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<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 1:<br />

Editorial<br />

(R. Ummen)<br />

Seite 2:<br />

Die Gebäudesanierung<br />

und das neue<br />

Energiekonzept<br />

Seite 4:<br />

Trendindikator für private<br />

Baufinanzierung<br />

Seite 6:<br />

Die Regelungen des<br />

neuen Anlegerschutzgesetzes<br />

Seite 8:<br />

Grenzregionen sind<br />

Herausforderung für<br />

Immobilienbewerter<br />

Seite 9:<br />

Projektentwicklungsmarkt<br />

Berlin/Potsdam<br />

Seite 11:<br />

Geschlossene OIFs als<br />

Schmuddelkinder und<br />

Outperformer<br />

Seite 12:<br />

Wissenschaftsstandort<br />

Berlin<br />

Seite 13:<br />

HRE und Bad Bank<br />

Seite 13/14:<br />

Immobilien kompakt<br />

Seite 15:<br />

Aktuelle Deals<br />

Seite 15:<br />

Impressum<br />

Das Magazin der deutschen Immobilienwirtschaft<br />

Ausgabe 86 ISSN 1868-162X 29. September 2010<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in der kommenden Woche wird sich die Immobiliengemeinde wieder zur größten<br />

europäischen Gewerbeimmobilien-Messe Expo Real in München treffen.<br />

Und schon jetzt steht fest: Nach dem massiven Einbruch im vergangenen Jahr<br />

dürften sich Teilnehmerpräsenz und Stimmungslage in diesem Jahr wieder klar<br />

verbessern.<br />

Zwar kann noch keineswegs von einem Aufschwung die Rede sein, doch immerhin<br />

deuten die aktuellen Messezahlen mit voraussichtlich deutlich über<br />

1.600 Ausstellern aus 34 Ländern auf eine Konsolidierung hin. Ob das Niveau<br />

von 2008 wieder erreicht wird, ist indes mehr als fraglich. Immerhin war die<br />

Gesamtzahl der Teilnehmer 2009 um 16 Prozent auf 35.000 abgestürzt.<br />

Interessant ist die wieder stärkere Präsenz ausländischer Aussteller, insbesondere<br />

aus Polen, Russland und Österreich. Allerdings ist bei den Ausstellern aus<br />

den Niederlanden, aus Ungarn und der Türkei ein Minus zu verzeichnen. Rumänien,<br />

Griechenland und Norwegen, im vergangenen Jahr noch mit Ständen<br />

vertreten, bleiben sogar ganz zu Hause.<br />

Zum Gelingen des Neustarts trug die Messe München auch selbst ein wenig<br />

bei. So hat sie in diesem Jahr auf ihre sonst übliche Erhöhung der Standpreise<br />

verzichtet. Bei gutem Willen könnte man dies zumindest als kleinen Schritt<br />

bezeichnen, um den Unternehmen, die nach wie vor unter erheblichem Kostendruck<br />

stehen, ein wenig entgegenzukommen.<br />

Während der Krise hat sich in der Immobilienwirtschaft vieles neu sortieren<br />

müssen. So manche Firma musste umstrukturieren, Personen wechselten die<br />

Positionen, Tätigkeitsfelder änderten sich. Nicht nur unter diesen Vorzeichen<br />

wird die Expo Real ganz sicher wieder äußerst interessant.<br />

Eine informative Lektüre wünschen<br />

Ihre<br />

Robert Ummen, Herausgeber Arne Degener, Chefredakteur


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 02<br />

Unternehmen<br />

Neugründung<br />

Frankfurt a. M.: Die<br />

Europa Capital Partners<br />

LLP und die Feldberg<br />

Capital GmbH<br />

haben eine Immobilien<br />

Investment Gesellschaft<br />

mit Sitz in<br />

Frankfurt a. M. namens<br />

Europa Feldberg<br />

Real Estate Investment<br />

Management<br />

GmbH gegründet, die<br />

für deutsche institutionelle<br />

Anleger Core-<br />

Immobilienfonds auflegen<br />

und verwalten<br />

soll.<br />

Bundeskabinett beschließt<br />

modifizierte Ziele für die Gebäudesanierung<br />

Ein Schritt zurück kann mitunter eine Schritt in die richtige Richtung sein. Das<br />

scheint zumindest beim „Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige<br />

und bezahlbare Energieversorgung“ der Bundesregierung, das am<br />

28.09.2010 im Kabinett beschlossen wurde, der Fall zu sein. Eine erste Fassung<br />

vom 07.09.2010 hatte zu heftigen Protesten bei den Verbänden der Immobilienwirtschaft<br />

geführt.<br />

Das Thema „Nullemission“ für den Gebäudebestand bis 2050 ist im nun beschlossenen<br />

Konzept vom Tisch. Ziel bleibt es aber, den Wärmebedarf des Gebäudebestandes<br />

langfristig zu senken, um bis 2050 einen nahezu klimaneutralen<br />

Gebäudebestand zu haben. Weder im Ursprungstext noch in den Zwischenstufen<br />

zum jetzigen Wortlaut war jedoch erläutert, was damit gemeint ist.<br />

Deshalb ist es erfreulich, dass in den letzten der Beratungen hier ein klärender<br />

Satz in den Text eingefügt wurde: Klimaneutral heißt darin, sind die Gebäude,<br />

die nur noch einen sehr geringen Energiebedarf aufweisen und den verbleibenden<br />

Energiebedarf überwiegend durch erneuerbare Energien decken. Ziel ist<br />

es, die Sanierungsquote von Bestandsbauten von aktuell einem Prozent auf<br />

zwei Prozent jährlich zu erhöhen.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 03<br />

Unternehmen<br />

Relaunch<br />

Frankfurt a. M.: Savills<br />

hat seine Internet-<br />

Plattform goldenquest<br />

gerelauncht. Dort werden<br />

deutsche Investmentobjekte<br />

mit einemInvestitionsvolumen<br />

zwischen einer<br />

und 20 Mio. Euro angeboten,<br />

um Investoren<br />

den Markteinstieg<br />

zu erleichtern. Das<br />

Angebot umfasst alle<br />

Assetklassen, wobei<br />

der Schwerpunkt auf<br />

Einzelhandel, Büro und<br />

Wohnen liegt.<br />

Bis 2020 wird eine Reduzierung des Wärmebedarfs um 20 Prozent angestrebt.<br />

Außerdem will man bis 2050 eine Minderung des Primärenergiebedarfs (eine<br />

angedachte Fixierung auf CO2-Emissionen entfällt) in der Größenordnung von<br />

80 Prozent erreichen. Das geltende Wirtschaftlichkeitsgebot wird ausdrücklich<br />

berücksichtigt. Im Jahr 2020 ist geplant, das Vorhaben vor dem Hintergrund<br />

der bis dahin erreichten Erfolge zu evaluieren.<br />

Ein für die Eigentümer von Immobilien wichtiger Passus ist , dass man anerkannt<br />

hat, dass eine Sanierung mitunter unwirtschaftlich gegenüber einem Abriss<br />

mit anschließendem Neubau ist. Folgerichtig „soll“ der Ersatzneubau „im<br />

Gebäudesanierungsprogramm förderungsfähig werden.“ Allerdings wurde sich<br />

durch Nutzung des Modalverbs „sollen“ in der Formulierung eine kleine Hintertür<br />

offengelassen.<br />

Kleine Ausstiegsmöglichkeiten hält das Papier auch in Bezug der finanziellen<br />

Ausstattung bereit. So heißt es: Sofern der Eigentümer die Zielwerte vorzeitig<br />

erfüllt oder übererfüllt, erhält er dafür eine staatliche Förderung. In diesem<br />

Sinne wird beispielsweise das bewährte CO2-Gebäudesanierungsprogramm<br />

auch unter Berücksichtigung von Stadtquartieren fortgeführt und im Rahmen<br />

der finanziellen Möglichkeiten besser ausgestattet. In das Förderprogramm für<br />

klimafreundliches Bauen und Sanieren sollen weitere 500 Mio. Euro fließen.<br />

Diese Summe soll für den Zeitraum von 2011 bis 2021 bereitgestellt werden.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 04<br />

Personalien<br />

Mannschaft<br />

deutlich vergrößert<br />

Frankfurt a. M.: Jones<br />

Lang LaSalle (JLL)<br />

stockt sein Shopping<br />

Center-Investment-<br />

Team unter der Leitung<br />

von Anke Haverkamp<br />

auf. Die Bauingenieurin<br />

Sabine Keulertz<br />

erweitert das<br />

Team als Principal<br />

Consultant. Gemma<br />

Anke Haverkamp<br />

Foto: JLL<br />

Brown wechselt aus<br />

dem Londoner Büro<br />

von JLL als Consultant<br />

an den Main. Sie war<br />

zuletzt im EMEAweiten<br />

Retail Investment-Team<br />

für die<br />

strategische Beratung<br />

von Unternehmen zuständig.<br />

Architekt Thomas<br />

Wycislo war zunächst<br />

Trainee und ist<br />

nun als Consultant Teil<br />

des Shopping Center<br />

Investment-Teams.<br />

Julia Schmidt (28)<br />

wechselt nach Stationen<br />

bei Corpus Sireo<br />

und der Commerzbank<br />

AG zu JLL und wird<br />

Teamassistentin.<br />

Damit stehen im nächsten Jahr 950 statt der ursprünglich eingeplanten 450<br />

Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Das Geld stammt aus dem Energie-<br />

und Klimafonds, der ab 2011 unter anderem von den vier großen deutschen<br />

Energieunternehmen finanziert wird.<br />

Darüber hinaus werden steuerliche Anreize für die Förderung der Sanierung<br />

geprüft. Für die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien im Gebäudebestand<br />

wird das Marktanreizprogramm zur Förderung des Einsatzes erneuerbarer<br />

Energien im Wärmemarkt ab 2011 mit zusätzlichen Mitteln aus dem Sondervermögen<br />

nach Maßgabe des Wirtschaftsplans des Energie- und Klimafonds<br />

fortgeführt. (Die Passage aus der ersten Fassung „auf hohem Niveau mit zusätzlichen<br />

Mitteln von 200 Mio. Euro pro Jahr“ findet sich im Endtext nicht<br />

mehr.) Darüber hinaus prüfen wir eine haushaltsunabhängige Förderung durch<br />

ein Anreizsystem für erneuerbare Wärme innerhalb des Marktes. Eine Prüfung<br />

ist bekanntlich ergebnisoffen - im Idealfall.<br />

Eindeutig äußert sich die Bundesregierung zum Thema Strafsteuer für Eigentümer,<br />

die nicht energetisch sanieren: „Wir wollen...Anreize setzen, aber keine<br />

Zwangssanierungen anordnen“. Ein ursprünglich angedachtes Bestrafungssystem<br />

ist damit ad acta gelegt - genau wie die geplante Wiedereinführung einer<br />

Sonderabschreibung nach dem Muster des alten Paragraphen 82a Einkommensteuer-Durchführungsverordnung.<br />

Darüber hinaus wird es ein kommunales<br />

Förderprogram „Energetische Städtebausanierung“ bei der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau geben. Ziel ist es, lokal angepasste Investitionen in Energieeffizienz<br />

und erneuerbare Energien auf unbürokratische Weise anzustoßen. Über<br />

die Höhe der Ausstattung des Programms gibt es keine Auskunft. Konkreter ist<br />

das Konzept in Bezug auf die Novellierung des Mietrechts. Um verstärkt Energieeffizienzpotentiale<br />

im Gebäudebereich zu heben, will die Bundesregierung<br />

energetische Sanierungen investitionsfreundlicher gestalten und in diesem Zusammenhang<br />

die Vergleichsmietenregelung auf den Prüfstein stellen. So sollen<br />

Fehlanreize für die Sanierung von Gebäuden vermieden werden.<br />

Fazit: Die vom Bundeskabinett beschlossene überarbeitete Fassung des Energiekonzepts<br />

enthält nach wie vor ambitionierte Ziele und hat zugleich den Realitäten<br />

Rechnung getragen. Allerdings sind viele Formulierungen nicht eindeutig<br />

- wie schon im Koalitionsvertrag. Das Ergebnis ist bekannt.<br />

Trendindikator für die Baufinanzierung für Privatleute<br />

Der Erwerb eines Eigenheims ist für den Deutschen oftmals eine Entscheidung<br />

fürs Leben. Und wie bei einer Eheschließung gilt daher der Hinweis “Drum prüfe,<br />

wer sich ewig bindet“! Um das dem Laien leichter zu gestalten, haben die<br />

G+J Wirtschaftsmedien zusammen mit dem Finanzdienstleister Dr. Klein & Co.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 05<br />

Personalien<br />

Nominiert<br />

Bonn: Bei der Verleihung<br />

des europäischen<br />

Architekturpreises in<br />

der Kategorie „Leisure<br />

& Hospitality“ wurde<br />

Architekt Karl-Heinz<br />

Schommer für das Life&Style-HotelKameha<br />

Grand Bonn mit 5<br />

Sternen ausgezeichnet<br />

und steht damit im<br />

Finale um den Preis<br />

„Best International<br />

Award". Seine Mitbewerber<br />

um die höchste<br />

Auszeichnung beim<br />

„International Property<br />

Award“ sind die 5-<br />

Sterne-Gewinner aus<br />

den Regionen Asien,<br />

England, Amerika und<br />

Mittlerer Osten. Das<br />

Ergebnis wird am<br />

27.11.2010 in London<br />

verkündet.<br />

AG den „Dr. Klein-Trendindikator-Baufinanzierung“ (DTB) entwickelt. Ziel ist<br />

es, eine transparente, verständliche und realistische Darstellung der Entwicklungen<br />

am Baufinanzierungsmarkt abzubilden und dabei auf Fachchinesisch zu<br />

verzichten. Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufi-<br />

Quelle: Dr. Klein<br />

nanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz<br />

und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die<br />

Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von<br />

150.000 Euro an monatlicher Rate kostet. Damit soll es dem Privatkunden erleichtert<br />

werden, die tatsächlichen Kosten für die Finanzierung einer Immobilie<br />

zu vergleichen. Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der Euro-


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 06<br />

Personalien<br />

Von Arminius<br />

zu Patrizia<br />

Augsburg: Dr. Pamela<br />

Hoerr, MRICS, wird<br />

zum 01.01.2011 neue<br />

Geschäftsführerin der<br />

Patrizia Wohnen GmbH<br />

und dort den Bereich<br />

Asset Management<br />

verantworten. Die pro-<br />

Dr. Pamela Hoerr<br />

Foto: Patrizia<br />

movierte Diplom-<br />

Kauffrau war zuletzt<br />

bei der Arminius Kapitalgesellschaft,Frankfurt<br />

a. M., tätig.<br />

Unternehmen<br />

Zum vierten Mal<br />

Frankfurt a. M./<br />

London: CB Richard<br />

Ellis wurde bei den<br />

Euromoney Real Estate<br />

Awards zum vierten<br />

Mal seit der Einführung<br />

der Preise im Jahr<br />

2005 als weltweit führendesImmobilienberatungsunternehmen<br />

ausgezeichnet. Euromoney<br />

befragt in 160<br />

Ländern jährlich Entscheider<br />

im Finanzwesen,<br />

nach den besten<br />

Beratern, Entwicklern<br />

und Banken in der Immobilienwirtschaft<br />

auf<br />

globaler, regionaler<br />

und nationaler Basis.<br />

pace-Plattform errechnet, die von Hypoport AG, der Muttergesellschaft von Dr.<br />

Klein, betrieben wird. Die Basis bilden rund zehntausend Finanzierungen mit<br />

einem monatlichen Finanzierungsvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro.<br />

Laut Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein & Co. AG, sind die aktuellen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten so günstig wie noch nie. Die Sollzinsen für<br />

Darlehen sanken in den vergangenen Monaten kontinuierlich und stehen auf<br />

einem historischen Tief. Allerdings wurden die Regeln für die Kreditvergabe<br />

verschärft und die Bonität des Kunden hat an Bedeutung zugenommen.<br />

Insbesondere bei der Standardrate, der Rate, die ein Immobilienkäufer durchschnittlich<br />

für sein fremdfinanziertes Objekt bezahlen muss, spiegelt sich die<br />

Zinsentwicklung der letzten Zeit wieder: Sie verringerte sich kontinuierlich und<br />

steht aktuell bei 706 Euro. Im Vergleich zum Vormonat fiel die Rate im August<br />

2010 um 3,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr zahlt ein Kunde heute sogar<br />

eine um 15,5 Prozent geringere Rate für ein Darlehen mit gleichen Parametern.<br />

Die Ersparnis, die durch das günstige Zinsniveau entsteht, führt zu höheren<br />

Tilgungsraten. Lag 2009 der durchschnittliche Tilgungssatz bei 1,52 Prozent<br />

betrug, er im August 2010 1,87 Prozent, ein Plus von 23 Prozent.<br />

Generell geht der Trend hin zu längeren Sollzinsbindungen. Im vergangenen<br />

Jahr betrug sie im Durchschnitt noch neun Jahre und acht Monate. Zwischenzeitlich<br />

ist sie auf zehn Jahre und sieben Monate und damit um 8,89 Prozent<br />

angestiegen. Allein im Vergleich zum Juli gab es im August 2010 eine Zunahme<br />

um fünf Monaten.<br />

Betrachtet man die durchschnittlichen Darlehenshöhen, ist ein deutlicher Trend<br />

nach oben zu verzeichnen. Im Gegensatz zum Vormonat ist die durchschnittliche<br />

Darlehenshöhe um 3,04 Prozent auf 148.149 Euro angestiegen, was einem<br />

Plus von 4.374 Euro entspricht. Ursache hierfür ist die zunehmende Attraktivität<br />

von Immobilien, die sich in steigenden Immobilienpreisen niederschlägt.<br />

Gleichzeitig ist die Eigenkapitalquote der Erwerber gestiegen. Der<br />

durchschnittliche Beleihungsauslauf belief sich 2009 auf 80,8 Prozent und ist<br />

bis zum August 2010 auf 77,6 Prozent gesunken.<br />

Schweigen ist nichts, miteinander reden ist Gold<br />

Nun ist er also da, der lang erwartete Gesetzentwurf zur „Stärkung des Anlegerschutzes<br />

und zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes“.<br />

Es enthält vor allem Änderungen des Wertpapierhandelsgesetzes und des Investmentgesetzes.<br />

Die Wesentlichen Neuerungen sind<br />

● die Errichtung einer nicht öffentlichen Datenbank bei der Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bei der sich Anlageberater, Vertriebsverantwortliche<br />

und Compliance-Beauftragte registrieren lassen und ihre Qualifikation<br />

belegen müssen. Gibt es Verstöße gegen den Anlegerschutz, kann künftig<br />

angeordnet werden, die dafür verantwortlichen Mitarbeiter zwei Jahre für<br />

die entsprechende Position zu sperren. Bei Nichtbefolgung der Vorgaben drohen<br />

Bußgelder. Diese Vorschrift tritt aber erst ein Jahr nach Gesetzesverkündigung<br />

in Kraft.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 07<br />

Unternehmen<br />

Neuer<br />

Geschäftsbereich I<br />

Berlin: King Sturge<br />

erweitert sein Leistungsportfolio<br />

um den<br />

Bereich Industrial &<br />

Logistics. Mit den<br />

Dienstleistungen<br />

„Development Services“,<br />

„Investment Services“<br />

und „Tenant<br />

Representation“ bietet<br />

King Sturge Deutschland<br />

Investoren und<br />

Mietern alle Dienstleistungen<br />

rund um Industrie-<br />

und Logistikimmobilien<br />

an. Diese<br />

reichen vom Erwerb<br />

von Standorten oder<br />

Gebäuden über Standort-<br />

und Machbarkeitsstudien,<br />

Project Management-,<br />

Sale-and-<br />

Lease-Back-Services<br />

sowie der Bewertung<br />

bis hin zur Unterstützung<br />

bei der Projektentwicklung<br />

und Kapitalbeschaffung.<br />

Verkauft<br />

Köln/Heusenstamm:<br />

Corpus Sireo hat für<br />

die Deutsche Telekom<br />

AG, Bonn, ein Bürogebäude<br />

mit knapp<br />

26.000 qm Fläche in<br />

Hannover an einen<br />

israelischen institutionellen<br />

Investor verkauft,<br />

der sich in einem<br />

offenen Bieterverfahren<br />

durchgesetzt<br />

hatte. Die Transaktion<br />

wurde von der Corpus<br />

Sireo Makler GmbH,<br />

Köln, und der Kanzlei<br />

DSC Legal, Berlin, begleitet.<br />

● die Pflicht der Institute, ihre Kunden bei einer aktiv betriebenen Anlageberatung<br />

in einem „Beipackzettel“ über die wesentlichen Eigenschaften und Risiken<br />

eines Finanzprodukts kurz und vor allem verständlich aufzuklären<br />

● die Einführung neuer wertpapierhandelsrechtlicher Mitteilungspflichten<br />

bezüglich Derivaten mit Barausgleich und Rücklieferungsansprüchen aus<br />

Wertpapierdarlehens - und Repo-Geschäften, um ein „Anschleichen“ an<br />

Unternehmen zu unterbinden<br />

● veränderte Halte- und Bewertungsfristen bei den Offenen Immobilienfonds<br />

sowie die Festlegung eines Procederes zu Liquidation eines Offenen<br />

Immobilienfonds.<br />

Der Gesetzentwurf ist für die Finanz- und Immobilienbranche ein Beleg dafür,<br />

dass intensive Beratungen mit der Politik sinnvolle Änderungen in Gesetzesvorhaben<br />

bewirken können. Vor allem die Initiatoren von Offenen Immobilienfonds,<br />

die vom Diskussionsentwurf vom Mai dieses Jahres kalt erwischt worden<br />

waren, atmen auf. So ist der ehemals angeregte zehnprozentige Bewertungsabschlag<br />

der Portofolien Offener Immobilienfonds ebenso vom Tisch wie<br />

die ursprünglich vorgesehenen Kündigungsfristen. Sie wurden durch eine Mindesthaltedauer<br />

von zwei Jahren ersetzt. Hinzu kommt die Implementierung<br />

eines Halteanreizes: Anleger, die ihre Anteile im dritten Jahr zurückgeben,<br />

müssen einen Abschlag von zehn Prozent auf den Anteilwert hinnehmen, im<br />

vierten Jahr sind es noch fünf Prozent. Erst danach bestehen keine Restriktionen<br />

mehr. Um für Privatanleger diese Assetklasse trotzdem attraktiv zu halten,<br />

sind monatliche Rückgaben in Höhe von 5.000 Euro von diesen Regeln<br />

ausgeschlossen.<br />

Allerdings wird es eine Abkehr vom generellen Prinzip der Rücknahme der Anteilscheine<br />

geben. Im Gegenzug ist die vorgesehene zwangsweise Börsennotierung<br />

der OIFs aufgegeben worden. Künftig entscheidet die Kapitalanlagegesellschaft<br />

(KAG) für jeden Fonds, mit welcher Frequenz Anteile ausgegeben<br />

und zurückgenommen werden. Im gleichen Turnus müssen die Immobilien im<br />

Fonds bewertet werden. Sollte sich die KAG für die Beibehaltung der täglichen<br />

Rücknahme der Fondsanteile entscheiden, muss monatlich neu bewertet werden.<br />

Hält sie es wegen der damit verbundenen Bewertungskosten, die zulasten<br />

des Fondsvermögens und damit der Rendite gehen, für nicht vertretbar,<br />

kann sie die Ausgabe- und Rücknahmetermine beschränken. Die Verkürzung<br />

des regelmäßigen Bewertungsturnus’ soll die im Wesentlichen auf Immobilienschätzwerten<br />

beruhende Anteilwertermittlung verbessern und die Integrität<br />

der Immobilien sicherstellen.<br />

Sollte ein Offener Immobilienfonds künftig trotzdem die Anteilscheinrücknahme<br />

aussetzen müssen, gibt es künftig ein Procedere für das weitere Vorgehen-<br />

bis hin zu seiner Liquidation. Und das sieht im Gesetzentwurf so aus:<br />

Januar Jahr 1: Rücknahme wird mangels Liquidität verweigert; innerhalb der<br />

ersten sechs Monate Steigerung der Liquidität etwa durch Mittelzuflüsse durch<br />

Ausgabe neuer Anteile an den in den Vertragsbedingungen festgelegten Terminen<br />

oder aber „gewöhnliche“ Veräußerungen nach Maßgabe des § 82 InvG<br />

(Verkehrswert)<br />

Juli Jahr 1: Rücknahme wird mangels Liquidität weiterhin verweigert, Veräußerungspflicht<br />

wird zu angemessenen Bedingungen erleichtert, d.h. auch unwesentlich<br />

unterhalb des Verkehrswerts darf veräußert werden.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 08<br />

Unternehmen<br />

Neuer<br />

Geschäftsbereich II<br />

Frankfurt a. M.: Zum<br />

01.10.2010 geht Jones<br />

Lang LaSalle mit dem<br />

neuen Geschäftsbereich<br />

´Real Estate Advisory<br />

Services´an den<br />

Start. Er bündelt die<br />

Abteilungen Investor<br />

Consulting, Project &<br />

Development Services<br />

und Energy & Sustainability<br />

Services. Ingo<br />

Weiß, derzeit verantwortlich<br />

für den Bereich<br />

Property Management<br />

in Deutschland,<br />

übernimmt die<br />

Leitung und berichtet<br />

an Deutschlandchef<br />

Andreas Quint. Der<br />

neue Geschäftsbereich<br />

geht zunächst mit insgesamt<br />

30 Mitarbeitern<br />

an den Start.<br />

Nachfolgerinnen von<br />

Weiß als Leiter Property<br />

Management<br />

Deutschland werden<br />

seine bisherigen StellvertreterinnenChristina<br />

Hoffmann und Tina<br />

Reuter.<br />

Gutes Jahr<br />

München/Frankfurt a.<br />

M.: Knight Frank LLP<br />

hat im Geschäftsjahr<br />

per 31.03.2010 den<br />

Umsatz um 13 Prozent<br />

auf 288,0 Mio. GBP<br />

(2009: 255,7 Mio.<br />

GBP) und den Gewinn<br />

vor Steuern um 168<br />

Prozent auf 58,4 Mio.<br />

GBP (2009: 21,8 Mio.<br />

GBP) gesteigert.<br />

Januar Jahr 2: Rücknahme wird mangels Liquidität weiterhin verweigert, Möglichkeiten<br />

der Veräußerung zu Preisen bis zu zehn Prozent unterhalb des Verkehrswertes<br />

sind innerhalb des zweiten Jahres nach Aussetzung wahrzunehmen.<br />

Januar Jahr 3: Rücknahme wird mangels Liquidität weiterhin verweigert, Möglichkeiten<br />

der Veräußerung zu Preisen bis zu 20 Prozent unterhalb des Verkehrswertes<br />

sind zwei Jahre nach der Aussetzung wahrzunehmen.<br />

Juli Jahr 3: Wenn Rücknahme immer noch mangels Liquidität verweigert wird,<br />

Einleitung der Abwicklung.<br />

Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management begrüßt den Entwurf:<br />

„Wir sind auf einem guten Weg. Für Privatanleger werden OIFs grundsätzlich<br />

liquide Anlagen bleiben, Großanleger und Institutionelle müssen sich<br />

aber längerfristig binden“, so BVI-Hauptgeschäftsführer Stefan Seip.<br />

Die Vizepräsidentin des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss Bärbel Schomberg:<br />

„Wir freuen uns, dass das Kabinett gestern einen ersten bedeutsamen<br />

Schritt bei der Regulierung von Offenen Immobilienfonds zur Verhinderung<br />

von Liquiditätsproblemen gemacht hat.“ Außerdem ist sie froh, dass die Geschlossenen<br />

Fonds aus dem Anlegerschutzgesetz herausgelöst wurden und in<br />

einem separaten Gesetzentwurf behandelt werden.<br />

Dieser Gesetzentwurf ist nun die Grundlage für die Diskussionen im Finanzausschuss<br />

des Deutschen Bundestages, dessen Beratungen zeitnah beginnen.<br />

Grenzregionen sind<br />

Herausforderung für Immobilienbewerter<br />

In den europäischen Grenzregionen nutzen die Bewohner die Freiheiten der<br />

Europäischen Union, wie die freie Wahl des Arbeits- und Wohnortes, um von<br />

Preisvorteilen auf dem Immobilienmarkt jenseits der nationalen<br />

Grenze zu profitieren. So nutzen die Niederländer<br />

die für sie günstigeren Preise in Nordrhein-Westfalen, um<br />

sich den Traum vom Einfamilienhaus zu erfüllen. Und auf<br />

der deutschen Seite der Neiße erwerben Polen Bauland,<br />

das hier schon preiswerter ist, als an ihrem Ufer.<br />

Für die Immobilienbewertung stellen diese Grenzregionen<br />

eine Herausforderung dar. Denn bislang zieht ein deutscher<br />

Immobiliengutachter, der Grundstücke und Objekte<br />

an der polnischen oder niederländischen Grenze bewerten<br />

soll, häufig nur Vergleichsdaten der deutschen Seite ein.<br />

Dabei würde es sich anbieten, auch das Preisniveau unmittelbar<br />

jenseits der Staatsgrenze mit in die Bewertung<br />

einfließen zu lassen.<br />

Bernhard Bischoff<br />

Foto: katha.b<br />

Das geschieht bisher selten. Das leistet Gutachten Vorschub,<br />

die an den realen Gegebenheiten vor Ort vorbeigehen, meint Bernhard<br />

Bischoff vom BVS Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie<br />

qualifizierter Sachverständiger e.V.. Einen Grund dafür sieht Bischoff, beim<br />

BVS Leiter des Bundesfachbereichs für Immobilienbewertung, in fehlenden


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 09<br />

Unternehmen<br />

Anschluss gesichert<br />

Hamburg: Die Wiesbadener<br />

Volksbank und<br />

die DG HYP übernehmen<br />

gemeinsam die<br />

Anschlussfinanzierung<br />

eines Büro- und Verwaltungszentrums<br />

in<br />

München. Das Finanzierungsvolumenbeträgt<br />

30 Mio. Euro.<br />

Kreditnehmer ist die<br />

Allgemeine Südboden<br />

Grundbesitz AG, München.<br />

Das Gebäudeensemble<br />

umfasst mehrere<br />

zwei- und dreigeschossiger<br />

Immobilien,<br />

die sich auf einem<br />

rund 17.000 qm großen<br />

Grundstück befinden.<br />

Die Gesamtmietfläche<br />

beträgt circa<br />

15.400 qm. Die Immobilie<br />

ist nahezu vollständig<br />

vermietet.<br />

Hauptmieter sind eine<br />

private Hochschule<br />

sowie ein Verlagshaus.<br />

Kapitalerhöhung<br />

Duisburg: Die Hamborner<br />

Reit AG hat<br />

eine Kapitalerhöhung<br />

durch die Ausgabe von<br />

bis zu 11,35 Mio. neuen<br />

Stückaktien ohne<br />

Nennbetrag mit einem<br />

rechnerischen anteiligen<br />

Betrag des Grundkapitals<br />

von einem<br />

Euro je Stückaktie und<br />

voller Gewinnanteilberechtigung<br />

ab dem<br />

01.01.2010 gegen<br />

Bareinlagen beschlossen.<br />

Der Erlös soll zur<br />

Finanzierung des Kaufs<br />

weiterer Immobilien<br />

verwendet werden.<br />

Vergleichsdaten, da die europäischen Immobilienbewerter keine gemeinsamen<br />

Standards besitzen.<br />

Dieses Manko war auch Thema der diesjährigen Baltic Valuation Conference in<br />

Rostock. Hier diskutierten Sachverständige, Wissenschaftler und Experten aus<br />

der freien Wirtschaft die aktuellen grenzüberschreitenden Entwicklungen im<br />

Wertermittlungswesen. Von deutscher Seite war der BVS federführend an der<br />

Konferenzorganisation beteiligt. Bei dem Treffen wurde noch einmal deutlich,<br />

dass es in den einzelnen europäischen Ländern sehr große Qualitätsunterschiede<br />

bei der Zulassung von Sachverständigen und der kontinuierlichen<br />

Überwachung ihrer Arbeit gibt. Deshalb ist die Qualität der Gutachten praktisch<br />

nicht miteinander vergleichbar.<br />

Ein Schritt zur Vereinheitlichung von Qualitätsanforderungen und besseren<br />

Transparenz für die Auftraggeber ist der Titel des Recognised European Valuer,<br />

kurz REV. Der Immobilienbewerter, der diesen Titel trägt, erfüllt mit seinen<br />

Gutachten gemeinsam festgelegte europäische Standards. Allerdings sind nur<br />

wenige europäische Sachverständigen-Organisationen Mitglieder der TEGoVA<br />

The European Group of Valuers' Associations, die diesen Titel vergibt. In<br />

Deutschland ist neben dem BVS nur der BDVI Bund der Öffentlich bestellten<br />

Vermessungsingenieure dazu berechtigt. „Alle Teilnehmer der Baltic Valuation<br />

Conference sind sich einig, dass die Durchsetzung gemeinsamer Standards in<br />

Europa Priorität hat“, berichtet Bischoff. Das REV-Gütesiegel für Sachverständige<br />

soll deshalb systematisch in Europa weiterentwickelt werden.<br />

Projektentwicklungen in Berlin und Potsdam nehmen zu<br />

Die Immobilienmärkte in der Metropolregion Berlin/Potsdam sind mit einem<br />

blauen Auge durch die Wirtschafts- und Finanzkrise gekommen. In der Metropolenregion<br />

ist das Gesamtprojektentwicklungsvolumen für den Zeitraum 2007<br />

bis 2014 um 7,1 Prozent auf 5,3 Mio. qm im Vergleich zum Vorjahr angewachsen.<br />

2009 war es noch um acht Prozent rückläufig.<br />

Der monetäre Wert aller Projektentwicklungen liegt aktuell bei 15,9 Mrd. Euro<br />

und damit eine Millarde Euro über dem Vorjahresniveau. Dies geht aus der<br />

Studie „Die Immobilienmärkte in der Metropolregion Berlin/Potsdam 2010“<br />

hervor, die die BulwienGesa AG im Auftrag der Niederlassungen Berlin-<br />

Brandenburg der Hochtief Projektentwicklung GmbH und der TLG Immobilien<br />

GmbH im vierten Jahr in Folge erhoben hat.<br />

Wie im Vorjahr bleibt das Wohnsegment mit knapp zwei Millionen Quadratmetern<br />

Projektfläche Spitzenreiter unter den Immobilienteilbereichen. Gegenüber<br />

2009 steigt das Volumen um 9,1 Prozent. Hier lockt ein stabiler Cashflow vor<br />

allem im Segment hochwertiger Mietwohnungen. Laut Carsten Sellschopf, Chef<br />

der Niederlassung von Hochtief Projektentwicklung Berlin-Brandenburg denkt<br />

auch sein Unternehmen über ein verstärktes Engagement in diesem Bereich<br />

nach.<br />

Das gewerbliche Segment stabilisiert sich im Vergleich zum Vorjahr, was vor<br />

allem Einzelhandelsprojekten zu verdanken ist. Diese verzeichnen mit 28,1<br />

Prozent den stärksten segmentbezogenen Anstieg und umfassen jetzt ein Volumen<br />

von 970.000 qm.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 10<br />

Fonds<br />

New Babylon<br />

Eschborn: Die Commerz<br />

Real hat im niederländischen<br />

Den<br />

Haag für den Offenen<br />

Immobilienfonds hausInvest<br />

europa eine<br />

Büroimmobilie mit einer<br />

Gesamtmietfläche<br />

von rund 12.000 qm<br />

von der Babylon Den<br />

Haag, einer Projektgesellschaft<br />

von Fortress<br />

Ontwikkeling und SNS<br />

Property Finance, erworben.<br />

Das Gebäude<br />

ist vollständig und für<br />

einen Zeitraum von 15<br />

Jahren an eine niederländischeAnwaltskanzlei<br />

vermietet. Bei<br />

der im April 2010 fertiggestellten<br />

Immobilie<br />

handelt es sich um das<br />

Gebäude H des Großprojekts<br />

„New Babylon“,<br />

das sowohl Büro-<br />

und Einzelhandelsflächen<br />

als auch Wohnungen<br />

sowie ein Hotel<br />

umfasst. Der Gesamtkomplex<br />

wird im<br />

Jahr 2012 fertiggestellt.<br />

Platziert<br />

Hamburg: Wölbern<br />

Invest hat seinen Immobilienfonds<br />

Holland<br />

69 mit 48 Mio. Euro<br />

Eigenkapital nach fünf<br />

Monaten geschlossen.<br />

Rund 1650 Anleger<br />

haben sich damit an<br />

der Unternehmenszentrale<br />

des niederländischenEnergieversorgers<br />

Eneco N.V. in<br />

Rotterdam beteiligt.<br />

Das Projektentwicklungsvolumen im Bürobereich sinkt dagegen auf 1,2 Mio.<br />

qm. Mit minus 4,3 Prozent hat sich aber die Abschwunggeschwindigkeit gegenüber<br />

dem Vorjahr deutlich verlangsamt (2009: -8,0 Prozent). Ebenfalls rückläufig<br />

ist das Volumen der Hotelprojektentwicklungen. Sie haben den Wachstumstrend<br />

des Vorjahres verlassen. und sinken 2010 um moderate 3,6 Prozent<br />

auf 770.000 qm. Etwa 91 Prozent des Gesamtentwicklungsvolumens, das entspricht<br />

rund 4,9 Mio. qm, entfallen auf die Bundeshauptstadt Berlin, die somit<br />

im Bereich der Projektentwicklungsaktivitäten einer der dynamischsten Standorte<br />

Deutschlands ist.<br />

Wie in den Vorjahren<br />

nehmen in Berlin/<br />

Potsdam die Anteile der<br />

fertig gestellten Flächen<br />

zu und umfassen nach<br />

einem Anstieg um 4,4<br />

Prozent aktuell 38,8 Prozent<br />

aller Projektentwicklungen.<br />

Das Volumen der<br />

im dritten Quartal 2010<br />

im Bau befindlichen Objekte<br />

fällt auf 23,5 Prozent.<br />

Der Anteil der Projekte<br />

in Planung flacht<br />

aufgrund der weiterhin<br />

restriktiven Kreditvergabe<br />

weiter ab. Der Prozentsatz<br />

der geplanten<br />

und bis Ende 2014 fertig<br />

Quelle: BulwienGesa<br />

gestellten Projekte beträgt<br />

37,7. Bei den in der Metropolregion fertiggestellten Flächen dominiert<br />

das Wohnsegment mit 35 Prozent: Ihr Anteil bei den im Bau befindliche Flächen<br />

liegt bei 51 Prozent. Die in der Planung befindlichen Projektflächen verteilen<br />

sich relativ ausgewogen auf die Bereiche Büro (31 Prozent), Wohnen (30<br />

Prozent) und Einzelhandel (20 Prozent).<br />

Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens BBI im Jahr 2012 wird nicht allein für<br />

die Hotelbranche einen Wachstumsschub bringen, sondern vor allem auch dem<br />

gewerblichen Industrie- und Logistiksegment neue Impulse verleihen. Bereits<br />

heute zeugen zahlreiche Großentwicklungen im Bereich Büro, Logistik, Gewerbe<br />

und Hotel im unmittelbaren Umfeld des drittgrößten deutschen Flughafenstandorts<br />

nach Frankfurt a. M. und München von der Katalysatorwirkung.<br />

„Interessant ist die große Beteiligung internationaler Investoren in den Business-<br />

& Logistic-Parks“, sagt Andreas Schulten, Vorstandsmitglied der BulwienGesa<br />

AG. „Sie sind von der zukünftigen Drehkreuz- Funktion Berlins zu<br />

Osteuropa und Asien überzeugt.“ Allerings warnt Jörg R. Lammersen, Niederlassungsleiter<br />

von TLG Immobilien Berlin/Brandenburg vor einem überzogenen<br />

Hype. Vielmehr sollte der Korridor zwischen dem Technologiepark Adlershof<br />

und dem zukünftigen BBI nicht aus den Augen verloren werden.<br />

Bedeutendes Entwicklungspotenzial liegt des Weiteren in der Umnutzung des<br />

ehemaligen Flughafens Tempelhof. An dessen Rändern ist Wohnbebauung vorgesehen.<br />

Für das Areal des noch in Betrieb befindlichen Flughafens Tegel wird<br />

eine gewerblich- industrielle Ansiedlung von Zukunftstechnologien angestrebt.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 11<br />

Fonds<br />

Neuemission<br />

Hamburg: Hesse Newman<br />

Capital AG geht<br />

mit dem Hesse Newman<br />

Deutscher Zinshausfonds,<br />

der in<br />

Wohnimmobilien investiert,<br />

in den Vertrieb.<br />

Im Fokus sind<br />

Mehrfamilienhäuser in<br />

Mittel- und Oberzentren<br />

mit mindestens<br />

80.000 Einwohnern.<br />

Der durchschnittliche<br />

Ankaufsfaktor für das<br />

gesamte Portfolio soll<br />

das 14,6-Fache der<br />

Jahresmiete nicht<br />

übersteigen. Als Kooperationspartner<br />

agiert die Engel & Völkers<br />

Capital AG, die<br />

beim Objekteinkauf<br />

berät und für das Asset-Management<br />

der<br />

Fondsimmobilien verantwortlich<br />

ist. Die<br />

Mindestbeteiligung<br />

beträgt 20.000 Euro<br />

zuzüglich fünf Prozent<br />

Agio. Der Fonds plant<br />

Auszahlungen von<br />

sechs Prozent p.a.<br />

nach der Ansparphase,<br />

die ab 2025 auf sieben<br />

Prozent ansteigen.<br />

Von der Insel<br />

Jersey: Activum SG<br />

hat eine 7.500 qm<br />

große Büroimmobilie in<br />

München von der<br />

Klaus Mutschler<br />

Grundbesitzverwaltungs<br />

GmbH & Co. KG<br />

Objektgesellschaft Tegernseer<br />

Landstraße<br />

gekauft und damit die<br />

fünfte Akquisition des<br />

Activum SG Fund I<br />

Aufgrund der restriktiver gewordenen Kreditvergabe durch die Banken fiel das<br />

Transaktionsvolumen gewerblicher Immobilien in Berlin 2009 mit 1,4 Mrd. Euro<br />

unter das Niveau der Vorjahre. Für 2010 erwartet BulwienGesa aber wieder<br />

ein deutlich höheres gewerbliches Investmentvolumen. Bereits im ersten<br />

Quartal hatte es die Schwelle von einer Milliarde überschritten. Die Nettoanfangsrenditen<br />

im Berliner Bürosegment stiegen zwischen 2007 und 2009 aufgrund<br />

des erhöhten Investitionsrisikos von fünf auf 5,6 Prozent. Wegen steigender<br />

Transaktionstätigkeiten in Verbindung mit steigenden Kaufpreisen werden<br />

sinkende Spitzen-Renditen von 5,35 Prozent in zentralen Lagen erwartet.<br />

Im Potsdamer Bürosegment lag die Nettoanfangsrendite 2009 bei einem<br />

Höchstwert von 6,9 Prozent. Für 2010 wird ein leichtes Absinken auf 6,8 Prozent<br />

erwartet.<br />

Geschlossene OIFs<br />

als Schmuddelkinder und Outperformer<br />

Noch immer nehmen acht Offene Immobilienfonds keine Anteilscheine zurück.<br />

Ihr Gesamtvolumen beträgt rund 24 Mrd. Euro. Die Schließung ist vor allem<br />

dann ärgerlich, wenn man sich als Anleger vor allem wegen der täglichen Verfügbarkeit<br />

seines investierten<br />

Geldes für diese Assetklasse Renditeentwicklung nach Fondsschließung<br />

entschieden hatte.<br />

Aber auch geschlossener OIF<br />

ist nicht gleich geschlossener<br />

OIF. Denn die Renditen der<br />

erwähnten acht Fonds unterscheiden<br />

sich zum Teil erheblich.<br />

Die aktuelle Analyse<br />

„Performance-Studie Offene<br />

Immobilienfonds 2010“ der<br />

IPD Investment Property Databank<br />

GmbH verdeutlicht,<br />

dass manche Anleger zum<br />

einen nicht an ihr Geld kommen,<br />

sondern auch noch keine<br />

oder nur eine geringe Rendite<br />

erzielen.<br />

Der Abschlag auf den Net Quelle: IPD 2010<br />

Asset Value (NAV) am Zweitmarkt<br />

der Fondsbörse Hamburg korreliert dabei mit der Renditeentwicklung<br />

der geschlossenen OIFs. So erzielten Fonds mit geringen Abschlägen auf den<br />

NAV von weniger als zehn Prozent bessere Renditen als Fonds mit Abschlägen,<br />

die darüber lagen. Zu den ersteren zählen der Morgan Stanley P2 Value mit<br />

den deutlichsten Abschlägen, der DEGI International, der DEGI Europa, der<br />

AXA Immoselect und der TMW Weltfonds. Die andere Gruppe bilden der SEB<br />

ImmoInvest, der CS EUROREAL und der KanAm grundinvest.<br />

Während der Gesamtmarkt über die 20 Monate eine Performance von 4,1 Prozent<br />

erreichte, schafften die Fonds mit starken Abschlägen nur einen Prozentpunkt<br />

Rendite. Die Fonds mit geringen Abschlägen waren dagegen Outperformer<br />

und erzielten im Schnitt eine Rendite von 5,5 Prozent.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 12<br />

Verbände<br />

Frankfurt a. M.: Die<br />

Royal Institution of<br />

Chartered Surveyors<br />

(RICS) Deutschland<br />

gründet mit der Professional<br />

Group (PG)<br />

Asset Management<br />

einen weiteren Fachausschuss.<br />

Damit<br />

wird die fachliche<br />

Aufstellung der RICS<br />

weiter verbreitert.<br />

Eine Professional<br />

Group besteht aus 10<br />

bis 15 ehrenamtlich<br />

tätigen Mitgliedern.<br />

Der Vorstand der<br />

RICS Deutschland hat<br />

Andrea Jost FRICS,<br />

beruflich tätig in den<br />

Bereichen Fonds,<br />

Portfolio und Asset<br />

Management, zur<br />

Andrea Jost<br />

Foto: RICS<br />

Vorsitzenden der PG<br />

Asset Management<br />

bestellt. Zu ihrem<br />

Stellvertreter wurde<br />

Ingo Schierhorn<br />

FRICS, Managing<br />

Partner Hawk Investment<br />

Managers<br />

GmbH, nominiert.<br />

Wissenschaftsstandort Berlin<br />

Berlin will sich als Wissenschaftsstandort etablieren. Dabei kommt dem Wissenschafts-<br />

und Technologiepark im Ortsteil Adlershof im Berliner Südosten<br />

ein bedeutender Beitrag zu. Das Areal, das an der Achse zwischen City und<br />

Airport liegt, ist bereits heute Deutschlands größter Science Park. Das auch als<br />

„Magisches Standortdreieck“ aus Lehre, Forschung und Industrie bezeichnete<br />

Cluster ist ein Beispiel dafür, wie hierzulande Vernetzung funktionieren kann.<br />

Die räumliche und inhaltliche Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen der<br />

Humboldt Universität, Forschungsinstituten und über 400 Unternehmen erzeugt<br />

Synergieeffekte, wie sie hierzulande dringend erforderlich sind.<br />

In dieses Konzept passt sich die Projektentwicklung „Am Oktogon – Campus<br />

für Gewerbe und Technologie“ ein. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von<br />

rund 60 Mio. Euro entwickelt hier die immobilien-experten-ag. auf einem<br />

55.000 qm großen Grundstück einen Hallen- und Bürokomplex aus 14 Gebäuden.<br />

Dabei setzt Rolf<br />

Lechner, Vorstand des<br />

Gesellschaft, vor allem<br />

darauf, dass der künftige<br />

Flughafen BBI Berlin<br />

Brandenburg International<br />

BBI dem Industrie-<br />

und Logistikstandort<br />

Berlin als Drehscheibe<br />

für Osteuropa und Asien<br />

einen entscheidenden<br />

Impuls verleiht. Das<br />

Projekt umfasst Bestands-<br />

und Neubauten<br />

mit insgesamt 60.000<br />

qm Mietfläche, die sich<br />

mit Büro-, Labor- und<br />

Ausstellungsflächen an<br />

„Am Oktogon“ (Visualisierung)<br />

Quelle: immobilien-experten-ag<br />

die Bereiche Kontraktlogistik, Light Industrial, Produktion, Handel und Service<br />

richten. Der Bestandsbau, die ehemalige Fertigungshalle einer Fensterfabrik<br />

mit rund 11.500 qm Nutzfläche und ein angegliederter Bürotrakt mit 12 Mieteinheiten<br />

à 150 qm, ist bereits modernisiert. Dabei spielt das Thema Nachhaltigkeit<br />

eine wichtige Rolle. So wird die klassische Sheddachkonstruktion der<br />

Halle mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. „60 Prozent des Bestandsbaus<br />

sind bereits vermietet“, erklärt Lechner. „Die Mieterstruktur setzt sich aus den<br />

Bereichen Forschung und Entwicklung, Automotive, Kontraktlogistik und<br />

Dienstleistung zusammen.“<br />

Um die Halle mit ihrem angrenzenden Bürotrakt werden Neubauten entstehen.<br />

Während sich die sieben Gebäude entlang der Rudower Chaussee und der Hermann-Dorner-Allee<br />

als Büro-, Labor- und Ausstellungsräume nutzen lassen,<br />

zielen die im nördlichen Grundstücksteil entstehenden sechs Mehrzweckhallen<br />

primär auf die Bereiche Produktion, Light Industrial und Kontraktlogistik. Sie<br />

verfügen des Weiteren über Büro- und Laborgeschosse. Eine Standardhalle<br />

umfasst dabei 2.000 qm Nutzfläche, die Bürofläche im Obergeschoss 600 qm,<br />

erweiterbar auf 1.800 qm. Ende 2012 soll „Am Oktogon“ komplett fertig sein<br />

und ansässigen sowie hinzuziehenden Unternehmen bedarfsgerechte Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung stellen.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 13<br />

Märkte<br />

Shopping-Center<br />

Frankfurt a. M.: Shopping<br />

Center sind als<br />

defensive Assetklasse<br />

rückblickend am besten<br />

durch die Krise auf<br />

den Investmentmärkten<br />

für handelsgenutzte<br />

Gewerbeimmobilien<br />

gekommen, so Jones<br />

Lang LaSalle. Im ersten<br />

Halbjahr 2010<br />

wurde mit einem<br />

Transaktionsvolumen<br />

von 2,4 Mrd. Euro<br />

mehr Geld in deutsche<br />

Shopping Center investiert,<br />

als in alle anderenHandelsimmobilien-Kate-gorienzusammen.<br />

Gleichzeitig<br />

egalisieren Shopping<br />

Center nach sechs Monaten<br />

im Alleingang<br />

fast das Einzelhandels-<br />

Gesamtergebnis aus<br />

dem Vorjahr in Höhe<br />

von 2,9 Mrd. Euro.<br />

Auch in Europa sind<br />

Shopping Center im<br />

ersten Halbjahr das<br />

dominante Anlageziel<br />

im Segment Handelsimmobilien.<br />

Über sieben<br />

Mrd. Euro Transaktionsvolumenrepräsentieren<br />

rund 70 Prozent<br />

des Gesamtvolumens.<br />

Deal<br />

Designer<br />

Hamburg: Der Designer<br />

Walter Steiger<br />

mietet rund 100 qm<br />

Retailfläche am Neuen<br />

Wall 77 über CB Richard<br />

Eliis.<br />

HRE überträgt Teile an Abwicklungsbank<br />

Der Lenkungsausschuss des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)<br />

hat beschlossen, dass die HRE Hypo Real Estate Aktiva in Höhe von rund 191<br />

Mrd. Euro auf die Abwicklungsbank „FMS Wertemanagement“ (FMSW) überträgt.<br />

Laut Bundesfinanzministerium (BMF) sei es erforderlich, dass diese eigenständige<br />

Abwicklungsanstalt als Teil der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung<br />

(FMSA) Positionen übernimmt und wertschonend abwickelt. Die<br />

Auslagerung eines Teilportfolios in die Bad Bank soll helfen, das sich in Staatsbesitz<br />

befindliche Geldinstitut neu auszurichten und weitere von der HRE ausgehende<br />

Risiken für die Finanzmarktstabilität zu vermeiden.<br />

Mittlerweile summieren sich die staatlichen Hilfszahlungen und Garantien für<br />

die Münchener Bank, die in der Finanzkrise vor dem Bankrott stand und nur<br />

durch staatliche Intervention gerettet wurde, auf über 140 Mrd. Euro. Allein<br />

2009 verbuchte das Geldinstitut einen Verlust von 2,2 Mrd. Euro vor Steuern.<br />

Die Übertragung des Teilportfolios wird sehr wahrscheinlich dazu führen, dass<br />

Verbindlichkeiten der Bank den staatliche Schuldenstand weiter erhöhen. Denn<br />

das Finanzministerium rechnet damit, dass die FMSW von Eurostat, dem statistischen<br />

Amt der Europäischen Union, dem Sektor Staat zugeordnet wird.<br />

Daraus ergäbe sich ein Zugewinn des staatlichen Finanzvermögens in Höhe<br />

der Aktiva, die auf die Bad Bank übertragen werden. Gleichzeitig würden die<br />

Verbindlichkeiten den staatlichen Schuldenstand erhöhen. Im Falle einer vollständigen<br />

Zuordnung zum Sektor Staat käme es zu einem Anstieg der Maastricht-Schuldenstandsquote<br />

von maximal 7,5 bis 8,5 Prozentpunkten heißt es<br />

aus dem BMF.<br />

Der Schuldenstandseffekt ist insoweit rein statistischer Natur, als er keine zukünftigen<br />

Zinszahlungen der Öffentlichen Haushalte zur Folge hat. Der Schuldenstand<br />

baut sich entsprechend der Abwicklung des auf die FMS Wertemanagement<br />

übertragenen Portfolios ab, sagt das BMF.<br />

Immobilien kompakt + Immobilien kompakt + Immobilien kompakt<br />

Drei Neuzugänge<br />

Berlin/Hoevelaken: Mit<br />

ein em S t u denten -<br />

Appartmenthaus in Toulouse,<br />

einer Wohnanlage<br />

mit 61 Wohnungen<br />

im Münchener Stadtteil<br />

Berg am Laim sowie einer<br />

Wohnanlage in<br />

Mannheim-Neustadt mit<br />

66 Wohn- und 14 Gewerbeeinheiten<br />

hat der<br />

Offene Immobilienfonds<br />

Bouwfonds European<br />

Residential sein Portfolio<br />

weiter vergrößert.<br />

Das Gesamtinvestitions-<br />

volumen der Zukäufe<br />

beläuft sich auf 37,3<br />

Mio. Euro, was dem 14fachen<br />

der Ist-Miete<br />

entspricht. Der Fonds,<br />

der sich an institutionelle<br />

Anleger richtet, hält<br />

damit Objekte in<br />

Deutschland, Frankreich,<br />

Norwegen und<br />

Schweden. Die Vermietungsquote<br />

beträgt rund<br />

97 Prozent. Bis Ende<br />

2013 will das FondsmanagementWohnimmobilien<br />

im Volumen von<br />

1,5 Milliarden Euro angekauft<br />

haben.<br />

Forderung<br />

Berlin: Der Bundesrat<br />

hat mehrheitlich für den<br />

Antrag des Landes Berlin<br />

votiert, der von Bundesbauminister<br />

Peter<br />

Ramsauer die Rücknahme<br />

der Städtebauförderungs-Kürzungspläne<br />

fordert. Darin heißt es,<br />

die Förderung solle mindestens<br />

auf dem Niveau<br />

des laufenden Jahres<br />

fortgesetzt werden, was<br />

einer Summe von 535<br />

Mio. Euro durch den<br />

Bund entspräche.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 14<br />

+++ Immobilien kompakt +++ Immobilien kompakt +++ Immobilien kompakt +++<br />

Von Lührmann zu<br />

Aengevelt<br />

Düsseldorf: Carsten<br />

Pangert, zuletzt Geschäftsführer<br />

bei Lührmann,<br />

ist nun in leitender<br />

Funktion bei Aengevelt<br />

Immobilien tätig<br />

und soll gezielt den BereichHighstreet-Investment,<br />

die immobilienwirtschaftlicheFondskonzeption<br />

und - beratung<br />

sowie das strategische<br />

Asset Management<br />

verantworten.<br />

Carsten Pangert<br />

Foto: Aengevelt<br />

In Frankfurt a. M. verstärken<br />

Hartmut Iller<br />

und Matthias Gorr als<br />

Senior-Berater das Investmentteam.<br />

Iller war<br />

vorher Berater Investment<br />

bei Engel & Völkers.<br />

Gorr ist Dipl.-<br />

Immobilienwirt (VWA)<br />

und zusätzlich Dipl.-<br />

Sachverständiger (DIA).<br />

In Leipzig stößt Bärbel<br />

Wolfers, Betriebswirtin<br />

(BA) mit Fachrichtung<br />

Immobilienwirtschaft,<br />

als Senior-Beraterin zum<br />

Investmentteam.<br />

Am BBI<br />

Frankfurt a. M.: Die Fay<br />

Projects GmbH hat vor<br />

dem geplanten Baustart<br />

im November drei Mietverträge<br />

über insgesamt<br />

2.500 qm für das Berlin-<br />

Brandenburg Airport<br />

Center (²BAC) geschlossenen.<br />

Die ersten Mieter<br />

sind die Excellent Business<br />

Centers GmbH, die<br />

Acciona Airport Services<br />

Berlin GmbH und die<br />

GlobeGround Berlin<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Baugewerbe<br />

Wiesbaden: Laut Statistischem<br />

Bundesamt<br />

(Destatis), sind im Juli<br />

2010 die Auftragseingänge<br />

im Bauhauptgewerbe<br />

(Betriebe mit<br />

mindestens 20 Beschäftigten)<br />

im Vergleich zum<br />

Juli 2009 preisbereinigt<br />

um 2,9 Prozent gesunken.<br />

Dabei nahm die<br />

Baunachfrage im Hochbau<br />

um 4,5 Prozent zu,<br />

im Tiefbau dagegen um<br />

9,1 Prozent ab. Der Gesamtumsatz<br />

ist im Juli<br />

2010 um 1,9 Prozent auf<br />

rund acht Mrd. Euro gegenüber<br />

Juli 2009 gesunken.<br />

Ende Juli 2010<br />

waren in den Betrieben<br />

des Hoch- und Tiefbaus<br />

demnach 705.000 Personen<br />

tätig. Das waren<br />

etwa 11.000 Personen<br />

weniger als ein Jahr zuvor<br />

(- 1,6 Prozent). In<br />

den ersten sieben Monaten<br />

des Jahres 2010<br />

stiegen die Auftragseingänge<br />

des Bauhauptgewerbes<br />

preisbereinigt<br />

um 3,3 Prozent gegen-<br />

über den ersten sieben<br />

Monaten 2009. Der Gesamtumsatz<br />

des Bauhauptgewerbes<br />

betrug<br />

im Zeitraum Januar bis<br />

Juli 2010 insgesamt<br />

40,2 Mrd. Euro und lag<br />

damit um 5,9 Prozent<br />

unter dem Niveau der<br />

ersten sieben Monate<br />

2009. Die Zahl der tätigen<br />

Personen ist in diesem<br />

Zeitraum um 1,1<br />

Prozent gesunken.<br />

Auf dem Basar<br />

Köln: Ein Privatinvestor<br />

erwarb das Objekt Bazaar<br />

de Cologne in der<br />

Kölner Innenstadt von<br />

einer Objektgesellschaft.<br />

Der Verkaufsprozess<br />

wurde vom Real Estate<br />

Transaction Team von<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

organisiert und in Zusammenarbeit<br />

mit Jones<br />

Lang LaSalle durchgeführt.<br />

BNP Paribas Real<br />

Estate beriet den Käufer,<br />

ein Family Office.<br />

Die Einzelhandelsimmobilie<br />

an der Mittelstraße<br />

12–14 bietet neben Retail-Flächen<br />

auch Büros<br />

und Wohnungen.<br />

Studentisches<br />

Wohnen<br />

London: The Carlyle<br />

Group (Carlyle) engagiert<br />

sich mit dem Kauf<br />

eines Grundstücks im<br />

Londoner Stadtteil Highbury<br />

& Islington erstmals<br />

im britischen Markt<br />

für Studentenwohnungen.<br />

Dabei ist das Unternehmen<br />

ein Joint<br />

Venture mit Generation<br />

Estates (GEL) eingegan-<br />

gen. Carlyle und GEL<br />

arbeiten zudem an Plänen<br />

drei weiterer<br />

Grundstücke in London<br />

zu kaufen. Sollte es zu<br />

den Käufen kommen,<br />

wird das Portfolio von<br />

Carlyle in diesem Segment<br />

einen Umfang von<br />

rund 1.850 Betten im<br />

Gesamtwert von circa<br />

350 Milo. GBP erreichen.<br />

T. Stöhr zu GRR REM<br />

Erlangen: Tobias Stöhr<br />

MRICS hat die Leitung<br />

des Bereichs Asset Management<br />

der GRR Real<br />

Estate Management<br />

GmbH übernommen.<br />

Der Immobilienökonom<br />

(IREBS) und Diplom-<br />

Wirtschaftsgeograph war<br />

zuvor bei CB Richard<br />

Ellis tätig und verfügt<br />

über Erfahrungen bei<br />

Portfoliobewertungen,<br />

Marktanalysen sowie<br />

Standortgutachten. Bei<br />

GRR wird er für Immobilienportfolios<br />

mit einem<br />

Tobias Stöhr<br />

Foto: GRR REM<br />

Volumen von über 600<br />

Mio. Euro verantwortlich<br />

sein und ein Team von<br />

fünf Mitarbeitern leiten.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> Ausgabe 86 29.09.2010 Seite 15<br />

Impressum<br />

<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong><br />

Verlag:<br />

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zeichnete Beiträge geben<br />

die Meinung des Autors<br />

wieder. Diese muss nicht<br />

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Für unaufgefordert ein-<br />

gesandte Beiträge und<br />

Textmanuskripte wird<br />

keine Haftung übernom-<br />

men. Die Redaktion be-<br />

hält sich vor, eingereichte<br />

Texte gegebenenfalls zu<br />

bearbeiten bzw.<br />

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+++ Aktuelle Deals +++ Aktuelle Deals +++ Aktuelle Deals +++<br />

WOHNEN<br />

Von Privat an Privat<br />

Düsseldorf: Aengevelt<br />

vermittelt im Auftrag<br />

eines privaten Eigentümers<br />

ein Mehrfamilienhaus<br />

mit insgesamt etwa<br />

430 qm Mietfläche<br />

am Kaiser-Friedrich-<br />

Ring für einen siebenstelligen<br />

Euro-Betrag an<br />

einen Privatmann.<br />

EINZELHANDEL<br />

Drei Neue<br />

Köln: Sonae Sierra hat<br />

drei neue Mieter: Im<br />

LOOP5 in Weiterstadt,<br />

eröffnet auf 900 qm der<br />

idee. Creativmarkt.<br />

Ebenfalls in Weiterstadt<br />

mietet WMF rund 75 qm<br />

Fläche. Im Berliner<br />

„ALEXA“ hat sich der<br />

erste Elbenwald MovieStore<br />

Deutschlands<br />

eingemietet.<br />

BÜRO<br />

Ingenieure<br />

Hamburg: Die Ingenieurpartnerschaft<br />

Obst &<br />

Ziehmann HH hat eine<br />

Bürofläche von 560 qm<br />

in der Brandstwiete 4<br />

über Colliers Grossmann<br />

& Berger angemietet.<br />

Fast königlich<br />

Düsseldorf: Die Ad &<br />

Breakfast Crossmedia<br />

Consulting GmbH mietet<br />

in der Kronprinzenstraße<br />

9 rund 200 qm Bürofläche<br />

von der Westfalia<br />

Immobilienverwaltung<br />

GmbH. Die Catella Property<br />

GmbH war dabei<br />

für beide Seiten beratend<br />

tätig.<br />

Umzug<br />

Hamburg: Die Kult Model<br />

Agency zieht vom<br />

Eichholz an den Hopfensack<br />

19 und mietet dort<br />

rund 320 qm Fläche.<br />

Eigentümerin des Objekts<br />

ist das Sondervermögen<br />

Focus Nordic Cities,<br />

das von der Catella<br />

Real Estate AG KAG verwaltet<br />

wird. Colliers<br />

Grossmann & Berger<br />

war vermittelnd tätig.<br />

7.300 qm in München<br />

Frankfurt a. M.: Die DIC<br />

Asset AG hat an die Amgen<br />

GmbH rund 7.300<br />

qm eines Büroobjekts in<br />

der Hanauer Straße in<br />

München vermietet.<br />

Richtfest<br />

Wien: Nach zweimonatiger<br />

Bauzeit in der<br />

Marktgemeinde Himberg<br />

südöstlich von Wien<br />

wurde Richtfest für den<br />

ersten Bauabschnitt des<br />

neuen ProLogis-Parks<br />

gefeiert. Mieter der<br />

10.000 qm Hallenfläche,<br />

die Ende Januar bezugsfertig<br />

sein sollen, ist die<br />

LGI Logistics Group<br />

International. Das 1,32<br />

ha große Areal des<br />

ProLogis-Parks hat Kapazität<br />

für weitere rund<br />

60.000 qm Logistikfläche<br />

sowie circa 2.800<br />

qm Bürofläche.<br />

Hallen und Büros<br />

Leipzig: Die DMG Chemie<br />

GmbH i.G. mietet<br />

über Aengevelt Leipzig<br />

i m G e wer b e ob j ek t<br />

„Heiterblickstraße 42<br />

etwa 270 qm Hallen-<br />

sowie knapp 100 qm<br />

Bürofläche im Gewerbehof<br />

Nordost in Leipzig<br />

Nordost. Vermieter der<br />

1995 errichteten Liegenschaft<br />

mit insgesamt<br />

rund 10.000 qm Mietfläche<br />

ist die LGH Leipziger<br />

Gewerbehof GmbH & Co<br />

KG. Außerdem vermittelte<br />

das Team im<br />

„Gewerbepark Erfurt-<br />

Alach“, Thüringen, im<br />

Auftrag des Privateigentümers<br />

einen Mietvertrag<br />

über die komplette<br />

Liegenschaft mit rund<br />

1.800 qm Lagerfläche<br />

an die Maintrans Logistik<br />

GmbH.<br />

LOGISTIK HOTEL<br />

Grundstück erworben<br />

Düsseldorf: Die WGF AG<br />

erwirbt an der Hamburger<br />

Hafen-City Ost ein<br />

rund 3.400 qm großes<br />

Grundstück von der aurelis<br />

Real Estate GmbH<br />

& Co. KG. Hier soll auf<br />

rund 9.000 qm Bruttogeschossfläche<br />

ein Hotelneubau<br />

mit 200 Zimmern<br />

entstehen. Die<br />

Eröffnung ist für das<br />

dritte Quartal 2012 avisiert.<br />

Ein positiver Bauvorbescheid<br />

liegt vor.<br />

Die WGF AG führt derzeit<br />

Gespräche mit möglichen<br />

Betreibern.

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