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FOTOS: SPITZ (2), ENDRUWEIT, PRIVAT<br />
Nutzer und Mitarbeiter sozialer Projekte<br />
demonstrierten in Pankow gegen drohende Kürzungen.<br />
Haushaltssperre!<br />
Soziale Projekte für<br />
sechs Monate sicher /<br />
Kürzungen angekündigt<br />
Seit Anfang diesen Monats steht der Bezirk<br />
Pankow unter vorläufiger Haushaltswirtschaft<br />
des Senats. Nur noch für<br />
unbedingt notwendige und unabweisbare<br />
Aufgaben darf Pankow Geld ausgeben. Das<br />
hatten die Abgeordneten des Hauptausschusses<br />
im Abgeordnetenhaus im Dezember<br />
beschlossen, als sie der Ansage von<br />
Finanzsenator Sarrazin folgten, um den<br />
Im vergangenen Jahr hatte Uwe Dopichay,<br />
Betreiber des REWE-Markts in<br />
Buch, dem Handballclub Pankow, der seinen<br />
Sitz in Karow hat und dessen 320 Mitglieder<br />
hauptsächlich aus den Pankower<br />
Ortsteilen Karow, Buch, sowie aus dem<br />
Brandenburger Panketal kommen, die<br />
schon traditionelle Weihnachtsmann-Wet-<br />
mit 32 Millionen Euro verschuldeten Bezirk<br />
stärker in die Pflicht zu nehmen. Pankows<br />
soziale und Jugendprojekte standen<br />
kurzzeitig auf dem Prüfstand bzw. vor dem<br />
Aus. Aus Angst vor Kürzungen hatten sich<br />
Mitarbeiter von 47 sozialen Projekten als<br />
Träger eines Aktionsbündnisses zusammengetan,<br />
Unterschriften gesammelt,<br />
Protestbriefe geschrieben.<br />
Obwohl die akute Gefahr mit der Zusage<br />
des Senats, soziale Projekte von der Haushaltssperre<br />
für 2009 doch ausnehmen zu<br />
wollen, schnell abgewendet worden war,<br />
gingen Pankows Freie Träger am 13. De-<br />
te angeboten: 500 Euro wolle er spendieren,<br />
wenn der Handballclub 50 Weihnachtsmänner<br />
im Kostüm vor dem Einkaufsmarkt<br />
in der Zepernicker Straße 10 in<br />
Berlin-Buch versammeln könne, die auch<br />
noch das Weihnachtslied »Lasst uns froh<br />
und munter sein …« singen würden. Die<br />
Handballer und -ballerinnen ließen sich<br />
Zuversichtlich ins neue Jahr<br />
zember zu einer Großdemo auf die Straße.<br />
Die strukturelle Unterfinanzierung des Bezirks<br />
ist nicht aus der Welt und könnte in<br />
diesem Jahr schon in wenigen Monaten erneut<br />
auf der Tagesordnung stehen. Denn in<br />
der ebenfalls am 13. 12. stattgefundenen<br />
BVV informierte Bezirksbürgermeister<br />
Matthias Köhne darüber, dass die Zuwendungen<br />
erst einmal nur für das erste Halbjahr<br />
2009 erfolgen können. »Dafür gibt es<br />
keinen zwingenden haushaltsrechtlichen<br />
Grund«, hatte umgehend die Fraktion<br />
Bündnis 90/Grüne der BVV erklärt.<br />
Fortsetzung auf S. 4<br />
HC Pankow gewann Weihnachtswette<br />
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Ausgabe: Freitag, 20. Jan. 2009<br />
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13. Dezember, schon eine halbe Stunde vor<br />
dem Lokaltermin um 12 Uhr, wuselten weit<br />
mehr als 50 große und kleine Weihnachtsmänner<br />
und -frauen über das Marktgelände<br />
und stimmten pünktlich und siegesgewiss<br />
das geforderte Weihnachtslied an.<br />
Fortsetzung auf Seite 3<br />
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IN DIESER AUSGABE<br />
■ AKTUELL<br />
Turm der Schlosskirche<br />
soll wieder her<br />
S. 3<br />
■ IM GESPRÄCH<br />
Prozess gegen <strong>Bucher</strong><br />
»Brückenteufel«<br />
S. 6<br />
Noch Chancen für ein Life<br />
Science Center Buch?<br />
Sechs lange Jahre wird in Pankow bereits<br />
der Wunsch nach einem Life Science<br />
Center, einem lebendigen Wissenschafts-<br />
»museum«, gehegt (»BB« berichtete). Der<br />
vom Bezirk, als künftiger Träger eines solchen<br />
Vorhabens, geforderte Fördermittelantrag<br />
über 22 Mio € aus dem Fonds »Gemeinschaftsaufgabe<br />
Ost« lag im Dezember<br />
endlich vor. Unterschrieben aber ist er<br />
noch nicht. Das Projekt droht nun an der<br />
Berliner Verwaltung zu scheitern. Wie<br />
Staatssekretär Dr. Heuer aus der Wirtschaftssenatsverwaltung<br />
erklärte, müsse<br />
der Bezirk mit seiner Unterschrift die Verpflichtungen<br />
und Risiken hinsichtlich der<br />
Folgekosten tragen. Im Klartext: wenn innerhalb<br />
der nächsten 15 Jahre das Vorhaben<br />
floppt, hat Pankow die Fördermittel<br />
zurückzuzahlen. Der verschuldete Bezirk<br />
weigert sich, einseitig die Risikobelastung<br />
für das gesamtstädtische Projekt zu tragen.<br />
Die Sache scheint festgefahren. K. S.<br />
■ Senioreninfo-Börse<br />
Die nächste Senioreninfo-Börse findet<br />
am 29. 1. um 12.15 Uhr im Gesindehaus,<br />
Alt-Buch 51, statt. Soziale Einrichtungen,<br />
die Seniorenvertretung Pankow, Vereine<br />
und Interessengruppen tauschen sich<br />
über Senioren betreffende Infos aus.<br />
■ <strong>Bucher</strong> BürgerForum<br />
Die Auftaktveranstaltung des <strong>Bucher</strong> BürgerForums<br />
für 2009 findet am 29. Januar<br />
um 18 Uhr im Restaurant »Il Castello«,<br />
Karower Straße 1, statt. Der <strong>Bucher</strong><br />
Bürgerverein stellt die Vorhaben in Buch<br />
für 2009 vor.<br />
■ Betten-Umzug<br />
Die Bettenstation der Klinik für Nuklearmedizin<br />
des HELIOS Klinikums Berlin-<br />
Buch (bisher Wiltbergstraße 50) ist in das<br />
renovierte Haus 209 (»Hufeland-Gelände«)<br />
umgezogen und befindet sich in unmittelbarer<br />
Nähe zum Klinikneubau. Statt<br />
bisher acht verfügt die Klinik jetzt über 13<br />
Betten zur Unterbringung von Patienten<br />
Januar 2009 • 1 €<br />
■ NATUR & UMWELT<br />
Wasserschutzgebiete<br />
in Buch entbehrlich<br />
S. 7<br />
■ SPORT IM ORT<br />
BMX-Race-Bahn soll<br />
bald vollendet werden<br />
S. 13<br />
MITTEN UNTER UNS<br />
Dr. Monika Kaul<br />
Die Internistin ist Chefin der<br />
<strong>Bucher</strong> Poliklinik, für die sie<br />
nach der Wende kämpfte… S. 10<br />
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einer Radiojodtherapie unterziehen.<br />
■ Bürger-Sprechstunde<br />
Die Sprechstunde des Ortsvorstehers<br />
Schwanebeck findet mittwochs 14–18<br />
Uhr am Genfer Platz 2 statt. Auch Terminvereinbarungen<br />
sind in dieser Zeit unter<br />
Tel. 9 44 41 61 möglich oder über die Gemeindeverwaltung<br />
unter Tel. 94 51 10.<br />
■ Neujahrsempfang<br />
Am 9. 1., 18–20 Uhr findet in der 9. GS in<br />
Karow, Achillesstraße 31, der Neujahrsempfang<br />
der SPD Karow-Buch statt.<br />
Interessierte haben die Möglichkeit, mit<br />
SPD-Bezirks- und Landespolitikern ins<br />
Gespräch zu kommen.<br />
■ Rauchfrei-Veranstaltung<br />
Am 15. 1., jeweils 15 und 17 Uhr, findet eine<br />
Info-Veranstaltung »Ab 2009 rauchfrei!«<br />
für Interessierte in der Akademie der<br />
Gesundheit, Schwanebecker Chaussee<br />
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FOTOS: SPITZ, GRUNEWALD, GROBE, DEMANT, PRIVAT (2)<br />
2 JANUAR 2009<br />
Lesermeinungen<br />
Anfangs hatte noch nichts darauf<br />
hingedeutet, dass er richtig Feuer<br />
fangen würde. Tom Ohneberg, 17 Jahre<br />
jung, geht zur Schule, hat bis vor einigen<br />
Monaten Handball gespielt und an<br />
den Wochenenden mit Kumpels »gechillt«.<br />
Als ihn im September die Straßensozialarbeiter<br />
von Gangway e. V.<br />
ansprachen, ob er bei einem Pankower<br />
Projekt »Für Vielfalt und Toleranz« mitmachen<br />
wolle, waren er und sein Bruder<br />
einverstanden. Was sie zu tun haben<br />
würden, erschloss sich ihnen erst<br />
nach und nach. Doch nun spricht Tom<br />
Ohneberg begeistert von der sinnvollen<br />
Aufgabe. »Wir sind eine Gruppe<br />
von sieben Jugendlichen vor allem aus<br />
Buch und Karow, die darüber entscheiden,<br />
ob die Ideen anderer Jugendlicher<br />
mit 500 Euro vom bezirklichen Lokalen<br />
Aktionsplan Pankow gefördert werden<br />
können. Bedingung ist, dass es Projekte<br />
gegen Rassismus, Rechtsextremismus,<br />
Antisemitismus und für Demokratie<br />
und Toleranz sind. Sie müssen<br />
einzigartig und interessant sein. Wir<br />
fördern keine Projekte, die jeder Trottel<br />
machen kann«, erklärt er. Am besten<br />
gefallen habe ihm das Vorhaben von<br />
Pankower Jugendlichen aus der Antifa-<br />
Szene, einen Kurzfilm über Fremdenfeindlichkeit<br />
in Plattenbaugebieten zu<br />
drehen. »Das fördern wir wahrscheinlich<br />
erst in diesem Jahr, in der Hoffnung,<br />
dass es trotz Haushaltssperre in<br />
Pankow mit unserem Projekt weitergeht.«<br />
Anfangs wusste die Gruppe nicht, ob<br />
sie es schaffen würde, mit der Verantwortung<br />
klarzukommen. Sie haben<br />
sich reingekniet, sich einen Namen<br />
ausgedacht – »Projekt Factory Pankow«<br />
–, ein Logo und Werbeflyer entworfen<br />
und produziert und sie schließlich<br />
überall verteilt. Auf der letzten Demo<br />
gegen rechtsextreme Übergriffe in Pankow<br />
sind sie das meiste Werbematerial<br />
losgeworden. »Das war genau unsere<br />
Zielgruppe.« Mittlerweile sind neun<br />
Projekte mit ihrer Hilfe im Bezirk –<br />
auch in Buch und Karow – gefördert<br />
worden.<br />
Tom Ohneberg schätzt es, sich politisch<br />
und sozial zu engagieren. Er weiß,<br />
16. Jahrgang, Januar 2009<br />
Anschrift: Redaktion <strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>, Alt-Buch 51<br />
(Gesindehaus), 13125 Berlin<br />
Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29<br />
E-Mail: redaktion@bucher-bote.de<br />
Internet-Adresse: www.bucher-bote.de<br />
Herausgeber: Albatros e. V.<br />
Friedrich Kiesinger (V. i. S. d. P.), Albatros e. V.<br />
Mit freundlicher Unterstützung der Dresdner Bank AG<br />
Albatros im Internet: www.albatrosev.de<br />
Redaktion: Kristiane Spitz (verantw. Red.),<br />
Siegfried Endruweit<br />
Ehrenamtlicher Redaktionsbeirat:<br />
Karl-Heinz Ehlers, Ehrengard Hanke, Silke Braun,<br />
Jörg-Peter Malke, Antje Neumann,<br />
Rosemarie Pumb, Martin Jehle, Kerstin Sabotke,<br />
Udo Schnee<br />
Layout, Anzeigengestaltung:<br />
Siegfried Endruweit<br />
Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.<br />
Storkower Straße 127A, 10407 Berlin<br />
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />
Jeder Euro zählt!<br />
Spendenkonto: Albatros e. V., »<strong>Bucher</strong><br />
<strong>Bote</strong>«, Dresdner Bank, BLZ 100 800 00,<br />
Konto: 0879 908 809<br />
BUCHER KOPF<br />
Tom Ohneberg<br />
ZITIERT<br />
dass Jugendliche gute Ideen haben, deren<br />
Umsetzung aber oft an den Erwachsenen<br />
oder der fehlenden finanziellen<br />
Unterstützung scheitert. Mit<br />
dem Projekt hat er selbst mittlerweile<br />
so viel zu tun, dass er sein Handballtraining<br />
sausen ließ. Und da er auch eine<br />
monatliche Aufwandsentschädigung<br />
für die Arbeit erhält, fühlt er sich<br />
besonders verpflichtet, noch mehr zu<br />
tun als nötig. »Das hat einen wirklichen<br />
Sinn. Man kann sich selbst anschauen,<br />
woran man mitgewirkt hat, z. B. im <strong>Bucher</strong><br />
Schülertreff ›Würfel‹, da kochen<br />
die jetzt international, oder im Air<br />
VolksPark, der BMX-Fun-Strecke der<br />
Los Amigos in Buch, die wir auch<br />
unterstützt haben.«<br />
Seit den guten Kontakten zu Gangway<br />
ist der junge Mann, der gern Markenklamotten<br />
trägt und sich der Gruppe<br />
der unter jungen Leuten als »Prolls«<br />
bezeichneten »Szene« zugehörig fühlt,<br />
in Kontakt zu vielen unterschiedlichen<br />
Jugendlichen gekommen. Ȇbrigens<br />
ist nicht jeder, der Jetlag-Hosen und<br />
Nike-Schuhe trägt, ein Proll, nicht jeder<br />
der Springerstiefel anhat, ist Nazi<br />
oder Punk. Ich komme auch mit anderen<br />
Leuten super klar. Bei Gangway<br />
habe ich auch Punks und Kiffer ziemlich<br />
gut kennengelernt. Bloß, weil die<br />
anders aussehen und sich mit anderen<br />
Sachen beschäftigen, muss ich keinen<br />
Hass auf die schieben. Ich bin ein verträglicher<br />
Typ«, erklärt der <strong>Bucher</strong>.<br />
»Wenn ich was anfange, von dem ich<br />
überzeugt bin, dann zieh ich das<br />
durch.« Er kenne zwar auch viele<br />
Prolls, die sagen, lass uns »Zecken«<br />
klatschen oder Punks verprügeln,<br />
wenn sie betrunken sind, das sei aber<br />
nicht sein Stil. »Ich bin nicht intolerant<br />
gegenüber anderen Jugendlichen, das<br />
würde ja genau dem widersprechen,<br />
wofür ich arbeite.«<br />
Tom Ohnebergs Familie ist vor sieben<br />
Jahren aus dem Prenzlauer Berg nach<br />
Buch gezogen. Tom lebt mit den Eltern,<br />
dem ein Jahr jüngeren Bruder, der<br />
zweijährigen Schwester und einem<br />
Hund in der Kolonie Buch. Das Carlvon-Ossietzky-Gymnasium<br />
hat der 17-<br />
Jährige im vergangenen Jahr gegen das<br />
Oberstufen-zentrum in Spandau eingetauscht.<br />
»Mir war während eines<br />
Praktikums klar geworen, dass ich eher<br />
der praktische Typ bin.« So wird er eines<br />
Tages das Fachabitur ablegen und<br />
gleichzeitig eine Berufsausbildung<br />
zum Assistenten für regenerative Energien<br />
und Energiemanagement in der<br />
Tasche haben.<br />
Den Eltern, beide selbstständig, will er<br />
in Bezug auf ihr berufliches Engagement<br />
nacheifern, sagt der Sohn. Der<br />
Vater arbeitet im Sanitär- und Heizungsbau,<br />
die Mutter organisiert<br />
Events für Firmen. Vielleicht werde er<br />
mal Ingenieeur für regenerative Energien<br />
und übernimmt die väterliche Firma.<br />
Welche Wünsche für sein Leben er<br />
habe? »Gute Ausbildung machen, ein<br />
interessantes Studium, einen guten<br />
Beruf haben, der Spaß macht und Geld<br />
bringt. Der Job ist die Grundlage für<br />
alles.« Kristiane Spitz<br />
Tolerant gegen alle Schwachheiten des Geistes<br />
und Herzens zu sein,<br />
das geziemt dem Manne,<br />
nur nicht gegen die Schlechtigkeit …<br />
Friedrich Maximilian Klinger (1752–1831)<br />
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ganze Jahr –<br />
wir zeigen Ihnen,<br />
wie es geht!<br />
Gedanken zu Judith<br />
Auf dem Weg der »Steine ohne Grenzen« im<br />
Bereich der ehemaligen Rieselfelder Richtung<br />
Gorinsee kommt man an einer imposanten<br />
Skulptur vorbei. Das Haupt der Judith. Es ist<br />
schon beeindruckend, wie es dort inmitten<br />
der Wiese plötzlich auftaucht – im Winter<br />
manchmal mit Schnee-Mützchen. Dann fällt<br />
der Blick auf eine zweite Skulptur des selben<br />
Künstlers Andreas Hedrich. In Sichtweite von<br />
Judith ist der Kopf ihres Todfeindes Holofernes<br />
mit einem Raubtierschädel als Kopfputz<br />
zu erkennen. Er wurde erst später dort aufgestellt,<br />
da Judith und Holofernes stets zusammen<br />
genannt oder dargestellt werden.<br />
Dank an Spender!<br />
Die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton«<br />
war auch diesmal ein voller Erfolg. Deshalb<br />
möchte ich mich bei den »BB«-Lesern bedanken,<br />
die dazu beigetragen haben! 2008 habe<br />
ich zum 10. Mal für diese Aktion in meinem<br />
Haus in Blankenburg eine Sammelstelle eingerichtet.<br />
Viele Familien haben mit ihren Kindern<br />
gemeinsam für die Päckchen Geschenke<br />
gekauft und und dann verpackt. Voller Freude<br />
haben sie dann in meiner Sammelstelle die<br />
riesige Menge Schuhkartons gesehen und<br />
sich den weiteren Weg der Päckchen erklären<br />
lassen. Ganz enorm war die Spendenbereitschaft<br />
für diese weltweit größte Geschenkaktion<br />
für Kinder in Not! In den drei Sammelstellen<br />
des Bezirks Pankow wurden insgesamt<br />
2810 Pakete abgegeben. Sie kamen aus verschiedenen<br />
Berliner Bezirken aber auch aus<br />
<strong>Bucher</strong> Straße 51<br />
16341 Panketal • OT Zepernick<br />
Tel. (0 30) 9 44 62 97 Fax: …08<br />
www.as.123-zepernick.de<br />
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▼ www.visagio-college.de<br />
Beim Recherchieren stellte ich fest, dass sich<br />
in der Vergangenheit schon eine Vielzahl von<br />
Künstlern, besonders Maler, mit dem Judith-<br />
Thema befasst haben, u. a. Cranach d. Ä.,<br />
Goya, Tintoretto und Caravaggio. Doch am<br />
beeindruckendsten sind für mich die Werke<br />
der italienischen Malerin Artemisia Gentileschi<br />
(1563–1639), die selbst in ihren jungen<br />
Jahren viel Leid und Gewalt erfahren musste.<br />
Judith war eine noch jugendliche, reiche Witwe<br />
und eine schöne Frau dazu. Sie lebte ca.<br />
600 Jahre vor unserer Zeitrechnung in der jüdischen<br />
Stadt Bethulia, die damals von den<br />
Assyrern belagert wurde. Der Heerführer Holofernes,<br />
der seinem König Nebukadnezar<br />
diente, stellte der Stadt ein Ultimatum, sich<br />
dem Brandenburger Umland. Vielen Dank!<br />
Auch für die Aktion in diesem Jahr suchen wir<br />
wieder Wolle, die ich an fleißige Strickerinnen<br />
weitergebe. Die große Menge Stricksachen<br />
konnten wir zum Auffüllen von nur halbvollen<br />
Päckchen gut gebrauchen. Infos unter Tel.<br />
4 74 35 31.<br />
Weitere Infos auch beim Verein »Geschenke<br />
der Hoffnung e. V.« unter Tel. 76 88 38 83 o.<br />
www.Weihnachten-im-Schuhkarton.org .<br />
Anita Bernhard, Blankenburg<br />
Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
Es werden nur namentlich gekennzeichnete Leserbriefe abgedruckt.<br />
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Baumfäll-Aktion<br />
Mitte Oktober hatten Bewohner der Georg-<br />
Benjamin-Straße 37 auf eine gefährliche Situation<br />
hingewiesen. Es handelte sich um zwei<br />
sehr schräg stehende, teils zwieselige Eschen-<br />
Ahorn-Bäume, die mindestens drei parkende<br />
Autos im Windbruchfall beschädigt hätten.<br />
Ein Problem für die Verkehrssicherheit. Das<br />
Amt für Umwelt und Natur im Bezirksamt<br />
Pankow von Berlin reagierte sehr schnell.<br />
Nach etwa einer Woche rückte Ende Oktober<br />
eine Arbeitsgruppe mit guter Technik an. Ein<br />
Spezialfahrzeug mit einer Hebebühne wurde<br />
eingesetzt, und nach wenigen Stunden war<br />
die Aktion beendet. Auf der Plattform arbeitete<br />
eine junge Frau sehr geschickt mit einer<br />
Benzinmotor-Kettensäge. Zum Schluss wurde<br />
alles abgesägte und kurz geschnittene Material<br />
aufgeladen, selbst die herabgefallenen<br />
Blätter kamen auf ein zweites Fahrzeug.<br />
Sitzprobe<br />
in Ephesus<br />
Im November 2008 besuchten<br />
wir zum vierten Mal die<br />
Türkei. Die 8-tägige Rundreise<br />
führte uns auch an<br />
die Ausgrabungsstätten in<br />
Ephesus. Wir konnten uns<br />
eine Sitzprobe auf den 2 000<br />
Jahre alten Latrinen nicht<br />
verkneifen. Auf diesen »Örtchen«<br />
wurden im Altertum<br />
bei dezenter Musik die besten<br />
Geschäfte getätigt. Die<br />
hilfreiche Darbietung einer<br />
»BB«-Ausgabe war aber<br />
wohl nicht ernst gemeint!<br />
Ingrid und Bernhard Stier,<br />
Buch<br />
In der SchlossparkPassage:<br />
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zu ergeben. Judith legte kostbare Kleider und<br />
Schmuck an, begab sich mit ihrer Dienerin in<br />
das Heerlager der Belagerer (von Gott geschickt,<br />
wie sie sagte) und verführte Holofernes.<br />
Nachts, als der vom Wein berauscht in<br />
tiefem Schlaf lag, nahm sie sein Schwert und<br />
trennte mit Hilfe ihrer Magd den Kopf vom<br />
Leib des Holofernes. Im Morgengrauen<br />
schlichen beide mit dem abgetrennten Kopf<br />
als Beweisstück in ihre Stadt zurück. Die<br />
Belagerer, kopflos – im wahrsten Sinne des<br />
Wortes – gaben die Belagerung auf und flohen<br />
in Panik.<br />
Die Heldin Judith – eine Mörderin oder Retterin<br />
vieler Menschen ihres Volkes?<br />
Ingrid Grunewald, Buch<br />
Im Gespräch wurde ich davon in Kenntnis gesetzt,<br />
dass die »Frau an der Säge« von Arbeitslosigkeit<br />
bedroht ist. Ihr auslaufender befristeter<br />
Arbeitsvertrag wird möglicherweise<br />
nicht verlängert! Zum Protest wollen ihre<br />
männlichen Kollegen sogar an Herrn Wowereit<br />
schreiben! Richard Demant, Buch<br />
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HC Pankow gewann<br />
Weihnachtswette<br />
Fortsetzung von S. 1<br />
Uwe Dopichay verzichtete auf’s Nachzählen,<br />
bat aber um eine Zugabe zur bereits<br />
gehörten Melodie. Und so erklang es zum<br />
fröhlichen Abschluss stimmgewaltig aus<br />
über 80 Kehlen:<br />
Lasst uns froh und munter sein –<br />
und uns über REWE freu’n!<br />
Lustig, lustig, trallerlalala,<br />
/: REWE spendet uns nun Geld – hurra …/<br />
Jetzt stell’n wir den Teller auf,<br />
REWE legt gewiss was drauf.<br />
Lustig, lustig, trallerlalala,<br />
/: REWE spendet uns nun Geld – hurra …/<br />
POLIZEIBERICHT<br />
Airbag entwendet In der Nacht des 2. 12. drangen<br />
unbekannte Täter in einen im Mühlenbergring in<br />
Zepernick abgestellten Pkw VW Polo ein. Aus dem<br />
Fahrzeug wurden u. a. der Fahrerairbag und ca. 25<br />
CDs gestohlen. Der Schaden beträgt ca. 1 500 €.<br />
Papiercontainer brannten In den Nachmittagsstunden<br />
des 4. 12. wurde die Polizei über einen<br />
Brand dreier Papiercontainer in der Zepernicker<br />
Bahnhofsstraße in Nähe des S-Bahnhofs Röntgental<br />
informiert. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten<br />
umgehend das Feuer. Die Kriminalpolizei in Bernau<br />
ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.<br />
Der Sachschaden wird auf ca. 6 000 € geschätzt.<br />
Betrüger festgenommen Polizeibeamte nahmen<br />
am 7. 12. vier Betrüger in Blankenburg fest, nachdem<br />
diese vermutlich Daten ausgespäht hatten. Einer<br />
Zivilstreife war gegen 17 Uhr ein Opel Corsa vor<br />
einer Postfiliale in der Heinersdorfer Straße aufgefallen,<br />
in dem sich vier Männer befanden. Nach längerer<br />
Beobachtung kontrollierten die Beamten das<br />
Fahrzeug und fanden ein Gerät, mit dem das<br />
Auslesen von Daten möglich ist. Die Männer im Alter<br />
von 19, 23, 25 und 29 Jahren wurden festgenommen<br />
und einem Betrugskommissariat des LKA überstellt,<br />
das die Ermittlungen übernahm.<br />
Brand im Heim In einem Seniorenwohnheim in der<br />
Theodor-Brugsch-Straße in Buch kam es aus bisher<br />
ungeklärter Ursache am 10. 12. zu einem Brand. Das<br />
Feuer brach gegen 1 Uhr in einem Zimmer im 3.<br />
Stockwerk aus. Eine Angestellte des Wohnheimes<br />
bemerkte den Brand und löste den Feuermelder aus.<br />
Die alarmierten Einsatzkräfte löschten das Feuer.<br />
Die 77-jährige Bewohnerin des Zimmers sowie die<br />
Bewohner der angrenzenden Wohnungen wurden<br />
von Mitarbeitern der Einrichtung aus dem Gefahrenbereich<br />
geführt. Verletzt wurde niemand.<br />
Leergut gestohlen Unbekannte Täter gelangten in<br />
der Nacht vom 11. zum 12. 12. auf das eingezäunte<br />
Gelände eines Einkaufsmarktes am S-Bhf Zepernick<br />
und stahlen Leergut im Wert von ca. 200 €. Kriminaltechniker<br />
sicherten die Spuren.<br />
Backshop aufgebrochen In einem Backshop in der<br />
Schönower Straße in Zepernick haben Unbekannte<br />
im Tatzeitraum vom 13. bis 15. 12. die Eingangstür<br />
gewaltsam geöffnet. Ein Tresor wurde aufgebrochen<br />
und einige hundert Euro Bargeld entwendet.<br />
Darüber hinaus wurden Backzutaten und andere<br />
Lebensmittel aus den Regalen geworfen bzw. zerstört.<br />
Gesamtschaden: ca. 1 500 €. Der Tatort wurde<br />
kriminaltechnisch untersucht. Hinweise bitte an die<br />
Polizeiwache in Bernau unter Tel. (0 33 38) 36 10.<br />
Brand in Einfamilienhaus Nach ersten Ermittlungen<br />
wurde durch einen technischen Defekt eines<br />
Fernsehgerätes am 17. 12. kurz vor 20 Uhr ein Brand<br />
in einem Einfamilienhaus in der Uristraße in<br />
Zepernick ausgelöst. Die 86-jährige Bewohnerin<br />
wurde wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung<br />
ins Bernauer Krankenhaus gebracht.<br />
Busscheibe zerstört Am 17. 12. gegen 18.10 Uhr<br />
trat ein unbekannter Mann an der Endhaltestelle im<br />
Hofzeichendamm an den Bus der Linie 350 heran<br />
und klopfte an die Seitenscheibe. Der 54-jährige<br />
Fahrer öffnete und sah sich Vorwürfen ausgesetzt.<br />
Der Unbekannte behauptete, zuvor von dem Bus<br />
»geschnitten« worden zu sein. Als der Fahrer das<br />
Seitenfenster wieder schloss, schlug es der Angreifer<br />
ein und flüchtete. Der Fahrer wurde nicht verletzt.<br />
Fahrgäste befanden sich nicht im Bus.<br />
Die Zuständigkeit des Polizei-Abschnitts 14<br />
erstreckt sich auf die OT Weißensee, Heinersdorf,<br />
Blankenburg, Karow und Buch.<br />
Erreichbarkeit der Wache: Tel. 46 64 11 47 00.<br />
Die Polizeiwache Bernau ist erreichbar unter<br />
Tel. (0 33 38) 36 10. In Notfällen die 110 wählen!<br />
Aktuell JANUAR 2009 3<br />
Renaissance eines<br />
Barockturms<br />
Der Wiederaufbau des Turms der <strong>Bucher</strong> Schlosskirche<br />
war Thema des BürgerForums<br />
Wenn es gelang, die Frauenkirche in<br />
Dresden wieder aufzubauen, warum<br />
sollte es dann nicht zu schaffen sein, der<br />
<strong>Bucher</strong> Schlosskirche ihr Haupt aufzusetzen!<br />
Für den denkmalgetreuen Wiederaufbau<br />
des Turmes der barocken Kirche in<br />
Buch hat sich deshalb vor einem Jahr ein<br />
gleichnamiger Förderverein gegründet<br />
und kürzlich, im Dezember-BürgerForum<br />
im Restaurant »Il Castello« in Buch, auf<br />
sein Anliegen öffentlich aufmerksam gemacht.<br />
Die zehn Gründer, ein »buntes<br />
Völkchen« von <strong>Bucher</strong> Gewerbetreibenden,<br />
Ärzten, Wissenschaftlern und der<br />
Pfarrerin, wie sie Vereinsmitglied Prof.<br />
Heinz Bielka beschrieb, waren in den vergangenen<br />
Monaten nicht untätig geblieben.<br />
Mittlerweile gibt es knapp 40 Fördermitglieder<br />
(Monatsbeitrag 3 Euro), insgesamt<br />
3 300 Euro Spenden waren bis Anfang<br />
Dezember zusammengekommen. Zwei<br />
Benefikonzerte fanden statt, es gibt enge<br />
Kontakte zur Technischen Fachhochschule<br />
Berlin, ein Architekt kümmert sich bereits<br />
um die Planung des künftig kompletten<br />
Bauwerks, Studenten unterstützen das<br />
Projekt und Gespräche mit Politikern sowie<br />
weiteren potenziellen Förderern liegen<br />
hinter den Mitgliedern des jungen Vereins.<br />
Ein Anfang ist getan.<br />
Prof. Heinz Bielka Cornelia Reuter Peter Reinke Andre Deschan<br />
Es ist ein Riesen-Vorhaben, die <strong>Bucher</strong> Visionäre<br />
schreckt es nicht. »Wenn mir Leute<br />
sagen, ›haben wir nichts Wichtigeres zu<br />
tun, als diesen Turm wieder zu errichten?‹,<br />
dann sage ich denen: ich bin jetzt sechs<br />
Jahre Pfarrerin in Buch. Immer wieder begegne<br />
ich Menschen, die sich an den Turm<br />
erinnern und empfinden – hier fehlt was«,<br />
erklärte Cornelia Reuter. Den Ur-Zustand<br />
wieder herzustellen, sei wegen der kunsthistorischen<br />
Bedeutung sinnvoll. Aber<br />
auch deshalb, weil die in den 60-er und 70er<br />
Jahren in Buch gerissenen Wunden<br />
durch den Wiederaufbau des Turms stellvertretend<br />
Heilung erfahren könnten, gewissermaßen<br />
als Symbol. Besonders entscheidend<br />
für ihre Unterstützung sei aber<br />
die Chance, unterschiedliche Akteure an<br />
einem gemeinsamen Projekt zu verbinden.<br />
»Das kann wirklich Identität bilden!«.<br />
Vereinsvorsitzender Peter Reinke sprach<br />
das wichtigste Thema an: die Finanzierung<br />
des Vorhabens. »Wir brauchen natürlich<br />
Großspender, um das Projekt zu schultern.<br />
Letztlich hilft aber jeder Euro!« Transparenz<br />
sei dem Förderverein wichtig, der sich<br />
in diesem Jahr um ein anerkanntes DZI-<br />
Spendensiegel bewirbt. »Momentan arbeiten<br />
wir an einer Internetpräsenz, die im Februar<br />
fertig sein soll«, so Reinke. Künftig<br />
wird es Kunst-Ausstellungen, Lesungen,<br />
Gespräche, Führungen und andere Veranstaltungen<br />
geben, die das Vorhaben unterstützen.<br />
Über die »Bedeutung der Mitte« für Buch<br />
sprach Prof. Heinz Bielka und gab einen<br />
kurzen Abriss über die Geschichte der<br />
nach den Plänen von Friedrich Wilhelm Di-<br />
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terichs von 1731–1736 errichteten Barockkirche,<br />
deren Turm und Kircheninnenraum<br />
nach einem Bombentreffer am 18.<br />
November 1943 zerstört worden waren<br />
(s. a. »BB« 9/2008).<br />
Der planende Architekt Andre Deschan<br />
stellte seinen »Fahrplan« des Wiederaufbaus<br />
vor und erklärte, »wir wollen ein Zeichen<br />
setzen gegen die betonierten Höhen<br />
des Umfeldes.« Gemeinsam mit der Fachhochschule<br />
sowie dem Büro Tragwerksplanung<br />
Schönow werde der kopflosen Kirche<br />
das Fragmentarische genommen werden.<br />
Momentan seien die Studenten mit der Bestandsaufnahme<br />
beschäftigt. Wichtig sei<br />
eine genaue digitale Darstellung des Bauwerkes<br />
in allen Details (dringend gesucht<br />
sind weiterhin alte Fotos und Zeichnungen,<br />
insbesondere aus der Zeit unmittelbar<br />
nach 1945!). Knackpunkt der Planung ist<br />
die Bewertung der Bausubstanz und die<br />
Klärung der Frage, welche Lasten die durch<br />
die Jahre und die Kriegserschütterung belasteten<br />
Fundamente zu tragen vermögen.<br />
In Kürze erfolgen ein Gesamtkonzept, ein<br />
detailliertes Aufmaß, physikalische und<br />
chemische Untersuchungen, Probebohrungen,<br />
Fundament- und Farbuntersuchungen<br />
und die Erstellung eines Ablaufplans.<br />
Über die zu erwartenden Kosten ließe sich<br />
zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts sagen.<br />
Vorsichtig geschätzt könnte der Kirchenstumpf<br />
in 5 bis 6 Jahren mit einer neuen<br />
Stahl-Holz-Konstruktion versehen sein.<br />
Ein positiver Nebeneffekt wäre außerdem,<br />
dass sich auch die Akustik in der Kirche<br />
verbessern wird. Kristiane Spitz<br />
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Allen Kunden<br />
und Lesern ein<br />
glückliches Jahr<br />
2009!<br />
Es gibt ungezählte Untersuchungen<br />
über die<br />
Sehorgane aller bekannten<br />
Lebewesen. Im Prinzip existiert<br />
nichts, dass, von Menschenaugen<br />
entdeckt, nicht<br />
auch umgehend den Forscherdrang<br />
ihrer Besitzer<br />
mobilisiert. Ganz gleich, ob<br />
es sich um die Augen von<br />
Wasserflöhen, Flundern,<br />
Seekühen, Raubmilben,<br />
Spinnen, Kellerasseln, Elefanten<br />
oder denen der<br />
Blindwühlen handelt, ihren<br />
Besonderheiten wird mit<br />
dem gleichen, leidenschaftlichen<br />
Bedürfnis nach Erkenntnis nachgegangen,<br />
wie den Strukturen fernster<br />
Galaxien.<br />
Zugegeben, es herrscht ein eher mageres<br />
Interesse an den optischen Wahrnehmungen<br />
von Wasserflöhen und Seekühen<br />
(500 bzw. 700 Arbeiten). Bei Spinnen und<br />
Flundern sieht es schon erheblich anders<br />
aus; bei ersteren gibt es ca. 16 000 Treffer<br />
und Flundern kommen immerhin noch<br />
auf ungefähr 5 000.<br />
Bekannt ist, dass sich in den Augen<br />
unterschiedlicher Spezies die Welt unterschiedlich<br />
spiegelt. Die einen sehen nur<br />
ein schwaches Hell-Dunkel, andere dagegen<br />
nur Schwarz-Weiß und es gibt Tierarten,<br />
deren Gesichtsfeld und Sehschärfe<br />
die Möglichkeiten des menschlichen Auges<br />
weit übertreffen. Aber auch was der<br />
Mensch sieht, liegt jeweils im Auge des<br />
individuellen Betrachters oder genauer<br />
formuliert, es entsteht in seinem Gehirn<br />
eine eigene Wirklichkeit.<br />
Trotz unterschiedlicher Wahrnehmungen<br />
des Umfeldes sind die Sinne der einzelnen<br />
Lebewesen so angelegt, dass sie<br />
der jeweiligen Art optimale Überlebensstrategien<br />
ermöglichen.<br />
Mit Ausnahme des Menschen scheint jedes<br />
Tier mit der gegebenen Sicht auf die<br />
Welt zufrieden zu sein. Nur der Mensch<br />
hat ein riesiges technisches Instrumentarium<br />
entwickelt, das ihm einen Blick in<br />
Dimensionen gestattet, die die natürlichen<br />
Möglichkeiten seiner Augen weit<br />
überschreiten. 1990 wurde das Weltraumteleskop<br />
Hubble ins All geschickt<br />
und der Mensch tastet sich mit seiner<br />
Hilfe Millionen Lichtjahre in die Vergangenheit<br />
zurück. Mit einer auf ihm stationierten<br />
Spezialkamera gelang es kürzlich<br />
nach achtjährigen Versuchen zum ersten<br />
Mal einen 25 Lichtjahre (237 500 000 000<br />
km) entfernten Exoplaneten zu fotografieren.<br />
Das Foto beweist keineswegs seine<br />
gegenwärtige Existenz. Wer weiß denn<br />
schon, ob er nicht in der Zwischenzeit<br />
zerborsten ist? Und was wir nach weiteren<br />
25 Lichtjahren über diesen Planeten<br />
eventuell erfahren, ist wiederum Lichtjahre<br />
entfernte Vergangenheit.<br />
Die Entwicklung von Lupe und Mikroskop<br />
vor etwa 350 Jahren machten es<br />
möglich, neben der sichtbaren, auch die<br />
unsichtbare Welt des Mikrokosmos zu<br />
bestaunen und u. a. Bakterien und Viren<br />
auf die Spur zu kommen. Übrigens mit<br />
bemerkenswertem Erfolg für die (nicht<br />
Matthias Köhne,<br />
Pankower Bezirksbürgermeister,<br />
Leiter der Abt. für Finanzen,<br />
Personal und Umwelt antwortet:<br />
wird der insgesamt ca. 330 km<br />
D erzeit<br />
GEDANKEN ZUR ZEIT<br />
Ich sehe was, was du nicht siehst<br />
lange Radfernweg Berlin-Usedom<br />
innerhalb von Berlin bis zur Landesgrenze<br />
nach Brandenburg fertig gestellt. Das<br />
betrifft die jetzt im Bau befindlichen Teilabschnitte<br />
von der Panke über die verlängerte<br />
Straße 5 bis zur Straße 7 (ca. 145 m)<br />
und von der Straße 7 bis zur Landesgrenze<br />
(390 m). Mit dem Bau dieser Teilstücke<br />
wurde Ende Oktober 2008 begonnen, mit<br />
der Fertigstellung ist – sofern die Witterung<br />
dies zulässt – noch im Dezember<br />
2008, spätestens jedoch im Frühjahr 2009<br />
zu rechnen.<br />
Die beiden jetzt im Bau befindlichen Teilstücke<br />
kosten ca. 210 000 Euro. An der<br />
Finanzierung dieser Maßnahme haben<br />
sich die Europäische Union, der Bund<br />
und das Land Berlin beteiligt.<br />
Nach Fertigstellung des Lückenschlusses<br />
nach Brandenburg sind alle Teilstücke,<br />
die in der Verantwortung des Pankower<br />
Amtes für Umwelt und Natur ausgebaut<br />
werden – bzw. in den vorangegangenen<br />
Jahren schon wurden – abgeschlossen.<br />
Mit der Beendigung der Arbeiten für den<br />
Rosemarie Pumb,<br />
ehrenamtliche<br />
»BB«-Mitarbeiterin<br />
nur) menschliche Gesundheit.<br />
Heute, im Zeitalter der Nanowelt,<br />
der Wert entspricht<br />
einem milliardstel Meter<br />
(10 –9 ), werden Systeme mit<br />
einem Durchmesser von weniger<br />
als nur einem tausendstel<br />
eines Menschenhaares<br />
erforscht und genutzt. Inzwischen<br />
werden Größenordnungen<br />
bis 10 –24 (welch<br />
eine irreführende Benennung<br />
für das quadrillionste<br />
Teil eines Meters!) in wissenschaftlichen<br />
Teilbereichen<br />
analysiert.<br />
Medizin und Industrie sind ohne Nanotechnik<br />
nicht mehr vorstellbar. Gleichzeitig<br />
ist die Sicht in diese Sphäre den Augen<br />
und dem Begreifen der allermeisten<br />
Menschen verschlossen und der Umgang,<br />
die Nutzung und Steuerung von<br />
Prozessen im Bereich des Nanokosmos<br />
bleibt Wenigen vorbehalten. Naturgemäß<br />
sind in einer so jungen und hoch spezialisierten<br />
Wissenschaftsdisziplin die künftigen<br />
Folgen heutigen Tuns nicht absehbar.<br />
Bei der explosionsartigen Zunahme<br />
von Daten und Fakten sind weder die<br />
Wissenschaftsfolgeforschung und erst<br />
recht nicht der Einzelne in der Lage, globale<br />
Wirkungen mit annähernd hinreichender<br />
Sicherheit zu beurteilen. Wer<br />
kann in Anbetracht einer derartigen Entgrenzung<br />
und gleichzeitiger Unkenntnis,<br />
Verantwortung für die Zukunft übernehmen?<br />
Der Blick in die Vergangenheit erscheint<br />
wie eine Rückversicherung der eigenen<br />
Existenz. Vielleicht haben aus diesem<br />
Grund historische Themen und Familienforschung<br />
als Form der persönlichen<br />
Standortbestimmung derzeit Hochkonjunktur.<br />
In dem größten Superforschungslabor<br />
der Welt, CERN, will man beispielsweise<br />
dem Urknall auf die Spur kommen und<br />
der Frage nachgehen, warum es den<br />
Menschen eigentlich gibt. Weit mehr als<br />
vier Milliarden Euro wurden in die Anlage<br />
investiert. Bereits 14 Tage nach Inbetriebnahme<br />
musste sie wegen eines Defektes<br />
im Kühlsystem langfristig abgeschaltet<br />
werden. CERN ist ein gutes Beispiel für<br />
große Absichten und mangelnden Überblick.<br />
Die Zeiten, als Sehen und Gesehenwerden<br />
ausschließlich eine Angelegenheit<br />
unserer Augen war, sind absolut vorbei.<br />
Nicht nur Überwachungskameras kontrollieren<br />
unsere Wege. Heutzutage sind<br />
bereits einem einzigen Gen mehr als<br />
10 000 Informationen zu entnehmen. Der<br />
Blick in unseren Körper – bis hin in einzelne<br />
Moleküle – ist mittlerweile selbstverständlich<br />
geworden. Seit jüngstem<br />
versuchen Forscher in bestimmten Hirnarealen<br />
emotionale und rationale Reaktionen<br />
in Echtzeit sichtbar zu machen<br />
und in die Seele eines Menschen zu<br />
sehen. Was können wir im blendenden<br />
Feuerwerk wissenschaftlich-technischer<br />
Ergebnisse überhaupt noch wahrnehmen?<br />
Und – wollen wir es wirklich?<br />
NACHGEFRAGT<br />
Wann wird der Radfernweg<br />
Berlin-Usedom fertig?<br />
Weg über die Pölnitzwiesen und dem<br />
dann gegebenen Anschluss an Röntgental/Brandenburg<br />
ist der Berliner Abschnitt<br />
des Radfernweges Berlin-Usedom<br />
weitgehend fertig gestellt. Nach derzeitigem<br />
Stand kann davon ausgegangen werden,<br />
dass die letzten Baumaßnahmen<br />
einschließlich der Beschilderung zum<br />
Auftakt der Fahrradsaison Ende März/<br />
Anfang April 2009 abgeschlossen sind.<br />
Derzeit befinden sich neben dem Weg<br />
über die Pölnitzwiesen noch zwei Abschnitte<br />
in Berlin-Mitte im Bau, sind aber<br />
bereits weit gediehen.
4 JANUAR 2009<br />
Themen<br />
ENTLANG DER PANKE<br />
Adventstreffen bei der AWO<br />
PANKETAL – Über 160 Mitglieder des<br />
Ortsvereines Zepernick e. V. der Arbeiterwohlfahrt<br />
trafen sich am 9. 12. 2008 mit<br />
ihren Gästen zu ihrer traditionellen und<br />
legendären vorweihnachtlichen Veranstaltung<br />
in der Stadthalle Bernau, um<br />
gemeinsam bei Musik und Tanz einige<br />
frohe Stunden zu erleben. Der Patenkindergarten,<br />
die »Villa Kunterbunt« aus<br />
■ Neues Beratungsangebot<br />
KAROW – Die Verbraucherzentrale Berlin<br />
führt im Bürgeramt Karow, Achillesstr. 53,<br />
jeden letzten Freitag im Monat von 9–12<br />
Uhr eine Energieberatung durch. Das Angebot<br />
umfasst u. a. die Beratung der technischen<br />
Heizkostenabrechnung, die<br />
Energieanwendung im Haushalt sowie<br />
den Einsatz regenerativer Energien. Die<br />
Beratung findet erstmalig am 30. 1. statt,<br />
Unkostenbeitrag jeweils 5 €. Aktuelle Infos<br />
auch über das Callcenter der Pankower<br />
Bürgerämter unter Tel. 9 02 95 22 22<br />
oder im Internet: www.berlin.de/ba-pankow/buergerdienste/buergeramt.html.<br />
■ Buchladen in Panketal<br />
ZEPERNICK – Seit Ende November gibt<br />
es in der Gemeinde Panketal einen Buchladen.<br />
Er eröffnete in der Schönower<br />
Straße in den Räumen der früheren Sparkasse<br />
gleich neben dem neuen Bioladen.<br />
■ Geförderter Rasenplatz<br />
ZEPERNICK – Die Finanzen für den Bau<br />
eines Kunstrasenplatzes in Zepernick<br />
sind gesichert. Ein entsprechender Fördermittelbescheid<br />
des Landessportbundes<br />
liegt, laut Angaben der SG Einheit<br />
Zepernick, vor. Auch die Gemeinde Panketal<br />
und der Barnimer Kreissportbund<br />
haben ihre Förderung des ca. 500 000 €<br />
teuren Platzes zugesagt. Der Verein, in<br />
dem es 13 Fußballmannschaften gibt,<br />
beteiligt sich mit Eigenleistungen. Kunstrasenplätze<br />
gibt es im Niederbarnim bisher<br />
in Bernau und Ahrensfelde.<br />
■ Zwei neue Haltestellen<br />
PANKETAL – Seit dem Fahrplanwechsel<br />
bei der Barnimer Busgesellschaft am 14.<br />
12. 2008 haben sich im Bereich Bernau<br />
und Panketal Änderungen ergeben. Die<br />
Bernauer Stadtlinie 868 verkehrt jetzt<br />
auch am Sonntag entsprechend dem<br />
Samstagsfahrplan. Die Busse fahren ab<br />
8.02 Uhr von der Haltestelle »Bernau,<br />
Merkurstraße« im Stundentakt in Richtung<br />
Haltestelle »Zepernick, Bahnhof«.<br />
Um 8.02 Uhr, 10.02 Uhr, 12.02 Uhr, 14.02<br />
Uhr und 16.02 Uhr besteht darüber hinaus<br />
die Möglichkeit, direkt nach Berlin zu<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Auch die regionalen sozialen Projekte<br />
hatten Ende vergangenen Jahres gezittert.<br />
Neben Albatros e. V. oder Gangway hatten<br />
sich auch Nutzer und Mitarbeiter weiterer<br />
sozialer Projekte in Buch und Karow<br />
an den Protestaktionen beteiligt. Wenn es<br />
sein muss, stehen auch sie in sechs Monaten<br />
»wieder auf der Matte«, haben sie<br />
erklärt. In einem 19-Punkte-Programm<br />
des Bezirksamts gibt es Überlegungen<br />
weiterer Einsparmöglichkeiten. So werden<br />
Ämter zusammengelegt, der Fuhrpark<br />
des Umweltamts verkleinert. Über<br />
die Existenz des Bürgeramts Karow will<br />
der Bezirk erneut nachdenken. Die Musikschule<br />
soll Kosten senken und einen<br />
Standort schließen, Bibliotheken dürfen<br />
keine neuen Bücher anschaffen, Bauvorhaben<br />
stagnieren, der Botanische Volkspark<br />
soll in neue Trägerschaft übergehen<br />
und mehr.<br />
»Die angesetzte vorläufige Haushaltssperre<br />
erschwert die Arbeit in der Musikschule<br />
wie bei jeder Haushaltssperre in<br />
den vergangenen Jahren. Da aber durch<br />
Panketal, erfreute die Senioren mit einem<br />
bunten Programm und die AWO-Singegruppe<br />
stimmte mit weihnachtlichen<br />
Liedern auf die Jahreszeit ein. Das Busunternehmen<br />
Carsten Brust hatte für die<br />
Hin- und Rückfahrt der Senioren zwei<br />
Busse gesponsert und die Gemeinde<br />
Panketal unterstützte die Veranstaltung<br />
finanziell. H. K.<br />
gelangen. Dann nämlich fährt die Linie<br />
868 ab Haltestelle »Zepernick, Bahnhof«<br />
weiter nach Berlin als Linie 900 und 893.<br />
Das Umsteigen ist zu diesen Zeiten also<br />
nicht notwendig. Die Gegenrichtung<br />
wird im Stundentakt ab 7.27 Uhr ab Haltestelle<br />
»Zepernick, Bahnhof« bedient.<br />
Die Abfahrtszeiten der Linie 867 ab Haltestelle<br />
»Zepernick, Bahnhof« erfolgt seit<br />
Mitte Dezember immer 19 Minuten später.<br />
Zudem sind zwei neue Haltestellen<br />
auf dieser Linie eingerichtet worden: »Zepernick,<br />
Kühler Grund (Blankenburger<br />
Straße)« und »Zepernick, Mühle«.<br />
■ Diskussion um Wappen<br />
PANKOW – Nach einigen Querelen um<br />
den Entwurf des Pankower Wappens hat<br />
sich der beauftragte Heraldiker Jörg<br />
Mantzsch während einer Tagung der<br />
Wappenkommission Mitte Dezember<br />
nun doch bereit erklärt, seinen Entwurf<br />
noch einmal zu überarbeiten, dabei eine<br />
Reihe von verabredeten Änderungswünschen<br />
umzusetzen sowie erneut entsprechende<br />
Varianten vorzulegen. »Bei Vorliegen<br />
eines breit getragenen Ergebnisses«,<br />
so Dr. Michail Nelken, Bezirksstadtrat für<br />
Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung,<br />
will er eine Beschlussfassung im Bezirksamt<br />
zur Genehmigung des Wappens herbeiführen.<br />
■ Bürgerbeteiligung<br />
PANKOW – Zum Entwurf der bezirklichen<br />
Investitionsplanung 2009–2013,<br />
der jetzt vom Bezirksamt Pankow erarbeitet<br />
wurde, können Interessierte ihre<br />
Vorschläge und Anregungen einreichen.<br />
Während die Maßnahmen für 2009 bereits<br />
verplant sind und für 2010/2011<br />
wegen der Sparauflagen keine Investitionsmittel<br />
eingesetzt werden können,<br />
lassen sich die Ausgaben für 2012/2013<br />
noch beeinflussen. Dem Bezirk stehen<br />
für diese Investitionen jährlich 6.942.000<br />
Euro zur Verfügung. Alle Informationen<br />
und Unterlagen gibt es im Internet unter<br />
www.berlin.de/pankow . Infos unter Tel.<br />
9 02 95 27 24. Interessierte Bürger sind gebeten,<br />
ihre Vorschläge bis zum 20. 1. einzureichen.<br />
Die BVV wird dann am 28. 1.<br />
endgültig entscheiden.<br />
Haushaltssperre!<br />
eine Einigung des Bürgermeisters Köhne<br />
mit der Senatsfinanzverwaltung der derzeitige<br />
Stand der Honorarmittel für unsere<br />
Lehrkräfte nicht eingeschränkt wird, sind<br />
auch die Schülerplätze gesichert«, erklärte<br />
Chris Berghäuser, der im Bezirksamt für<br />
die Musikschule »Béla Bartók«, die eine<br />
Außenstelle in Buch unterhält, zuständig<br />
ist. »Trotzdem bleibt die Sorge, dass die<br />
noch zu erbringenden Einsparungen des<br />
Bezirkes nicht unsere Musikschule außen<br />
vor lassen werden. Dann könnte sich die<br />
Situation zum Negativen wenden.«<br />
Die Stadtteilbibliothek Buch-Karow hat<br />
die Information erhalten, dass in diesem<br />
Jahr kein Geld für den Neukauf von Literatur<br />
vorhanden ist. Damit will der Bezirk<br />
insgesamt 350 000 Euro einsparen. Die<br />
löblichen Bemühungen des Fördervereins,<br />
der die Bibliothek Buch unterstützt,<br />
nehmen sich auf diesem Hintergrund<br />
eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein<br />
aus. 2008 sammelte der Verein 460 Euro<br />
Spendengelder, um die Bibliothek beim<br />
Neuerwerb von Literatur zu unterstützen.<br />
Kristiane Spitz<br />
FOTOS: HAYEK (3), PRIVAT<br />
Viele kennen die Hobrechtsfelder Chaussee –<br />
spätestens dann, wenn sie auf dem Weg von<br />
oder zur Autobahn dort in einem Stau gestanden<br />
haben. Und wohin die ungefähr führt, weiß<br />
man auch. Also wirklich verborgen ist Hobrechtsfelde<br />
nicht. Und dann die Rieselfelder –<br />
was soll daran reizvoll sein? Außerdem was hat<br />
das mit Panketal zu tun? Diese Frage trifft das<br />
Problem von Hobrechtsfelde im Kern: Die Häuser<br />
– und da gibt es ein paar – gehören ebenso<br />
wie die meisten Grundstücke einer Berliner<br />
Wohnungsbaugesellschaft. Das ganze Gebiet<br />
gehört zum Ortsteil Zepernick und damit zur<br />
Gemeinde Panketal. Auch manchem Panketaler<br />
ist dies kaum bewusst, weil das ja »jwd« oder<br />
besser »jwh« – janz weit hinten – liegt, also doch<br />
irgendwie verborgen.<br />
Der Gedanke daran, dass die ehemaligen<br />
Darminhalte der Berliner fein und gleichmäßig<br />
in der Luft versprüht wurden, erweckt ein eher<br />
ambivalentes Bauchgefühl beim Besucher. Die<br />
typischen Formationen einer Eiszeitlandschaft<br />
sind dagegen schon eher reizvoll. Die beginnenden<br />
Waldpflanzungen nach den Rieselfeldern<br />
verführen nicht nur die Kinder des Waldkindergartens,<br />
sondern auch viele Erwachsene zu ausgedehnten<br />
Spaziergängen. Und neben dem<br />
neuen Hochseilklettergarten gibt es den denkmalgeschützten<br />
Kornspeicher.<br />
Verborgene Zukunft<br />
In der sehr informativen Festschrift anlässlich<br />
des 100-jährigen Jubiläums im Jahre 2006 findet<br />
der Leser viel Interessantes über die Landschaft<br />
und die Geschichte. Beiträge über das Stadtgut<br />
Hobrechtsfelde, die Hobrechtsfelder Wirtschaftsbahn<br />
und natürlich über die verschiedenen<br />
Aspekte der Stadthygiene von James Hobrecht<br />
sind ausgesprochen lesenswert – einige<br />
Exemplare der Broschüre sind im Rathaus Panketal<br />
noch vorhanden und gegen eine geringe<br />
Gebühr erhältlich. Das segensreiche Wirken von<br />
James Hobrecht hat für Berlin zu einem ausge-<br />
DIE VERBORGENEN REIZE VON PANKETAL<br />
Blick nach Hobrechtsfelde:<br />
Montessori-Waldkindergarten<br />
ist voll ausgebucht<br />
Täglich Natur pur<br />
zeichneten Kanalisationssystem (Radialsystem)<br />
und für die Natur außerhalb von Berlin zur Fäkalienberieselung<br />
geführt. Diese letztgenannte<br />
Maßnahme wird – gottlob – nicht mehr praktiziert<br />
und man hat mit recht gutem Erfolg seit<br />
mehr als 20 Jahren die Region saniert und längerfristige<br />
Nutzungskonzepte entwickelt.<br />
Das wirklich Verborgene an Hobrechtsfelde ist<br />
die Zukunft. Diese hat in Ansätzen schon mehrmals<br />
begonnen: z. B. mit dem Hochseilklettergarten<br />
– da sollte noch ein Tagungsgebäude mit<br />
Unterkunftsmöglichkeiten angebaut werden.<br />
Und beim Kornspeicher wollte man (Klein-)Tiere<br />
züchten. Für den Kornspeicher selbst gab es<br />
mehrere unterschiedliche Pläne, die aber – bisher<br />
– an der ungünstigen Raumhöhe und der Finanzierung<br />
eines Umbaus scheiterten.<br />
Ein großes Problem bei der Zukunftsplanung ist<br />
die Tatsache, dass das alles »Berlin« gehört.<br />
Doch jetzt scheint es ernst zu werden: Die Wohnungsbaugenossenschaft<br />
Hobrechtsfelde (33<br />
Mitglieder von insgesamt 77 Haushalten) will<br />
Gelände und Gebäude von der GESOBAU abkaufen.<br />
Uwe Klaus, ein Mitglied des Vorstandes der<br />
neuen Genossenschaft, hat schon mal fünf Ziegen,<br />
acht Schafe und drei Pferde zur Landschaftspflege<br />
auf einem Gebiet angesiedelt, das<br />
früher ein illegaler Müllabladeplatz war. Und<br />
ein Storchennest hat er auch gebaut – mögliche<br />
»Mieter« haben sich das Projekt schon angesehen,<br />
so dass in diesem Jahr mit einer Einmietung<br />
zu rechnen ist.<br />
Gleich daneben befindet sich der Waldkindergarten,<br />
der im Oktober 2005 vom Eltern-Pädagogen-Verein<br />
Montessori-Waldkindergarten<br />
Birkenbäumchen e. V. gegründet wurde. Birthe<br />
Riesbeck, die stellvertretende Leiterin erzählt,<br />
dass sie mit sieben Kindern begonnen hatten;<br />
jetzt ist mit 41 die volle Kapazität erreicht und<br />
man ist bis 2010 ausgebucht. Kinder ab zwei<br />
Jahren kommen zu den »Raupen« und wechseln<br />
dann langsam zu den »Schmetterlingen« (etwa<br />
ein aktivieren. »›Freudbetont, ergebnisorientiert<br />
und verlässlich‹ ist unser Motto«,erklärt der Vorsitzende<br />
Ralf Hamann. »Wir möchten niemanden<br />
ausgrenzen, der bei uns mitarbeiten will.<br />
Auch die Geselligkeit wird nicht zu kurz kommen!«<br />
Menschen mit Karriereabsichten und<br />
Parteiambitionen seien hier eher fehl am Platz.<br />
Zukunftsorientiert wollen sich die neuen Mitglieder<br />
für das Fortkommen Panketals als eine<br />
lebendige Gemeinde einsetzen.<br />
ab vier Jahren). »Mehr investieren müssen die<br />
Eltern bei uns schon«, meint Birthe Riesbeck,<br />
während sie mir die Garderobe zeigt: Hier finden<br />
sich nicht nur im Winter die »Matschjacken«,<br />
daneben der Platz für die Schuhe und<br />
ein Extraraum für die Rucksäcke. »Aber das machen<br />
die Eltern gern mit.« Voll Stolz berichtet<br />
sie, dass die Kinder vergleichsweise kaum Infekte<br />
haben und dass manche Familie ihre »Allergiker«<br />
extra hierher schickt, weil es ihnen<br />
dann besser geht. Auch sonst ist einiges anders<br />
als in anderen Kindergärten. Der Bewegungsraum<br />
ist hier der Ausruhraum – schließlich ist<br />
man den ganzen Tag unterwegs. Die Küche ist<br />
eher klein. »Das Selbst-Kochen ist leider noch<br />
ein Traum …«<br />
Treffpunkt Kletterbaum<br />
Fünf Tage in der Woche geht es um 8 Uhr los,<br />
wer es so früh nicht schafft, der kann bis 9 Uhr<br />
zum Kletterbaum nachkommen. Dort gibt es<br />
dann das zweite Frühstück. Während Birthe<br />
Riesbeck mit mir über einen befahrbaren Weg,<br />
vorbei am Storchennest zum Frühstücksplatz<br />
wandert, werden wir von mehreren Autos überholt<br />
und es winken überall Kinder heraus. Auf<br />
dem Platz vor dem Kletterbaum werden wir von<br />
Anja Gehrke, der Leiterin der Einrichtung begrüßt.<br />
Sie zeigt Fotos »ihrer Kinder« und beschreibt<br />
den alltäglichen Tagesablauf. »Die Kinder<br />
können auch bestimmen, wohin sie<br />
wollen.« Den Plätzen, die sie sich auserkoren<br />
haben, wurden Namen gegeben. So gibt es den<br />
Balancier- und einen Rutschbaum (da ist die<br />
Rinde abgegangen), einen Strand (Sand ohne<br />
Wasser) oder den Bootsplatz (bei den »Steinen<br />
ohne Grenzen«). Und überhaupt, auch die<br />
Kunstwerke werden reichlich »genutzt«.<br />
Wenn das Verborgene von Hobrechtsfelde die<br />
Zukunft ist, dann ist der Montessori-Waldkindergarten<br />
ein besonderer Reiz, schon deshalb,<br />
weil Kinder an sich unsere Zukunft sind.<br />
Hubert Hayek<br />
»Bürgerverein Panketal« gegründet<br />
Am 9. 11. 2008 wurde in Panketal der »Bürgerverein<br />
Panketal« gegründet. Zweck des<br />
Vereins ist die Förderung der Heimatpflege und<br />
Heimatkunde, die Aktivierung bürgerlichen Engagements<br />
zu Gunsten gemeinnütziger Zwecke<br />
sowie die Mitwirkung bei der Lösung kommunaler<br />
Probleme. Das Leben in Panketal soll –<br />
ohne parteipolitische und konfessionelle Bindung<br />
– attraktiver gestaltet werden. Der Bürgerverein<br />
will Kontakte zur Bildung eines Netzwerks<br />
in Panketal aufbauen, das positive<br />
Impulse für das Lebensumfeld gibt. Darunter<br />
verstehen die Mitglieder Verbesserungen im Bereich<br />
der Verkehrswege oder die Errichtung und<br />
Pflege von Gemeinschaftseinrichtungen für alle<br />
Generationen, besonders für Heranwachsende<br />
und junge Erwachsene. Denkmalschutz und<br />
Denkmalpflege sowie die Entwicklung kultureller<br />
Aktivitäten sind weitere Ziele. Dabei steht die<br />
Zusammenarbeit mit allen Panketaler Vereinen<br />
im Vordergrund.<br />
Fernziel ist die Entwicklung, der Aufbau und die<br />
Erhaltung eines »Bürgerhauses« in Panketal. Es<br />
soll als gemeinnützige Kontakt- und Begegnungsstätte<br />
für alle Generationen dienen. Alle<br />
engagierten Panketaler möchte der Bürgerver-<br />
Für das nächste Jahr sind schon einige Veranstaltungen<br />
geplant. »Rund um den Wein« geht<br />
es am 31. 1. ab 18.30 Uhr in den Räumen der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Zepernick. Dort findet<br />
auch am 21. 2. um 18.11 Uhr der 2. Panketaler<br />
Jeckenball der Zepernicker Wehr in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bürgerverein Panketal statt. Die<br />
Anmeldungen für diese Veranstaltungen erfolgen<br />
über Tel. 94 39 95 28 oder E-Mail: Buergerverein-Panketal@t-online.de.<br />
Silke Braun
des Monats<br />
Bläser-Exoten<br />
Den Karower Posaunenchor gibt es mittlerweile seit 25 Jahren KAROW – Die neu gegründe-<br />
Würde – und könnte – man eine Basstuba<br />
»auswickeln«, erreichte man<br />
eine Länge von 5,20 m, selbst eine normale<br />
B-Trompete wäre »ausgerollt« noch 1,30 m<br />
lang. Wer auf Blasinstrumenten spielen<br />
will, muss also einiges von Atem- und Blastechniken<br />
wissen, ehe er »richtige« Töne –<br />
Naturtöne wie der Experte sagt – hervorbringen<br />
kann. »Das kann jeder schaffen.<br />
Meine Schüler lernen gleich zu Beginn<br />
innerhalb von nur einer Stunde zwei Naturtöne<br />
zu blasen; nimmt man die Ventile<br />
dazu, kann man schon die Zwischentöne<br />
spielen. Entscheidend ist, wie man es vermittelt.«<br />
Siegfried Hartmann, der Leiter<br />
des Karower Posaunenchores, scheint das<br />
besonders gut hinzubekommen. »Man<br />
freut sich, wenn Chormitglieder, die bei<br />
mir spielen gelernt haben, von anderen bewundernd<br />
gefragt werden, bei welchem<br />
›Professor‹ sie denn Unterricht gehabt hätten.<br />
Diejenigen, die drei Jahre und länger<br />
ihr Instrument spielen, blasen schon jede<br />
Musik bei uns mit«, erklärt der 47-Jährige.<br />
Viele junge Bläser<br />
Der lebhafte, freundliche Mann leitet einen<br />
Posaunenchor, der deutlich aus dem üblichen<br />
Rahmen fällt. Nicht nur, dass der Altersdurchschnitt<br />
der Hobby-Musiker unter<br />
20 liegt, auch das Repertoire ist vergleichsweise<br />
»jung«. Natürlich spielen sie klassische<br />
Stücke – aber auch Jazz, Blues oder<br />
Gospel bis hin zum Pop. »Damit sind wir so<br />
etwas wie Exoten unter den Posaunenchören«,<br />
glaubt Hartmann. Fünf große Bläsermusiken<br />
bestreiten die 28 Bläser, die zwischen<br />
7 und 57 Jahre alt sind, jedes Jahr in<br />
der Karower Kirche. Hinzu kommen Auftritte<br />
bei normalen Gottesdiensten und allen<br />
großen kirchlichen Feiertagen. Aber<br />
auch Gastkonzerte in anderen Kirchen, im<br />
Freien oder in Altersheimen nehmen die<br />
Bläser gern an. In der St. Marienkirche in<br />
Berlin-Mitte treten sie gemeinsam mit ein<br />
paar hundert Bläsern zur traditionellen<br />
Weihnachtsmusik auf. Indiz ihrer Qualität<br />
sind auch die mittlerweile drei CDs – von<br />
Weihnachtsmusik bis (geistliche) Volkslieder<br />
– die u. a. mit den Karower Bläsern<br />
eingespielt wurden. Mitwirkung in Rundfunk-<br />
und Fernsehsendungen liegen hinter<br />
ihnen.<br />
25 Jahre besteht jetzt der Posaunenchor,<br />
der – wie der eine oder andere vielleicht<br />
Etwa alle acht Wochen trifft sich die<br />
Arbeitsgruppe »Freunde des HAN«<br />
(Hospital Alemán Nicaraguense = Deutsch-<br />
Nikaraguanisches Krankenhaus) im Kaffeehaus<br />
Madlen in Röntgental, um über<br />
den Fortgang des Projektes zum Aufbau einer<br />
Intensivtherapiestation (ITS) im HAN<br />
in Managua/Nikaragua zu beraten und die<br />
nächsten Aufgaben abzustimmen (s. a.<br />
»BB« 8/’08: Bericht über das Praktikum von<br />
Susanna Christen als Schwesternschülerin).<br />
Das Projekt nahm seinen Anfang, als sich<br />
im Januar 2005 anlässlich des 20-jährigen<br />
Bestehens des Krankenhauses ehemalige<br />
deutsche Mitarbeiter im HAN trafen, die in<br />
den Jahren von 1985 bis 1990 dort gearbeitet<br />
hatten. Wir tauschten damals mit den<br />
nikaraguanischen Mitarbeitern des HAN<br />
Erfahrungen aus und erfuhren von ihnen<br />
viel über die aktuelle Situation. Die Fertigteilhäuser<br />
aus DDR-Zeiten dienten dem<br />
HAN immer noch als Stationen mit über<br />
200 Betten und waren inzwischen in<br />
schlechtem baulichen Zustand. Aber eine<br />
große Entbindungsstation, ein OP-Trakt,<br />
eine Apotheke, ein Labor und ein Lehrgebäude<br />
mit einem Hörsaal waren schon neu<br />
errichtet worden, und das Krankenhaus erfreute<br />
sich auch weiterhin eines großen<br />
Zuspruchs, insbesondere bei den Bewohnern<br />
der ca. eine halbe Million Einwohner<br />
zählenden benachbarten ärmsten Wohn-<br />
FOTOS: KAMINSKY, PRIVAT (2)<br />
meint – nicht nur aus Posaunen besteht.<br />
»Die meisten Instrumente sind keine Posaunen.<br />
Wir haben vor allem Trompeten<br />
und Flügelhörner, Waldhörner, Bassposaunen,<br />
Tenorhörner, Tuben«, erklärt Hartmann.<br />
Die traditionelle Bezeichnung ist biblischer<br />
Natur. Man denke nur an die<br />
Posaunen blasenden Erzengel oder die<br />
durch die Posaunen (Schofaren) vor Jericho<br />
eingestürzten Mauern der Stadt. Posaune<br />
steht bis heute als Bild auch für die<br />
anderen Blechblasinstrumente.<br />
Ausbildung in einer Hand<br />
Siegfried Hartmanns Kindheit, ja nahezu<br />
sein ganzes Leben ist von Blasinstrumenten<br />
begleitet worden. Die Trompete ist sozusagen<br />
sein Ur-Instrument, doch spielen<br />
kann er auch andere. Der Vater, die<br />
Schwestern, Onkel und Cousins, sie alle<br />
haben geblasen oder tun es noch immer.<br />
»Ohne geht’s nicht. Es gehört unbedingt zu<br />
meinem Leben«, erklärt der Schwanebecker<br />
Unternehmer. Auch die Ausbildung<br />
von Neuanfängern bereite ihm Freude. Es<br />
sei ein Stück weit Selbstbestätigung zu sehen,<br />
wie aus ihnen gute oder sehr gute Bläser<br />
werden. »Mein Vater, der 2004 verstorben<br />
ist, und ich, wir haben über 100 Bläser<br />
Eine ITS für Managua<br />
Regionale Unterstützergruppe trifft sich regelmäßig in Röntgental<br />
viertel Managuas. Was allerdings für dieses<br />
Krankenhaus fehlte und dringend gebraucht<br />
wurde, war eine Intensivstation.<br />
Wir gründeten die Arbeitsgruppe »Freunde<br />
des HAN« und fanden beim Förderkreis Lateinamerika<br />
des Solidaritätsdienstes international<br />
e. V. (SODI), einer anerkannten<br />
gemeinnützigen Hilfsorganisation für Entwicklungsländer,<br />
Unterstützung und die<br />
Logistik für die anspruchsvolle Aufgabe, eine<br />
ITS im HAN einzurichten. Wir begannen<br />
Spendengelder und Sachgüter für dieses<br />
Projekt einzuwerben, brachten einen bilateralen<br />
Vertrag mit dem Krankenhaus und<br />
anderen offiziellen Institutionen in Nikaragua<br />
zum Abschluss und trieben die Planungen<br />
voran. Dank der Aktivitäten eines<br />
Anästhesisten unserer Gruppe stehen inzwischen<br />
Geräte und Verbrauchsmaterialien<br />
im Wert von über 150 000 € bereit. Die<br />
Spezialbetten, Überwachungsmonitore,<br />
Beatmungsgeräte, Bronchoskope, ein Laborautomat<br />
zur Bestimmung der Blutgase,<br />
ein Ultraschallgerät, ein transportables<br />
Röntgengerät und mehr wurden von vielen<br />
Firmen, einiges auch vom HELIOS-Klinikum<br />
Berlin-Buch und von der Medizinischen<br />
Akademie Dresden, gespendet. Die<br />
Geräte sind teils neuwertig und teils gebraucht,<br />
aber alle in sehr gutem Zustand.<br />
Dank unserer Aktion erhielt das HAN auch<br />
Unterstützung von nikaraguanischer Seite<br />
ausgebildet.« Dreimal in der Woche finden<br />
Proben und Unterricht statt. Etwa zehn<br />
Stunden in der Woche gibt Siegfried Hartmann<br />
seine musikalischen Kenntnisse ehrenamtlich<br />
weiter. »Die Ausbildung ist bei<br />
uns kostenlos aber hoffentlich nicht umsonst«,<br />
lächelt er. Es funktioniert. »Gänzlich<br />
unbegabt ist niemand«, weiß er. »90<br />
Prozent des musikalischen Könnens ist<br />
Üben und Fleiß, der Rest Begabung«.<br />
Arnold Hartmann, der Vater, hatte 1953<br />
den Schwanebecker Posaunenchor gegründet.<br />
Auch heute noch spielt ein Teil<br />
der Verwandtschaft – die Familie Korbicki –<br />
in dieser Bläsergruppe. Im Sommer 1983<br />
beschlossen die Hartmanns – Vater, Sohn<br />
und zwei Töchter – sowie ein weiterer Bläser<br />
einen neuen Chor aufzumachen. Und<br />
da das benachbarte Karow keinen Posaunenchor<br />
besaß und die dortige Gemeinde<br />
offen für sie war, solange es nichts kosten<br />
würde, gab es bereits im Herbst ein richtiges<br />
Gründungskonzert in der Kirche in Alt-<br />
Karow. Das Geld für Noten, Leihinstrumente,<br />
Reparaturen spielen sie selbst ein.<br />
Es kommt großenteils über Kollekten zusammen.<br />
»Solange ich kann und man mich<br />
lässt, mache ich weiter«, verspricht Siegfried<br />
Hartmann. Kristiane Spitz<br />
und so wurde im Herbst ’08 mit dem Bau<br />
eines ITS-Traktes für sechs Betten und zusätzliche<br />
Funktionsräume begonnen. Hurrikanschäden<br />
und Überschwemmungen<br />
sowie politische Turbulenzen nach den Regionalwahlen<br />
in Managua verzögerten die<br />
Fertigstellung. Die für Januar 2009 vorgesehene<br />
Versendung des Schiffscontainers mit<br />
den Geräten und Materialien für die ITS<br />
sowie zusätzlich bereit gestellte Spendenartikel<br />
wie Bettwäsche, Berufsbekleidung,<br />
Baby- und Kindersachen, muss noch einmal<br />
etwas aufgeschoben werden.<br />
Für die Abwicklung der Zollformalitäten in<br />
Nikaragua hat uns die nikaraguanische<br />
Botschaft mit einer Petition an das Gesundheitsministerium<br />
Nikaraguas unterstützt,<br />
das uns daraufhin zugesagt hat, dass<br />
der Container mit der wertvollen Fracht<br />
auf direktem Weg ins HAN gelangen wird.<br />
Für die Einrichtung der ITS werden Mitarbeiter<br />
unserer Gruppe vor Ort sein, um die<br />
nikaraguanischen Kollegen bei der Inbetriebnahme<br />
einzuarbeiten.<br />
Noch ist es nötig, die Fracht durch Verbrauchsmaterialien<br />
wie z. B. Spritzen, Spezialkanülen,<br />
Infusionsleitungen u. a. m. zu<br />
ergänzen und wir hoffen dafür noch auf<br />
Spenden. (Solidaritätsdienst-international<br />
e.V., Kto-Nr. 10 20 100 bei der Bank für<br />
Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00, Kennwort<br />
»Hospital Managua«). Auch für Einsätze<br />
vor Ort werden noch interessierte<br />
Ärzte, Physiotherapeuten und Pflegekräfte<br />
gesucht, um den deutsch-nikaraguanischen<br />
Austausch im HAN fortzusetzen.<br />
Vorraussetzung sind allerdings Spanisch-<br />
Kenntnisse und eine Selbstfinanzierung.<br />
Ansprechpartnerin ist Karen Heinrich, Tel.<br />
5 55 83 28. Dr. Jutta Dörffel,<br />
Mitglied der »Freunde des HAN«<br />
ENTLANG DER PANKE<br />
■ Treff »Punkt« geschlossen<br />
BUCH – Am 20. 12. fand im Generationstreff<br />
»Punkt« in der Friedrich-Richter-Str.<br />
10 in Buch ein Abschluss-Brunch statt.<br />
Das Projekt wurde im Dezember beendet.<br />
Über eine eventuelle Fortsetzung<br />
wollen ehrenamtliche Mitstreiter im Januar<br />
diskutieren.<br />
■ Ehrenpreis für Ehrenamt<br />
KAROW – Die Bezirksverordnetenversammlung<br />
(BVV) Pankow verlieh zum 7.<br />
Mal den Preis für ehrenamtlich Tätige. Eine<br />
Jury, bestehend aus VertreterInnen der<br />
in der BVV arbeitenden Fraktionen, hatte<br />
die eingegangenen Vorschläge gesichtet,<br />
bewertet und über die Ehrungen entschieden.<br />
Mit dem Ehrenpreis des Ehrenamtes<br />
2008 wurden u. a. auch Sabine<br />
Geisler, Kerstin Dreßler, Sylvia Lorenz<br />
und Jörg Maage für ihr Engagement im<br />
Förderverein der Karower »Grundschule<br />
im Panketal«, Achillesstraße 31, ausgezeichnet.<br />
■ Reisen an die See<br />
BUCH – Die »Initiative Buch« im Club<br />
»Der Alte«, Wiltbergstraße 27, vermittelt<br />
auch in diesem Jahr wieder Reisen an die<br />
polnische Ostseeküste nach Lukecin. Informationen<br />
über die ab April durchgeführten<br />
Reisen erhalten Interessierte<br />
donnerstags von 14 bis 16 Uhr im »Alten«<br />
am S-Bahnhof Buch. Außerhalb dieser<br />
Zeit auch telefonisch bei Frau Kreißig unter<br />
9 49 63 37. Besondere Höhepunkte:<br />
Pfingsten an der Ostseeküste vom 29. 5.<br />
bis 5. 6. für 229 Euro (mit eigener Anreise),<br />
mit Vollpension und kulturellem Programm;<br />
Badeurlaub an der Ostsee vom 6.<br />
6. bis 10. 6. für 399 Euro inklusive Hinund<br />
Rückfahrt im modernen Reisebus,<br />
Vollpension und touristischem Programm<br />
vor Ort.<br />
JANUAR 2009<br />
Öffentliche Bürgerversammlung<br />
teMieterinteressengemeinschaft lädt gemeinsam mit<br />
dem Vorsitzenden des Petitionsausschusses<br />
des Abgeordnetenhauses<br />
von Berlin,<br />
Ralf Hillenberg, zu einer weiteren<br />
öffentlichen Bürgerversammlung<br />
ein. Termin ist der<br />
14. 1., 19 Uhr, in der Robert-<br />
Havemann-Oberschule (Aula),<br />
Achillesstraße 79.<br />
Schwerpunkt der Versammlung<br />
wird die Vorstellung der<br />
Betriebskostenauswertung<br />
2007 sein. Im Vorfeld waren<br />
die Karower Bürger aufgerufen,<br />
Kopien ihrer Abrechnungen<br />
an die Mieterinteressengemeinschaft<br />
Karow bzw. an Ralf Hillenberg zu senden,<br />
um Aussagen hiesiger Betriebskostenpositionen<br />
im Vergleich zu Berliner und<br />
bundesdeutschen Durchschnittswerten<br />
treffen zu können. »Besonders auffällig«,<br />
so Hillenberg, »waren die zuletzt gestiegenen<br />
Warmwasser- und Heizungskosten«,<br />
Ralf Hillenberg,<br />
Vorsitzender des<br />
Petitionsausschusses<br />
des Abgeordnetenhauses<br />
Berlin<br />
5<br />
die Anlass zu einer vergleichenden<br />
Untersuchung gegeben<br />
hätten. Auf eine<br />
Anfrage an alle Vermietungsgesellschaften<br />
bezüglich<br />
ihres jeweiligen durchschnittlichenBetriebskostenergebnisses,<br />
hätten einzig<br />
GESOBAU und allod Auskunft<br />
erteilt, erklärt Hillenberg.<br />
ARWOBAU habe bis<br />
Ende Dezember nicht geantwortet<br />
und Optima eine Zusammenarbeit<br />
abgelehnt.<br />
Zweiter Tagesordnungspunkt<br />
ist ein Vortrag von Dipl.-Ing.<br />
Christian Böhler zum Thema<br />
»Schimmelbildung – Ursachen<br />
und Lösungen«. Karower Bürger hatten<br />
sich im Vorfeld vermehrt über die<br />
Bildung von Schimmel in ihren Wohnungen<br />
beschwert.<br />
Neben den genannten Vermietungsgesellschaften,<br />
sind zudem der Berliner Mieterverein<br />
sowie der Spandauer Mieterverein<br />
e. V. eingeladen.<br />
■ Nikolaustag im Dampfzug<br />
BUCH – Am 6. 12. erfüllte der Verein »Kinderlächeln«,<br />
Förderverein für krebskranke<br />
Kinder Berlin Buch e. V., 30 krebserkrankten<br />
Kindern einen Herzenswunsch.<br />
Einmal mit allen kranken Kindern etwas<br />
unternehmen, hatte sich die kleine an<br />
Leukämie erkrankte Jessica gewünscht.<br />
Und so hatte der Verein für den Nikolaustag<br />
eine besondere Idee: ein historischer<br />
Dampfzug für die Kinder und Familien<br />
wurde geordert. Mit einem Bus wurden<br />
die ca. 120 Kinder und ihre Familien von<br />
der Kinderklinik in Buch abgeholt. Vom<br />
Bhf Gesundbrunnen brachen sie dann im<br />
historischen Dampfzug zur Fahrt auf.<br />
■ Bürgersprechstunden<br />
PANKOW – Bezirksbürgermeister Matthias<br />
Köhne am 6. 1., 16–18 Uhr im Rathaus<br />
Pankow, Breite Str. 24A-26. Anmeldung<br />
unter Tel. 9 02 95 23 01.<br />
Bezirksstadtrat für Bürgerdienste u. Wohnen,<br />
Martin Federlein, am 7. 1., 16–18<br />
Uhr im Rathaus Pankow, Breite Str. 24A-<br />
26, R 235. Anmeldung: Tel. 9 02 95 22 61.<br />
Bezirksstadträtin für Jugend und Immobilien,<br />
Christine Keil, am 15. 1., 16–18<br />
Uhr im ehemaligen Rathaus Weißensee,<br />
Berliner Allee 252–260, Raum 116.<br />
Anmeldung unter 9 02 95 73 01.<br />
■ Rentensprechstunden<br />
BUCH – Im Januar führt Dietrich Schneider,<br />
Versichertenberater der Deutschen<br />
Rentenversicherung Bund, seine Sprechstunden<br />
am Samstag, dem 10. und 24. 1.,<br />
ab 8 Uhr im Gesindehaus Buch, Alt-Buch<br />
51, durch. Terminvereinbarung unter<br />
Tel. 96 20 73 41 oder 0170/8 11 93 55.<br />
Sabine Michael, Versichertenälteste der<br />
Deutschen Rentenversicherung Berlin-<br />
Brandenburg, führt ihre Sprechstunde<br />
am 6. 1., 16–18 Uhr, in der Frauenberatung<br />
»BerTa«, Karower Str. 6, durch.<br />
»BB« GRATULIERT…<br />
… den <strong>Bucher</strong> Jubilaren Gerda Fasinski, Annemarie Fey, Willi Hübner, Jean König,<br />
Kurt Klein, Ingeborg Muth und Ruth Reuter zum 80., Wanda König zum 85.,<br />
Heinz Koszewski, Lucie Ludwig und Martha Topel zum 90., Ilse Seefeldt zum<br />
92., Charlotte Czarnecki und Veronika Gorzny zum 93., Klara Linke zum 94.,<br />
Wally Schneider zum 97., Elsa Freitag und Karl Kampa zum 98. sowie Elise Ehleben<br />
zum 100. (!) und Hildegard Wollgramm zum 102. (!). Geburtstag.<br />
Auch die Sozialkommission Buch gratuliert herzlich!<br />
… den Panketaler Jubilaren Siegfried Blüthgen, Erika Böge, Irma Feller, Ursula<br />
Förster, Katharina Kolasius, Günter Klaffke, Elisabeth Prelop, Ingeborg Schneider,<br />
Hans Weyer und Bruno Wolff zum 80., Horstsiegfried Hahn, Hertha Kuropka,<br />
Lieselotte Podjaski, Karl Schuur und Ingeborg Schwendtke zum 85., Ferdinand<br />
Freiheit und Hildegard Kühn zum 90., Leonie Böhlke zum 91., Charlotte<br />
Wunsch zum 92., Else Collin und Karl Resetka zum 93., Erna Schulz zum 94.,<br />
Frieda Wendler zum 95., Irmgard Olszynski zum 96., Martha Gehrmann zum<br />
98., Anna-Marie Schmidt zum 99.sowie Martha Janetzki zum 101.(!) Geburtstag!
6 JANUAR 2009<br />
Im Gespräch<br />
BB-GERICHTSBERICHT<br />
Kaltblütige Tat aus Langeweile<br />
Von Dieter Heidtmann<br />
Es war Sonntag, der 18. Mai 2008. Enrico<br />
K. (20) und Dennis G. (23) trafen<br />
sich gegen 17 Uhr am S-Bahnhof Buch.<br />
Sie wollten zu einem Kumpel zum Geburtstag.<br />
Dennis G. erinnert sich: »Ich<br />
hatte zwei Büchsen Bier getrunken. Uns<br />
fiel auf, dass wir kein Geschenk dabei<br />
hatten.« Bei einem anderen Freund holten<br />
sie sich Werkzeug. Sie kamen schließlich<br />
an einer Kita in Buch vorbei, schnitten<br />
mit dem Seitenschneider den Maschendraht-Zaun<br />
auf und montierten die<br />
3 cm breite und ca. 9,30 m lange Schaukel-Kette<br />
ab. In einer Bahngleis-Unterführung<br />
befestigten sie einen gefundenen<br />
Stahlwinkel am Ende der Kette.<br />
Damit gingen sie zur Fußgängerbrücke<br />
über der Autobahn A 10, über die auch<br />
der Berlin-Usedom-Fernradweg führt.<br />
Eigentlich wollten sie die Kette über die<br />
Autobahn spannen, doch »wir trauten<br />
uns nicht rüber, war uns zu gefährlich«,<br />
erklärt Dennis G. später. Enrico K. kam<br />
auf die Idee, die Kette am Geländer festzubinden<br />
und runterhängen zu lassen.<br />
Enrico wurde die Sache etwas mulmig, er<br />
sagte zu Dennis: »Lass den Scheiß!« Aber<br />
da hatte der die Kette schon heruntergetreten.<br />
Es war ein Sonntagabend, die Autobahn<br />
gut gefüllt. Ein Handelskaufmann aus<br />
Karow saß am Steuer eines Autos, auf<br />
dem Beifahrersitz seine Frau und hinten<br />
der Boxer-Hund. Im Autoanhänger hatten<br />
sie Kaminholz aus dem Garten geladen.<br />
Plötzlich nahm der Fahrer die Kette<br />
wahr, wich instinktiv aus und kam auf<br />
dem Standstreifen zum Stehen. Sachschaden<br />
am Auto: ca. 1 600 Euro. Eine<br />
Verkäuferin aus der Nähe von Berlin fuhr<br />
hinter ihm, auf dem Beifahrersitz ihr<br />
Mann, hinten das 4-jährige Kind. Sie bemerkten<br />
das Ausweichen des Autos vor<br />
ihnen, schon knallte es auch bei ihnen.<br />
Auch sie schafften es, auf dem Standstreifen<br />
zum Halten zu kommen, Sachschaden<br />
ca. 2 600 Euro. Hinter ihnen fuhren<br />
ein Cabrio, dahinter ein Pkw, dem die<br />
Heckscheibe zerschlagen wurde. Wie<br />
durch ein Wunder gab es keine körperlichen<br />
Verletzungen, keine nachfolgenden<br />
Auffahrunfälle. Die seelischen Folgen<br />
für die Betroffenen waren zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen.<br />
großen Gefahr, die durch derartige Straftaten<br />
ausgehen, und verwies auf die<br />
Holzklotz-Attacke auf einer Autobahn in<br />
Oldenburg vor einigen Monaten, durch<br />
die eine 33-Jährige vor den Augen ihrer<br />
Familie getötet wurde. Das Gericht erklärte<br />
seine Hoffnung, Enrico K. möge<br />
durch eine Ausbildung im Strafvollzug<br />
noch die Kurve für sein weiteres Leben<br />
kriegen.<br />
Die Täter sind jung. Was sie zu ihrer kaltblütigen<br />
Tat trieb, wurde während der<br />
Prozesstage teilweise deutlich. »Wir haben<br />
uns nichts weiter dabei gedacht«,<br />
liest der Verteidiger aus Dennis’ Erklärung<br />
vor. »Irgendwie kam die Idee, die<br />
Kette runterhängen zu lassen.« Beide<br />
werden auch an den folgenden Prozesstagen<br />
nur wenig Worte sagen. Fast durchgehend<br />
sitzen sie in abgeduckter Haltung<br />
auf der Anklagebank.<br />
Acht Tage später, am zweiten Verhandlungstag,<br />
wurden die Opfer gehört. Eine<br />
Nebenklägerin sagte aus, sie hätte nach<br />
dem versuchten Mordanschlag zwei Monate<br />
überhaupt nicht mehr Auto fahren<br />
können. Ihr 4-jähriges Kind steige nur<br />
noch mit einer Polizeipuppe in den Wagen.<br />
»Ich möchte mich entschuldigen, es<br />
tut mir leid«, erklärte der angeklagte Dennis<br />
G. im Gerichtssaal zu ihr. »Du hättest<br />
beinahe meine Familie zerstört! Das kann<br />
man nicht entschuldigen!«, war ihre Antwort.<br />
Als Zeuge sagte auch der Mann aus<br />
Karow aus, der im ersten Anschlags-Auto<br />
gesessen hatte. Er lobte die Arbeit der Polizei,<br />
die äußerst schnell und professionell<br />
die Situation beherrschte. »War es<br />
nur Dummheit der beiden Angeklagten?«,<br />
fragte er sich. Seine Frau habe einen<br />
Schock erlitten, er selbst fahre jetzt<br />
mit ängstlicheren Gefühlen Auto. Ein<br />
weiterer Nebenkläger schilderte die<br />
schlimmen Momente der Kollision. »Ihr<br />
hättet mein Kind töten können!«, rief er.<br />
Da die Opfer zur Tatzeit im Schnitt nur<br />
90 km/h gefahren waren, sei ein Ausweichen<br />
möglich gewesen, bemerkte ein<br />
technischer Gutachter. Für Motorradfahrer<br />
hätte die Sache tödlich enden können.<br />
Ein Polizeivideo mit der nachgestellten<br />
Situation machte nochmals deutlich,<br />
wie knapp alle Opfer an einer möglichen<br />
Katastrophe vorbeigeschrammt waren.<br />
In seinem Plädoyer schloss der Staatsanwalt<br />
eine Spontantat aus, eine ganze<br />
FOTOS: SPITZ (3), ENDRUWEIT<br />
BÜRGERINITIATIVE DORFANGER BLANKENBURG<br />
Diskutieren Sie mit!<br />
Pilotprojekt »Shared Space« könnte in Blankenburg realisiert werden<br />
Aus aktuellem Anlass veranstaltet die<br />
BIBA (Bürgerinitiative Blankenburger<br />
Anger) am Sonnabend, dem 24. 1., um 16<br />
Uhr im Kulturhaus der Albert-Schweitzer-<br />
Stiftung eine Informationsveranstaltung<br />
zum Thema »Shared Space in Blankenburg«<br />
(siehe »Stichwort«). Gezeigt wird ein<br />
sehr interessanter Videofilm des britischen<br />
Verkehrsexperten Ben Hamilton-Baillie,<br />
dem Gründer eines Londoner Verkehrsplanungsbüros<br />
und führendem Experten in<br />
Sachen Shared Space. Darin werden<br />
Beispiele gezeigt, wo klassische Verkehrskonzepte<br />
versagt haben, und welche verblüffenden<br />
Ergebnisse mit einem behutsamen<br />
und der Örtlichkeit angepasstem<br />
Umbau von Verkehrsflächen erzielt werden<br />
können.<br />
In einer Podiumsdiskussion wird darüber<br />
gesprochen werden, welche Chancen und<br />
Risiken dieses Konzept für Berlin bietet,<br />
und ob ein Pilotprojekt in Blankenburg realisierbar<br />
ist. Auf dem Podium wollen<br />
diskutieren: Bezirksstadtrat Jens-Holger<br />
Kirchner, zuständig für den Straßenbau im<br />
Bezirk Pankow, Claudia Hämmerling, Mitglied<br />
des Abgeordnetenhauses und langjährige<br />
Blankenburgerin, Wolfram Kempe,<br />
Vorsitzender des Verkehrsausschusses der<br />
BVV Pankow, Cornelius Bechtler, Mitglied<br />
im Landesvorstand des ADFC, BVV-Abgeordneter<br />
Pankow, Bernd Kahle, BereichsleiterStadtentwicklung/Verkehrsentwicklung<br />
Potsdam, zuständig für das dortige<br />
Shared-Space-Projekt, Martin Kasztantowicz,<br />
Bürgerinitiative Blankenburger Anger<br />
(BIBA).<br />
Alle Bürger Blankenburgs und alle anderen<br />
am Thema Interessierten sind herzlich eingeladen,<br />
sich zu informieren, und ihre<br />
Verkehr in Buch<br />
Alt-Blankenburger Anger:<br />
Trennung zwischen<br />
Fußgängern, Radlern<br />
und Autofahrern könnte<br />
aufgehoben werden.<br />
Unterstützung oder ihre Bedenken zu<br />
äußern!<br />
»Im Sommer hatten wir einen Prüfauftrag<br />
an das Bezirksamt veranlasst, in dem festgestellt<br />
wird, ob eine Verlegung des Verkehrs<br />
von der Nordseite Alt-Blankenburg<br />
auf die Südseite möglich ist. Damit soll<br />
der Anger und die Kirche besser zugänglich<br />
werden, und das wäre ein erster<br />
Schritt für eine attraktivere Gestaltung<br />
unseres Dorfkerns insgesamt«, informiert<br />
BiBA-Vertreter Martin Kasztantowicz.<br />
»Dieser Prüfauftrag schmort zur Zeit noch<br />
immer in der Hauptverwaltung, aber<br />
selbst wenn das Ergebnis positiv ausfällt,<br />
wird allein das daran anschließende Planfeststellungsverfahren<br />
mehrere Jahre<br />
dauern. Alternativ zu diesem Szenarium<br />
gibt es aber jetzt eine realistischere Chance<br />
für Blankenburg, nämlich über ein Pilotprojekt,<br />
das sogenannte Shared Space.<br />
Bei einem Pilotprojekt könnte auf ein<br />
langwieriges Planfeststellungsverfahren<br />
verzichtet werden. Die BVV und das Bauamt<br />
stehen der Idee eines solchen Projekts<br />
grundsätzlich positiv gegenüber, es<br />
gibt dafür sogar EU-Mittel, die Bürgerschaft<br />
muss es nur wollen.«<br />
Im Moment gehe es also erst einmal nur<br />
darum, ob im Dorf überhaupt Interesse<br />
besteht, eine solche Idee zu verfolgen.<br />
»Um darüber qualifiziert urteilen zu können,<br />
haben wir die Informationsveranstaltung<br />
Ende Januar organisiert. Wir sollten<br />
zeigen, dass Bürger nicht nur<br />
meckern können, sondern auch bereit<br />
sind, sich konstruktiv und kreativ an der<br />
Zukunft ihres Dorfes mitzuarbeiten!«, findet<br />
Kasztantowicz.<br />
Infos: dorfanger-blankenburg.de<br />
Neue Planungen Da das Wasserschutzge-<br />
er Dezember ist zwar nicht der opti-<br />
Festnahme der beiden kriminellen Jugendlichen ganz in der Nähe des Tatorts.<br />
biet für das Wasserwerk Buch aufgehoben D malste Monat, um eine Solaranlage in<br />
wird, die bestehenden Schutzgebietsver-<br />
Betrieb zu nehmen, doch wenn schon nicht<br />
Dennis G. und Enrico K. gingen unter- Stunde habe der Tathergang gedauert. Er<br />
ordnungen nicht mehr vollzogen werden<br />
die Sonne, so strahlten zumindest die Gesichdessen<br />
zu einer Bekannten, um die von benannte drei Mordmerkmale: Heim-<br />
(s. a. S. 7), gibt es Überlegungen im Pankoter<br />
der Panketaler Gesellschafter, als ihr ge-<br />
der Kette verdreckten Sachen zu wechtücke, Anwendung gemeingefährlicher<br />
wer Tiefbauamt, die Planungen für den<br />
meinsames Projekt am 19. 12. in der Schwaseln.<br />
Anschließend wollten sie noch mal Mittel und niedere Beweggründe. Und<br />
Kreuzungsbereich Wiltbergstraße/Lindennebecker<br />
Grundschule eingeweiht wurde. Ein<br />
»sehen, was passiert ist«. Inzwischen war Dennis G. war nach einer Haftstrafe geberger<br />
Weg zu überdenken. Wie der Bezirks-<br />
Jahr Vorbereitung war nötig, in dem viele Hür-<br />
die Polizei vor Ort. Ȇber Funk kam die rade einmal zwei Monate in Freiheit.<br />
stadtrat für öffentliche Ordnung, Jens-Holden<br />
aus dem Weg zu räumen waren, um die<br />
Durchsage: ›Zwei Gestalten hocken im Die Verteidigung wies darauf hin, dass die<br />
ger Kirchner, gegenüber »BB « erklärte, ist<br />
erste Panketaler Bürgersolaranlage in Betrieb<br />
Gebüsch!‹«, so eine 28-jährige Polizistin Täter geständig waren, zudem wäre es<br />
der »Knotenpunkt Bestandteil der Baumaß-<br />
zu nehmen. Anfangs hatte die neu gegründe-<br />
als spätere Zeugin vor dem Landgericht. »keine geplante Tat gewesen, weil die<br />
nahme Wiltbergstraße und wird aufgrund<br />
te GbR das Dach der Zepernicker Gesamt-<br />
Kurz danach wurden die beiden Täter Kette eigentlich verschenkt werden sollte<br />
der Aufhebung des Wasserschutzgebietes<br />
schule ins Visier genommen. »Es hat sich bei<br />
von der Polizei in Tatortnähe aufgestö- und die Sache dann irgendwie aus dem<br />
überarbeitet und angepasst.« Grundlage<br />
der Begehung mit einem Statiker als nicht<br />
bert und festgenommen …<br />
Ruder lief.« Dennis G. sei für sein Leben<br />
hierfür sei die Planung mit einer Lichtzei-<br />
tauglich erwiesen. Die aufgebrachte Däm-<br />
★<br />
kein moralischer Kompass mit auf den<br />
chenanlage (Ampel), die ursprünglich anmung<br />
hätte dem Gewicht der Solarmodule<br />
Am 19. 11. 2008 begann im Amtsgericht Weg gegeben worden. Auch für Enrico K.<br />
gedacht war. Ein Kreisverkehr hatte wegen<br />
und der Standkästen nicht standgehalten,<br />
Moabit in der Turmstraße um 9 Uhr im gebe es erklärende Umstände. Er sei<br />
des in der Nähe befindlichen Wasserschutz-<br />
und die Montage der Module auf einer die<br />
Saal 736 der Prozess gegen die beiden An- wohnungslos, am Tattag sei er »von seigebietes<br />
keinen Planungsniederschlag fin-<br />
Dämmung überspannenden Stahlkonstrukgeklagten<br />
aus Buch. Nach zwei Verhandner Freundin verstoßen wurde, stand neden<br />
können. »Eine Abstimmung zum getion<br />
wäre zu teuer und damit unwirtschaftlich<br />
lungstagen stand Anfang Dezember das ben sich.« Ihm seien die Tatfolgen nicht<br />
planten Ausbau des Knotenpunktes soll im<br />
geworden«, erklärte Geschäftsführer Andreas<br />
Urteil fest: Dennis G. erhält nach Erwach- klar gewesen sein, da er keinen Führer-<br />
Januar mit der Senatsverwaltung für Stadt-<br />
Neumann aus Zepernick. Mit Unterstützung<br />
senenstrafrecht sieben Jahre Gefängnis, schein besitze.<br />
entwicklung, Verkehrslenkung Berlin, Poli-<br />
der Gemeindeverwaltung wurde man dann in<br />
Enrico K. durch Anwendung des Jugendzei<br />
und BVG stattfinden«, so der Stadtrat.<br />
Schwanebeck fündig. »Das Dach der Grundstrafrechts<br />
drei Jahre und 10 Monate. In Über die Lebenshintergründe<br />
Bushaltestelle am S-Bhf Buch Das Dauschule<br />
bietet auf seiner Südwestfläche sogar<br />
seiner Urteilsbegründung erklärte das der beiden Täter lesen Sie in unserer<br />
erärgernis halbseitige Straßensperrung<br />
etwas mehr Platz als die Dächer der Röntgen-<br />
Gericht die Härte des Strafmaßes mit der nächsten Ausgabe<br />
wurde zwar im Dezember beseitigt, jedoch<br />
Schule Zepernick«, so Neumann. »Ein Vorteil<br />
ist für die nächsten Wochen noch immer<br />
war außerdem, dass die Module auf diesem<br />
keine Fertigstellung der Baustelle zu erwar-<br />
Dach direkt montiert werden können, so dass<br />
PARTEIEN UND VERBÄNDE<br />
ten. Wie Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirch-<br />
der Bau genehmigungsfrei ist.«<br />
■ SPD Am Freitag, dem 9. Januar, 8–20 Uhr, fin- die Altenhilfe und Altenfürsorge. Er ist parteipoliner erklärte, ist »die neue Bushaltestelle am<br />
Trotz der relativ geringen Dachneigung liege<br />
det in der 9. Grundschule in Karow, Achillesstr. tisch unabhängig. Der Ortsverband Panketal ist<br />
S-Bahnhof Buch zwar fertig, aber die Berli-<br />
die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage<br />
31, der alljährliche Neujahrsempfang der SPD Ka- Mitglied im Seniorenrat der Gemeinde Panketal.<br />
row-Buch statt. In netter Atmosphäre können Sie Die Vorstandsmitglieder des »BSV Panketal« sind ner Wasserbetriebe wollen nun noch Teile<br />
hier bei 98 %. Avisiert ist eine Nennleistung<br />
mit dem Wahlkreisvorsitzenden Ralf Hillenberg für Interessenten zu erreichen: G. Peiz, Brixener des Regenwasserkanals unterhalb der S-<br />
von bis zu 24 kWp. Pro Jahr will man ca. 14 000<br />
(Vorsitzender des Petitionsausschusses im Abge- Str. 17, Tel. 9 44 47 28; B. Zemisch, Brenner Str. 11, Bahnbrücke erneuern. Der Abschluss der<br />
kg CO2 einsparen. Und die monatliche Verzinordnetenhaus<br />
Berlin) sowie anderen Ansprech- Tel. 9 44 46 88; R. Stöber, Händelstr. 20, Tel. 9 44 24 Bauarbeiten wird nicht vor Februar 2009 sung für die Mitglieder soll bei 4,28 % liegen.<br />
partnern aus der Landes- und Bezirkspolitik der 40; G. Jendretzke, Feldstr. 43, Tel. 9 44 30 95; A. Pa- sein, sodass erst danach die Haltestelle in In der Ersten Panketaler Bürgersolaranlage<br />
SPD über Ihre Anliegen und Probleme reden. wandenat, E.-Thälmann-Str. 26, Tel. 9 44 29 97.<br />
■ Seniorenverband Mit Satzungsbeschluss hat ■ Wirtschaftskreis Berlin-Pankow Der »Wirt- Betrieb genommen sowie Ampelanlage, GbR haben sich 24 Bürger als Mitgesellschaf-<br />
sich der vormalige »Seniorenverband BRH Branschaftskreis Berlin-Pankow« (früher: »Unterneh- Straßenmarkierung und Mittelinsel für den ter eingetragen und – abhängig davon, was sie<br />
denburg e. V.« den Namen »Brandenburgischer merkreis Berlin-Nord«) lädt regelmäßig zum Fernradweg Berlin-Usedom fertiggestellt sich leisten können oder wollen – Eigenkapi-<br />
Seniorenverband e. V. (BSV)« gegeben. Der Ver- Stammtisch oder zu den Themenabenden ein. werden können.« K. S. talbeiträge eingebracht. 80 000 Euro sind so<br />
band verfolgt gemeinnützige Zwecke und fördert Infos:Tel. 4 23 27 99 o. info@unternehmerkreis.de<br />
zusammengekommen. Um die Investitions-<br />
STICHWORT<br />
Shared Space<br />
(gemeinsam genutzter Raum)<br />
ist ein relativ junges Verkehrskonzept,<br />
das auf den im Januar 2008 verstorbenen<br />
niederländischen Verkehrswissenschaftler<br />
Hans Monderman zurückgeht. Es basiert<br />
auf seiner Beobachtung, dass immer<br />
mehr Regulierungen und Verbote im<br />
Straßenverkehr nicht automatisch zu<br />
mehr Verkehrssicherheit führen, in bestimmten<br />
Gebieten sogar kontraproduktiv<br />
sind und zu mehr Unfällen führen. In<br />
seinem Konzept werden Fußgänger, Radfahrer<br />
und Autofahrer nicht mehr künstlich<br />
voneinander getrennt, sondern wie<br />
auf einer alten Dorfstraße zusammengebracht.<br />
Dadurch sind alle Verkehrsteilnehmer<br />
gezwungen, sich untereinander<br />
zu verständigen, sich langsamer und damit<br />
vorsichtiger zu bewegen.<br />
Mitte der 80-er Jahre ließ er in Oudehaske,<br />
einem Dorf in der Provinz Friesland,<br />
all das entfernen, was zum klassischen<br />
Arsenal der Verkehrsexperten<br />
gehört, um Raser zu stoppen und den<br />
Verkehr zu regulieren: Verkehrsschilder,<br />
Ampeln, Blumenkübel und Bordsteine.<br />
Es war vorhersehbar, dass er damit seine<br />
Vorgesetzten und die Fachwelt gegen<br />
sich aufbrachte. Viele halten ihn noch<br />
heute für einen »Verrückten«, andere inzwischen<br />
aber für »Hollands visionärsten<br />
Verkehrsplaner«, denn Verkehrsmessungen<br />
ergaben verblüffende Ergebnisse:<br />
Die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />
der Autos sank von 58 auf 37 km/h und es<br />
gab deutlich weniger Unfälle.<br />
NACHGEFRAGT Bürgersolaranlage am Netz<br />
kosten von ca. 110 000 Euro zu decken, musste<br />
ein Kredit bei der Sparkasse Barnim aufgenommen<br />
werden.<br />
Ende November vergangenen Jahres montierte<br />
die Zepernicker Firtma SA-GE-TEC die Module,<br />
ein Vertrag mit der E.ON edis AG wurde<br />
unterschrieben und am 16. 12. der Zähler gesetzt.<br />
An den ersten drei (trüben) Tagen wurde<br />
der Tages-Stromverbrauch einer zweiköpfigen<br />
Familie erzeugt und 5 kg CO2 eingespart.<br />
Mit tröstlichem Blick auf die Wintersonnenwende<br />
kann es in den nächsten Monaten nur<br />
noch aufwärts gehen.<br />
Panketal ist auf dem Weg zur ökologisch vorbildlichen<br />
Gemeinde. Neben zahlreichen privaten<br />
Haushalten, die Solarzellen installiert<br />
haben, will auch die Gemeinde die Energieerzeugung<br />
aus regenerativen Energien im Blick<br />
behalten. Zwar ist das Interesse und Entgegenkommen<br />
der Schwanebecker Grundschulleitung<br />
bisher mehr als gering geblieben,<br />
doch vielleicht sehen auch sie eines<br />
Tages den Vorteil, ihren Schülern anschaulich<br />
die Möglichkeit ökologischer Energiegewinnung<br />
demonstrieren zu können. K. Spitz<br />
Weitere Infos unter: Tel. 94 41 53 10.
FOTOS: DEMANT (3), ENDRUWEIT, ARCHIV (2)<br />
Derzeit verbraucht der Berliner durchschnittlich<br />
111 Liter Wasser pro Tag.<br />
Tendenz abnehmend.<br />
In seinem aktuellen Wasserversorgungskonzept<br />
bis 2040 hat der Berliner Senat<br />
jetzt die zu erwartende Entwicklung des<br />
Trinkwasseraufkommens und des -verbrauchs<br />
prognostiziert und untersucht.<br />
Das Konzept gilt als Grundlage für Entscheidungen<br />
zu Wasserwerksstandorten<br />
und Fördermengen. Es sieht vor, künftig<br />
mehr Wasser aus weniger Wasserwerken zu<br />
entnehmen. Die Senatsverwaltung hat angekündigt,<br />
drei Berliner Wasserwerke zu<br />
schließen und die Wasserschutzgebiete für<br />
diese Bereiche aufzuheben. Betroffen sind<br />
Jungfernheide, Altglienicke – und Buch.<br />
Gegen dieses Wasserversorgungskonzept<br />
laufen derzeit die Umweltverbände Sturm.<br />
Die Belange des Umweltschutzes kommen<br />
in der Berliner Wasserpolitik entschieden<br />
zu kurz, hatten die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Naturschutz, BUND, Grüne<br />
Liga, NABU und Ökowerk Berlin in einem<br />
offenen Brief an Umweltsenatorin Lompscher<br />
dargelegt. Mit der neuen Maßgabe<br />
erhöhe sich der Druck auf die verbleibenden<br />
Wasserwerke, die Folgen für die Natur<br />
seien nicht absehbar.<br />
Natur & Umwelt JANUAR 2009 7<br />
Wasser ohne<br />
Schutz<br />
Berliner Konzept sieht u. a. die Aufhebung des<br />
Wasserschutzgebiets Buch vor<br />
Julianes Berberitze (Berberis julianae)<br />
Das Gehölz gehört botanisch in die Familie<br />
der Sauerdorn-, auch Berberitzengewächse.<br />
Die Gattung Berberis umfasst etwa 500 Arten,<br />
weist also eine enorme Vielfalt auf. Berberis<br />
ist ein arabischer Pflanzenname, bedeutet<br />
Muschel. Die Blütenblätter sind<br />
muschelförmig gekrümmt. Julianus heißt im<br />
Juli blühend, hat also nichts mit der Juliane<br />
oder dem Julius zu tun!<br />
Der dichte verzweigte Strauch wird 2–4 m<br />
hoch, er wächst gern in die Breite. Die Rinde<br />
hat dreiteilige Blattdornen, die bis 4 cm lang<br />
werden können.<br />
Die immergrünen Blätter sind bis 10 cm<br />
lang, derb, ledrig, ihr Rand hat Sägezähne.<br />
Ein Teil der Blätter färbt sich im Herbst<br />
hochrot. In unseren Breiten blüht das Gehölz<br />
schon im Mai und Juni, die Blüten sind<br />
gelb und stehen in Büscheln. Die Früchte<br />
sind schwarz und blau bereift, sie sollten<br />
wegen vermuteter Giftigkeit nicht gegessen<br />
werden. Der Strauch ist ziemlich anspruchslos,<br />
frosthart und stadtklimafest. Er darf<br />
nicht zu stark beschnitten werden, da die<br />
Schönheit sonst nicht zur Geltung kommt.<br />
Besonders die Regionen um den Müggelsee,<br />
an der Havel und am Spandauer Forst<br />
sind nach Angaben der Umweltverbände<br />
von der Schließung der drei Wasserwerke<br />
betroffen. Allein im Grunewald sei der<br />
Grundwasserspiegel in den vergangenen<br />
100 Jahren durch die gestiegene Wasserentnahme<br />
um sechs Meter gesunken. Die Naturschutzverbände<br />
»favorisieren eine möglichst<br />
dezentrale Verteilung der Wasserförderung,<br />
um in den anderen Trinkwasserfördergebieten<br />
lokale negative Effekte<br />
für Natur und Landschaft zu minimieren«.<br />
Buchs Wasserwerk fördert schon seit 1997<br />
kein Trinkwasser mehr. Der Standort an<br />
der Schwanebecker Chaussee wurde in jenem<br />
Jahr unter dem Druck sinkenden Wasserverbrauchs<br />
zu einem Überpumpwerk<br />
umgebaut. Auch die Jahresleistung von<br />
max. 5 Mio m 3 Wasser schätzten die Berliner<br />
Wasserbetriebe (BWB) als zu unwirtschaftlich<br />
im Verhältnis zur Gesamtjahresleistung<br />
des Unternehmens von knapp 200<br />
Mio m 3 ein. Seitdem wird in Buch das Wasser<br />
aus dem Wasserwerk Stolpe umverteilt<br />
– u. a. zum Klinikum Buch bis nach Karow.<br />
Wie BWB-Sprecher Eike Krüger gegenüber<br />
»BB« erklärte, bleibe der <strong>Bucher</strong> Standort<br />
erhalten, das Überpumpwerk existiert wei-<br />
KLEINE GEHÖLZKUNDE (41)<br />
Winterliche Fruchtstände an Gehölzen in Buch<br />
Julianes Berberitze erkennt man sehr gut<br />
vor dem Gläsernen Labor im Campus-Park.<br />
Gewöhnlicher Schneeball am Seniorenwohnheim<br />
in der Theodor-Brugsch-Str. 18.<br />
Gewöhnlicher Schneeball<br />
(Viburnum opulus)<br />
Es gibt auf der nördlichen Halbkugel etwa<br />
150 Schneeballarten, sie gehören botanisch<br />
in die Familie der Geißblattgwächse. Viburnum<br />
ist ein römischer Pflanzenname, opulus<br />
bedeutet Feld-Ahorn, wegen der ähnlichen<br />
Blattform. Der gewöhnliche Schneeball<br />
wächst natürlich in den Auenwäldern<br />
der Flüsse.Er kann bis 4 m hoch werden, hat<br />
einen lockeren, breit ausladenden Wuchs.<br />
Die gegenständigen Blätter sind sommergrün,<br />
zeigen eine rötliche Herbstfärbung.<br />
Der Grundriss ist ahornähnlich.<br />
Im Mai/Juni erscheinen die gelblichweißen<br />
tellerförmigen Schirmrispen, die einen äußeren<br />
Kranz steriler Randblüten haben.<br />
Die Früchte sind rot, glänzend, bis 1 cm dick.<br />
Sie bleiben lange am Strauch, sind ungenießbar.<br />
Als Strauch der feuchten Laubwälder verträgt<br />
die Art längere Trockenperioden nur<br />
schlecht, der Wuchsort sollte frisch und<br />
nährstoffreich sein.<br />
Der Gewöhnliche Schneeball ist ziemlich<br />
selten in Buch.<br />
STICHWORT<br />
Wasserschutzgebiet<br />
Berlin-Buch<br />
Das Wasserschutzgebiet Buch befindet<br />
sich im nördlichen Stadtgebiet an der<br />
Grenze zum Landkreis Barnim und beinhaltet<br />
Teile der OT Buch und Karow. Es erstreckt<br />
sich im Wesentlichen zwischen der<br />
S-Bahnlinie nach Bernau, der Bundesautobahn<br />
A 10 (Berliner Ring) und der Landesgrenze.<br />
Genaue Grenzlinien des Gebiets finden<br />
Sie im Internet unter:<br />
www.umwelt-online.de/recht/wasser/<br />
laender/bln/wsbu_ges.htm<br />
ter. »Ab sofort ist allerdings der Vollzug der<br />
Wasserschutzverordnung aufgehoben. Sie<br />
wird im Jahr 2009 dann völlig außer Kraft<br />
gesetzt – ebenso wie in Altglienicke und<br />
Jungfernheide.«<br />
Für die Umweltverbände unverständlich.<br />
»In Buch kann nach den von Senat und<br />
BWB vorgelegten Untersuchungsergebnissen<br />
gutes bis sehr gutes Trinkwasser gewonnen<br />
werden. Die Trennung des 1. und<br />
2. Grundwasserleiters ist offenkundig so<br />
flächendeckend, dass dort trotz der Rieselfeldproblematik<br />
eine einwandfreie Wassergewinnung<br />
möglich ist.« Sie bezweifeln, ob<br />
die Kosten als Stilllegungsgrund für die<br />
Wasserwerke Buch und Jungfernheide<br />
stichhaltig sind, wenn man die Folgekosten<br />
für den Berliner Naturhaushalt einbeziehe.<br />
»Von der Trinkwassergewinnung<br />
Berlins sind auch diverse FFH-Schutzgebiete<br />
erheblich betroffen. Auch daraus ergibt<br />
sich aus unserer Sicht ein mittelbarer<br />
Zwang zur Aufrechterhaltung der genannten<br />
Wasserschutzgebiete.«<br />
Sie plädieren dafür, die laufenden Umweltgutachten<br />
abzuwarten, wie viel Wasser aus<br />
dem jeweiligen Werk zu entnehmen ist,<br />
ohne die Umwelt zu schädigen.<br />
BWB-Mitarbeiter Eike Krüger kann die Kritik<br />
nicht nachvollziehen. »Mit dem Konzept<br />
stellen wir die Wasserversorgung Berlins<br />
sicher«, erklärte er. »Wenn wir rein<br />
wirtschaftlich handeln würden, reichten<br />
für die Versorgung drei Wasserwerke in der<br />
Stadt aus.«<br />
Neun Wasserwerke (im westlichen Teil Berlins:<br />
Spandau, Tegel, Tiefwerder, Beelitzhof,<br />
Kladow; im Ostteil der Stadt: Friedrichshagen,<br />
Kaulsdorf und Wuhlheide<br />
sowie das nordwestlich Berlins gelegene<br />
Wasserwerk Stolpe) sollen künftig die Versorgung<br />
sicherstellen. Neu gebaut – für ca.<br />
25 Millionen Euro – wird ein Werk in Johannisthal,<br />
das 2014 ans Netz gehen soll. Der<br />
Anteil der Wasserschutzgebiete in Berlin<br />
sinkt durch die Aufhebung der drei genannten<br />
Areale von 25 auf 22 Prozent.<br />
Kristiane Spitz<br />
Blasenspiere auf der Fläche zwischen<br />
Karower Chaussee und Groscurthstraße.<br />
Blasenspiere (Physocarpus opulifolius)<br />
Die Blasenspiere gehört botanisch in die<br />
große Familie der Rosengewächse. Der botanische<br />
Name erklärt sich leicht: griechisch<br />
physa heißt Blase, karpus ist die Frucht.<br />
Opulifolius bedeutet schneeballblättrig, hat<br />
also Bezug zum zweiten Beitrag. Das Gehölz<br />
stammt aus Nordamerika, es wächst dort an<br />
Bachufern und felsigen Hängen.<br />
Die Blasenspiere ist ein sommergrüner<br />
Strauch, der bis 5 m hoch werden kann. Sie<br />
ist starkwüchsig, die Zweige hängen etwas<br />
über. Ältere Triebe haben abblätternde Rindenfetzen.<br />
Sehr zahlreich erscheinen im Juni/Juli<br />
die in Doldentrauben stehenden weißen<br />
Blüten. Namen gebend für das Gehölz<br />
sind die blasig aufgetriebenen, rötlich-braunen<br />
Balgfrüchte. Sie geben beim Zerdrücken<br />
ein Geräusch. Lange nach Laubabfall bleiben<br />
die Früchte am Strauch, sie sind noch im<br />
Winter zu finden und kennzeichnen so die<br />
Blasenspiere.<br />
Die Art ist anspruchslos, frosthart, stadtklimafest<br />
und toleriert alle Böden. Für größere<br />
Grünanlagen ist sie sehr geeignet.<br />
Richard Demant<br />
REGIONALE NEUBÜRGER (16)<br />
Greiskraut und Regenbogenforelle<br />
SCHMALBLÄTTRIGES GREISKRAUT<br />
Im Dezember war am Straßenrand noch<br />
die eine oder andere gelb blühende Blüte<br />
zu entdecken, da der November so ungewöhnlich<br />
mild war. Das könnte ein Greiskraut<br />
gewesen sein. Greiskräuter gibt es<br />
zahlreiche. Die Früchte (Samen) tragen<br />
lange weißliche Haarkronen wie ein Greis,<br />
daher stammt der Name. Mit 1250 Arten<br />
weltweit gehört die Gattung zu den artenreichsten<br />
Blütenpflanzen. Viele Arten<br />
der Familie sind giftig und werden vom<br />
Vieh gemieden. Das giftige Schmalblättrige<br />
Greiskraut gehört zu den häufigsten<br />
Greiskräutern und ist 30–60 cm hoch.<br />
Diese Pflanze zeigt ihre 2 cm großen,<br />
gelben Blütenköpfchen vom Frühsommer<br />
bis Ende November oder zum ersten Frost.<br />
Durch die gelben 10 bis 12 Zungenblüten<br />
sehen die Blumen sehr schön aus. Die<br />
Blätter sind schmal lanzettlich, 1–5 mm<br />
breit und bis 6 cm lang. Der stark<br />
verzweigte Stängel des Halbstrauches ist<br />
am Grunde verholzt.<br />
Die südafrikanische Pflanze wurde mit<br />
dem Import von Wolle eingeschleppt und<br />
wuchs zunächst nur in der Nähe von<br />
Häfen. Seit den 1970-er Jahren erobert sie<br />
sich Europa über die Fernstraßen und<br />
entlang von Bahndämmen. Auch Baustellen,<br />
Abraumhalden, Autobahnmittelstreifen<br />
und Industriegebiete werden mit<br />
gelben Tupfen belebt.<br />
REGENBOGENFORELLE Zu Weihnachten<br />
sollen immer auch besondere<br />
Speisen auf den Tisch, wozu oft die<br />
GÜNTER BERGNER,<br />
Hobbygärtner<br />
Die beste Rose<br />
der Welt<br />
Gott sei Dank, in den Dezemberwochen<br />
gab es kaum Anlass, unangenehme Frostoder<br />
Sturmschäden beseitigen zu müssen.<br />
Ganz im Gegenteil. So zeigte sich z. B.<br />
unsere Strauchrose »Sahara«, die wir vor<br />
drei Jahren ins Staudenbeet pflanzten, in<br />
bester Blüte. Sie ist im wahrsten Sinne des<br />
Wortes ein Blühwunder, an dem wir fast<br />
ein Vierteljahr unsere Freude haben. Hätte<br />
ich Einfluss im Kreise der Weltorganisation<br />
der Rosenliebhaber, dann wäre anstelle<br />
der »Eden Rose 85«, unsere »Sahara« zur<br />
»Besten Rose der Welt« gekürt worden. Was<br />
noch nicht ist, kann ja noch werden! In<br />
unserem Garten wurde sie bereits die Nr. 1,<br />
und sollte in den nächsten Tagen und Wochen<br />
doch noch der frostige Winter Einzug<br />
halten, dann bekommt die »Sahara« zur<br />
angehäufelten »Wärmflasche« auch noch<br />
ein Folienmäntelchen umgelegt.<br />
Auch im Gemüsebeet war und ist das<br />
Leben noch nicht ausgestorben, bei uns ist<br />
es der Feldsalat, der Mitte Dezember noch<br />
einige Mahlzeiten hergab. Andere Gartenfreunde<br />
haben sich für diese Jahreszeit auf<br />
Lufttemperatur Der meteorologische<br />
Herbst umfasst die Monate September,<br />
Oktober und November. Die Temperaturen<br />
lagen im Mittel 0,4 Grad über demlangjährigen<br />
Durchschnitt von 9,2 °C. Der zunächst<br />
sehr milde November stimmte uns<br />
im letzten Drittel auf den Winter ein; und<br />
bescherte uns eine Schneedecke. Die<br />
höchste Temperatur (25,4 °C) wurde am 1.<br />
Rosen-und Grünkohl spezialisiert, die bei<br />
einigen Frostgraden erst geerntet werden<br />
und um so besser schmecken. Auch das<br />
Kräuterbeet, in dem bei uns Majoran,<br />
Thymian und Rosmarin vorherrschen, ist<br />
noch nicht als Nahrungsquelle versiegt.<br />
Für die Weihnachtsgans war Thymian<br />
unverzichtbar. Da diese Kräuter winterhart<br />
sind und auf sandigen Böden besonders<br />
gut gedeihen, benötigen sie keine<br />
besondere Pflege. Im Frühjahr sollte ein<br />
Schnitt vorgenommen werden. Bei Frost<br />
danken es uns die Pflanzen, wenn sie<br />
etwas Reisig auf das Haupt bekommen.<br />
Sicher denkt in diesen Tagen wohl jeder<br />
Hobbygärtner bereits an das Frühjahr,<br />
lässt das vergangene Gartenjahr Revue<br />
passieren. Was ist besonders gut gewachsen,<br />
was weniger? Und welche Salat- oder<br />
Radieschensorte war besonders knackig?<br />
Das könnte zu diesen Zeitpunkt der richtige<br />
Moment sein, sich mit der gesamten<br />
Familie auszutauschen, sozusagen einen<br />
Anbauplan aufzustellen. Schaffen Sie dann<br />
noch die richtige Atmosphäre – mit einem<br />
frischen Gartenstrauß aus Buchs, Gräsern<br />
und einem Kirschzweig, dazu eine Kerze,<br />
einen Tee mit Kräutern aus dem Garten<br />
oder auch ein Gläschen Likör von der<br />
letzten Schattenmorellenernte …<br />
Liebe »BB«-Leser und Gartenfreunde, in<br />
diesem Sinne viel Spaß bei Ideenfindung<br />
und Planung für die neue Gartensaison.<br />
Und: Vergessen Sie bitte nicht unsere<br />
gefiederten Freunde zu versorgen.<br />
BUCHER WETTERSTATISTIK<br />
Herbst ’08: Ausgeglichen bis mild<br />
Dr. GABRIELE MALITZ,<br />
Leiterin der<br />
Hydrometeorologie<br />
Buch<br />
geräucherte Forelle gehört. Die nordamerikanische<br />
Regenbogenforelle wurde 1822<br />
nach Deutschland eingeführt. Dabei<br />
nutzte man deren schnelles Wachstum. Sie<br />
bringen es bei guter Fütterung innerhalb<br />
von zwei Sommern auf eine Länge von<br />
20–26 cm. Zunächst wurden die Tiere nur<br />
in Fischzuchtgewässern gehalten, später<br />
aber in andere Gewässer ausgesetzt. Von<br />
der heimischen Bachforelle unterscheidet<br />
sich die Regenbogenforelle durch ihre rosa<br />
Längsbänder an den Flanken. Bei uns<br />
kommt sie entweder fangfrisch oder geräuchert<br />
in den Handel. Die Regenbogenforelle<br />
verdrängt die heimische Bachforelle,<br />
da sie gegenüber höheren Wassertemperaturen<br />
und geringerem Sauerstoffgehalt<br />
im Wasser unempfindlicher ist. Da<br />
sie um die gleichen Laichplätze und das<br />
gleiche Futter konkurrieren, hat die Bachforelle<br />
das Nachsehen. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass die heimische Flussperlmuschel<br />
in enger Symbiose mit der<br />
Bachforelle lebt. Die vom Aussterben<br />
bedrohte Muschelart kann bis 280 Jahre alt<br />
und 14 cm groß werden. Nach dem<br />
Schlüpfen leben die winzigen Frühformen<br />
im Kiemenbereich der Bachforelle. Nur<br />
vier Prozent der ausgewachsenen Muscheln<br />
tragen tatsächlich Perlen, trotzdem<br />
wurden sie früher gesammelt und so ihre<br />
Population fast ausgerottet. Wasserverschmutzung<br />
und Bisamratten dezimierten<br />
sie auch. Um sie vor der Ausrottung zu<br />
bewahren, benötigt die Muschel die Bachforelle<br />
als Wirt. Als leckerer Räucherfisch<br />
ist die Regenbogenforelle jedoch nicht zu<br />
verachten. Antje Neumann<br />
BB-GARTENTIPP<br />
9. erreicht. Die niedrigste Temperatur (–2,2<br />
°C) wurde am 22. und 24. 11. gemessen.<br />
Die Sonnenscheindauer lag etwa 10<br />
Prozent unter dem Soll von 320 Stunden<br />
für diese Jahreszeit.<br />
Niederschlag Im Herbst 2008 wurde in<br />
Buch mit 175 l/m 2 das langjährige Niederschlagsmittel<br />
von 130 l/m 2 weit überschritten.<br />
Den größten Anteil daran (86 l/m 2 –<br />
Lufttemperatur Monatsmittel 2008 vieljähriges Mittel (1951–2005)<br />
September 13,5 °C 13,9 °C<br />
Oktober 9,6 °C 9,3 °C<br />
November 5,8 °C 4,4 °C<br />
also fast die Hälfte) hatte der<br />
Oktober. Höchster Tageswert:<br />
21,2 l/m 2 am 30. Oktober<br />
2008.<br />
Deutscher Wetterdienst<br />
Hydrometeorologie Buch
8 JANUAR 2009<br />
Wissenschaft & Forschung<br />
UNSER STERNENHIMMEL<br />
Warum ist der Nachthimmel dunkel?<br />
Im heliozentrischen Weltbild des<br />
Kopernikus blieb die Fixsternsphäre aus<br />
dem Altertum erhalten.<br />
Welche merkwürdige, naive Frage<br />
(denkt sicherlich der Leser obiger<br />
Überschrift), wenn die Sonne abends<br />
untergegangen ist, stehen am Nachthimmel<br />
doch nur die relativ schwach leuchtenden<br />
Sterne und bestenfalls die etwas<br />
helleren Planeten und der Mond. Bei Abwesenheit<br />
von Licht muss<br />
selbstverständlich der<br />
Nachthimmel dunkel<br />
sein! Diese Frage wurde<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
von einem<br />
angesehenen deutschen<br />
Astronomen namens<br />
Heinrich Wilhelm Olbers<br />
in einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit gestellt!<br />
Olbers (1758–1840), dessen<br />
Geburtstag sich am<br />
11. 10. 2008 zum 250. Male<br />
jährte, war praktizie-<br />
render Arzt in Bremen<br />
und zugleich ein anerkannter<br />
Astronom seiner<br />
Zeit. Er entwickelte eine<br />
Methode für die Berechnung<br />
der Bahn von Kometen, entdeckte<br />
sechs Kometen und die Planetoiden<br />
Pallas und Vesta. Der tiefere Sinn seiner<br />
Fragestellung erschließt sich nur aus der<br />
Betrachtung des Weltverständnisses in<br />
jener Zeit.<br />
Im Altertum stellte man sich das Weltall<br />
endlich vor, eingegrenzt durch die Fixsternsphäre,<br />
die in unbekannter Entfernung<br />
schützend die Erde umhüllt. Auch<br />
die Verfechter des heliozentrischen Weltbildes<br />
Kopernikus und Kepler konnten<br />
sich noch nicht aus dieser Weltsicht lösen.<br />
Nachdem der deutsche Philosoph<br />
und Kardinal Nicolaus Cusanus bereits<br />
im 15. Jahrhundert vermutete, dass die<br />
Welt unendlich sei, überschritt Giordano<br />
Bruno die Grenzen des heliozentrischen<br />
Weltbildes von Kopernikus und lehrte die<br />
Vielzahl der Welten in einem unendlichen<br />
Weltall. Im 17. Jahrhundert setzte<br />
sich die Vorstellung eines räumlich und<br />
zeitlich unendlichen Universums, das<br />
gleichmäßig mit Sternen erfüllt ist, endgültig<br />
durch. Eine Annahme, die durch<br />
das Sichtbarwerden einer immer größeren<br />
Zahl von Sternen mit den immer leistungsfähigeren<br />
Fernrohren scheinbar<br />
bestätigt wurde. Mit der anscheinend<br />
einfältigen Fragestellung hatte jedoch<br />
der Arzt aus Bremen auf einen tief<br />
greifenden Widerspruch zwischen der<br />
täglich erlebten Dunkelheit des Nachthimmels<br />
und der zeitgenössischen Weltvorstellung<br />
aufmerksam gemacht: In ei-<br />
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Heinrich Wilhelm Matthäus<br />
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Die Vorstellung vom unendlichen Weltall<br />
mit unendlich vielen Sternen hielt sich bis<br />
zum Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />
nem räumlich und zeitlich unendlichen<br />
Universum, in dem die Sterne gleichmäßig<br />
verteilt sind, müsste der Nachthimmel<br />
im Widerspruch zu unserer Erfahrung<br />
so hell leuchten wie die Sonnenoberfläche.<br />
Im Gegensatz zu Olbers, der<br />
die Problemstellung mit Berechnungen<br />
begründete, können wir<br />
uns hier (auch zur Erleichterung<br />
des Verfassers)<br />
mit allgemeinen<br />
Überlegungen begnügen.<br />
Unser Blick würde,<br />
egal in welche Richtung<br />
wir schauen, immer auf<br />
einen Stern treffen. Der<br />
einzelne Stern mag unsichtbar<br />
sein, so wie der<br />
einzelne Baum im Wald,<br />
steuert aber seinen<br />
Lichtanteil zur Summierung<br />
der Leucht-<br />
kraft unzähliger Sterne<br />
bei, die den Nachthimmel<br />
gleißend hell erscheinen<br />
ließe und<br />
überall im Weltall Leben<br />
ausschließen würde. Da wir aber existieren<br />
und der Widerspruch (in der astronomischen<br />
Literatur als Olberssches Paradoxon<br />
bezeichnet) begründet ist, muss die<br />
überkommene Weltauffassung fehlerhaft<br />
sein. Und tatsächlich ist das Olberssche<br />
Paradoxon durch das moderne astronomische<br />
Weltbild aufgelöst worden, welches<br />
hier nur in einigen Grundzügen angedeutet<br />
werden kann. Die Sterne sind<br />
nicht gleichmäßig im Weltall verteilt,<br />
sondern befinden sich in Milliarden von<br />
Galaxien, die sich voneinander entfernen;<br />
allerdings nicht in etwas hinein, da<br />
es der Raum selbst ist, der sich ausdehnt.<br />
Die Gesamtheit aller Massen (Sterne, Planeten,<br />
Kometen u. a.) bewirken nach der<br />
Allgemeinen Relativitätstheorie Albert<br />
Einsteins die Gesamtkrümmung des<br />
Weltalls, welches somit endlich ist, aber<br />
keine Grenzen bzw. Ränder hat. In diesem<br />
Zusammenhang wird immer wieder<br />
nur auf die Kugeloberfläche verwiesen,<br />
die endlich ist, aber keinen Anfang und<br />
kein Ende besitzt. (Warnung! Weitere vergebliche<br />
Bemühungen sich das Weltall anschaulich<br />
vorzustellen, bereiten nur Kopfschmerzen!)<br />
Das Universum expandiert<br />
und besitzt deshalb einen zeitlichen Ursprung<br />
(Urknall). Da die Lichtausstrahlung<br />
der Galaxien auf ihrer Fluchtbewegung,<br />
je weiter sie von uns entfernt sind,<br />
infolge der so genannten Rotverschiebung<br />
immer langwelliger und damit<br />
energieärmer wird, erreicht uns nur eine<br />
endliche Energiemenge, die den Nachthimmel<br />
dunkel bleiben lässt. Schlussfolgerung<br />
aus der vollzogenen Gedankenkette<br />
über die Schwärze des Himmels:<br />
Wir existieren, weil das Universum expandiert!<br />
Wolfgang Wenzel<br />
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FOTOS: DKFZ, MDC, ZEICHNUNGEN: ARCHIV<br />
Brain Tumor 2008<br />
Internationaler Kongress Anfang Dezember 2008 im MDC Berlin-Buch<br />
Dr. Ana Martin-Villalba sprach über »vermeintliche Helfer«. Foto rechts: Dr. Rainer Glass (MDC– l.) und der Chirurg Dr. Michael<br />
Synowitz (Charité – Universitätsmedizin Berlin) untersuchten neuronale Vorläuferzellen im Gehirn.<br />
An der Tagung »Brain Tumor 2008«, die<br />
Anfang Dezember im Max-Delbrück-<br />
Centrum für Molekulare Medizin (MDC)<br />
Berlin-Buch stattfand, nahmen 180 Grundlagenforscher<br />
und Kliniker aus Europa und<br />
den USA teil. Veranstalter waren das MDC,<br />
die Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie<br />
die HELIOS Kliniken GmbH.<br />
Ziel dieser seit dem Jahr 2000 in zweijährigem<br />
Rhythmus veranstalteten Fortbildungstagung<br />
ist es, den Austausch zwischen<br />
Grundlagenforschern und Klinikern zu fördern.<br />
Neueste Erkenntnisse aus der Forschung<br />
werden dort mit den Spezialisten<br />
aus der Klinik diskutiert, um dem gemeinsamen<br />
Ziel von Biologen und Medizinern,<br />
die Tumortherapie zu verbessern, näherzukommen.<br />
Können Stammzellen<br />
Hirntumoren bekämpfen?<br />
Seit kurzem hat die Hirnforschung das<br />
Dogma ad acta gelegt, wonach sich im Gehirn<br />
erwachsener Menschen keine neuen<br />
Nervenzellen bilden können. Jüngste Forschungen<br />
haben unter anderem gezeigt,<br />
dass sich Stammzellen nach einem Schlaganfall<br />
stark vermehren und auf diese Weise<br />
auf die Verletzung antworten. Reagieren<br />
Stammzellen auch, wenn sich ein Hirntumor<br />
gebildet hat? Auf dem Kongress<br />
»Brain Tumor 2008« im MDC Berlin-Buch<br />
berichtete Dr. Stefan Momma (Johann<br />
Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt<br />
am Main), dass sich am Tumorrand viele<br />
undifferenzierte Vorläuferzellen ansammeln,<br />
die vermutlich nicht vom Tumor<br />
selbst stammen, und die den Krebs am<br />
Wachstum hemmen könnten.<br />
Dr. Momma und seine Kollegen, darunter<br />
auch Dr. Rainer Glass (MDC) und der Chirurg<br />
Dr. Michael Synowitz (Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin), hatten Hirngewebe<br />
verstorbener Gesunder und Patienten<br />
sowie Tumorgewebe von Tumorpatienten<br />
nach einer Operation untersucht und<br />
Forscher und Kardiologen des Max-<br />
Delbrück-Centrums für Molekulare<br />
Medizin (MDC) Berlin-Buch und der Charité<br />
– Universitätsmedizin Berlin, Campus<br />
Berlin-Buch, haben den Nachweis erbracht,<br />
dass körpereigene Herzmuskelstammzellen<br />
nach einem Infarkt neues Gewebe<br />
aufbauen und die Pumpfunktion des<br />
Herzens erheblich verbessern können. Gesteuert<br />
wird dieser Regenerationsprozess<br />
von dem Genschalter beta-catenin, der<br />
auch die Herzentwicklung im Embryo reguliert.<br />
In Versuchen mit Mäusen konnten<br />
Dr. Laura Zelarayán und PD Dr. Martin W.<br />
Bergmann zeigen, dass Tiere einen Infarkt<br />
besser überleben, wenn bei ihnen dieser<br />
Genschalter unterdrückt wird.<br />
Die Herzstammzellen im ausgewachsenen<br />
Organismus werden insbesondere nach<br />
Schädigung des Herzmuskels, z. B. durch<br />
einen Infarkt, aktiviert. Bisher hatten Forscher<br />
es für unmöglich gehalten, dass der<br />
erwachsene Körper eines Säugetiers genügend<br />
neues Herzmuskelgewebe bilden<br />
kann, um die Herzfunktion zu verbessern.<br />
Bei diesem Prozess spielt der Genschalter<br />
beta-catenin eine entscheidende Rolle. Die<br />
Unterdrückung dieses Faktors im Zellkern<br />
ist der auslösende Impuls, der sowohl bei<br />
der Herzentwicklung im Embryo als auch<br />
im erwachsenen Herzen aus Vorläuferzellen<br />
Herzmuskelzellen entstehen lässt. So<br />
miteinander verglichen. Sie stellten fest,<br />
dass sich bei den Tumorpatienten die neuronalen<br />
Vorläuferzellen im Gehirn stark<br />
vermehrt hatten. Zudem hatten sich Vorläuferzellen<br />
verstärkt am Rand des Hirntumors<br />
gesammelt.<br />
Weiter konnten sie zeigen, dass diese neuronalen<br />
Vorläuferzellen wahrscheinlich<br />
nicht vom Tumor selbst stammten, also<br />
keine Krebsstammzellen waren. Dr. Momma<br />
nimmt an, dass diese Vorläuferzellen<br />
versuchen, den Tumor zu unterdrücken.<br />
Im Reagenzglas brachte er neuronale<br />
Stammzellen mit Tumorzellen zusammen<br />
und konnte zeigen, dass die Stammzellen<br />
auf die Tumorzellen »reagieren«. Die Zukunft<br />
wird zeigen, ob es gelingt, diese Reaktion<br />
für eine Therapie zu nutzen.<br />
Vermeintlicher Helfer<br />
gegen Tumorzellen<br />
Das Glioblastom ist einer der häufigsten,<br />
aber auch aggressivsten Hirntumore und<br />
führt meist rasch zum Tod. Es besteht aus<br />
unterschiedlichen Zelltypen und deren<br />
Vorstufen, was eine erfolgreiche Behandlung<br />
erschwert. Um die treibende Kraft<br />
hinter dem Tumor, die Tumorstammzellen,<br />
zu bekämpfen, versuchen Forscher die Tumorzellen<br />
in den Selbstmord, den programmierten<br />
Zelltod, zu treiben. Dr. Ana<br />
Martin-Villalba (Deutsches Krebsforschungszentrum,<br />
DKFZ, Heidelberg) vermutet<br />
jedoch, dass das aktivierte Zelltodprogramm<br />
den Verlauf der Krankheit<br />
beschleunigt. Ist dieses Programm aber<br />
blockiert, geht das Tumorwachstum stark<br />
zurück, berichtete sie auf der Tagung<br />
»Brain Tumor 2008« in Buch.<br />
Das Glioblastom wächst korallenstockartig<br />
und bildet feinste Ausläufer in benachbartem,<br />
gesunden Gehirngewebe. Deshalb gelingt<br />
es Neurochirurgen selten, den Tumor<br />
restlos zu entfernen. Zu groß ist die Gefahr,<br />
auch gesundes Gewebe zu beschädigen.<br />
Auch gegen Therapien, die das Selbst-<br />
konnten die Forscher die körpereigene<br />
Regeneration des Herzens erwachsener<br />
Mäuse durch Unterdrückung des Genschalters<br />
beta-catenin erheblich ankurbeln,<br />
so dass sich nach vier Wochen die<br />
Pumpleistung der Herzen der Tiere verbessert<br />
hatte. Wichtiger Ausgangspunkt des<br />
Projekts war eine transgene (mit genetische<br />
Methoden »hergestellt«) Mauslinie, die die<br />
MDC-Forschungsgruppe von Prof. Walter<br />
Birchmeier den Forschern zur Verfügung<br />
gestellt hatte. Dr. Bergmann und seine Mitarbeiter<br />
sind davon überzeugt, dass diese<br />
Ergebnisse neue Ansätze für mögliche regenerative<br />
Therapieformen der Herzschwäche<br />
eröffnen.<br />
mordprogramm des Körpers, auch Apoptose<br />
genannt, aktivieren, ist das Glioblastom<br />
resistent.<br />
Der programmierte Zelltod ist ein lebensnotwendiger<br />
Prozess. Er spielt während der<br />
Entwicklung des Embryos aber auch im erwachsenen<br />
Organismus eine wichtige Rolle.<br />
Zusammen mit seinem Partner CD95L<br />
sorgt der molekulare Schalter CD95 für die<br />
Beseitigung von entgleisten oder kranken<br />
Zellen. Einmal aktiviert, löst CD95 eine<br />
Kette von verschiedenen Signalen aus, die<br />
letztlich zum Tod einer geschädigten Zelle<br />
führt. Ein nützliches Werkzeug, so dachten<br />
die Wissenschaftler bisher, um nicht nur<br />
den Tumor, sondern auch seine Ursprungszelle,<br />
die Tumorstammzelle, zu bekämpfen.<br />
Die Wissenschaftlerin vom DKFZ konnte<br />
zeigen, dass sowohl CD95 als auch sein<br />
Partner CD95L in den Tumorzellen aktiv<br />
ist. Obwohl damit alle Vorraussetzungen<br />
für das Zelltodprogramm geschaffen sind,<br />
sterben die Zellen nicht ab. »Stattdessen<br />
regt das Signal die Tumorzellen an, in benachbarte,<br />
gesunde Hirnregionen einzuwandern«,<br />
erläutert Dr. Martin-Villalba. So<br />
aktiviert der Schalter CD95 das Eiweiß<br />
MMP, der dem Tumor ähnlich einem Bohrer<br />
den Weg in umliegendes Gewebe bahnt.<br />
»Aktivieren wir, wie bisher angestrebt, das<br />
Zelltodprogramm in den Tumorzellen«, so<br />
die Neurowissenschaftlerin, »würden wir<br />
ihnen helfen, in gesundes Gewebe zu<br />
wachsen.«<br />
In Versuchen an Mäusen konnten die Forscher<br />
bereits zeigen, dass der Tumor sehr<br />
viel weniger stark wuchert, wenn sie<br />
CD95L mit einem Antikörper blockieren<br />
und damit die Aktivierung des Zelltodprogramms<br />
verhindern. »Mit diesem veränderten<br />
Blickwinkel hoffen wir, in Zukunft<br />
neue Ideen für die Tumortherapie<br />
entwickeln zu können«, sagt Dr. Martin-<br />
Villalba.<br />
Barbara Bachtler<br />
Herz kann nach Infarkt regenerieren<br />
Im Rahmen der Versuche konnten die Forscher<br />
außerdem eindeutig nachweisen,<br />
dass es tatsächlich Stammzellen im erwachsenen<br />
Herzen gibt. Bisher waren diese<br />
Zellen nicht klar charakterisiert. Das gelang<br />
ihnen jetzt durch den Nachweis eines<br />
für Herzmuskelzellen spezifischen Strukturproteins<br />
(alpha-myosin heavy chain)<br />
sowie eines Transkriptionsfaktors aus der<br />
Herzentwicklung (Tbx5) in unreifen Vorläuferzellen.<br />
Die Arbeiten erfolgten in Kooperation mit<br />
Wissenschaftlern aus den Niederlanden<br />
und Belgien. Dafür hatte Dr. Bergmann im<br />
Sommer vergangenen Jahres den Wilhelm<br />
P. Wintersteinpreis erhalten. B.B.<br />
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Von Bernd Heider<br />
Nach 1989 zogen die Mitarbeiter des<br />
Pharmazeutischen Zentrums und der<br />
Apotheke des ehemaligen Regierungskrankenhauses<br />
in die Räumlichkeiten Am<br />
Sandhaus 31, was dazu führte, dass der<br />
neue Personalplan 107 Beschäftigte auswies,<br />
darunter 22 Apotheker. Aber kurz<br />
darauf wurde hier die Zentralapotheke mit<br />
nur knapp 40 Mitarbeitern gebildet. Trotz<br />
sozialverträglicher Lösungen blieb der Verlust<br />
jedes Arbeitsplatzes schmerzlich.<br />
Durch eine Ausnahmeregelung war die<br />
ambulante Versorgung der Bevölkerung<br />
noch bis 2001 gewährleistet; denn nach<br />
bundesdeutschem Recht dürfen Apotheken<br />
in Krankenhäusern ihre Medikamente<br />
eigentlich nur an die eigenen Patienten<br />
ausgeben. Nach und nach siedelten sich in<br />
Buch vier von privaten Eigentümern geführte<br />
Apotheken an: Viereck-, Ginkgound<br />
Schlosspark-Apotheke sind im Umfeld<br />
des S-Bahnhofes präsent, im HELIOS Klinikum<br />
befindet sich die Troll-Apotheke.<br />
Im Juni 2001 übernahmen die HELIOS Kliniken<br />
das Städtische Klinikum und verpflichteten<br />
sich, in Buch eine neue Großklinik<br />
zu errichten. Diesen Neubau mit ca.<br />
800 Betten in der Schwanebecker Chaussee<br />
50 gibt es seit Juli 2007. Die HELIOS-<br />
Apotheke befindet sich im Gartengeschoss<br />
des Bereiches C. Während Thomas Waßmann,<br />
der Leiter einer der größten und<br />
modernsten Krankenhausapotheken<br />
Deutschlands, durch die Einrichtung führt,<br />
schildert er, wie sich mit ausgefeilter Logistik<br />
und hoher Einsatzbereitschaft des<br />
Personals der reibungslose Umzug der<br />
Apotheke im Sommer 2007 vollzog und am<br />
neuen Standort sofort wieder die Auslieferung<br />
der benötigten Materialien erfolgen<br />
konnte.<br />
Alltag einer Apotheke<br />
Auf einer Fläche von 1400 m2 laufen vielfältige<br />
Arbeitsprozesse ab, die die 37 Vollzeitkräfte,<br />
darunter 9 Apotheker und 13 Pharmazeutisch-Technische<br />
bzw. -Kaufmännische<br />
Angestellte, sicher beherrschen. Sie<br />
sorgen dafür, dass in den 23 bettenführenden<br />
Kliniken, in 6 Instituten, in 18 OP-Sälen,<br />
auf den Intensivstationen, in der Ret-<br />
Geschichte<br />
APOTHEKEN IM SPIEGEL BUCHER GESCHICHTE 6. TEIL<br />
HELIOS-Apotheke<br />
Kommissionier-Apparat<br />
tungsstelle sowie in der Poliklinik die benötigten<br />
Medikamente für die Patienten<br />
rechtzeitig zur Verfügung stehen.<br />
Nicht nur das neue Klinikum erhält von<br />
hier Arzneimittel und medizinischen Sachbedarf,<br />
wie Verbandsmaterial oder Spritzen,<br />
sondern auch zahlreiche andere Abnehmer<br />
in der Region Berlin-Brandenburg<br />
Wohnungsbesichtigungen in Berlin-Buch!<br />
Am 16. 11. 2008 laden wir Sie ein, von 13:00 bis 16:00 Uhr an einer<br />
Wohnungsbesichtigung teilzunehmen. Unser Team erwartet Sie in unserem<br />
Vermietungsbüro in der Franz-Schmidt-Straße 22 in Berlin-Buch.<br />
☎ (0 30) 9 16 79 31 (täglich) • www.wbg-wilhelmsruh.de<br />
Thomas Waßmann<br />
leitet die Apotheke<br />
des HELIOS Klinikums<br />
Berlin-Buch<br />
Anfertigen<br />
von Lösungen<br />
für Chemotherapien<br />
werden regelmäßig<br />
beliefert, so das<br />
Evangelische Lungenkrankenhaus<br />
und das Krankenhaus<br />
des Maßregelvollzugs<br />
in Buch,<br />
die HELIOS Kliniken<br />
in Bad Saarow<br />
und »Emil von Behring«<br />
in Zehlendorf,<br />
die Fachklinik<br />
Hohnstücken sowie<br />
die Brandenburg-<br />
Klinik in Wandlitz. Die Apotheke ist auch<br />
darauf vorbereitet, bei Katastrophen oder<br />
Epidemien aktive Hilfe zu leisten.<br />
Und so sieht der Alltag aus: Im Wirtschaftshof<br />
werden Paletten mit Fertigprodukten<br />
bzw. mit Grundstoffen für die Medikamentenherstellung<br />
vom LKW geladen und mit<br />
Hubwagen zu den geräumigen Lagerräumen<br />
gefahren. Hier werden die Kartons in<br />
hohe Metallgestelle gestapelt und spezifische<br />
Produkte sofort in die Kühlräume gebracht.<br />
Blaue Plastikbehälter, gefüllt mit<br />
Medizinbedarf, rollen von den Transportbändern<br />
und werden anschließend an die<br />
Besteller ausgeliefert. Täglich verlassen<br />
rund 6 000 Arzneimittel die Apotheke, die<br />
vorher – wie von Geisterhand – durch computergesteuerteKommissionier-Automaten<br />
aus den riesigen Regalen entnommen<br />
wurden. Kleinere Packungen befördert die<br />
Rohrpost zu den Stationen.<br />
Die Verantwortlichen von Apotheken mehrerer<br />
HELIOS-Kliniken kaufen gemeinsam<br />
auf dem Pharmamarkt ihre Materialien<br />
ein, weil sie so preisgünstigere Angebote<br />
bekommen. Bei nachgewiesenen Vorteilen<br />
gegenüber Fertigmedikamenten der Pharmafirmen<br />
werden spezielle Rezepturen in<br />
Eigenproduktion hergestellt, wie Augentropfen,<br />
Salben, Kapseln und Säfte. In den<br />
Prüflabors erfolgen bei den angelieferten<br />
Substanzen und bei den in der Apotheke<br />
hergestellten Präparaten regelmäßig physikalische<br />
und chemische Gütekontrollen.<br />
Schwerpunkt Chemotherapie<br />
Die Apotheker im HELIOS Klinikum fertigen<br />
auch individuell dosierte Medizin für<br />
Kinder an (weil die Pharma-Industrie noch<br />
viel zu wenig von solchen Medikamenten<br />
herstellt) sowie Arzneimittel, die das Blut<br />
verdünnen und die bei Herzrhythmusstörungen<br />
bzw. nach Bypass- oder Herzklappenoperationen<br />
benötigt werden. Hier<br />
entstehen individuelle Ernährungslösungen<br />
für schwerstkranke Patienten. Die<br />
Chemotherapie bildet dabei den Schwerpunkt.<br />
In Buch erhalten jährlich rund<br />
40 000 Patienten eine solche individuell<br />
dosierte Begleitinfusion. Sie wird in einer<br />
Sterilabteilung hergestellt, die nur durch<br />
eine Desinfektionsschleuse betreten werden<br />
kann. Hier tragen die Mitarbeiter, die<br />
mit den Substanzen arbeiten, weiße<br />
Schutzanzüge. Sie füllen die verschiedenen<br />
Lösungen in durchsichtige Plastikbeutel.<br />
Viele Patienten können die Chemotherapie<br />
– in Zusammenarbeit zwischen Onkologen,<br />
Chirurgen und Strahlentherapeuten –<br />
auch ambulant erhalten. Nach einigen<br />
Stunden werden sie wieder nach Hause<br />
entlassen. Bei Bedarf stehen ihnen rund<br />
um die Uhr kompetente Ansprechpartner<br />
des Klinikums zur Verfügung.<br />
Die Apotheker tun viel, um ihr Wissen<br />
durch Fort- und Weiterbildung zu erweitern.<br />
Sie werten regelmäßig aktuelle wissenschaftlicheArzneimittel-Informationen<br />
aus, um die Beratungsqualität verbessern<br />
und mit Sachkenntnis die Wirksamkeit,<br />
Austauschbarkeit und Verträglichkeit<br />
von Medikamenten oder ihre Neben-<br />
und Wechselwirkungen kontrollieren<br />
zu können. (Schluss)<br />
FOTOS: HEIDER (2), ARCHIV<br />
JANUAR 2009<br />
ZEITZEUGEN ERZÄHLEN<br />
Vergrabenes Kriegerdenkmal<br />
im Schlosspark Buch<br />
Das Treffen mit Rudolf Florstedt wurde<br />
kurzfristig verabredet. Es war einer<br />
der letzten grauen und kalten Oktobertage<br />
2008, als wir uns am zeitigen<br />
Morgen im Schlosspark trafen. Bereits<br />
Jahre zuvor erhielt der »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>«<br />
durch den inzwischen grau gewordenen,<br />
in Buch aufgewachsenen Herrn sehr<br />
glaubwürdige Informationen über den<br />
Verbleib des <strong>Bucher</strong> Kriegerdenkmals für<br />
die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.<br />
Es war, im Vergleich mit anderen derartigen<br />
Anlagen, ein Denkmal von eher bescheidenen<br />
Ausmaßen, aber von bemerkenswerter<br />
Gestaltung in Form einer<br />
steinernen Erdkugel mit den herausgemeißelten<br />
Konturen der fünf Kontinente.<br />
Auf ihnen waren die Orte großer Schlachten<br />
markiert. Den quadratischen Sockel<br />
zierte ein wahrhaft menschenferner Vers<br />
Hölderlins: »Lebe droben, o Vaterland<br />
und zähle nicht die Toten! Dir ist, Liebes!<br />
Nicht Einer zu viel gefallen«.<br />
»Ich habe gesehen, wie das Denkmal<br />
1945 vergraben wurde«, erzählt Herr<br />
Florstedt. »Das genaue Datum weiß ich<br />
nicht mehr, erinnere mich aber daran,<br />
dass es ein genauso nasskalter Tag wie<br />
heute war, richtig trüb und grau. Ich glaube,<br />
ich kam damals gerade vom Arzt, als<br />
das Kriegerdenkmal vom Sockel gestoßen<br />
und vergraben wurde. Die Kugel lag<br />
schon in dem frisch ausgehobenen Loch<br />
und die Sockelsteine waren bereits zerschlagen.<br />
Sie hatten ein besonderes Format,<br />
wie es heute gar nicht mehr üblich<br />
ist. Auf der Erdkugel saß ein Adler, wahrscheinlich<br />
aus Bronze, aber das weiß ich<br />
auch nicht genau. Jedenfalls war er aus<br />
Metall. Der Adler sollte erst gesondert<br />
vergraben werden. Wir hatten Sorge, dass<br />
er dann nicht wieder gefunden werden<br />
könnte. Einer der Männer – es waren<br />
wohl vier, von denen ich zwei kannte –<br />
nahm ihn und ging mit dem Adler nach<br />
Hause, um ihn sorgfältig einzuwickeln.<br />
SA, 31. JAN. 2009, AB 19 UHR<br />
9<br />
Danach haben wir ihn zur Erdkugel gelegt.<br />
Hier, an dieser Stelle. Ich habe nicht<br />
gewartet, bis das Loch völlig zugeschippt<br />
war und bin vor dem Ende der Aktion gegangen«,<br />
erinnert er sich.<br />
»Als das Denkmal 1933 eingeweiht wurde,<br />
war ich auch dabei. Damals wurde<br />
auch das Foto gemacht. Möglich, dass<br />
mein Vater fotografiert hat, das weiß ich<br />
heute nicht mehr. Es stand ja gerade mal<br />
zwölf Jahre. Ich habe auch eine Reihe von<br />
Erinnerungen an die Orangerie und ich<br />
weiß, dass ›Bubi‹ N. einmal darin gewohnt<br />
hat. Der wurde im 2. Weltkrieg<br />
Flieger und drehte im Tiefflug Runden<br />
über Buch. Viele Einwohner haben sich<br />
noch lange daran erinnert. Ob im Guten?<br />
Schwer zu sagen. Die Orangerie diente<br />
während des Krieges auch als ›Bunker‹<br />
bei Fliegeralarm. Das war aber nicht viel<br />
mehr als ein Splitterschutz, denn um die<br />
Wände wurde von außen nur Erde angeschippt.<br />
Aber zurück zum Denkmal: ich hoffe, es<br />
wird bald ausgegraben. Ich zeichne jetzt<br />
mal eine Lageskizze …« Rosemarie Pumb<br />
<strong>Bucher</strong> Kriegerdenkmal, eingeweiht 1933<br />
INHABER: GERHARD EGGERT<br />
Blankenburger Chaussee 86 (vis-à-vis LiDL) •13125 Berlin-Karow<br />
Tel.: (030) 94 39 99 67 • mobil: 01 71/4 52 93 94<br />
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mit DJ Wolle<br />
Eintritt: 5,– Euro<br />
Karten noch<br />
erhältlich<br />
GEÖFFNET:<br />
Di–Sa ab17:00,<br />
So ab10:30 Uhr (Brunch),<br />
bei privaten Veranstaltungen<br />
auch früher<br />
Mo Ruhetag<br />
WIR BITTEN UM RECHTZEI-<br />
TIGE VORBESTELLUNGEN!
10 JANUAR 2009<br />
KORRESPONDENZ<br />
Aus meinem irischen Tagebuch (1)<br />
Heute entdecke ich die<br />
Innenstadt von Galway.<br />
Und ich rede englisch, englisch<br />
und wieder englisch.<br />
Und bin wohl schon an die<br />
zehn Kilometer gelaufen … Ist<br />
das alles aufregend! Was es<br />
hier besonders viel gibt, wage<br />
ich kaum zu sagen. Beim Blick<br />
in die Fenster der Galwayer<br />
und in die Wohnung meiner<br />
liebevollen Gastgeber würde<br />
ich den Plüsch nennen. Gehe<br />
ich, wie heute erneut, durch<br />
die lebendige City, dann kämen<br />
wohl die Pubs in Frage,<br />
äußerlich einer uriger als der<br />
andere. Schlendere ich durch<br />
die Wohnviertel oder wandere<br />
die Strandstraße entlang, dann erstaunen<br />
die vielen Palmen. Und erlaufe ich mir<br />
dann die längste Promenade Irlands, die<br />
Salthill-Promenade, dann ist dies auch einer<br />
der unzähligen gekennzeichneten und<br />
neuen Radfahrwege – bike paths. Alle vier<br />
P’s haben irgendwie mit Wärme zu tun –<br />
der Plüschsessel in meinem Zimmer, in<br />
den ich mich einkuscheln kann zum Lesen,<br />
der Pub, in dem schon am Nachmittag<br />
mit Bier und Live-Musik kräftig eingeheizt<br />
wird, die Palmen, die durch den warmen<br />
Golfstrom hier wachsen und der von mir<br />
heute erlaufene fast sieben Meilen (eine<br />
Meile = ca. 1,6 km) lange Fußweg entlang<br />
der Galwaybucht.<br />
Im Haus der Deady’s, meiner Gastfamilie,<br />
gibt es feste Regeln, die nicht schwer einzuhalten<br />
sind, eine der wichtigsten lautet:<br />
pünktliches Erscheinen zum Frühstück<br />
um halb acht und zum Dinner um 18 Uhr<br />
sind unabdingbar. Sonst wird Delia bei aller<br />
Toleranz recht unwillig. Auch auf den<br />
Straßen gelten feste Regeln im Verkehr:<br />
Schaue erst nach rechts. Nach rechts! Von<br />
dort kommt dein Bus. Wenn ich mich an<br />
das Bild gewöhnt habe, werde ich mir auf<br />
alle Fälle einen Leihwagen holen und es<br />
selbst probieren. Ich folge einfach den anderen<br />
Autos, aber definitiv nicht in der<br />
rush hour. Galway ist dann absolut verstopft.<br />
Aber hier tickt die Zeit anders – alle<br />
bleiben ruhig und gelassen.<br />
★<br />
Die meisten der Kursteilnehmer, es sind<br />
immerhin über 20 Klassen mit etwa 10 bis<br />
12 Schülern, kommen aus Spanien. Das ist<br />
auch in meiner Gruppe so. Manchmal lachen<br />
wir, weil das spanische, deutsche,<br />
französische, italienische Englisch sehr gewöhnungsbedürftig<br />
ist und wir einander<br />
nicht immer verstehen. Wir lachen überhaupt<br />
sehr viel miteinander und es fällt<br />
Elke Kaminsky,<br />
Lehrerin an der Hufeland-Oberschule<br />
Buch<br />
nahm eine Auszeit und<br />
lernte drei Monate in<br />
Galway/Irland<br />
niemandem schwer, die<br />
Gruppen- oder Partnerarbeit<br />
in immer neuen Zusammensetzungen<br />
auszuprobieren.<br />
Wir lesen Texte, hören Dialoge,<br />
schreiben kleine Übungen<br />
und reden vor allem. Das<br />
Level ist genau richtig für<br />
mich. Nach dem Unterricht<br />
ist täglich etwas anderes los:<br />
Man kann Stadtführungen<br />
erleben, gemeinsam in den<br />
Pub gehen, den irischen<br />
Volkstanz lernen, Ausflüge<br />
machen, zusammen einen<br />
Film schauen und viel mehr.<br />
Es herrscht eine entspannte<br />
und angenehme Atmosphäre.<br />
Ihr wisst doch, was die<br />
Hirnforschung sagt: Lernen ist wie Sex. Zitat<br />
aus dem Internet: »Erstens ist der Trieb<br />
nach Erkenntnis mit dem Sexualtrieb<br />
durchaus vergleichbar, woraus zweitens<br />
folgt, dass Lernen sexy ist, was drittens erklärt,<br />
warum unser Gehirn nichts lieber tut<br />
als eben das: lernen.«<br />
★<br />
Bus und Fähre brachten uns auf eine der<br />
größten Araninseln, Inis Mór, wo noch<br />
irisch gesprochen wird und wir das Gefühl<br />
hatten, dem Keltischen so nah wie noch<br />
nie zu sein. Karge, baumlose Ebenen mit<br />
den hier typischen unzähligen kleinen<br />
Steinmauern, raue Klippen mit ihrer imposanten<br />
Brandung und die Reste dachloser<br />
alter Kirchen mit ihren Grabsteinen haben<br />
uns fasziniert. Man stelle sich einen von<br />
Sträuchern umsäumten Grasteppich vor,<br />
der sich kilometerweit über die Landschaft<br />
erstreckt und unterbrochen wird durch<br />
hunderte von niedrigen Steinmauern. Mit<br />
der Hand aufgeschichtet, ohne jegliche<br />
Zugabe von Lehm, schützen sie das jeweilige<br />
Stückchen Land vor den Stürmen des<br />
Atlantik, speichern Wärme, umgrenzen<br />
das Weideland fürs Vieh und halten das<br />
Erdgemisch fest. Kleine Wunderwerke sind<br />
das, stehen sie doch dort seit Jahrzehnten<br />
oder viel, viel länger.<br />
Und wenn dann mitten in einer dieser Parzellen<br />
noch ein »Rath« (irisch: Lis), überwuchert<br />
von Sträuchern oder Gras, zu sehen<br />
ist, dann macht vielleicht der Bauer<br />
einen Bogen darum, aber nicht eine Berlinerin.<br />
Das hat etwas mit der Neugier zu<br />
tun … Dennoch störe ich die Feen, die dort<br />
der Sage nach leben, lieber nicht, denn<br />
dann würde ich vor Jahresende noch eine<br />
böse Überraschung erleben. Das haben<br />
wir in der »free cultural class« gestern jedenfalls<br />
gelernt. Aber dies ist eine andere<br />
Geschichte … (wird fortgesetzt)<br />
GLOSSIERT<br />
Willibald setzt auf Gold<br />
Denk ich an Deutschland in der Nacht,<br />
so bin ich um den Schlaf gebracht …«<br />
Heines Wintermärchen raubte Willibald<br />
wochenlang den Schlaf. Es stand wahrlich<br />
nicht gut um sein Seelenheil, auch äußerlich<br />
war ihm anzusehen, dass ‘was nicht<br />
stimmte. Der gesundheitliche Absturz, der<br />
ihn um einige Pfunde Körpergewicht erleichterte,<br />
hatte ursächlich mit dem Bankencrash<br />
zutun, der gewaltig schnell über<br />
das Große Wasser nach Deutschland einfiel<br />
und schließlich auch Willibalds Seelenleben<br />
durcheinander brachte. Wenn er mit<br />
Ottilie, seiner Frau, das Frühstück<br />
verzehrte, beantwortete er ihre<br />
Frage nach dem Wetter mit<br />
den aktuellsten Börsenständen<br />
in Frankfurt oder<br />
Shanghai. Willibald war inzwischen<br />
bestens informiert,<br />
wo und wie es in der<br />
Finanzwelt krachte, aber<br />
die Probleme in seinem<br />
Kopf wollten nicht mehr<br />
zur Ruhe kommen. Da der Informationshunger<br />
auf Investment Banking<br />
eskalierte, bekam Willibald von Ottilie ein<br />
TV- und Internetverbot, nur die Bundesliga<br />
durfte er gucken, obwohl auch in diesem<br />
Gewerbe nach Meinung von Ottilie,<br />
nicht selten Gaunerei im Spiel war. Willibald<br />
musste in den sauren Apfel beißen,<br />
schließlich wollte seine Frau nur sein Bestes.<br />
Außerdem hatte er noch den wöchentlichen<br />
Stammtisch, wo nicht nur »’ne Molle«<br />
geschluckt wurde. Der Stammtisch,<br />
stellte Willibald erneut fest, ist wirklich eine<br />
tolle Einrichtung, da können die Männer<br />
mal so richtig frei und ohne Hemmungen<br />
ihre ehrlich Meinung sagen, brauchen<br />
auf die Frauen keine Rücksicht nehmen,<br />
weil die ja eben gar nicht anwesend sind.<br />
Doch leider musste Willibald auch feststellen,<br />
dass die Stammtischbrüder beim Thema<br />
persönliches Banking ziemlich wort-<br />
karg blieben, aber im Großen-Allgemeinen<br />
auf Banker und Zocker losdroschen, dass<br />
die Fetzen nur so flogen. »Jungs, regt euch<br />
nicht so uff, die Kanzlerin hat schließlich<br />
jesacht: Die Einlagen der Bürger sind sicher«,<br />
beruhigte Willibald sie, obwohl er<br />
selbst nicht recht daran glaubte. »Angie hat<br />
schon viel versprochen«, entgegnete Hotte,<br />
»ich halte mich an unseren Finanzsenator<br />
Thilo: Vertraue keiner Bank.«<br />
Nach dem Stammtisch war Willibald auch<br />
nicht klüger, doch der Hinweis vom Finanzsenator<br />
brachte ihn auf<br />
einen neuen Gedanken. Er<br />
entschloss sich, eine Art eigenes<br />
Control-Banking<br />
zu initiieren, was nichts<br />
anderes heißt: tägliche<br />
Konto-Überprüfung. Eigentlich<br />
hätte er sich am<br />
liebsten seine Piepen in<br />
bar vorzählen lassen,<br />
aber das war ihm dann<br />
doch zu blöde. Obwohl er von<br />
der digitalen Welt durch das Verbot<br />
von Ottilie so ziemlich abgeschnitten war,<br />
drangen heikle Informationen an sein Ohr:<br />
z. B. haben Sparer binnen kurzem 17 Milliarden<br />
Dollar abgehoben, um sie zu Hause<br />
unterm Bett in Sicherheit zu bringen. Wem<br />
konnte man denn noch richtig glauben?<br />
Wo war sein Erspartes sicher?<br />
Willibald las von den Goldpreisen und erinnerte<br />
sich an die Worte seines Großvaters,<br />
der die Wirtschaftskrise mit dem Börsencrashs<br />
erlebt hatte: Gold ist das<br />
Sicherste. Willibald verabschiedete sich<br />
vorerst von seiner Bank und erwarb in der<br />
Münze einen Mini-Barren aus dem soviel<br />
gepriesenen Edelmetall. Das kostbare<br />
Stück dient jetzt als Briefbeschwerer auf<br />
Willibalds Schreibtisch und animiert oftmals<br />
den Besitzer zu einem Blick an die<br />
Börse, was derzeit der Klumpen an Wert<br />
besitzt. Sein Schlaf ist halbwegs wieder<br />
normal. Günter Bergner<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
Begegnung mit<br />
Dr. Monika Kaul,<br />
Ärztliche Leiterin<br />
der Poliklinik am HELIOS<br />
Klinikum Berlin-Buch<br />
Wie, wann, und warum Dr. Monika<br />
Kaul Ärztliche Leiterin der Poliklinik<br />
am HELIOS Klinkum Berlin-Buch wurde,<br />
ist ein bemerkenswerter Teil einer Lebensgeschichte,<br />
deren komplizierter Start und<br />
positiver Ausgang viel persönliche Stärke<br />
und Gradlinigkeit voraussetzt.<br />
Anfang des Jahres 1949 geboren, hätte sie<br />
in eine geborgene Kindheit hineinwachsen<br />
können, wenn der Vater nicht bereits ab<br />
1953 eigene Wege gegangen und die Mutter<br />
einige Jahre später nicht für sich eine tödliche<br />
Entscheidung getroffen hätte. In ihrer<br />
kinderreichen Pflegefamilie war das Leben<br />
weniger vom Gelderwerb, als von einem<br />
unerschütterlichen Glauben an eine sozialistische<br />
Zukunft geprägt. Der leibliche<br />
Vater lebte jenseits der Mauer im Land der<br />
Kapitalisten, besaß einen mittelständischen<br />
Betrieb und gehörte nach dem Verständnis<br />
der jungen Tochter zu einer eher<br />
wenig menschenfreundlichen Klasse.<br />
Ihr Medizinstudium begann Monika Kaul<br />
ausgesprochen unbeschaulich im recht<br />
beschaulichen Jena. Einer 20-jährigen Studentin<br />
mit einem Zwillingspärchen, einem<br />
ebenfalls studierenden Ehemann und in<br />
Untermiete wohnend, wird schon einiges<br />
an Arbeit und Organisationstalent abverlangt.<br />
Leichter wurde das gemeinsame Leben<br />
auch dann nicht, als der junge Vater<br />
nach beendetem Studium (Wirtschaftsjurist)<br />
einen Arbeitsplatz und eine Wohnung<br />
in Strausberg bekam. Die Kleinen mussten<br />
mit dem Fahrrad in die Krippe/Kindergarten<br />
gebracht, der Zug nach Berlin (Humboldt-Universität)<br />
erwischt und das Studium<br />
erfolgreich beendet werden. Das<br />
Paar ist, wenn dieser Beitrag erscheint, nahezu<br />
auf den Tag genau seit 40 Jahren verheiratet.<br />
Im Regierungskrankenhaus<br />
Die Absolventenlenkung (Arbeitsplatzzuweisung<br />
nach dem Studium) hielt für Monika<br />
Kaul eine besondere Überraschung<br />
bereit: eine Anstellung in Cottbus. Ein Kind<br />
könne sie mitnehmen, das andere müsse<br />
beim Vater bleiben. Nach erfolgreichem<br />
Einspruch war nur noch im Regierungskrankenhaus<br />
Buch eine »Berliner« Stelle<br />
frei. Dort arbeitete sie, von Weiterbildungen<br />
und Hospitationen in anderen Kliniken<br />
abgesehen, über 15 Jahre lang.<br />
Wie sehr sich bereits vor 1989 die Krise in<br />
der DDR-Wirtschaft verfestigt hatte und<br />
auch im Gesundheitswesen spürbar war,<br />
entging Monika Kaul mit ihrer mathematisch-analytischen<br />
Begabung – ursprünglich<br />
wollte sie Mathe und Physik studieren<br />
– keineswegs.<br />
Dass sie 1974 als junge Absolventin mit<br />
Kontakt zu ihrem im Westen lebenden Vater<br />
im Regierungskrankenhaus eingestellt<br />
wurde, ist ihr dagegen bis heute ein Rätsel;<br />
waren doch die kaderpolitischen Anforde-<br />
Mitten unter uns<br />
Dr. Monika Kaul mit ihrem Mann Ekkehard, der als Rechtsanwalt in Karow arbeitet Monika Kaul mit zwei Jahren …<br />
Die Powerfrau<br />
RECHTSANWALT<br />
Steffen Golle<br />
Familien- und Erbrecht • Strafrecht<br />
Verkehrsrecht • Arbeitsrecht<br />
Zepernicker Straße 69<br />
13125 Berlin-Buch<br />
Tel.: (030) 98 31 95 07<br />
Fax: (030) 98 31 95 08<br />
Funk: 0172/ 46 41 600<br />
www.ra-golle.de<br />
… 1970 als<br />
junge Mutter<br />
von Zwillingen<br />
rungen – und damit die Sicherheitsfragen –<br />
ein wesentliches Kriterium für den Abschluss<br />
eines Arbeitsvertrages.<br />
ChA Dr. Roland Jakob, 1991/1992 Ärztlicher<br />
Leiter des Klinikums Buch, trat nach<br />
der Wende energisch für den Fortbestand<br />
der Einrichtung, einschließlich der beiden<br />
<strong>Bucher</strong> Spezialkliniken (Regierungs-Krankenhaus<br />
und Krankenhaus des Ministeriums<br />
für Staatssicherheit) ein.<br />
»Er war ein Mann schneller Entschlüsse<br />
und Entscheidungen«, erzählt Monika<br />
Kaul. »Er überraschte mich mit der Frage,<br />
ob ich Teil VII des Klinikums (Regierungskrankenhaus)<br />
übernehmen würde. ›Zögerliche<br />
Frauen mag ich nicht‹, setzte er hinzu,<br />
als ich mir Bedenkzeit erbat. Da ich<br />
ebenfalls fixe und klare Entschlüsse liebe,<br />
war nach telefonischer Rücksprache mit<br />
meinem Mann wenige Stunden später der<br />
Kurs meiner weiteren beruflichen Zukunft<br />
entschieden.<br />
Neben meiner Arbeit in Buch war ich von<br />
1990 bis 1992 Vorsitzende der Bezirksverordnetenversammlung<br />
Berlin-Mitte. Die in<br />
der Umbruchphase immer wieder – und<br />
gelegentlich auch mit Selbstgerechtigkeit –<br />
gestellte Frage nach einer Mitarbeit bei der<br />
Staatssicherheit konnte ich ehrlichen Herzens<br />
mit ›Nein‹ beantworten. Trotzdem<br />
wurden die Anfragen und Anwürfe in unglaublich<br />
kränkender und insistierender<br />
Weise fortgesetzt. Sehr verletzt bot ich für<br />
den Fall, dass ich irgendwann irgendjemand<br />
einen Schaden zugefügt hätte,<br />
meinen Rausschmiss an. Dafür gab es<br />
dann wirklich keinen Anlass.<br />
Kampf um die Poliklinik<br />
Die politische Arbeit war mir sehr wichtig,<br />
ich habe sie gern getan und hätte sie ebenso<br />
gerne fortgesetzt, wenn sie mit meinen<br />
neuen, umfangreichen Aufgaben im Klinikum<br />
Buch zu vereinbaren gewesen wäre.<br />
Zu der Zeit war der Fortbestand der 14 <strong>Bucher</strong><br />
Polikliniken ernsthaft infrage gestellt.<br />
Wolter-Bestattungen<br />
(Ihr Pankower Familienbetrieb)<br />
Alt-Buch 38A Dietzgenstraße 92 Berliner Straße 23<br />
Buch<br />
☎ 9 49 30 57<br />
Niederschönhausen<br />
☎ 4 77 28 70<br />
Buchholz<br />
☎ 47 48 91 81<br />
Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Große Auswahl an Särgen<br />
aller Preisklassen in eigener Ausstellung<br />
Nachtruf ☎ 4 77 19 07<br />
Sie für die medizinische Versorgung<br />
der Berliner und<br />
Brandenburger Bevölkerung<br />
zu erhalten, war nach der<br />
Wende ein schwieriges, aber<br />
schließlich von Erfolg gekröntes<br />
Unternehmen – nach<br />
mehreren Trägerwechseln<br />
gehört das Medizinische Versorgungszentrum<br />
(MVZ) mit<br />
seinen 125 Mitarbeitern, darunter<br />
38 Ärzte, seit 2006 zum<br />
HELIOS Klinikum Berlin-<br />
Buch. Es ist übrigens das erste<br />
seiner Art in Deutschland.<br />
Mein letzter großer Einsatz<br />
als ›Baulöwin‹, war die Umgestaltung<br />
eines der vor über<br />
100 Jahren für psychisch Erkrankte<br />
konzipierten, heute<br />
denkmalgeschützten Häuser<br />
der ehemaligen Heil- und<br />
Pflegeanstalt Buch zu einer<br />
modernen Poliklinik. Die<br />
baulichen Maßnahmen kosteten,<br />
trotz der Erfahrungen<br />
mit der Umbauphase im ÖB<br />
VII, viel Zeit und Kraft.«<br />
Langjährige Chefin des MVZ<br />
Das schöne Haus, in dem Tradition und<br />
Moderne sich zu einer angenehmen Synthese<br />
fügen, liegt in unmittelbarer Nähe<br />
des HELIOS-Neubaus an der Schwanebecker<br />
Chaussee 50 und ist zu einer ungemein<br />
gefragten Einrichtung avanciert.<br />
Der große Zustrom neuer Patienten reißt<br />
nicht ab.<br />
»Wir würden ja gern jeden einzelnen versorgen,<br />
der zu uns kommen möchte, aber<br />
unsere Kapazität reicht einfach nicht aus.<br />
Nach § 311 des Einigungsvertrages sind wir<br />
an den Stand von 1990 gebunden (= 38 Ärzte).<br />
Uns bleibt nur die Möglichkeit, ›Arztsitze‹<br />
hinzu zu kaufen. Das ist nicht billig und<br />
auch begrenzt, aber im Moment für uns<br />
der einzige Weg, der großen Nachfrage annähernd<br />
zu entsprechen. Einige wenige<br />
Kollegen praktizieren bereits auf gekauften<br />
›Sitzen‹ im HELIOS-Neubau. Der Engpass<br />
ist besonders groß in den Fachbereichen<br />
Neurologie, Kinderheilkunde, Augenheilkunde<br />
und HNO. Hier musste leider eine<br />
vorübergehende Aufnahmesperre für neue<br />
Patienten ausgesprochen werden.<br />
2008 haben wir an einer Pilotstudie des EuropäischenQualitätsmanagement-Systems<br />
zur Zertifizierung von Einzelpraxen<br />
teilgenommen und bei den meisten Qualitätsindikatoren<br />
überdurchschnittlich gut<br />
abgeschnitten. Zukünftig werden wir mit<br />
daran arbeiten, das System so zu modifizieren,<br />
dass es auf komplette Medizinische<br />
Versorgungszentren (Polikliniken) übertragen<br />
werden kann. Es ist einfach wichtig<br />
zu sehen, wo man steht und nachzuschauen,<br />
was besser gemacht werden kann.<br />
Was ich mir wünsche? Weiterhin viel Nähe<br />
zu den Kindern, zu den Schwiegereltern,<br />
die jetzt leider ein ganzes Stück entfernt<br />
wohnen, natürlich zu den Enkelkindern<br />
und einmal drei Wochen Urlaub am Stück.«<br />
Rosemarie Pumb
Private Psychotherapeutische Praxis Panketal<br />
DipI.-Psychologe Norbert Gebert<br />
psychologischer Psychotherapeut<br />
Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie, Supervision, Coaching<br />
Praxisschwerpunkt: Burn-out-Prophylaxe und -Behandlung,<br />
psych. Begleitung bei schwerer körperlicher Erkrankung<br />
Kastanienallee 20, 16341 Panketal (nahe S-Bahnhof Röntgental)<br />
Terminvereinbarung unter (030) 944 41 14<br />
Gesundheit JANUAR 2009 11<br />
% leiden<br />
an Hörstörungen<br />
»Taube« Ohren<br />
sind schlimmer<br />
als abstehende 20<br />
Knapp eine Stunde nach dem zeitaufwändigen<br />
»Ohrenanlegen« sitzt die<br />
27-jährige Judith L., eine hübsche junge<br />
Frau aus Wriezen, strahlend auf der Bettkante,<br />
wartet darauf, dass sie abgeholt wird<br />
und ist, wie sie sagt, »überglücklich«. Seit<br />
Kindertagen litt sie unter ihren abstehenden<br />
Ohren. »Meine Eltern haben die Ohrenkorrektur<br />
immer schleifen lassen. Weil<br />
ich mich aber nicht an meine Ohren gewöhnen<br />
konnte und mit ihnen ziemlich<br />
unglücklich war, habe ich mir das Geld für<br />
die Operation zusammengespart.«<br />
Sie entschied sich für die neue »Fadenmethode«,<br />
wie sie von Prof. Dr. Marc Bloching<br />
am HELIOS Klinikum Berlin-Buch durchgeführt<br />
wird. Im Unterschied zu den traditionellen<br />
Verfahren, die einen mehrere<br />
Zentimeter langen Schnitt hinter der Ohrmuschel<br />
und eine operative Bearbeitung<br />
des Ohrknorpels unter Narkose erfordern,<br />
genügen bei der Fadenmethode einige<br />
kleine Einstiche und eine Naht unter der<br />
Haut, um das Ohr in eine optimale Form zu<br />
bringen. Bei dieser Art des Eingriffes entfällt<br />
das Narkoserisiko, die Infektionsgefahr<br />
ist geringer und die Heilungsphase<br />
schmerzärmer. Einmal »Ohrenanlegen«<br />
dauert mindestens zwei Stunden.<br />
Es kann dem Menschen Schrecklicheres<br />
geschehen, als mit ein paar nicht ganz geglückten<br />
Ohren auf die Welt zu kommen.<br />
Durch eine Krankheit (z. B. Krebs) oder<br />
nach einer schweren Verletzung kann er im<br />
wortwörtlichen Sinn sein Gesicht verlieren.<br />
Eine Lähmung der Gesichtsnerven<br />
beeinträchtigt das Aussehen ebenfalls erheblich.<br />
In Anbetracht derart schwerwiegender<br />
Erkrankungen und Schäden ist für<br />
Nichtbetroffene die um sich greifende<br />
Sucht, sich ohne jede medizinische<br />
Indikation für eine<br />
»Verschönerung« auf den OP-<br />
Tisch zu legen, kaum begreiflich.<br />
Auch wenn zahlreiche<br />
Untersuchungen belegen,<br />
dass schöne Menschen größere<br />
gesellschaftliche Vorteile<br />
und im Durchschnitt ein etwa<br />
10 Prozent höheres Einkommen<br />
haben, bleibt die Rivalität<br />
auf dem Schönheitsmarkt<br />
doch ein schwer nachvollziehbares<br />
Phänomen.<br />
Dysmorphophobie heißt das<br />
um sich greifende, moderne<br />
Leiden. Dahinter verbirgt sich<br />
eine Störung (hierzu gehören<br />
auch die Essstörungen), welcher<br />
meist eine pathologisch veränderte<br />
Wahrnehmung des eigenen Körpers zugrunde<br />
liegt. 700 000 Schönheitsoperationen<br />
werden, bei steigender Tendenz, jährlich<br />
in Deutschland durchgeführt. Ein<br />
Drittel davon bei 18- bis 30-Jährigen.<br />
Die Rekonstruktion eines Gesichtes, eines<br />
Gesichtsteils oder die operative Behandlung<br />
einer Gesichtsnervenlähmung erfordern<br />
großes chirurgisches Können, Geduld,<br />
eine hervorragende medizintechnische<br />
Ausstattung und ein gutes Maß an<br />
Sensibilität, um dem Betroffenen wieder<br />
sein vertrautes Aussehen zurückzugeben.<br />
Prof. Bloching und sein Team besitzen die<br />
Judith L., eine knappe<br />
Stunde nach erfolgreicher<br />
Operation.<br />
Neu eingerichtet: dieser Audio-Raum ist das Herzstück modernster Gehördiagnostik.<br />
nötigen Erfahrungen. Ein verlorenes<br />
Ohr, eine fehlende Nasenspitze<br />
werden keineswegs<br />
durch »Konfektionsware« ersetzt,<br />
sondern individuell als<br />
Sommer- und Winterausführung<br />
(unterschiedliche Farbgebung)<br />
modelliert. Ein implantierter<br />
Magnet macht ein<br />
problemloses Auswechseln<br />
der Epithesen möglich.<br />
In der Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch<br />
werden nicht nur<br />
sehr komplizierte Operationen<br />
im/am Kopf- und Halsbereich<br />
ausgeführt, sondern im<br />
Rahmen interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit<br />
wird auch minimal<br />
invasiv im<br />
Schädelbasisbereich operiert.<br />
Marc Bloching ist Spezialist<br />
für Schädelbasis-Chirurgie<br />
(Zugang über die Nase, Entfernung<br />
gut- und bösartiger<br />
Tumore, Behandlung von Verletzungen<br />
u. m.). Vor einigen<br />
Jahren ließ sich Marc Bloching<br />
für einen später preisgekrönten<br />
Lehrfilm beim Operieren<br />
»auf die Finger schauen«.<br />
Zum »täglichen Brot« der<br />
HNO-Ärzte gehört die Verbesserung<br />
der Hörfähigkeit bei<br />
Kindern und Erwachsenen.<br />
Etwa 19 % der deutschen Bevölkerung<br />
über 14 Jahre leidet an Hörstörungen<br />
unterschiedlicher Ausprägung.<br />
»Die Warnungen vor Hörbeeinträchtigungen<br />
als Folge von Lärm sollten von den Jugendlichen<br />
ernster genommen werden«,<br />
mahnt Prof. Marc Bloching und erklärt den<br />
Zusammenhang zwischen anhaltenden<br />
Einwirkungen von Schallwellen von mehr<br />
als 85 bis 90 Dezibel auf das Innenohr und<br />
späterer Schwerhörigkeit: »Die winzigen<br />
Härchen im Innenohr, der Hörschnecke,<br />
sind für die Signalübertragung in das Gehirn<br />
zuständig. Durch stärkere Schallwellen<br />
werden sie sehr strapaziert, verbiegen<br />
sich oder brechen ab. Wiederholte oder<br />
dauernde Beschallung kann<br />
zu irreversiblen Hörschäden<br />
führen.«<br />
Die Versorgung mit herkömmlicherHörgerätetechnik<br />
erweist sich bei hochgradig<br />
Schwerhörigen und spät<br />
Ertaubten als besonders<br />
schwierig. Für sie und für<br />
Menschen, die nach dem<br />
Spracherwerb das Gehör verloren<br />
haben, kann das Cochlearimplantat<br />
zu einer wirksamen<br />
Hilfe werden, vorausgesetzt<br />
der Hörnerv ist soweit<br />
Prof. Dr.<br />
intakt, dass er die Schallwellen<br />
in elektrische Impulse<br />
umwandeln und an das Gehirn<br />
weiterleiten kann.<br />
»Sind diese Voraussetzungen<br />
gegeben und der Gesundheitszustand<br />
des Patienten erlaubt eine<br />
Vollnarkose, kann das Implantat ohne Altersbegrenzung<br />
eingesetzt und ein gutes<br />
Sprachverständnis erreicht werden. Wir<br />
haben schon einen 80-Jährigen versorgt.<br />
Zusätzlich zu dem Implantat muss ein<br />
Sprachprozessor außerhalb des Ohres getragen<br />
werden.<br />
Wir sind übrigens bisher die zweite Klinik<br />
in Deutschland, die über die operative<br />
Technik und Erfahrung verfügt, mit Hilfe<br />
eines in den Schädelknochen implantierten<br />
Magneten bestimmte, sehr moderne<br />
Hörgeräte unter der Haut zu verankern.<br />
Sehr wichtig sind im Vorfeld jeder Therapieentscheidung<br />
eine gründliche Diagnostik<br />
und eine umfassende Rehabilitation<br />
nach der Versorgung. Beides können wir<br />
unseren Patienten anbieten«, so Bloching.<br />
»Wir planen, in unserer Klinik ein Hörzentrum<br />
und eine spezielle Hörrehabilitation<br />
zu installieren. Der Anfang ist gemacht.<br />
Wichtig ist auch Frühaufklärung, um Hörschäden<br />
vorzubeugen. An der Uni-Klinik<br />
Halle haben wir im Rahmen des Sachkundeunterrichtes<br />
bereits in den 3. und 4.<br />
Klassen der Grundschulen Aufklärung zum<br />
Thema Lärmschutz betrieben (Walkman,<br />
MP3-Player). In dieser Beziehung wollen<br />
wir in Berlin noch einiges tun«, erklärt er.<br />
Rosemarie Pumb<br />
Marc Bloching, Chefarzt<br />
der HNO-Klinik<br />
im HELIOS Klinikum<br />
Berlin-Buch<br />
55 000 LEGO-Steine für Kinderklinik<br />
Prof. Dr. Lothar Schweigerer, Direktor der <strong>Bucher</strong> Klinik, und Marketing-Managerin Uta Zolldann von LEGOLAND (Foto l.).<br />
Drei Wochen sammelte das LEGO-<br />
LAND® Discovery Centre LEGO-Steine<br />
i für eine gute Sache. Dazu wurden alle Berliner<br />
gebeten, nicht mehr benötigte Steine, in<br />
der LEGO-Welt am Potsdamer Platz abzugeben.<br />
Zusätzlich spendete das Unternehmen<br />
30 000 bunte Steine. Insgesamt kamen 55<br />
000 zusammen. Das LEGO-Maskottchen<br />
übergab sie am 18. 12. an die kleinen Patienten<br />
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
des HELIOS Klinikums Berlin-Buch.<br />
FOTOS: HELIOS/OBERLÄNDER (4), PUMB<br />
GESINDEHAUS-INFOS<br />
Nachbarschaftszentrum<br />
Albatros, Alt-Buch 51,<br />
13125 Berlin,<br />
Tel. 9 41 54 26, Fax -29<br />
PERSÖNLICHE BERATUNG<br />
Helma Keding: Di 15–18, Fr 10–13 Uhr;<br />
Annedore Dreger: Do 10–13 Uhr.<br />
BfA-Rentenberatung – Anm.: Tel. 96 20<br />
73 41 (ab 19 Uhr) oder 0170/8 11 93 55.<br />
Suchtberatung Stab e.V.–Mi,16–18 Uhr<br />
KURSE • VERANSTALTUNGEN<br />
■ Rehasport (mit ärztlicher<br />
Verordnung) – Do, 12–13 Uhr<br />
■ Lach-Yoga –1. und 3. Mi,<br />
17.30–18.30Uhr<br />
■ PEKiP für Kleinstkinder –<br />
Mo und Mi, 10–13 Uhr<br />
■ NEU! Seh-Lernen – Fr 15–16.30 Uhr<br />
(ab Februar)<br />
■ Seh-Lernen-Schnupperstunde –<br />
Einladung zum Gratis-Schnuppern:<br />
mit Augenoptikermeisterin Sabine<br />
Mühlnickel – am 23. 1., 12–13.30 Uhr!<br />
■ Neujahrsempfang – Dienstag, 13. 1.,<br />
14.30–16.30 Uhr, Voranmeldung unter<br />
Tel. 9 41 54 26<br />
SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
■ Alkoholkranke und Angehörige –<br />
Mo und Do 18.30 Uhr<br />
■ Alzheimer und Angehörige –<br />
3. Mi, 16 Uhr<br />
■ Ängste/Depressionen – Di, 17 Uhr,<br />
Gruppe befindet sich im Aufbau<br />
■ Neuer Single-Treff »Aktiv 50 Plus« –<br />
1./3. Fr, 19 Uhr<br />
FRAUEN-TERMINE<br />
Frauenberatung »BerTa«,<br />
Albatros e.V., Karower<br />
Straße 6, Tel. 94 11 41 56<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di 10–18 Uhr, Mi 14–16<br />
Uhr, Do 14–18 Uhr u. n.V.<br />
■ 5./19. 1., 16–18 Uhr: Rechtsberatung<br />
mit Anwältin Goldstone zu Familien-,<br />
Erb-, Arbeits- u. Zivilrechtsfragen,<br />
(Anm. Tel. 94 11 41 56).<br />
■ 5. 1., 16 Uhr: Rentenberatung mit<br />
Sabine Michael, Tel. (033397) 7 23 66.<br />
■ Beratung zu Berufsfragen<br />
Berufl. Neuorientierung für Frauen;<br />
Berufliche Neuorientierung für Migrantinnen;<br />
Beratung zu Leistungen<br />
nach SGB II und III<br />
Seniorentreff Buch – im<br />
Paritätischen Seniorenwohnen,<br />
Alt-Buch 48.<br />
Kontakt: Albatros e. V.,<br />
Berlin-Karow, Busonistr.<br />
136, Fabian Vogel, Tel. 94 38 00 97.<br />
■ 6. 1., 14 Uhr: Prosit Neujahr!<br />
Die Mitwirkenden des Seniorentreffs<br />
wünschen das Beste für’s neue Jahr!<br />
■ 8. 1., 14–17 Uhr: Seniorentanz in<br />
Buch – Neujahrsball –für alle Senioren<br />
■ Soziale Beratung Trennung /Scheidung,<br />
Umgang mit Verlust und Tod u.a.<br />
Die Beratungen sind kostenlos.<br />
■ 6. 1.,10–12 Uhr: Frauenfrühstück<br />
■ 20. 1.,15–17 Uhr: Frauencafé<br />
■ 14./28. 1., 10–12 Uhr: Chorproben<br />
des Seniorinnenchores – im MDC.C.<br />
■ 14. 1., 8.30 Uhr: Kammerchorprobe<br />
»Liederfreunde« – im MDC.C.<br />
■ 29. 1., 15 Uhr: Neujahrssingen des<br />
Seniorinnenchores – im Seniorenwohnen<br />
am Schlosspark, Alt-Buch 48<br />
■ 21. 1., 19 Uhr: offenes Neujahrstreffen<br />
des Vereins <strong>Bucher</strong> Frauen!<br />
■ Kinderbetreuungsprojekt »<strong>Bucher</strong><br />
Zwerge« – Sprechzeiten: Di, 10–12 Uhr.<br />
SENIORENTREFF BUCH<br />
mit Sekt und knalliger Musik! Es spielt<br />
live auf: Josef »Jo« Morris<br />
(5,- Euro inkl. Kaffeegedeck)<br />
■ 13. 1., 14 Uhr: Gedächtnistraining<br />
■ 20. 1., 14 Uhr: Bilder aus aller Welt<br />
Reise mit Dias von Herrn Gottschalk –<br />
»Bornholm – Capri der Nordsee« (2,-)<br />
■ 27. 1., 14.30 Uhr: Wiederhören<br />
macht Freude – Musikalisches und<br />
Historisches mit Hagen Fischer (1,50)<br />
■ Di 16–18 Uhr: Gesellschaftsspiele<br />
TURM-NACHRICHTEN<br />
Stadtteilzentrum Karow,<br />
Busonistraße 136,<br />
Tel. 94 38 00 97/98, E-Mail:<br />
derturm@albatrosev.de<br />
Sprechstunden: Di 14–18, Mi<br />
9–13, Do 14–18 u. Fr 9–14Uhr<br />
GESUNDHEIT/BEWEGUNG<br />
■ Sitztanz mit Gisela Welk – Mo und Di<br />
14.30 Uhr;<br />
■ Hatha-Yoga – Do 18 Uhr u. 20 Uhr;<br />
■ Seniorentanz – Mo 9 Uhr und 10.30<br />
Uhr, Infos unter Tel. 9 43 56 98;<br />
Di – Roundtänze für Anfänger, ab 17.30<br />
Uhr, im K »14«, Achillesstr. 14<br />
■ Seniorengymnastik – Do 9.30– 10.30<br />
Uhr mit Frau Schubert; Do 11–12 Uhr<br />
mit Frau Stange und 12.30–13.30 Uhr<br />
mit Frau Kortschlag;<br />
FREIZEIT/BILDUNG<br />
■ Englisch – Di, 13. 1., 19 Uhr erstes<br />
Treffen des Kurses;<br />
■ Englisch Konversation – 23. 1.,<br />
19 Uhr: lets talk about »Billy Elliot«;<br />
■ Französisch – Mi 19 Uhr<br />
■ Russisch für Kinder – Mo, ab 15–16<br />
Uhr, mit Frau Scheffner;<br />
■ Deutsch für Migranten – Mo 10–12<br />
Uhr mit Frau Hoffmann;<br />
■ Philateliegruppe – 3. 1., 18 Uhr;<br />
■ Schach sr. – mittwochs 16.30 Uhr;<br />
■ Stricken & Handarbeit– mittwochs<br />
Projekt »Ehrenamt am<br />
Rand«, Freiwilligenagentur<br />
für Blankenburg<br />
/ Karow / Buch,<br />
Albatros e. V.,<br />
Kontakt: »Stadtteilzentrum im Turm«,<br />
Busonistraße 136, Frank Richter,<br />
Tel. 94 38 00 98, Fax -99,<br />
fwa.pankow@albatrosev.de<br />
Sprechzeiten: »Turm« = Mi 16–18 Uhr,<br />
Gesindehaus Buch = Mo 10–12 Uhr<br />
ab 10 Uhr mit Fachanleitung;<br />
■ Spielen am Freitag – freitags, 10 Uhr<br />
Rummikub, Rommé u. a.;<br />
■ Cafénachmittag – mittwochs ab<br />
14.30 Uhr mit der Volkssolidarität;<br />
■ Serviettentechnik – 9. 1.,14–16 Uhr<br />
im »Turm«, nur mit Anmeldung!<br />
■ PC-Kurse – 6. 1. und 8. 1., 16–18 Uhr<br />
im »K 14«, nur mit Anmeldung;<br />
■ PC-Kurs für Frauen – Di 14–16 Uhr<br />
im »K 14«, nur mit Anmeldung;<br />
■ PC-Kurse spezial – Termin erfragen!<br />
■ Ausstellung – »Mein Herz für Tiere«,<br />
Projekt »Kunst u. Medizin« für Kinder<br />
– Prävention auf neuen Wegen.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
■ Kiezrunde – Di, 10–12 Uhr:<br />
6. 1. Neujahrs-Kiezrunde; 13. 1. Jahresplanung<br />
2008; 20. 1. Gedächtnistraining;<br />
27. 1. Vortrag mit<br />
Heilpraktikerin Carola Pietrusky:<br />
»Wider die Vergesslichkeit«.<br />
■ Englisch-Fans gesucht – Der Konversationskurs<br />
findet jeden 1. Mittwoch<br />
um 19 Uhr statt. Am 7. 1. wird<br />
über den Film »Billy Elliot« gesprochen,<br />
der im Original zu sehen ist. Alle<br />
an einem Englischkurs Interessierten<br />
treffen sich am 13. 1. um 19 Uhr. Kursleiterin<br />
Frau Brudtkuhl bespricht den<br />
Jahres-Plan. Weitere Infos im »Turm«.<br />
FREIWILLIGENAGENTUR<br />
Zuverdienstwerkstatt<br />
Pankow-Buch, Albatros<br />
e. V., Alt-Buch 51,<br />
Tel. 94 11 41 36, E-Mail:<br />
zv.pankow@albatrosev.de,<br />
Sprechzeiten nach telefonischer<br />
Vereinbarung;<br />
WIR BIETEN AN:<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für<br />
Menschen mit psychischen Beein-<br />
»Stöbereck« Blankenburg =<br />
Bahnhofstr. 32: Mi 13–15 Uhr;<br />
GESUCHT WERDEN FREIWILLIGE:<br />
■ eine liebevolle »Leih-Oma« für eine<br />
nette Karower Familie<br />
■ für die Betreuung wöchentlicher<br />
Gruppentreffen von an Demenz<br />
erkrankten Menschen<br />
■ für die Leitung eines Senioren-<br />
Computerkurses in Blankenburg<br />
ZUVERDIENST<br />
trächtigungen sowie Suchterkrankungen<br />
im Rahmen von Tätigkeiten im<br />
niederschwelligen Umfang bis hin zu<br />
anspruchsvollen Tätigkeiten in den<br />
Bereichen:<br />
■ Garten- und Landschaftsbereich<br />
■ <strong>Bote</strong>ntätigkeiten<br />
■ Renovierungsarbeiten<br />
■ Second-hand-Bereich<br />
Außerdem bieten wir Beratungen für<br />
Beschäftigungssuchende an.
Sport im Ort JANUAR 2009 13<br />
Rennbahn-Fragment<br />
Im Frühjahr soll BMX-Race-Bahn<br />
in Buch nach monatelangem<br />
Stillstand vollendet werden<br />
hatte alles holterdipolter.<br />
A ngefangen<br />
Carsten Kraft, Abteilungsleiter BMX<br />
im TSV Wittenau, erhielt Mitte Mai 2008 die<br />
Information, dass der rbb mit seiner »96<br />
Stunden«-Aktion dabei unterstützen wolle,<br />
eine BMX-Race-Bahn in Buch zu bauen.<br />
Das Projekt wurde kurzfristig ins Senderprogramm<br />
aufgenommen. So blieben nur<br />
knapp zwei Wochen Zeit, um Vorbereitungen<br />
zu treffen, Helfer und Sponsoren zu<br />
finden. Zu wenig. »Hätten wir die Sache<br />
besser vorbereiten können, wäre die Bahn<br />
in der einen Woche gebaut worden. So haben<br />
wir nur ein Stück geschafft«, erinnert<br />
sich Carsten Kraft. In der Woche vom 26.<br />
bis 30. Mai 2008 wurde dennoch einiges<br />
bewegt. Fernsehen und Radio Fritz berichteten<br />
live von der Hilfsaktion, regionale<br />
Unternehmen, THW und Feuerwehr unterstützten,<br />
freiwillige Helfer waren vor<br />
Ort. Der »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>« informierte in seiner<br />
Juli-Ausgabe über das Projekt. Das Gelände<br />
hinter der Marianne-Buggenhagen-<br />
Körperbehindertenschule an der Ernst-<br />
Busch-Straße zeigte zumindest erste Umrisse<br />
einer künftigen BMX-Rennstrecke.<br />
Still ruht die Rennstrecke<br />
Die anfängliche Begeisterung war groß.<br />
»Unsere BMX-Sportler wollen … die Bahn<br />
bis zum Herbst in einen wettkampftauglichen<br />
Zustand versetzen, der auch den<br />
Ansprüchen unserer Bundesliga genügt«,<br />
hatte Carsten Kraft im »BB« erklärt. Daraus<br />
ist nichts geworden. Das Jahr ist zu Ende<br />
gegangen und auf der Bahn hat sich nichts<br />
getan. Unvollendet liegen die Hügel. Hundebesitzer<br />
führen ihre Vierbeiner aus. Nur<br />
auf der benachbarten Fläche – eine BMX-<br />
Fun-Strecke, die vom Verein »Los Amigos«<br />
»bespielt« wird – gibt es Leben. Die »Amigos«<br />
nennen das Gelände »AirVolksPark«.<br />
Ihr Vereinsvorsitzender Lars Falkenberg<br />
glaubt noch immer, gemeinsam mit den<br />
Wittenauern zu einem großen Bikerzentrum<br />
für Berlin und Brandenburg werden<br />
zu können. Die Amigos haben kräftig vorgelegt.<br />
»Der Zuwachs an Besuchern, Nutzern<br />
und Mitgliedern im vergangenen Jahr<br />
bestätigt unseren Kurs. Mit einem Radlader<br />
und viel Muskelkraft haben wir an mehreren<br />
Wochenenden ordentlich Erde bewegt<br />
und zu zahlreichen neuen Absprüngen<br />
und Landungen zusammengeschoben.<br />
Zusätzliche Unterstützung bekommen wir<br />
durch MAE-Kräfte oder Praktikanten, die<br />
wir bei uns im Verein beschäftigen. Die<br />
KinderCross Bahn findet sehr viel Anklang.<br />
Pläne zu einer Erweiterung gibt es schon.«<br />
Dank eines weiteren Sponsors könne auch<br />
der Helmverleih ausgeweitet und Schützer<br />
angeboten werden. Im Bikeverleih wird es<br />
neben BMX-Rädern auch Mountainbikes<br />
geben (Infos: Tel. 39 03 15 86).<br />
Auch die Amigos sind enttäuscht über die<br />
halbfertige BMX-Rennstrecke ihrer Nachbarn.<br />
Doch es gibt gute Gründe, warum die<br />
Bahn noch immer nicht fertig ist. Carsten<br />
Kraft berichtet von Versprechungen, die<br />
nicht eingehalten wurden. »Firmen, die<br />
uns Grabenbagger, Radlader oder Sand zur<br />
Verfügung stellen wollten, sind wieder zurückgetreten<br />
wegen der fehlenden Zufahrtsmöglichkeit<br />
aufs Gelände, die uns<br />
das Bezirksamt versprochen hatte. Auch<br />
die Belieferung mit Holz vom Forstamt<br />
Pankow verzögerte sich. Inzwischen haben<br />
wir einiges an Baumaterial beim Bezirksamt<br />
zwischengelagert«, erzählt Kraft. Seit<br />
Wochen steht das Gelände unter Wasser,<br />
an Bautätigkeit ist nicht zu denken »Ein<br />
paar Gräben haben wir gezogen, damit das<br />
Wasser abläuft. Künftig soll eine Drainage<br />
eingebaut werden.« Ein gravierender<br />
Grund für die Stagnation liegt aber vor allem<br />
darin, dass die Mitglieder aus Reinickendorf<br />
abgesprungen sind, seit sich der<br />
Verein nach Buch orientiert. Ȇbrig geblieben<br />
ist nur ein Mitstreiter und ich. Wir machen<br />
alles ehrenamtlich, haben eine Menge<br />
Arbeit und obendrein Ärger mit<br />
Anwohnern. Zwar unterstützt uns unser<br />
Verein, aber wir müssen langfristig planen«,<br />
so der Abteilungsleiter.<br />
Im Frühjahr soll es mit Unterstützung des<br />
Bezirksamts endlich losgehen. Eine Um-<br />
zäunung wird errichtet, der Starthügel mit<br />
Startgatter gebaut, der Oberbelag aufgebracht.<br />
»Wir haben unzählige Briefe an Firmen<br />
rausgeschickt und um weitere Unterstützung<br />
mit Erde, Recyclingmaterial,<br />
Betonbahnschwellen, Seecontainern, Radladern,<br />
Walzen u. a. gebeten.«<br />
Training ab Ostern<br />
Die beiden BMX-Fans ernten nicht immer<br />
Wohlwollen vor Ort. »Anwohner, die hier<br />
weiter ihre Hunde ausführen wollen, beschweren<br />
sich. Eine Anzeige wurde erstattet,<br />
angeblich weil das abgekippte Erdreich<br />
voll Müll war. Für den gesamten Boden haben<br />
wir aber ein Unbedenklichkeitszertifikat.<br />
Das Meckern von Leuten, die sich<br />
noch nie für irgendetwas engagiert haben,<br />
das geht mir gegen den Strich«, erregt sich<br />
Carsten Kraft. »Da könnte man fast die Lust<br />
verlieren, hier ehrenamtlich und nach der<br />
Arbeit etwas aufzubauen, das vor allem<br />
Kinder und Jugendlichen eine schöne<br />
Freizeitbetätigung ermöglicht.« Doch Carsten<br />
Kraft und sein Kollege geben nicht auf.<br />
Ab Ostern wollen sie Taining für Kinder<br />
und Jugendliche anbieten.<br />
Wer nicht nur meckern will, kann gern mit<br />
anpacken auf der BMX-Strecke. Die Wittenauer<br />
können Hilfe gut gebrauchen (Tel.<br />
0177/3 25 18 81). Für Carsten Kraft steht<br />
fest: »Der Endlauf der Nordkap-Serie im<br />
BMX-Race im Herbst 2009 wird bei uns in<br />
Buch stattfinden!« Kristiane Spitz<br />
Sanfter Kampf gegen die Pfunde<br />
Blankenburger Chaussee 86 (gegenüber LidL-Markt)<br />
13125 Berlin • Telefon (0 30) 9 41 22 20<br />
Busverbindung: Linien 150, 158 • Parkplätze direkt vor der Tür<br />
Seit dem 21. November 2008 auf zwei Etagen …<br />
Trauriger Anblick: rbb-Fernsehen hatte Anstoß für neue BMX-Strecke in Buch gegeben.<br />
… und in entspannter Atmosphäre:<br />
■ Profi-Fitnessgeräte<br />
■ Cardiogeräte<br />
■ Sauna für die ganze Familie<br />
■ Solarium ■ Kursraum<br />
Kostenloses Probetraining, keine Aufnahmegebühren<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Mo–Fr 9–22, Sa/So 9–18 Uhr<br />
Wieder einmal haben die zurückliegenden<br />
Festtage ihre unübersehbaren<br />
Spuren hinterlassen, vor allem im<br />
Hüftbereich. Die Weste spannt, die Rockweite<br />
ist auch längst ausgereizt. Bleibt<br />
wirklich nur die Änderungsschneiderei?<br />
Natürlich nicht! Sie können heute ja unter<br />
Tausenden »Schlankheitskuren« wählen.<br />
Gäbe es durch diese eine garantierte Gewichtsreduktion,<br />
wären die Deutschen<br />
wohl nicht die dicksten Europäer! Einseitiger<br />
Kraftsport bis zur totalen Erschöpfung<br />
kann auch mehr schaden als nutzen.<br />
Der im Fitness Center Karow angebotene<br />
Bodyshape-Kurs (body shape = Körperform),<br />
könnte dagegen eine gute Möglichkeit<br />
sein, unter fachlicher Anleitung den<br />
sanften Kampf gegen überflüssige Pfunde<br />
aufzunehmen und zu gewinnen.<br />
Wer also zu seiner Idealfigur zurückkehren<br />
möchte, sollte sich von den Kursleitern in<br />
einem persönlichen Gespräch beraten<br />
lassen und – diese Kurse sind keineswegs<br />
nur für junge Leute geeignet. S. Endruweit<br />
FOTOS: ENDRUWEIT, FITNESSCENTER, SV BUCH, MÜLLER<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
SV Berlin-Buch<br />
■ KRAFTSPORT Die Kraftsportler des SV<br />
Berlin-Buch erzielten bei den Weltmeisterschaften<br />
2008 hervorragende Ergebnisse:<br />
Bei der vom WUAPV veranstalteten Weltmeisterschaft<br />
in Lauchhammer errangen<br />
<strong>Bucher</strong> Athleten zwei Weltmeistertitel und<br />
einen 3. Platz. Andreas Richter wurde in der<br />
Altersklasse M 50–54 Weltmeister im Bankdrücken<br />
mit einer Leistung von 235 kg. Damit<br />
stellte er gleichzeitig einen neuen Weltrekord<br />
in seiner Altersklasse auf. Den<br />
zweiten Weltmeistertitel erkämpfte sich<br />
Bernard Gromadecki mit 82 kg in der Altersklasse<br />
M 70–74. Peter Ihlenfeld schaffte<br />
es auf den 3. Platz mit einer Leistung von<br />
195 kg in der Altersklasse M 45–49. Den<br />
zweiten Weltmeistertitel in diesem Jahr holte<br />
sich Andreas Richter bei der Weltmeisterschaft<br />
des GPC in Leamington Großbritannien.<br />
Mit einer Leistung von 240 kg war ihm<br />
der 1. Platz im Bankdrücken sicher.<br />
Kontakte zu den Kraftsportlern<br />
unter Tel. 0171/5 17 38 89.<br />
Bernard Gromadecki, Andreas Richter und<br />
Peter Ihlenfeld (v. l.) freuen sich über ihre<br />
erfolgreiche WM-Teilnahme.<br />
■ VOLLEYBALL Mit viel Kampfgeist hat<br />
sich die weibliche U 16-Mannschaft des SV<br />
Berlin-Buch zur Berliner Meisterschaft Ende<br />
Januar 2009 qualifiziert! Leicht war es<br />
wirklich nicht, denn seit dieser Saison geht<br />
der Weg zur Meisterschaft über zwei Qualifikationsturniere.<br />
Als Mannschaft mit dem<br />
schwierigsten Weg belegten die <strong>Bucher</strong>innen<br />
in der Vorrunde Platz zwei und gewannen<br />
anschließend im alles entscheidenden<br />
Spiel gegen den Drittplatzierten (BVV I) der<br />
starken A-Gruppe. »Die Teilnahme an der<br />
Berliner Meisterschaft ist eine tolle Leistung<br />
unserer Mädchen«, freute sich Trainerin Elisa<br />
Eichholz. Beim SV Berlin-Buch spielen<br />
Mädchen aus Karow, Buch und Panketal.<br />
Kontakte zu den Volleyballerinnen<br />
unter Tel. 0179/1 08 92 62, René Romanik.<br />
■ LEICHTATHLETIK Mit drei ersten<br />
(Adrienne Reddersen, Christopher Heidecke,<br />
Christoph Müller) und zwei zweiten<br />
Plätzen (Lydia Ziegler, Florian Molkenthin)<br />
kehrten die <strong>Bucher</strong> Leichtathleten von der<br />
Crosslaufveranstaltung des Weißenseer<br />
Sportvereins »Rot-Weiß«, ausgetragen im<br />
Stadiongelände Buschallee, zurück.<br />
■ Rund 20 Wettkampftermine in Berlin und<br />
Brandenburg haben die Leichtathleten des<br />
SV Berlin-Buch für 2009 in die engere Auswahl<br />
gezogen. Dazu gehören auch Starts bei<br />
Traditionsveranstaltungen in den Nachbarorten,<br />
wie dem Zepernicklauf am 21. Juni<br />
im Ortsteil Hobrechtsfelde und dem Gesundheitslauf<br />
am 26. September in Karow.<br />
Kontakte zu den Leichtathleten unter<br />
Tel. 0172/3 97 37 58 o. 0172/3 25 06 78.<br />
■ BASKETBALL Unter dem Motto »Just 4<br />
Fun« treffen sich die Basketballinteressierten<br />
des SV Berlin-Buch mittwochs (18–21<br />
Uhr) und freitags (16.30–21.30 Uhr) in der<br />
Turnhalle der »Marianne-Buggenhagen«-<br />
Schule« Es ist eine bunte Truppe aus Anfängern<br />
und Erfahrenen, Kleinen und Großen,<br />
die alle viel Spaß am Basketballspiel haben.<br />
Interessierte im Alter »von 9 bis 99« können<br />
jederzeit hinzustoßen! J. Malz<br />
Kontakte zu den Basketballern<br />
unter Tel. 0172/8 79 58 79, Herr Domes.<br />
SG Schwanebeck 98 e.V.<br />
■ CHEERDANCE Am 13. und 14. 12. erlebten<br />
25 Mädels und Jungs der Blue White<br />
Swans ein aufregendes und anstrengendes<br />
Wochenende. Zu einem Stunt-Workshop<br />
reiste der amtierende Deutsche Meister im<br />
Senior Coed-Groupstunt, Tino Wollmann,<br />
vom Team DMC der Lunatics Cheerleader<br />
aus Dresden an. Es wurde intensiv an Hebungen<br />
(Stunts), Sprüngen (Jumps) und<br />
Akrobatik (Tumbling) gearbeitet. Immer<br />
wieder ging es für die sogenannten »Flyer«<br />
in luftige Höh’. Die zittrigen Knie wichen<br />
mehr und mehr einer selbstbewussten Haltung.<br />
Auch beim Tumbling (turnerische Bodenelemente)<br />
zeigten sich ungeahnte Talente.<br />
Die Scheu vor neuen Elementen und<br />
größeren Höhen wich, je mehr die richtige<br />
Technik ihre Wirkung entfaltete.<br />
★<br />
Die Cheerdancer konnten erstmals die »100«<br />
knacken. Im November wurde die 8-jährige<br />
Anna-Christin Schaale als 100. Mitglied von<br />
Abt.-Leiterin Manuela Müller begrüßt.<br />
Manuela Müller; Tel. 01 76/83 08 52 38<br />
1.Squashverein Pankow<br />
■ KAMPFSPORT Die Abt. Kampfsport des<br />
1. Squashvereins Pankow e. V. nahm mit<br />
Trainer Mike Blanek am 6. 12. 2008 sehr<br />
erfolgreich an der internationalen Meisterschaft<br />
in Polen teil. Dort erreichte das<br />
Karower Wettkampfteam einen 1. und einen<br />
2. Platz, zwei 3. und einen 5. Platz.<br />
■ In den Winterferien vom 2. 2. bis 6. 2. gibt<br />
es kostenloses Karatetraining täglich von<br />
11–12 Uhr für Kinder und Jugendliche ab 6<br />
Jahre in den Räumen der Fitness-Galerie<br />
Karow. Bitte voranmelden! I. G.<br />
Kontakt: Mike Blanek, Tel. 9 41 31 49<br />
SV Karow 96<br />
■ FUSSBALL Wer den Fußballern der<br />
1. F-Jugend (Foto) des SV Karow 96 vor Saisonbeginn<br />
gesagt hätte, dass sie den 1. FC<br />
Union in spielerischer und kämpferischer<br />
Hinsicht beherrschen würden, dem hätten<br />
sie erstmal gesagt, er solle seine Hausarbeiten<br />
machen. Es ist schon beeindruckend,<br />
wie sich die Kinder in den letzten fünf, sechs<br />
Wochen durch ihre Trainingsarbeit entwickelt<br />
haben. Sie setzen ihr Erlerntes von Anfang<br />
an um. Im Großen und Ganzen erbringen<br />
sie eine geschlossene Mannschaftsleistung,<br />
wobei Tobi und Luca oftmals herausragten.<br />
Es macht Spaß, die Entwicklung<br />
von Julia und Frederic zu sehen. Aber auch<br />
Nicki und Dennis, die immer mehr durch<br />
erhöhtes Selbstbewusstsein strotzen, zeigen<br />
ein sehr gutes Spiel. Nicht zu vergessen sind<br />
auch Andre, den man auf fast jeder Position<br />
gut einsetzen kann, sowie Felix, der einen<br />
tollen Part als Verteidiger spielt. Zu guter<br />
Letzt ist es schön zu sehen, wenn Tom konzentriert<br />
seine Aufgaben erfüllt, was für Potenzial<br />
in ihm steckt. Der Aufwärtstrend<br />
geht weiter!<br />
Ergebnisse:<br />
11. 10. 1. FC Union–SV Karow 96 1:4<br />
6. 12. 3. Platz beim Nikolausturnier<br />
des SV Karow<br />
13. 12. SV Karow–FC Nord Ost Berlin 16:0<br />
13. 12. 1. Platz beim Weihnachtsturnier<br />
des SV Buchholz<br />
Der Verein sucht für seinen Kader noch<br />
Spieler. Einfach zu den Trainingszeiten zum<br />
Probetraining kommen und bei Alexandra<br />
oder Andreas melden! H. Fritz<br />
DieTrainingszeiten im Internet unter: www.<br />
svkarow2000er.de , aktuelle Videos der Saison<br />
unter: www.youtube.de/svkarow2000er<br />
SG Einheit Zepernick<br />
■ FUSSBALL-ERGEBNISSE<br />
29. 11. Einheit Zepernick–RW Schönow 2:2<br />
Gerechtes Unentschieden beim Nachbarschaftsduell,<br />
wobei Schönow in Unterzahl<br />
durch den Ex-Zepernicker Wieduwilt erst in<br />
der 90. Minute ausgleicht. Tore: Burkert<br />
6. 12. FSV Bernau II–Einheit Zepernick 0:1<br />
Verteiltes Spiel zweier gleichstarker Mannschaften.<br />
Dickenhausen entscheidet mit<br />
tollem Solo und einem herrlichem Treffer<br />
das Spiel. Tor: Dickenhausen<br />
Rückrundenstart: 16. Februar 2009, 14 Uhr<br />
FSV Basdorf–Einheit Zepernick<br />
■ HALLENTURNIERE Einheit Zepernick<br />
veranstaltet auch in dieser Winterpause<br />
wieder eine Serie von interessanten und gut<br />
besetzten traditionellen Hallenturnieren für<br />
Fußballmannschaften in allen Altersklassen<br />
in der großen Zepernicker Panketalhalle.<br />
Weitere Turniertermine in Zepernick:<br />
10. 1. 10 00 Bufalo-Cup für D-Junioren<br />
31. 1. 10 00 Schlosserei-Müller-Cup C-Jun.<br />
31. 1., 14 00 Side-by-Side-Cup für A-Junioren<br />
Die Fußballer der SG Einheit Zepernick<br />
wünschen allen einen guten Rutsch und ein<br />
glückliches neues Jahr 2009. K. Horn
14 JANUAR 2009<br />
Ratgeber<br />
Raumriesen<br />
Die Werbung brachte es für die beiden Peugeot-Neulinge<br />
auf den Punkt: Da stehen etliche<br />
Miniaturleute und bestaunen die<br />
überdimensionalen Giganten auf vier Rädern.<br />
Alles erinnert an Bilder aus Gullivers<br />
Reisen von Jonathan Swift. Ein Hingucker.<br />
Aber die Wahrheit? Ich fuhr beide Modelle –<br />
und war danach nahezu ebenso fasziniert<br />
wie die Menschen auf dem Werbeplakat.<br />
Der kompakte Peugeot 308 SW Sport HDi<br />
110 (Grundpreis: 23 800 Euro) rückt mit seiner<br />
Gesamtheit schon verdächtig in die Nähe<br />
des Mittelklassemodells 407. Vor allem in<br />
puncto Ausstattung steht der Kleine um<br />
nichts nach. Im Gegenteil. Denn der 4,50 m<br />
lange Kombi verfügt sogar bereits über serienmäßiges<br />
Tagfahrlicht. So wird der Griff<br />
zum Lichtschalter völlig überflüssig. Denn<br />
durch die Lichtsensoren schaltet sich die<br />
notwendige Komplettbeleuchtung automatisch<br />
zu oder ab – je nach Umgebungshelligkeit.<br />
Auch Park- und Regensensoren sorgen<br />
für komfortables Fahren. Richtig beeindruckend<br />
ist der üppige Laderaum hinter den<br />
drei individuell einstellbaren Rücksitzen.<br />
Sie bieten zwar den Fondmitfahrern optimalen<br />
Komfort, lassen sich aber im Bedarfsfall<br />
leider nicht so unproblematisch zur Ladefläche<br />
umfunktionieren wie beim 207 SW.<br />
Das spezielle Einzelsitzkonzept beim 308<br />
SW verhindert diese praktische Umrüstung.<br />
Vermutlich ist das Vergrößern des ohnehin<br />
720 l umfassenden Heckladevolumens<br />
kaum nötig, dachten sich die Konstrukteure,<br />
denn im Dachbereich fehlen hinter den<br />
Vordersitzen die Verankerungspunkte für<br />
das notwendige Trennnetz. Ohne dieses Sicherheitsrequisit<br />
können die real verfügbaren<br />
1736 Volumenliter sowieso nicht geladen<br />
werden. Schade eigentlich. Doch auch<br />
im Normalbetrieb ist das Fassungsvermögen<br />
hinter der Heckklappe durchaus großzügig.<br />
Viele Ablagemöglichkeiten bietet<br />
auch der sonstige Innenraum unter dem<br />
großen Panoramadach. Die Hinterbänkler<br />
haben viel Beinfreiheit und die klappbaren<br />
Plastiktischchen an den vorderen Sitzlehnen<br />
lassen sich optimal für verschiedenste<br />
AUTO & VERKEHR<br />
HERBERT SCHADEWALD<br />
Verkehrsjournalist<br />
Dinge nutzen. Bewegt wurde dieser 308 SW<br />
durch den 1,6er Euro-4-Diesel mit 80 kW<br />
(109 PS). Das manuelle 6-Ganggetriebe<br />
macht den kraftvollen Selbstzünder besonders<br />
sparsam. Durchschnittlich verbrauchte<br />
er nicht einmal 6 l/100 km. So war<br />
nur nach jeweils knapp 1 000 km ein Tankstopp<br />
fällig. Allerdings ist der 6. Gang in der<br />
Stadt kaum nutzbar. Aber auch im 5. bleibt<br />
der Kompaktlöwe innerstädtisch flexibel<br />
und genügsam.<br />
Genau die gleiche Motorisierung hat auch<br />
der Peugeot Partner Tepee Tendance HDi<br />
110 (Grundpreis: 20 050 Euro). Allerdings<br />
habe ich da den 6. Gang vermisst. Der französische<br />
Raumriese muss sich mit nur fünf<br />
Schaltvorgängen begnügen. Trotzdem<br />
Peugeot 308 SW Sport HDi 110<br />
Peugeot Partner<br />
Tepee Tendance HDi 110<br />
bleibt der anzugsfreudige Diesel mit durchschnittlich<br />
gut 6 l/100 km recht sparsam.<br />
Wer den bisherigen Partner kennt, wird vom<br />
neuen Partner Tepee absolut überrascht<br />
sein – nicht nur von der bullig-dynamischen<br />
Außenform. Es ist nicht mehr eine<br />
Lieferwagenvariante mit zusätzlicher Mitfahrgelegenheit,<br />
sondern ein innovativer<br />
und multifunktionaler Mini-Van. Mit seinen<br />
4,38 m ist er auch erheblich länger als sein<br />
Vorgänger, sodass Insassen und Gepäck ein<br />
bequemes Platzangebot finden. Eine sehr<br />
ansprechende Innenverkleidung, zahlreiche<br />
praktische Ablagemöglichkeiten für alle<br />
Mitfahrer sowie die drei hinteren Einzelsitze<br />
mit individuellen Einstellmöglichkeiten<br />
wecken schon beim Einstieg eine unbändige<br />
Reiselust.<br />
Der großvolumige Kofferraum zwischen<br />
dem Trennnetz und der weit aufschwingenden<br />
Heckklappe ist wie für das Familienreisegepäck<br />
geschaffen. Werden die drei hinteren<br />
Einzelsitze entfernt oder umgeklappt<br />
lassen sich bis zu 25 handelübliche Umzugkartons<br />
im Tepee-Heck stapeln. Allerdings<br />
verrät nicht einmal die Bedienungsanleitung,<br />
wie das Trennnetz dann unten hinter<br />
den Vordersitzen verankert wird. Denn Bodenhaken<br />
wie hinter den Rücksitzen sind<br />
dort nicht vorhanden. Der Trick: Das Gurtende<br />
muss unter den Querstangen der Sitzbefestigung<br />
durchgezogen und dann an der<br />
am Gurt selbst vorhandenen Schlaufe eingerastet<br />
werden.<br />
Neben den Parksensoren sorgen die großflächigen<br />
Außenspiegel für eine optimale<br />
Manövrierfähigkeit des neuen Partners, der<br />
mit seiner Höhe von 1,86 m auch fast in alle<br />
Tiefgaragen passt.<br />
STIFTUNG WARENTEST<br />
Ratgeber zum gesunden Genießen<br />
In der Lebensmitte verändern sich der Körper<br />
und seine Bedürfnisse: Er braucht mehr<br />
Bewegung, aber auch Zeit zur Regeneration,<br />
mehr wertvolle Nährstoffe, aber eindeutig<br />
weniger Kalorien. Wer seine Ernährung und<br />
seinen Bewegungsstil bewusst gestaltet,<br />
verleiht nicht nur seinem Leben mehr Jahre,<br />
sondern ist auch Belastungen besser gewachsen.<br />
Das von der bekannten Kochbuchautorin<br />
Dagmar von Cramm geschriebene und von<br />
der Stiftung Warentest herausgegebene<br />
Buch »Clever kochen – besser essen« will eine<br />
Anregung sein, um die Ernährung gesund<br />
und genussvoll zu gestalten und neue<br />
Rezepte auszuprobieren. Für alle über 40,<br />
die sich mit Lust und Freude auf neue<br />
Kochabenteuer begeben möchten, aber<br />
auch für diejenigen, denen ihr Körper und<br />
ihre Fitness ebenso wichtig sind wie der<br />
Genuss und gutes Essen. Optimal zusammengestellte,<br />
unkomplizierte Rezepte für<br />
die drei Hauptmahlzeiten machen die Umstellung<br />
schmackhaft. Das Buch bietet<br />
außerdem ebenso raffinierte wie leichte<br />
Vorschläge für Feiern mit Freunden. Menüvorschläge<br />
nach Jahreszeiten oder fürs Büfett<br />
machen Appetit auf vollwertige und regionale<br />
Produkte und exotische Zutaten aus<br />
Indien, Japan oder Thailand.<br />
Ein Ratgeberteil erläutert Ernährungsregeln<br />
fürs Well-Aging, z. B. wie Krankheiten vorgebeugt<br />
werden kann, welche Rolle eine ausreichende<br />
Bewegung spielt oder welche Risiken<br />
mit einem ungesunden Lebensstil<br />
verbunden sind. Informationen zu neuartigen<br />
Obst- und Gemüsesorten, Kräutern und<br />
Gewürzen, Fleisch und Meeresfrüchten<br />
runden den Ernährungsratgeber ab. U. R.<br />
Das Buch »Clever kochen – besser essen«<br />
(240 S.) ist seit Oktober für 19,90 Euro<br />
im Buchhandel erhältlich,<br />
online: unter www.test.de/shop<br />
Dr. med. vet.<br />
VOLKER WIENRICH<br />
vermittelt Wissenswertes<br />
über Haustiere<br />
Ernährung und<br />
Gesundheit<br />
bei Hund und Katze<br />
Gesundheit, Leistungsfähigkeit und lange<br />
Lebensdauer werden sowohl durch Erbanlagen<br />
als auch durch Umweltfaktoren<br />
entscheidend beeinflusst. Das gilt für uns<br />
und auch für unsere Tiere. Einer der wichtigsten<br />
Umweltfaktoren ist die Ernährung.<br />
Die regelmäßige Aufnahme von Nährstoffen<br />
ist Voraussetzung dafür, dass ein Lebewesen<br />
heranwachsen, sich entwickeln<br />
und am Leben bleiben kann. Die Menge<br />
und die Qualität der einzelnen Nährstoffe<br />
sind dabei ganz entscheidend. Das gilt sowohl<br />
für die in größeren Mengen aufgenommenen<br />
Nährstoffe Eiweiß, Fett und<br />
Kohlenhydrate als auch für die Mikronährstoffe<br />
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente,<br />
sekundäre Pflanzenstoffe<br />
usw. Es genügt aber nicht, jeweils lediglich<br />
das errechnete Minimum der einzelnen<br />
Nährstoffe zu füttern. Krankheiten können<br />
dann vermieden werden, wenn der<br />
Stoffwechsel und alle Organe einschließlich<br />
des Immunsystems optimal funktionieren.<br />
Das geht nur bei optimaler Ernährung.<br />
Dann sind alle Nährstoffe in der<br />
richtigen Menge und im richtigen Verhältnis<br />
zueinander enthalten. Die Ansprüche<br />
sind recht unterschiedlich – je nach Alter<br />
und körperlicher Belastung der einzelnen<br />
HEIKE RICHTER,<br />
Leiterin des<br />
KKH-Serviceteams<br />
in Berlin-Pankow<br />
Schlaganfall-Vorboten<br />
ernst nehmen<br />
Rund 200 000 Menschen erleiden in<br />
Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Jeder<br />
fünfte stirbt innerhalb der ersten vier<br />
Wochen, jeder dritte innerhalb eines Jahres.<br />
Besonders wichtig ist daher das frühzeitige<br />
Erkennen von Warnzeichen und Symptomen.<br />
Oft tritt ein Schlaganfall ohne Warnzeichen<br />
auf. Aber bei jedem zehnten Anfall<br />
gab es Stunden oder Monate zuvor Hinweise<br />
auf die Erkrankung. Wird der Patient<br />
dann behandelt, kann ein Schlaganfall<br />
sogar verhindert werden.<br />
Wenn ein Blutgerinnsel nur für einen Moment<br />
eine Gehirnarterie verstopft, können<br />
kurzzeitig schlaganfallähnliche Symptome<br />
auftreten. Dies wird in medizinischen Fachkreisen<br />
»transitorische ischämische Attacke«<br />
(TIA) genannt. Meist sind die Anzeichen<br />
zu unspeziell und werden von den<br />
Betroffenen nicht richtig eingeschätzt. Die<br />
TIA-Zeichen sind sehr vielfältig und glei-<br />
Heizkörper – reinigt man am besten, indem<br />
man ein feuchtes Tuch dahinter hängt und<br />
mit dem Fön gegen die Heizrippen bläst.<br />
Kupfer – wird wieder blank, wenn man es<br />
mit einem Bund Sauerampfer abreibt.<br />
– wird wieder sauber, wenn man es einige<br />
Zeit in Sauerkrautbrühe einlegt.<br />
Klebetuben – kann man mit einer Glaskopfstecknadel<br />
verschließen, dadurch treten<br />
keine Verstopfungen auf.<br />
Messinggegenstände – werden vor dem Anlaufen<br />
geschützt, indem man sie mit Glasreiniger<br />
einsprüht, trocknen lässt und anschließend<br />
poliert.<br />
DER TIERARZT RÄT<br />
Tiere. Ernährung hat vorbeugende Wirkung,<br />
wenn sie optimal ist.<br />
Ernährung kann andererseits krank machen,<br />
wenn sie fehlerhaft ist. Dabei sind<br />
sowohl schädliche als auch zu viel verabreichte<br />
Stoffe bedeutsam, aber auch ein<br />
Mangel an einzelnen oder auch mehreren<br />
lebensnotwendigen Nährstoffen. Beispiele<br />
sind die außerordentlich schädliche alleinige<br />
Fütterung von Fleisch (u. a. Kalziummangel)<br />
oder auch umgekehrt die<br />
Zufütterung von »Kalktabletten« zu einem<br />
Alleinfuttermittel (Kalziumüberschuss).<br />
Häufigster Ernährungsfehler bei Tier (und<br />
Mensch) ist ein Zuviel an Energie. Folge<br />
davon ist Übergewicht, das wiederum<br />
zahlreiche negative gesundheitliche Folgen<br />
hat.<br />
Eine gezielte spezielle Ernährung (Diät)<br />
kann ganz wesentlich zur Besserung vorhandener<br />
Krankheiten beitragen, wie z. B.<br />
Übergewicht, Zucker, Nierenerkrankungen,<br />
Herz–Kreislauferkrankungen, Skelettund<br />
Gelenkerkrankungen, Krebs. Bei jeder<br />
dieser Erkrankungen kann eine Diät zur<br />
Besserung oder auch zur Heilung beitragen.<br />
Mit Fertigfutter können Hund und Katze<br />
optimal ernährt werden, insbesondere<br />
wenn die Qualität gut ist. Selbst hergestellte<br />
Rationen sind auch möglich, müssen<br />
aber möglichst genau berechnet werden,<br />
um Schäden zu vermeiden.<br />
Zum Nachlesen:<br />
Dr.Volker Wienrich: Der vitale Hund –<br />
das Ernährungsbuch vom Tierarzt<br />
(Verlag Müller Rüschlikon, 2005)<br />
Weitere Infos unter Tel. 9 41 56 38,<br />
www.tierarzt-berlin.net<br />
KKH INFORMIERT<br />
chen denen eines Schlaganfalls. Sie können<br />
einzeln oder in Kombination auftreten.<br />
Dazu zählen:<br />
vorübergehende plötzliche Schwäche einer<br />
Körperhälfte, einseitige Lähmungen, spontan,<br />
auftretende Gangunsicherheit – vor allem<br />
einseitig, scheinbar unerklärliches Stolpern<br />
oder Stürzen, Gefühlsstörungen einer<br />
Körperseite, des Gesichts oder eines Armes,<br />
plötzlich auftretende einseitige Sehstörungen<br />
oder Wahrnehmung von Doppelbildern,<br />
Schwindel, kurzfristig auftretende<br />
Probleme, Gesprochenes zu verstehen,<br />
Sprachschwierigkeiten wie Stottern, Stammeln<br />
oder Wortfindungsstörungen, Schwierigkeiten<br />
beim Schreiben, erstmalige und<br />
abrupt einsetzende, extrem starke Kopfschmerzen,<br />
Gedächtnisverlust oder eine<br />
ungewöhnliche Vergesslichkeit, scheinbar<br />
unerklärliches Fallenlassen von Gegenständen,<br />
Bewusstseinstrübungen bis hin zum<br />
Bewusstseinsverlust.<br />
Wenn ein oder mehrere Symptome auftreten,<br />
sollte der Patient sofort einen Arzt aufsuchen.<br />
Weitere Informationen zum Schlaganfall<br />
hält die Kaufmännische Krankenkasse<br />
in einer Broschüre »Leben nach dem<br />
Schlaganfall« bereit. Sie kann direkt im<br />
KKH-Servicezentrum in Berlin-Pankow<br />
unter Tel. 9 25 23 38 angefordert werden.<br />
HAUSHALTS-TRICKS<br />
Reifen Lehmann<br />
Reifen & Kfz-Werkstatt<br />
16341 Zepernick • Str. der Jugend 25/26<br />
Tel. (030) 944 42 22 • Fax 944 61 80<br />
Mo–Fr 7–18 Uhr • Sa 9–13 Uhr<br />
– werden wieder glänzend, wenn man sie<br />
mit Sauerkraut einreibt, einwirken lässt und<br />
anschließend heiß abspült.<br />
– glänzen wieder, wenn man sie mit einem<br />
Brei aus Salz und Essig einreibt.<br />
Silberreinigung – erfolgt in einem Bad aus<br />
saurer Milch. Das Silber aber nicht abspülen,<br />
sondern trocknen lassen und anschließend<br />
polieren.<br />
– kann man auch mit heißem Salzwasser/<br />
Kartoffelwasser und Alu-Folie vornehmen.<br />
– geht auch mit Zahnpasta, die in lauwarmem<br />
Wasser aufgelöst wurde.<br />
FAHRWERKSTUNING<br />
Breitreifen • Tieferlegung<br />
Radkästen-Börteln<br />
Batteriedienst<br />
TÜV-Abnahme<br />
HU • AU<br />
Elektronische<br />
Achsvermessung<br />
Wir haben Abschied genommen und trauern um<br />
Siegfried Röpke<br />
* 13. Oktober 1928 † 20. Dezember 2008<br />
Erika Röpke im Namen aller Angehörigen<br />
Die Beisetzung hat am 5. Januar auf dem Friedhof Karow II in aller Stille stattgefunden.<br />
LESEN<br />
MARION LUBIG,<br />
Buchhandlung Lubig,<br />
Karow<br />
Charles Darwins<br />
Reise zur Erkenntnis<br />
Charles Darwin war 22 Jahre alt, als er sich am<br />
27. 12. 1831 auf der »Beagle« einschiffte, um<br />
zu einer Forschungsreise rund um die Welt<br />
aufzubrechen. In der »Beagle«, einem kleinen<br />
Segelschiff hockte er in einer winzigen Kajüte,<br />
die bis unter die Decke vollgestopft war mit<br />
Probenbehältern, Chemikalien, Seziergeräten,<br />
Mikroskop, Geologenhammer und Büchern.<br />
Von Jugend<br />
an war Darwin ein<br />
begeisterter Käfersammler<br />
und hegte<br />
ein leidenschaftliches<br />
Interesse für<br />
Naturwissenschaften.<br />
Leider gibt es<br />
kein Bild von dem<br />
neugierigen Jungen,<br />
erst, als er<br />
nach fünf Jahren<br />
Weltumseglung zurückkehrte,<br />
sehen wir einen älteren, gestandenen<br />
Mann.<br />
Seine Weltreise begann im englischen Plymouth<br />
und führte ihn zu den Kapverdischen<br />
Inseln, zu den Ureinwohnern Feuerlands,<br />
nach Patagonien und auf die Galapagos-Inseln.<br />
Diese Fahrt, die Eindrücke, die Erlebnisse<br />
und Erkenntnisse hat er akribisch in einem<br />
Tagebuch festgehalten. Ohne diese Reise<br />
hätte Darwin seine Evolutionstheorie nicht<br />
entwickeln können. Nach seiner Rückkehr<br />
lebte er zurückgezogen und überließ seinen<br />
Freunden die Verteidigung seiner Theorie. So<br />
hat es noch 23 Jahre gedauert, bis er sein berühmtestes<br />
Buch »Von der Entstehung der Arten«<br />
veröffentlichte.<br />
Der Journalist und promovierte Biologe Jürgen<br />
Neffe hat nun Darwins Reise und die daraus<br />
gewonnenen Erkenntnisse in den Mittelpunkt<br />
seines Buches gestellt. Neffe hat in<br />
sieben Monaten mit modernen Verkehrsmitteln<br />
die berühmteste Reise Darwins nacherlebt.<br />
Mit dem Autor erlebt der Leser die Faszination<br />
des Reisens, auf einem bis dahin<br />
unerschlossenen Terrain. Gleichzeitig wird<br />
der Mensch Darwin beschrieben und seine<br />
Wandlung vom gottesgläubigen Anhänger<br />
der Schöpfungsgeschichte zu einem der berühmtesten<br />
und umstrittensten Wissenschaftler<br />
aller Zeiten.<br />
Das Buch ist ein spannender Reisebericht<br />
und eine Wissenschaftsreportage zugleich.<br />
Der Autor belässt es nicht bei der Darstellung<br />
von Darwins Erkenntnissen, sondern setzt sie<br />
auch mit dem gegenwärtigen Wissensstand<br />
der Biologie und Genforschung in Beziehung.<br />
So wird das Buch zu einer mitreißenden Geschichte<br />
über den Ursprung des Lebens vor<br />
vier Milliarden Jahren bis heute.<br />
Am 12. Februar 2009, dem 200. Geburtstag<br />
von Charles Darwin, eröffnet das Museum<br />
für Naturkunde Berlin eine große Sonderausstellung<br />
»Die Reise zur Erkenntnis – Charles<br />
Darwin«.<br />
Jürgen Neffe, »Darwin – Das Abenteuer<br />
des Lebens«, Bertelsmann, 22,95 Euro<br />
SERVICE<br />
Apotheken-Notdienst Jan. ’09<br />
MO, 05.Katharinen-Apotheke, Berliner Allee 75, Tel. 9 25 08 79<br />
DI, 06. Sonnen-Apotheke, Langhansstr. 82, Tel. 4 71 90 12<br />
MI, 07. Bartels Apotheke, Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08<br />
DO, 08. Apotheke in der Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57<br />
FR, 09. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13 B, Tel. 4 99 89 30<br />
SA, 10. Birken-Apotheke, Bahnhofstr. 17, Tel. 9 43 05 42<br />
SO, 11. Bahnhof-Apotheke, Florastr. 47, Tel. 48 63 73 76<br />
MO, 12. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04<br />
DI, 13. Karow-Apotheke, <strong>Bucher</strong> Ch. 1–3, Tel. 94 38 09 13<br />
MI, 14. Reseda-Apotheke, Gustav-Adolf-Str.14, Tel. 9 26 31 48<br />
DO, 15. Elisabeth-Apotheke, Prenzl. Allee 184, Tel. 4 45 40 58<br />
FR, 16. Wilhelmsruher Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 9 16 51 88<br />
SA, 17. Buchholzer Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 4 74 25 97<br />
SO, 18. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00<br />
MO, 19. H’dorfer Apotheke, R.-Rolland-Str. 112, Tel. 47 30 08 10<br />
DI, 20. Family-Apotheke, Bl’burger Ch. 88–89, Tel. 94 38 13 00<br />
MI, 21. Kastanien-Apoth., Kastanienallee 37–38, Tel. 91 20 79 90<br />
DO, 22. Pankow-Apotheke, Stubnitzstr. 31, Tel. 47 30 07 39<br />
FR, 23. Rats-Apotheke, Breite Str. 22 A, Tel. 4 85 46 73<br />
SA, 24. Apotheke am Hugenottenplatz 1, Tel. 4 75 11 60<br />
SO, 25. Achilles-Apotheke, Achillesstr. 69, Tel. 94 38 07 97<br />
MO, 26. Arminius-Apotheke, Schönh. Allee 172, Tel. 4 42 78 35<br />
DI, 27. Edelweiß-Apotheke, Hauptstr. 27, Tel. 91 61 11 81<br />
MI, 28. Luisen-Apotheke, Alt-Bl’burg 22–24, Tel. 4 74 27 75<br />
DO, 29. Harlekin-Apotheke, Prenzl. Allee 207, Tel. 44 35 93 90<br />
FR, 30. Troll-Apotheke, Schwanebecker Ch. 50, Tel. 9 41 09 30<br />
SA, 31. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06
WANN<br />
06. Januar<br />
Di, 14 Uhr<br />
07. Januar<br />
Mi, 20 Uhr<br />
08. Januar<br />
Do, 14–17 Uhr<br />
11. Januar<br />
So, 19 Uhr<br />
13. Januar<br />
Di, 14.30–16.30 Uhr<br />
21. Januar<br />
Mi, 19 Uhr<br />
27. Januar<br />
Di, 18 Uhr<br />
29. Januar<br />
Do, 12.15 Uhr<br />
29. Januar<br />
Do, 15 Uhr<br />
29. Januar<br />
Do, 18 Uhr<br />
30. Januar<br />
Fr, 15 und 16.30 Uhr<br />
30. Januar<br />
Fr, 20 Uhr<br />
31. Januar<br />
Sa, 14–16.30 Uhr<br />
Jahresauftakt 2009<br />
im Seniorentreff Buch<br />
Kultur JANUAR 2009 15<br />
WAS W O<br />
Beswingt ins neue Jahr<br />
Konzert mit Uschi Brüning u. a.<br />
Seniorentanz Neujahrsball mit Sekt und knalliger<br />
Musik, es spielt live: Josef »Jo« Morris (5 Euro)<br />
Benefizkonzert »Eiffelturm in Schlosskirche«, Musik<br />
von Bach, Milhaud, Poulenc, Auric u. a. (10, erm. 8 Euro)<br />
Neujahrsempfang im Gesindehaus<br />
Anmeldung unter Tel. 9 41 54 26<br />
Neujahrstreffen<br />
für alle Frauen<br />
Medizin-Vortrag »Operative Möglichkeiten der Halsschlagaderverengung«,<br />
mit ChA Dr. Chatoui, Buch<br />
Senioren-Infobörse Austausch von Terminen,<br />
Veranstaltungstipps und Angeboten<br />
Neujahrssingen mit dem Seniorinnenchor<br />
»Buch – ein Ton tiefer«, Ltg.: Britta Rosenfeld<br />
<strong>Bucher</strong> BürgerForum der Bürgerverein stellt die<br />
Vorhaben 2009 in Buch vor<br />
Puppentheater<br />
»Pittiplatsch und seine Freunde«<br />
»Die profanen Stunden des Glücks« von<br />
Renate Feyl – über Sophie von la Roche<br />
Nachbereitungstreffen »Open Space«<br />
Bestandsaufnahme und Ausblick auf <strong>Bucher</strong> Projekte<br />
Seniorentreff Buch,<br />
Alt-Buch 48<br />
Kavalierhaus Pankow,<br />
Breite Straße 45<br />
Seniorentreff Buch,<br />
Alt-Buch 48<br />
Schlosskirche Buch,<br />
Alt-Buch 37<br />
Gesindehaus Buch,<br />
Alt-Buch 51<br />
Frauenberatung »BerTa«,<br />
Buch, Karower Straße 6<br />
Konferenzraum im Helios-Klinikum<br />
Buch, Schwanebecker Chauss. 50<br />
Gesindehaus Buch,<br />
Alt-Buch 51<br />
Seniorenwohnen am Schlosspark,<br />
Buch, Alt-Buch 48<br />
Restaurant »Il Castello«, Buch,<br />
Karower Straße 1<br />
Evang. Gemeindehaus Buch,<br />
Alt-Buch 36<br />
<strong>Bucher</strong> Zimmertheater »Sc hräges<br />
Brett«, Viereckweg 2–4<br />
Evang. Gemeindehaus Buch,<br />
Alt-Buch 36<br />
WEIHNACHTS-IMPRESSIONEN<br />
Karower<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Gut besucht war der Karower Weihnachtsmarkt am 6. Dezember.<br />
Aus dem respektablen Bühnenprogramm ragten der Panflötist<br />
Norbert Garz, die Spaßvögel von Radio Teddy, Eddy & Freddy<br />
Kinder tanzten<br />
für Kinder<br />
Beim Weihnachtskonzert des <strong>Bucher</strong><br />
Gauß-Gymnasiums am 18. 12. mussten<br />
sich viele Besucher mit einem Stehplatz<br />
begnügen. Keiner wollte die letzte Veranstaltung<br />
dieser Art verpassen, denn am Ende<br />
des Schuljahres schließt das Gymnasium<br />
endgültig seine Pforten. Verständlich,<br />
dass sich etwas Wehmut einstellte, als<br />
Schulleiterin Dr. Ute Stäbe-Wegemund die<br />
Gäste begrüßte. Die Schüler zogen noch<br />
einmal alle Register und es wurde ein heiterer,<br />
modern-beschwingter Abend. J.-P. M.<br />
Das Schlussbild der Revue<br />
im Stall von Bethlehem<br />
mit dem Christuskind<br />
in der Krippe<br />
Die diesjährige Weihnachtsaufführung des <strong>Bucher</strong> Kindertanztheaters<br />
»Zaubersterne« in der Schlosskirche hatte das Thema<br />
»Öffnet die Türchen«. Hinter den Türchen des Adventskalenders<br />
zeigten sich musikalische und tänzerische Programmpunkte,<br />
hinter dem letzten Türchen entstand das fröhliche Schlussbild in<br />
und die phantasievoll kostümierten Kinder der Kita Pfannschmidtstraße<br />
mit ihrem weihnachtlichen Theaterstück noch<br />
heraus. Sehr freundlich und freigiebig: der Weihnachtsmann.<br />
Bethlehems Stall. Die Revue stand wieder unter dem Motto »Kinder<br />
tanzen für Kinder«. Diesmal geht eine Spende von 170 Euro an das<br />
Kinderhilfswerk Mohau in Südafrika (www.mohau.com), das Kinder<br />
betreut, deren Eltern an Aids verstorben sind. K. E./S. E.<br />
Anmeldung bei den »Zaubersternen«: K. Ehrlich, Tel. 94 79 57 94.<br />
Gymnasiasten zogen noch einmal alle Register<br />
Raumausstatter<br />
K. Schweer GmbH<br />
Geschäftsführer Thomas Radlach<br />
am S-Bahnhof<br />
Röntgental<br />
16341 Zepernick,<br />
Bahnhofstraße 1<br />
Tel./Fax (030) 9 44 42 87<br />
● Gardinen<br />
● Bodenbeläge<br />
● Sonnenschutz<br />
● Polsterarbeiten<br />
● Objektausstattung<br />
● umfangreicher<br />
Service<br />
FOTOS: ENDRUWEIT (5), MALKE (2), PRIVAT (3)<br />
Am 11. Januar findet um 19 Uhr ein<br />
Benefizkonzert in der Schlosskirche,<br />
Alt-Buch 37, statt. Seit der Jahrtausendwende<br />
erlebt Buch alle zwei Jahre im<br />
Januar ein ganz besonderes Konzert mit<br />
herausragenden Interpreten und einem<br />
extravaganten Programm. Das Engagement<br />
der Künstler dient auch dieses Mal<br />
wieder der tatkräftigen Unterstützung<br />
von »Iwanuschka«, einem Förderkreis<br />
von 20 Jugendlichen, die ihren Einsatz<br />
selbst so beschreiben: »Wir sind eine<br />
Gruppe junger Menschen, die in Russland<br />
einen Friedensdienst leisteten oder<br />
noch leisten und vielfältige Beziehungen<br />
zu Russland haben. Die menschenunwürdigen<br />
Umstände bewegen uns, die<br />
Arbeit mit behinderten Kindern durch<br />
Spenden und Engagement vor Ort zu<br />
unterstützen. Eine Vielzahl von jungen<br />
Organisationen und Initiativen in Russland<br />
versucht bereits, einen menschenwürdigen<br />
und offenen Umgang mit Behinderten<br />
zu begründen. Diesen Impuls<br />
wollen wir unterstützen«.<br />
In dem Benefizkonzert wirken mit: der<br />
Improvisationsmusiker Andrés Atala<br />
BB EMPFIEHLT<br />
Benefizkonzert für »Iwanuschka«<br />
Quezada, die Klezmer-Gruppe »Aufwind«,<br />
der Chor der Kurt-Tucholsky-<br />
Oberschule, der Vorleser Richard<br />
Demant, das clair obscur Saxophonquartett<br />
mit dem surrealen Musiktheaterstück<br />
»Die Hochzeit auf dem Eiffelturm«.<br />
Jochen Krausser<br />
RÜCKBLENDE<br />
Lesung: Christiansens neuer Krimi<br />
Am 11. Dezember las<br />
der Pankower Autor<br />
Mathias Christiansen in<br />
der <strong>Bucher</strong> Stadteilbibliothek<br />
aus seinem im November<br />
erschienenen Krimi<br />
»Tod an der Grenze«,<br />
besser gesagt, er versuchte<br />
zu lesen. Eine heftige Erkältung<br />
hatte ihn nahezu<br />
stimmlos gemacht. Dennoch<br />
wollte er den ihm<br />
schon liebgewordenen Termin<br />
in Buch nicht absagen.<br />
Das Publikum reagierte<br />
mit freundlichem Mitgefühl<br />
und erfuhr doch einiges<br />
über die neueste regional<br />
gefärbte Geschichte,<br />
die einige Jahre vor dem<br />
Mauerfall beginnt und erst<br />
im Jahr 2006 endet. Werner<br />
Brodersen, der in Blankenburg<br />
wohnhafte grummelige<br />
Hauptkommissar ermittelt<br />
in einem Fall, in<br />
dem noch einmal die Widersinnigkeiten<br />
der tödlichen<br />
Grenze durch Berlin<br />
deutlich werden. Christiansen<br />
gelingt es auch in diesem<br />
Band, das Verhalten<br />
der Akteure mit großer<br />
Glaubwürdigkeit zu gestalten.<br />
S. E.<br />
»Tod an der Grenze«<br />
Hänssler Verlag,<br />
280 Seiten, 10,95 Euro<br />
AKTUELLE BB-REZENSION<br />
Von der Liebe eines Narziss<br />
Überaus gelungen: Roger Vontobel inszenierte »Clavigo« am Maxim-Gorki-Theater<br />
Es ist nichts erbärmlicher<br />
in der Welt als ein unentschlossener<br />
Mensch, der zwischen<br />
zweien Empfindungen<br />
schwebt, gern beide vereinigen<br />
möchte und nicht begreift,<br />
dass nichts sie vereinigen<br />
kann als eben der Zweifel, die<br />
Unruhe, die ihn peinigen.«<br />
Dieser erbärmliche Protagonist<br />
ist der wankelmütige<br />
Karrierist Clavigo, der, alsbald<br />
er zu einem begehrten Journalisten<br />
avancierte, seine Verlobte<br />
Marie verließ und sie<br />
damit dem Spott von ganz Madrid aussetze.<br />
Maries Bruder will sich rächen, indem<br />
er Clavigo eine Erklärung diktiert, in<br />
der dieser sein amoralisches Betragen<br />
bekennt. Clavigo ist nun wie verwandelt<br />
und will reumütig um Maries Liebe<br />
kämpfen. Der eigenen Verletztheit zum<br />
Trotz nimmt Marie auf Anraten ihrer<br />
Freundin Clavigos Heiratsantrag an und<br />
wird von ihm erneut verraten: Clavigo<br />
entscheidet sich nach langen qualvollen<br />
Momenten des Zweifels gegen Marie und<br />
für die Karriere um jeden Preis, wobei er<br />
wörtlich über Leichen geht: Marie stirbt<br />
an gebrochenem Herzen.<br />
Was auf den ersten Blick nach einer abgedroschenen<br />
Lovestory klingt und höchstens<br />
noch für Werther-Liebhaber interessant<br />
scheint, entpuppt sich als<br />
unglaublich gelungene Inszenierung. Regisseur<br />
Roger Vontobel distanziert sich<br />
von der verklärten Vision pathetischer<br />
Romantik und bringt in der Betrachtung<br />
der Liebesbeziehung vielmehr Härte und<br />
Zynismus zum Ausdruck, wodurch er der<br />
modernen Gesellschaft einen Spiegel<br />
vorhält. So fragt Carlos: »Sieh doch, verändert<br />
sich nicht alles in der Welt? Warum<br />
sollten unsere Leidenschaften bleiben?«<br />
Und wirklich, warum sollte in einer Welt,<br />
in der alle Bindungen im Schwinden begriffen<br />
sind, ausgerechnet die Liebe Bestand<br />
haben? Obgleich wir täglich überall<br />
mit dem Begriff Liebe konfrontiert werden,<br />
ist es nicht Liebe, die uns umgibt,<br />
denn dieser räumen wir keinen Platz ein.<br />
Clavigos Beispiel zeigt, was Erich Fromm<br />
später formulierte: Trotz unserer tiefen<br />
Sehnsucht nach Liebe hält der moderne<br />
Mensch alles Andere für wichtiger als die-<br />
Ewa Schreiber (17),<br />
Schülerin aus Pankow<br />
Behinderte Menschen in Russland<br />
werden durch »Iwanuschka« unterstützt.<br />
se: Erfolg, Prestige, Geld und<br />
Macht. Es ist nicht mehr rentabel,<br />
Zeit für etwas zu verschwenden,<br />
das weder Prestige<br />
bringt noch finanziell<br />
einträglich ist. Wird Liebe dadurch<br />
zu einer rar gesäten Luxusware?<br />
Oder anders gefragt,<br />
ist der moderne Mensch überhaupt<br />
noch in der Lage, hingebungsvolle<br />
Liebe zu empfinden?<br />
Der skizzierte Konflikt zwischen<br />
Karriere und Liebe<br />
führt zu einem tiefer liegenden<br />
Problem: Der Bezug zu seinem<br />
Gegenüber ist das, was dem modernen<br />
narzisstischen Menschen (Clavigo) fehlt.<br />
Die Drehachse des Stückes ist somit der<br />
fehlende Wunsch, seinen Partner wirklich<br />
zu ergründen, sodass dem modernen<br />
Menschen dieser Mikrokosmos in der Regel<br />
verschlossen bleibt. Dies kommt am<br />
deutlichsten in der Szene zum Ausdruck,<br />
in der Clavigo und Marie nur noch die<br />
Masken des Partners küssen, sich jedoch<br />
tatsächlich einander mit dem Rücken zugewandt<br />
finden.<br />
Die Perversion der Beziehung und derer<br />
Verkonsumierung kommt zusätzlich in<br />
Clavigos Trennungs-, bzw. Zweifelsgrund<br />
zum tragen: Er sieht seine Gemahlin<br />
grundsätzlich unter dem Blickwinkel ihrer<br />
Nützlichkeit für seine Karriere. Wie<br />
wenig menschlich sich die Personen verhalten,<br />
wird von den halb durchsichtigen,<br />
aus einer Art Sieb bestehenden<br />
überdimensioniert-skurrilen Masken<br />
symbolisiert. Diese dominieren zusammen<br />
mit einem seltsamen Gebilde aus Tischen<br />
und Stühlen die Bühne, die ansonsten<br />
schlicht gestaltet ist. Die Dramatik<br />
wird eher von dem höchst bewegenden<br />
Spiel der Akteure, der schmerzvoll-sehnsüchtigen<br />
Musik und dem leidenschaftlichen<br />
Tango getragen. Nur die rote Farbe,<br />
das Geräusch des fließenden Blutes<br />
und das Erbrochene in der Endszene, die<br />
die Härte und die Dramatik steigern sollten,<br />
hätte das Stück aufgrund der hervorragenden<br />
Leistung von Roger Vontobel<br />
und der Schauspieler nicht nötig gehabt;<br />
sicherlich wäre auch so keiner unberührt<br />
aus dem Theater gegangen.<br />
Nächste Vorstellung: 27. 1., 19.30 Uhr
ZEICHNUNG: F.-N. BEYER, FOTOS: ARCHIV<br />
16 JANUAR 2009<br />
Unterhaltung<br />
Franz Hodjak<br />
wurde 1944 in<br />
Hermannstadt/<br />
Rumänien geboren<br />
und lebt heute in<br />
Usingen im Taunus.<br />
Der Text wurde<br />
seinem Gedichtband<br />
»Die Faszination<br />
eines Tages,<br />
den es nicht gibt«,<br />
Verlag Ralf Liebe,<br />
2008, entnommen.<br />
RÜCKBLENDE<br />
Präsidialer PR-Trick<br />
Wie aus ungewöhnlich gut informierten Kreisen verlautet, die auch noch dem<br />
Internationalen Olympischen Komitee nahestehen, war der Schuhwurf eines<br />
irakischen Journalisten mitnichten eine Unmutsaktion gegenüber dem scheidenden<br />
US-Präsidenten Schorsch Dappeljuh Busch, sondern viel mehr dessen Versuch,<br />
eine neue olympische – und vor allem kostengünstige – Disziplin zu kreieren.<br />
Das relativ simple Regelwerk werde gegenwärtig von einer Kommission geprüft.<br />
Nicht bestätigt wurde hingegen bisher eine angebliche Äußerung des UNO-<br />
Generalsekretärs Ban Ki-moon, der die Busch-Idee als Abrüstungsinitiative in der<br />
Vollversammlung diskutieren lassen wolle. Das Ziel könne eine totale Abrüstung<br />
aller Streitkräfte der Welt sein. Lediglich ein paar Halbschuhe der Größe 44<br />
pro Mann wären künftig als Bewaffnung zulässig. Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen den Ländern könnten so sportlich und nahezu unblutig beigelegt werden.<br />
Busch verlöre auf einen Schlag seinen Ruf als Lügner und Kriegstreiber<br />
und würde als Friedensheld in die Geschichte eingehen. S. E.<br />
DAS NEUE GEDICHT<br />
Franz Hodjak<br />
11 Uhr 32 Gedicht<br />
Etwas, das fehlt. Vielleicht der<br />
Rabe, der nicht mehr schreit. Geliebte,<br />
sezier nicht das, was von mir bleibt, falls<br />
du es überlebst. Bleib nicht der Mittel<br />
punkt, der weiß. Werd irgend etwas, das sich<br />
von außen sieht. Flüchte nicht ins Klavier,<br />
begreif den Mord, oder besser, sei sein<br />
Rand. Winter ohne Schnee. Geliebte, färb deine<br />
Lippen grün, damit ich dich seh. Färb ocker<br />
die Hand, die es liebt, wenn deine Nacktheit<br />
dem Muster im Teppich Sinn gibt. Färb<br />
mein Vagantentum violett oder<br />
dunkelrot. Mach daraus einen ewigen<br />
September. Die Revolte ist ein graues remember, färb<br />
sie blau, damit sie aufersteht. Spreiz<br />
die Beine weit, damit ich meinen<br />
Schreibtisch seh. Die Traurigkeit färb gelb,<br />
damit ich sie versteh. Was zum Himmel<br />
drängt, sind Stahlgerüste, kein Galgen, also<br />
werd ich auch heute nicht gehängt. Wort, das<br />
atmend dein Geschlecht beschlägt und nichts<br />
bewegt. Liszt, spiel laut. Lust, hol<br />
mich zurück, schieß ins Kraut.<br />
IM NÄCHSTEN »BB«<br />
■ Vorgestellt: Der Keyboarder von City<br />
■ Historie: Wie der Spalt in die Tablette kam<br />
■ Aktuell: Investitionsvorhaben in Buch<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, dem 29. Jan. 2009<br />
G<br />
m<br />
b<br />
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Von Ernst Röhl<br />
Für unsere Chinareise hatten wir fleißig<br />
gespart. Der einzige Luxus, den wir<br />
uns noch leisteten, war Haussicherungstechnik.<br />
Ich kaufte gleich drei Zeitschaltuhren<br />
auf einmal, eine fürs Schlafzimmer,<br />
eine fürs Wohnzimmer und eine fürs Klo.<br />
Zeitschaltuhren, fein aufeinander abgestimmt,<br />
schalten bei Abwesenheit der Bewohner<br />
das Licht selbsttätig mal hier, mal<br />
da für ein Viertelstündchen aus und wieder<br />
ein, und es kann natürlich sein, dass<br />
du das Mitleid wachsamer Einbrecher erregst,<br />
weil du jede Nacht zwanzigmal je eine<br />
Viertelstunde auf dem Klo hockst.<br />
Außerdem kaufte ich eine Alarmanlage<br />
mit Lichtschranke, und es gelang mir<br />
gleich im ersten Anlauf sie zu installieren;<br />
sobald ich die Lichtschranke probehalber<br />
durchschritt, setzte vielstimmiges Gebell<br />
einer virtuellen Hundemeute ein.<br />
Aufgabe meiner Frau war es, die wichtigsten<br />
Dokumente der Wertsachenschublade<br />
an geeigneten Stellen im Haushalt zu<br />
verstecken, die Urkunde der Lebensversicherung,<br />
den Führerschein, den Kraftfahrzeugbrief,<br />
die Autoschlüssel und einen<br />
Umschlag mit zweihundert Dollar, die ich<br />
eines Tages reaktionsschnell bei der Bank<br />
eingetauscht hatte, als der Eurokurs so<br />
sensationell gegenüber dem Dollarkurs in<br />
die Höhe geschnellt war.<br />
Meine Frau hatte, um ganz sicher zu gehen,<br />
nicht allein die Dokumente gut versteckt,<br />
sondern auch allerhand Zettel, deren<br />
verschlüsselte Botschaften uns nach<br />
der Heimkehr zu den Verstecken leiten<br />
und noch eine zweite Sorte Zettel, die auf<br />
kürzestem Weg zu der erstgenannten Sorte<br />
Zettel und von da aus dann direkt zum Ziel<br />
führen sollte – eine harte, unknackbare<br />
Nuss für das organisierte Verbrechen.<br />
Als Reiseziel ist China eine Wucht und hält,<br />
was der Tourist sich davon verspricht. An<br />
jeder Straßenecke bieten sie dir zum<br />
Schnäppchenpreis eine Rolex an, wenn<br />
auch unter dem Namen Lolex. Kurz, wir<br />
besuchten drei Wochen lang Tempel und<br />
Pagoden, Kaisergärten und Große Mauern<br />
und dachten drei Wochen lang in landschaftlich<br />
reizvoller Umgebung ununterbrochen<br />
an die Sicherheitsvorkehrungen<br />
daheim.<br />
Erfreut stellten wir bei der Rückkehr fest,<br />
dass tatsächlich kein Einbrecher unser<br />
Häuschen angerührt hatte. Das war schon<br />
mal positiv. Wo aber hatten wir die Wertsachen<br />
verborgen? Wo genau? Ziellos irrte<br />
meine Frau durch die Stuben und nagte an<br />
der Unterlippe. Nach längerem Grübeln<br />
fand sie panisch im Duden blätternd einen<br />
ersten zerknitterten Zettel mit dem<br />
rätselhaften Text »Möhren, Butter, Bio-<br />
Eier«.<br />
Vom Rückflug erschöpft, ließ ich mich aufs<br />
Bett sinken, und zwar auf etwas überraschend<br />
Hartes. Der Autoschlüssel! Die<br />
nächsten Wochen glichen einer Schnitzeljagd.<br />
Im Kühlschrank entdeckten wir unter<br />
den Feinfrosterbsen die gleichfalls gefrostete<br />
Urkunde der Lebensversicherung.<br />
WIE ICH BUCH SEHE<br />
Achim Rosenhahn aus Zepernick fotografierte im <strong>Bucher</strong> Schlosspark.Vorwegnahme der Winteraussichten in diesem Jahr?<br />
Übrigens: Passionierte Fotografen haben bei ihm die Möglichkeit, gelungene Fotos in gemeinsamer Arbeit für den großformatigen<br />
Druck aufzubereiten und zu drucken – bis zum Format A2 auf einem Epson Stylus Pro 4880 (Kontakt: www.pfingstberg.com).<br />
Reise ins Reich der<br />
Mitte<br />
Meinen Führerschein fand ich im Großen<br />
Brockhaus, Band sieben unter dem Buchstaben<br />
F wie Führerschein. Nach dem<br />
Kraftfahrzeugbrief fahndete ich unter<br />
Stichwörtern wie Gottlieb Daimler, Carl<br />
Benz, Rudolf Diesel und Henry Ford. Meine<br />
Dollars suchte ich zunächst in Band<br />
vier unter dem Buchstaben D wie Dollar,<br />
dann in Band neun unter K wie Kapital.<br />
Sogar bei Archimedes schlug ich nach unter<br />
Heureka. Fehlanzeige! Dann klauten<br />
sie mir mein Auto.<br />
Wenige Stunden später fiel mir in der<br />
Hausapotheke mein Kraftfahrzeugbrief in<br />
Wir freuen<br />
uns auf Sie.<br />
die Hände. Nun fehlte bloß noch der Briefumschlag<br />
mit den zweihundert Dollar. Wir<br />
stocherten in allen Ritzen herum und versuchten<br />
es sogar mit vorgetäuschtem Desinteresse.<br />
Nichts! Doch wir lassen uns<br />
nicht beirren, müssen uns aber beeilen.<br />
Früher oder später kommt der Tag, an dem<br />
der Rotchinese den Dollar aus dem Verkehr<br />
zieht und in den Vereinigten Staaten<br />
seinen Yünan als Landeswährung einführt.<br />
Bis dahin müssen wir fündig geworden<br />
sein, sonst landen unsere Dollars<br />
noch im Container für Altpapier und<br />
Pappe. Und das wär’ doch schade.