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82 Aktuell IMMOBILIEN weekly Ausgabe 82 vom 01 September 2010

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<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong><br />

Das Magazin der deutschen Immobilienwirtschaft<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> ISSN 1868-162X <strong>01</strong>. <strong>September</strong> 2<strong>01</strong>0<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 1:<br />

Editorial<br />

(R. Ummen)<br />

Seite 2:<br />

Wenn sich die Katze in<br />

den Schwanz beißt...<br />

Seite 4:<br />

Noch senken OIFs<br />

die Portfoliorisiken<br />

Seite: 7<br />

Stuttgart 21: Wehe,<br />

wenn der Schwabe<br />

zürnt<br />

(F. P. Unterreiner)<br />

Seite 9:<br />

Nachhaltige Wohnungen<br />

- der Kampf der<br />

Zertifizierungssysteme<br />

(C. Hunziker)<br />

Seite 10:<br />

King Sturge Immobilienkonjunktur-Index<br />

eilt zu Höchstständen<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Umverteilungsspezialisten der SPD wollen es mal wieder wissen: Nach dem<br />

Willen der SPD-Führung soll der Spitzensteuersatz von 42 auf 49 Prozent steigen.<br />

Greifen soll er ab einem Jahreseinkommen von 100 000 Euro brutto. Davon<br />

erhoffen sich die Genossen Mehreinnahmen von etwa 15 Milliarden Euro.<br />

Die Begründung: der „Finanzkapitalismus der letzten zwei Jahrzehnte“ sei gescheitert.<br />

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bezeichnete die SPD Steuerpläne<br />

kurzum als „Aufforderung zum Auswandern“. Diesem Urteil wollen wir<br />

uns an dieser Stelle anschließen. Der Vorschlag der SPD wird zweifellos bei<br />

den eigenen Genossen auf breite Zustimmung stoßen, weil damit nach der Revision<br />

von Hartz IV nun auch bei der Besteuerung die Rolle rückwärts gemacht<br />

wird und die „Reichen“ zur Kasse gebeten werden sollen. Jedoch entpuppt sich<br />

der SPD-Plan bei näherem Hinsehen allenfalls als verteilungspolitisch begründeter<br />

Populismus, der weder die erhofften Mehreinnahmen bringen wird noch<br />

gerecht ist.<br />

Der progressive Steuertarif sorgt schon heute dafür, dass Spitzenverdiener<br />

kräftig zur Ader gelassen werden. So weist die amtliche Statistik aus, dass die<br />

obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher bereits mehr als 52 Prozent<br />

des Steueraufkommens schultern. Würde der SPD-Vorschlag Gesetz, so müsste<br />

derjenige, der 100.000 Euro versteuert, einschließlich Solidaritätszuschlag<br />

in der Spitze exakt 51,7 Prozent an den Fiskus abführen. Ist der betreffende<br />

Steuerzahler Kirchenmitglied, kämen nochmals acht bis neun Prozent der<br />

Steuerschuld als Kirchensteuer oben drauf. Wir dürfen gespannt sein, ob sich<br />

dies noch mit verfassungsgemäßen Grundsätzen in Einklang bringen lässt.<br />

Eine informative Lektüre wünschen<br />

Ihre<br />

Seite 12:<br />

Immobilien kompakt<br />

Seite 13:<br />

<strong>Aktuell</strong>e Deals<br />

Seite 13:<br />

Impressum<br />

Robert Ummen, Herausgeber<br />

Arne Degener, Chefredakteur


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 02<br />

Personalien<br />

Dr. T. Beyerles<br />

Abschied nun offiziell<br />

Frankfurt a. M.: Der<br />

langjährige Chefanalyst<br />

für Immobilien Dr.<br />

Thomas Beyerle verlässt<br />

zum Jahresende<br />

die Aberdeen Immobilien<br />

KAG. Seit Wochen<br />

wird bereits über seinen<br />

Wechsel zur Rreef<br />

spekuliert. Seine bisherigen<br />

Aufgaben<br />

übernimmt Andrew<br />

Smith, Vorstand Immobilien.<br />

Von London<br />

leitet er ab sofort das<br />

weltweite Research.<br />

Wenn sich die Katze in den Schwanz beißt...<br />

Noch ist das bundespolitische Berlin in der Sommerpause. Dagegen sind die<br />

Berliner Parteien offensichtlich schon im Wahlkampf. Denn nächstes Jahr stehen<br />

Wahlen für das Abgeordnetenhaus an. Und da Berlin zu mehr als 85 Prozent<br />

von Mietern bewohnt wird, sind diese natürlich eine schöne Wählergruppe,<br />

die es auf die vermeintlich richtige Seite zu ziehen gilt. Anders ist die von<br />

Berlins Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) in der<br />

„Berliner Zeitung“ angekündigte Bundesratsinitiative zum Mietrecht kaum zu<br />

erklären.<br />

Darin soll vorgeschlagen werden:<br />

- die Kappungsgrenze bei Mieterhöhungen soll auf 15 Prozent sinken und<br />

zugleich auf vier Jahre ausgedehnt werden. Die bisherige Regelung erlaubt<br />

maximale Mieterhöhungen von 20 Prozent in drei Jahren.<br />

- Obergrenzen bei Neuvertragsmieten festzulegen<br />

- die jährlichen Mieterhöhung wegen Modernisierung auf neun Prozent der Modernisierungskosten<br />

zu reduzieren. Die aktuelle Regelung sieht vor, dass der<br />

Vermieter die Miete um 11 Prozent der Kosten erhöhen kann.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 03<br />

Personalien<br />

Noch einer weg<br />

Frankfurt a. M.: Roger<br />

Welz hat die Aberdeen<br />

Immobilien Kapitalanlagegesellschaft<br />

mbH<br />

bereits zu Ende August<br />

2<strong>01</strong>0 verlassen. Welz<br />

gehörte dem Unternehmen<br />

seit<br />

<strong>01</strong>.05.2008 als Mitglied<br />

der Geschäftsführung<br />

an. Mitglieder der<br />

Geschäftsführung der<br />

Aberdeen Immobilien<br />

KAG sind nun Michael<br />

Determann, (Sprecher),<br />

Fabian Klingler<br />

und Dr. Hartmut Leser.<br />

Erweitert<br />

Berlin: Eurocres hat<br />

seine Geschäftsleitung<br />

erweitert. Neben Sven<br />

Wingerter als Geschäftsführer<br />

und Jenö<br />

Kleemann, der für den<br />

Bereich Forschung und<br />

Innovation zuständig<br />

ist, wurden Nils Hartenstein<br />

und Elke Iris<br />

Zeise in die Geschäftsleitung<br />

aufgenommen.<br />

Zeise verantwortet den<br />

Bereich Controlling<br />

und Hartenstein das<br />

Thema Workplace-<br />

Projectmanagement.<br />

- den Vermieter zu verpflichten, den Mietern unaufgefordert den Energieausweis<br />

vorzulegen. Bisher muss das auf Nachfrage des Mieters geschehen.<br />

- den Mietern ein Mietminderungsrecht bei Nichteinhaltung der EnEV-<br />

Mindestanforderungen zu gewähren.<br />

Für die Mieter klingt das natürlich gut. Es ist daher auch nicht verwunderlich,<br />

dass der Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB) Lukas Siebenkotten die<br />

Vorschläge begrüßt. Immerhin will die Senatorin damit ja Mieter vor<br />

„Vermieterwillkür und Mietwucher“ schützen. Dass die Initiative von Berlin<br />

ausgeht ist dabei schon paradox. In keiner anderen westeuropäischen Hauptstadt<br />

lebt man so günstig wie in Berlin. Aber im Wahlkampf kann man das<br />

schon einmal ignorieren. Und außerdem es handelt sich ja um eine Bundesinitiative.<br />

Und vielleicht kommt es nun zu einer preußisch-bajuwarischen Allianz,<br />

denn Münchener Mietern könnten die angedachten Mietrechtsvorschläge gefallen.<br />

In der Bayernhauptstadt ist es bekanntlich richtig teuer, wenn man Miete<br />

zahlt. Auch die Stuttgarter, Heidelberger oder Hamburger dürften sich freuen,<br />

wenn steigenden Mieten ein Riegel vorgeschoben wird. Da vor allem in den<br />

Ballungsräumen der Wohnraum knapp ist, genehmigen sich die Vermieter bei<br />

Neuvermietungen gern entsprechende Zuschläge.<br />

Aber damit ist man beim eigentlichen Thema und der Kehrseite der Berliner<br />

Initiative. Denn Neubau von Wohnraum oder Modernisierung von Bestandbauten<br />

wird mit neuen Beschränkungen nicht angeregt. Bereits mit den bestehenden<br />

Regelungen sind die notwendigen Renditen für die Erhaltung der Gebäude,<br />

die bauliche Modernisierung und Anpassung der Wohnungen an geänderte<br />

Wohnbedürfnisse sowie den Neubau in Gebieten mit entsprechendem<br />

Wohnraumbedarf kaum zu erwirtschaften,<br />

meint Lutz Freitag, Präsident des GdW Bundesverband deutscher<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Anreize,<br />

neue Wohnungen im mittleren und unteren Preisniveau zu<br />

schaffen, werden so weiter minimiert. Dadurch wird sich der<br />

Wohnungsmarkt in den betroffenen Ballungszentren weiterhin<br />

nicht entspannen, was vor allem die weniger solventen<br />

Haushalte auch künftig belasten wird.<br />

Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss hält die Berliner<br />

Vorschläge schlicht für realitätsfern. „Angesichts der hohen<br />

Staatsverschuldung sind in den nächsten Jahren Zinssteigerungen<br />

und inflationäre Tendenzen zu erwarten, so dass Foto: GSW<br />

Thomas Zinnöcker<br />

dann 15 Prozent Mieterhöhung innerhalb von vier Jahren zu<br />

gering sind“, so Thomas Zinnöcker, Vizepräsident des ZIA.<br />

Außerdem seien potentielle Investoren schon durch die Erhöhung der Grunderwerbsteuer<br />

belastet. Und die von der Bundesregierung beschlossene Kürzung<br />

der Fördermittel zur energetischen Sanierung belasten sie zusätzlich. Zudem<br />

Nils Hartenstein<br />

Foto: Eurocres


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 04<br />

Personalien<br />

Wechsel bei<br />

Wüstenrot Stiftung<br />

Ludwigsburg: Georg<br />

Adlbert, Geschäftsführer<br />

der Wüstenrot<br />

Stiftung Gemeinschaft<br />

der Freunde Deutscher<br />

Eigenheimverein<br />

e.V., vollendet am<br />

31.08.2<strong>01</strong>0 sein<br />

65. Lebensjahr und<br />

tritt in den Ruhestand<br />

ein. Sein Amt übernimmt<br />

Philip Kurz, der<br />

bislang als Direktor<br />

der Stuttgarter Niederlassung<br />

der Ernst<br />

& Young Real Estate<br />

GmbH tätig war. Die<br />

Wüstenrot Stiftung ist<br />

die Eigentümerin der<br />

Wüstenrot Holding<br />

AG, die wiederum<br />

Mehrheitsaktionärin<br />

der Wüstenrot &<br />

Württembergische AG<br />

ist.<br />

M. Derkum<br />

verlässt Jamestown<br />

Köln: Markus Derkum,<br />

Geschäftsführer der<br />

Jamestown US-Immobilien<br />

GmbH, scheidet<br />

Ende des Jahres aus<br />

dem Unternehmen<br />

aus, um sich Themen<br />

außerhalb der Fondsund<br />

Immobilienbranche<br />

zu widmen. Zum<br />

<strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 trat Dr.<br />

Jürgen Gerber, der seit<br />

fünf Jahren unter anderem<br />

die Anlegerberichterstattung<br />

und<br />

Leistungsbilanzerstellung<br />

bei der Jamestown<br />

US-Immobilien<br />

GmbH verantwortet,<br />

seine Nachfolge an.<br />

haben die von Junge-Reyer vorgeschlagenen Bestimmungen<br />

zu den EnEV-Mindestanforderungen einen Januskopf.<br />

Einerseits will der Gesetzgeber so Energieeinsparungen<br />

anregen und die Umwelt schützen. Anderseits darf der<br />

Mieter während der dafür notwendigen Umbauarbeiten, so<br />

er sie dann zulässt, die Miete kürzen, obwohl nur er von<br />

der damit später verbundenen Betriebskostenersparnis<br />

profitiert. Zudem liegen die Kosten für eine energetische<br />

Sanierung oftmals über dem Betrag, der durch eine Mieterhöhung<br />

umgelegt werden darf und die Wirtschaftlichkeit<br />

bleibt auf der Strecke. Hinzu kommt, dass selbst der zulässige<br />

Betrag für sozial schwache Haushalte ein Grund Ingeborg Junge-Reyer<br />

sein kann, auszuziehen. Das Leerstandsrisiko bleibt beim Foto: Senat Berlin<br />

Vermieter. In Ballungszentren ist das sicher überschaubar,<br />

in anderen Gebieten aber nicht. Saniert der Eigentümer<br />

aus diesen Gründen nun nicht, darf der Mieter nach den Berliner Vorschlägen<br />

die Miete kürzen. Der Vermieter bleibt wieder der Dumme.<br />

Fazit: Das deutsche Mietrecht ist bereits mieterfreundlich und Vermieter müssen<br />

zahlreiche Regulierungen hinnehmen. Das Mietrecht jetzt zu Gunsten des<br />

Mieters weiter zu verschärfen, wird die Anreize Wohnraum zu errichten für Investoren<br />

weiter reduzieren. Neubauförderung oder Anreize zur Bestandssanierung<br />

sehen jedenfalls anders aus. So wird sich die Situation auf den angespannten<br />

Wohnungsmärkten in den Ballungszentren weiter verschlechtern;<br />

Mietsteigerungen inbegriffen, und in weniger nachgefragten Märkten wird der<br />

Sanierungsstau anwachsen. Und spätestens hier beißt sich die Katze in den<br />

Schwanz: Denn in beiden Fällen sind davon die Mieter betroffen. Und die wollte<br />

die Initiative eigentlich schützen. Eigentlich...<br />

Noch senken Offene Immobilienfonds das Portfolio-Risiko<br />

Zahlreichen Offenen Immobilienfonds (OIF) geht es momentan nicht gut.<br />

<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> hatte in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> (Nr. 81 <strong>vom</strong> 25. August<br />

2<strong>01</strong>0) darüber berichtet. Auf lange Sicht gesehen sind sie aber bislang<br />

immer geeignet gewesen, das Risiko in Portfolios privater und institutioneller<br />

Investoren zu verringern und somit das Chance-Risikoverhältnis der Vermögensanlage<br />

zu verbessern.<br />

Das gilt weiterhin, wie eine wissenschaftliche Untersuchung eines Forscherteams<br />

um Professor Dr. Lutz Johanning, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische<br />

Kapitalmarktforschung an der WHU Otto Beisheim School of Management, und<br />

Professor Dr. Bernd Rudolph, Vorstand des Instituts für Kapitalmarktforschung<br />

und Finanzierung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, nun darstellt.<br />

Im Auftrag des BVI Bundesverbands Investment und Asset Management<br />

aktualisierten die Wissenschaftler eine Studie aus dem Jahr 2008, in der die<br />

positiven Portfolio-Effekte von OIFs – repräsentiert über einen Gesamtmarktindex<br />

– erstmals festgestellt worden waren.<br />

Auch die zuletzt deutlich gesunkene durchschnittliche langfristige Rendite von<br />

OIFs und die Aussetzung der Anteilscheinrücknahme aufgrund von Liquiditätsengpässen<br />

der betroffenen Fonds ändern daran bislang nichts; so der Stand<br />

nach der Untersuchung für den Zeitraum von Januar 1990 bis Ende April 2<strong>01</strong>0.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 05<br />

Unternehmen<br />

Kooperation<br />

Köln/Hamburg: Euro-<br />

Kaution und der CRM-<br />

Hersteller FlowFact AG<br />

kooperieren. Mittels<br />

einer neuen Schnittstelle<br />

zwischen der<br />

Software FlowFact Immobilien<br />

CRM und EuroKaution<br />

können nun<br />

alle Daten für den Antrag<br />

auf eine Kautionsbürgschaft<br />

von Flow-<br />

Fact an EuroKaution<br />

übermittelt werden.<br />

Der Antragsprozess ist<br />

in FlowFact in den Arbeitsablauf<br />

integriert,<br />

so dass Mehrfacheingaben<br />

entfallen. Euro-<br />

Kaution ermöglicht es,<br />

herkömmliche Mietkautionen<br />

durch Kautionsbürgschaften<br />

zu<br />

ersetzen.<br />

Als Vergleichsgrößen dienten der europäische Aktienmarkt (DJ STOXX 600),<br />

der japanische NIKKEI 500, der Staatsanleihenmarkt Japans, Amerikas, Kontinentaleuropas<br />

sowie Großbritanniens. Außerdem wurde für den Vergleich mit<br />

dem Geldmarkt die London Interbank Offered Rate herangezogen. Auch Indizes<br />

zu REITs, Hedgefonds und Rohstoffen flossen in die Analyse ein.<br />

Durchschnittliche jährliche Wertentwicklung Offener Immobilienfonds<br />

versus jährliche Veränderung des Aktienmarktes (hier: DJ STOXX 600)<br />

Stichtag: jeweils Jahresultimo; Darstellung indexiert, Anfang 1990 = 100; Quelle: BVI


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 06<br />

Unternehmen<br />

Sponsoring<br />

Wiesbaden: Die Aareal<br />

Bank Gruppe fördert<br />

als Partner der Immobilienwirtschaft<br />

die<br />

Ausstellung „Berliner<br />

Einsichten - 20 Jahre<br />

Wohnen in der wiedervereinigten<br />

Hauptstadt“,<br />

die vergangene<br />

Woche von Berlins Regierendem<br />

Bürgermeister<br />

Klaus Wowereit<br />

eröffnet wurde.<br />

Im Mittelpunkt stehen<br />

der rasante Wandel<br />

und die Entwicklung<br />

der Berliner Wohnkultur<br />

seit der Wiedervereinigung.<br />

Gezeigt werden<br />

die Vielfalt der<br />

Wohnungsbestände,<br />

Lebensstile und Wohnbedürfnisse<br />

in der<br />

Hauptstadt. Gleichzeitig<br />

erfährt der Besucher,<br />

wie die Berliner<br />

Wohnungsunternehmen<br />

mit viel Engagement<br />

und Kreativität<br />

Wohnungen und Stadtteile<br />

saniert und modernisiert<br />

haben. Die<br />

Ausstellung läuft noch<br />

bis zum 31.10.2<strong>01</strong>0.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Adresse: Spandauer<br />

Straße 2, 1<strong>01</strong>78 Berlin<br />

www.berlinereinsichten.de<br />

Als die wichtigsten Resultate der Untersuchung bezeichnet das Wissenschaftlerteam<br />

die belegte Risikoreduzierung von Portfolios, wenn ihnen OIFs beigemischt<br />

werden. Ein wenig risikobereiter Privatinvestor kann demnach mit ihrer<br />

Hilfe bei gleichem Renditeziel, so die Studie, das Risiko seines ohnehin defensiv<br />

ausgerichteten Portfolios um 18 Prozent senken. Der optimale Anteil von<br />

OIFs liegt in diesem Falle bei 22 Prozent. „Insgesamt kann festgestellt werden,<br />

dass Offene Immobilienfonds auch bei Verlängerung des Untersuchungszeitraums<br />

bis zum April 2<strong>01</strong>0 einen wichtigen Bestandteil in einem diversifizierten<br />

Portfolio für Privatinvestoren darstellen“, fasst Rudolph zusammen.<br />

Ist der Privatinvestor risikobereit, sollte er im Optimalfall 13 Prozent seiner<br />

Investitionen in OIFs anlegen. Damit senkt er das Risiko seines Gesamtinvestments<br />

um 21 Prozent; ebenfalls bei gleicher Renditeerwartung. „Die aktualisierten<br />

Studienergebnisse machen deutlich, dass OIFs nicht in vollem Maße<br />

den Schwankungen der Kapitalmärkte ausgesetzt sind“, erläutert Johanning<br />

die Ergebnisse. Auch für institutionelle Investoren wirken sich OIFs positiv auf<br />

das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios aus. Dies gilt auch dann, wenn die gesetzlich<br />

vorgegebene maximal mögliche Beimischung von OIFs in Höhe von 25<br />

Prozent ausgeschöpft wird.<br />

Risikoreduktionspotenzial durch Offene Immobilienfonds (nach Markowitz)<br />

Neue Niederlassung<br />

Wiesbaden: Peters &<br />

Peters Sotheby’s International<br />

Realty eröffnet<br />

am <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0<br />

eine Niederlassung in<br />

Frankfurt a. M. in der<br />

Arndtstraße 24 im<br />

Frankfurter Stadtteil<br />

Westend.<br />

Quelle: BVI<br />

Auch die Finanzkrise hat daran kaum etwas verändert. Die durchschnittliche<br />

langfristige Rendite hat sich nur um 0,03 Prozent pro mese reduziert. Die Studie<br />

zeigt darüber hinaus, dass bei einer temporären Aussetzung der Anteil-


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 07<br />

Unternehmen<br />

Mandatierung<br />

Düsseldorf: Die Kanzlei<br />

Buse Heberer Fromm<br />

berät die Altgesellschafter<br />

beim Verkauf<br />

der Peter Holthausen<br />

GmbH & Co. KG an<br />

eine deutsche Tochter<br />

der Schweizer Sport<br />

Stadia Net Group. Der<br />

Kaufvertrag umfasst<br />

sämtliche Gesellschaftsanteile<br />

und die<br />

Standortimmobilie.<br />

Das Düsseldorfer Traditionsunternehmen<br />

Holthausen ist im<br />

Hoch-, Tief- und<br />

Schlüsselfertigbau tätig.<br />

Ausbildung<br />

Studiengang<br />

Berlin: An der bbw<br />

Hochschule und BBA –<br />

Akademie der Immobilienwirtschaft<br />

beginnt<br />

am 15.09.2<strong>01</strong>0 der<br />

neu konzipierte Studiengang<br />

„Immobilienmanagement“.<br />

Er führt<br />

berufsbegleitend –<br />

auch ohne Abitur –<br />

zum Bachelor of Arts.<br />

Erfolgreichen Absolventen<br />

haben die Möglichkeit,<br />

gleichzeitig<br />

den Abschluss des Immobilienökonoms<br />

(GdW) zu erwerben.<br />

Das Studium dauert<br />

acht Semester. Einschreibungen<br />

sind<br />

noch möglich. Studienberatung<br />

bei Christin<br />

Weiß, Telefon: 030-<br />

319 90 95 50, E-Mail:<br />

christin.weiss@bbwhochschule.de<br />

scheinrücknahme sich am Zweitmarkt der Börse Hamburg ein durchschnittlicher<br />

Discount zum NAV von etwa 5,5 Prozent einstellt. Mit zunehmender Aussetzungsdauer<br />

erhöht sich dieser Discount deutlich, da dann die Sorge vor einer<br />

möglichen geordneten Abwicklung wächst.<br />

Die Autoren der Studie weisen aber darauf hin, dass die vorgelegten Ergebnisse<br />

auf historischen Datenreihen fußen und zukünftige Entwicklungen nicht vorhergesagt<br />

werden können. Vor allem die <strong>vom</strong> Finanzministerium angekündigte<br />

Neuregulierung der OIFs im Rahmen des geplanten Gesetzes zur Stärkung des<br />

Anlegerschutzes hat Einfluss auf die Zukunft der Anlageklasse. Bislang, so die<br />

Autoren der Studien, sind sie eine grundsätzlich vorteilhafte Assetklasse für<br />

die Vermögensbildung. Dem sollte das Ministerium Rechnung tragen.<br />

Wann das der Fall sein wird, ist aber noch unklar. Denn bislang wurde noch<br />

kein konkreter Termin für die Kabinettsbefassung mit dem Gesetz bestimmt,<br />

wie das Finanzministerium gegenüber <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> mitteilte.<br />

Stuttgart 21: Wehe, der Schwabe ist ernsthaft erzürnt<br />

Frank Peter Unterreiner, Herausgeber Immobilienbrief Stuttgart<br />

Deutschland staunt ob der Demonstrationen gegen Stuttgart 21. Protest in<br />

dieser massiven Form hätten die meisten den fleißigen Schwaben nicht zugetraut.<br />

Doch weit gefehlt. Der Baden-Württemberger geht<br />

nicht wegen jeder Lappalie auf die Barrikaden, so wie die<br />

benachbarten Franzosen und nahen Italiener. Aber wehe,<br />

er ist ernsthaft erzürnt. 1514 schon brachte die bäuerische<br />

Protestbewegung „Armer Konrad“ den steuergierigen<br />

Herzog Ulrich zur Räson, die Bauernkriege 1524<br />

begannen im Südwesten.<br />

In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts brachten<br />

Proteste im südbadischen Wyhl ein geplantes Atomkraftwerk<br />

zum Scheitern. Und Baden-Württemberg ist<br />

das Stammland der FDP, welche die „Stärkung von Freiheit<br />

und Verantwortung des Einzelnen“ als Ziel hat.<br />

Gegen Stuttgart 21 protestieren die üblichen Aktivisten. Frank Peter Unterreiner<br />

In hohem Maße sind es aber auch so genannte „brave Foto: privat<br />

Bürger“, die mit Protestschildern am Bauzaun stehen,<br />

die sie im Familienkreis liebevoll gebastelt haben. Woraus speist sich dieser<br />

bürgerliche Protest? Politikverdrossenheit dürfte eine Rolle spielen. Viele sind<br />

schlecht informiert, die Bahn hat ebenso wie die öffentliche Hand in der Vergangenheit<br />

den Gegnern das Feld überlassen. Und von einem Projekt, über<br />

das 15 Jahre nur geredet wurde, haben die Menschen irgendwann genug. Zudem<br />

geht es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten um eine Summe, welche die<br />

Vorstellungskraft der meisten Menschen überschreitet.<br />

Stuttgart 21, das wird meist übersehen, ist ein Verkehrs- und Städtebauprojekt.<br />

Es ist für Stuttgart das gleiche wie die Hafencity für Hamburg. Im engen<br />

Talkessel werden 100 Hektar frei: Gleis-, Rangier- und Bahnhofsflächen. Riesige<br />

Gleisbauwerke, welche den Stadtpark in zwei Teile schneiden, verschwinden.<br />

Für den Bau des neuen Hauptbahnhofs müssen zwar über 200 Bäume


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 08<br />

<strong>September</strong>-Termine<br />

für das<br />

08.09.2<strong>01</strong>0: Leipzig<br />

im „Fürstenhof“<br />

14.09.2<strong>01</strong>0: Hamburg<br />

im „Überseeclub“:<br />

22.09.2<strong>01</strong>0: Berlin<br />

im „Hotel de Rome“<br />

Thema: „Rechtliche<br />

und technische Risiken<br />

aus Umweltgesetzgebung<br />

und Nachhaltigkeitstrend”<br />

Referenten: Dr. Birgit<br />

Memminger, ES EnviroSustain<br />

GmbH und<br />

Claus Hansmann, SES<br />

Eulitz Schrader<br />

15.09.2<strong>01</strong>0:<br />

Frankfurt a. Main<br />

im „Hessischen Hof“<br />

28.09.2<strong>01</strong>0:<br />

Düsseldorf<br />

im „Steigenberger<br />

Parkhotel“<br />

Thema:<br />

„Wirtschaftsmediation<br />

im Immobilienrecht”<br />

Referenten: Michael<br />

Eggert (nur 15.09.)<br />

und Dr. Alexander Jänecke,<br />

NOERR LLP<br />

16.09.2<strong>01</strong>0: Stuttgart<br />

im „LeMeridien“<br />

21.09.2<strong>01</strong>0: München<br />

im „Mandarin Oriental“<br />

Thema: „Wie Immobilien<br />

zu Markenprodukten<br />

werden -<br />

Location und Product<br />

Brands in der Immobilienwirtschaft”<br />

Referenten: Lutz<br />

Grimm und Sabrina<br />

Eilers, TPA Agentur für<br />

Kommunikationsdesign<br />

gefällt werden, doch später wird der Park 20 Hektar größer sein als heute.<br />

50 Hektar stehen als Nettobauland zur Verfügung, mitten im Talkessel. Hier<br />

wird dringend benötigter Wohnraum geschaffen, ebenso Flächen für Büro,<br />

Handel und Dienstleistung.<br />

Vom Verkehrsprojekt Stuttgart 21 gewinnt der Nah- wie der Fernverkehr. Die<br />

Fahrzeit <strong>vom</strong> Hauptbahnhof zur Filderebene verkürzt sich von 27 auf acht Minuten.<br />

Der ICE benötigt heute nach München 139 Minuten, künftig werden es<br />

102 sein. Ulm ist dann gar in 28 Minuten erreichbar. Von Stuttgart nach Paris<br />

wurden Flugverbindungen eingestellt, seit es den schnellen TGV gibt. Nach<br />

Wien und Budapest dürfte es dann ähnlich sein. Stuttgart 21 hat das Potenzial,<br />

jede Menge Verkehr auf die Schiene zu bringen.<br />

Und die Kosten? Ja, sie sind exorbitant hoch und mit Sicherheit noch nicht genau<br />

zu beziffern. Doch die Forderung, diese Gelder in die Ausbildung der Kinder<br />

zu investieren, greift zu kurz. Die öffentliche Hand muss an das Heute<br />

denken, ohne das Übermorgen aus den Augen zu verlieren. Das gilt vor allem<br />

für eine Region wie Stuttgart, die <strong>vom</strong> Export lebt. Und es braucht auch den<br />

Mut Projekte zu starten, die sich nicht in einer Generation rechnen. Hätten unsere<br />

Vorfahren nicht vor 150 Jahren die Eisenbahnstrecke gebaut, die heute<br />

nun einmal überholt ist, dann würden wir noch mit der Postkutsche durchs Neckartal<br />

rumpeln – und der industrielle Aufschwung hätte nicht stattgefunden.<br />

Hinzu kommt: Auch der alte Bahnhof müsste mit Milliardensummen auf Vordermann<br />

gebracht werden. Nur würde es dazu keine Zuschüsse bis hoch zur<br />

EU geben. Dieses Geld wäre weg, es stünde nicht für die Sanierung maroder<br />

Schulen oder anderweitig zur Verfügung.<br />

Stuttgart 21 ist undemokratisch? Als es beschlossen wurde, war die Mehrheit<br />

der Bürger dafür. Gemeinderat, Regionalversammlung, Landtag, Bundestag<br />

und Europaparlament stimmten dafür. Ein großer Fehler war, dass der bei der<br />

OB-Wahl in Bedrängnis geratene Wolfgang Schuster seinem Widersacher Boris<br />

Palmer (heute OB von Tübingen) versprach, im Falle einer deutlichen Kostenerhöhung<br />

einen Bürgerbescheid herbeizuführen. Das wurde nicht getan, deswegen<br />

fühlen sich die Bürger veräppelt. Der Grund: es gibt gültige Verträge<br />

mit der Bahn, ein Bürgerentscheid ist nicht möglich.<br />

Bleiben die Seitenflügel des 1922 eingeweihten Bonatzbau genannten Hauptbahnhofs,<br />

die abgerissen werden. Doch wenn die Gleise wegfallen, die sie umschließen,<br />

haben sie keine Funktion mehr. Und auch hier wiederholt sich die<br />

Geschichte: Der erste Stuttgarter Hauptbahnhof wurde 1846 an der Bolzstraße<br />

errichtet. Sein Seitenflügel zur Königstraße hin ist längst Geschichte, auch die<br />

Bahnhofshalle fiel der Spitzhacke zum Opfer. Die Rundbogenfassade blieb erhalten<br />

und dahinter verbirgt sich bis heute ein Kino. Weint den alten Gebäuden<br />

jemand eine Träne nach?<br />

„Eine Stadt ist primär kein Friedhof und auch kein Ausstellungsort, sondern ein<br />

lebendiger Organismus, dessen wichtigste Funktion in der Gestaltung von Gegenwart<br />

und Zukunft liegt und nicht in der Konservierung der Vergangenheit<br />

im Spiritus der Bewahrung von Altertümern“, formuliert es der so geschätzte<br />

Alt-OB Manfred Rommel.<br />

www.propertylunch.de


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 09<br />

Fonds<br />

Weiter geschlossen<br />

Frankfurt a. M.: Die<br />

AXA Investment Managers<br />

Deutschland hat<br />

die Rücknahme der<br />

Anteilscheine für den<br />

AXA Immosolutions für<br />

bis zu weitere neun<br />

Monate ausgesetzt.<br />

Grund ist die weiterhin<br />

unzureichende Liquidität<br />

zur Bedienung der<br />

zu erwartenden Anteilscheinrückgaben.<br />

Parken<br />

Hoevelaken (NL): Der<br />

Bouwfonds European<br />

Real Estate Parking<br />

Fund der Bouwfonds<br />

Real Estate Investment<br />

Management hat<br />

in Den Haag ein Parkhaus<br />

mit 960 Stellplätzen<br />

von Q-Park als<br />

Sale-and-lease-back-<br />

Geschäft erworben.<br />

Das Fondsvolumen<br />

steigt somit auf<br />

270 Mio. Euro an.<br />

be coloured<br />

München: LaSalle<br />

Investment Management<br />

hat für den La-<br />

Salle German Income<br />

and Growth Fund in<br />

Schwabing rund 2.000<br />

qm an Büro- und Ausstellungsflächen<br />

im<br />

Haus „be green“ an<br />

Modeagenturen vermietet.<br />

Somit ist das<br />

zweite des aus drei<br />

Häusern („be orange“,<br />

„be blue“, „be green“)<br />

bestehenden Gebäude-<br />

Ensembles für die<br />

Modebranche eröffnet.<br />

Nachhaltige Wohnungen:<br />

Konkurrenzkampf der Zertifizierungssysteme<br />

Christian Hunziker<br />

Während sich immer mehr Büro-, Einzelhandels- und Logistikimmobilien mit<br />

einem Nachhaltigkeitssiegel schmücken, steckt die Zertifizierung von Wohngebäuden<br />

in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Doch jetzt kommt auch<br />

hierzulande Bewegung in den Markt – und zwar gleich von zwei Seiten: Kurz<br />

nachdem die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) die Kriterien<br />

für ihr Wohnbauten-Zertifikat vorgelegt hat, steht auch eine unter dem<br />

Dach des Bundesbauministeriums tagende Arbeitsgruppe vor der Präsentation<br />

ihres eigenen Systems.<br />

Die DGNB will bereits auf der Expo Real die ersten Wohnbauten zertifizieren.<br />

„Unser Ziel ist es, ein marktfreundliches System zu platzieren, das optimal auf<br />

die Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft und der Nutzer zugeschnitten ist“,<br />

sagt DGNB-Geschäftsführerin Christine Lemaitre. Zunächst steht es für neu<br />

erstellte Wohngebäude mit mehr als sechs Einheiten zur Verfügung; Systeme<br />

für kleinere Neubauten und für Bestandsgebäude sollen folgen. Der Schwerpunkt<br />

der Bewertung liegt Lemaitre zufolge auf dem Wohlbefinden der Bewohner,<br />

wozu beispielsweise Schallschutz, räumliche Flexibilität und Innenraumhygiene<br />

beitragen. Berücksichtigung finden jedoch auch ökonomische Aspekte<br />

wie Betriebskosten und Werterhalt.<br />

Der Aufwand für die Zertifizierung hält sich laut Lemaitre für die Bauherren in<br />

Grenzen: „Das System basiert so weit wie möglich auf Planungsunterlagen, die<br />

im Wohnbau Standard sind.“ Für DGNB-Mitglieder kostet die Zertifizierung eines<br />

bis zu 4.000 Quadratmeter großen Wohngebäudes 2.000 Euro und damit<br />

deutlich weniger als für gewerblich genutzte Objekte, für welche die DGNB seit<br />

2009 mehrere Zertifizierungsvarianten entwickelt hat.<br />

Dennoch bekräftigt die im GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

organisierte Wohnungswirtschaft ihre Kritik am DGNB-<br />

Vorhaben. „Die DGNB-Zertifizierung ist von dem für Gewerbeimmobilien entwickelten<br />

System abgeleitet“, sagt Ingeborg Esser, Mitglied der Geschäftsführung<br />

des GdW. Der wohnungswirtschaftliche Dachverband setzt statt dessen<br />

auf ein eigenständiges System, das eine unter dem Dach des Bundesbauministeriums<br />

tagende Arbeitsgruppe aus Verbänden, Praktikern der Wohnungswirtschaft<br />

und anderen Fachleuten derzeit entwickelt. Im Oktober dieses Jahres<br />

wird ein Feldversuch mit sechs – noch nicht ausgewählten – Gebäuden starten,<br />

dessen Ergebnisse dann 2<strong>01</strong>1 präsentiert werden sollen.<br />

Esser zufolge strebt das in Entwicklung befindliche System „eine sachgerechte<br />

Bewertung der ökonomischen Nachhaltigkeit“ an: Anders als die DGNB konzentriere<br />

es sich nicht auf die Kosten im Lebenszyklus, sondern setze „die Kosten<br />

der Herstellung ins Verhältnis zu dem, was das Gebäude nach der Herstellung<br />

wert ist“. Außerdem sollten nach dem Willen des GdW „möglichst wenige<br />

Kriterien“ zur Anwendung kommen. Eine Ausweitung des Zertifizierungssystems<br />

auf bestehende Wohngebäude lehnt Esser ab.<br />

Unterschiedlich mit der Zertifizierungsfrage gehen Projektentwickler um. Die<br />

Augsburger Patrizia beispielsweise beteiligt sich mit ihrem 118 Wohnungen<br />

umfassenden Projekt F 40 in Frankfurt am Main am DGNB-Pilotprojekt. „Unser<br />

Anspruch, Immobilien sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hin-


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 10<br />

Fonds<br />

Halbe Milliarde<br />

Euro investiert<br />

Frankfurt a. M.: Die<br />

Rreef Spezial Invest<br />

GmbH hat innerhalb<br />

von weniger als acht<br />

Monaten ihr für 2<strong>01</strong>0<br />

gesetztes Ziel erreicht,<br />

für ihre Immobilienfonds<br />

für institutionelle<br />

Anleger Liegenschaften<br />

in einem Volumen von<br />

einer halben Milliarde<br />

Euro zu erwerben. Insgesamt<br />

wurden zwanzig<br />

Immobilien mit<br />

einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von<br />

528,2 Mio. Euro gekauft,<br />

davon die Hälfte<br />

in Deutschland, drei<br />

Gebäude in Spanien,<br />

zwei Objekte in Frankreich<br />

und je ein<br />

Gebäude in den USA,<br />

Großbritannien und<br />

Italien sowie in Südkorea<br />

und Japan. Mit<br />

rund 100 Mio. Euro ist<br />

der Erwerb des „Prime<br />

Towers“ in Seoul<br />

(Südkorea) das größte<br />

Objekt nach investiertem<br />

Volumen. Vorwiegend<br />

wurden Büround<br />

Geschäftshäuser<br />

akquiriert, aber auch<br />

Hotels, Logistik-<br />

Immobilien und Pflegeheime.<br />

Aufgrund<br />

weiterer Kapitalzusagen<br />

sollen bis Jahresende<br />

in Europa, Asien<br />

und Nordamerika noch<br />

weitere rund 300 Mio.<br />

Euro investiert<br />

werden.<br />

sicht attraktiv und nachhaltig für die Bewohner und Nutzer zu entwickeln,<br />

deckt sich mit den Kriterien der DGNB“, begründet dies Jürgen Kolper, Geschäftsführer<br />

der Patrizia Projektentwicklung GmbH.<br />

Auch die Interboden Innovative Lebenswelten aus Ratingen strebt nach eigenen<br />

Angaben grundsätzlich eine DGNB-Zertifizierung an. Noch unentschieden<br />

ist dagegen die Hochtief Projektentwicklung<br />

GmbH (HTP), die zusammen mit Interboden<br />

das 800 Wohnungen umfassende<br />

Projekt le flair in Düsseldorf realisiert.<br />

Dort führt HTP laut Sprecherin Gabriele<br />

Stegers derzeit einen „Pre-Check“ durch,<br />

um zu prüfen, ob sich die DGNB-Kriterien<br />

erfüllen lassen. Untersuchen will HTP<br />

auch, wie ein Zertifikat <strong>vom</strong> Markt aufgenommen<br />

wird. „Dem Privatkunden ist es<br />

nicht so wichtig, ob ein Wohnhaus ein<br />

Zertifikat hat“, sagt Stegers. „Bei professionellen<br />

Investoren sieht es anders aus.“<br />

Offen sei aber derzeit, ob für diese Zielgruppe<br />

ein Zertifikat im Wohnungsbereich<br />

eine ebenso hohe Bedeutung habe wie im<br />

Bereich der Gewerbeimmobilien. Davon überzeugt ist Patrizia-Vertreter Kolper:<br />

Nachhaltige Wohngebäude seien für Investoren interessant, da sie bessere<br />

Vermietungsmöglichkeiten und höhere Mietsteigerungsraten erwarten ließen.<br />

„Der Masse der Wohnungsmieter ist ein Zertifikat völlig egal“, glaubt dagegen<br />

Thomas Herr <strong>vom</strong> Berliner Beratungsunternehmen THProjektmanagement. Anteilseigner<br />

von Wohnungsunternehmen wiederum interessierten sich sehr wohl<br />

für Nachhaltigkeit – doch für sie, so Herr, liege die Herausforderung weniger in<br />

der Zertifizierung einiger weniger Neubauprojekte als vielmehr in effizienten<br />

Maßnahmen zur Nachhaltigkeitssteigerung im Bestand.<br />

King Sturge Immobilienkonjunktur-Index<br />

eilt zu neuen Höchstständen<br />

Abb.: "F 40" in Frankfurt a. M.<br />

Quelle: Patrizia Immobilien AG<br />

Stimmungshoch statt Sommerloch - so können die Ergebnisse der Augustbefragung<br />

des monatlich erhobenen King Sturge Immobilienkonjunktur-Index<br />

zusammengefasst werden. Mit 120,2 Zählerpunkten verzeichnet das umfragebasierte<br />

Immobilienklima einen Zuwachs von 8,6 Prozent im Vergleich zum Juli<br />

2<strong>01</strong>0. Der Wert markiert zugleich einen neuen Höchststand seit dem Beginn<br />

der Erhebung im Januar 2008. Bereits im Vormonat lag der Wert mit 110,7<br />

Punkten bereits über der 100-Punkte-Schwelle. Die signalisiert, dass die<br />

Mehrheit der 1.000 befragten Marktteilnehmer die aktuelle Situation als positiv<br />

bewertet.<br />

Das Wachstum des Immobilienklimas beruht im August in gleichen Teilen auf<br />

der Entwicklung der Investment- und der Ertragsmöglichkeiten. Das Investmentklima,<br />

Indikator für Kauf- und Investmententscheidungen, steigt um<br />

8,6 Prozent auf 132,1 Zählerpunkte (Juli ´10: 121,6). Auch die Erwartungen<br />

hinsichtlich der Entwicklung von Mieten und Erträgen, ausgedrückt im<br />

Ertragsklima, nehmen um 8,6 Prozent zu und erreichen aktuell 108,7 Punkte<br />

(Juli ´10: 100,1).


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 11<br />

Fonds<br />

Real I.S. kauft ein<br />

München: Real I.S. hat<br />

für rund 52 Mio. GBP<br />

eine Büroimmobilie in<br />

London Midtown erworben.<br />

Die Immobilie<br />

verfügt auf sechs Büroetagen<br />

über eine<br />

vermietbare Fläche<br />

von etwa 7.400 qm<br />

und ist bis 2022 an<br />

das britische Ministerium<br />

„The Secretary of<br />

State for Transport,<br />

Local Government and<br />

the Regions“ vermietet.<br />

Der Mieter hat eine<br />

Verlängerungsoption<br />

für weitere 15<br />

Jahre. Voraussichtlich<br />

im <strong>September</strong> soll das<br />

Gebäude in einen neuen<br />

Bayernfonds der<br />

Real I.S. eingebracht<br />

werden. Außerdem<br />

wurde die Büroimmobilie<br />

„The Book“ in<br />

Amsterdam erworben.<br />

Die Liegenschaft im<br />

Teilmarkt Sloterdijk/<br />

Teleport ist bis 2025<br />

an den holländischen<br />

Staat vermietet. <strong>Aktuell</strong><br />

wird das Gebäude<br />

von der Zoll- und<br />

Steuerbehörde genutzt.<br />

Die Immobilie<br />

hat eine vermietbare<br />

Fläche von rund<br />

39.330 qm.<br />

Im August bewerten die befragten Marktteilnehmer alle Teilsegmente des Index´<br />

positiv. Vor allem die Chancen für die Büroimmobilie werden nun von der<br />

Mehrheit der Befragten optimistisch eingeschätzt. Es zeigt sich, dass Segmente,<br />

die während der Krise kritisch eingeschätzt wurden, nun wieder verstärkt in<br />

den Fokus des Interesses rücken. Das schlägt sich im Büroklima nieder, das<br />

mit 11,4 Prozent den stärksten Anstieg und mit 106,1 Zählern (Juli ´10: 95,3)<br />

zugleich erstmals seit Februar 2008<br />

wieder jenseits der 100-Punkte-<br />

Marke liegt. Auch das Industrieklima<br />

kann von der guten Stimmung in der<br />

Branche profitieren. Sein Wert steigt<br />

um 10,9 Prozent auf 116,3 Punkte<br />

(Juli ´ 10: 104,8) an. Das Handelklima<br />

liegt mit 122,1 Zählerpunkten<br />

schon zum fünften Mal in Folge über<br />

der 100-Punkte-Schwelle (Juli ´10:<br />

109,7). Die Spitzenstellung von<br />

Wohnimmobilien bleibt aber auch im August unangefochten. Mit 152,4 Punkten<br />

erreicht das Wohnklima einen neuen Höchststand (Juli ´10: 150,4).<br />

Der positive Stimmungstrend der Immobilienwirtschaft ist nicht nur gefühlt.<br />

Das belegen die makroökonomischen Indikatoren der Immobilienkonjunktur.<br />

Denn die auf der Auswertung von Dax, ifo, DIMAX, Zinsen und Staatsanleihen<br />

basierende Immobilienkonjunktur steigt leicht um 1,5, Prozent auf 196,1 Zählerpunkte<br />

(Juli ´10: 193,3). Auch das ist ein Höchstwert seit Beginn der Zusammenstellung<br />

des Index´.<br />

„Wir verzeichnen momentan das stärkste Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung“,<br />

freut sich Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge<br />

Deutschland. „Auch die Bauwirtschaft<br />

erweist sich wieder als Wachstumstreiber.<br />

Nach dem harten Winter holte das<br />

Baugewerbe etliche Produktionsausfälle<br />

auf.“ Doch Hettrich bleibt vorsichtig:<br />

„Vor allzu viel Überschwang ist dennoch<br />

zu warnen. Die Risiken eines konjunkturellen<br />

Rückschlags oder erneuter Verwerfungen<br />

an den Finanzmärkten dürfen<br />

keinesfalls unterschätzt werden.“<br />

Denn Finanz- und Kreditwirtschaft wirken<br />

stark in die Immobilienwirtschaft hinein.<br />

Und da schlummern noch immer Risiken. Zudem schwächelt der amerikanische<br />

Markt und hierzulande wird sich die Geschwindigkeit der Konjunkturerholung<br />

im zweiten Halbjahr verringern. Das ist nicht zuletzt dem Auslaufen der<br />

Konjunkturpakete geschuldet. Wenn aber aus der Abschwächung keine erneute<br />

Rezession wird, bestehen gute Chancen, dass die deutsche Immobilienwirtschaft<br />

sicher durch den Rest des Jahres kommt.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 12<br />

+++ Immobilien kompakt +++ Immobilien kompakt +++ Immobilien kompakt +++<br />

Wettbewerb<br />

Berlin: Das Bundesministerium<br />

für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

hat den Planungswettbewerb<br />

für ein neues<br />

Haus in Berlin ausgelobt,<br />

dessen Überschuss<br />

an selbst produzierter<br />

Energie die Elektrofahrzeuge<br />

der Bewohner<br />

versorgt. Das Einfamilienhaus<br />

soll tatsächlich<br />

bewohnt werden. Das<br />

neue Plus-Energie-Haus<br />

ist das Kernstück eines<br />

Forschungsprojekts des<br />

BMVBS, mit dem die zukunftsfähige<br />

Kombination<br />

energieeffizienter<br />

Häuser mit Elektromobilität<br />

demonstriert werden<br />

soll. Die Jury wird<br />

am 27.10.2<strong>01</strong>0 entscheiden.<br />

Alle Wettbewerbsbeiträge<br />

werden<br />

anschließend in einer<br />

Ausstellung gezeigt. Das<br />

Haus soll im Herbst<br />

2<strong>01</strong>1 fertig gestellt sein.<br />

www.plus-energie-haus.<br />

bmvbs.de<br />

Neugründung<br />

Köln: Dr. Markus Wiedenmann<br />

und Dr. Rüdiger<br />

von Stengel haben<br />

gemeinsam mit der<br />

Deutschen Immobilien<br />

Holding AG das Immobilien<br />

Investment- und<br />

Management Unternehmen<br />

Art-Invest Real<br />

Estate gegründet und<br />

planen damit in den<br />

nächsten drei Jahren<br />

rund 200 Mio. Euro zu<br />

investieren. Als erstes<br />

Investment wurde ein<br />

50/50 Joint Venture mit<br />

der Pareto GmbH, dem<br />

Projektentwickler der<br />

Kreissparkasse Köln,<br />

eingegangen. An der<br />

Museumsmeile in Bonn<br />

soll ab Oktober 2<strong>01</strong>0<br />

gemeinsam eine Büroimmobilie<br />

mit über<br />

12.000 qm Mietfläche<br />

errichtet werden. Von<br />

Stengel hatte zuvor als<br />

Geschäftsführer der IVG<br />

Funds und IVG Investment<br />

das institutionelle<br />

und private Fondsgeschäft<br />

der IVG aufgebaut<br />

und danach die<br />

Verantwortung für alle<br />

eigenen Immobilien der<br />

IVG Immobilien AG mit<br />

einem Gesamtwert von<br />

sechs Milliarden Euro<br />

übernommen. Wiedenmann,<br />

zuletzt Deutschland-Geschäftsführer<br />

und Managing Director<br />

von Tishman Speyer,<br />

leitete mehrere Jahre<br />

den Ankauf von Tishman<br />

Speyer in Deutschland<br />

und war anschließend<br />

für alle Projektentwicklungen<br />

verantwortlich.<br />

Kreditsicherheit<br />

in Gefahr<br />

Berlin: Der Zentrale Immobilien<br />

Ausschuss ZIA<br />

warnt davor Kredite, die<br />

mit Gewerbeimmobilien<br />

besichert sind, erhöhten<br />

Eigenkapitalanforderungen<br />

zu unterwerfen, wie<br />

es eine geplante Änderung<br />

der Eigenkapitalrichtlinie<br />

der EU Kommission<br />

vorsieht. Sie soll<br />

die Kapitalausstattung<br />

der Banken stärken, indem<br />

das privilegierte<br />

Risikogewicht von 50<br />

Prozent erhöht wird.<br />

Bisher müssen Banken<br />

für einen Kredit, der mit<br />

einer Gewerbeimmobilie<br />

besichert ist, nur die<br />

Hälfte des normalerweise<br />

benötigten Eigenkapitals<br />

vorhalten. Zudem<br />

ist geplant, die Privilegierung<br />

von der Einhaltung<br />

strenger Verlustobergrenzen<br />

abhängig<br />

zu machen. Dieses Vorgehen<br />

sei unbegründet,<br />

da in Deutschland die<br />

Immobilienpreise und<br />

die Verlustquoten bei<br />

Immobilienkrediten stabil<br />

geblieben seien. Die<br />

EU beabsichtigt mit der<br />

Reform der Eigenkapitalrichtlinien<br />

eine Risikoadjustierung<br />

für Banken<br />

innerhalb der EU zu<br />

schaffen. Kredite könnten<br />

sich dadurch verteuern,<br />

warnt ZIA-Präsident<br />

Dr. Andreas Mattner.<br />

Ergebnis verbessert<br />

Neuburg/Donau: Die<br />

VIB Vermögen AG erzielte<br />

im ersten Halbjahr<br />

2<strong>01</strong>0 Umsatzerlöse in<br />

Höhe von rund 25,6 Mio.<br />

Euro (1. Hj. ´09: 24,1<br />

Mio. Euro). Beim Vergleich<br />

ist zu berücksichtigen,<br />

dass durch den<br />

erfolgten Börsengang<br />

der BHB Brauholding AG<br />

das frühere Getränke-<br />

S e g m e n t z u m<br />

30.06.2<strong>01</strong>0 als aufgegebener<br />

Geschäftsbereich<br />

ausgewiesen ist. Es wurden<br />

betriebliche Erträge<br />

in Höhe von 26,1 Mio.<br />

Euro (1. Hj. ´09: 24,8<br />

Mio. Euro) erwirtschaftet.<br />

Für das erste Halbjahr<br />

2<strong>01</strong>0 ergibt sich ein<br />

Ergebnis vor Zinsen und<br />

Steuern (EBIT) in Höhe<br />

von 18 Mio. Euro. Die<br />

Zinsaufwendungen beliefen<br />

sich auf 9,8 Mio.<br />

Euro (1. Hj. ´09: 9,6<br />

Mio. Euro). Das Vorsteuerergebnis<br />

(EBT) betrug<br />

8,1 Mio. Euro.<br />

DES: red dot award<br />

Hamburg: Für die Gestaltung<br />

ihres Geschäftsberichts<br />

2009 ("The EuroShopper")<br />

hat die DES<br />

Deutsche EuroShop den<br />

red dot design award<br />

erhalten. 15 Juroren<br />

prüften während der Jurierungsphase<br />

alle 6.369<br />

Einreichungen. Der Geschäftsbericht<br />

mit dem<br />

Titel „The EuroShopper“<br />

erhielt den „red dot“ in<br />

der Kategorie „communication<br />

design“. Es ist<br />

bereits der zweite „red<br />

dot“ für eine Geschäftsbericht<br />

der Deutsche<br />

EuroShop: Schon 2007<br />

hatte der Bericht „Feel<br />

Estate“ gewonnen. Idee<br />

und Konzept von „The<br />

EuroShopper“ stammen<br />

<strong>vom</strong> Kommunikationsteam<br />

der DES, Patrick<br />

Kiss und Nicolas Lissner,<br />

die auch die redaktionelle<br />

Leitung des Projekts<br />

inne hatten.<br />

Gute Zahlen<br />

Frankfurt a. M./Berlin:<br />

Die Deutsche Wohnen<br />

schließt das erste Halbjahr<br />

2<strong>01</strong>0 mit einem Ergebnis<br />

von 8,1 Mio. Euro<br />

ab. Das Transaktionsvolumen<br />

lag bei 96 Mio.<br />

Euro (1. Hj. ´09: 41,1<br />

Mio. Euro) Das um Bewertungs-<br />

und Sondereffekte<br />

bereinigte Ergebnis<br />

vor Steuern stieg<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 7,9<br />

Mio. auf 17,9 Mio. Euro.


<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> <strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>0 Seite 12<br />

Impressum<br />

+++ <strong>Aktuell</strong>e Deals +++ <strong>Aktuell</strong>e Deals +++ <strong>Aktuell</strong>e Deals +++<br />

<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>weekly</strong><br />

BÜRO<br />

GASTRONOMIE<br />

Auf schönen Sohlen<br />

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Herausgeber:<br />

Robert Ummen<br />

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<strong>vom</strong> 14.06.2<strong>01</strong>0.<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben<br />

die Meinung des Autors<br />

wieder. Diese muss nicht<br />

der Auffassung der Redaktion<br />

entsprechen.<br />

Für unaufgefordert eingesandte<br />

Beiträge und<br />

Textmanuskripte wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Die Redaktion behält<br />

sich vor, eingereichte<br />

Texte gegebenenfalls zu<br />

bearbeiten bzw.<br />

zu kürzen.<br />

Verkauft<br />

München: Siemens-<br />

Immobiliendienstleister<br />

Siemens Real Estate<br />

(SRE) hat ein fünfgeschossiges<br />

Bürogebäude<br />

an der Via Laurentina in<br />

Rom verkauft. Das von<br />

der Europäischen Kommission<br />

mit dem nationalen<br />

„European Green-<br />

Building Award 2<strong>01</strong>0“ in<br />

der Kategorie „Best Refurbished<br />

Building“ ausgezeichnet<br />

Objket umfasst<br />

7.000 qm Nutzfläche.<br />

Nutzer des Gebäudes<br />

sind die Deutsche<br />

Bank und Siemens.<br />

In Halberstadt<br />

Magdeburg: Aengevelt<br />

Magdeburg vermittelte<br />

in dem Objekt „Richard-<br />

Wagner-Center“, Richard-Wagner-Straße<br />

39 – 41 im sachsenanhaltinischen<br />

Halberstadt<br />

einen Mietvertrag<br />

über circa 350 qm Einzelhandelsfläche<br />

an die<br />

NKD Vertriebs GmbH.<br />

Vermieter der 1995 errichteten<br />

Immobilie mit<br />

rund 6.400 qm Mietfläche<br />

ist eine Tochtergesellschaft<br />

der Triacon.<br />

Passende Adresse<br />

Frankfurt a. M.: Die<br />

Baader Bank AG mietet<br />

1.700 qm Bürofläche in<br />

der Frankfurter City in<br />

der Börsenstraße 1 über<br />

BNP Paribas Real Estate<br />

von der Frankfurter<br />

Volksbank Grundstücksgesellschaft.<br />

Block House<br />

Berlin: Die Block House<br />

Restaurantbetriebe AG,<br />

Hamburg, mietete rund<br />

600 qm Gastronomiefläche<br />

in der Friedrichstraße<br />

100 in Berlin-Mitte<br />

über BNP Paribas Real<br />

Estate. Eigentümerin<br />

des Projekts ist die<br />

Grundbesitz Investitionsgesellschaft<br />

Friedrichstrasse<br />

100 mbH &<br />

Co. KG, eine Gesellschaft<br />

der LIP Ludger<br />

Inholte Projektentwicklung,<br />

Hamburg und<br />

Partner.<br />

Kleine Brötchen<br />

Köln: Die SB-Bäckereikette<br />

BackWerk mietet<br />

in der Venloer Straße<br />

281 etwa 200 qm Fläche<br />

über CB Richard Ellis<br />

von der Metropol Immobiliengruppe.<br />

EINZELHANDEL<br />

H&M bleibt in Bocholt<br />

Zug (CH): H&M hat<br />

seinen bestehenden<br />

Mietvertrag im Objekt<br />

„Mein Neutor“ in der<br />

Bocholter Innenstadt<br />

verlängert und gleichzeitig<br />

die Verkaufsfläche<br />

auf circa 2.500 qm erweitert.<br />

Eigentümer des<br />

Objektes ist eine Gesellschaft<br />

der Corestate<br />

Gruppe. Das Objekt<br />

hat eine Gesamtfläche<br />

von rund 15.000 qm<br />

mit den Nutzungsarten<br />

Einzelhandel, Büro und<br />

Gastronomie.<br />

Köln: Buffalo Boots,<br />

Hochheim, eröffnet einen<br />

neuen Shop in der<br />

Kölner Toplage Schildergasse<br />

8-10. Die Gesamtfläche<br />

liegt bei<br />

rund 225 qm. Vermieter<br />

ist ein Privateigentümer.<br />

Jones Lang LaSalle<br />

hat den Mietvertrag vermittelt.<br />

Am Gänsemarkt<br />

Hamburg: Das Label<br />

Pepe Jeans London hat<br />

eine rund 314 qm große<br />

Ladenfläche am Gänsemarkt<br />

33 von der ES-<br />

SEX Gruppe über Colliers<br />

Grossmann & Berger<br />

angemietet.<br />

WOHNEN<br />

Wohnanlage<br />

verkauft<br />

B e r l i n : Di e N C C<br />

Deutschland GmbH hat<br />

einem institutionellen<br />

Investor 136 Wohneinheiten<br />

sowie 39 Tiefgaragen-Stellplätze<br />

und<br />

45 Stellplätze in Berlin-<br />

Pankow verkauft. Die<br />

Fertigstellung des Gesamtprojektes<br />

erfolgt<br />

zum Jahresende 2<strong>01</strong>1.<br />

FREIZEIT<br />

Bewehrt<br />

Frankfurt a. M.: MMA<br />

Spirit mietet 1.250 qm<br />

Fläche für ein Kampfsportzentrum<br />

in der Hanauer<br />

Landstraße 291-<br />

293 über NAI apollo.

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