Nachrichtenblatt Dezember 2012 - Werbegemeinschaft Geismar ...

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Na, dann mal ‘n Frohes Fest! von Cornelia Hüsing Viele Menschen zeigen kaum Verständnis, wenn, noch bevor die Bilder vom letzten Sommerurlaub im Fotoalbum kleben, ein Discounter, dessen Markenzeichen große blau-weiße Plastiktüten sind, uns bereits im September mit einem umfangreichen Lebkuchen-Sortiment daran gemahnt, dass es bald Zeit ist, schon mal erste Vorbereitungen für das diesjährige Weihnachtfest zu treffen. Just in diesem Moment spaltet sich die Nation in zwei Lager. Da gäbe es zum einen jene beneidenswerten Menschen, die genau jetzt ein wenig abfällig den frühen Lebkuchen-Verzehr als nahezu grotesk abtun, aber heimlich und akribisch beginnen, das Weihnachts-Menü zu planen und eine umfassende Liste darüber führen, was der „Weihnachtsmann“ wohl wem unter den Baum legen könnte. Diese Menschen haben es nicht nötig, sich von lästigen Popups im Internet, kitschigen Werbespots und kiloweise Werbebeilagen, die dieser Tage permanent Parfum, Chichi, Schmuck und Unterhaltungselektronik, edle Tropfen und Leckerlies fürs Fest anpreisen, inspirieren zu lassen. Sie sehen zweifelsohne den Feiertagen gelassen – Besinnlich! – entgegen. Andere – wohl die Mehrheit der Bevölkerung – stellen bald erstaunt fest, dass der erste Advent schon jenseits des kommenden Wochenendes lauert. Eiligst wird gerade noch rechtzeitig und bisweilen unter Einsatz des eigenen Lebens im Baumarkt ein Adventskranz ergattert, der Flitterkram und die Weihnachts-Dekoration aus dem Schrank gewühlt und die Behausung auf weihnachtlich getrimmt. Doch ungeachtet der Tatsache, dass im Werbefernsehen festlich gewandete Damen und Herren in weihnachtlichem Ambiente bei romantischem Kerzenlicht genussvoll an besonders aromatischem Kaffee nippen, glückliche Kinder über leckere Schoko-Weihnachtsmänner jedweden Herstellers strahlen und es wenigsten im TV werbewirksam schneit, kommt einfach keine rechte Weihnachtsstimmung auf. Vielleicht liegt’s daran, dass man noch immer nicht den Hauch einer Ahnung hat, was man wem wohl schenken könnte? Dabei hatte man sich doch im letzten Jahr, getreu dem Motto „Nach Weihnachten ist vor Weihnachten!“, vorgenommen, den Geschenk-Erwerb rechtzeitig und mit System anzugehen. Wenn man quasi fünf Minuten vor Weihnachten dann endlich die zündende Geschenk-Idee hat, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich gemeinsam mit anderen Spätzündern in der Lichterketten-glitzernden, Glühwein-duftenden – und völlig überlaufenen Innenstadt – zu tummeln, denn selbst Amazon hat leider Lieferzeiten. Genervt wartend an der x-ten Ladenkasse fällt einem plötzlich wieder ein, mal gehört zu haben, dass die Mayas für den 21. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> den Weltuntergang vorhergesagt hatten. Womöglich hätte man sich Prä-Weihnachts-Stress und Geldausgaben für die Geschenke ja sparen können… Aber nein! Unmöglich, dass die unentwegt unverbesserlichen Spinner aus den Verschwörungstheorie-Internet- Foren Recht haben. Abgesehen davon, wenn dann endlich das letzte Geschenk gekauft ist, und der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt mächtig entspannend wirkt, fühlt sich angesichts von „Kling, Glöckchen, klingeling“ im Ohr, glitzernden Lichtern vorm Auge und Mandelduft in der Nase auch der hartgesottenste, spätgezündete Weihnachts-Muffel in festliche Stimmung versetzt, denn alle Jahre wieder ist Widerstand zwecklos. Weihnachten – es möge kommen! 12
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