Pro Bambus!
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Belgische Francs für die „Union postale“:<br />
Das erste Jahr haben die Abonnenten<br />
vier Hefte mit sechs Beiträgen<br />
erhalten; das zweite und das dritte<br />
Heft erschienen mit nur jeweils zwei<br />
Beiträgen. Die entstandenen Schwierigkeiten<br />
haben wahrscheinlich mehrere<br />
Ursachen: Da ist der auf Fachleute<br />
oder Liebhaber von <strong>Bambus</strong>sen sehr<br />
eingeschränkte Leserkreis in Europa<br />
– zur Zeit der „Belle Epoque“ sind das<br />
nur sehr wenige! Es gibt natürlich noch<br />
die Geschäftspartner von Jean Houzeau,<br />
die Gartenbaugesellschaften, die<br />
Inhaber von <strong>Bambus</strong>parks und -Gärten.<br />
Etwa 500 Exemplare der Fachzeitschrift<br />
werden wohl gedruckt, da 400 Exemplare<br />
der 6. Nummer an Abonnenten<br />
aus 15 verschiedenen Nationalitäten<br />
verteilt wurden. Die Werbung zur Finanzierung<br />
eines Teiles der Zeitschrift<br />
ist in Wahrheit unbedeutend. Es gibt<br />
nur wenige Werbekunden (der Gartenbaubetrieb<br />
in Prafance, vier oder fünf<br />
französische und englische Gartenbauvereine<br />
sowie ein Buchhändler); für 25<br />
Francs pro Seite für eine Jahresanzeige<br />
sind die Werbeeinnahmen sehr gering<br />
(gerade einmal 1% der Einnahmen von<br />
Abonnenten). In der Tat hatte unser<br />
Botaniker keinen Sinn für’s Geschäft!<br />
Im Juni 1907 kassiert er nicht einmal die<br />
Beträge der Abonnements und empfindet<br />
den Gedanken an Zahlungsaufforderungen<br />
an die Abonnenten wie<br />
„ein Messer in der Wunde“! Ein Jahr<br />
zuvor hat er sich beklagt, dass einige<br />
Abonnenten ihre Abonnements nicht<br />
bezahlten.<br />
Und schließlich war er von A bis Z<br />
allein verantwortlich für die Veröffentlichung<br />
der Zeitschrift. Er hat<br />
keinen Korrekturleser (außer für die<br />
Endkorrektur, die wahrscheinlich sein<br />
Vater Auguste erledigt hat). Er hat<br />
zwar einen „Angestellten aus seinem<br />
Werk“, den er aber kündigen musste,<br />
da dieser „eine geschickte Sabotage“<br />
angefangen hatte – so erklärt er die<br />
Verspätung der Veröffentlichungen.<br />
Außerdem stellt sich die Frage, ob Jean<br />
Houzeau seinen Leserkreis berücksichtigt<br />
hat: er hat ein Zehntel seiner Seiten<br />
verwendet, um über die Gärtner,<br />
die Obergärtner und die Gartenschule<br />
der Region „Montois“ zu schimpfen. Er<br />
hat mehrere Artikel darauf verwendet<br />
– und insbesondere der Letzte ist gravierend,<br />
(er ist auf der wichtigsten Seite<br />
der Zeitschrift) – in seinen Texten den<br />
belgischen Staat scharf anzugreifen<br />
(der nichts getan hat, um das wunderschöne<br />
Herbarium des Herrn Brandis in<br />
Belgien zu erhalten), und kritisiert eine<br />
neue, vom Landwirtschaftministerium<br />
gegründete Gartengesellschaft, sowie<br />
die Beamten!<br />
Fußnoten<br />
28 J. Houzeau de Lehaie bewundert diesen Botaniker<br />
und Reisenden sehr, vgl. Le Bambou, Bulletin<br />
périodique Nr. 5-6, 15. Dezember 1906, S.<br />
164-165.<br />
29 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 7-8, 30.<br />
Juni 1907, S. 223.<br />
30 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 9-10, 30.<br />
Juni 1908, S. 229.<br />
31 FREEMAN-MITFORD, A. B., The Bamboo garden,<br />
Macmillan ed. London, 1096, S. VIII (preface).<br />
32 DAVEAU, M. et DEMOLY, J.-P., Joseph Bory LA-<br />
TOUR-MARLIAC, Bambou, Nr. 48, Juli 2006, S.<br />
21.<br />
33 Dr. Henon, „guter Botaniker und fähiger Gärtner“<br />
ist wie sein Vater einer der zehn Abgeordneten<br />
der liberalen Opposition in Paris unter<br />
der Herrschaft Napoleons III.<br />
Er taucht für vier Jahre unter, nachdem er im<br />
Lyon der Kommunarden praktiziert hatte, und<br />
arbeitet in Japan als Arzt bei einer Minengesellschaft.<br />
Die letzte Ausgabe des Bulletins: Eine wahre Blütenlese.<br />
Als er seine Rückkehr nach Europa vorbereitet<br />
und seine Pflanzen verpackt, machen ihn<br />
seine Schüler, die „edlen Satzumas“, aufmerksam:<br />
„Mein Herr, Sie haben noch nicht<br />
unseren Bergbambus, es ist vielleicht die einzige<br />
gut winterharte Art“. Das ist die Art, die<br />
später den Namen „Henonis“ tragen soll. Dr.<br />
FOREL, Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 3-<br />
4, 3 April 1906, SS. 102-104.<br />
34 SATOW, E., The cultivation of bamboos in Japan,<br />
The Asiatic Society of Japan, 1899, S. 61<br />
et sq. (Beschreibung von madara-dake oder<br />
han-chiku).<br />
35 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 9-10, 30.<br />
Juni 1908, S. 232.<br />
36 Ingesamt wurde aber nur Jeans Vorwort ins<br />
Englische und ins Deutsche übersetzt. Alle übrigen<br />
Artikel erscheinen in Französisch.<br />
37 WOODS, Tom, Les pionniers du bambou, Europäische<br />
<strong>Bambus</strong>gesellschaft, S. 13 und Newsletter<br />
Belgian Bamboo Society – Jaargang 2 – Nr.<br />
7, S. 18.<br />
7 <strong>Bambus</strong><br />
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