RBW aktuell August 06 - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.
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3. Vorderwälderverbandsschau in St. Märgen<br />
69 Kühe und 8 Bullen aus 31<br />
Betrieben, 2 Nachzuchten und<br />
12 Kinder mit ihren Kälbern<br />
präsentierten sich in der Weißtannenhalle<br />
Vor einer gewaltigen Zuschauerkulisse<br />
wurde am 2. April 20<strong>06</strong> in St.<br />
Märgen in der Weißtannen- und<br />
Schwarzwaldhalle die dritte Vorderwälderverbandsschau<br />
durchgeführt. Nach<br />
dem Auftrieb, dem Wiegen und Messen<br />
der Tiere segnete Diakon Hanspeter<br />
Schmider aus Titisee-Neustadt<br />
die Tiere und natürlich auch die Züchter<br />
und Teilnehmer. Danach wurden<br />
durch die Preisrichter Wolf Brodauf<br />
und Franz Käppeler die Tiere bewertet<br />
und gereiht. Bei den Bullen gab es einen<br />
eindeutigen Sieger: Markgard, ein<br />
Markeensohn im Wartestand bei Konrad<br />
Schwär, St. Peter im Einsatz. Sein<br />
Züchter ist Andreas Steiert aus Freiburg-Kappel.<br />
Die 7 in Bemuskelung<br />
und die 8 in der Äußeren Erscheinung<br />
sprechen eine eindeutige Sprache.<br />
Siegerkühe:<br />
In den Augen des Preisrichters bestach<br />
am meisten die Felkhortochter Eda aus<br />
dem Betrieb Markus Scherer aus St. Peter.<br />
Sie ist eine perfekte Kuh mit hohem<br />
Milchpotential (in 292 Tagen 7.491<br />
kg Milch) und guter Fruchtbarkeit (Zwischenkalbezeit<br />
351Tage). Zudem wurde<br />
sie auch eindeutige Eutersiegerin.<br />
Siegerkuh der Kühe mit drei und vier<br />
Kalbungen wurde die Felkor-Tochter<br />
Ameli von Josef Nopper aus Gutach-<br />
Oberspitzenbach. Mit 143 Milchwert,<br />
den Ameli über hohe Mengen- (7.734<br />
kg Milch) und Inhaltstoffleistung (3,83<br />
% Eiweiß) erbringt, und einem tadellosen<br />
Äußeren bestach sie die Richter<br />
und das Publikum. Ihr diesjähriger Oleander-Sohn<br />
wird demnächst in der Bullenprüfstation<br />
aufgestallt. Altkuhsiegerin<br />
wurde die vielleicht kompletteste<br />
Kuh der Schau, die Gardian-Tochter<br />
Eda von Markus Scherer<br />
aus St. Peter<br />
Fariane von Konrad Hermann aus Gütenbach.<br />
Mit Ihren 5 Kalbungen wirkte sie<br />
frisch und munter, 135 Milchwert, Eiweißgehalt<br />
von 3,75 % und 2,60 kg pro<br />
Minute Melkbarkeit in der 1. Laktation<br />
zeichneten sie aus. Zurecht erhielt sie<br />
den Titel „Miss St. Märgen“. Erfreulicherweise<br />
konnten wir auf dem Februarmarkt<br />
in Donaueschingen den herrlichen<br />
Giovanni-Sohn Giodian in den<br />
Testeinsatz stellen. Ein sehr knappes<br />
Ergebnis ergab sich beim Sieg um die<br />
beste Fleischkuh: Aufgrund der einen<br />
Tick besseren Keulen- und Schultermuskulatur<br />
wurde die Radi-Tochter Gloria<br />
von Konrad Schwär aus St. Peter<br />
vorgezogen. Mit Milchwert 118 und Eiweißgehalt<br />
von 3,82 in der 1. Laktation<br />
zeigt Sie sich im Doppelnutzungs-Typ.<br />
Sowohl zur Auswahl um den Fleisch-,<br />
als auch um den Eutersieg standen 10<br />
Kühe zur Auswahl.<br />
Erfreulicherweise<br />
war bei der Fundamentauswahl<br />
mit 11 Kühen eine<br />
große Anzahl<br />
vertreten. Hier<br />
war der Lokalmatador<br />
Wendelin<br />
Schwär, St. Märgen-Steinbach<br />
Rack-Töchter<br />
hof mit seiner Rikaru-Tochter Clarissa<br />
unschlagbar. Harte Klauen mit sehr hohen<br />
Trachten und korrekter Winkelung<br />
kennzeichneten die Kuh. Die höchste<br />
Lebensleistung der Schaukühe zeigte<br />
die Marschall-Tochter Karolin von Josef<br />
Nopper aus Gutach-Oberspitzenbach<br />
mit 47.078 kg Milch.<br />
Im Anschluss an die Siegertierauswahl<br />
kam der züchterische Höhepunkt der<br />
Veranstaltung, die Präsentation der<br />
beiden Nachzuchten Rack und Radi.<br />
Unter dem Klassiker von ABBA, „I have a<br />
dream“, liefen 6 Rack- und 7 Radi-Töchter<br />
in die Ringe. Beide Gruppen zeigten<br />
sehr schön das Vererbungsbild ihrer<br />
Väter: Radi als mittelrahmiger Vererber<br />
mit quelligen Kühen, auf Eutersitz und<br />
Fesselung ist zu achten. Rack als Größen-<br />
und Tiefenverbesserer mit Schwächen<br />
in der Breite und der Quelligkeit,<br />
die Euter waren gut, die Trachtenhöhe<br />
muss berücksichtigt werden. In der<br />
Summe erweckten beide Gruppen einen<br />
einheitlichen, harmonischen Gesamteindruck.<br />
Nach der Mittagspause<br />
waren die 12 Züchterkinder an der<br />
Reihe. In einem Parcours wurden sie<br />
auf die Reise geschickt von St. Märgen<br />
am Titisee vorbei über den Feldberg<br />
hinunter durch den Kappler Tunnel,<br />
auf dem Münsterplatz gab es zur Stärkung<br />
kleine Mohrenköpfe, um dann<br />
den Spirtzen hinauf wieder nach St.<br />
Märgen zu kommen. Dabei zeigten die<br />
Kinder schön, wie sie mit ihren Kälbern<br />
geübt hatten.<br />
Die Verbandsschau bildete auch einen<br />
guten Rahmen für die Ehrung von<br />
Züchtern, die seit der Testbullenauswahl<br />
1997 Bullen in den Zweiteinsatz<br />
gebracht hatten. Besamungsgeschäftsführer<br />
Heinz Nüssle überreichte<br />
Urkunden, Bilder der Bullen und einen<br />
„Humpen“ an nachfolgende Züchter:<br />
Siegfried Allgaier aus Elzach für Piras,<br />
Konrad Hermann aus Gütenbach für<br />
Ignaz und Rack, Markus Müller aus<br />
Mühlenbach für<br />
Giovanni, Konrad<br />
Schwär aus St.<br />
Peter für Marksee<br />
und Oleander,<br />
Andreas Steiert<br />
aus Feiburg-<br />
Kappel für Gerold<br />
und Radi und<br />
Stephan Weiss<br />
aus Schönwald<br />
für Igel. Unter „We are the champions“<br />
der Gruppe Queen zogen die geschmückten<br />
Siegertiere mit ihren Betreuern<br />
in Trachten in die Halle ein zur<br />
Übergabe der Ehrenpreise. Ministerialdirigent<br />
Joachim Hauck vom Landwirtschaftsministerium<br />
überbrachte ein<br />
Grußwort an die Züchter und lobte sie<br />
für ihre züchterischen Leistungen. Er<br />
betonte den Einsatz des Landes für die<br />
Rasse Vorderwälder und zeigte sich beeindruckt<br />
von dem in der Zwischenzeit<br />
erreichten Rassestandard. Auch Franz<br />
Käppeler in seiner Funktion als Stellvertreter<br />
im BLHV und der <strong>RBW</strong> bedankte<br />
sich bei den Vorderwälderzüchtern für<br />
ihre Zuchtarbeit, ermunterte zur<br />
Beschickung der Märkte in Donaueschingen<br />
und Bad Waldsee und war<br />
von den gezeigten Tieren sehr beeindruckt.<br />
Zu Ende ging eine Schau der Superlative:<br />
Noch nie hatte eine Vorderwälderveranstaltung<br />
einen solchen Zuschauerzuspruch,<br />
noch nie war eine solch<br />
breite Qualität an Vorderwäldertieren<br />
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