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in Vorauspeilung hatte. Das Feuerschiff BORKUMRIFF konnte telegraphische Funksignale und Unterwasser-Schallsignale<br />
kombiniert abgeben. Aus den Laufzeitunterschieden ließ sich damit beim Empfänger nicht nur die Richtung, sondern auch<br />
die Entfernung ermitteln.<br />
Atlas-Abhörgerät für Unterwasserschallsignale.<br />
Aus: Schiffbau, 26. Jg., Nr. 8, 22. April 1925, S. 252<br />
Seit 1910 erlaubten es über Funk ausgestrahlte drahtlose Zeitsignale, die Schiffs-Chronometer genau einzustellen. Zu<br />
einem der hilfsreichsten Instrumente zur Ortsbestimmung außer Sichtweite von Landmarken und bei unsichtigem Wetter<br />
wurde die Funknavigation. Ab 1925 wurde auf deutschen Handelsschiffen der Funkpeiler eingeführt und ringförmige,<br />
drehbare Peilrahmen tauchten an den Masten oder über den Brückenhäusern auf. Mit ihnen ließen sich Funkfeuer (Feuerschiffe),<br />
Drehfunkfeuer (Cleve, Tondern seit 1917) oder einfach Küstenfunkstellen wie Norddeich-Radio zur Bestimmung<br />
des eigenen Standortes einpeilen. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg waren "Minimum-Peiler" (Telefunken E 374 N) mit<br />
metallgeschirmtem Drehrahmen auf fast allen größeren deutschen Handelsschiffen zu finden. Nach dem Krieg wurde der<br />
drehbare Peilrahmen durch Goniometer-Anlagen mit feststehenden Kreuzrahmenpeilern abgelöst (Telegon).<br />
Ab April 1926 verbreitete die Deutsche Seewarte auf dem Funkwege Wetterkarten. <strong>Der</strong> Dampfer WESTPHALIA war der<br />
erste, auf dem sich die Schiffsführung auf der Fahrt nach New York aus Telegraphie-Signalen eine solche "drahtlose Ozeanwetterkarte"<br />
zusammensetzen konnte. Hauptsächlich wurde jedoch der Rundfunkempfang für spezielle Seewetterberichte<br />
mit einem "Wetterschlüssel" genutzt. Damit war es möglich, eine Wetterkarte an Bord selbst zu zeichnen und eine<br />
eigene Vorhersage zu treffen. Es dauerte dann noch über 20 Jahre, bis in Faksimile übermittelte Karten von "Wetterschreibern"<br />
gezeichnet werden konnten.<br />
In den 20er Jahren wurde beobachtet, dass Flugzeuge kurze Wellenlängen reflektieren und es begann die Entwicklung des<br />
Radars, für die Seefahrt 1935 zunächst in Form eines Eiswarngeräts für das französische Fahrgastschiff NORMANDIE genutzt.<br />
Als Navigationshilfe wurden Radargeräte aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg üblich.<br />
Zwischen den Weltkriegen nahm <strong>als</strong>o das technische Instrumentarium für die Ortsbestimmung auf See zu und verbesserte<br />
die Koppelnavigation merklich. Die genauesten Ortsbestimmungen auf hoher See blieben jedoch noch nach wie vor die<br />
astronomischen, <strong>als</strong>o die mit dem Sextanten.<br />
Schrifttum<br />
BARTH, Sabine: <strong>Der</strong> piezoelektrische Effekt in der Unterwasserschall- und Nachrichtentechnik in historischer Entwicklung.<br />
München, Univ., Diss., 1998<br />
BERGER, Martin: Hundert Jahre Technische Navigation. In: Schroedter, Paul: 100 Jahre Schiffahrt – Schiffbau - Häfen :<br />
Hansa 1864 – 1964. Hamburg : Schroedter, 1964, S. 191-201<br />
BLUDAU, Dietrich: Anschütz & Co. 1905-1955: Das älteste Kreiselkompasswerk der Welt. Kiel : Anschütz, 1955<br />
BRETTHOFER, W.: Die Bedeutung der nautischen Hilfsmittel in der Hochseefischerei. In: Hansa 76 (1939) 17, S. 848-850<br />
FREIESLEBEN, Hans-Christian: Geschichte der Navigation. 2. Aufl. Wiesbaden : Steiner, 1978<br />
HALPAAP, Rainer; TJARDTS, Jan Peter: Die Geschichte der Navigation : Chronologie von den Seefahrern zu den Raumfahrern.<br />
Wilhelmshaven : Brune, 1997<br />
KRAUSS, J.: Die Unterwasserschallsignale und ihre Bedeutung für die Navigation. In: Annalen der Hydrographie 48<br />
(1920), S, 18-31<br />
KRUEGER, Alb. G.: Fortschritte auf dem Gebiet des Unterwasserschall-Signalwesens. In: Schiffbau 26 (1925), S. 250-255,<br />
283-286<br />
LANGE: Moderne nautisch-technische Geräte im Dienste der Kriegs- und Handelsmarine. In: Hansa 72 (1935), S. 903-906<br />
POHL, Friedrich-Wilhelm: Die Geschichte der Navigation. 2. Aufl. Hamburg : Koehlers, 2004<br />
SCHULZ, B.: Geschichte der Entwicklung des Echolotes. In: Annalen der Hydrographie 52 (1924), S. 254-300<br />
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