInnen die Möglichkeit das Thema / den Plantisch<br />
zu wechseln.<br />
• Zu Beginn und zwischen den Arbeitsrunden sind kurze „Impulse“ (ca. 10 Minuten) vorgesehen.<br />
Vorgeschlagen wurden:<br />
– Geschichtlicher Rückblick, Kulturgeschichte: mögliche AnsprechpartnerInen:<br />
Fr. Prof. Zierlinger (Gymnasium St. Johann), Prof. Ambros Aichhorn<br />
– Ungewöhnliche Bilder – z.B. Kunstwerke, Film, Kinderzeichnungen, Satellitenbilder: mögliche<br />
AnsprechpartnerInnen: Wolfram Paulus, O. P. Zier<br />
- z.B. <strong>Pongau</strong>er Geschichte, Kabarett, Sage: mögliche AnsprechpartnerInnen: Max Steiner<br />
(Oper), Komikatzen (Kabarettgruppe)<br />
zu TO 6: Nächste Schritte, Termine<br />
• Einladung zur Regionswerkstatt: Nennung der TeilnehmerInnen seitens der Gemeinden<br />
(ca. 10 Personen je Gemeinde) bis 06.11.2006 an den <strong>Regionalverband</strong><br />
• Regionsinterviews mit Schlüsselpersonen beginnen im November 2006<br />
• Regionswerkstatt 1.12. 2006, 14:00 bis 18:00 Uhr, Festsaal Werfenweng<br />
• Nächstes Treffen der Steuerungsgruppe: 24.01.2007, 15:00 Uhr, Pfarrsaal Bischofshofen<br />
(Ansprechpartnerin Fr. Saller).<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 1. Steuerungsgruppe 25.10.2006<br />
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: 2. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />
Thema: Beratung Ergebnisse aus Interviews und Regionswerkstatt<br />
am: 24. Jänner 2007, 15.00 bis 18:30 Uhr<br />
Ort: Pfarrsaal Bischofshofen<br />
von: Claudia Schönegger<br />
Beilagen: Anwesenheitsliste<br />
Präsentation Feedback zu Regionskonferenz und Regionsinterviews<br />
Tagesordnung:<br />
TO 1: Was gibt es Neues?<br />
TO 2: Feedback zur ersten Regionswerkstatt in Werfenweng<br />
TO 3: Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />
TO 4: Auswahl von Vertiefungsthemen, Beteiligte für Arbeitstreffen<br />
TO 5: Termine Projektorganisation<br />
Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />
• Es ist geplant, eine eigene Subdomain für das Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong> auf der homepage<br />
des <strong>Regionalverband</strong>es www.pongau.org zu installieren, auf der alle Dokumentationen<br />
und aktuellen Informationen bereitgestellt werden. Die Steuerungsgruppe wird zeitnah<br />
über die Verfügbarkeit von neuen Inhalten auf der subdomain informiert.<br />
• Die Gemeinden des Ennspongau wurden seitens der Raumplanungsabteilung des Landes<br />
aufgefordert, sich am Projekt „RISK Management“ zu beteiligen. Im Rahmen dieses Projektes<br />
soll eine enge Verknüpfung zwischen wasserwirtschaftlichen Planungen und Raumplanung<br />
erfolgen. Es wäre daher zu diskutieren, wie dieses Projekt im Rahmen des<br />
RegEK <strong>Pongau</strong> einfließen kann. Dazu werden für die nächste Steuerungsgruppensitzung<br />
weitere Informationen eingeholt.<br />
• Von 28.09. – 30.09.2007 wird in Bischofshofen eine regionsübergreifende Veranstaltung<br />
zum 20 Jahr Jubiläum der Gemeindeentwicklung Salzburg (Dorferneuerung) stattfinden.<br />
• Der Verein Akzente Salzburg plant eine Evaluierung der Anfang der 90 Jahre erstellten<br />
Jugendstudie. Der <strong>Pongau</strong> soll dabei als eine der ersten Regionen behandelt werden, um<br />
die Ergebnisse für des <strong>Entwicklungskonzept</strong> nutzen zu können. Erste Ergebnisse sollen im<br />
Dezember 2007 beim Bezirksjugendtreffen präsentiert werden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />
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• Zum Jahr der Chancengleichheit 2007 wird im <strong>Pongau</strong> das LEADER Projekt „Offensive für<br />
Gleichstellung“ durch den Verein KOKON umgesetzt. Dazu sind u.a. folgende Arbeitspakte<br />
vorgesehen:<br />
� Mentoring für Frauen in öffentlichen Positionen<br />
� Trainings<br />
� Schaffung von qualitativ anspruchsvollen Arbeitsplätzen für Frauen<br />
Darüber hinaus ist geplant, für den <strong>Pongau</strong> eine Gleichstellungsbeauftragte zu engagieren.<br />
Die Ausschreibung dafür erfolgt über KOKON. Finanzierung über den TEP (Territorialer<br />
Beschäftigungspakt)<br />
Zu TO 2: Feedback 1. Regionswerkstatt<br />
Feedback des Beraterteams (Stefan Klingler, stadtland) zur ersten Regionswerkstatt<br />
am 1. Dez. 2006 in Werfenweng und zu den Regionsinterviews, siehe .PDF im Anhang.<br />
Die TeilnehmerInnen der STG berichten von grundsätzlich recht positiven Rückmeldungen auf<br />
die Regionswerkstatt. Die gelungene Einbindung einer breiten Gruppe regionaler AkteurInnen<br />
in den Prozess wurde hervorgehoben. Die gewählte interaktive Methode ermöglichte neue Zugänge<br />
und einen „Wissensaustausch“. Beobachtet wurde, dass manche TeilnehmerInnen nach<br />
dem Motto „was schaut dabei für unsere Gemeinde heraus?“ vor allem die Angebote in ihrer<br />
Gemeinde vertraten. Folgende Anregungen wurden formuliert:<br />
� um künftig auch auf das Engagement von Jugendlichen zählen zu können, müssten diese in<br />
geeigneter Form angesprochen werden.<br />
� Ein zusammenfassender Abschluss (z.B. „Regionsaufstellung“) wäre sinnvoll gewesen.<br />
Zu TO 3: Thesen zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />
Aufbauend auf den ersten Analysen und Ergebnissen der Interviews und Regionswerkstatt<br />
wurden seitens des Beraterteams sieben mögliche - zum Teil „provokante“ - Thesen zur weiteren<br />
Entwicklung präsentiert (Helmut Koch, Trafico). Anschließend wurden die Thesen an drei<br />
Tischen beraten. Dabei wurde versucht zu bewerten, wie nah oder wie weit entfernt der „Ist-<br />
Zustand“ im <strong>Pongau</strong> von der Behauptung in der These liegt. Mit einem „Sollzustand“ wurde<br />
ebenso verfahren (siehe Ist“-Soll Profile“).<br />
PONGAU 3<br />
Sieben „Thesen“ zur weiteren Entwicklung im <strong>Pongau</strong><br />
1. Wir bestimmen was hier passiert!<br />
Gemeinsame Spielregeln statt Verordnung des Landes.<br />
Diskussion: Alle drei Gruppen sehen den <strong>Pongau</strong> noch sehr fern von dieser These. Der<br />
Wunsch nach mehr Selbstbestimmtheit– v.a. in der Raumordnung und mehr Kompetenz<br />
für die Gemeinden wurde klar positioniert.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />
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2. Aus Eins mach Drei!<br />
Drei Teilregionen statt dem Kunstprodukt <strong>Pongau</strong>.<br />
Diskussion: Die These trifft vor allem auf die Ist-Situation zu. Die Bewertung durch die<br />
drei Gruppen erfolgte in bezug auf den „Sollzustand“ bzw. die Zukunft sehr heterogen.<br />
Derzeit werden kaum Zukunftsfragen, die über die eigene Gemeinde hinausgehen diskutiert.<br />
Der Begriff „Kunstprodukt“ sollte entschärft werden.<br />
Ein möglicher Zugang (Vorschlag Bgm. Brandauer): Nach außen sollte der <strong>Pongau</strong> jedenfalls<br />
verstärkt als eine Einheit auftreten und auch das Regionalmanagement in seinen<br />
Aufgaben und Strukturen unterstützen, nach Innen sollten jedoch flexible Organisationsformen<br />
für themenbezogene Kooperationen gesucht und entwickelt werden.<br />
Dabei müssen grundsätzlich auch nicht immer direkte Nachbargemeinden miteinander<br />
kooperieren. Jede Gemeinde im <strong>Pongau</strong> könnte eine regionale Funktion bzw. Aufgabe<br />
bekommen.<br />
3. Aus Fünfundzwanzig mach Drei!<br />
Gemeindekooperationen statt Kirchturmpolitik.<br />
Diskussion: In der Bewertung der Ist-Situation sehen die Personen der Steuerungsgruppe<br />
den <strong>Pongau</strong> fern, aber nicht ganz fern (z.B. Kooperationen bei Seniorenheimen).<br />
Der Focus sollte nicht bei der Zusammenlegung von Gemeinden (Beispiel Schweiz,<br />
Deutschland) liegen, sondern bei der Stärkung von Kooperationen. Jede Gemeinde hat<br />
ihre Funktion oder Rolle, inwieweit man aber kommunale Aufgaben zusammenlegen<br />
könnte, wäre zu prüfen.<br />
Ängste bestehen in Bezug auf Kooperationen vor allem darin, dass Arbeitsplätze in<br />
den Gemeindeverwaltungen verloren gehen könnten. Viele Stolpersteine für Kooperationen<br />
liegen innerhalb der Gemeinden.<br />
4. Wir stärken unsere Zentren!<br />
Zentrale Einrichtungen gehören dort hin, wo sie passen.<br />
Diskussion: Grundsätzliche Frage war bei dieser These war: Wer ist „wir“. „Wir“ sind<br />
sowohl Konsumenten, Gemeinden aber auch Entscheidungsträger außerhalb (Landespolitik).<br />
Eine eindeutige Bestimmung von „Ist“ und „Soll“ war somit sehr schwierig.<br />
Der Trend im <strong>Pongau</strong> geht nach Meinung vieler TeilnehmerInnen in Richtung „stärkere<br />
Zentren“ mit gleichzeitiger Ausdünnung der Angebote in peripheren, kleineren Gemeinden.<br />
Im RegEK sollte man sich daher der grundsätzlichen Frage stellen, wie man<br />
mit den „Ballungsräumen“ im <strong>Pongau</strong> umgeht. Der Trend zur Konzentration ist schwer<br />
zu verhindern, man sollte aber versuchen ihn positiv zu beeinflussen, z.B. durch gemeinsame<br />
Nutzung und Festlegung „bester Standorte“. Mit einer Stärkung der Zentren<br />
dürfen keine „Absaugeffekte“ für die Nachbargemeinden verbunden sein – auch die<br />
Peripherie muss gestärkt werden. Güter des täglichen Bedarfes sollen auch weiterhin<br />
in allen Gemeinden angeboten werden – Grundausstattung der Gemeinden. In diesem<br />
Zusammenhang sind auch Maßnahmen zur Verringerung des Kaufkraftabflusses aus<br />
dem <strong>Pongau</strong> (nach Salzburg) zu bedenken.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />
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Bei einer Stärkung der Zentren wären so wie bei Kooperationen grundsätzlich Modelle<br />
zum innerregionalen Finanzausgleich notwendig.<br />
5. Wir nutzen unsere Ressourcen!<br />
Unsere Landschaft und Kultur ist unser Kapital.<br />
Diskussion: Dieser These wurde grundsätzlich zugestimmt, wenngleich auch unterschiedlich<br />
optimistische Bewertungen erfolgten. Vor allem die Kultur sollte auf regionaler<br />
Ebene mehr unterstützt werden.<br />
6. Der Wintertourismus ist tot!<br />
Es lebe der Wintertourismus.<br />
Diskussion: ... der Wintertourismus ist nicht tot! – es gilt aber, verstärkt Alternativen<br />
zum Tourismus zu entwickeln und Angebote für Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftbereichen<br />
zu schaffen – z.B. gewerbliche Entwicklung.<br />
7. Wir zeigen dass wir es können!<br />
Mit Schlüsselprojekten erreichen wir PONGAU 3 .<br />
Diskussion: Hier sollte und könnte man noch mehr erreichen (die „vierte Dimension).<br />
In Beratungen an den Tischen wurden folgende „Ist-Soll“ Profile erstellt:
Zu TO 4: Auswahl von Vertiefungsthemen<br />
Für folgende drei Bereiche sollen vertiefende Arbeitstreffen unter Teilnahme von VertreterInnen<br />
folgender Institutionen stattfinden:<br />
1. Qualifizierung und Bildung 2. Jugend<br />
WK <strong>Pongau</strong> (Mag. Felser) Akzente <strong>Pongau</strong><br />
BFI (Martin Stockinger) Jugendbeauftragte der Gemeinden<br />
VertreterInnen der Bildungsträger Landjugend<br />
Industriellenvereinigung IV (Herr Wöhrer) AMS<br />
IBIS ACAM Gewerksschaftsjugend<br />
Mitglieder des Qualifizierungsverbundes Forum Familie – Andrea Gruber<br />
Verein Frau und Arbeit (Frau Altmann) Bewährungshilfe<br />
PAP (Frau Geistlinger) Suchtprävention<br />
Landesschulrat Jugendzentren<br />
DirektorInnen höhere Schulen, Berufsschulen Nachtschwärmer<br />
3. Raumordnung:<br />
alle OrstplanerInnen der Gemeinden<br />
sowie die LeiterInnen der Bauämter<br />
Grundsätzliche Anregung:<br />
In der Steuerungsgruppe sollten auch die bereits gelaufenen Prozesse (z.B. PONG) reflektiert<br />
werden, um zum einen zu sehen, „was daraus geworden ist“ und zum anderen gute Anregungen<br />
wieder aufzugreifen und im RegEK weiter zu führen.<br />
In diesem Zusammenhang sollten jedenfalls Interviews mit Herrn Hofrat Dr. Guntram Maier und<br />
dem Vorsitzenden der Bürgermeisterkonferenz Herrn Bgm. Weitgasser geführt werden.<br />
zu TO 5 Termine, Projektorganisation<br />
Folgende Termin wurden vereinbart:<br />
3. Steuerungsgruppensitzung 29.03.2007, 13:30 in Radstadt<br />
Regionswerkstatt – Zukunftsbilder 04.05.2007<br />
4. Steuerungsgruppensitzung 21.09.2007, 13:30 Dorfgastein, Kögerlam<br />
Regionswerkstatt – GemeindevertreterInnetag 19.10.2007<br />
Steuerungsgruppensitzung 25.01.2008, 13:30<br />
Finale Präsentation 29(!).2.2008 - der Schalttag<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 2. Steuerungsgruppe 24.01.2007<br />
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: 3. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />
Thema: Schwerpunkt: Vorbereitung der 2. Regionswerkstatt<br />
am: 29. März 2007, 13:30 bis 16:00 Uhr<br />
Ort: Zeughaus am Turm<br />
von: Claudia Schönegger<br />
Beilagen: Anwesenheitsliste<br />
Präsentation Qualifizierungsverbund (Auszug)<br />
Tagesordnung:<br />
TO 1: Was gibt es Neues?<br />
TO 2: Informationen zum Stand des Projektes „RISK Management“<br />
TO 3: Bericht von den Vertiefungsworkshops<br />
TO 4: Vorbereitung der 2. Regionswerkstatt – Zukunftsbilder am 04. Mai 2007<br />
TO 5: Allfälliges<br />
Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />
Herr Weissenböck berichtet, dass für den <strong>Pongau</strong> Erhebungen zum Thema Einzelhandel geplant<br />
sind und in Kürze gestartet werden sollen. Aufbauend auf die Ergebnisse der SABE-V<br />
Studie, die bereits Erhebungen zu den Zentralen Orten im <strong>Pongau</strong> beinhaltet, sollen in allen<br />
Gemeinden Daten zur Ausstattung der Gemeinden mit Nahversorgern erhoben werden. Vergleichbare<br />
zusätzliche Erhebungen wurden im Zentralraum und im Bezirk Hallein schon durchgeführt.<br />
Wann die Ergebnisse vorliegen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden.<br />
Zu TO 2: RISK Management<br />
Seitens der Gemeinden Flachau, Altenmarkt und Radstadt erfolgte eine Rückmeldung auf die<br />
Anfrage der Raumplanungsabteilung, ob Interesse an einer Beteiligung an dem durch das<br />
Umweltbundesamt getragenen Projekt besteht. Da in den Gemeinden Altenmarkt und Flachau<br />
derzeit an der Umsetzung einer Studie (Hydroconsult GmbH, Graz) aus dem Jahr 2004 gearbeitet<br />
wird und Gespräche mit Grundbesitzern geführt werden, erscheinen weitere Projekte<br />
derzeit aus deren Sicht nicht sinnvoll. Die Gemeinde Radstadt hat grundsätzlich Interesse am<br />
Projekt RISK Management geäußert, verweist jedoch auf die Schwierigkeiten im Zusammenhang<br />
mit der zur Verfügung Stellung von Grundflächen durch private Grundbesitzer.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />
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Seitens des Wasserbaus sind keine Ressourcen für das Projekt auf Landesebene frei. Die<br />
WLV und das Olympiabüro haben sich positiv zum Projekt geäußert.<br />
Zu TO 3: Bericht von den Vertiefungsworkshops<br />
Am 13.03 2007 fand beim Schützenwirt in Bischofshofen ein Workshop mit den BauamtsleiterInnen<br />
und den OrtsplanerInnen der Gemeinden zum Thema „Regionalentwicklung mit den<br />
Gemeinden“ statt. Das Protokoll dazu kann unter www.regek.pongau.org nachgelesen werden.<br />
Folgende Themen wurden im Vertiefungsworkshop bearbeitet:<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />
Seite 2 von 4<br />
_Bedeutung und Aufgabe der Gemeinde in der Region<br />
_Kooperation zwischen den Gemeinden<br />
_Standortangebote mit regionaler Bedeutung<br />
Zu den Ergebnissen wurden seitens der STG folgende Punkte diskutiert:<br />
In einzelnen Bereichen werden derzeit Kooperationen schon gelebt bzw. entwickelt<br />
o unkompliziertes gegenseitiges Aushelfen bei Fragen der Verwaltung<br />
o Verleih von Geräten für den Bauhof bzw. Feuerwehr<br />
o Entwicklung Therme<br />
o ÖV Nachschwärmer<br />
o Abfallwirtschaft, Wasserver- und Entsorgung…<br />
Kooperationen in Bezug auf bestehende Angebote und Aufgaben sind politisch grundsätzlich<br />
eher schwierig, da die „Großen“ sie weniger brauchen und die „Kleinen“ Angst haben, an Qualität<br />
und Angebot in der eigenen Gemeinde zu verlieren.<br />
Kooperationen sollen daher grundsätzlich für neue gemeinsame Aufgaben bzw. neue Standorte<br />
angedacht werden. – z.B. im Bereich der Betreuungsangebote für ältere Menschen oder bei<br />
der Gesundheitsversorgung, bzw. „Lebensqualität“. Auch zeitlich begrenzte Kooperationen<br />
oder eine Zusammenarbeit mit PartnerInnen außerhalb des <strong>Pongau</strong> könnten überlegt werden.<br />
Interessant wäre, ob es für jede Gemeinde eine Aufgabe gäbe, die sie für mehrere Gemeinden<br />
erfüllen könnte.<br />
Das Thema Kooperation soll im Prozess zum RegEK weiter vertieft werden. Die Entwicklung<br />
von Strategien ist dafür Voraussetzung - „wo gibt es ein gemeinsames Interesse?“.<br />
Dem Thema Energie soll stärkere Bedeutung zugemessen werden z.B. in der Abschätzung der<br />
möglichen Potenziale „wo“, „wie viel“. Seitens der ÖROK wird derzeit auch unter dem Thema<br />
„Energie und Raumentwicklung“ untersucht, welche Umsetzungsebenen erforderlich sind, und<br />
beispielhafte Handlungsanweisungen entwickelt (Info Peter Weissenböck).
Das Vertiefungsworkshop „Jugend“ musste leider abgesagt werden. Ein Treffen mit den VertreterInnen<br />
der Institutionen in der Jugendarbeit zur Definition von Schnittstellen zum RegEK –<br />
„was kann und soll das RegEK für die Arbeit mit und für Jugendliche in der Region leisten?“ -<br />
soll aber noch stattfinden.<br />
Zu TO 4: Vorbereitung der 2. Regionswerkstatt Zukunftsbilder<br />
Termin: Freitag 04. Mai 2007, 15:00 – 18:00 Uhr<br />
Ort: Kur- und Kongresshaus Bad Hofgastein<br />
Vorläufiges Programm:<br />
14.30 _Saaleinlass<br />
15.00 _Begrüßung, Zeitplan, Spielregeln<br />
_Willkommen: Bgm. Lang, Bgm. Brandauer<br />
_Stand der Arbeiten, Anknüpfen an RW1<br />
_Analyseergebnisse<br />
Impuls 1<br />
_Open Visions 1. Runde ca. 45 Min. (mit Vernetzung)<br />
Stationen mit Pinwänden/ Plantischen, rd. 5-10 Personen<br />
Impuls 2<br />
_Open Visions 2. Runde: wie oben, freie Stationswahl<br />
_Zusammenfassung<br />
18.00 _“Schlussakt“<br />
_ Ausklang (Buffet)<br />
Für Impuls 1 wurde vorgeschlagen, zu BORG SchülerInnen des musischen Zweiges Kontakt<br />
aufzunehmen.<br />
Themen und Stationen:<br />
Anhand eines Vorschlags des Fachteams wurde ausgewählt und ergänzt welche Themen bei<br />
den „Zukunftsstationen“ angeboten werden sollen. Zu jedem Thema ist ein kurzes „future briefing“<br />
zur Gedankenanregung geplant.<br />
_Mensch und Lebensalltag 2030; „Innergebirg“ und in der Stadt am Land<br />
_Tourismus 2030, neue Märkte?; neue Produkte?, …<br />
_Natur und Landschaft 2030; Raum für die Flüsse, Grüne Verbindungen, …<br />
_Mobil 2030; z.B. Ziele für das Mobilitätsverhalten, …<br />
_Gemeinden kooperieren; Kooperation in der Region und über die Region hinaus Wird Kooperation<br />
notwendig?, Welche Felder?, …<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />
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_Raum für die Wirtschaft 2030, Innovative Produkte, Arbeitsraum und Wirtschaftsraum rücken<br />
zusammen, …<br />
_Landwirtschaft – Qualitätsprodukte; Direktvermarktung, Landschaftspflege, …<br />
_Wissen und „Können“ 2030; Was muss ein Mensch heute lernen um 2030 zu bestehen?, …<br />
_Der <strong>Pongau</strong> von „Außen“; Wie wird/soll der <strong>Pongau</strong> von Menschen anderswo wahrgenommen<br />
werden?, …<br />
_Der <strong>Pongau</strong> als der „Teil der Welt“; Aspekte der Nachhaltigkeit, Agenda 21, Alpenkonvention,<br />
Integration, Europäische Union, Nachbarregionen, …<br />
Zu TO 5: Allfälliges<br />
Bildung und Qualifizierung:<br />
Harald Prantl (ÖSB) informiert über Aufgaben und Möglichkeiten von Qualifizierungsverbünden.<br />
– Präsentation siehe Anlage. Einzelne Handwerksunternehmen z.B. im Bereich Tapezierer,<br />
Hotelausstattung haben bereits Interesse angemeldet.<br />
LEADER 2007 – 2013:<br />
Zur Abstimmung der Prozesse RegEK mit dem LEADER Strategieprozess (Bewerbung bis<br />
zum Sommer) wurde vereinbart, dass Ergebnisse des RegEK Prozesses z.B. SWOT Analyse,<br />
Zukunftsbilder in die LEADER Strategie einfließen. Die Inhalte und Methoden der Treffen mit<br />
dem Beirat des <strong>Regionalverband</strong>es zur Erstellung der LEADER Strategie werden von Stephan<br />
Maurer und Claudia Schönegger vorbereitet.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 3. Steuerungsgruppe 29.03.2007<br />
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<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: 4. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />
Thema: Weitere Vorgehensweise Erstellung und Beschlussfassung RegEK<br />
am: 01. Oktober, 14:30 bis 17:00 Uhr<br />
Ort: Gemeindeamt St. Veit<br />
von: Claudia Schönegger<br />
Tagesordnung:<br />
TO 1: Was gibt es Neues?<br />
TO 2: Weitere Vorgehensweise: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
TO 3: Rückblick auf die 2. Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“ sowie Sommercampus und<br />
Herbstcampus<br />
TO 4: Beratung Inhalte Endprodukt und Strategiefelder<br />
TO 5: Vorbereitung 3. Regionswerkstatt - GemeindevertreterInnentag<br />
TO 5: Abstimmung Zeitplan für den Endspurt<br />
Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />
Die Diskussion in der Steuerungsgruppe war stark durch die Ergebnisse aus der Verbandsversammlung<br />
am 05. September in Eben geprägt. Es herrscht gewisse Verunsicherung über die<br />
Aufgaben und Ziele sowie den rechtlichen Stellenwert des RegEK:<br />
Vorschlag: Mit der Einladung zur 3. Regionswerkstatt, dem GemeindevertreterInnentag wird<br />
ein Infoblatt versandt, das kurz und prägnant den Unterschied zwischen Regionalem <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
und Regionalen Raumordnungsprogramm darstellt. Darüber hinaus sollen der<br />
weitere Prozess und die Themenschwerpunkte erläutert werden.<br />
Zu TO 2 und TO 5: Weitere Vorgehensweise: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
Aufbauend auf die vorgeschlagenen Inhalte zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> wird in der<br />
Steuerungsgruppe vereinbart, im Prozess auch Zeit für eine Beratung des Entwurfes in den<br />
Gemeinden vorzusehen. Der Termin 29.02.2007 für die Unterzeichnung des <strong>Pongau</strong> Paktes<br />
kann damit leider nicht gehalten werden – voraussichtlich Frühjahr 2007.<br />
In der Steuerungsgruppe am 12.12.2007. soll jener Entwurf vorberaten werden, der im Jänner<br />
der Vollversammlung (Terminaviso: 29. oder 30.01.2008) zur weiteren Beschlussfassung in<br />
den Gemeinden vorgestellt wird.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />
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Daraus ergibt sich folgender Zeitplan:<br />
Seite 16<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />
Seite 2 von 6<br />
Prozess: nächste Schritte<br />
Begleitende Öffentlichkeitsarbeit durch <strong>Regionalverband</strong><br />
Phase 1<br />
Grundlagen<br />
Analyse<br />
Phase 2<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
Phase 3<br />
Vorbereitung<br />
Umsetzung<br />
Phase 4<br />
Dokumentation<br />
Beschluss<br />
Regionsinterviews<br />
1. Regionswerkstatt „mentale Landkarten“<br />
1/2 Tag Großgruppe<br />
Arbeitstreffen OrtsplanerInnen, Jugend<br />
2. Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“<br />
1/2 Tag Großgruppe<br />
Sommercampus<br />
Herbstcampus Termin: 20.09.2007<br />
3. Regionswerkstatt GemeindevertreterInnentag<br />
Termin: 19.10.2007 – Beratung „Erstentwurf“<br />
Bürgermeistergespräche in Teilregionen<br />
(Beratung des <strong>Entwicklungskonzept</strong>es und Organisation der<br />
Umsetzung) – voraussichtlich Anfang November<br />
* Beratung RegEK im <strong>Regionalverband</strong><br />
* Beratung in den Gemeinden<br />
Beschluss RegEK - Abschlussveranstaltung<br />
Unterzeichnung Vereinbarung – „<strong>Pongau</strong>Pakt“<br />
Zu TO 3: Rückblick auf RW 2 sowie Sommer und Herbstcampus<br />
Seite 7<br />
Qualitätsstrategie Standortentwicklung<br />
Handel und Gewerbe<br />
• JA<br />
• Konzentration bringt grundsätzliche Vorteile<br />
* gemeinsame Infrastruktur<br />
* Synergieeffekte<br />
* Bündelung des Angebotes positiv<br />
* vier Standorträume für interkommunale Entwicklung diskutiert<br />
• Gleichbehandlung der Betriebe in der Region<br />
vermindert innerregionale Konkurrenz<br />
• gut gestaltete Betriebsgebiete könnten durchaus auch<br />
Standortvorteile für die Betriebe bedeuten.<br />
Beratung u. Abstimmung in Steuerungsgruppe (ca. 4x)<br />
PSG_4 � 01.10.2007<br />
PSG_4 � 01.10.2007
Thema: Kooperation bei der Standortentwicklung von Gewerbe und Handel<br />
Seite 8<br />
Seite 9<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />
Seite 3 von 6<br />
Qualitätsstrategie Standortentwicklung<br />
Handel und Gewerbe<br />
• ABER<br />
• nur freiwillig<br />
• keine Eingriffe in die Gemeindehoheit<br />
• keine räumliche Festlegung auf einige wenige Standorte<br />
• keine Aufgabe der Entwicklungsflächen in Gemeinden<br />
• Qualitätskriterien für Betriebe festzulegen,<br />
kann Ansiedlung verhindern.<br />
• Gestaltungskriterien dürfen keinen<br />
finanziellen Mehraufwand verursachen<br />
Qualitätsstrategie Standortentwicklung<br />
Handel und Gewerbe<br />
• WIE<br />
• Modell für Kosten/Nutzenausgleich erforderlich<br />
PSG_4 � 01.10.2007<br />
Beispiel OÖ/Sbg diskutiert (Dr. Riesner, Gemeinde Neumarkt)<br />
„Standortgemeinde lädt ein“ – Teilregionen = Kooperationsräume<br />
• Leitlinie der Region zu Qualitätskriterien<br />
* für Standorte<br />
* für Betriebe<br />
• ?<br />
PSG_4 � 01.10.2007
Thema: Mobilität und Raumentwicklung<br />
Seite 11<br />
Seite 12<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />
Seite 4 von 6<br />
Qualitätsstrategie<br />
Mobilität und Raumentwicklung<br />
PRO<br />
• Die Verknüpfung von Raumordnung und ÖV ist erforderlich.<br />
• Regeln sollen vor allem für Neuausweisungen gelten.<br />
• ÖV Anbindung soll bei der Bewertung von Bauland als<br />
gleichwertige Voraussetzung behandelt werden, wie<br />
technische Infrastruktur, Kanal, Straße, …<br />
• ÖV Angebot soll sich an Siedlung ausrichten – wenn kein ÖV<br />
Anschluss gegeben, dann soll Linie zu Sieldungen geführt<br />
werden<br />
(grundsätzlich leichter, wenn Projekt <strong>Pongau</strong> Mobil umgesetzt werden kann)<br />
Qualitätsstrategie<br />
Mobilität und Raumentwicklung<br />
CONTRA (Campus 27.05.2007)<br />
• Kostenfaktor für Gemeinden – „wer bezahlt Qualität“?<br />
• Bestehendes ÖV Angebot deckt nicht alle Siedlungsgebiete<br />
ab.<br />
PSG_4 � 01.10.2007<br />
• Problem in der Bedienungsqualität: Verlagerung des ÖV hin<br />
zu Ballungszentren, „Ausdünnung“ des Angebotes in den<br />
peripheren Gebieten.<br />
PSG_4 � 01.10.2007
Zu TO 4: Beratung Inhalte und Strategiefelder RegEK<br />
Seite 5<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />
Seite 5 von 6<br />
Vorschlag für Inhalte RegEK <strong>Pongau</strong><br />
_<strong>Pongau</strong> Pakt<br />
• äußeres Zeichen aller Gemeinden der Region für Selbstbindung an das<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong> und Bereitschaft zur Umsetzung<br />
„Letter of commitement“ bzw. Präambel<br />
_<strong>Entwicklungskonzept</strong> mit Empfehlungen zu<br />
• Qualitätsstandards für die räumliche Entwicklung z.B.<br />
Gewerbestandorte, Landschaftsbild und Landschaftsschutz,<br />
Siedlung – öffentlicher Verkehr, Freizeit- und Beherbergungsinfrastruktur<br />
• Empfehlungen für Kooperationsräume zu bestimmten Themen<br />
• Vorschlag zur Wahrnehmung von Aufgaben des RV im Bereich Raumordnung<br />
z.B. „wann“ wir der <strong>Regionalverband</strong> „wie“ und „zu welchen“ Themen befasst<br />
• Vorschläge für Projekte zur Umsetzung<br />
_Räumliches Strukturmodell<br />
• schematischer Plan zu Funktionen und räumlichen Strukturen<br />
Den Vorschlägen wird seitens der Steuerungsgruppe zugestimmt.<br />
PSG_4 � 01.10.2007<br />
Das Thema „Organisation zur Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Raumordnung“ soll vorerst<br />
noch nicht beim GemeindevertreterInnentag und den Bürgermeistergesprächen diskutiert<br />
werden, im Endprodukt jedoch enthalten sein.
Zu TO 5: Vorbereitung 3. Regionswerkstatt<br />
Seite 15<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 4. Steuerungsgruppe 01.10.2007<br />
Seite 6 von 6<br />
3. Regionswerkstatt GemeindevertreterInnentag Pfarrwerfen<br />
13:00 _Saaleinlass<br />
13:30 _Begrüßung, Zeitplan, Spielregeln<br />
14:15<br />
15:00<br />
15:15<br />
_Willkommen: Bgm. Illmer, Brandauer, Weitgasser,<br />
_Stand der Arbeiten, Anknüpfen an RW2<br />
_Ziele für RW_3<br />
_Input Team: Vorstellen der Kerninhalte des RegEK<br />
und Strukturmodell<br />
Pause und Umbau<br />
_Diskussion in Arbeitsgruppen zu den drei Themenbereichen<br />
16:00 _Galerierunde – Möglichkeit der Ergänzungen...<br />
16:15 _Bericht und Statements<br />
16:45 Schluss und Ausklang am Buffet<br />
PSG_4 � 01.10.2007<br />
Als Vorbereitung für die Eröffnung werden noch „briefings“ mit den Herrn Bürgermeistern Weitgasser<br />
und Illmer durchgeführt.<br />
Es wird angeregt, neben den GemeindeverteterInnen auch alle bisher am Prozess Beteiligten<br />
zur 3. Regionswerkstatt einzuladen.<br />
Die Bürgermeister werden gebeten, ihre Gemeindemandatare zur Teilnahme zu motivieren.
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: 5. Treffen der Steuerungsgruppe (STG)<br />
Thema: Entwurf zum <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
am: 12. Dezember 2007, 14:00 bis 16:00 Uhr<br />
Ort: Schmaranzgut, Bad Hofgastein<br />
von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />
Beilagen: Anwesenheitsliste<br />
Tagesordnung:<br />
TO 1: Was gibt es Neues?<br />
TO 2: Rückblick auf die 3. Regionswerkstatt „GemeindevertreterInnen-Tag“ und<br />
die Teilregionsgespräche im Salzachpongau, im Gasteinertal und im Ennspongau<br />
TO 3: Diskussion von Änderungsvorschlägen zum Entwurf des <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />
TO 4: Diskussion der Organisation von Aufgaben der Raumplanung im Rahmen<br />
des <strong>Regionalverband</strong>es<br />
TO 5: Abstimmung des Zeitplanes für den „Endspurt“, z.B. Begleitung der Beratung der Gemeinden,<br />
Sitzung des <strong>Regionalverband</strong>es, …<br />
TO 6: Allfälliges<br />
Zu TO 1: Was gibt es Neues?<br />
Herr Weissenböck berichtet, dass mit der zur Zeit in Arbeit befindlichen Novellierung des SBG.<br />
Raumordnungsgesetzes Änderungen der Gesetzgebung bei der Örtlichen Raumplanung beabsichtigt<br />
sind, z.B. eine Aufwertung der Bedeutung der Räumlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong>e der<br />
Gemeinden. Über die tatsächlich schlagenden Schritte kann noch nichts Endgültiges gesagt<br />
werden. Von Peter Weissenböck wird eine grundlegende Information zur Novellierung im<br />
Rahmen der nächsten Vollversammlung des <strong>Regionalverband</strong>es angeboten.<br />
Zu TO 2: Rückblick auf die 3. Regionswerkstatt „GemeindevertreterInnen-Tag“<br />
und die Teilregionsgespräche Salzachpongau, Gasteinertal und Ennspongau<br />
Die Inhalte der Präsentation sowie der Diskussion bei der 3. Regionswerkstatt "GemeindevertreterInnen-Tag"<br />
am 19. Oktober 2007 im Festsaal Pfarrwerfen entnehmen Sie bitte der Dokumentation<br />
(bereits an die TeilnehmerInnen der Steuerungsgruppe verteilt bzw. unter:<br />
www.pongau.org als download).<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 5. Steuerungsgruppe 12.12.2007<br />
Seite 1 von 3
Trotz der positiven und konstruktiven Stimmung beim GV-Tag wird festgehalten, dass gemessen<br />
an der Zahl der Einladungen, nur eine relativ geringe Zahl von GemeindevertreterInnen<br />
Zeit und Interesse finden konnte bei der Veranstaltung teilzunehmen.<br />
Teilregionsgespräche: Salzachpongau und Gasteinertal 7. 11. 2007, Ennspongau 8.11. 2007<br />
Das Planungsteam berichtet: Alle drei Teilregionsgespräche waren gut besucht. Die Mehrzahl<br />
der Gemeinden aus den Teilregionen waren sogar mehrfach durch Bürgermeister, BauamtsleiterIn<br />
oder Vizebürgermeister vertreten. Nach jeweils kurzer Vorstellung der Inhalte des Entwurfs<br />
zum <strong>Entwicklungskonzept</strong> durch das Planungsteam, spannte sich der Bogen der Diskussion<br />
von Grundsatzfragen zur Raumordnung und Regionalentwicklung bis zu Änderungen von<br />
Formulierungen im Entwurf. Die von den TeilnehmerInnen angeregten Änderungen zu Formulierungen<br />
wurden im vorliegenden Entwurf berücksichtigt.<br />
Festzustellen ist, dass viele TeilnehmerInnen in einer gemeinsam abgestimmten Entwicklungsleitlinie<br />
für den <strong>Pongau</strong> eher eine Gefahr als die damit verbundenen Chancen sehen. Mit den<br />
angeführten Qualitätsstrategien könnte man inhaltlich vermutlich sogar „gut leben“, man befürchtet<br />
aber sich „Schwarz auf Weiß“ auf Vereinbarungen einzulassen, die für Einzelprojekte<br />
hinderlich sein könnten oder gar den Entwicklungsspielraum der Gemeinden einengen könnten<br />
Einer Selbstbindung der Gemeinden an die Inhalte des <strong>Entwicklungskonzept</strong>s standen die Anwesenden<br />
deshalb eher vorsichtig gegenüber. Gründe für diese Haltung könnten sein.<br />
_ Die Unterschiede zwischen einem Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> in Selbstbindung und<br />
einem gesetzlich verordneten Regionalen Raumordnungsprogramm (s. bestehender „<strong>Pongau</strong>plan“)<br />
sind zu wenig bekannt.<br />
_ BauamtsleiterInnen waren bisher wenig mit Regionalplanung /regionaler Kooperation befasst.<br />
Trotz des offen und breit angelegten Prozesses und der gemeinsamen Arbeit der beteiligten<br />
<strong>Pongau</strong>erInnen in mehreren Regionswerkstätten und weiteren Workshops ist es offenbar<br />
schwierig, die Vorteile eines von den Gemeinden des <strong>Regionalverband</strong>es <strong>Pongau</strong> selbst erarbeiteten<br />
und bestimmten Entwicklungsleitbildes an die Basis der Gemeinden zu kommunizieren.<br />
Zur Verbesserung der Kommunikation und Information sind Maßnahmen erforderlich<br />
(siehe auch TO 5).<br />
Zu TO 3: Änderungsvorschläge zum Entwurf des <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />
Der aufgrund der Anmerkungen in den Telregionsgesprächen ergänzte Entwurf zum Leitbild<br />
und Strukturmodell liegt der Steuerungsgruppe vor. Konkrete Änderungsvorschläge wurden im<br />
Rahmen der Sitzung nicht diskutiert.<br />
Zu TO 4: Diskussion der Organisation von Aufgaben der Raumplanung<br />
im Rahmen des <strong>Regionalverband</strong>es<br />
Die im Kapitel 4. des Entwurfs zum Leitbild „Empfehlungen zur Umsetzung“ enthaltenen organisatorischen<br />
Empfehlungen wurden andiskutiert. Eine tiefere Diskussion wurde aber auf Vorstandssitzung<br />
des REV am 7.1.2008 vertagt.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 5. Steuerungsgruppe 12.12.2007<br />
Seite 2 von 3
Zu TO 6: Abstimmung des Zeitplanes für den „Endspurt“, z.B. Begleitung der<br />
Beratung der Gemeinden, Sitzung des <strong>Regionalverband</strong>es, …<br />
Damit der anvisierte „<strong>Pongau</strong>-Pakt“ von möglichst vielen Gemeinden besiegelt werden kann, ist<br />
eine breite Information der GemeindevertreterInnen und- bürgerInnen zu den Inhalten und Vorteilen<br />
des Regionalen Leitbildes nötig. Dafür wären Zeit für Sitzungen mit MeinungsbildnerInnen<br />
zu investieren. Die Verantwortung liegt zwar bei den Bürgermeistern, die müssen sich<br />
aber der Zustimmung ihrer GemeindevertreterInnen versichern.<br />
Um die Gemeinden zu informieren und den Stellenwert einer gemeinsamen Entwicklungsleitlinie<br />
für den <strong>Pongau</strong> zu erhöhen, wurden im wesentlichen 3 Varianten diskutiert.<br />
_ Vorstellung des Regionalen Leitbildes in Sitzungen der Gemeindevertretungen.<br />
Hier wurde diskutiert inwieweit es möglich ist, um Zeit und Geld zu sparen, gemeinsame offizielle<br />
Sitzungen mehrerer Gemeinden abzuhalten, z.B. Nachbargemeinden.<br />
_ Tournee zur Vorstellung durch die Gemeinden mit externer Moderation vor einer offiziellen<br />
Befassung der GemeindevertreterInnen<br />
_ Vorbereitende Gespräche mit BürgermeisterInnen und ausgewählten GemeindevertreterInnen<br />
jeder Gemeinde durch den <strong>Regionalverband</strong>.<br />
Die genaue Vorgangsweise konnte noch nicht festgelegt werden. Die weitere Vorgangsweise<br />
wurde deshalb wie folgt beschlossen:<br />
_ Diskussion etwaiger Änderungen in der Vorstandssitzung des REV am 7.1.2008, insbesondere<br />
auch Diskussion des Kap. 4. des Entwurfs „Empfehlungen zur Umsetzung“ des<br />
_ Vorlage, des um die Ergebnisse der Vorstandssitzung REV vom 7.1.08 ergänzten Entwurfs<br />
zum Regionalen Leitbild in der Verbandsversammlung RV <strong>Pongau</strong> – 29. Jänner 2008. Kenntnisnahme<br />
des Entwurfs und Verabschiedung zur Beratung in den Gemeinden.<br />
Zu TO 6: Allfälliges<br />
Keine Agenden.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll 5. Steuerungsgruppe 12.12.2007<br />
Seite 3 von 3
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Dokumentation des Prozesses<br />
Workshop mit BauamtsleiterInnen<br />
und OrtsplanerInnen<br />
Zu Potenzialen für interkommunale und regionale Kooperation<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
1
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong> (RegEK <strong>Pongau</strong>)<br />
Ergebnisprotokoll<br />
betrifft: Regionalplanung mit Gemeinden<br />
Workshop OrtsplanerInnen, BauamtsleiterInnen<br />
Thema: Regionale Funktion und Kooperation der Gemeinden<br />
am: 13. März 2007, 13.30 bis 16:30 Uhr<br />
Ort: Gh. Schützenhof, Bischofshofen<br />
von: Stefan Klingler, Claudia Schönegger<br />
Beilagen: Anwesenheitsliste<br />
Programm<br />
1: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
2: Bedeutung und Aufgabe der Gemeinde in der Region<br />
3: Kooperation zwischen den Gemeinden<br />
4: Standortangebote mit regionaler Bedeutung<br />
Zum Workshop Regionalplanung mit Gemeinden wurden die OrtsplanerInnen und BauamtsleiterInnen<br />
aller <strong>Pongau</strong>er Gemeinden eingeladen. Zehn Gemeinden folgten der Einladung:<br />
Eben, Pfarrwerfen, Großarl, Mühlbach, Wagrain, Flachau, Werfenweng, Bischofshofen, Altenmarkt<br />
und St. Martin sowie drei OrtsplanerInnen. Finden sich Aussagen zu den nicht vertretenen<br />
Gemeinden so wurden sie zum Teil von deren OrtsplanerInnen bzw. von den Bauamtsleitern<br />
der Nachbargemeinden eingebracht.<br />
1: <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Nach einer Vorstellungsrunde wurden die TeilnehmerInnen vom Bearbeitungsteam kurz über<br />
den Erstellungsprozess: Arbeitsschritte, Zeitplan und den Stand der Arbeiten informiert:<br />
(1. Regionswerkstatt, Regionsinterviews)<br />
2: Bedeutung und Aufgabe der Gemeinde in der Region (Arbeitsrunde eins)<br />
Die TeilnehmerInnen waren aufgefordert Potenziale und mögliche regionale Funktionen der<br />
Gemeinden für den <strong>Pongau</strong> festzuhalten. Darüber hinaus wurde beschrieben, warum die<br />
Gemeinde für bestimmte Aufgaben besonders geeignet ist und welche Hindernisse bestehen,<br />
um regionale Funktionen und Potenziale auszufüllen zu können.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />
Seite 1 von 5
Welche Bedeutung bzw. Funktion hat die Gemeinde für die Region?<br />
Gemeinde Funktion, Potenziale Ziele, Hindernisse,<br />
Verbesserungsbedarf<br />
Altenmarkt � zentraler Bildungsort (Pflichtschulen)<br />
� Gewerbepotential (Ennsbogen)<br />
� Verkehrsknoten<br />
� zentraler Einkaufsort<br />
� zentrale Altenbetreuung<br />
Eben � Fachmärkte<br />
� Gewerbepotential (Ennsbogen)<br />
Flachau � zentraler Tourismusort<br />
� Gewerbepotential (Ennsbogen)<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />
Seite 2 von 5<br />
gemeinsame Ziele (mit Eben, Flachau):<br />
� Verkehrsberuhigung<br />
� Ausbau des öffentlichen Verkehrs<br />
� Autobahnanschluss für Gewerbe-<br />
gebiet Ennsbogen – gemeinsame<br />
Finanzierung<br />
� Hindernisse f. gemeinsames<br />
Gewerbegebiet Ennsbogen:<br />
- Kommunaler Ausgleich schwierig<br />
- Verfügbarkeit der Flächen<br />
gemeinsame Ziele (mit Eben, Altenmarkt)<br />
� Ausbau Sommertourismus<br />
� Errichtung überregionales Bad<br />
� zusätzlicher Golfplatz, Sportflächen<br />
� Regionale Synergien im Ennspongau<br />
St. Martin � Naherholungsfunktion Stärkung Handelsbetriebe wäre wichtig<br />
Radstadt � zentraler Bildungsort<br />
� Sommertourismus (Golfplatz)<br />
Großarl � Holzwirtschaft: Produzent,<br />
verarbeitende Betriebe<br />
� Tourismus (Schischaukel Dorfgastein)<br />
� Talzentrum: Handel, Bildung, Soziales<br />
Hüttschlag � „Tal der Almen“ (Großarl, Hüttschlag)<br />
� Nationalpark Gemeinde<br />
„Sanfter Tourismus“<br />
Kleinarl � Intensivtourismus (? – überall)<br />
� Familienfreundlichkeit<br />
� Landschaft (Seen, Talschluss)<br />
Bischofs-<br />
hofen<br />
� zentraler Ort: Handel, Bildung<br />
� Verkehrsknotenpunkt<br />
� Versorgungsfunktion<br />
� Veranstaltungsort (Sport und Kultur),<br />
Gewerbestandort<br />
Werfenweng � Tourismusstandort, Skimuseum<br />
� Erholungsraum, Freizeit<br />
� Nahversorgung<br />
k.A.<br />
� Flächenmangel<br />
� Verkehrsanbindung<br />
� Interkommunaler<br />
Lastenausgleich<br />
wäre anzustreben<br />
� Almen: Graubereich im Hinblick auf<br />
Genehmigungen (gewerberechtliche,<br />
naturschutzrechtliche Genehmigung<br />
� Erreichbarkeit<br />
� Zweitwohnsitze<br />
� Positiv: zentrale Lage, sehr günstige<br />
Verkehrsanbindung (Bahn, A10)<br />
� Bedarf: Hotellerie<br />
� Landschaft<br />
� Lage<br />
� Infrastruktur (touristisch)
Gemeinde Funktion, Potenziale Ziele, Hindernisse,<br />
Verbesserungsbedarf<br />
Pfarrwerfen � zentraler Ort im nördlichen <strong>Pongau</strong>,<br />
„Sportissmusgemeinde“ (Fußball,<br />
Beachvolleyball auch für Vereine der<br />
Nachbargemeinden...), Nahversorgung<br />
� Telekommunikation<br />
� erzeugendes Gewerbe, Holzindustrie<br />
� Tierkörperverwertung<br />
� Reinhalteverband (RHV)<br />
Werfen � Fremdenverkehr (Burg, Eisriesenwelt)<br />
� Nahversorger<br />
� Gastronomie<br />
� Industrie (Tenneck)<br />
� Hauptschule<br />
� regionale „Einsatzzentrale“ (Rettung,<br />
Bergrettung, Polizei)<br />
Schwarzach � Gesundheit<br />
� Verkehrsknoten<br />
� Industrie<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />
Seite 3 von 5<br />
� Lage<br />
� Standortangebote<br />
� Autobahnanbindung<br />
� Projekt Golfplatz<br />
� Hindernisse: Eisenbahn,<br />
Infrastruktur (Raumangebot) begrenzt,<br />
Grenzziehung Landschaftsschutz<br />
k.A.<br />
� Krankenhaus<br />
� verkehrsgünstige Lage<br />
� Hindernis: geringes Flächenangebot<br />
St. Veit � Gesundheit, Luftkurort Plus ist bäuerliche Kulturlandschaft<br />
Mühlbach a.<br />
Hochkönig<br />
� Tourismus (Hochkönig,...) Skifahren,<br />
Wandern, Passstraße<br />
� Potenziale: Landschaft/Panorama,<br />
5000 jährige Kultur (Bergbautradition)<br />
� Wohnstandort/Zweitwohnsitze<br />
� Projekt: Stollen als Verbindung nach<br />
St. Johann (Finanzierung ungeklärt)<br />
� Sicherung Kulturlandschaft mittelfristig<br />
� nur ein Nahversorger<br />
� Öffentlicher Verkehr (nur 2 Std. Takt,<br />
z.B. Krankenhaus Schwarzach schwer<br />
erreichbar)<br />
� zu wenig Leitbetriebe/Betten<br />
� zu wenig Vermarktung<br />
� 2. Standbein zum Tourismus erforderlich<br />
aber fehlende Betriebsstandorte.<br />
Partnergemeinde und Modell für<br />
Vorteils-Lasten Ausgleich<br />
(Finanzausgleich) erforderlich.<br />
Nahezu alle Gemeinden üben aus Sicht der TeilnehmerInnen touristische Funktionen aus und<br />
sind dafür auch entsprechend ausgestattet bzw. verfügen über die nötigen Potenziale. Erkennbar<br />
werden aber auch zunehmend Anstrengungen Angebote für den Sommertourismus zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Gemeinden abseits der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend<br />
als Naherholungs-, Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>, haben aber gleichzeitig<br />
wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe als „2. Standbein“ neben dem<br />
Tourismus und sind im öffentlichen Verkehrt oft schlecht erreichbar.<br />
Aus diesem Grund wurde die Notwendigkeit eines Modells für einen Vorteils- und Lastenausgleich<br />
und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den zentralen Orten betont.
3: Themen und Aufgaben für Gemeindekooperationen (Arbeitsrunde 2)<br />
Die TeilnehmerInnen waren aufgefordert mögliche Kooperationsthemen festzuhalten und ihre<br />
„Wunsch-PartnerGemeinden“ zu nennen. Zum einen wurden bestehende - aber ausbaubare -<br />
Kooperationen aufgelistet und zum anderen mögliche sinnvolle Zukunftsthemen benannt.<br />
Mögliche Kooperationsthemen Mögliche Partnergemeinden<br />
Seniorenheim<br />
bzw. Altenbetreuung<br />
Sport<br />
Gemeinsame Sportstätten<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />
Seite 4 von 5<br />
Pfarrwerfen<br />
Werfenweng<br />
Werfen<br />
Radstadt<br />
Altenmarkt<br />
Golfplatz Werfen<br />
Bischofshofen<br />
Werfenweng<br />
Pfarrwerfen<br />
Jugend- und Kinderbetreuung Pfarrwerfen<br />
Werfenweng<br />
Werfen<br />
Gewerbegebiete Diverse Standorte:<br />
Gesamter Salzachpongau<br />
Freizeitanlagen (Badesee)<br />
Wellnessbad<br />
Wasserver-<br />
und Entsorgung<br />
Standort Bischofshofen:<br />
Bischofshofen; Pfarrwerfen,<br />
Werfenweng; Werfen,<br />
Mühlbach, St. Johann<br />
Wasserversorgung: Radstadt,<br />
Altenmarkt, Flachau, Eben<br />
gesamter Ennspongau<br />
gesamter Ennspongau<br />
(zusätzlich: Schibus)<br />
Wagrain<br />
Kleinarl<br />
Flachau<br />
gesamter Ennspongau<br />
Standort: Ennsbogen: Flachau,<br />
Eben, Altenmarkt, ev. ausdehnbar<br />
auf gesamten Ennspongau<br />
Bäderverband Sportwelt Amade:<br />
gesamter Ennspongau<br />
Trink- und Abwasserverband:<br />
Gesamter Ennspongau<br />
Abfallwirtschaft gesamter Ennspongau<br />
Expertenpool: Gemeinsame<br />
Serviceleistungen für Gemeinden<br />
z.B. Zentrales Rechtsamt,<br />
gemeinsame Lohnverrechnung,<br />
Sachverständige etc.<br />
gemeinsamer Bauhof<br />
ev. gem. Feuerwehrausrüstung<br />
Öffentlicher Nahverkehr<br />
“Nachtschwärmer“<br />
Stollen<br />
(Verbindung und Erlebnis)<br />
Bischofshofen<br />
Mühlbach<br />
Werfen<br />
Werfenweng<br />
Pfarrwerfen<br />
Mühlbach, Bischofshofen,<br />
St. Johann<br />
gesamter Ennspongau<br />
gesamten Ennspongau<br />
gesamter Ennspongau<br />
Darauf aufbauend wurde diskutiert welchen der genannten Kooperationsbereichen oder –projekten hohe<br />
Erfolgschancen eingeräumt werden können:
Erfolgschancen für Kooperation / „hoch“<br />
� Badesee Bischofshofen mit Schlechtwetteroption für den Salzachpongau<br />
� Abfallwirtschaft (gemeinsame Ausschreibung: Restmüll/Biomüll) weiterverfolgen<br />
� Ennsbogen – gemeinsamer Betriebsstandort für Eben, Altenmarkt, Flachau als<br />
„bestes Betriebsflächenpotenzial in der Region“– ev. Standortangebot auf andere<br />
Gemeinden erweiterbar – nicht nur Standort- bzw. Nachbargemeinden<br />
� Regionaler Expertenpool für Aufgaben der Gemeindeverwaltung (Vertragswesen,<br />
Bauwesen, …) – Spannungsfeld neue Aufgaben und Rationalisierung in der Verwaltung<br />
– Gemeindeämter sind Teil der „Grundversorgung“ in den Gemeinden (Anlaufstelle)<br />
� Initiativen und Anstrengungen bei der Altenbetreuung (wird „nicht anders gehen“)<br />
4: Standortangebote mit regionaler Bedeutung (Arbeitsrunde 3)<br />
� Als Entwicklungsstandorte für Gewerbe mit überregionaler Bedeutung wurden eine rd.<br />
4 Hektar große Fläche in Eben - Nähe Gasthofgut (erschlossen, gewidmet, erste<br />
Teilflächen bereits vermarktet) und das Betriebsflächenpotenzial im Ennsbogen sowie das<br />
Gewerbegebiet in Mandling (Gemeinde Radstadt) an der Landesgrenze genannt.<br />
� Handel: Es besteht die Tendenz, weniger neue Standorte zu entwickeln, sondern<br />
bestehende Standorte zu sichern und ein stärkeres Augenmerk auf die „Innenverdichtung“<br />
und die Ansiedlung von Qualitätsbetrieben zu richten, z.B. durch Nutzung des Instruments<br />
der Ortskernabgrenzung. Ziel der Gemeinden ist es vor allem die Qualität der<br />
Nahversorgung zu stärken und zu verbessern.<br />
� Feriendörfer: Tenor der Anwesenden: Die Ansiedlung von Feriendörfern soll Aufgabe der<br />
Ortsplanung bleiben und der alleinigen Entscheidung der jeweiligen Gemeinde unterliegen.<br />
Dies schließt aber die regionale Diskussion nicht aus – ev. Gemeinsame Spielregeln,<br />
Qualitätsstandards.<br />
� Grundsätzliche Themen und Aufgabenstellungen:<br />
� Folgewirkungen von Standortentwicklungen durch z.B. steigendes Verkehrsaufkommens<br />
sind besonders zu beachten bzw. zu prüfen<br />
� Hindernis für die Entwicklung regionaler Standorte bzw. Angebote sind derzeit<br />
rechtskräftige Festlegungen im <strong>Pongau</strong>plan (z.B. für „Wellnessbäder“).<br />
� Verfügbarkeit von Bauland; Objekte und Flächen werden zunehmend durch EU Bürger<br />
erworben, die erhöhte Preise bezahlen und dadurch den Bodenmarkt und Baulandpreis<br />
für Einheimische „überhitzen“.<br />
Hinweis: Am 04. Mai 2007 findet die nächste Regionswerkstatt „Zukunftsbilder“ statt, zu der<br />
die TeilnehmerInnen dieses Vertiefungsworkshops herzlich eingeladen sind.<br />
Informationen zum Regionalen Entwicklungsprogramm und zur ersten Regionswerkstatt „Mentale<br />
Landkarten“ finden Sie unter www.pongau.org (in der Navigationsleiste Projekte) oder<br />
direkt unter: www.regek.pongau.org<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Pongau</strong><br />
Protokoll WS Ortsplanung, Gemeinden 070313<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT PONGAU<br />
Trends,<br />
Fakten,<br />
Stärken/Schwächen,<br />
Meinungen<br />
Zwischenbericht zur Analysephase<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
AUFTRAGGEBER:<br />
<strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong><br />
vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Peter Brandauer<br />
Beratung und Begleitung: Stefan Maurer, Christiana Bergher<br />
Bahngasse 12, 5050 Bischofshofen<br />
AUFTRAGNEHMER<br />
stadtland DI Sibylla Zech GmbH<br />
TB für Raumplanung und Raumordnung<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 2<br />
Kirchengasse 19/12<br />
1070 Wien<br />
Tel. +43/1/2361912-0<br />
wien@stadtland.at<br />
www.stadtland.at<br />
Trafico Gmunden DI Helmut Koch<br />
Ingenieurkonsulent für Raumplanung<br />
BEARBEITUNGSTEAM:<br />
DI Sibylla Zech, stadtland<br />
DI Stefan Klingler, stadtland<br />
Kirchengasse 3<br />
4810 Gmunden<br />
Tel.: +43 7612 70 911<br />
gmunden@trafico.at<br />
www.trafico.at<br />
REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH<br />
TB für Raumplanung u.<br />
Landschaftsplanung<br />
Mag. Claudia Schönegger, REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH<br />
Mag. Stefanie Zobl, REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH<br />
DI Helmut Koch, TRAFICO Gmunden<br />
Harald Prantl, ÖSB Consulting GmbH<br />
Jakob-Haringer-Str. 5A<br />
5020 Salzburg<br />
Tel. +43 662 45 16 22<br />
salzburg@regioplan.com<br />
www.regioplan.com<br />
ÖSB Consulting GmbH<br />
Betriebsberatung und Betriebsorganisation<br />
Auerspergstraße 12<br />
5020 Salzburg<br />
Tel.: +43 662 87 40 23<br />
officesalzburg@oesb.at<br />
www.oesb.at
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Mobilität 5<br />
1.1. Erreichbarkeit 5<br />
1.2. Verkehrsaufkommen 7<br />
1.3. Übergeordnete Planungen 8<br />
1.4. Veränderungen im Mobilitätsverhalten 10<br />
1.5. Stärken und Schwächen 10<br />
2. Klima, Natur und Landschaft 12<br />
2.1. Allgemeine Trends - Klimawandel 12<br />
2.2. Natur & Landschaft 13<br />
2.3. Stärken und Schwächen 17<br />
3. Siedlung 18<br />
3.1. Trends in der Baulandentwicklung 18<br />
3.2. Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung 18<br />
3.3. Anforderungen an die Planung 20<br />
3.4. Siedlungsstruktur 20<br />
3.5. Stärken und Schwächen 22<br />
4. Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft 23<br />
4.1. Arbeitsstätten, Beschäftigung, Branchen, Unternehmen 23<br />
4.2. Stärken und Schwächen 29<br />
4.3. Tourismus 30<br />
4.4. Stärken und Schwächen 31<br />
4.5. Landwirtschaft 33<br />
4.6. Stärken und Schwächen 36<br />
5. Bildung, Qualifizierung 37<br />
5.1. <strong>Pongau</strong>er Bildungslandschaft 37<br />
5.2. Stärken und Schwächen 38<br />
6. Kinder, Jugend, Alter 39<br />
6.1. Allgemeine gesellschaftliche Trends 39<br />
6.2. Kinderbetreuung 40<br />
6.3. Jugend 41<br />
6.4. Alter und Pflege 43<br />
6.5. Stärken und Schwächen 46<br />
7. Kooperation 47<br />
7.1. Allgemeiner Trend: Mehr interkommunale Kooperation 47<br />
7.2. Kooperation im <strong>Pongau</strong> 48<br />
7.3. Mögliche Kooperationsfelder 49<br />
7.4. Stärken und Schwächen 50<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />
Abb. 1: Erreichbarkeit der Zentren Bischofshofen und St. Johann 5<br />
Abb. 2: Mindestbedienungsstandards für den öffentlichen Verkehr 6<br />
Abb. 3a,b: Jährlich Durchschnittlich Täglicher Verkehr (JDTV) 1995 und 2015 7<br />
Abb. 4: Prognose zum Gesamtverkehr und Güterverkehr auf der Tauernautobahn 7<br />
Abb. 5: Bundesverkehrswegeplan 8<br />
Abb. 6: Schneesicherheit in den Schigebieten der Alpen 12<br />
Abb. 7: Naturschutzrechtlich geschützte Gebiete im <strong>Pongau</strong> 14<br />
Abb. 8: Waldgebiete mit Funktionszuweisung gem. Waldentwicklungsplan 16<br />
Abb. 9: Anteil der Nichthauptwohnsitzwohnungen im Jahr 2001 19<br />
Abb. 10: Einwohner 2001 pro km² Dauersiedlungsraum 21<br />
Abb. 11: Arbeitslosenquote im Jahr 2006 25<br />
Abb. 12: Offen gemeldete Stellen 2006 25<br />
Abb. 13: Entwicklung der Übernachtungen 1995 - 2005 in % 30<br />
Abb. 13: Frauen in betrieblichen Entscheidungspositionen 2005 34<br />
Abb. 14: Übersicht Soziale Infrastrukturangebote <strong>Pongau</strong> 45<br />
TABELLENVERZEICHNIS<br />
Tab. 1: Arbeitsstättenzählung 2001 – <strong>Pongau</strong> 23<br />
Tab. 2: Einkommensunterschiede Männer Frauen 27<br />
Tab. 3: Entwicklung der Unternehmensneugründungen 2001 bis 2006 27<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
1. MOBILITÄT<br />
1.1. Erreichbarkeit<br />
Die Erreichbarkeit der Region von außen im Straßenverkehr ist sehr gut und auch<br />
die innerregionalen Verbindungen sind im Wesentlichen ausreichend ausgebaut. Zu<br />
Behinderungen kommt es z.T. aufgrund des mangelhaften Anschlusses des Gewerbegebietes<br />
im Ennsbogen sowie zu extremen touristischen Spitzenzeiten an einigen<br />
wenigen Knotenpunkten.<br />
Das Salzachtal verfügt über ein attraktives Angebot an öffentlichem Verkehr. Sowohl<br />
die Erreichbarkeit der Region von außen als auch die innerregionalen Verbindungen<br />
sind hier ausreichend.<br />
Die Erschließung der Seitentäler und somit deren attraktive Anbindung an das regionale<br />
Zentrum sowie auch die Verbindung nach außen bedürfen hingegen noch<br />
einiger Optimierung.<br />
Abb. 1: Erreichbarkeit der Zentren Bischofshofen und St. Johann (Fahrzeit ÖPNV)<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 5<br />
Quelle: Eigene Darstellung, 2007
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Im Salzburger Landesmobilitätskonzept sind Mindestbedienungsstandards für die<br />
Verbindung der Gemeinden mit dem jeweiligen Bezirkshauptort mittels öffentlichen<br />
Verkehr definiert. Die Anwendung dieser gemeindetypabhängigen Mindeststandards<br />
auf die Gemeinden des <strong>Pongau</strong> ergibt folgendes Bild.<br />
Abb. 2: Mindestbedienungsstandards für den öffentlichen Verkehr – Definition und Anwendung<br />
auf die Gemeinden des <strong>Pongau</strong><br />
Quelle: Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006 - 2015<br />
Im Vergleich der IST und SOLL Werte in obiger Abbildung zeigt, dass aktuell das<br />
Angebot in ca. der Hälfte der Gemeinden unter dem empfohlenen Mindeststandard<br />
liegt. Ein deutlicher Ausbau des ÖV Angebotes ist daher erforderlich.<br />
Für die Erhaltung der Attraktivität des ÖV Angebotes ist zusätzlich die laufende Optimierung<br />
der Schienenstrecke Golling – Bischofshofen von Bedeutung.<br />
Die Attraktivierung des ÖV-Angebotes erleichtert sowohl der Bevölkerung als auch<br />
den Touristen den Umstieg vom Auto auf alternative Mobilitätsformen, und dient somit<br />
auch als Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung innovativer Tourismuskonzepte.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
1.2. Verkehrsaufkommen<br />
Das Gesamtverkehrsaufkommen in der Region ist vor allem vom Durchzugsverkehr<br />
auf der Tauernautobahn bestimmt.<br />
Abb. 3a, b: Jährlich Durchschnittlich Täglicher Verkehr (JDTV) 1995 und 2015 (Prognose) im<br />
<strong>Pongau</strong><br />
Quelle: SAGIS Land Salzburg Quelle: SAGIS Land Salzburg<br />
Abb. 4: Prognose zum Gesamtverkehr und Güterverkehr auf der Tauernautobahn<br />
Quelle: Snizek, Verkehrsplanung 2000<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Die Prognose zeigt eine massive Zunahme des Verkehrsaufkommens v.a. entlang<br />
Tauernautobahn. Detailprognosen (Abb. 4 S.7) gehen hier von einer Verdopplung<br />
des Gesamtverkehrs und sogar einer Verdreifachung des LKW Verkehrs bis zum<br />
Jahr 2020 aus. Aus diesem massiven Anstieg des Transitverkehrsaufkommens resultieren<br />
für die Region jedenfalls negative Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität.<br />
Allerdings liegen Maßnahmen welche dieser Entwicklung deutlich entgegenwirken<br />
und auch Maßnahmen zur Verminderung negativer Auswirkungen leider<br />
fast ausschließlich außerhalb des Einflussbereiches der Region. Übergeordnete<br />
Planungen (siehe unten) sehen hier leider sogar z.T. zusätzliche Attraktivierungen<br />
der Transitachse Tauernautobahn vor.<br />
1.3. Übergeordnete Planungen<br />
Im Bundesverkehrswegeplan des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie (BMVIT) sind bis 2012 für den <strong>Pongau</strong> einerseits der Ausbau der A10<br />
(Maßnahme 59: 2.Röhre Tauerntunnel) sowie andererseits die Neuerrichtung der<br />
Angerschlucht- Eisenbahnbrücke vorgesehen.<br />
Abb. 5: Bundesverkehrswegeplan<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Das Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006-2015 beinhaltet 4 Aktionsbereiche:<br />
Im Bereich „1. Raumordnung und Mobilität“ werden einheitliche Richtlinien für<br />
Verkehrsgutachten, Mobilitätsverträge und integrierte Verkehrskonzepte, das Zusammenwirken<br />
von örtlicher Raumplanung und öffentlichem Verkehr, sowie ein<br />
Sachprogramm „Raumplanung und Verkehr“ behandelt.<br />
Der Schwerpunkt „2. Verkehrsqualitäten“ definiert für den öffentlichen Verkehr einheitliche<br />
Mindestbedienungsstandards (siehe oben), trifft Festlegungen zur Qualitätssicherung<br />
im Betrieb und zur Mindestausstattung von Haltestellen und empfiehlt<br />
einen Rahmenplan „Salzburg Takt“ für das gesamte Bundesland. Weiters sind Festlegungen<br />
zu Standards und Ausbaustufen des Straßen- und Busnetzes, sowie ein<br />
„Aktionsplan Güterverkehr Tauernachse“ enthalten welcher v.a. auf eine Verlagerung<br />
auf die Schiene setzt.<br />
Der Aktionsbereich „3. Mobilitäts- und Verkehrsmanagement“ des Landesmobilitätskonzeptes<br />
beinhaltet die Verkehrssteuerung Zentralraum (VERMAN), die Verkehrsbeeinflussung<br />
auf Landesstraßen, Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit,<br />
Fahrgastinformation und Anschlusssicherung im Öffentlichen Verkehr, individualisiertes<br />
Marketing im ÖV, betriebliches Mobilitätsmanagement und sanfte Mobilität<br />
im Tourismus.<br />
Die im <strong>Pongau</strong> bereits etablierten Initiativen, Projekte und Angebote im Bereich der<br />
Sanften Mobilität im Tourismus bilden hier einen wichtigen Ansatzpunkt für die in<br />
Zukunft steigende Bedeutung alternativer touristischer Konzepte (siehe unten).<br />
Im Bereich „4. Verkehrsinfrastruktur“ schließlich werden empfohlene Projekte inkl.<br />
Zeithorizont für die Realisierung angeführt. Diese sind:<br />
Schiene<br />
• HL-Trasse Golling – Stegenwald – Bischofshofen (bis 2015)<br />
• Linienverbesserung Radstadt – Mandling (bis 2015)<br />
• Bahnhofskonzept Enns-<strong>Pongau</strong><br />
• Tauernbahn zweigleisig (2015 und später)<br />
Straße<br />
• A10: Zweite Röhre Tauerntunnel (in Bau), Voll-Anschlussstelle Pfarrwerfen (bis<br />
2015), Anschlussstelle Gewerbegebiet Ennsbogen (bis 2015), Halb-Anschlussstelle<br />
Kreuzberg (langfristig), Anschlussstelle Gewerbegebiet Flachau (langfristig)<br />
• Umfahrung Kleinarl (langfristig, nach 2015)<br />
Radverkehr<br />
• Ausbau gemäß Landes-Radverkehrskonzept<br />
Auffallend ist hier, dass die A10 trotz der oben angeführten zu erwartenden massiven<br />
Verkehrszunahme bis 2020 durch zahlreiche Ausbauprojekte weiter attraktiviert<br />
werden soll.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
1.4. Veränderungen im Mobilitätsverhalten<br />
Im Zusammenhang mit dem zukünftig zu erwartenden massiven Anstieg des Ölpreises<br />
und unter dem Einfluss des Klimawandels sind Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten<br />
sowohl der Wohnbevölkerung als auch der Touristen zu erwarten.<br />
Diese Trends gilt es rechzeitig zu berücksichtigen, wobei gerade im <strong>Pongau</strong> bereits<br />
heute erfolgreich Projekte für alternative Mobilitätsformen und Tourismusangebote<br />
realisiert sind.<br />
1.5. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� Das ÖV-Angebot im Salzachtal ist gut.<br />
� Die Region ist sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch auf der Straße von<br />
außen gut erreichbar.<br />
� Das Straßennetz ist gut ausgebaut.<br />
� Es bestehen viele Radweg(abschnitte) – Tauernradweg.<br />
� Ein etabliertes Angebot zur sanften Mobilität im Tourismus besteht bereits.<br />
Schwächen<br />
� Die Erschließung der Seitentäler mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist mangelhaft.<br />
� Die Bedienung vieler Gemeinden mit öffentlichen Verkehrsmitteln liegt deutlich unter<br />
dem Mindestbedienungsstandard.<br />
� Im ÖV Angebot bestehen zum Teil Qualitätsprobleme.<br />
� Ein Angebot von Firmenbussen für Pendler in die bestehenden Großbetriebe fehlt.<br />
� Das Gewerbegebiet Ennsbogen ist nicht ausreichend an das Verkehrsnetz angeschlossen.<br />
� Das hohe Verkehrsaufkommen auf der Tauernautobahn hat in der Region negative<br />
Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität (Lärm).<br />
� Zwischen den vorhandenen Radwegabschnitten bestehen zum Teil erhebliche Verbindungslücken.<br />
Eine große Chance für die Region besteht in einem attraktiven und leistungsfähigen<br />
ÖV-Angebot welches eine flächendeckende Bedienung zumindest auf Mindestbedienungsstandards<br />
vorsieht. Ergänzend dazu könnte der ÖV durch Qualitätssicherung,<br />
Ausbau der Fahrgastinformation sowie die Sicherstellung von Anschlüssen<br />
und ein verstärktes und individualisiertes ÖV-Marketing gefördert werden. Die vorhandenen<br />
und etablierten Projekte zur Sanften Mobilität im Tourismus können im<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Hinblick auf die mittelfristig zu erwartende Angebotsverschiebung im Tourismus genutzt<br />
werden.<br />
Vermieden werden muss alles, woraus eine Verschlechterung der Erreichbarkeit<br />
der Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln von außen, bzw. eine weitere Verschlechterung<br />
der ÖV-Anbindung der Seitentäler resultiert.<br />
Nachteilige Auswirkungen können sich auch aus der zu erwartenden Verdopplung<br />
des Verkehrs (bzw. der Verdreifachung des LKW Verkehrs) auf der Tauernautobahn<br />
ergeben, wobei hier allerdings kaum eine Einflussmöglichkeit der Region besteht.<br />
Die Eindämmung der in Zukunft drastisch steigenden Verkehrs- und insbesondere<br />
der LKW-Belastung auf der Tauernautobahn z.B. durch Verlagerung von der Straße<br />
auf die Schiene ist für die Region auch im Hinblick auf die Etablierung als „mobilitätsbewusste“<br />
Region von größter Wichtigkeit.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
2. KLIMA, NATUR UND LANDSCHAFT<br />
2.1. Allgemeine Trends - Klimawandel<br />
Unter dem Einfluss des Klimawandels könnte sich das touristische Angebot in der<br />
Alpenregion in Zukunft verlagern. Aktuelle Prognosen zeigen z.B., dass mittelfristig<br />
Schifahren zumindest nur mehr über 1.500m Seehöhe möglich sein wird. Dies würde<br />
langfristig dazu führen, dass nur mehr neun Schigebiete in Salzburg bestehen<br />
bleiben können.<br />
Mit der öffentlichen Diskussion um die Klimaerwärmung steigt der Handlungsbedarf<br />
in den Wintersportgebieten zur Entwicklung von Strategien für „Alternativen“ zu den<br />
klassischen Zielgruppen und Angebotspaketen (Stärkung Sommertourismus, Alternativen<br />
zum klassen Schiurlaub)<br />
Abb. 6: Schneesicherheit in den Schigebieten der Alpen derzeit, sowie bei 1° / 2° / 4°<br />
Erwärmung<br />
Quelle: OECD, Climate Change in the European Alps, Paris 2007<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
2.2. Natur & Landschaft<br />
Hohe Qualität in der Naturraumausstattung – hohe Schutzgebietsdichte<br />
Der Natur- und Landschaftsraums des <strong>Pongau</strong>s wird bestimmt durch die Gebirgszüge<br />
der Salzburger Kalkhochalpen im Norden und der Hohen Tauern im Süden der<br />
Region, durch die sanften Hanglagen der <strong>Pongau</strong>er Schieferzone sowie durch die<br />
Talräume der Salzach und Enns.<br />
Insbesondere die Talräume der Salzach und Enns sowie die Hanglagen der Schieferberge<br />
wurden in den letzten Jahrzehnten durch intensive Siedlungstätigkeiten und<br />
touristische Erschließung (Schianlagen) kulturgeographisch überprägt.<br />
Dennoch zeichnet sich die Region durch eine hohe Ausstattung an ökologisch und<br />
landschaftlich wertvollen Naturräumen aus. Der Anteil an naturschutzrechtlich geschützten<br />
Gebieten an der Gesamtfläche der Region beträgt 26,4 % - absolut entspricht<br />
dies einer Fläche von 46.394,97 ha (vgl. Abb. 7, S.14).<br />
Neben den naturschutzrechtlich geschützten Gebieten gibt es noch zahlreiche Gebiete<br />
im <strong>Pongau</strong>, die durch ihren landschaftlichen Reiz beliebte Ausflugsgebiete und<br />
Aussichtspunkte und damit Orte mit besonders hoher Bedeutung für Erholung und<br />
Rückzugsmöglichkeit für die in der Region Lebenden sind.<br />
Dazu zählen unter anderem das Hochgründeck, Rossbrand, Talschluss Kleinarltal<br />
(Jägersee), Almen im Großarltal, Blühnbachtal.<br />
Wertvolle Naturräume und attraktive Landschaft als Grundlage für hohe Lebensqualität<br />
und touristische Entwicklung<br />
Ein konstanter Faktor in allen durchgeführten Interviews ist die hohe Bedeutung des<br />
Naturraumes und der Landschaft für die Lebensqualität der Befragten. „Wohnen und<br />
Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ wird als Besonderheit wahrgenommen und besitzt<br />
hohen Stellenwert für das tägliche Wohlbefinden. Worin speziell die Reize des<br />
schönen <strong>Pongau</strong> liegen, wird im Wesentlichen an der Gebirgslandschaft festgemacht,<br />
aber auch an den abgeschlossenen Landschaftsräumen mit den Besonderheiten<br />
wie zB Almlandschaft, Seenlandschaft, bäuerlich geprägte Kulturlandschaft.<br />
Sie zusammen bilden das „Gesamtkunstwerk <strong>Pongau</strong>“, das sich aber zugegebenermaßen<br />
zwar in seiner Ausstattung mit regionstypischen Besonderheiten (im Wesentlichen<br />
den Naturschutzgebieten) aber nicht in seiner Qualität von den anderen<br />
südlichen Regionen im Land Salzburg unterscheidet.<br />
Neben der Bedeutung des Naturraumes für die eigene Lebensqualität wird der naturräumlichen<br />
Ausstattung als Grundlage für die Position als Top-Tourismusregion<br />
hohe Bedeutung zugemessen und ein nachhaltiges Zusammenspiel von „nützen und<br />
schützen“ gefordert. Wobei die Einschätzung besteht, dass die Grenzen der technischen<br />
Erschließung weitestgehend erreicht sind und künftig vor allem eine „sanfte<br />
Erschließung“ und Besucherlenkung forciert werden soll.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Abb. 7: Naturschutzrechtlich geschützte Gebiete im <strong>Pongau</strong><br />
− 5 Natura 2000 Gebiete: Kalkhochalpen, Gerzkopf, Entrische Kirche, Obertauern-<br />
Hundsfeldmoor, Hohe Tauern<br />
− 5 Naturschutzgebiete: (Kalkhochalpen, Tennengebirge, Gerzkopf, Paarseen-<br />
Schuhflicker-Heukareck, Obertauern-Hundsfeldmoor)<br />
− 17 Landschaftsschutzgebiete<br />
− 15 Geschütze Landschaftsteile<br />
− 40 Naturdenkmäler<br />
− Zahlreiche Biotope insbesondere in Tallagen<br />
− Darüber hinaus hat die Region Anteil am Nationalpark Hohe Tauern<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Wald hat hohe Funktion als Schutz vor Naturgefahren aber auch als Energieressource<br />
Der <strong>Pongau</strong> liegt mit einem Waldanteil von 47,8% (342.345 ha) über dem Landesdurchschnitt<br />
von Salzburg bzw. rangiert an zweiter Stelle hinter der Region Tennengau<br />
mit einem Waldanteil von 57,6 % (38.472 ha).<br />
Im Zeitraum von 1980 bis 2000 verzeichnet die Region einen geringen Zuwachs von<br />
1.980 ha – dies entspricht einem Plus von 1,02 %.1<br />
Die Region verfügt mit einem Waldanteil von 54,7 % (96.144 ha) an der Gesamtfläche<br />
der Region über wertvolle Ressourcen für die Nutzung erneuerbarer Energieträger.<br />
Entsprechend dem Waldentwicklungsplan kommt dem überwiegenden Teil der<br />
Waldflächen (59,2 %) im <strong>Pongau</strong> eine Schutzfunktion zu. Die Schutzfunktion hat den<br />
Schutz des Waldes vor Elementargefahren sowie die Abwehr bestimmter Gefahren<br />
vor Menschen und Siedlungen zum Ziel. Für 37.5 % der Waldflächen wurde die<br />
Nutzfunktion als Leitfunktion festgelegt. 2,0 % der Waldflächen wurde die Wohlfahrtsfunktion<br />
und 1,3 % die Erholungsfunktion zugewiesen (vgl. Abb. 8, S. 16)<br />
Zunehmende Verwaldung von schwer bewirtschaftbaren Flächen<br />
So positiv die gute Waldausstattung und damit die Chancen zur Nutzung zB als regionale<br />
Energieressource gesehen werden, so aufmerksam werden in den Seitentälern<br />
der Region und hier vor allem in den Talschlussbereichen die Tendenzen zur<br />
Verwaldung und damit der Verlust an Kulturlandschaft beobachtet.<br />
Einer „offenen Landschaft“ wird in Bezug auf das Landschafts- und Ortsbild vor allem<br />
in siedlungsnahen Bereichen hohe Bedeutung beigemessen. Da diese Entwicklungen<br />
in enger Verbindung mit der Landwirtschaft stehen, sind neue Modelle zur<br />
Bewirtschaftung von Grenzertragsflächen bzw. grundsätzlich die Stärkung der wirtschaftlichen<br />
Situation land- und forstwirtschaftlicher Betriebe gefordert.<br />
Veränderung der Landschaft durch Rohstoffabbau, Kraftwerke und Deponien<br />
Neben der Erschließung von Landschaftsräumen mit Schianlagen werden Projekte<br />
zum Rohstoffabbau, Wasserkraftnutzung und Anlage von Deponien als markante<br />
Punkte in der Landschaft und hier vor allem in der Veränderung der Landschaft<br />
wahrgenommen. Diese konzentrieren sich auf das Salzach- und Ennstal bzw. vereinzelt<br />
auf die Seitentäler (zB Wagrainer Bach). Da der Rohstoffabbau und das Deponiewesen<br />
auch mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen verbunden werden, werden<br />
für künftige Vorhaben und Projekte hohe Umweltstandards und die Wahrung<br />
des öffentlichen Interesses durch die Gemeinden und die Region gefordert.<br />
Auch hier gilt es die Balance zwischen „nützen und schützen“ für die Zukunft sicherzustellen<br />
und die Attraktivität jener Landschaftsräume, die für Erholung und Freizeit<br />
von Bedeutung sind zu erhalten.<br />
1 Quelle: Raumordnungsbericht 2005, Waldanteile berechnet auf Basis der ÖK 1:50.000<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Abb. 8: Waldgebiete mit Funktionszuweisung gem. Waldentwicklungsplan<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
2.3. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� hochwertiger, landschaftlich reizvoller Naturraum mit hoher Ausstattung an Naturund<br />
Landschaftsschutzgebieten<br />
� kleinstrukturierte Landwirtschaft und damit verbundene strukturreiche Kulturlandschaft<br />
� kleinflächige Besonderheiten (Biotope und Naturdenkmäler) in fast allen Gemeinden<br />
� ausgedehnte Waldgebiete als wertvolles Ressourcenpool für die Nutzung erneuerbarer<br />
Energieträger<br />
� hoher Freizeitwert der Landschaft – Vorraussetzungen für Sommer- und Wintertourismus<br />
(Wandern, Radfahren, Schifahren)<br />
� Natur und Landschaft als maßgeblicher Faktor für die hohen Lebensqualität im Bewusstsein<br />
der BewohnerInnen verankert<br />
Schwächen<br />
� anhaltender Nutzungsdruck auf Freiräume durch Erschließung für Freizeitinfrastruktur<br />
und Tourismuswirtschaft<br />
� landschaftsverändernde Maßnahmen durch Rohstoffabbau und Deponieflächen<br />
� wenig Bewusstsein für landschaftsgerechte Gestaltung von Außenräumen im Zusammenhang<br />
mit Wohnen, Gewerbe und Tourismus<br />
� zunehmende Verwaldung von siedlungsnahen Kulturlandschaftsflächen in Seitentälern<br />
bzw. Talschlüssen<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
3. SIEDLUNG<br />
3.1. Trends in der Baulandentwicklung<br />
Stagnierende Baulandentwicklung bei Wohnbauland – starke Zunahme von<br />
Bauland für spezielle Nutzungen (zB Tourismusinfrastruktur)<br />
Trotz stagnierender bzw. geringer Bevölkerungszunahme steigt der Flächenverbrauch<br />
für Verkehrs- und Siedlungstätigkeit und liegt im Jahr 2006/2007 österreichweit<br />
bei 10ha täglich. Auf Salzburg entfallen dabei ca. 0,4 ha. Salzburg und der<br />
<strong>Pongau</strong> liegen damit deutlich unter dem österreichischen Durchschnittswert. Im<br />
<strong>Pongau</strong> hat das Bauland zwischen 2003 und 2005 um 1% zugenommen, womit der<br />
<strong>Pongau</strong> etwas unter dem Landesdurchschnitt von 1,4% liegt.<br />
Gegenüber dem Jahr 1970 hat die verbaute Fläche im <strong>Pongau</strong> um 40% zugenommen.<br />
Mit der gesetzlichen Vorgabe für die Gemeinden, Bauland nur mehr für den Bedarf<br />
von 10 Jahren auszuweisen, ist im Zeitraum zwischen 1995 und 2005 zwar grundsätzlich<br />
zu einer Reduktion von Bauland und hier vor allem von Wohnbauland (Abnahme<br />
von ca. -10% in den Jahren zwischen 1995 und 2005) gekommen. Der Flächenbedarf<br />
für „sonstiges Bauland“ ist aber stark gestiegen - Zunahme um 25%.<br />
Daraus lässt sich der Trend nach einer verstärkten Baulandinanspruchnahme durch<br />
touristische bzw. freizeitbezogene Infrastruktur ableiten.<br />
Im Jahr 2005 fielen auf jeden Bewohner, jede Bewohnerin im <strong>Pongau</strong> 285m 2 verbaute<br />
und 250m2 Bauland und davon 188m 2 Wohnbauland. 2<br />
3.2. Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung<br />
Naturraumgefahren, Verfügbarkeit von Bauland und Öffnung des Grundverkehrs<br />
für EU BürgerInnen begrenzen Entwicklungsspielraum in den Gemeinden<br />
Naturräumliche Bedingungen und hier vor allem die Naturraumgefahren Überflutung,<br />
Rutschungen und Steinschlag bilden die natürlichen Grenzen des Vordringens von<br />
Siedlungsräumen in die Landschaft. So sind vor allem in den Seitentälern und den<br />
Hanglangen aber auch in den Talebenen größerer Flüsse wie zB der Salzach und<br />
der Enns die Grenzen des Außenwachstums bereits erreicht.<br />
Der Druck auf den Siedlungsraum wächst aber derzeit nicht nur durch die soziodemographischen<br />
Veränderungen in der Region wie zB kleinere Haushalte bzw. Entflechtung<br />
von Haushalten sondern auch durch die Attraktivität der Region für Freizeitwohnsitze<br />
bzw. Alterswohnsitze durch EU BürgerInnen, die aber nicht als Zweit-<br />
2 Quellen: www.umweltbundesamt.at; Salzburger Raumordnungsbericht 2005<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 18
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
wohnsitze gegründet werden und daher auch nicht unter die Bestimmung des ROG<br />
fallen.<br />
Der Anteil an „echten“ Zweitwohnungen (vgl. Abb. 9) war bereits im Jahr 2001 in<br />
einzelnen Gemeinden überdurchschnittlich hoch. Bei manchen Zweitwohnsitzen<br />
handelt es sich zum Teil um Anlagen, die bereits in den 70iger 80iger Jahren gegründet<br />
wurden, und eine beträchtliche Anzahl an Wohneinheiten aufweisen und<br />
damit die Gesamtzahl an Wohneinheiten in der Gemeinde dominieren.<br />
Abb. 9: Anteil der Nichthauptwohnsitzwohnungen im Jahr 2001<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 19
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
3.3. Anforderungen an die Planung<br />
Flächensparen und Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt erfordern<br />
neue Qualität in der Planung<br />
Neben den gesetzlichen Vorgaben der strategischen Umweltprüfung und den landesweiten<br />
Vorgaben der Raumplanung, des Naturschutzes und des Umweltschutzes<br />
sind vor allem die Gemeinden der Region und mit Ihnen die Entscheidungsträger<br />
und regionalen Akteure gefordert, zukunftsorientierte Ziele zur Nachhaltigkeit<br />
und zum Ressourcenschutz gemeinsam umzusetzen.<br />
Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, die die Chancen durch Qualität statt Restriktion<br />
und Verbot aufzeigt und greifbar bzw. erlebbar macht, sind auch aus Sicht der<br />
InterviewpartnerInnen eine Mindestanforderung für eine langfristige Akzeptanz in der<br />
Bevölkerung.<br />
Die zum Teil auch durch das Land vorgegebenen restriktive Bestimmungen für die<br />
Siedlungsentwicklung in der Region (Siedlungsgrenzen und Grünkeile im Entwicklungsprogramm<br />
<strong>Pongau</strong> 1986) sollen grundsätzlich auf seine Wirksamkeit und räumliche<br />
Situierung überprüft und durch zusätzliche aktivierende Maßnahmen zB zur Innenverdichtung<br />
und Sicherung von Bauland für Einheimische ergänzt bzw. abgelöst<br />
werden.<br />
Sind es für den Wohnbau vor allem Maßnahmen zur Mobilisierung des bestehenden<br />
Baulandes und Steigerung der Qualität des Wohnumfeldes, so gilt es vorrangig auch<br />
die Standortwahl und Baulandausweisung für Sondernutzungen wie z.B. Beherbergungsinfrastruktur<br />
oder Freizeitinfrastruktur aber auch Gewerbe und Handel auf Indikatoren<br />
der Nachhaltigkeit zu prüfen (Flächenverbrauch, Infrastrukturbedarf, Einbindung<br />
in das Ortsbild bzw. die Sozialstruktur sowie Siedlungsstruktur der Gemeinde).<br />
3.4. Siedlungsstruktur<br />
Die Siedlungsstruktur im <strong>Pongau</strong> ist geprägt durch zum einen Verdichtungsräume im<br />
Bereich der zentralen Orte und zum anderen touristisch geprägte Gemeinden in den<br />
Seitentälern.<br />
Die Gliederung in drei, auch seitens der Regionsbevölkerung selbständig wahrnehmbaren<br />
Teilregionen Salzach-<strong>Pongau</strong>, Ennspongau und Gasteinertal bezieht<br />
sich auf jene Regionen mit den höchsten Siedlungsdichten und Einwohnerschwerpunkten.<br />
Einzelne Gemeinden, die nicht eindeutig einer dieser Regionen zugeordnet<br />
werden, liegen in den kleinern Seitentälern wie zB Gr0ßarl und Hüttschalg, Kleinarl,<br />
Untertauern, das mit seinem touristischen Kernbereich Obertrauen in funktinonaler<br />
Verflechtung mit der Gemeinden Tweng im Lungau zu sehen ist.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 20
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Abb. 10: Einwohner 2001 pro km² Dauersiedlungsraum<br />
Die Dichte der Einwohner korrespondiert nicht immer mit der Dicht des Arbeitsplatzangebotes.<br />
Auch hier entstehen durch den Tourismus geprägte Strukturen, wie zB in<br />
der Gemeinde Untertauern (Dominanz Arbeitsplätze im Tourismus in der Ortschaft<br />
Obertauern bei grundsätzlich eher niedriger EinwohnerInnenzahl), die sich in den in-<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 21
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
nerörtlichen Siedlungsstrukturen und hier vor allem in der Bebauungsdichte und<br />
Baugestalt von Zentrumsbereichen widerspiegeln.<br />
In Bezug auf die Siedlungsstruktur beschäftigen vor allem die Themen „zusammenwachsen<br />
der Zentren im Salzachtal“ – „Salzachstadt <strong>Pongau</strong> von St. Johann bis<br />
Werfen“ und die Gefahr der Abwanderung aus den Wohngemeinden im Sog der<br />
„Stadt“.<br />
Als Gegengewicht zur „Verstädterung, Verdichtung und Zusammenwachsen“ wird<br />
die Verstärkung von bestehenden Barrieren in der Region als Prozess beobachtet.<br />
Barrieren, die naturräumlich bedingt sind, werden zum Teil auch als Barrieren für die<br />
Zusammenarbeit und Kommunikation der Region nach Innen und Außen bewertet.<br />
Dazu zählen zum einen der Pass Lueg (Grenze Zentralraum, „Innergebirg“), der<br />
Taleingang ins Gasteinertal aber auch naturräumlich nicht so klar wahrnehmbare<br />
Barrieren wie zB im Bereich der Gemeinde Wagrain (Grenze für den Einzugsbereich<br />
Richtung Salzachpongau bzw. Ennspongau).<br />
3.5. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� hohe Wohnumfeldqualität in Verbindung mit hoher Qualität des Natur- und Naherholungsraumes<br />
� (noch) gute Grundausstattung in Bezug auf Nahversorgung und soziale Infrastruktur<br />
� Umsetzung von Vorgaben zum Flächensparen (Rückwidmung von Bauland auf<br />
10Jahresbedarf)<br />
� breites Angebot an Wohnformen (Verdichteter Wohnbau, Mietwohnbau)<br />
Schwächen und Risiken<br />
� hoher Druck auf Wohnbauland von „außen“ und mangelnde Verfügbarkeit von günstigem<br />
Bauland<br />
� steigender Baulandbedarf für Flächen für Sondernutzungen (Tourismus und Freizeitinfrastruktur)<br />
in Verbindung mit restriktiven Vorgaben zur Siedlungsentwicklung<br />
(Entwicklungsplan <strong>Pongau</strong>)<br />
� begrenzter Entwicklungsspielraum durch Naturgefahren<br />
� Segregationstendenzen in Zentren mit steigendem Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 22
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
4. WIRTSCHAFT, TOURISMUS, LANDWIRTSCHAFT<br />
4.1. Arbeitsstätten, Beschäftigung, Branchen, Unternehmen<br />
Die Wirtschaftstruktur im <strong>Pongau</strong> wird von Klein- und Mittelbetrieben dominiert: Im<br />
Jahr 2001 weist die Arbeitsstättenzählung 3 der Statistik Austria insgesamt 4.728. Arbeitsstätten<br />
mit 27.572 unselbständig Beschäftigten auf. 94,6 % aller Betriebe haben<br />
weniger als 20 Beschäftigte, 72 % aller Betriebe sogar weniger als 5 Beschäftigte.<br />
Die meisten Betriebe verzeichnet mit einem Anteil von 30,8% die Branche „Beherbergungs-<br />
und Gaststättenwesen“, gefolgt vom Handel mit 20,8 % (vgl. Tab. 1).<br />
Tab. 1: Arbeitsstättenzählung 2001 – <strong>Pongau</strong> (Quelle: Statistik Austria)<br />
Branche<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 23<br />
Arbeitsstätten<br />
Davon mit …unselbständig<br />
Beschäftigten<br />
20-<br />
99<br />
100-<br />
199 200+<br />
Unselbständig<br />
Beschäftigte<br />
insgesamt<br />
Anzahl Anteil 0bis4 5bis19<br />
Beherbergungs- und<br />
Gaststätten<br />
1454 30,80% 1206 212 36 4.680<br />
Handel, Reparatur<br />
984 20,80% 757 199 28 3.756<br />
Realitätenwesen<br />
386 8,20% 326 55 4 1 1.087<br />
Sonstig. Öffentl. DL<br />
328 6,90% 256 57 14 1 1.486<br />
Bauwesen<br />
Sachgütererzeugung<br />
324 6,90% 185 109 29 1 2.873<br />
319 6,70% 165 110 38 2 4 4.893<br />
Verkehr und<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
296 6,30% 181 90 23 1 1 2.525<br />
Gesundheit, Veterinär<br />
und Sozialwesen<br />
239 5,10% 186 39 10 2 2 2.310<br />
Kredit- und<br />
Versicherungswesen<br />
155 3,30% 103 44 8 725<br />
Unterrichtswesen<br />
124 2,60% 34 61 29 1.693<br />
Öffentliche Verwaltung,<br />
Sozialvers.<br />
78 1,60% 17 46 13 1 1 1.263<br />
Energie- und<br />
Wasserversorgung<br />
24 0,50% 17 4 3 163<br />
Bergbau 17 0,40% 9 7 1 118<br />
Summe 4728 3442 1033 236 9 8 27.572<br />
3 Statistik Austria
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Betrachtet man die Beschäftigungssituation4 zählen nach wie vor die Branchen<br />
Industrie, Gewerbe, Fremdenverkehr sowie in den letzten Jahren verstärkt auch der<br />
Handel (Angebot an Teilzeitarbeitsplätzen) zu den wichtigen Säulen des regionalen<br />
Arbeitsmarktes. Im Winter ist nahezu jeder vierte Arbeitsplatz in der Tourismusbranche<br />
zu finden.<br />
Seit dem Jahr 2000 waren die Arbeitsplatzgewinner die Branchen Industrie und Gewerbe<br />
(+9,7%, +436), Fremdenverkehr (+13,5%, +612), Handel (+16,2%, +532) sowie<br />
Gesundheit und Soziales(+19,3%, +481).<br />
Arbeitsplatzverluste mussten hingegen die Bereiche Verkehr (-187 Arbeitsplätze),<br />
Energie- und Wasserversorgung (-51) sowie der öffentliche und halböffentliche<br />
Dienst (-100 Arbeitsplätze) verzeichnen.<br />
Insgesamt verlief die Beschäftigungsentwicklung von 2000 bis 2006 mit einem Zuwachs<br />
von 2.158 Arbeitsplätzen (+7,9%) positiv. Somit liegt der Bezirk deutlich über<br />
der landesdurchschnittlichen Entwicklung von +5,0% und weist hinter dem Flachgau<br />
die zweitgrößte Dynamik am Arbeitsmarkt5 auf.<br />
Vergleicht man die regionalen Arbeitsmarktregionen Enns-<strong>Pongau</strong>, Salzach-<strong>Pongau</strong><br />
und Gastein so zeigt sich ein differenzierteres Bild: Den größten Arbeitsplatzzuwachs<br />
verzeichnete der Enns-<strong>Pongau</strong> mit einem Plus 17,9 % (1.152 Arbeitsplätze),<br />
dahinter folgt der Salzach-<strong>Pongau</strong> mit einem Plus von 6,8 % (1.129. Arbeitsplätze).<br />
In der Arbeitsmarktregion Gastein hingegen war die Entwicklung von 2000 bis 2006<br />
mit einem Minus von 36 Arbeitplätzen leicht rückläufig.<br />
Auf Gemeindeebene verzeichnete die Gemeinde St. Johann mit einem Plus von 946<br />
Arbeitsplätzen die größten Zuwächse, die größten Verluste hingegen verzeichnete<br />
die Gemeinde Bischofshofen mit einem Minus von 157 Arbeitsplätzen.<br />
Die Frauenbeschäftigung6 in den Jahren 2000 bis 2006 war weit dynamischer als<br />
die der Männer, zumal fast zwei Drittel (64%) des Beschäftigungswachstums Frauen<br />
für sich verbuchen konnten.<br />
Die Arbeitslosenrate hat im <strong>Pongau</strong> im Vergleichszeitraum 2000 bis 2006 deutlich<br />
zugenommen – die Arbeitslosenzahl stieg um 9,9 % (absolut 159). Der <strong>Pongau</strong> liegt<br />
damit jedoch noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von Salzburg mit einer<br />
Zunahme von 18,2 % im gleichen Zeitraum.<br />
Im Jahr 2006 betrug die durchschnittliche Arbeitslosenquote7 im <strong>Pongau</strong> 5,2%, im<br />
Bundesland Salzburg 4,5% und in Österreich 6,8% - vgl. Abbildung 11.<br />
4 Arbeiterkammer Salzburg<br />
5 Arbeiterkammer Salzburg<br />
6 Arbeiterkammer Salzburg<br />
7 AMS endgültige Arbeitslosenquoten nach Bundesländern und Arbeitsmarktdaten-Gesamtübersicht<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 24
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Bei der Männerarbeitslosigkeit gib es im <strong>Pongau</strong> im Vergleich zum Bundesland<br />
Salzburg keinen Unterschied (jeweils 4,5%), jedoch bei der Frauenarbeitslosigkeit<br />
liegt der <strong>Pongau</strong> deutlich über dem Wert des Bundeslandes Salzburg.<br />
Abb. 11: Arbeitslosenquote im Jahr 2006<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 25<br />
6,1<br />
4,5<br />
4,4 4,5<br />
6,4<br />
7,1<br />
<strong>Pongau</strong> Salzburg Österreich<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Im <strong>Pongau</strong> wurden im Jahr 2006 durchschnittlich 384 gemeldete Stellen verzeichnet,<br />
der größte Anteil davon in der Dienstleistungsbranche:<br />
Abb. 12: Offen gemeldete Stellen 2006<br />
Nach wie vor sind im <strong>Pongau</strong> große Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern<br />
zu verzeichnen. <strong>Pongau</strong>er Frauen verdienen für eine Vollzeitstelle Brutto<br />
durchschnittlich um 30,2% weniger als Männer – Vgl. Tabelle 2
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Generell liegen die Einkommen in den südlichen Bezirken deutlich unter jene im<br />
Zentralraum Salzburgs (Quelle: Statistik Austria). Beim Ranking der 121 politischen<br />
Bezirke Österreichs lagen die <strong>Pongau</strong>er auf Rang 116.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 26
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Tab. 2: Einkommensunterschiede Männer Frauen<br />
Bezirk<br />
Salzburg<br />
Stadt<br />
Pinzgau<br />
<strong>Pongau</strong><br />
Lungau<br />
Flachgau<br />
Tennengau<br />
Land<br />
Salzburg<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 27<br />
Männer<br />
41.713<br />
34.659<br />
35.073<br />
34.806<br />
40.767<br />
39.049<br />
38.809<br />
Brutto<br />
Frauen<br />
30.648<br />
24.549<br />
24.472<br />
23.986<br />
27.538<br />
26.276<br />
27.577<br />
Einkommensunterschiede<br />
in %<br />
26,5<br />
29,2<br />
30,2<br />
31,1<br />
32,5<br />
32,7<br />
28,9<br />
Männer<br />
27.672<br />
23.760<br />
23.974<br />
24.003<br />
27.152<br />
26.279<br />
26.076<br />
Netto<br />
Frauen<br />
21.289<br />
17.704<br />
17.679<br />
17.328<br />
19.466<br />
18.746<br />
19.489<br />
Einkommensunterschiede<br />
in %<br />
23,1<br />
25,5<br />
26,3<br />
27,8<br />
28,3<br />
28,7<br />
25,3<br />
Die langfristige Entwicklung der Unternehmensneugründungen im <strong>Pongau</strong> ist leicht<br />
rückläufig (2001 bis 2006:- 7,0 %, Vergleich Land Salzburg: -4,7. Mit einer Gründungsintensität8<br />
(Gründungen je 1000 Einwohner) von 3,0 im Jahr 2006 liegt der<br />
<strong>Pongau</strong> an 5. Stelle im Bezirksvergleich %)(vgl. Tab. 3).<br />
Tab. 3: Entwicklung der Unternehmensneugründungen 2001 bis 2006<br />
Bezirk<br />
Unternehmensneugründungen Einwohner Gründungsintensität<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2006 2006<br />
Salzburg-Stadt 652 740 758 760 555 604 148.473 4,1<br />
Hallein 206 202 218 220 206 171 55.790 3,1<br />
Salzburg-<br />
Umgebung 574 609 701 629 502 526 138.727 3,8<br />
St. Johann i. P. 257 285 238 255 231 239 79.054 3,0<br />
Tamsweg 53 56 53 48 43 56 21.165 2,6<br />
Zell am See 249 276 350 295 288 302 85.142 3,5<br />
Land Salzburg 1.991 2.168 2.318 2.207 1.824 1.897 528.351 3,6<br />
8 Wirtschaftskammer Österreich: Unternehmensneugründungen und Gründungsintensität
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
PendlerInnenpotential<br />
Bereits ab der schulischen Sekundarstufe sind viele SchülerInnen dazu „gezwungen“<br />
in einer anderen Gemeinde in die Hauptschule bzw. AHS zu gehen. Das setzt<br />
sich dann mit Beginn der 9. Schulstufe fort, in dem für den Besuch von weiterführenden<br />
Schulen noch wesentlich weitere Anfahrtswege in Kauf genommen werden<br />
müssen. Für den Besuch einer HTL in der Stadt Salzburg müssen zum Beispiel für<br />
eine(n) SchülerIn aus Hüttschlag bis zu 1 Stunde und 45 Minuten einfache Fahrzeit<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Kauf genommen werden. Für viele potentielle<br />
Jung-TechnikerInnen ein eher hohes Hindernis.<br />
In jedem Fall wird das Mobilitätserfordernis mit jedem Schulaufstieg höher, was darin<br />
gipfelt, dass bereits die <strong>Pongau</strong>er Jungendlichen mit höherem Bildungsweg gut<br />
strukturierte Netzwerke außerhalb des <strong>Pongau</strong> aufbauen, Jahre bevor sie in die Arbeitswelt<br />
eintreten. Dies verstärkt sich dann selbstverständlich auch noch während<br />
des Studiums, das in vielen Fällen auch noch außerhalb des Bundeslandes stattfindet.<br />
Die derzeitige Situation mit ca. 20% aus dem <strong>Pongau</strong> auspendelnden Arbeitskräften<br />
bietet jedoch auch einiges Potential an Fachkräften.<br />
Um schnellstmöglich, und vor allem nachhaltig, Fach- und Führungskräfte für den<br />
<strong>Pongau</strong> (wieder) zu gewinnen, sind grundsätzlich verschiedenste Maßnahmen wie<br />
z.B ein WelcomeCenter denkbar: Dieses WelcomeCenter könnte vorab 2 Zielgruppen<br />
ansprechen: Menschen, die den <strong>Pongau</strong> kennen, weil sie z. B. hier aufgewachsen<br />
sind, aber sich durch die oben genannten Umstände fortentwickelt haben. Als<br />
zweite Zielgruppe könnten aber auch Fach- und Führungskräfte aus anderen Ländern<br />
angesprochen werden. Die Aufgaben der Mitarbeiter eines solchen Welcome-<br />
Centers könnten zum Beispiel sein: Sammeln von in Printmedien veröffentlichten<br />
Stellen aus der Region; Veröffentlichung dieser Stellen auf einer geeigneten Homepage;<br />
Vertretung des <strong>Pongau</strong>s und der angebotenen Softfacts (Seen, Berge, Sportmöglichkeiten,….)<br />
bei (inter)nationalen Jobmessen, eventuell gemeinsam mit dem<br />
AMS bzw. <strong>Pongau</strong>er Unternehmen; Informationstätigkeit über Standort inkl. Info<br />
über vorhandene Kindergärten, Schulen, Mietangebote, Jobmöglichkeiten für<br />
den/die LebenspartnerIn u.v.m..<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 28
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
4.2. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� Kleinstrukturierte (Familien)betriebe<br />
� Tourismus in (fast) allen Gemeinden vorhanden<br />
� Hohe Arbeitsmarktdynamik<br />
Schwächen<br />
� Wirtschaftliche Zentralisierung in Schwerpunktregionen Bischofshofen / St. Johann<br />
und Altenmarkt / Radstadt (wird von den restlichen <strong>Pongau</strong>er Gemeinden als Minus<br />
angesehen)<br />
� Wirtschaft in den „Nebenregionen“ ist für Menschen nicht sichtbar/greifbar („Für mich<br />
gibt es hier keinen Job“)<br />
� überdurchschnittlich hohe Frauenarbeitslosigkeit<br />
� großer Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen<br />
Chancen<br />
� Unternehmen und Schulen/Bildungsträger erarbeiten gemeinsame Lehr- und Weiterbildungsinhalte<br />
� Gute Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort (HTL,…)<br />
� Absicherung bestehender Betriebe durch innovatives „Klima“<br />
� Unterstützung innovativer Betriebe<br />
� Erhaltung kleiner landwirtschaftlicher Betriebe als Basis für eine intakte Natur und<br />
Qualitätssicherung im Tourismus<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 29
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
4.3. Tourismus<br />
Im Jahr 2005 wurden in der Region ca. 8 Mio. Übernachtungen verzeichnet – das<br />
entspricht einer Zunahme von 4,4 % seit dem Jahr 1995. Auf Ebene der Gemeinden<br />
zeigt sich ein sehr differenziertes Bild, das auch im Zusammenhang mit der Neuerrichtung<br />
von Beherbergungsangeboten gesehen werden muss (z.B. Kleinarl). Im<br />
Tourismusjahr 2005/2006 kamen auf einen Einwohner 102 Übernachtungen9<br />
(Vergleich Salzburg: 44 Übernachtungen pro Einwohner im Jahr 2006). Der <strong>Pongau</strong><br />
zählt damit zu den tourismusintensivsten Regionen Österreichs.<br />
Abb. 13: Entwicklung der Übernachtungen zwischen 1995 und 2005 in %<br />
(Kalenderjahr)<br />
9 Einwohner 2006 (Statistik Austria:79.054), Übernachtungen im Tourismusjahr 2005/2006 (Statistik Land<br />
Salzburg: 8.057.255)<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Zugleich ist die Tourismuswirtschaft einer der zentralen Wirtschaftszweige in der<br />
Region und bestimmt maßgebliche das Wirtschaftswachstum und nicht zuletzt den<br />
„Wohlstand in der Region“: So profitieren auch Branchen wie die Bauwirtschaft aber<br />
auch Handel und Gewerbe von der Dynamik der Tourismuswirtschaft.<br />
Ca. 20 % der Beschäftigten in der Region haben Ihren Arbeitsplatz im Beherbergungs-<br />
und Gaststättenwesen10. Jedoch verliert der „Arbeitsplatz Tourismus“ zunehmend<br />
an Attraktivität und der Bedarf an qualifiziertem Personal in der Tourismusbranche<br />
steigt.<br />
Spitzenposition im Winter – Entwicklungspotenzial Ganzjahrestourismus<br />
Im Wintertourismus hat sich der <strong>Pongau</strong> bereits zu einer der TOP-Destinationen in<br />
Österreich positioniert. Dies wird nicht zuletzt durch die Salzburger Olympia-<br />
Bewerbung 2014 unterstrichen. Im Sommer bietet der <strong>Pongau</strong> reizvolle Alm- und<br />
Wandergebiete. Die Region weist ein großes Entwicklungspotenzial für attraktive<br />
Ganzjahresangebote auf.<br />
4.4. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� Tourismus ist Wirtschaftsfaktor Nr. 1 - Spitzenposition im Wintertourismus<br />
� Hohe Ausstattung an qualitativer Supra- und Infrastruktur dadurch auch hoher Freizeitwert<br />
für einheimische Bevölkerung<br />
� „freundlicher und familiärer Charakter“ – gewachsene authentische Betriebstruktur<br />
� Vielfältige Landschaft und naturräumliche Attraktivität – Potenzial zur Entwicklung<br />
von attraktiven Ganzjahresangeboten<br />
� Kur- und Kongresstourismus sowie kulturelles Angebot der Festspiel- und Mozartstadt<br />
Salzburg als zusätzliche Angebotsbausteine<br />
� Gute überregionale Anbindung (Autobahn, Erreichbarkeit Flughafen Salzburg, München)<br />
- Zentrale Lage in Österreich - Großstädte im Umkreis von 500 km<br />
� Hohe Kompetenz in der Ausbildung für den Tourismus- und Freizeitbereich mit internationalem<br />
Ruf<br />
� Innovative Projektideen und Tourismusstrategien: Bsp. „Sanfte Mobilität Werfenweng“….<br />
� Teilregionale Profilierung: Gasteinertal (Ski, Berge und Therme/ Heilstollen), Großarltal<br />
(Tal der Almen, Ski), Salzburger Sonnenterrasse (heilklimatisches Klima),<br />
Salzburger Sportwelt (Sport und Erholung)<br />
10 Arbeitsstättenzählung 2001 (Statistik Austria)<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 31
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Schwächen<br />
� Wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tourismus insbesondere in Gemeinden mit hoher<br />
Tourismusintensität<br />
� Geringe Attraktivität „Arbeitsplatz Tourismus“ – Zunehmender Bedarf an qualifiziertem<br />
Personal<br />
� Hohes Verkehrsaufkommen: Autobahn zwar wichtiger „Gästezubringer“ – jedoch<br />
auch „größter Parkplatz“<br />
� Zunehmende Verteuerung insbesondere im Wintertourismus<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
4.5. Landwirtschaft<br />
Der <strong>Pongau</strong> hat eine vergleichsweise sehr stabile Agrarstruktur<br />
Laut Agrarstrukturstichprobenerhebung 2003 11 ging in Salzburg die Zahl der Betriebe<br />
von 1999 bis 2003 um 6,9% zurück. Salzburg liegt damit unter dem österreichischen<br />
Durchschnitt (-12,5%). Auch im <strong>Pongau</strong> ging die Zahl der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe seit 1995 um 3,71% zurück (Vergleich: Lungau 15%, Pinzgau<br />
0,9%). Laut Bezirksbauernkammer ist der Strukturwandel im <strong>Pongau</strong> aber abgebremst.<br />
Als Gründe wurden genannt: Die gute allgemeine Wirtschaftslage, der zufrieden<br />
stellende landwirtschaftliche Absatz, die gute Nutzung der EU-Förderprogramme,<br />
zahlreiche Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmequellen z.B. Urlaub am<br />
Bauernhof, Arbeitsplätze bei den Bergbahnen, der Maschinenring 12 , als Energieversorger.<br />
Betriebe, die Flächen für Pisten zur Verfügung stellen, haben individuelle<br />
Verträge mit den Bergbahnen. Auch das Nachwuchsproblem sei im <strong>Pongau</strong> vergleichsweise<br />
gering. Sogar Bäuerinnen 13 gibt es wieder.<br />
LandwirtInnen sehen sich als UnternehmerInnen, …<br />
Die Funktion und Aufgaben der Bauern und Bäuerinnen von heute haben sich verändert.<br />
Die Frau am Hof wurde zur gleichwertigen Partnerin und Betriebsführerin.<br />
Existenzsichernde und unternehmerische Entscheidungen stehen neben der täglichen<br />
Arbeit am Hof auf der Tagesordnung. Man muss sich auskennen mit dem teilweise<br />
komplexen Förderwesen und mit Umweltauflagen - mit Flächenprämien, Tierprämien,<br />
Investitionsförderungen, forstlichen Förderungen etc. und genaue unternehmerische<br />
Aufzeichnungen führen. Die „bäuerliche PC Dichte“ im Salzburger<br />
Land 14 steigt. Laut den GesprächspartnerInnen bei den Regionsinterviews sehen<br />
sich die BäuerInnen im <strong>Pongau</strong> selbst auch zunehmend als flexible UnternehmerInnen,<br />
die sich ihrer Leistungen für die Gesellschaft bewusst und für alle möglichen<br />
Projekte offen sind.<br />
… sie kämpfen aber mit Imageproblemen.<br />
„Die Bauernschaft ist zwar wertebeständig und familienorientiert - aber die Bauern,<br />
die Bäuerinnen sind wesentlich moderner eingestellt, als die Leute denken.“<br />
„Bauern sind keine Geldgeschenk-Empfänger. Uns werden Leistungen abgegolten, die wir für<br />
die Gesellschaft erbringen“<br />
11 Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 4, Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage<br />
der Salzburger Land- und Forstwirtschaft in den Jahren 2001-2003<br />
12 Aus bäuerlicher Selbsthilfe österreichweit entstanden, mittlerweile mit MR-Services ein gewerblicher<br />
Betrieb. Leistungen, z.B. Winterdienst, Grünraumpflege, Erdarbeiten, sämtliche Holzarbeiten, Bringung<br />
von Hackschnitzeln zudem Potenzial für die Katastrophenhilfe. Mit MR-Leasing: Personalleasing. Anm.<br />
MR-Services wird aber auch kritisch als „Billiganbieter“-Konkurrenz für viele <strong>Pongau</strong>er Betriebe gesehen.<br />
13 „Der Bäuerinnenberuf als Zukunftsberuf. Gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Selbstständigkeit<br />
und Naturverbundenheit sind auch für immer mehr junge Frauen aus nichtlandwirtschaftlichen Bereichen<br />
attraktiv“, Bäuerinnen-Befragung 2006, LK Österreich<br />
14 http://www.salzburgerlandwirtschaft.at/de/landwirte/la_landwirte.asp<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Im Jahr 2005 liegt der Anteil von Frauen in betrieblichen Entscheidungspositionen im<br />
<strong>Pongau</strong> bei 60 % (Anteil der Betriebsleiterinnen und Ehegemeinschaften an allen<br />
INVEKOS-Betrieben 15 ) (vgl. Abb. 14)<br />
Abb. 14: Frauen in betrieblichen Entscheidungspositionen 2005<br />
Neben der Stärkung der Marktposition von Produkten aus Salzburg – so ein Ziel der<br />
„Salzburger Landwirtschaft“ 16 – „soll das Vertrauen der Bevölkerung in die heimische<br />
Land- und Forstwirtschaft erhöht und einem größtmöglichen Teil der Bevölkerung<br />
die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft ins Gedächtnis gerufen werden.“ Zum<br />
Beispiel mit Veranstaltungen wie dem „Bauernherbst“ oder dem "Tag der offenen<br />
Stalltür“ oder durch Almführer- und Hirtenseminare für Neueinsteiger (Großarl) und<br />
Projekten mit und an Schulen.<br />
BäuerInnen im <strong>Pongau</strong> haben viele Möglichkeiten und sind mit Urlaub am Bauernhof<br />
oder Ausflugs- Gast- und Raststätten selbst oft touristische Anbieter. Also „mittendrin<br />
im Gschäft“. Kein Wunder, wenn so mancher um seine Identität als Bauer fürchtet.<br />
„Schön wäre es auch, wenn die Bauernschaft authentisch bleiben würde. Das ist ja<br />
gar nicht mehr einfach, in Zeiten der touristischen Folklore und der „Events“.“<br />
15 INVEKOS: (Integriertes Verwaltungs- und Kontrollsystem) – ein von der EU eingerichtetes Förder- und<br />
kontrollsystem zur Abwicklung von flächenbezogenen Beihilfen in der Landwirtschaft, Quelle BMLFUW<br />
16 www.salzburgerlandwirtschaft.at/<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Bauernmärkte, Ab-Hof-Verkauf, regionale Produkte<br />
Auf der Homepage der „Salzburger Landwirtschaft“ finden sich 8 regelmäßige Bauernmärkte<br />
17 in Altenmarkt, Bad Hofgastein, Bischofshofen, Hüttschlag, Mühlbach,<br />
Radstadt, St. Johann, Schwarzach und 28 Adressen von DirektvermarkterInnen aus<br />
Pfarrwerfen, St. Veit, Filzmoos (2), Großarl (2), Altenmarkt (3), St. Martin (2), Hüttschlag,<br />
Radstadt (4), Bad Hofgastein (4), Bischofshofen, Wagrain, Kleinarl (4), Dorfgastein<br />
(2) und St. Johann.<br />
Die Produktpalette ist breit, die Mehrzahl – meist Bäuerinnen – verkauft biologische<br />
Produkte: Milch und Käse, Fleisch, Speck und Wurst, Brot, Getreide, Obst und Gemüse,<br />
Eier, Getränke, Schnaps, Honig, Holz. Einige BäuerInnen bieten Hauszustellung<br />
an, viele auch Urlaub am Bauernhof.<br />
Sieht man sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Raum <strong>Pongau</strong> an<br />
(2001: 1880 Betriebe, davon fast die Hälfte Biobetriebe), dann lässt sich erahnen<br />
welches Potenzial für die Vermarktung regionaler Produkte noch vorhanden wäre.<br />
„Die Zusammenarbeit bei der Direktvermarktung und beim Ab-Hof Verkauf im <strong>Pongau</strong><br />
beruht derzeit auf viel Eigeninitiative und großem Idealismus, hier könnte noch<br />
besser und stärker kooperiert werden. Auch die Bevölkerung müsste bereit sein, für<br />
bäuerliche Produkte einen fairen Preis zu bezahlen.“<br />
Landwirtschaft sucht aktiv Zusammenarbeit<br />
Erste Kooperationsversuche der Salzburger Schaf- und Rinderzüchter gibt es mit<br />
der Handelskette SPAR 18 („Fleischqualität“ aus allen Salzburger Bezirken, Salzburger<br />
Land-Ei). Im <strong>Pongau</strong> „finden nur wenige gemeinsame Aktionen oder Kooperation<br />
zwischen Liftbetreibern, Gewerbe, Handel, Landwirtschaft und Gemeinden<br />
statt“. Im Tourismus gäbe es zwar lokale Kooperationsprojekte, wie z.B. den Almenwanderweg<br />
oder das „Tal der Almen“ aber keine gemeinsamen regionalen Strategien<br />
mit den anderen Tourismusanbietern, den Bergbahnen und den „Skivermarktern“.<br />
Innovative und kooperative Projekte 19 , sollten aber – so die InterviewpartnerInnen<br />
– stärker verfolgt werden (Chancen ergeben sich vielleicht im Leaderprogramm<br />
2007-2013). Dafür müssten LandwirtInnen selbst offener für Kooperationen<br />
werden und aktiv neue Partnerschaften für Produktion und Vertrieb suchen (z.B. mit<br />
Jagdwirtschaft, Tourismus, Handel, Gastronomie, Naturschutz, KonsumentInnen).<br />
Dazu gehört allerdings auch die Bereitschaft ein „unternehmerisches Risiko“ einzugehen.<br />
17 www.salzburgerlandwirtschaft.at/de/direktverkauf/bm_bauernmarkt.asp<br />
Ländliches Fortbildungsinstitut, http://www.lfi.at/<br />
18 www.salzburgerlandwirtschaft.at/<br />
19 Kooperationsziele der „SalzburgerLandwirtschaft“: Konzentration und Bündelung der finanziellen und<br />
geistigen Ressourcen. Kooperation mit nicht-landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichen. Nutzung von<br />
Synergien mit anderen Organisationen im Land.<br />
http://www.salzburgerlandwirtschaft.at/de/company/zu_unsereziele.asp<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
„Energie aus Bauernhand“<br />
Das bedeutet auch für die Land- und Forstwirtschaft im <strong>Pongau</strong> (79.153,31ha Wald,<br />
22.305,37ha landwirtschaftliche Nutzfläche) mittel- und langfristig neue Chancen.<br />
Sowohl für kleinere Biomasse-Fernheizwerke von bäuerlichen Gemeinschaften als<br />
auch bei der Belieferung großer Fernheizwerke mit Holz. Der Hauptlieferant der Biomasse<br />
ist der bäuerliche Kleinwaldbesitzer gefolgt von den Österreichischen Bundesforsten<br />
und den Gutsbetrieben.<br />
Im <strong>Pongau</strong> sind bereits mehrere – meist genossenschaftlich organisierte – größere<br />
Biomasseheizwerke in Betrieb, z.B. Großarl, Pfarrwerfen, Radstadt, Altenmarkt, Alpendorf/St.Johann,<br />
Kötschachtal/Bad Hofgastein, Wagrain, Nahwärme Kleinarl,<br />
Nahwärme Werfenweng. Der Raum Bischofshofen, St. Johann, St. Veit und Schwarzach<br />
wird ab 2007 mit Bio-Fernwärme versorgt.<br />
Auf dem Weg zum energieautarken <strong>Pongau</strong>, den sich einige GesprächspartnerInnen<br />
wünschen, gibt es noch viele andere ungenutzte Potenziale um Wärme, Treibstoff<br />
und Strom aus nachwachsenden Rohstoffen zu erzeugen und Erdwärme, Wind und<br />
Sonne zu nutzen.<br />
4.6. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� Funktionierende und intakte Land- und Almwirtschaft<br />
� Große Bedeutung für Produktion von Nahrungsmitteln und Landschaftspflege<br />
� Möglichkeiten zum Nebenerwerb (Tourismus, Biomasse, MR-Services, …)<br />
� Gute Organisation in Bünden und Interessenvertretungen,<br />
Zusammenhalt der Gruppe<br />
� Herkunft und Qualität der Produkte stimmen, hoher Anteil an Bioprodukten<br />
� Bestehende bäuerliche Kooperationen (Biomasse, MR- Services, Almwirtschaft, …)<br />
Schwächen<br />
� Fehlende Strukturen für Direktvermarktung bzw. für die Kooperation und Vernetzung<br />
mit Handel, Tourismus und Gewerbe<br />
� Geringes Image des Bauernstandes, fehlende Akzeptanz als „echte Unternehmer“<br />
� Starke Abhängigkeit vom Tourismus<br />
� Mangelhafter gesellschaftlicher Ausgleich für bäuerliche (Neben)Leistungen, z.B.<br />
Landschaftspflege, Erhaltung Wegenetz, Hochwasserschutz, …<br />
� Tw. Überlastung bei BetriebsführerInnen, Lebensqualität der Frauen am Hof Weiterbildung<br />
für Bäuerinnen<br />
� Wenig Regelung bei Hofübergaben<br />
� teilweise wenig Öffnung nach „Außen“.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
5. BILDUNG, QUALIFIZIERUNG<br />
5.1. <strong>Pongau</strong>er Bildungslandschaft<br />
Die berufliche Fortbildungs-Landschaft im <strong>Pongau</strong> ist vor allem durch eine sehr<br />
übersichtliche Bildungsträger-Landschaft geprägt. Alle nennenswerten Bildungsanbieter<br />
für Berufstätige befinden sich in den Städten St. Johann i. <strong>Pongau</strong> bzw. Bischofshofen.<br />
Im Zuge des Beratungsprozesses wurde die Volkshochschule als „Vor<br />
Ort“-Anbieter von Bildung angegeben. Allerdings beschränkt sich hier das Bildungsangebot<br />
auf entweder nicht unmittelbar betrieblich verwertbare Schulungsangebote<br />
oder auf sehr niederschwellige Seminare.<br />
Für spezialisierte Schulungsangebote müssen teilweise weite Anreisen in die beiden<br />
„Bildungszentren“ St. Johann bzw. Bischofshofen in Kauf genommen werden. Geht<br />
man von einer einmaligen Schulung aus, ist das kein großer Aufwand. Möchte sich<br />
der <strong>Pongau</strong> aber als Innovationszentrum mit hohem Fachkräftepotential entwickeln,<br />
wird es notwendig sein, MitarbeiterInnen regelmäßig zu schulen und Wege und Anreisezeiten<br />
so zu verkürzen, dass Weiterbildung in den Alltag von Firmen und deren<br />
MitarbeiterInnen integriert werden kann.<br />
Damit Bildungsträger in der Lage sind Bildung „vor Ort“ bei den Unternehmen anzubieten,<br />
wird es ebenso notwendig werden, regionale Bildungs- und Qualifizierungsverbünde<br />
zu bilden. Diese Qualifizierungsverbünde können entweder entlang von<br />
Branchen, Leitbetrieben, regionalen Lieferketten, Zielgruppen oder Ortsverbünden<br />
geclustert werden.<br />
Darüber hinaus könnten diese Qualifizierungsverbünde auf einer anderen Ebene<br />
dazu genutzt werden, gemeinsame Marketing-, Produkt-, Absatzstrategien zu entwickeln.<br />
Als Beispiel sei hier das bereits existierende Automotiv Netzwerk <strong>Pongau</strong><br />
(ANP) genannt.<br />
Außerdem sollten Netzwerke dazu genutzt werden, die noch vorhandenen Chancen<br />
eines Wettbewerbsvorsprungs durch Bildung und Innovation für den <strong>Pongau</strong> zu nutzen<br />
und nicht als „Übel“ zu sehen, dass die Arbeitskräfte von der Arbeit abhält.<br />
Bezüglich der wirtschaftsnahen Ausbildung im Sekundarbereich der Schulen sollte<br />
ein Netzwerk mit regelmäßigem Dialog entwickelt werden, an dem alle Schulen inkl.<br />
Volksschulen, sowie Branchen- und PersonalvertreterInnen der für den <strong>Pongau</strong> relevanten<br />
Wirtschaftsbetriebe (z. B. aus den „Wirtschaftsmotoren„ Industrie und Gewerbe,<br />
Tourismus und Handel) beteiligt sind. Hier sollte es im ersten Schritt zu einem<br />
Kennen lernen, sowie in weiterer Folge engen, vernetzten Arbeiten kommen<br />
von dem beide Seiten, Schule und Wirtschaft, langfristig profitieren.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
5.2. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� Übersichtliche Anzahl von Bildungsträgern und Schulen – schnellere Umsetzbarkeit<br />
von Kooperationen<br />
� Engagierte MultiplikatorInnen<br />
� <strong>Pongau</strong>erInnen sind bereits im Kindesalter örtlich mobil (örtliche Flexiblität)<br />
� Gute wirtschaftliche Vorraussetzungen für präventives Handeln in Bezug auf Weiterbildung<br />
� Hohe Anerkennung der weichen Standortfaktoren (Seen, Berge, Sportmöglichkeiten)<br />
bei nicht aus dem <strong>Pongau</strong> stammenden Fachkräften<br />
Schwächen<br />
� Wenige Bildungsträger, mit relativ ähnlichem Bildungsangebot<br />
� Berufliches Bildungsangebot ist (nur) an 2 Orten verfügbar<br />
� Vorhandene Industrie bzw. Jobpotential ist für Menschen nicht bzw. schwer sichtbar<br />
� VHS-Kurse, die in den Orten stattfinden, sind nicht bzw. nur bedingt berufsorientiert<br />
� Chancen für Wettbewerbsvorsprung durch Bildung werden schlecht bis gar nicht genutzt<br />
� Visionen für neue Berufsbilder erst sehr schwach vorhanden<br />
� kein regionaler „Master“-Bildungsplan vorhanden und<br />
� Dementsprechendes Angebot von „Spezial“-Schulungen<br />
Chancen<br />
� Clustern von Stellenanzeigen nach Regionen zur Sichtbarmachung des Stellenpotentiales<br />
� Nutzen des hohen PendlerInnenpotentiales<br />
� Wirtschaftsnahes Bildungsangebot in Schulen und bei Bildungsträgern durch<br />
� Entwicklung eines regionalen Bildungskonzeptes inkl. eines regelmäßigen Bildungsdialoges<br />
zwischen regionaler Wirtschaft, Schulen und WeiterbildungsanbieterInnen.<br />
Zukünftige Wettbewerbsvorteile:<br />
o Innovativere Produktentwicklung<br />
o Mehr Patentanmeldungen<br />
o Höhere Bindung von Fachkräften an die regionale Wirtschaft<br />
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6. KINDER, JUGEND, ALTER<br />
Eine Erfassung der gesellschaftlichen und sozialen Situation im <strong>Pongau</strong> ist nicht Gegenstand<br />
des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es. Es sind durch ein „raumordnerisches“<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong> auch wenig direkte Einflüsse auf die Qualität der sozialen<br />
Netze und Einrichtungen zu erwarten. Von Interesse für die Formulierung von<br />
Zielen für die Zukunft sind aber die Versorgung mit Einrichtungen der sozialen Infrastruktur<br />
sowie die Zusammenhänge zwischen Mobilität, Freiraumangebot und Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Bei den Regionsinterviews wurden von den interviewten regionalen AkteurInnen neben<br />
einer allgemeinen „Verschärfung“ der sozialen Lage, das – „im reichen <strong>Pongau</strong>“<br />
fehlende Bewusstsein für die teilweise doch bestehende Armut und das Fehlen eines<br />
Frauenhauses thematisiert. Im Vordergrund standen aber die Themenkreise<br />
Kinderbetreuung, Jugend sowie Alter und Pflege als Aufgabenfelder für die Zukunft.<br />
Hier deshalb im „Blitzlichtstil“ ein Stimmungsbild zu diesen Themen.<br />
6.1. Allgemeine gesellschaftliche Trends<br />
Auch im <strong>Pongau</strong> entstehen durch die folgenden allgemeinen gesellschaftlichen<br />
Trends 20 neue Aufgabenfelder und neue Herausforderungen:<br />
� der Normallebenslauf verliert seine Bedeutung als „Standard“. Immer mehr Menschen<br />
durchlaufen Phasen der Erwerbslosigkeit.<br />
� Die zunehmende Erwerbslosigkeit hat Konsequenzen für das Sozialsystem, das<br />
immer mehr unter Druck gerät, weil eine steigende Zahl von Beitragsempfängern einer<br />
abnehmenden Zahl von Beitragsleistenden gegenübersteht.<br />
� Schon die letzten Jahre waren von einer immer stärkeren Privatisierung staatlicher<br />
Dienstleistungen gekennzeichnet. Der Staat zieht sich zunehmend als Anbieter zurück<br />
und beschränkt seine Rolle oftmals auf Finanzierung/Mitfinanzierung sozialer<br />
Dienste. Soziale Dienstleistungen werden immer stärker vom Non Profit Sektor (z.B.<br />
gemeinnützige Vereine) von der Familie, Freunden oder der Nachbarschaft geleistet.<br />
� Es geht zunehmend um eine Neuverteilung der Zuständigkeiten für bestimmte gesellschaftliche<br />
Aufgaben, deren Finanzierung sowie um Mitgestaltungs- und Mitspracherechte.<br />
20 Vgl. Eva More-Hollerweger, Institut für interdisziplinäre Non-Profit-Forschung, Wirtschaftsuniversität<br />
Wien, Gesellschaft und Konsumgewohnheiten, Unterlage zum ÖROK Projekt, Szenarien der räumlichen,<br />
regionalen Entwicklung Österreichs<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
6.2. Kinderbetreuung<br />
Die Lebenswirklichkeit von Kindern hat sich verändert. Die Zahl allein erziehender<br />
Eltern wächst stetig, freier Raum zum Spielen wird immer seltener, immer mehr Kinder<br />
sind Einzelkinder, die Berufstätigkeit beider Eltern ist nicht die Ausnahme sondern<br />
der Regelfall.<br />
In den letzten Jahren konnten zahlreiche zusätzliche Kinderbetreuungsgruppen im<br />
Land Salzburg geschaffen werden. Trotz sinkender Geburtenzahlen werden in Salzburg<br />
heute mehr Kinder betreut. Der Schwerpunkt ist dabei auf flexible Betreuungsmodelle<br />
gelegt worden, die auch Klein- und Schulkindern zugänglich sind: Den größten<br />
Zuwachs hat es bei Krabbelgruppen und Schulkindgruppen gegeben.<br />
Nach einer Studie der Arbeiterkammer über die institutionelle Kinderbetreuung im<br />
Bundesland Salzburg aus dem Jahr 2006 wurden im <strong>Pongau</strong> Verbesserungen in der<br />
Versorgung im Vergleich zu den vergangenen Jahren festgestellt.<br />
Verbesserungen bei der Versorgung aber immer noch Defizite<br />
Der <strong>Pongau</strong> nimmt mit einer Versorgungsdichte von 17,4% Platz 3 in Salzburg ein.<br />
Die Versorgungsdichte ist das Verhältnis von Kindern in der Wohngemeinde zu betreuten<br />
Kindern (Flachgau 21,5%).<br />
Im <strong>Pongau</strong> wurde besonders bei der Betreuung der Krabbel- und Schulkinder noch<br />
Mängel in der Versorgung festgestellt. Hier gibt große Angebotsunterschiede bei den<br />
Gemeinden.<br />
<strong>Pongau</strong> einsamer Spitzenreiter bei zur Arbeitswelt passenden Schließzeiten<br />
30% der Einrichtungen haben bis 18:00 Uhr offen. Weitere 10% sogar bis 19:00 Uhr.<br />
Es gibt aber immer noch 20%, die nur bis 16:00 oder 16:30 Uhr offen halten.<br />
Die Öffnungszeiten halten mit Erwerbsbeteiligung der <strong>Pongau</strong>er Mütter kaum Schritt.<br />
75,6% aller Mütter mit Kindern unter 15 Jahren und 90% der <strong>Pongau</strong>er Alleinerzieherinnen<br />
mit betreuungspflichtigen Kindern sind erwerbstätig.<br />
Ohne eigenes Auto wird der Weg zur Arbeit schwierig<br />
Der Öffentliche Verkehr kann die unregelmäßigen Arbeitszeiterfordernisse seitens<br />
der Betriebe und seitens der Eltern von betreuungspflichtigen Kindern nicht abdecken.<br />
Hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist also die Verkehrsinfrastruktur<br />
denkbar unbefriedigend.<br />
„Wer also Mutter kleinerer Kinder ist, Arbeit sucht und kein Auto hat, hat deutlich weniger<br />
Chancen, den Fuß in den Arbeitsmarkt zu bekommen – insbesondere wenn es<br />
darum geht, in kleinere Tourismusgemeinden während der Saison auszupendeln.“<br />
In den Regionsinterviews kam deshalb auch mehrmals der Wunsch:<br />
“Die Gemeinden des <strong>Pongau</strong>s mögen sich vernetzen um damit Entscheidungen für<br />
spezielle Einrichtungen im Sozialbereich ohne größere Bürokratie zu ermöglichen,<br />
dazu zählen auch gemeindeübergreifende Möglichkeiten für Kinderbetreuung.“<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
6.3. Jugend<br />
Zum Thema Jugend im <strong>Pongau</strong> ist eine sehr differenzierte Wahrnehmung erforderlich.<br />
Einerseits gibt es den Paradejugendlichen oder die Paradejugendliche nicht und<br />
anderseits sind die Angebote und das Engagement der <strong>Pongau</strong>er Gemeinden für<br />
Jugendliche sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />
„Die Gemeinden stellen für die Jugend manchmal nicht ausreichend Ressourcen zur<br />
Verfügung. Es reicht nicht aus, z. B. nur einen Raum für Jugendliche zur Verfügung<br />
zu stellen oder einen Jugendbeauftragten zu bestimmen, sondern es bedarf darüber<br />
hinaus auch noch Ressourcen (Betreuung, Unterstützung für Jugendbeauftragte).<br />
Positiv allerdings St. Johann und Bischofshofen (zumindest lt. Konzept) und Altenmarkt<br />
– betreutes Jugendzentrum“ (Auszug aus dem Ergebnisprotokoll VA: „Wie sozial<br />
sind die <strong>Pongau</strong>er Gemeinden?“, 7.11. 2006, St. Veit).<br />
Die Lebenswelt Jugendlicher in touristischen Bergregionen hat sich Prof. Kurt Luger<br />
21 näher angesehen. Ein paar Stichworte, die sicher auch auf den <strong>Pongau</strong> zutreffen,<br />
aber sicher nicht für alle Jugendlichen.<br />
„Die Jugendlichen in nach wie vor ländlich geprägten Regionen sind (…) längst keine<br />
Landeier mehr. In den Köpfen sind sie (hinsichtlich ihrer Lebensformen und –<br />
ansprüche) bereits zu Stadtmenschen geworden.“<br />
Ursachen: Medien, moderne Kommunikation, Wohlstand, Interaktion mit Touristen,<br />
zumeist Städter aus dem wohlhabenden Teil Europas.<br />
„Dem Tourismus, den sie als einen der Garanten für weiteren Wohlstand einschätzen,<br />
stehen die Jugendlichen positiv gegenüber, ohne sich auf ihn in der Gesamtheit<br />
seiner Komplexität einzulassen“.<br />
“Trotz Jugendarbeitslosigkeit (…) bleiben viele Lehrstellen im Tourismus- und Gastgewerbe<br />
offen. Die Lust auf Koch und Kellnerin hält sich in Grenzen“, (…)<br />
Ursachen: schlechtes Image (gilt für Lehrberufe allgemein), teilweise unzumutbare<br />
Arbeitsbedingungen, geringe Aufstiegs- und Karrierechancen, (Ausnahme: Jugendliche,<br />
im elterlichen Betrieb). Viele sind mit der Bezahlung und ihrer Tätigkeit oft unzufrieden,<br />
bleiben aber in der Branche aus Mangel an Alternativen.<br />
Die Gesellschaft im <strong>Pongau</strong> ist nach wie vor stark männlich dominiert, Frauen bleiben<br />
oft unsichtbare, aber tragende Säulen in den Familien. Das Leben wird für die<br />
Jugendlichen stark von Vereinen bestimmt, die - nachdem die Sportvereine dominieren<br />
- vielfach eine Angelegenheit der Männer sind.<br />
Einrichtungen und Angebote sind vorhanden<br />
Im <strong>Pongau</strong> sind neben Bildungs- und Sportangeboten einige engagierte Einrichtungen,<br />
Ansprechstellen und Angebote für Jugendliche vorhanden, z.B. Akzente mit der<br />
Jugendinfo <strong>Pongau</strong> (Infos und Beratung zu Jugendschutz, Sprachreisen, Jobben im<br />
In- und Ausland, Au Pair, Drogen und Aus- und Weiterbildung, Unterstützung bei Be-<br />
21 vgl. Die Lebenswelt Jugendlicher in touristischen Bergregionen; Ein Vergleich zwischen Kids aus den<br />
Alpen in Österreich und dem Himalaya in Nepal, Oktober 2000, Prof. Kurt Luger, Institut für (Anm. Die Daten<br />
beziehen sich auf empirische Studien aus demPinzgau und dem <strong>Pongau</strong>).<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
werbungen etc.), Suchtgiftprävention "Guat drauf im <strong>Pongau</strong>" mit Aktionen wie der<br />
Spielraumplanung, einem Open Air Kino und anderen Veranstaltungen. Die Kinder-<br />
und Jugendanwaltschaft unterhält eine Bezirksstelle. Jugendbeauftragte nach dem<br />
Salzburger Jugendgesetz von 1999 sind in Altenmarkt, Bischofshofen, Flachau,<br />
Dorfgastein, Goldegg, Mühlbach, Pfarrwerfen, Radstadt, St. Veit gewählt.<br />
Jugendliche aus den Gemeinden treffen sich beim, alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Bezirksjugendgespräch, um ihre Anliegen an die Bezirkspolitik einzubringen. Themen<br />
sind der (Aus)bau von Jugendzentren und –treffs, Jugendbeauftragte, Schule,<br />
Mobilität usw. (Nächster Termin 06.12.2007). Vom REV wurde ein regionales Treffen<br />
zum Schwerpunkt Mobilität mit Verkehrsträgern und SchülerInnen organisiert<br />
(15.11.06 St. Johann).<br />
Gewisse Unsicherheit „was wirklich los ist“<br />
Trotz der Einrichtungen und Angebote blieb bei einigen GesprächspartnerInnen aus<br />
den Regionsinterviews ein eher besorgtes Gefühl zurück. Einige Einschätzungen:<br />
� Der Tourismus bringe vor allem negative Auswirkungen für die Jugend: Jugend wird<br />
„saisonbedingt“ vernachlässigt<br />
� Viele Jugendliche können auch mit den Einrichtungen nicht erreicht werden. Auch<br />
die Jugendarbeitslosigkeit scheint nicht das große Problem (im statistischen Vergleich<br />
im <strong>Pongau</strong> relativ gering). Es gibt eine große Dunkelziffer von Jugendlichen,<br />
die nichts mit sich anzufangen wissen und „abdriften“, Alkohol und Drogen, …<br />
� Viele Gemeinden geben die Verantwortung für die Jugendarbeit gerne an die Vereine<br />
ab – diese nehmen diese Verantwortung nicht wahr – Vereine bieten nicht immer<br />
das „beste“ Umfeld für die Jugend -> Problem Alkohol<br />
� Wertigkeit der Jugend ist sehr gering – Geld wird nicht wirklich für die Jugend in die<br />
Hand genommen<br />
� Betreuung für Jugendliche, die sich „entgrenzen“ fehlt (z.B. steigender Vandalismus<br />
durch Jugendliche)<br />
� In den Gemeinden werden Jugendbudgets beschlossen – meist bleibt es jedoch „nur<br />
beim Geld“ -> Aufgaben und Funktionen im Bereich der Jugendarbeit werden oft<br />
nicht definiert<br />
� Die Zusammenarbeit der Gemeinden im Bereich Jugend verläuft sehr unterschiedlich,<br />
es gibt aber durchaus engagierte Bürgermeister<br />
� Generationendialog wäre dringend erforderlich<br />
… in den vergangenen Jahren vor allem einen Trend zu „mehr Risiko" bei den Jugendlichen:<br />
„Viele sehen vor allem Cannabis und Alkohol als Mittel zur Flucht aus<br />
den Zwängen der Alltagsgesellschaft, in der Jugendliche immer weniger Platz haben.<br />
Am Land sind es vor allem Schüler, Lehrlinge und Beschäftigte, die vor allem<br />
Cannabis konsumieren – nur 15 Prozent der Konsumenten sind ohne Arbeit.“<br />
Auszug aus dem Drogenbericht 2005, Salzburger Landeskorrespondenz, 13.06.2006<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
6.4. Alter und Pflege<br />
Allgemeiner Trend<br />
Das Land Salzburg liegt bei der Versorgung mit Heimplätzen und mobilen Diensten<br />
an der Spitze der Österreich-Statistik. Einzelzimmer in Heimen sind mitlerweile<br />
Standard und nur noch fünf Prozent des Personals sind ungelernte Kräfte. Gleichzeitig<br />
wird derzeit in ganz Österreich heftig über die Finanzierung der Hauskrankenpflege<br />
diskutiert.<br />
„<strong>Pongau</strong>er Ehepaar steht vor Ruin,<br />
„... 87-jährige Frau Pflegestufe 5 – „illegale“ Nonstop-Kräfte<br />
kosten 2000 Euro im Monat, österr. Pflegerin sogar 6000 Euro …“<br />
Salzburger Fenster, Mi., 21.03.2007<br />
In Zukunft werden die Herausforderungen an die Gesellschaft im Bereich der Altenversorgung<br />
und -pflege noch größer. Bis 2030 wird jeder dritte <strong>Pongau</strong>er über 60<br />
Jahre alt sein. Im Jahr 2020 werden doppelt so viele über 85 Jahre alt sein wie heute.<br />
Wir steuern auf eine Altersgesellschaft mit zwei Dritteln Frauen zu, bei über 75<br />
jährigen sogar Drei-Viertel-Frauengesellschaft 22 .<br />
Die Lebenserwartung der Männer wird im Jahr 2030 über 80 Jahren liegen, die der<br />
Frauen über 86 Jahren.<br />
Damit verbunden ist ein rasanter Anstieg,<br />
� der Anzahl pflegebedürftiger Menschen,<br />
� des Anteils chronisch Kranker und Demenz-Kranker und<br />
� des Bedarfs nach wissenschaftlich ausgebildetem Pflegepersonal.<br />
Das bedeutet eine „Explosion“ der Kosten für die Pflege, enorme Anforderungen an<br />
Pflegeheime und die Hauskrankenpflege aber auch Chancen am Arbeitsmarkt für<br />
„Gesundheitsberufe“ und wissenschaftlich ausgebildetem Pflegepersonal.<br />
Gleichzeitig werden ältere Menschen immer mobiler und bleiben länger unabhängig<br />
und legen mehr Wert auf Mitbestimmung.<br />
Neue Modelle sind gefragt<br />
Es wird notwendig, in den kommenden Jahren neue Modelle der Pflege, des Wohnens<br />
und des Zusammenlebens zu entwickeln, um den Bedarf und die Ansprüche<br />
zu decken. Einerseits wäre eine Spezialisierung in der Altenbetreuung (nach Krankheitstypen)<br />
vernünftig, andererseits werden ehrenamtliche HelferInnen immer begehrter.<br />
22 Vgl. ORF, „Sozialdialog <strong>Pongau</strong>“, 27.04.2006<br />
KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung, 22. Mai 2006<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
„Von maßgeschneiderten Angeboten" (abgekoppelt von der Familienversorgung)<br />
erwarten die ExpertInnen Vorteile für die Betreuten, das Personal und die Budgets.<br />
Das könnten z.B. sein:<br />
− Pflegeführerschein für Laien<br />
− Früherkennung von Gefahrenpotenzialen<br />
− Modelle der Nachbarschaftshilfe<br />
− Kamera-Überwachung von Patienten<br />
− Mehrgenerationenhäuser und Wohnmodelle mit Pflegeassistenz<br />
− flexiblere mobile Betreuung (auch was das Leistungsspektrum angeht)<br />
− …<br />
Allianzen und Kooperationen werden wichtig<br />
Die Seniorenbetreuung der Zukunft wird also durch ein breites, differenziertes Angebot<br />
an Betreuungsstrukturen geprägt sein. Das bedeutet aber, dass Allianzen und<br />
Kooperationsmodelle zwischen den verschiedenen Anbietern geschlossen werden.<br />
Ein wesentlich größerer Stellenwert wird auch der selbstverantwortlichen Gesundheitsvorsorge<br />
und der Präventivmedizin zukommen müssen.<br />
Die allgemeine medizinische Versorgung im <strong>Pongau</strong> wird von den in den Regionsinterviews<br />
befragten ExpertInnen als vergleichsweise gut angesehen. Die Zusammenarbeit<br />
im medizinischen Bereich in den Bezirken Innergebirg z.B. mit den Krankenhäusern<br />
Zell am See und Tamsweg könnte aber verbessert werden. Verbesserungen<br />
wären auch im „niedergelassenen Bereich“ möglich, um außerhalb der<br />
Dienstzeiten eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten (z.B. Gemeinschaftsinitiative<br />
im Ambulanten Bereich).<br />
Würde und Respekt<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt neben der medizinischen Versorgung und „Unterbringung“<br />
älterer Menschen wurde in den Regionsinterviews angesprochen. Es besteht<br />
das Gefühl, dass ältere – aus dem Arbeitsprozess ausgeschiedene – Menschen zunehmend<br />
„isoliert“ und einsam leben würden. Eine breite Diskussion zu Respekt, zu<br />
„menschlicher Würde“, zur Aussöhnung zwischen den Generationen und zur Sterbebegleitung<br />
sei dringend nötig.<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Nachstehende Karte zeigt die Ist-Situation zur Ausstattung der Region mit sozialen<br />
Infrastrukturangeboten von der Kinderbetreuung bis zum Pflichtschulwesen.<br />
Abb. 15: Übersicht Soziale Infrastrukturangebote <strong>Pongau</strong><br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
6.5. Stärken und Schwächen<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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STÄRKEN<br />
Kinderbetreuung Jugend Alter und Pflege<br />
Kooperationsplattform <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>, Bürgermeisterkonferenz<br />
Wirtschaftliches Potenzial für „neue Wege“ und zur Qualitätssteigerung von Leistungen<br />
Gutes Netz regionaler AkteurInnen aus Institutionen, Organisationen, NGOs, Initiativen, …<br />
Bereits positive Erfahrungen einiger Gemeinden (z.B.)<br />
Jugendzentren,<br />
Jugendbeauftragte<br />
gemeinsame Seniorenheime<br />
Guter Versorgungsgrad Sportangebot, Vereine Kulturangebot<br />
Öffnungs- Schließzeiten Bestehende Einrichtungen,<br />
Veranstaltungsprogramm<br />
Zusammenarbeit im Schulwesen<br />
SCHWÄCHEN<br />
Versorgungsgrad Heimplätze,<br />
stationäre Betreuung<br />
Bewusstheit zu Themen, Veranstaltungen:<br />
Armutskonferenz,<br />
Sozialdialog<br />
Kinderbetreuung Jugend Alter und Pflege<br />
Hol- und Bringdienste für<br />
die „Kleinsten“<br />
Gemeindeübergreifende<br />
Betreuungsangebote<br />
(Ferienbetreuung)<br />
Unterschiedl. Versorgung<br />
und Qualität in Gemeinden<br />
wenig Kooperationskultur: „Kirchturmdenken“ noch verbreitet<br />
Informationsdefizite<br />
Regionaler vernetzter Überblick<br />
über Lebensumwelt<br />
„Ehrliche“ Mitbestimmung der<br />
Jugendlichen fehlt - nicht nur<br />
Quotenjugendliche“<br />
Geringe Vernetzung der mit<br />
Jugendarbeit beschäftigten<br />
Personen und Institutionen<br />
Kulturangebot<br />
„abseits vom Sport“<br />
Treffpunkte ohne Konsumzwang<br />
Tw. mangelhafte Abstimmung<br />
medizinische Versorgung<br />
Beharren: Konventionelle Modelle<br />
der Pflege und des Seniorenwohnens<br />
überwiegen<br />
Autofreie Mobilität tw. nicht<br />
möglich (zu den Zentren, zum<br />
Arzt etc)<br />
Mangelnde gesellschaftliche<br />
Einbindung älterer Menschen
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
7. KOOPERATION<br />
7.1. Allgemeiner Trend: Mehr interkommunale Kooperation<br />
Interkommunale Kooperation ist in Europa ein Thema mit Konjunktur. 23 Die internationalen<br />
Erfahrungen zeigen, dass die Bandbreite der möglichen Kooperationsformen<br />
groß ist, beginnend mit der informellen Kooperation, über privatrechtlich organisierte<br />
Formen, Gemeindeverbände sowie institutionalisierte Formen bis hin zu<br />
Gemeindezusammenlegungen.<br />
Grundsätzlich entscheiden sich die Gemeinden für eine gemeinsame Aufgabenerfüllung<br />
aus verschiedenen – vorwiegend ökonomischen Gründen. Es gibt Aufgaben bei<br />
denen die Finanznot den Gemeinden zu schaffen macht, so dass sie die „economies<br />
of scale“ nutzen wollen – wie z.B. beim Betrieb gemeinsamer Bauhöfe oder bei der<br />
Altenbetreuung sowie organisatorische Gründe z.B. Erfahrungsaustausch. Es gibt<br />
aber auch Herausforderungen, die nur im Verbund befriedigende Resultate erwarten<br />
lassen – wie z.B. die Herausbildung überregional wirksamer Standortbedingungen<br />
und Wirtschaftscluster oder der Umgang mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen.<br />
Die interkommunale Zusammenarbeit findet immer mehr Akzeptanz in Österreich, ist<br />
jedoch im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern, wie Deutschland, Finnland,<br />
Schweden oder die Schweiz noch wenig verbreitet. 24 Viele Gemeinden arbeiten<br />
bereits seit Jahrzehnten im Rahmen von Gemeindeverbänden in den Bereichen<br />
Abwasserentsorgung und Abfallentsorgung sowie bei Standesamt und Staatsbürgerschaftswesen<br />
zusammen. Verbreitet zeigt sich Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />
außerdem in den Bereichen Hauptschulen, musikalischer Unterricht, Sozialhilfe/-beratung,<br />
ambulante Dienste sowie beim Öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Anreize zur Kooperation wurden auch im Rahmen des interkommunalen Finanzausgleichs<br />
geschaffen. Hier besteht die Möglichkeit eines Zuschlages von plus 20% auf<br />
die GAF Sockelförderung für die freiwillige, interkommunale Errichtung und Betrieb<br />
von Einrichtungen.<br />
23 vgl. Nina Sillipp, Cornelia Vojtisek, Interkommunale Kooperation; Eine Bestandsaufnahme der aktuellen<br />
Handlungspraxis in Österreich, Universität Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung<br />
Zentrum f. Verwaltungsforschung, Managementberatungs- und WeiterbildungsgmbH, Management Summary,<br />
19.05.04<br />
24 Vgl. ebenda<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
7.2. Kooperation im <strong>Pongau</strong><br />
Es wird kooperiert,<br />
z.B. bei der Wasserver- und Entsorgung, Abfallentsorgung, beim Öffentlichem Nahverkehr,<br />
bei sozialen Diensten, im Tourismus, im Schulwesen, beim Standesamt, im<br />
Staatsbürgerschaftswesen, bei gemeinsamen Sportstätten, Automotive Cluster <strong>Pongau</strong>,<br />
bei der Energieversorgung, .. …<br />
Interkommunale Zusammenarbeit ist kein neues Thema. Es lohnt sich aber, im <strong>Pongau</strong><br />
neu darüber nachzudenken, denn trotz der zum Teil schon seit Jahrzehnten praktizierten<br />
Zusammenarbeit liegen beachtliche Potenziale und wichtige Kooperationsfelder<br />
nach wie vor brach. Darunter fallen z.B. die regionale Abstimmung bei der Ansiedlung<br />
von großflächigem Einzelhandel, die kooperative Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
auf den dafür am besten geeigneten Standorten, die gemeinsame<br />
Nutzung von Infrastruktur, die Verkehrslenkung und Verkehrsvermeidung oder die<br />
Zusammenlegung und Kooperation von Verwaltungen. Mit dem <strong>Regionalverband</strong><br />
<strong>Pongau</strong> steht dafür eine geeignete Kooperationsplattform bereit.<br />
„Kooperation? Ja bitte!“<br />
Die im Herbst 2006 durchgeführten Gespräche mit EntscheidungsträgerInnen und<br />
regionalen AkteurInnen („Regionsinterviews“) und der Vertiefungsworkshop Gemeinden<br />
und Regionalentwicklung bei dem „OrtsplanerInnen“ und „BauamtsleiterInnen“<br />
zum Thema arbeiteten, brachten folgende Hinweise zum „Kooperationsklima im<br />
<strong>Pongau</strong>“, zu den möglichen Hemmnissen einer intensiveren Zusammenarbeit aber<br />
auch zu möglichen Kooperationsthemen.<br />
Man bekennt sich zur Zusammenarbeit, steht aber mit den Nachbarn im Wettbewerb<br />
um Zukunftschancen. Zum Teil besteht aber auch das Image, dass Kooperationen<br />
ein gewisser Ausdruck von Hilflosigkeit sind, wenn Planung und Politik nicht weiter<br />
wissen. Besonders wichtig sei es, die Angebote der Gemeinden an ihre Bürger und<br />
Betriebe zu erhalten oder sogar zu verbessern, um so Einwohner und Arbeitsplätze<br />
nachhaltig an die Region zu binden.<br />
Als wesentliche Hemmnisse wurden identifiziert:<br />
� Widerstand gegen Wandel<br />
� Gründe für Veränderung sind nicht zwingend<br />
wirtschaftlicher Nutzen, Vorteile werden nicht erkannt<br />
� Mögliche Eingriffe in die Gebietsautonomie,<br />
Befürchtungen die Identität als Gemeinde zu verlieren<br />
� Skepsis gegen „komplizierte“ Trägerschaftsstrukturen<br />
� Verlust von Arbeitsplätzen in der eigenen Gemeinde<br />
� „Große Gemeinden“ glauben alles zu haben, was sie brauchen<br />
� Kleinere Gemeinden misstrauen den „Großen“<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Wenige Gemeinde haben aber bisher überlegt, welche Angebote zur Kooperation,<br />
sie auf einen „Marktplatz der Kooperation im <strong>Pongau</strong>“ auslegen könnten. Im Sinne<br />
einer aktiven Kooperationspolitik sind besonders die Städte des <strong>Pongau</strong>s gefordert<br />
für einen fairen Interessenausgleich mit ihren Umgebungsgemeinden zu sorgen und<br />
Angebote zu definieren um Motivation zur Zusammenarbeit zu erzeugen.<br />
Gemeinden abseits der Hauptverkehrsadern und gewerblichen Dynamik dienen zunehmend<br />
als Naherholungs-, Ausgleichs- und Wohnraum für die Zentren des <strong>Pongau</strong>,<br />
haben aber gleichzeitig wenig geeignetes Flächenangebot für Gewerbebetriebe<br />
als „2. Standbein“ neben dem Tourismus und sind im öffentlichen Verkehr oft<br />
schlecht erreichbar. Aus diesem Grund wurde die Notwendigkeit eines Modells für<br />
einen Vorteils- und Lastenausgleich und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den<br />
zentralen Orten betont.<br />
Erfolgschancen für interkommunale oder regionale Kooperation werden gesehen,<br />
� bei „neuen“ Themen für den gesamten <strong>Pongau</strong>, z.B. erneuerbare Energie<br />
� bei kleineren Projekten, sozusagen als „Übungsbeispiel“ - wo gemeinsame Erfolge<br />
möglich sind, und „wo man sich nicht auf den Füßen steht“<br />
� wenn der räumliche Fokus für die Kooperation den Identitätsräumen der Menschen<br />
entspricht, z.B. „Salzach-<strong>Pongau</strong>“, „Enns-<strong>Pongau</strong>“, Gasteinertal, Großarltal<br />
� wenn Chancen, Risiken und Einsparpotenziale klar auf dem Tisch liegen.<br />
7.3. Mögliche Kooperationsfelder<br />
Folgende neue Kooperationsfelder für interkommunale Kooperation oder solche die<br />
intensiver bewirtschaftet werden könnten, wurden bisher bei den Einzelgesprächen<br />
und den Workshops zum Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong> am häufigsten genannt:<br />
� Kooperation der Gemeindeverwaltungen: z.B. gemeinsame, einheitliche EDV, gemeinsamer<br />
Einkauf von Büromaterial, Fortbildung MitarbeiterInnen, Bausachverständige,<br />
Serviceleistungen der Gemeinden z.B. Rechtsberatung, …<br />
gemeinsame „Hardware“ z.B. Bauhof, Winterdienste, Fuhrpark, Recyclinghöfe, …<br />
� gemeinsame Kulturveranstaltungen und Information im Kulturbereich<br />
� Öffentlicher Verkehr, bedarfsorientierte Bussysteme, (wie es bereits mit <strong>Pongau</strong>-<br />
Takt, Mobilitätszentrale, „Nachtschwärmer“ begonnen)<br />
� Jugend und Kinderbetreuung (vor allem im Sommer) und Mobilität (v.a. zu Kinderkrippe<br />
und Kindergarten)<br />
� überregionale Tourismusverbände (Infostellen sollten dennoch in jeder Gemeinde<br />
erhalten bleiben)<br />
� Sport- und Freizeitangebote, Freizeitanlagen (Badesee, „Wellnessbad“, Therme etc)<br />
� medizinische Versorgung (Facharztstandorte, Ambulatorien) und Vorsorge<br />
� Initiativen und Anstrengungen bei der Altenbetreuung (wird „nicht anders gehen“)<br />
� gemeinsame Standorte für Handel, Gewerbe, Industrie<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
Darüber hinaus böten sich in vielen weiteren Bereichen Synergien durch eine intensivere<br />
(interkommunale) Zusammenarbeit an, z.B. Wirtschaftskooperationen über<br />
Sektoren hinaus (Gastronomie, Tourismus, Landwirtschaft), im Berech des Umwelt-,<br />
Natur- und Landschaftsschutzes, bei der Naherholung, im Mobilitätsmanagement<br />
(für Gemeinden und Betriebe), …<br />
Eine lohnende Aufgabe für die Zukunft ist es Schritt für Schritt mögliche Aufgabenfelder<br />
und mögliche PartnerInnen zu identifizieren und die Potenziale zur Zusammenarbeit<br />
zu analysieren. Daten, Fakten, Analysen und „gute Beispiele“ sind dabei<br />
zielführender als moralische Appelle zur Zusammenarbeit.<br />
7.4. Stärken und Schwächen<br />
Stärken<br />
� Kooperationsplattform <strong>Regionalverband</strong> <strong>Pongau</strong>, Bürgermeisterkonferenz<br />
� Bereits positive Erfahrungen einiger Gemeinden (z.B. Seniorenheime)<br />
� Erfolgreiche Zweckverbände bei Wasserver- und -entsorgung, Abfallwesen<br />
� Erfolgreiche Zusammenarbeit im Schulwesen<br />
� Wirtschaftliches Potenzial für „neue Wege“ und<br />
zur Qualitätssteigerung von Leistungen vorhanden<br />
� Gutes Netz regionaler AkteurInnen: Organisationen, NGO, Initiativen, …<br />
� Erfolgreiche, regionale Kooperation beim öffentlichen Verkehr<br />
Schwächen<br />
� Befürchtungen von Politik und Gemeindebediensteten<br />
um Autonomie, Identität und Arbeitsplatz<br />
� Informationsdefizite z.B. Modell für Vorteils- Lastenausgleich im interkommunalen<br />
Finanzausgleich, Organisationsformen, wirtschaftlicher Nutzen, Vorteile<br />
� wenig Kooperationskultur: „Kirchturmdenken“ noch verbreitet,<br />
Angebote nicht formuliert, Gründe für Veränderung sind (meist) nicht zwingend<br />
� wenig Erfahrung mit BürgerInnenbeteiligung<br />
� räumliche Disparitäten, „abgelegene“ Täler<br />
� Widerstand gegen Wandel<br />
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