08.01.2013 Aufrufe

Warum und wie die Nachnamen entstanden. Ahnensucher

Warum und wie die Nachnamen entstanden. Ahnensucher

Warum und wie die Nachnamen entstanden. Ahnensucher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

sondern auf den Besitzer eines geringwertigen Gr<strong>und</strong>stücks (Übelacker) oder einen<br />

Schwerhörigen (Übelhör).<br />

Herkunft <strong>und</strong> Wohnstätte<br />

Herkunftsnamen geben an, aus welchem Ort <strong>die</strong> Person oder <strong>die</strong> Familie ursprünglich stammt<br />

oder wo sie längere Zeit gewohnt hatte. Diese Namen <strong>entstanden</strong> in einer Zeit, in der <strong>die</strong><br />

Landbevölkerung in <strong>die</strong> auflebenden Städte zog. Zugezogene wurden oft nach ihrer Heimat<br />

benannt (Bsp.: Peter [aus] Mecklenburg, Klaus [aus] Brandenburg). Dabei <strong>entstanden</strong><br />

Herkunftsnamen nach Völkern oder Ländern (Unger[mann], der Ungar'), nach Stämmen<br />

(Bayer), nach Regionen (Bergsträßer), <strong>und</strong> nach Orten (Basler). Die häufigsten<br />

Herkunftsnamen sind: Frank(e) (aus Franken), Böhm(e) (aus Böhmen), Hess(e) (aus Hessen),<br />

Pohl (aus Polen oder Beziehung zu Polen, aber auch Orts- <strong>und</strong> Wohnstättenname); zu den<br />

häufigsten Wohnstättennamen zählen: Becker (am Bach wohnend, auch Berufsbezeichnung),<br />

Berger, Roth, Beck, Stein, Horn, Busch <strong>und</strong> Bergmann (auch Berufsbezeichnung).<br />

Zu den Frühformen der Herkunfts- <strong>und</strong> Wohnstättennamen gehören Bezeichnungen <strong>wie</strong> in<br />

Walther von der Vogelweide, Dietrich von Bern, einem holländischen Anthonis van Dyck<br />

(„am Deich lebend"), dem englischen Anselm of Canterbury oder dem Jörg uff der Flüe in der<br />

Schweiz. Sie entstehen in der ausgehenden Zeit der Einnamigkeit, fixieren sich zu<br />

Familiennamen <strong>und</strong> verlieren später oft das „von". Vor dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert war <strong>die</strong><br />

Präposition selten ein Namenszusatz des Adels, sondern wurde als Angabe der Herkunft zum<br />

Bestandteil vieler Familiennamen, <strong>wie</strong> etwa von Flüe. Auch gr<strong>und</strong>besitzende Familien -<br />

Gr<strong>und</strong>besitz war im Mittelalter ein Privileg des Adels - gaben <strong>die</strong>sen über das Wörtchen<br />

"von" an, z. B. "von Habsburg" für <strong>die</strong> Hausherren ihrer Burg, der Habsburg (Burg). Erst mit<br />

dem allmählichen Verschwinden der Präposition in den Namen des Bürgertums im 17. Jhd.<br />

konnte sich <strong>die</strong> Funktion des Wörtchens "von" als reines Bindewort des Herkunftsnamens<br />

zum Hinweis auf das Adelsprädikat entwickeln. Allerdings existieren bis heute<br />

Herkunftsnamen mit der Präposition "von", ohne dass <strong>die</strong>se auf eine frühere Zugehörigkeit<br />

zur Adelsschicht hinweisen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!