Salz – ohne Geschmack taugt es zu nichts - Georg (Seelscheid)
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der Skulptur der trauernden Maria, die<br />
ihren toten Sohn auf dem Schoß hält.<br />
Pieta ist das italienische Wort für Mitleid<br />
und so steht die Skulptur nicht isoliert<br />
da, sondern sie lädt ein <strong>zu</strong>m mitfühlen<br />
und mit-leiden. Der Betrachter<br />
sieht das Leid Marias und weiß seinen<br />
eigenen Schmerz, die Nöte und Sorgen<br />
sein<strong>es</strong> Lebens darin aufgehoben. (Abb.<br />
2, Pieta)<br />
Die Thematisierung d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong> in der<br />
Turmkapelle wird der helleren, lichteren<br />
G<strong>es</strong>taltung d<strong>es</strong> Chor<strong>es</strong> im Osten<br />
gegenüberg<strong>es</strong>tellt. Aus Tod und Trauer<br />
wird durch den Erlösungstod Christi<br />
ewig<strong>es</strong> Licht für die Menschen. Die<br />
Fenster der Chorapsis sind die größten<br />
in der Kirche. Das Erlösungswerk<br />
Christi wird in drei Szenen <strong>zu</strong>sammengefasst.<br />
Links neben dem Hochaltar ist<br />
das Gebet im Garten Gethsemane darg<strong>es</strong>tellt,<br />
wo J<strong>es</strong>us den bitteren Kelch<br />
sein<strong>es</strong> Leidens und Sterbens angenommen<br />
hat. Auf dem Hochaltar in der Mitte<br />
befindet sich der Kreuz<strong>es</strong>tod, rechts<br />
daneben auf dem Fenster der Sieg über<br />
den Tod durch die Auferstehung.<br />
Zielpunkt der g<strong>es</strong>amten Errichtung ist<br />
der Hochaltar. In der Symbolik d<strong>es</strong><br />
Kirchbaus gilt der Hochaltar als der<br />
Thron Christi. (Abb. 3, Chorapsis)<br />
Im Mittelpunkt d<strong>es</strong> Hochaltar<strong>es</strong> hebt<br />
sich der Körper d<strong>es</strong> gekreuzigten Christus<br />
durch die helle Farbgebung von den<br />
dunklen Nebenfiguren Maria und Josef<br />
ab. Schon beim ersten flüchtigen Blick<br />
in den Chorraum fällt der Blick d<strong>es</strong><br />
Betrachters direkt auf Christus. Di<strong>es</strong>er<br />
befindet sich im Zentrum der Kirche<br />
und wie auch d<strong>es</strong> Glaubens. Die Kreu-<br />
KIRCHE AKTUELL<br />
zigungsgruppe in <strong>Seelscheid</strong> spiegelt<br />
weniger Trauer über den Tod als vielmehr<br />
Erfurcht und Glaube wieder.<br />
Maria ist im Gebet versunken und<br />
Johann<strong>es</strong> blickt beinahe staunend auf<br />
Christus. Di<strong>es</strong>er Tod bringt nicht das<br />
Dunkel der Verzweiflung, sondern das<br />
Licht d<strong>es</strong> Ewigen Lebens. Die reichen<br />
Abb. 3 Chorapsis<br />
Schmuckformen tragen das ihre <strong>zu</strong>r<br />
Verherrlichung d<strong>es</strong> Kreuz<strong>es</strong> bei. Hier<br />
wird bildlich darg<strong>es</strong>tellt, was im Gott<strong>es</strong>dienst<br />
gebetet wird: „Deinen Tod,<br />
oh Herr, verkünden wir und deine Auferstehung<br />
preisen wir.“<br />
Beate von Berg<br />
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