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11.Januar - Bucher Bote

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FOTOS: SPITZ (2), ENDRUWEIT, PRIVAT<br />

Nutzer und Mitarbeiter sozialer Projekte<br />

demonstrierten in Pankow gegen drohende Kürzungen.<br />

Haushaltssperre!<br />

Soziale Projekte für<br />

sechs Monate sicher /<br />

Kürzungen angekündigt<br />

Seit Anfang diesen Monats steht der Bezirk<br />

Pankow unter vorläufiger Haushaltswirtschaft<br />

des Senats. Nur noch für<br />

unbedingt notwendige und unabweisbare<br />

Aufgaben darf Pankow Geld ausgeben. Das<br />

hatten die Abgeordneten des Hauptausschusses<br />

im Abgeordnetenhaus im Dezember<br />

beschlossen, als sie der Ansage von<br />

Finanzsenator Sarrazin folgten, um den<br />

Im vergangenen Jahr hatte Uwe Dopichay,<br />

Betreiber des REWE-Markts in<br />

Buch, dem Handballclub Pankow, der seinen<br />

Sitz in Karow hat und dessen 320 Mitglieder<br />

hauptsächlich aus den Pankower<br />

Ortsteilen Karow, Buch, sowie aus dem<br />

Brandenburger Panketal kommen, die<br />

schon traditionelle Weihnachtsmann-Wet-<br />

mit 32 Millionen Euro verschuldeten Bezirk<br />

stärker in die Pflicht zu nehmen. Pankows<br />

soziale und Jugendprojekte standen<br />

kurzzeitig auf dem Prüfstand bzw. vor dem<br />

Aus. Aus Angst vor Kürzungen hatten sich<br />

Mitarbeiter von 47 sozialen Projekten als<br />

Träger eines Aktionsbündnisses zusammengetan,<br />

Unterschriften gesammelt,<br />

Protestbriefe geschrieben.<br />

Obwohl die akute Gefahr mit der Zusage<br />

des Senats, soziale Projekte von der Haushaltssperre<br />

für 2009 doch ausnehmen zu<br />

wollen, schnell abgewendet worden war,<br />

gingen Pankows Freie Träger am 13. De-<br />

te angeboten: 500 Euro wolle er spendieren,<br />

wenn der Handballclub 50 Weihnachtsmänner<br />

im Kostüm vor dem Einkaufsmarkt<br />

in der Zepernicker Straße 10 in<br />

Berlin-Buch versammeln könne, die auch<br />

noch das Weihnachtslied »Lasst uns froh<br />

und munter sein …« singen würden. Die<br />

Handballer und -ballerinnen ließen sich<br />

Zuversichtlich ins neue Jahr<br />

zember zu einer Großdemo auf die Straße.<br />

Die strukturelle Unterfinanzierung des Bezirks<br />

ist nicht aus der Welt und könnte in<br />

diesem Jahr schon in wenigen Monaten erneut<br />

auf der Tagesordnung stehen. Denn in<br />

der ebenfalls am 13. 12. stattgefundenen<br />

BVV informierte Bezirksbürgermeister<br />

Matthias Köhne darüber, dass die Zuwendungen<br />

erst einmal nur für das erste Halbjahr<br />

2009 erfolgen können. »Dafür gibt es<br />

keinen zwingenden haushaltsrechtlichen<br />

Grund«, hatte umgehend die Fraktion<br />

Bündnis 90/Grüne der BVV erklärt.<br />

Fortsetzung auf S. 4<br />

HC Pankow gewann Weihnachtswette<br />

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Ausgabe: Freitag, 20. Jan. 2009<br />

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nicht zweimal bitten: Am Sonnabend, dem<br />

13. Dezember, schon eine halbe Stunde vor<br />

dem Lokaltermin um 12 Uhr, wuselten weit<br />

mehr als 50 große und kleine Weihnachtsmänner<br />

und -frauen über das Marktgelände<br />

und stimmten pünktlich und siegesgewiss<br />

das geforderte Weihnachtslied an.<br />

Fortsetzung auf Seite 3<br />

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IN DIESER AUSGABE<br />

■ AKTUELL<br />

Turm der Schlosskirche<br />

soll wieder her<br />

S. 3<br />

■ IM GESPRÄCH<br />

Prozess gegen <strong>Bucher</strong><br />

»Brückenteufel«<br />

S. 6<br />

Noch Chancen für ein Life<br />

Science Center Buch?<br />

Sechs lange Jahre wird in Pankow bereits<br />

der Wunsch nach einem Life Science<br />

Center, einem lebendigen Wissenschafts-<br />

»museum«, gehegt (»BB« berichtete). Der<br />

vom Bezirk, als künftiger Träger eines solchen<br />

Vorhabens, geforderte Fördermittelantrag<br />

über 22 Mio € aus dem Fonds »Gemeinschaftsaufgabe<br />

Ost« lag im Dezember<br />

endlich vor. Unterschrieben aber ist er<br />

noch nicht. Das Projekt droht nun an der<br />

Berliner Verwaltung zu scheitern. Wie<br />

Staatssekretär Dr. Heuer aus der Wirtschaftssenatsverwaltung<br />

erklärte, müsse<br />

der Bezirk mit seiner Unterschrift die Verpflichtungen<br />

und Risiken hinsichtlich der<br />

Folgekosten tragen. Im Klartext: wenn innerhalb<br />

der nächsten 15 Jahre das Vorhaben<br />

floppt, hat Pankow die Fördermittel<br />

zurückzuzahlen. Der verschuldete Bezirk<br />

weigert sich, einseitig die Risikobelastung<br />

für das gesamtstädtische Projekt zu tragen.<br />

Die Sache scheint festgefahren. K. S.<br />

■ Senioreninfo-Börse<br />

Die nächste Senioreninfo-Börse findet<br />

am 29. 1. um 12.15 Uhr im Gesindehaus,<br />

Alt-Buch 51, statt. Soziale Einrichtungen,<br />

die Seniorenvertretung Pankow, Vereine<br />

und Interessengruppen tauschen sich<br />

über Senioren betreffende Infos aus.<br />

■ <strong>Bucher</strong> BürgerForum<br />

Die Auftaktveranstaltung des <strong>Bucher</strong> BürgerForums<br />

für 2009 findet am 29. Januar<br />

um 18 Uhr im Restaurant »Il Castello«,<br />

Karower Straße 1, statt. Der <strong>Bucher</strong><br />

Bürgerverein stellt die Vorhaben in Buch<br />

für 2009 vor.<br />

■ Betten-Umzug<br />

Die Bettenstation der Klinik für Nuklearmedizin<br />

des HELIOS Klinikums Berlin-<br />

Buch (bisher Wiltbergstraße 50) ist in das<br />

renovierte Haus 209 (»Hufeland-Gelände«)<br />

umgezogen und befindet sich in unmittelbarer<br />

Nähe zum Klinikneubau. Statt<br />

bisher acht verfügt die Klinik jetzt über 13<br />

Betten zur Unterbringung von Patienten<br />

Januar 2009 • 1 €<br />

■ NATUR & UMWELT<br />

Wasserschutzgebiete<br />

in Buch entbehrlich<br />

S. 7<br />

■ SPORT IM ORT<br />

BMX-Race-Bahn soll<br />

bald vollendet werden<br />

S. 13<br />

MITTEN UNTER UNS<br />

Dr. Monika Kaul<br />

Die Internistin ist Chefin der<br />

<strong>Bucher</strong> Poliklinik, für die sie<br />

nach der Wende kämpfte… S. 10<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Marlis Weege<br />

GUT HÖREN –<br />

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Geöffnet: Mo–Di 9 –18, Fr 9 –13 Uhr<br />

mit Schilddrüsenerkrankungen, die sich<br />

einer Radiojodtherapie unterziehen.<br />

■ Bürger-Sprechstunde<br />

Die Sprechstunde des Ortsvorstehers<br />

Schwanebeck findet mittwochs 14–18<br />

Uhr am Genfer Platz 2 statt. Auch Terminvereinbarungen<br />

sind in dieser Zeit unter<br />

Tel. 9 44 41 61 möglich oder über die Gemeindeverwaltung<br />

unter Tel. 94 51 10.<br />

■ Neujahrsempfang<br />

Am 9. 1., 18–20 Uhr findet in der 9. GS in<br />

Karow, Achillesstraße 31, der Neujahrsempfang<br />

der SPD Karow-Buch statt.<br />

Interessierte haben die Möglichkeit, mit<br />

SPD-Bezirks- und Landespolitikern ins<br />

Gespräch zu kommen.<br />

■ Rauchfrei-Veranstaltung<br />

Am 15. 1., jeweils 15 und 17 Uhr, findet eine<br />

Info-Veranstaltung »Ab 2009 rauchfrei!«<br />

für Interessierte in der Akademie der<br />

Gesundheit, Schwanebecker Chaussee<br />

4 E (Hufeland-Gelände) statt.<br />

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FOTOS: SPITZ, GRUNEWALD, GROBE, DEMANT, PRIVAT (2)<br />

2 JANUAR 2009<br />

Lesermeinungen<br />

Anfangs hatte noch nichts darauf<br />

hingedeutet, dass er richtig Feuer<br />

fangen würde. Tom Ohneberg, 17 Jahre<br />

jung, geht zur Schule, hat bis vor einigen<br />

Monaten Handball gespielt und an<br />

den Wochenenden mit Kumpels »gechillt«.<br />

Als ihn im September die Straßensozialarbeiter<br />

von Gangway e. V.<br />

ansprachen, ob er bei einem Pankower<br />

Projekt »Für Vielfalt und Toleranz« mitmachen<br />

wolle, waren er und sein Bruder<br />

einverstanden. Was sie zu tun haben<br />

würden, erschloss sich ihnen erst<br />

nach und nach. Doch nun spricht Tom<br />

Ohneberg begeistert von der sinnvollen<br />

Aufgabe. »Wir sind eine Gruppe<br />

von sieben Jugendlichen vor allem aus<br />

Buch und Karow, die darüber entscheiden,<br />

ob die Ideen anderer Jugendlicher<br />

mit 500 Euro vom bezirklichen Lokalen<br />

Aktionsplan Pankow gefördert werden<br />

können. Bedingung ist, dass es Projekte<br />

gegen Rassismus, Rechtsextremismus,<br />

Antisemitismus und für Demokratie<br />

und Toleranz sind. Sie müssen<br />

einzigartig und interessant sein. Wir<br />

fördern keine Projekte, die jeder Trottel<br />

machen kann«, erklärt er. Am besten<br />

gefallen habe ihm das Vorhaben von<br />

Pankower Jugendlichen aus der Antifa-<br />

Szene, einen Kurzfilm über Fremdenfeindlichkeit<br />

in Plattenbaugebieten zu<br />

drehen. »Das fördern wir wahrscheinlich<br />

erst in diesem Jahr, in der Hoffnung,<br />

dass es trotz Haushaltssperre in<br />

Pankow mit unserem Projekt weitergeht.«<br />

Anfangs wusste die Gruppe nicht, ob<br />

sie es schaffen würde, mit der Verantwortung<br />

klarzukommen. Sie haben<br />

sich reingekniet, sich einen Namen<br />

ausgedacht – »Projekt Factory Pankow«<br />

–, ein Logo und Werbeflyer entworfen<br />

und produziert und sie schließlich<br />

überall verteilt. Auf der letzten Demo<br />

gegen rechtsextreme Übergriffe in Pankow<br />

sind sie das meiste Werbematerial<br />

losgeworden. »Das war genau unsere<br />

Zielgruppe.« Mittlerweile sind neun<br />

Projekte mit ihrer Hilfe im Bezirk –<br />

auch in Buch und Karow – gefördert<br />

worden.<br />

Tom Ohneberg schätzt es, sich politisch<br />

und sozial zu engagieren. Er weiß,<br />

16. Jahrgang, Januar 2009<br />

Anschrift: Redaktion <strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>, Alt-Buch 51<br />

(Gesindehaus), 13125 Berlin<br />

Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29<br />

E-Mail: redaktion@bucher-bote.de<br />

Internet-Adresse: www.bucher-bote.de<br />

Herausgeber: Albatros e. V.<br />

Friedrich Kiesinger (V. i. S. d. P.), Albatros e. V.<br />

Mit freundlicher Unterstützung der Dresdner Bank AG<br />

Albatros im Internet: www.albatrosev.de<br />

Redaktion: Kristiane Spitz (verantw. Red.),<br />

Siegfried Endruweit<br />

Ehrenamtlicher Redaktionsbeirat:<br />

Karl-Heinz Ehlers, Ehrengard Hanke, Silke Braun,<br />

Jörg-Peter Malke, Antje Neumann,<br />

Rosemarie Pumb, Martin Jehle, Kerstin Sabotke,<br />

Udo Schnee<br />

Layout, Anzeigengestaltung:<br />

Siegfried Endruweit<br />

Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.<br />

Storkower Straße 127A, 10407 Berlin<br />

Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />

Jeder Euro zählt!<br />

Spendenkonto: Albatros e. V., »<strong>Bucher</strong><br />

<strong>Bote</strong>«, Dresdner Bank, BLZ 100 800 00,<br />

Konto: 0879 908 809<br />

BUCHER KOPF<br />

Tom Ohneberg<br />

ZITIERT<br />

dass Jugendliche gute Ideen haben, deren<br />

Umsetzung aber oft an den Erwachsenen<br />

oder der fehlenden finanziellen<br />

Unterstützung scheitert. Mit<br />

dem Projekt hat er selbst mittlerweile<br />

so viel zu tun, dass er sein Handballtraining<br />

sausen ließ. Und da er auch eine<br />

monatliche Aufwandsentschädigung<br />

für die Arbeit erhält, fühlt er sich<br />

besonders verpflichtet, noch mehr zu<br />

tun als nötig. »Das hat einen wirklichen<br />

Sinn. Man kann sich selbst anschauen,<br />

woran man mitgewirkt hat, z. B. im <strong>Bucher</strong><br />

Schülertreff ›Würfel‹, da kochen<br />

die jetzt international, oder im Air<br />

VolksPark, der BMX-Fun-Strecke der<br />

Los Amigos in Buch, die wir auch<br />

unterstützt haben.«<br />

Seit den guten Kontakten zu Gangway<br />

ist der junge Mann, der gern Markenklamotten<br />

trägt und sich der Gruppe<br />

der unter jungen Leuten als »Prolls«<br />

bezeichneten »Szene« zugehörig fühlt,<br />

in Kontakt zu vielen unterschiedlichen<br />

Jugendlichen gekommen. Ȇbrigens<br />

ist nicht jeder, der Jetlag-Hosen und<br />

Nike-Schuhe trägt, ein Proll, nicht jeder<br />

der Springerstiefel anhat, ist Nazi<br />

oder Punk. Ich komme auch mit anderen<br />

Leuten super klar. Bei Gangway<br />

habe ich auch Punks und Kiffer ziemlich<br />

gut kennengelernt. Bloß, weil die<br />

anders aussehen und sich mit anderen<br />

Sachen beschäftigen, muss ich keinen<br />

Hass auf die schieben. Ich bin ein verträglicher<br />

Typ«, erklärt der <strong>Bucher</strong>.<br />

»Wenn ich was anfange, von dem ich<br />

überzeugt bin, dann zieh ich das<br />

durch.« Er kenne zwar auch viele<br />

Prolls, die sagen, lass uns »Zecken«<br />

klatschen oder Punks verprügeln,<br />

wenn sie betrunken sind, das sei aber<br />

nicht sein Stil. »Ich bin nicht intolerant<br />

gegenüber anderen Jugendlichen, das<br />

würde ja genau dem widersprechen,<br />

wofür ich arbeite.«<br />

Tom Ohnebergs Familie ist vor sieben<br />

Jahren aus dem Prenzlauer Berg nach<br />

Buch gezogen. Tom lebt mit den Eltern,<br />

dem ein Jahr jüngeren Bruder, der<br />

zweijährigen Schwester und einem<br />

Hund in der Kolonie Buch. Das Carlvon-Ossietzky-Gymnasium<br />

hat der 17-<br />

Jährige im vergangenen Jahr gegen das<br />

Oberstufen-zentrum in Spandau eingetauscht.<br />

»Mir war während eines<br />

Praktikums klar geworen, dass ich eher<br />

der praktische Typ bin.« So wird er eines<br />

Tages das Fachabitur ablegen und<br />

gleichzeitig eine Berufsausbildung<br />

zum Assistenten für regenerative Energien<br />

und Energiemanagement in der<br />

Tasche haben.<br />

Den Eltern, beide selbstständig, will er<br />

in Bezug auf ihr berufliches Engagement<br />

nacheifern, sagt der Sohn. Der<br />

Vater arbeitet im Sanitär- und Heizungsbau,<br />

die Mutter organisiert<br />

Events für Firmen. Vielleicht werde er<br />

mal Ingenieeur für regenerative Energien<br />

und übernimmt die väterliche Firma.<br />

Welche Wünsche für sein Leben er<br />

habe? »Gute Ausbildung machen, ein<br />

interessantes Studium, einen guten<br />

Beruf haben, der Spaß macht und Geld<br />

bringt. Der Job ist die Grundlage für<br />

alles.« Kristiane Spitz<br />

Tolerant gegen alle Schwachheiten des Geistes<br />

und Herzens zu sein,<br />

das geziemt dem Manne,<br />

nur nicht gegen die Schlechtigkeit …<br />

Friedrich Maximilian Klinger (1752–1831)<br />

Lautenbach<br />

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ganze Jahr –<br />

wir zeigen Ihnen,<br />

wie es geht!<br />

Gedanken zu Judith<br />

Auf dem Weg der »Steine ohne Grenzen« im<br />

Bereich der ehemaligen Rieselfelder Richtung<br />

Gorinsee kommt man an einer imposanten<br />

Skulptur vorbei. Das Haupt der Judith. Es ist<br />

schon beeindruckend, wie es dort inmitten<br />

der Wiese plötzlich auftaucht – im Winter<br />

manchmal mit Schnee-Mützchen. Dann fällt<br />

der Blick auf eine zweite Skulptur des selben<br />

Künstlers Andreas Hedrich. In Sichtweite von<br />

Judith ist der Kopf ihres Todfeindes Holofernes<br />

mit einem Raubtierschädel als Kopfputz<br />

zu erkennen. Er wurde erst später dort aufgestellt,<br />

da Judith und Holofernes stets zusammen<br />

genannt oder dargestellt werden.<br />

Dank an Spender!<br />

Die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton«<br />

war auch diesmal ein voller Erfolg. Deshalb<br />

möchte ich mich bei den »BB«-Lesern bedanken,<br />

die dazu beigetragen haben! 2008 habe<br />

ich zum 10. Mal für diese Aktion in meinem<br />

Haus in Blankenburg eine Sammelstelle eingerichtet.<br />

Viele Familien haben mit ihren Kindern<br />

gemeinsam für die Päckchen Geschenke<br />

gekauft und und dann verpackt. Voller Freude<br />

haben sie dann in meiner Sammelstelle die<br />

riesige Menge Schuhkartons gesehen und<br />

sich den weiteren Weg der Päckchen erklären<br />

lassen. Ganz enorm war die Spendenbereitschaft<br />

für diese weltweit größte Geschenkaktion<br />

für Kinder in Not! In den drei Sammelstellen<br />

des Bezirks Pankow wurden insgesamt<br />

2810 Pakete abgegeben. Sie kamen aus verschiedenen<br />

Berliner Bezirken aber auch aus<br />

<strong>Bucher</strong> Straße 51<br />

16341 Panketal • OT Zepernick<br />

Tel. (0 30) 9 44 62 97 Fax: …08<br />

www.as.123-zepernick.de<br />

zepernick123@t-online.de<br />

im<br />

Röbellweg 97 • 13125 Berlin Mo–Fr 10–18 Uhr ☎ 94 63 10 65<br />

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Beim Recherchieren stellte ich fest, dass sich<br />

in der Vergangenheit schon eine Vielzahl von<br />

Künstlern, besonders Maler, mit dem Judith-<br />

Thema befasst haben, u. a. Cranach d. Ä.,<br />

Goya, Tintoretto und Caravaggio. Doch am<br />

beeindruckendsten sind für mich die Werke<br />

der italienischen Malerin Artemisia Gentileschi<br />

(1563–1639), die selbst in ihren jungen<br />

Jahren viel Leid und Gewalt erfahren musste.<br />

Judith war eine noch jugendliche, reiche Witwe<br />

und eine schöne Frau dazu. Sie lebte ca.<br />

600 Jahre vor unserer Zeitrechnung in der jüdischen<br />

Stadt Bethulia, die damals von den<br />

Assyrern belagert wurde. Der Heerführer Holofernes,<br />

der seinem König Nebukadnezar<br />

diente, stellte der Stadt ein Ultimatum, sich<br />

dem Brandenburger Umland. Vielen Dank!<br />

Auch für die Aktion in diesem Jahr suchen wir<br />

wieder Wolle, die ich an fleißige Strickerinnen<br />

weitergebe. Die große Menge Stricksachen<br />

konnten wir zum Auffüllen von nur halbvollen<br />

Päckchen gut gebrauchen. Infos unter Tel.<br />

4 74 35 31.<br />

Weitere Infos auch beim Verein »Geschenke<br />

der Hoffnung e. V.« unter Tel. 76 88 38 83 o.<br />

www.Weihnachten-im-Schuhkarton.org .<br />

Anita Bernhard, Blankenburg<br />

Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Es werden nur namentlich gekennzeichnete Leserbriefe abgedruckt.<br />

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Baumfäll-Aktion<br />

Mitte Oktober hatten Bewohner der Georg-<br />

Benjamin-Straße 37 auf eine gefährliche Situation<br />

hingewiesen. Es handelte sich um zwei<br />

sehr schräg stehende, teils zwieselige Eschen-<br />

Ahorn-Bäume, die mindestens drei parkende<br />

Autos im Windbruchfall beschädigt hätten.<br />

Ein Problem für die Verkehrssicherheit. Das<br />

Amt für Umwelt und Natur im Bezirksamt<br />

Pankow von Berlin reagierte sehr schnell.<br />

Nach etwa einer Woche rückte Ende Oktober<br />

eine Arbeitsgruppe mit guter Technik an. Ein<br />

Spezialfahrzeug mit einer Hebebühne wurde<br />

eingesetzt, und nach wenigen Stunden war<br />

die Aktion beendet. Auf der Plattform arbeitete<br />

eine junge Frau sehr geschickt mit einer<br />

Benzinmotor-Kettensäge. Zum Schluss wurde<br />

alles abgesägte und kurz geschnittene Material<br />

aufgeladen, selbst die herabgefallenen<br />

Blätter kamen auf ein zweites Fahrzeug.<br />

Sitzprobe<br />

in Ephesus<br />

Im November 2008 besuchten<br />

wir zum vierten Mal die<br />

Türkei. Die 8-tägige Rundreise<br />

führte uns auch an<br />

die Ausgrabungsstätten in<br />

Ephesus. Wir konnten uns<br />

eine Sitzprobe auf den 2 000<br />

Jahre alten Latrinen nicht<br />

verkneifen. Auf diesen »Örtchen«<br />

wurden im Altertum<br />

bei dezenter Musik die besten<br />

Geschäfte getätigt. Die<br />

hilfreiche Darbietung einer<br />

»BB«-Ausgabe war aber<br />

wohl nicht ernst gemeint!<br />

Ingrid und Bernhard Stier,<br />

Buch<br />

In der SchlossparkPassage:<br />

Wiltbergstraße 3–11<br />

13125 Berlin, Tel./Fax: (030) 9 49 65 59<br />

☎<br />

zu ergeben. Judith legte kostbare Kleider und<br />

Schmuck an, begab sich mit ihrer Dienerin in<br />

das Heerlager der Belagerer (von Gott geschickt,<br />

wie sie sagte) und verführte Holofernes.<br />

Nachts, als der vom Wein berauscht in<br />

tiefem Schlaf lag, nahm sie sein Schwert und<br />

trennte mit Hilfe ihrer Magd den Kopf vom<br />

Leib des Holofernes. Im Morgengrauen<br />

schlichen beide mit dem abgetrennten Kopf<br />

als Beweisstück in ihre Stadt zurück. Die<br />

Belagerer, kopflos – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – gaben die Belagerung auf und flohen<br />

in Panik.<br />

Die Heldin Judith – eine Mörderin oder Retterin<br />

vieler Menschen ihres Volkes?<br />

Ingrid Grunewald, Buch<br />

Im Gespräch wurde ich davon in Kenntnis gesetzt,<br />

dass die »Frau an der Säge« von Arbeitslosigkeit<br />

bedroht ist. Ihr auslaufender befristeter<br />

Arbeitsvertrag wird möglicherweise<br />

nicht verlängert! Zum Protest wollen ihre<br />

männlichen Kollegen sogar an Herrn Wowereit<br />

schreiben! Richard Demant, Buch<br />

Prenzlauer Chaussee 54<br />

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1,50 €, Chiffregebühr: 2,50 €<br />

Annahme der Anzeigen: Persönlich in<br />

der Redaktion »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>«,<br />

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Barzahlung oder per Post unter Beilegung<br />

des €-Betrags in Briefmarken.<br />

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HC Pankow gewann<br />

Weihnachtswette<br />

Fortsetzung von S. 1<br />

Uwe Dopichay verzichtete auf’s Nachzählen,<br />

bat aber um eine Zugabe zur bereits<br />

gehörten Melodie. Und so erklang es zum<br />

fröhlichen Abschluss stimmgewaltig aus<br />

über 80 Kehlen:<br />

Lasst uns froh und munter sein –<br />

und uns über REWE freu’n!<br />

Lustig, lustig, trallerlalala,<br />

/: REWE spendet uns nun Geld – hurra …/<br />

Jetzt stell’n wir den Teller auf,<br />

REWE legt gewiss was drauf.<br />

Lustig, lustig, trallerlalala,<br />

/: REWE spendet uns nun Geld – hurra …/<br />

POLIZEIBERICHT<br />

Airbag entwendet In der Nacht des 2. 12. drangen<br />

unbekannte Täter in einen im Mühlenbergring in<br />

Zepernick abgestellten Pkw VW Polo ein. Aus dem<br />

Fahrzeug wurden u. a. der Fahrerairbag und ca. 25<br />

CDs gestohlen. Der Schaden beträgt ca. 1 500 €.<br />

Papiercontainer brannten In den Nachmittagsstunden<br />

des 4. 12. wurde die Polizei über einen<br />

Brand dreier Papiercontainer in der Zepernicker<br />

Bahnhofsstraße in Nähe des S-Bahnhofs Röntgental<br />

informiert. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten<br />

umgehend das Feuer. Die Kriminalpolizei in Bernau<br />

ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.<br />

Der Sachschaden wird auf ca. 6 000 € geschätzt.<br />

Betrüger festgenommen Polizeibeamte nahmen<br />

am 7. 12. vier Betrüger in Blankenburg fest, nachdem<br />

diese vermutlich Daten ausgespäht hatten. Einer<br />

Zivilstreife war gegen 17 Uhr ein Opel Corsa vor<br />

einer Postfiliale in der Heinersdorfer Straße aufgefallen,<br />

in dem sich vier Männer befanden. Nach längerer<br />

Beobachtung kontrollierten die Beamten das<br />

Fahrzeug und fanden ein Gerät, mit dem das<br />

Auslesen von Daten möglich ist. Die Männer im Alter<br />

von 19, 23, 25 und 29 Jahren wurden festgenommen<br />

und einem Betrugskommissariat des LKA überstellt,<br />

das die Ermittlungen übernahm.<br />

Brand im Heim In einem Seniorenwohnheim in der<br />

Theodor-Brugsch-Straße in Buch kam es aus bisher<br />

ungeklärter Ursache am 10. 12. zu einem Brand. Das<br />

Feuer brach gegen 1 Uhr in einem Zimmer im 3.<br />

Stockwerk aus. Eine Angestellte des Wohnheimes<br />

bemerkte den Brand und löste den Feuermelder aus.<br />

Die alarmierten Einsatzkräfte löschten das Feuer.<br />

Die 77-jährige Bewohnerin des Zimmers sowie die<br />

Bewohner der angrenzenden Wohnungen wurden<br />

von Mitarbeitern der Einrichtung aus dem Gefahrenbereich<br />

geführt. Verletzt wurde niemand.<br />

Leergut gestohlen Unbekannte Täter gelangten in<br />

der Nacht vom 11. zum 12. 12. auf das eingezäunte<br />

Gelände eines Einkaufsmarktes am S-Bhf Zepernick<br />

und stahlen Leergut im Wert von ca. 200 €. Kriminaltechniker<br />

sicherten die Spuren.<br />

Backshop aufgebrochen In einem Backshop in der<br />

Schönower Straße in Zepernick haben Unbekannte<br />

im Tatzeitraum vom 13. bis 15. 12. die Eingangstür<br />

gewaltsam geöffnet. Ein Tresor wurde aufgebrochen<br />

und einige hundert Euro Bargeld entwendet.<br />

Darüber hinaus wurden Backzutaten und andere<br />

Lebensmittel aus den Regalen geworfen bzw. zerstört.<br />

Gesamtschaden: ca. 1 500 €. Der Tatort wurde<br />

kriminaltechnisch untersucht. Hinweise bitte an die<br />

Polizeiwache in Bernau unter Tel. (0 33 38) 36 10.<br />

Brand in Einfamilienhaus Nach ersten Ermittlungen<br />

wurde durch einen technischen Defekt eines<br />

Fernsehgerätes am 17. 12. kurz vor 20 Uhr ein Brand<br />

in einem Einfamilienhaus in der Uristraße in<br />

Zepernick ausgelöst. Die 86-jährige Bewohnerin<br />

wurde wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung<br />

ins Bernauer Krankenhaus gebracht.<br />

Busscheibe zerstört Am 17. 12. gegen 18.10 Uhr<br />

trat ein unbekannter Mann an der Endhaltestelle im<br />

Hofzeichendamm an den Bus der Linie 350 heran<br />

und klopfte an die Seitenscheibe. Der 54-jährige<br />

Fahrer öffnete und sah sich Vorwürfen ausgesetzt.<br />

Der Unbekannte behauptete, zuvor von dem Bus<br />

»geschnitten« worden zu sein. Als der Fahrer das<br />

Seitenfenster wieder schloss, schlug es der Angreifer<br />

ein und flüchtete. Der Fahrer wurde nicht verletzt.<br />

Fahrgäste befanden sich nicht im Bus.<br />

Die Zuständigkeit des Polizei-Abschnitts 14<br />

erstreckt sich auf die OT Weißensee, Heinersdorf,<br />

Blankenburg, Karow und Buch.<br />

Erreichbarkeit der Wache: Tel. 46 64 11 47 00.<br />

Die Polizeiwache Bernau ist erreichbar unter<br />

Tel. (0 33 38) 36 10. In Notfällen die 110 wählen!<br />

Aktuell JANUAR 2009 3<br />

Renaissance eines<br />

Barockturms<br />

Der Wiederaufbau des Turms der <strong>Bucher</strong> Schlosskirche<br />

war Thema des BürgerForums<br />

Wenn es gelang, die Frauenkirche in<br />

Dresden wieder aufzubauen, warum<br />

sollte es dann nicht zu schaffen sein, der<br />

<strong>Bucher</strong> Schlosskirche ihr Haupt aufzusetzen!<br />

Für den denkmalgetreuen Wiederaufbau<br />

des Turmes der barocken Kirche in<br />

Buch hat sich deshalb vor einem Jahr ein<br />

gleichnamiger Förderverein gegründet<br />

und kürzlich, im Dezember-BürgerForum<br />

im Restaurant »Il Castello« in Buch, auf<br />

sein Anliegen öffentlich aufmerksam gemacht.<br />

Die zehn Gründer, ein »buntes<br />

Völkchen« von <strong>Bucher</strong> Gewerbetreibenden,<br />

Ärzten, Wissenschaftlern und der<br />

Pfarrerin, wie sie Vereinsmitglied Prof.<br />

Heinz Bielka beschrieb, waren in den vergangenen<br />

Monaten nicht untätig geblieben.<br />

Mittlerweile gibt es knapp 40 Fördermitglieder<br />

(Monatsbeitrag 3 Euro), insgesamt<br />

3 300 Euro Spenden waren bis Anfang<br />

Dezember zusammengekommen. Zwei<br />

Benefikonzerte fanden statt, es gibt enge<br />

Kontakte zur Technischen Fachhochschule<br />

Berlin, ein Architekt kümmert sich bereits<br />

um die Planung des künftig kompletten<br />

Bauwerks, Studenten unterstützen das<br />

Projekt und Gespräche mit Politikern sowie<br />

weiteren potenziellen Förderern liegen<br />

hinter den Mitgliedern des jungen Vereins.<br />

Ein Anfang ist getan.<br />

Prof. Heinz Bielka Cornelia Reuter Peter Reinke Andre Deschan<br />

Es ist ein Riesen-Vorhaben, die <strong>Bucher</strong> Visionäre<br />

schreckt es nicht. »Wenn mir Leute<br />

sagen, ›haben wir nichts Wichtigeres zu<br />

tun, als diesen Turm wieder zu errichten?‹,<br />

dann sage ich denen: ich bin jetzt sechs<br />

Jahre Pfarrerin in Buch. Immer wieder begegne<br />

ich Menschen, die sich an den Turm<br />

erinnern und empfinden – hier fehlt was«,<br />

erklärte Cornelia Reuter. Den Ur-Zustand<br />

wieder herzustellen, sei wegen der kunsthistorischen<br />

Bedeutung sinnvoll. Aber<br />

auch deshalb, weil die in den 60-er und 70er<br />

Jahren in Buch gerissenen Wunden<br />

durch den Wiederaufbau des Turms stellvertretend<br />

Heilung erfahren könnten, gewissermaßen<br />

als Symbol. Besonders entscheidend<br />

für ihre Unterstützung sei aber<br />

die Chance, unterschiedliche Akteure an<br />

einem gemeinsamen Projekt zu verbinden.<br />

»Das kann wirklich Identität bilden!«.<br />

Vereinsvorsitzender Peter Reinke sprach<br />

das wichtigste Thema an: die Finanzierung<br />

des Vorhabens. »Wir brauchen natürlich<br />

Großspender, um das Projekt zu schultern.<br />

Letztlich hilft aber jeder Euro!« Transparenz<br />

sei dem Förderverein wichtig, der sich<br />

in diesem Jahr um ein anerkanntes DZI-<br />

Spendensiegel bewirbt. »Momentan arbeiten<br />

wir an einer Internetpräsenz, die im Februar<br />

fertig sein soll«, so Reinke. Künftig<br />

wird es Kunst-Ausstellungen, Lesungen,<br />

Gespräche, Führungen und andere Veranstaltungen<br />

geben, die das Vorhaben unterstützen.<br />

Über die »Bedeutung der Mitte« für Buch<br />

sprach Prof. Heinz Bielka und gab einen<br />

kurzen Abriss über die Geschichte der<br />

nach den Plänen von Friedrich Wilhelm Di-<br />

Elektro-Hausgeräte<br />

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terichs von 1731–1736 errichteten Barockkirche,<br />

deren Turm und Kircheninnenraum<br />

nach einem Bombentreffer am 18.<br />

November 1943 zerstört worden waren<br />

(s. a. »BB« 9/2008).<br />

Der planende Architekt Andre Deschan<br />

stellte seinen »Fahrplan« des Wiederaufbaus<br />

vor und erklärte, »wir wollen ein Zeichen<br />

setzen gegen die betonierten Höhen<br />

des Umfeldes.« Gemeinsam mit der Fachhochschule<br />

sowie dem Büro Tragwerksplanung<br />

Schönow werde der kopflosen Kirche<br />

das Fragmentarische genommen werden.<br />

Momentan seien die Studenten mit der Bestandsaufnahme<br />

beschäftigt. Wichtig sei<br />

eine genaue digitale Darstellung des Bauwerkes<br />

in allen Details (dringend gesucht<br />

sind weiterhin alte Fotos und Zeichnungen,<br />

insbesondere aus der Zeit unmittelbar<br />

nach 1945!). Knackpunkt der Planung ist<br />

die Bewertung der Bausubstanz und die<br />

Klärung der Frage, welche Lasten die durch<br />

die Jahre und die Kriegserschütterung belasteten<br />

Fundamente zu tragen vermögen.<br />

In Kürze erfolgen ein Gesamtkonzept, ein<br />

detailliertes Aufmaß, physikalische und<br />

chemische Untersuchungen, Probebohrungen,<br />

Fundament- und Farbuntersuchungen<br />

und die Erstellung eines Ablaufplans.<br />

Über die zu erwartenden Kosten ließe sich<br />

zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts sagen.<br />

Vorsichtig geschätzt könnte der Kirchenstumpf<br />

in 5 bis 6 Jahren mit einer neuen<br />

Stahl-Holz-Konstruktion versehen sein.<br />

Ein positiver Nebeneffekt wäre außerdem,<br />

dass sich auch die Akustik in der Kirche<br />

verbessern wird. Kristiane Spitz<br />

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Allen Kunden<br />

und Lesern ein<br />

glückliches Jahr<br />

2009!<br />

Es gibt ungezählte Untersuchungen<br />

über die<br />

Sehorgane aller bekannten<br />

Lebewesen. Im Prinzip existiert<br />

nichts, dass, von Menschenaugen<br />

entdeckt, nicht<br />

auch umgehend den Forscherdrang<br />

ihrer Besitzer<br />

mobilisiert. Ganz gleich, ob<br />

es sich um die Augen von<br />

Wasserflöhen, Flundern,<br />

Seekühen, Raubmilben,<br />

Spinnen, Kellerasseln, Elefanten<br />

oder denen der<br />

Blindwühlen handelt, ihren<br />

Besonderheiten wird mit<br />

dem gleichen, leidenschaftlichen<br />

Bedürfnis nach Erkenntnis nachgegangen,<br />

wie den Strukturen fernster<br />

Galaxien.<br />

Zugegeben, es herrscht ein eher mageres<br />

Interesse an den optischen Wahrnehmungen<br />

von Wasserflöhen und Seekühen<br />

(500 bzw. 700 Arbeiten). Bei Spinnen und<br />

Flundern sieht es schon erheblich anders<br />

aus; bei ersteren gibt es ca. 16 000 Treffer<br />

und Flundern kommen immerhin noch<br />

auf ungefähr 5 000.<br />

Bekannt ist, dass sich in den Augen<br />

unterschiedlicher Spezies die Welt unterschiedlich<br />

spiegelt. Die einen sehen nur<br />

ein schwaches Hell-Dunkel, andere dagegen<br />

nur Schwarz-Weiß und es gibt Tierarten,<br />

deren Gesichtsfeld und Sehschärfe<br />

die Möglichkeiten des menschlichen Auges<br />

weit übertreffen. Aber auch was der<br />

Mensch sieht, liegt jeweils im Auge des<br />

individuellen Betrachters oder genauer<br />

formuliert, es entsteht in seinem Gehirn<br />

eine eigene Wirklichkeit.<br />

Trotz unterschiedlicher Wahrnehmungen<br />

des Umfeldes sind die Sinne der einzelnen<br />

Lebewesen so angelegt, dass sie<br />

der jeweiligen Art optimale Überlebensstrategien<br />

ermöglichen.<br />

Mit Ausnahme des Menschen scheint jedes<br />

Tier mit der gegebenen Sicht auf die<br />

Welt zufrieden zu sein. Nur der Mensch<br />

hat ein riesiges technisches Instrumentarium<br />

entwickelt, das ihm einen Blick in<br />

Dimensionen gestattet, die die natürlichen<br />

Möglichkeiten seiner Augen weit<br />

überschreiten. 1990 wurde das Weltraumteleskop<br />

Hubble ins All geschickt<br />

und der Mensch tastet sich mit seiner<br />

Hilfe Millionen Lichtjahre in die Vergangenheit<br />

zurück. Mit einer auf ihm stationierten<br />

Spezialkamera gelang es kürzlich<br />

nach achtjährigen Versuchen zum ersten<br />

Mal einen 25 Lichtjahre (237 500 000 000<br />

km) entfernten Exoplaneten zu fotografieren.<br />

Das Foto beweist keineswegs seine<br />

gegenwärtige Existenz. Wer weiß denn<br />

schon, ob er nicht in der Zwischenzeit<br />

zerborsten ist? Und was wir nach weiteren<br />

25 Lichtjahren über diesen Planeten<br />

eventuell erfahren, ist wiederum Lichtjahre<br />

entfernte Vergangenheit.<br />

Die Entwicklung von Lupe und Mikroskop<br />

vor etwa 350 Jahren machten es<br />

möglich, neben der sichtbaren, auch die<br />

unsichtbare Welt des Mikrokosmos zu<br />

bestaunen und u. a. Bakterien und Viren<br />

auf die Spur zu kommen. Übrigens mit<br />

bemerkenswertem Erfolg für die (nicht<br />

Matthias Köhne,<br />

Pankower Bezirksbürgermeister,<br />

Leiter der Abt. für Finanzen,<br />

Personal und Umwelt antwortet:<br />

wird der insgesamt ca. 330 km<br />

D erzeit<br />

GEDANKEN ZUR ZEIT<br />

Ich sehe was, was du nicht siehst<br />

lange Radfernweg Berlin-Usedom<br />

innerhalb von Berlin bis zur Landesgrenze<br />

nach Brandenburg fertig gestellt. Das<br />

betrifft die jetzt im Bau befindlichen Teilabschnitte<br />

von der Panke über die verlängerte<br />

Straße 5 bis zur Straße 7 (ca. 145 m)<br />

und von der Straße 7 bis zur Landesgrenze<br />

(390 m). Mit dem Bau dieser Teilstücke<br />

wurde Ende Oktober 2008 begonnen, mit<br />

der Fertigstellung ist – sofern die Witterung<br />

dies zulässt – noch im Dezember<br />

2008, spätestens jedoch im Frühjahr 2009<br />

zu rechnen.<br />

Die beiden jetzt im Bau befindlichen Teilstücke<br />

kosten ca. 210 000 Euro. An der<br />

Finanzierung dieser Maßnahme haben<br />

sich die Europäische Union, der Bund<br />

und das Land Berlin beteiligt.<br />

Nach Fertigstellung des Lückenschlusses<br />

nach Brandenburg sind alle Teilstücke,<br />

die in der Verantwortung des Pankower<br />

Amtes für Umwelt und Natur ausgebaut<br />

werden – bzw. in den vorangegangenen<br />

Jahren schon wurden – abgeschlossen.<br />

Mit der Beendigung der Arbeiten für den<br />

Rosemarie Pumb,<br />

ehrenamtliche<br />

»BB«-Mitarbeiterin<br />

nur) menschliche Gesundheit.<br />

Heute, im Zeitalter der Nanowelt,<br />

der Wert entspricht<br />

einem milliardstel Meter<br />

(10 –9 ), werden Systeme mit<br />

einem Durchmesser von weniger<br />

als nur einem tausendstel<br />

eines Menschenhaares<br />

erforscht und genutzt. Inzwischen<br />

werden Größenordnungen<br />

bis 10 –24 (welch<br />

eine irreführende Benennung<br />

für das quadrillionste<br />

Teil eines Meters!) in wissenschaftlichen<br />

Teilbereichen<br />

analysiert.<br />

Medizin und Industrie sind ohne Nanotechnik<br />

nicht mehr vorstellbar. Gleichzeitig<br />

ist die Sicht in diese Sphäre den Augen<br />

und dem Begreifen der allermeisten<br />

Menschen verschlossen und der Umgang,<br />

die Nutzung und Steuerung von<br />

Prozessen im Bereich des Nanokosmos<br />

bleibt Wenigen vorbehalten. Naturgemäß<br />

sind in einer so jungen und hoch spezialisierten<br />

Wissenschaftsdisziplin die künftigen<br />

Folgen heutigen Tuns nicht absehbar.<br />

Bei der explosionsartigen Zunahme<br />

von Daten und Fakten sind weder die<br />

Wissenschaftsfolgeforschung und erst<br />

recht nicht der Einzelne in der Lage, globale<br />

Wirkungen mit annähernd hinreichender<br />

Sicherheit zu beurteilen. Wer<br />

kann in Anbetracht einer derartigen Entgrenzung<br />

und gleichzeitiger Unkenntnis,<br />

Verantwortung für die Zukunft übernehmen?<br />

Der Blick in die Vergangenheit erscheint<br />

wie eine Rückversicherung der eigenen<br />

Existenz. Vielleicht haben aus diesem<br />

Grund historische Themen und Familienforschung<br />

als Form der persönlichen<br />

Standortbestimmung derzeit Hochkonjunktur.<br />

In dem größten Superforschungslabor<br />

der Welt, CERN, will man beispielsweise<br />

dem Urknall auf die Spur kommen und<br />

der Frage nachgehen, warum es den<br />

Menschen eigentlich gibt. Weit mehr als<br />

vier Milliarden Euro wurden in die Anlage<br />

investiert. Bereits 14 Tage nach Inbetriebnahme<br />

musste sie wegen eines Defektes<br />

im Kühlsystem langfristig abgeschaltet<br />

werden. CERN ist ein gutes Beispiel für<br />

große Absichten und mangelnden Überblick.<br />

Die Zeiten, als Sehen und Gesehenwerden<br />

ausschließlich eine Angelegenheit<br />

unserer Augen war, sind absolut vorbei.<br />

Nicht nur Überwachungskameras kontrollieren<br />

unsere Wege. Heutzutage sind<br />

bereits einem einzigen Gen mehr als<br />

10 000 Informationen zu entnehmen. Der<br />

Blick in unseren Körper – bis hin in einzelne<br />

Moleküle – ist mittlerweile selbstverständlich<br />

geworden. Seit jüngstem<br />

versuchen Forscher in bestimmten Hirnarealen<br />

emotionale und rationale Reaktionen<br />

in Echtzeit sichtbar zu machen<br />

und in die Seele eines Menschen zu<br />

sehen. Was können wir im blendenden<br />

Feuerwerk wissenschaftlich-technischer<br />

Ergebnisse überhaupt noch wahrnehmen?<br />

Und – wollen wir es wirklich?<br />

NACHGEFRAGT<br />

Wann wird der Radfernweg<br />

Berlin-Usedom fertig?<br />

Weg über die Pölnitzwiesen und dem<br />

dann gegebenen Anschluss an Röntgental/Brandenburg<br />

ist der Berliner Abschnitt<br />

des Radfernweges Berlin-Usedom<br />

weitgehend fertig gestellt. Nach derzeitigem<br />

Stand kann davon ausgegangen werden,<br />

dass die letzten Baumaßnahmen<br />

einschließlich der Beschilderung zum<br />

Auftakt der Fahrradsaison Ende März/<br />

Anfang April 2009 abgeschlossen sind.<br />

Derzeit befinden sich neben dem Weg<br />

über die Pölnitzwiesen noch zwei Abschnitte<br />

in Berlin-Mitte im Bau, sind aber<br />

bereits weit gediehen.


4 JANUAR 2009<br />

Themen<br />

ENTLANG DER PANKE<br />

Adventstreffen bei der AWO<br />

PANKETAL – Über 160 Mitglieder des<br />

Ortsvereines Zepernick e. V. der Arbeiterwohlfahrt<br />

trafen sich am 9. 12. 2008 mit<br />

ihren Gästen zu ihrer traditionellen und<br />

legendären vorweihnachtlichen Veranstaltung<br />

in der Stadthalle Bernau, um<br />

gemeinsam bei Musik und Tanz einige<br />

frohe Stunden zu erleben. Der Patenkindergarten,<br />

die »Villa Kunterbunt« aus<br />

■ Neues Beratungsangebot<br />

KAROW – Die Verbraucherzentrale Berlin<br />

führt im Bürgeramt Karow, Achillesstr. 53,<br />

jeden letzten Freitag im Monat von 9–12<br />

Uhr eine Energieberatung durch. Das Angebot<br />

umfasst u. a. die Beratung der technischen<br />

Heizkostenabrechnung, die<br />

Energieanwendung im Haushalt sowie<br />

den Einsatz regenerativer Energien. Die<br />

Beratung findet erstmalig am 30. 1. statt,<br />

Unkostenbeitrag jeweils 5 €. Aktuelle Infos<br />

auch über das Callcenter der Pankower<br />

Bürgerämter unter Tel. 9 02 95 22 22<br />

oder im Internet: www.berlin.de/ba-pankow/buergerdienste/buergeramt.html.<br />

■ Buchladen in Panketal<br />

ZEPERNICK – Seit Ende November gibt<br />

es in der Gemeinde Panketal einen Buchladen.<br />

Er eröffnete in der Schönower<br />

Straße in den Räumen der früheren Sparkasse<br />

gleich neben dem neuen Bioladen.<br />

■ Geförderter Rasenplatz<br />

ZEPERNICK – Die Finanzen für den Bau<br />

eines Kunstrasenplatzes in Zepernick<br />

sind gesichert. Ein entsprechender Fördermittelbescheid<br />

des Landessportbundes<br />

liegt, laut Angaben der SG Einheit<br />

Zepernick, vor. Auch die Gemeinde Panketal<br />

und der Barnimer Kreissportbund<br />

haben ihre Förderung des ca. 500 000 €<br />

teuren Platzes zugesagt. Der Verein, in<br />

dem es 13 Fußballmannschaften gibt,<br />

beteiligt sich mit Eigenleistungen. Kunstrasenplätze<br />

gibt es im Niederbarnim bisher<br />

in Bernau und Ahrensfelde.<br />

■ Zwei neue Haltestellen<br />

PANKETAL – Seit dem Fahrplanwechsel<br />

bei der Barnimer Busgesellschaft am 14.<br />

12. 2008 haben sich im Bereich Bernau<br />

und Panketal Änderungen ergeben. Die<br />

Bernauer Stadtlinie 868 verkehrt jetzt<br />

auch am Sonntag entsprechend dem<br />

Samstagsfahrplan. Die Busse fahren ab<br />

8.02 Uhr von der Haltestelle »Bernau,<br />

Merkurstraße« im Stundentakt in Richtung<br />

Haltestelle »Zepernick, Bahnhof«.<br />

Um 8.02 Uhr, 10.02 Uhr, 12.02 Uhr, 14.02<br />

Uhr und 16.02 Uhr besteht darüber hinaus<br />

die Möglichkeit, direkt nach Berlin zu<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Auch die regionalen sozialen Projekte<br />

hatten Ende vergangenen Jahres gezittert.<br />

Neben Albatros e. V. oder Gangway hatten<br />

sich auch Nutzer und Mitarbeiter weiterer<br />

sozialer Projekte in Buch und Karow<br />

an den Protestaktionen beteiligt. Wenn es<br />

sein muss, stehen auch sie in sechs Monaten<br />

»wieder auf der Matte«, haben sie<br />

erklärt. In einem 19-Punkte-Programm<br />

des Bezirksamts gibt es Überlegungen<br />

weiterer Einsparmöglichkeiten. So werden<br />

Ämter zusammengelegt, der Fuhrpark<br />

des Umweltamts verkleinert. Über<br />

die Existenz des Bürgeramts Karow will<br />

der Bezirk erneut nachdenken. Die Musikschule<br />

soll Kosten senken und einen<br />

Standort schließen, Bibliotheken dürfen<br />

keine neuen Bücher anschaffen, Bauvorhaben<br />

stagnieren, der Botanische Volkspark<br />

soll in neue Trägerschaft übergehen<br />

und mehr.<br />

»Die angesetzte vorläufige Haushaltssperre<br />

erschwert die Arbeit in der Musikschule<br />

wie bei jeder Haushaltssperre in<br />

den vergangenen Jahren. Da aber durch<br />

Panketal, erfreute die Senioren mit einem<br />

bunten Programm und die AWO-Singegruppe<br />

stimmte mit weihnachtlichen<br />

Liedern auf die Jahreszeit ein. Das Busunternehmen<br />

Carsten Brust hatte für die<br />

Hin- und Rückfahrt der Senioren zwei<br />

Busse gesponsert und die Gemeinde<br />

Panketal unterstützte die Veranstaltung<br />

finanziell. H. K.<br />

gelangen. Dann nämlich fährt die Linie<br />

868 ab Haltestelle »Zepernick, Bahnhof«<br />

weiter nach Berlin als Linie 900 und 893.<br />

Das Umsteigen ist zu diesen Zeiten also<br />

nicht notwendig. Die Gegenrichtung<br />

wird im Stundentakt ab 7.27 Uhr ab Haltestelle<br />

»Zepernick, Bahnhof« bedient.<br />

Die Abfahrtszeiten der Linie 867 ab Haltestelle<br />

»Zepernick, Bahnhof« erfolgt seit<br />

Mitte Dezember immer 19 Minuten später.<br />

Zudem sind zwei neue Haltestellen<br />

auf dieser Linie eingerichtet worden: »Zepernick,<br />

Kühler Grund (Blankenburger<br />

Straße)« und »Zepernick, Mühle«.<br />

■ Diskussion um Wappen<br />

PANKOW – Nach einigen Querelen um<br />

den Entwurf des Pankower Wappens hat<br />

sich der beauftragte Heraldiker Jörg<br />

Mantzsch während einer Tagung der<br />

Wappenkommission Mitte Dezember<br />

nun doch bereit erklärt, seinen Entwurf<br />

noch einmal zu überarbeiten, dabei eine<br />

Reihe von verabredeten Änderungswünschen<br />

umzusetzen sowie erneut entsprechende<br />

Varianten vorzulegen. »Bei Vorliegen<br />

eines breit getragenen Ergebnisses«,<br />

so Dr. Michail Nelken, Bezirksstadtrat für<br />

Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung,<br />

will er eine Beschlussfassung im Bezirksamt<br />

zur Genehmigung des Wappens herbeiführen.<br />

■ Bürgerbeteiligung<br />

PANKOW – Zum Entwurf der bezirklichen<br />

Investitionsplanung 2009–2013,<br />

der jetzt vom Bezirksamt Pankow erarbeitet<br />

wurde, können Interessierte ihre<br />

Vorschläge und Anregungen einreichen.<br />

Während die Maßnahmen für 2009 bereits<br />

verplant sind und für 2010/2011<br />

wegen der Sparauflagen keine Investitionsmittel<br />

eingesetzt werden können,<br />

lassen sich die Ausgaben für 2012/2013<br />

noch beeinflussen. Dem Bezirk stehen<br />

für diese Investitionen jährlich 6.942.000<br />

Euro zur Verfügung. Alle Informationen<br />

und Unterlagen gibt es im Internet unter<br />

www.berlin.de/pankow . Infos unter Tel.<br />

9 02 95 27 24. Interessierte Bürger sind gebeten,<br />

ihre Vorschläge bis zum 20. 1. einzureichen.<br />

Die BVV wird dann am 28. 1.<br />

endgültig entscheiden.<br />

Haushaltssperre!<br />

eine Einigung des Bürgermeisters Köhne<br />

mit der Senatsfinanzverwaltung der derzeitige<br />

Stand der Honorarmittel für unsere<br />

Lehrkräfte nicht eingeschränkt wird, sind<br />

auch die Schülerplätze gesichert«, erklärte<br />

Chris Berghäuser, der im Bezirksamt für<br />

die Musikschule »Béla Bartók«, die eine<br />

Außenstelle in Buch unterhält, zuständig<br />

ist. »Trotzdem bleibt die Sorge, dass die<br />

noch zu erbringenden Einsparungen des<br />

Bezirkes nicht unsere Musikschule außen<br />

vor lassen werden. Dann könnte sich die<br />

Situation zum Negativen wenden.«<br />

Die Stadtteilbibliothek Buch-Karow hat<br />

die Information erhalten, dass in diesem<br />

Jahr kein Geld für den Neukauf von Literatur<br />

vorhanden ist. Damit will der Bezirk<br />

insgesamt 350 000 Euro einsparen. Die<br />

löblichen Bemühungen des Fördervereins,<br />

der die Bibliothek Buch unterstützt,<br />

nehmen sich auf diesem Hintergrund<br />

eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein<br />

aus. 2008 sammelte der Verein 460 Euro<br />

Spendengelder, um die Bibliothek beim<br />

Neuerwerb von Literatur zu unterstützen.<br />

Kristiane Spitz<br />

FOTOS: HAYEK (3), PRIVAT<br />

Viele kennen die Hobrechtsfelder Chaussee –<br />

spätestens dann, wenn sie auf dem Weg von<br />

oder zur Autobahn dort in einem Stau gestanden<br />

haben. Und wohin die ungefähr führt, weiß<br />

man auch. Also wirklich verborgen ist Hobrechtsfelde<br />

nicht. Und dann die Rieselfelder –<br />

was soll daran reizvoll sein? Außerdem was hat<br />

das mit Panketal zu tun? Diese Frage trifft das<br />

Problem von Hobrechtsfelde im Kern: Die Häuser<br />

– und da gibt es ein paar – gehören ebenso<br />

wie die meisten Grundstücke einer Berliner<br />

Wohnungsbaugesellschaft. Das ganze Gebiet<br />

gehört zum Ortsteil Zepernick und damit zur<br />

Gemeinde Panketal. Auch manchem Panketaler<br />

ist dies kaum bewusst, weil das ja »jwd« oder<br />

besser »jwh« – janz weit hinten – liegt, also doch<br />

irgendwie verborgen.<br />

Der Gedanke daran, dass die ehemaligen<br />

Darminhalte der Berliner fein und gleichmäßig<br />

in der Luft versprüht wurden, erweckt ein eher<br />

ambivalentes Bauchgefühl beim Besucher. Die<br />

typischen Formationen einer Eiszeitlandschaft<br />

sind dagegen schon eher reizvoll. Die beginnenden<br />

Waldpflanzungen nach den Rieselfeldern<br />

verführen nicht nur die Kinder des Waldkindergartens,<br />

sondern auch viele Erwachsene zu ausgedehnten<br />

Spaziergängen. Und neben dem<br />

neuen Hochseilklettergarten gibt es den denkmalgeschützten<br />

Kornspeicher.<br />

Verborgene Zukunft<br />

In der sehr informativen Festschrift anlässlich<br />

des 100-jährigen Jubiläums im Jahre 2006 findet<br />

der Leser viel Interessantes über die Landschaft<br />

und die Geschichte. Beiträge über das Stadtgut<br />

Hobrechtsfelde, die Hobrechtsfelder Wirtschaftsbahn<br />

und natürlich über die verschiedenen<br />

Aspekte der Stadthygiene von James Hobrecht<br />

sind ausgesprochen lesenswert – einige<br />

Exemplare der Broschüre sind im Rathaus Panketal<br />

noch vorhanden und gegen eine geringe<br />

Gebühr erhältlich. Das segensreiche Wirken von<br />

James Hobrecht hat für Berlin zu einem ausge-<br />

DIE VERBORGENEN REIZE VON PANKETAL<br />

Blick nach Hobrechtsfelde:<br />

Montessori-Waldkindergarten<br />

ist voll ausgebucht<br />

Täglich Natur pur<br />

zeichneten Kanalisationssystem (Radialsystem)<br />

und für die Natur außerhalb von Berlin zur Fäkalienberieselung<br />

geführt. Diese letztgenannte<br />

Maßnahme wird – gottlob – nicht mehr praktiziert<br />

und man hat mit recht gutem Erfolg seit<br />

mehr als 20 Jahren die Region saniert und längerfristige<br />

Nutzungskonzepte entwickelt.<br />

Das wirklich Verborgene an Hobrechtsfelde ist<br />

die Zukunft. Diese hat in Ansätzen schon mehrmals<br />

begonnen: z. B. mit dem Hochseilklettergarten<br />

– da sollte noch ein Tagungsgebäude mit<br />

Unterkunftsmöglichkeiten angebaut werden.<br />

Und beim Kornspeicher wollte man (Klein-)Tiere<br />

züchten. Für den Kornspeicher selbst gab es<br />

mehrere unterschiedliche Pläne, die aber – bisher<br />

– an der ungünstigen Raumhöhe und der Finanzierung<br />

eines Umbaus scheiterten.<br />

Ein großes Problem bei der Zukunftsplanung ist<br />

die Tatsache, dass das alles »Berlin« gehört.<br />

Doch jetzt scheint es ernst zu werden: Die Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Hobrechtsfelde (33<br />

Mitglieder von insgesamt 77 Haushalten) will<br />

Gelände und Gebäude von der GESOBAU abkaufen.<br />

Uwe Klaus, ein Mitglied des Vorstandes der<br />

neuen Genossenschaft, hat schon mal fünf Ziegen,<br />

acht Schafe und drei Pferde zur Landschaftspflege<br />

auf einem Gebiet angesiedelt, das<br />

früher ein illegaler Müllabladeplatz war. Und<br />

ein Storchennest hat er auch gebaut – mögliche<br />

»Mieter« haben sich das Projekt schon angesehen,<br />

so dass in diesem Jahr mit einer Einmietung<br />

zu rechnen ist.<br />

Gleich daneben befindet sich der Waldkindergarten,<br />

der im Oktober 2005 vom Eltern-Pädagogen-Verein<br />

Montessori-Waldkindergarten<br />

Birkenbäumchen e. V. gegründet wurde. Birthe<br />

Riesbeck, die stellvertretende Leiterin erzählt,<br />

dass sie mit sieben Kindern begonnen hatten;<br />

jetzt ist mit 41 die volle Kapazität erreicht und<br />

man ist bis 2010 ausgebucht. Kinder ab zwei<br />

Jahren kommen zu den »Raupen« und wechseln<br />

dann langsam zu den »Schmetterlingen« (etwa<br />

ein aktivieren. »›Freudbetont, ergebnisorientiert<br />

und verlässlich‹ ist unser Motto«,erklärt der Vorsitzende<br />

Ralf Hamann. »Wir möchten niemanden<br />

ausgrenzen, der bei uns mitarbeiten will.<br />

Auch die Geselligkeit wird nicht zu kurz kommen!«<br />

Menschen mit Karriereabsichten und<br />

Parteiambitionen seien hier eher fehl am Platz.<br />

Zukunftsorientiert wollen sich die neuen Mitglieder<br />

für das Fortkommen Panketals als eine<br />

lebendige Gemeinde einsetzen.<br />

ab vier Jahren). »Mehr investieren müssen die<br />

Eltern bei uns schon«, meint Birthe Riesbeck,<br />

während sie mir die Garderobe zeigt: Hier finden<br />

sich nicht nur im Winter die »Matschjacken«,<br />

daneben der Platz für die Schuhe und<br />

ein Extraraum für die Rucksäcke. »Aber das machen<br />

die Eltern gern mit.« Voll Stolz berichtet<br />

sie, dass die Kinder vergleichsweise kaum Infekte<br />

haben und dass manche Familie ihre »Allergiker«<br />

extra hierher schickt, weil es ihnen<br />

dann besser geht. Auch sonst ist einiges anders<br />

als in anderen Kindergärten. Der Bewegungsraum<br />

ist hier der Ausruhraum – schließlich ist<br />

man den ganzen Tag unterwegs. Die Küche ist<br />

eher klein. »Das Selbst-Kochen ist leider noch<br />

ein Traum …«<br />

Treffpunkt Kletterbaum<br />

Fünf Tage in der Woche geht es um 8 Uhr los,<br />

wer es so früh nicht schafft, der kann bis 9 Uhr<br />

zum Kletterbaum nachkommen. Dort gibt es<br />

dann das zweite Frühstück. Während Birthe<br />

Riesbeck mit mir über einen befahrbaren Weg,<br />

vorbei am Storchennest zum Frühstücksplatz<br />

wandert, werden wir von mehreren Autos überholt<br />

und es winken überall Kinder heraus. Auf<br />

dem Platz vor dem Kletterbaum werden wir von<br />

Anja Gehrke, der Leiterin der Einrichtung begrüßt.<br />

Sie zeigt Fotos »ihrer Kinder« und beschreibt<br />

den alltäglichen Tagesablauf. »Die Kinder<br />

können auch bestimmen, wohin sie<br />

wollen.« Den Plätzen, die sie sich auserkoren<br />

haben, wurden Namen gegeben. So gibt es den<br />

Balancier- und einen Rutschbaum (da ist die<br />

Rinde abgegangen), einen Strand (Sand ohne<br />

Wasser) oder den Bootsplatz (bei den »Steinen<br />

ohne Grenzen«). Und überhaupt, auch die<br />

Kunstwerke werden reichlich »genutzt«.<br />

Wenn das Verborgene von Hobrechtsfelde die<br />

Zukunft ist, dann ist der Montessori-Waldkindergarten<br />

ein besonderer Reiz, schon deshalb,<br />

weil Kinder an sich unsere Zukunft sind.<br />

Hubert Hayek<br />

»Bürgerverein Panketal« gegründet<br />

Am 9. 11. 2008 wurde in Panketal der »Bürgerverein<br />

Panketal« gegründet. Zweck des<br />

Vereins ist die Förderung der Heimatpflege und<br />

Heimatkunde, die Aktivierung bürgerlichen Engagements<br />

zu Gunsten gemeinnütziger Zwecke<br />

sowie die Mitwirkung bei der Lösung kommunaler<br />

Probleme. Das Leben in Panketal soll –<br />

ohne parteipolitische und konfessionelle Bindung<br />

– attraktiver gestaltet werden. Der Bürgerverein<br />

will Kontakte zur Bildung eines Netzwerks<br />

in Panketal aufbauen, das positive<br />

Impulse für das Lebensumfeld gibt. Darunter<br />

verstehen die Mitglieder Verbesserungen im Bereich<br />

der Verkehrswege oder die Errichtung und<br />

Pflege von Gemeinschaftseinrichtungen für alle<br />

Generationen, besonders für Heranwachsende<br />

und junge Erwachsene. Denkmalschutz und<br />

Denkmalpflege sowie die Entwicklung kultureller<br />

Aktivitäten sind weitere Ziele. Dabei steht die<br />

Zusammenarbeit mit allen Panketaler Vereinen<br />

im Vordergrund.<br />

Fernziel ist die Entwicklung, der Aufbau und die<br />

Erhaltung eines »Bürgerhauses« in Panketal. Es<br />

soll als gemeinnützige Kontakt- und Begegnungsstätte<br />

für alle Generationen dienen. Alle<br />

engagierten Panketaler möchte der Bürgerver-<br />

Für das nächste Jahr sind schon einige Veranstaltungen<br />

geplant. »Rund um den Wein« geht<br />

es am 31. 1. ab 18.30 Uhr in den Räumen der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Zepernick. Dort findet<br />

auch am 21. 2. um 18.11 Uhr der 2. Panketaler<br />

Jeckenball der Zepernicker Wehr in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bürgerverein Panketal statt. Die<br />

Anmeldungen für diese Veranstaltungen erfolgen<br />

über Tel. 94 39 95 28 oder E-Mail: Buergerverein-Panketal@t-online.de.<br />

Silke Braun


des Monats<br />

Bläser-Exoten<br />

Den Karower Posaunenchor gibt es mittlerweile seit 25 Jahren KAROW – Die neu gegründe-<br />

Würde – und könnte – man eine Basstuba<br />

»auswickeln«, erreichte man<br />

eine Länge von 5,20 m, selbst eine normale<br />

B-Trompete wäre »ausgerollt« noch 1,30 m<br />

lang. Wer auf Blasinstrumenten spielen<br />

will, muss also einiges von Atem- und Blastechniken<br />

wissen, ehe er »richtige« Töne –<br />

Naturtöne wie der Experte sagt – hervorbringen<br />

kann. »Das kann jeder schaffen.<br />

Meine Schüler lernen gleich zu Beginn<br />

innerhalb von nur einer Stunde zwei Naturtöne<br />

zu blasen; nimmt man die Ventile<br />

dazu, kann man schon die Zwischentöne<br />

spielen. Entscheidend ist, wie man es vermittelt.«<br />

Siegfried Hartmann, der Leiter<br />

des Karower Posaunenchores, scheint das<br />

besonders gut hinzubekommen. »Man<br />

freut sich, wenn Chormitglieder, die bei<br />

mir spielen gelernt haben, von anderen bewundernd<br />

gefragt werden, bei welchem<br />

›Professor‹ sie denn Unterricht gehabt hätten.<br />

Diejenigen, die drei Jahre und länger<br />

ihr Instrument spielen, blasen schon jede<br />

Musik bei uns mit«, erklärt der 47-Jährige.<br />

Viele junge Bläser<br />

Der lebhafte, freundliche Mann leitet einen<br />

Posaunenchor, der deutlich aus dem üblichen<br />

Rahmen fällt. Nicht nur, dass der Altersdurchschnitt<br />

der Hobby-Musiker unter<br />

20 liegt, auch das Repertoire ist vergleichsweise<br />

»jung«. Natürlich spielen sie klassische<br />

Stücke – aber auch Jazz, Blues oder<br />

Gospel bis hin zum Pop. »Damit sind wir so<br />

etwas wie Exoten unter den Posaunenchören«,<br />

glaubt Hartmann. Fünf große Bläsermusiken<br />

bestreiten die 28 Bläser, die zwischen<br />

7 und 57 Jahre alt sind, jedes Jahr in<br />

der Karower Kirche. Hinzu kommen Auftritte<br />

bei normalen Gottesdiensten und allen<br />

großen kirchlichen Feiertagen. Aber<br />

auch Gastkonzerte in anderen Kirchen, im<br />

Freien oder in Altersheimen nehmen die<br />

Bläser gern an. In der St. Marienkirche in<br />

Berlin-Mitte treten sie gemeinsam mit ein<br />

paar hundert Bläsern zur traditionellen<br />

Weihnachtsmusik auf. Indiz ihrer Qualität<br />

sind auch die mittlerweile drei CDs – von<br />

Weihnachtsmusik bis (geistliche) Volkslieder<br />

– die u. a. mit den Karower Bläsern<br />

eingespielt wurden. Mitwirkung in Rundfunk-<br />

und Fernsehsendungen liegen hinter<br />

ihnen.<br />

25 Jahre besteht jetzt der Posaunenchor,<br />

der – wie der eine oder andere vielleicht<br />

Etwa alle acht Wochen trifft sich die<br />

Arbeitsgruppe »Freunde des HAN«<br />

(Hospital Alemán Nicaraguense = Deutsch-<br />

Nikaraguanisches Krankenhaus) im Kaffeehaus<br />

Madlen in Röntgental, um über<br />

den Fortgang des Projektes zum Aufbau einer<br />

Intensivtherapiestation (ITS) im HAN<br />

in Managua/Nikaragua zu beraten und die<br />

nächsten Aufgaben abzustimmen (s. a.<br />

»BB« 8/’08: Bericht über das Praktikum von<br />

Susanna Christen als Schwesternschülerin).<br />

Das Projekt nahm seinen Anfang, als sich<br />

im Januar 2005 anlässlich des 20-jährigen<br />

Bestehens des Krankenhauses ehemalige<br />

deutsche Mitarbeiter im HAN trafen, die in<br />

den Jahren von 1985 bis 1990 dort gearbeitet<br />

hatten. Wir tauschten damals mit den<br />

nikaraguanischen Mitarbeitern des HAN<br />

Erfahrungen aus und erfuhren von ihnen<br />

viel über die aktuelle Situation. Die Fertigteilhäuser<br />

aus DDR-Zeiten dienten dem<br />

HAN immer noch als Stationen mit über<br />

200 Betten und waren inzwischen in<br />

schlechtem baulichen Zustand. Aber eine<br />

große Entbindungsstation, ein OP-Trakt,<br />

eine Apotheke, ein Labor und ein Lehrgebäude<br />

mit einem Hörsaal waren schon neu<br />

errichtet worden, und das Krankenhaus erfreute<br />

sich auch weiterhin eines großen<br />

Zuspruchs, insbesondere bei den Bewohnern<br />

der ca. eine halbe Million Einwohner<br />

zählenden benachbarten ärmsten Wohn-<br />

FOTOS: KAMINSKY, PRIVAT (2)<br />

meint – nicht nur aus Posaunen besteht.<br />

»Die meisten Instrumente sind keine Posaunen.<br />

Wir haben vor allem Trompeten<br />

und Flügelhörner, Waldhörner, Bassposaunen,<br />

Tenorhörner, Tuben«, erklärt Hartmann.<br />

Die traditionelle Bezeichnung ist biblischer<br />

Natur. Man denke nur an die<br />

Posaunen blasenden Erzengel oder die<br />

durch die Posaunen (Schofaren) vor Jericho<br />

eingestürzten Mauern der Stadt. Posaune<br />

steht bis heute als Bild auch für die<br />

anderen Blechblasinstrumente.<br />

Ausbildung in einer Hand<br />

Siegfried Hartmanns Kindheit, ja nahezu<br />

sein ganzes Leben ist von Blasinstrumenten<br />

begleitet worden. Die Trompete ist sozusagen<br />

sein Ur-Instrument, doch spielen<br />

kann er auch andere. Der Vater, die<br />

Schwestern, Onkel und Cousins, sie alle<br />

haben geblasen oder tun es noch immer.<br />

»Ohne geht’s nicht. Es gehört unbedingt zu<br />

meinem Leben«, erklärt der Schwanebecker<br />

Unternehmer. Auch die Ausbildung<br />

von Neuanfängern bereite ihm Freude. Es<br />

sei ein Stück weit Selbstbestätigung zu sehen,<br />

wie aus ihnen gute oder sehr gute Bläser<br />

werden. »Mein Vater, der 2004 verstorben<br />

ist, und ich, wir haben über 100 Bläser<br />

Eine ITS für Managua<br />

Regionale Unterstützergruppe trifft sich regelmäßig in Röntgental<br />

viertel Managuas. Was allerdings für dieses<br />

Krankenhaus fehlte und dringend gebraucht<br />

wurde, war eine Intensivstation.<br />

Wir gründeten die Arbeitsgruppe »Freunde<br />

des HAN« und fanden beim Förderkreis Lateinamerika<br />

des Solidaritätsdienstes international<br />

e. V. (SODI), einer anerkannten<br />

gemeinnützigen Hilfsorganisation für Entwicklungsländer,<br />

Unterstützung und die<br />

Logistik für die anspruchsvolle Aufgabe, eine<br />

ITS im HAN einzurichten. Wir begannen<br />

Spendengelder und Sachgüter für dieses<br />

Projekt einzuwerben, brachten einen bilateralen<br />

Vertrag mit dem Krankenhaus und<br />

anderen offiziellen Institutionen in Nikaragua<br />

zum Abschluss und trieben die Planungen<br />

voran. Dank der Aktivitäten eines<br />

Anästhesisten unserer Gruppe stehen inzwischen<br />

Geräte und Verbrauchsmaterialien<br />

im Wert von über 150 000 € bereit. Die<br />

Spezialbetten, Überwachungsmonitore,<br />

Beatmungsgeräte, Bronchoskope, ein Laborautomat<br />

zur Bestimmung der Blutgase,<br />

ein Ultraschallgerät, ein transportables<br />

Röntgengerät und mehr wurden von vielen<br />

Firmen, einiges auch vom HELIOS-Klinikum<br />

Berlin-Buch und von der Medizinischen<br />

Akademie Dresden, gespendet. Die<br />

Geräte sind teils neuwertig und teils gebraucht,<br />

aber alle in sehr gutem Zustand.<br />

Dank unserer Aktion erhielt das HAN auch<br />

Unterstützung von nikaraguanischer Seite<br />

ausgebildet.« Dreimal in der Woche finden<br />

Proben und Unterricht statt. Etwa zehn<br />

Stunden in der Woche gibt Siegfried Hartmann<br />

seine musikalischen Kenntnisse ehrenamtlich<br />

weiter. »Die Ausbildung ist bei<br />

uns kostenlos aber hoffentlich nicht umsonst«,<br />

lächelt er. Es funktioniert. »Gänzlich<br />

unbegabt ist niemand«, weiß er. »90<br />

Prozent des musikalischen Könnens ist<br />

Üben und Fleiß, der Rest Begabung«.<br />

Arnold Hartmann, der Vater, hatte 1953<br />

den Schwanebecker Posaunenchor gegründet.<br />

Auch heute noch spielt ein Teil<br />

der Verwandtschaft – die Familie Korbicki –<br />

in dieser Bläsergruppe. Im Sommer 1983<br />

beschlossen die Hartmanns – Vater, Sohn<br />

und zwei Töchter – sowie ein weiterer Bläser<br />

einen neuen Chor aufzumachen. Und<br />

da das benachbarte Karow keinen Posaunenchor<br />

besaß und die dortige Gemeinde<br />

offen für sie war, solange es nichts kosten<br />

würde, gab es bereits im Herbst ein richtiges<br />

Gründungskonzert in der Kirche in Alt-<br />

Karow. Das Geld für Noten, Leihinstrumente,<br />

Reparaturen spielen sie selbst ein.<br />

Es kommt großenteils über Kollekten zusammen.<br />

»Solange ich kann und man mich<br />

lässt, mache ich weiter«, verspricht Siegfried<br />

Hartmann. Kristiane Spitz<br />

und so wurde im Herbst ’08 mit dem Bau<br />

eines ITS-Traktes für sechs Betten und zusätzliche<br />

Funktionsräume begonnen. Hurrikanschäden<br />

und Überschwemmungen<br />

sowie politische Turbulenzen nach den Regionalwahlen<br />

in Managua verzögerten die<br />

Fertigstellung. Die für Januar 2009 vorgesehene<br />

Versendung des Schiffscontainers mit<br />

den Geräten und Materialien für die ITS<br />

sowie zusätzlich bereit gestellte Spendenartikel<br />

wie Bettwäsche, Berufsbekleidung,<br />

Baby- und Kindersachen, muss noch einmal<br />

etwas aufgeschoben werden.<br />

Für die Abwicklung der Zollformalitäten in<br />

Nikaragua hat uns die nikaraguanische<br />

Botschaft mit einer Petition an das Gesundheitsministerium<br />

Nikaraguas unterstützt,<br />

das uns daraufhin zugesagt hat, dass<br />

der Container mit der wertvollen Fracht<br />

auf direktem Weg ins HAN gelangen wird.<br />

Für die Einrichtung der ITS werden Mitarbeiter<br />

unserer Gruppe vor Ort sein, um die<br />

nikaraguanischen Kollegen bei der Inbetriebnahme<br />

einzuarbeiten.<br />

Noch ist es nötig, die Fracht durch Verbrauchsmaterialien<br />

wie z. B. Spritzen, Spezialkanülen,<br />

Infusionsleitungen u. a. m. zu<br />

ergänzen und wir hoffen dafür noch auf<br />

Spenden. (Solidaritätsdienst-international<br />

e.V., Kto-Nr. 10 20 100 bei der Bank für<br />

Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00, Kennwort<br />

»Hospital Managua«). Auch für Einsätze<br />

vor Ort werden noch interessierte<br />

Ärzte, Physiotherapeuten und Pflegekräfte<br />

gesucht, um den deutsch-nikaraguanischen<br />

Austausch im HAN fortzusetzen.<br />

Vorraussetzung sind allerdings Spanisch-<br />

Kenntnisse und eine Selbstfinanzierung.<br />

Ansprechpartnerin ist Karen Heinrich, Tel.<br />

5 55 83 28. Dr. Jutta Dörffel,<br />

Mitglied der »Freunde des HAN«<br />

ENTLANG DER PANKE<br />

■ Treff »Punkt« geschlossen<br />

BUCH – Am 20. 12. fand im Generationstreff<br />

»Punkt« in der Friedrich-Richter-Str.<br />

10 in Buch ein Abschluss-Brunch statt.<br />

Das Projekt wurde im Dezember beendet.<br />

Über eine eventuelle Fortsetzung<br />

wollen ehrenamtliche Mitstreiter im Januar<br />

diskutieren.<br />

■ Ehrenpreis für Ehrenamt<br />

KAROW – Die Bezirksverordnetenversammlung<br />

(BVV) Pankow verlieh zum 7.<br />

Mal den Preis für ehrenamtlich Tätige. Eine<br />

Jury, bestehend aus VertreterInnen der<br />

in der BVV arbeitenden Fraktionen, hatte<br />

die eingegangenen Vorschläge gesichtet,<br />

bewertet und über die Ehrungen entschieden.<br />

Mit dem Ehrenpreis des Ehrenamtes<br />

2008 wurden u. a. auch Sabine<br />

Geisler, Kerstin Dreßler, Sylvia Lorenz<br />

und Jörg Maage für ihr Engagement im<br />

Förderverein der Karower »Grundschule<br />

im Panketal«, Achillesstraße 31, ausgezeichnet.<br />

■ Reisen an die See<br />

BUCH – Die »Initiative Buch« im Club<br />

»Der Alte«, Wiltbergstraße 27, vermittelt<br />

auch in diesem Jahr wieder Reisen an die<br />

polnische Ostseeküste nach Lukecin. Informationen<br />

über die ab April durchgeführten<br />

Reisen erhalten Interessierte<br />

donnerstags von 14 bis 16 Uhr im »Alten«<br />

am S-Bahnhof Buch. Außerhalb dieser<br />

Zeit auch telefonisch bei Frau Kreißig unter<br />

9 49 63 37. Besondere Höhepunkte:<br />

Pfingsten an der Ostseeküste vom 29. 5.<br />

bis 5. 6. für 229 Euro (mit eigener Anreise),<br />

mit Vollpension und kulturellem Programm;<br />

Badeurlaub an der Ostsee vom 6.<br />

6. bis 10. 6. für 399 Euro inklusive Hinund<br />

Rückfahrt im modernen Reisebus,<br />

Vollpension und touristischem Programm<br />

vor Ort.<br />

JANUAR 2009<br />

Öffentliche Bürgerversammlung<br />

teMieterinteressengemeinschaft lädt gemeinsam mit<br />

dem Vorsitzenden des Petitionsausschusses<br />

des Abgeordnetenhauses<br />

von Berlin,<br />

Ralf Hillenberg, zu einer weiteren<br />

öffentlichen Bürgerversammlung<br />

ein. Termin ist der<br />

14. 1., 19 Uhr, in der Robert-<br />

Havemann-Oberschule (Aula),<br />

Achillesstraße 79.<br />

Schwerpunkt der Versammlung<br />

wird die Vorstellung der<br />

Betriebskostenauswertung<br />

2007 sein. Im Vorfeld waren<br />

die Karower Bürger aufgerufen,<br />

Kopien ihrer Abrechnungen<br />

an die Mieterinteressengemeinschaft<br />

Karow bzw. an Ralf Hillenberg zu senden,<br />

um Aussagen hiesiger Betriebskostenpositionen<br />

im Vergleich zu Berliner und<br />

bundesdeutschen Durchschnittswerten<br />

treffen zu können. »Besonders auffällig«,<br />

so Hillenberg, »waren die zuletzt gestiegenen<br />

Warmwasser- und Heizungskosten«,<br />

Ralf Hillenberg,<br />

Vorsitzender des<br />

Petitionsausschusses<br />

des Abgeordnetenhauses<br />

Berlin<br />

5<br />

die Anlass zu einer vergleichenden<br />

Untersuchung gegeben<br />

hätten. Auf eine<br />

Anfrage an alle Vermietungsgesellschaften<br />

bezüglich<br />

ihres jeweiligen durchschnittlichenBetriebskostenergebnisses,<br />

hätten einzig<br />

GESOBAU und allod Auskunft<br />

erteilt, erklärt Hillenberg.<br />

ARWOBAU habe bis<br />

Ende Dezember nicht geantwortet<br />

und Optima eine Zusammenarbeit<br />

abgelehnt.<br />

Zweiter Tagesordnungspunkt<br />

ist ein Vortrag von Dipl.-Ing.<br />

Christian Böhler zum Thema<br />

»Schimmelbildung – Ursachen<br />

und Lösungen«. Karower Bürger hatten<br />

sich im Vorfeld vermehrt über die<br />

Bildung von Schimmel in ihren Wohnungen<br />

beschwert.<br />

Neben den genannten Vermietungsgesellschaften,<br />

sind zudem der Berliner Mieterverein<br />

sowie der Spandauer Mieterverein<br />

e. V. eingeladen.<br />

■ Nikolaustag im Dampfzug<br />

BUCH – Am 6. 12. erfüllte der Verein »Kinderlächeln«,<br />

Förderverein für krebskranke<br />

Kinder Berlin Buch e. V., 30 krebserkrankten<br />

Kindern einen Herzenswunsch.<br />

Einmal mit allen kranken Kindern etwas<br />

unternehmen, hatte sich die kleine an<br />

Leukämie erkrankte Jessica gewünscht.<br />

Und so hatte der Verein für den Nikolaustag<br />

eine besondere Idee: ein historischer<br />

Dampfzug für die Kinder und Familien<br />

wurde geordert. Mit einem Bus wurden<br />

die ca. 120 Kinder und ihre Familien von<br />

der Kinderklinik in Buch abgeholt. Vom<br />

Bhf Gesundbrunnen brachen sie dann im<br />

historischen Dampfzug zur Fahrt auf.<br />

■ Bürgersprechstunden<br />

PANKOW – Bezirksbürgermeister Matthias<br />

Köhne am 6. 1., 16–18 Uhr im Rathaus<br />

Pankow, Breite Str. 24A-26. Anmeldung<br />

unter Tel. 9 02 95 23 01.<br />

Bezirksstadtrat für Bürgerdienste u. Wohnen,<br />

Martin Federlein, am 7. 1., 16–18<br />

Uhr im Rathaus Pankow, Breite Str. 24A-<br />

26, R 235. Anmeldung: Tel. 9 02 95 22 61.<br />

Bezirksstadträtin für Jugend und Immobilien,<br />

Christine Keil, am 15. 1., 16–18<br />

Uhr im ehemaligen Rathaus Weißensee,<br />

Berliner Allee 252–260, Raum 116.<br />

Anmeldung unter 9 02 95 73 01.<br />

■ Rentensprechstunden<br />

BUCH – Im Januar führt Dietrich Schneider,<br />

Versichertenberater der Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund, seine Sprechstunden<br />

am Samstag, dem 10. und 24. 1.,<br />

ab 8 Uhr im Gesindehaus Buch, Alt-Buch<br />

51, durch. Terminvereinbarung unter<br />

Tel. 96 20 73 41 oder 0170/8 11 93 55.<br />

Sabine Michael, Versichertenälteste der<br />

Deutschen Rentenversicherung Berlin-<br />

Brandenburg, führt ihre Sprechstunde<br />

am 6. 1., 16–18 Uhr, in der Frauenberatung<br />

»BerTa«, Karower Str. 6, durch.<br />

»BB« GRATULIERT…<br />

… den <strong>Bucher</strong> Jubilaren Gerda Fasinski, Annemarie Fey, Willi Hübner, Jean König,<br />

Kurt Klein, Ingeborg Muth und Ruth Reuter zum 80., Wanda König zum 85.,<br />

Heinz Koszewski, Lucie Ludwig und Martha Topel zum 90., Ilse Seefeldt zum<br />

92., Charlotte Czarnecki und Veronika Gorzny zum 93., Klara Linke zum 94.,<br />

Wally Schneider zum 97., Elsa Freitag und Karl Kampa zum 98. sowie Elise Ehleben<br />

zum 100. (!) und Hildegard Wollgramm zum 102. (!). Geburtstag.<br />

Auch die Sozialkommission Buch gratuliert herzlich!<br />

… den Panketaler Jubilaren Siegfried Blüthgen, Erika Böge, Irma Feller, Ursula<br />

Förster, Katharina Kolasius, Günter Klaffke, Elisabeth Prelop, Ingeborg Schneider,<br />

Hans Weyer und Bruno Wolff zum 80., Horstsiegfried Hahn, Hertha Kuropka,<br />

Lieselotte Podjaski, Karl Schuur und Ingeborg Schwendtke zum 85., Ferdinand<br />

Freiheit und Hildegard Kühn zum 90., Leonie Böhlke zum 91., Charlotte<br />

Wunsch zum 92., Else Collin und Karl Resetka zum 93., Erna Schulz zum 94.,<br />

Frieda Wendler zum 95., Irmgard Olszynski zum 96., Martha Gehrmann zum<br />

98., Anna-Marie Schmidt zum 99.sowie Martha Janetzki zum 101.(!) Geburtstag!


6 JANUAR 2009<br />

Im Gespräch<br />

BB-GERICHTSBERICHT<br />

Kaltblütige Tat aus Langeweile<br />

Von Dieter Heidtmann<br />

Es war Sonntag, der 18. Mai 2008. Enrico<br />

K. (20) und Dennis G. (23) trafen<br />

sich gegen 17 Uhr am S-Bahnhof Buch.<br />

Sie wollten zu einem Kumpel zum Geburtstag.<br />

Dennis G. erinnert sich: »Ich<br />

hatte zwei Büchsen Bier getrunken. Uns<br />

fiel auf, dass wir kein Geschenk dabei<br />

hatten.« Bei einem anderen Freund holten<br />

sie sich Werkzeug. Sie kamen schließlich<br />

an einer Kita in Buch vorbei, schnitten<br />

mit dem Seitenschneider den Maschendraht-Zaun<br />

auf und montierten die<br />

3 cm breite und ca. 9,30 m lange Schaukel-Kette<br />

ab. In einer Bahngleis-Unterführung<br />

befestigten sie einen gefundenen<br />

Stahlwinkel am Ende der Kette.<br />

Damit gingen sie zur Fußgängerbrücke<br />

über der Autobahn A 10, über die auch<br />

der Berlin-Usedom-Fernradweg führt.<br />

Eigentlich wollten sie die Kette über die<br />

Autobahn spannen, doch »wir trauten<br />

uns nicht rüber, war uns zu gefährlich«,<br />

erklärt Dennis G. später. Enrico K. kam<br />

auf die Idee, die Kette am Geländer festzubinden<br />

und runterhängen zu lassen.<br />

Enrico wurde die Sache etwas mulmig, er<br />

sagte zu Dennis: »Lass den Scheiß!« Aber<br />

da hatte der die Kette schon heruntergetreten.<br />

Es war ein Sonntagabend, die Autobahn<br />

gut gefüllt. Ein Handelskaufmann aus<br />

Karow saß am Steuer eines Autos, auf<br />

dem Beifahrersitz seine Frau und hinten<br />

der Boxer-Hund. Im Autoanhänger hatten<br />

sie Kaminholz aus dem Garten geladen.<br />

Plötzlich nahm der Fahrer die Kette<br />

wahr, wich instinktiv aus und kam auf<br />

dem Standstreifen zum Stehen. Sachschaden<br />

am Auto: ca. 1 600 Euro. Eine<br />

Verkäuferin aus der Nähe von Berlin fuhr<br />

hinter ihm, auf dem Beifahrersitz ihr<br />

Mann, hinten das 4-jährige Kind. Sie bemerkten<br />

das Ausweichen des Autos vor<br />

ihnen, schon knallte es auch bei ihnen.<br />

Auch sie schafften es, auf dem Standstreifen<br />

zum Halten zu kommen, Sachschaden<br />

ca. 2 600 Euro. Hinter ihnen fuhren<br />

ein Cabrio, dahinter ein Pkw, dem die<br />

Heckscheibe zerschlagen wurde. Wie<br />

durch ein Wunder gab es keine körperlichen<br />

Verletzungen, keine nachfolgenden<br />

Auffahrunfälle. Die seelischen Folgen<br />

für die Betroffenen waren zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen.<br />

großen Gefahr, die durch derartige Straftaten<br />

ausgehen, und verwies auf die<br />

Holzklotz-Attacke auf einer Autobahn in<br />

Oldenburg vor einigen Monaten, durch<br />

die eine 33-Jährige vor den Augen ihrer<br />

Familie getötet wurde. Das Gericht erklärte<br />

seine Hoffnung, Enrico K. möge<br />

durch eine Ausbildung im Strafvollzug<br />

noch die Kurve für sein weiteres Leben<br />

kriegen.<br />

Die Täter sind jung. Was sie zu ihrer kaltblütigen<br />

Tat trieb, wurde während der<br />

Prozesstage teilweise deutlich. »Wir haben<br />

uns nichts weiter dabei gedacht«,<br />

liest der Verteidiger aus Dennis’ Erklärung<br />

vor. »Irgendwie kam die Idee, die<br />

Kette runterhängen zu lassen.« Beide<br />

werden auch an den folgenden Prozesstagen<br />

nur wenig Worte sagen. Fast durchgehend<br />

sitzen sie in abgeduckter Haltung<br />

auf der Anklagebank.<br />

Acht Tage später, am zweiten Verhandlungstag,<br />

wurden die Opfer gehört. Eine<br />

Nebenklägerin sagte aus, sie hätte nach<br />

dem versuchten Mordanschlag zwei Monate<br />

überhaupt nicht mehr Auto fahren<br />

können. Ihr 4-jähriges Kind steige nur<br />

noch mit einer Polizeipuppe in den Wagen.<br />

»Ich möchte mich entschuldigen, es<br />

tut mir leid«, erklärte der angeklagte Dennis<br />

G. im Gerichtssaal zu ihr. »Du hättest<br />

beinahe meine Familie zerstört! Das kann<br />

man nicht entschuldigen!«, war ihre Antwort.<br />

Als Zeuge sagte auch der Mann aus<br />

Karow aus, der im ersten Anschlags-Auto<br />

gesessen hatte. Er lobte die Arbeit der Polizei,<br />

die äußerst schnell und professionell<br />

die Situation beherrschte. »War es<br />

nur Dummheit der beiden Angeklagten?«,<br />

fragte er sich. Seine Frau habe einen<br />

Schock erlitten, er selbst fahre jetzt<br />

mit ängstlicheren Gefühlen Auto. Ein<br />

weiterer Nebenkläger schilderte die<br />

schlimmen Momente der Kollision. »Ihr<br />

hättet mein Kind töten können!«, rief er.<br />

Da die Opfer zur Tatzeit im Schnitt nur<br />

90 km/h gefahren waren, sei ein Ausweichen<br />

möglich gewesen, bemerkte ein<br />

technischer Gutachter. Für Motorradfahrer<br />

hätte die Sache tödlich enden können.<br />

Ein Polizeivideo mit der nachgestellten<br />

Situation machte nochmals deutlich,<br />

wie knapp alle Opfer an einer möglichen<br />

Katastrophe vorbeigeschrammt waren.<br />

In seinem Plädoyer schloss der Staatsanwalt<br />

eine Spontantat aus, eine ganze<br />

FOTOS: SPITZ (3), ENDRUWEIT<br />

BÜRGERINITIATIVE DORFANGER BLANKENBURG<br />

Diskutieren Sie mit!<br />

Pilotprojekt »Shared Space« könnte in Blankenburg realisiert werden<br />

Aus aktuellem Anlass veranstaltet die<br />

BIBA (Bürgerinitiative Blankenburger<br />

Anger) am Sonnabend, dem 24. 1., um 16<br />

Uhr im Kulturhaus der Albert-Schweitzer-<br />

Stiftung eine Informationsveranstaltung<br />

zum Thema »Shared Space in Blankenburg«<br />

(siehe »Stichwort«). Gezeigt wird ein<br />

sehr interessanter Videofilm des britischen<br />

Verkehrsexperten Ben Hamilton-Baillie,<br />

dem Gründer eines Londoner Verkehrsplanungsbüros<br />

und führendem Experten in<br />

Sachen Shared Space. Darin werden<br />

Beispiele gezeigt, wo klassische Verkehrskonzepte<br />

versagt haben, und welche verblüffenden<br />

Ergebnisse mit einem behutsamen<br />

und der Örtlichkeit angepasstem<br />

Umbau von Verkehrsflächen erzielt werden<br />

können.<br />

In einer Podiumsdiskussion wird darüber<br />

gesprochen werden, welche Chancen und<br />

Risiken dieses Konzept für Berlin bietet,<br />

und ob ein Pilotprojekt in Blankenburg realisierbar<br />

ist. Auf dem Podium wollen<br />

diskutieren: Bezirksstadtrat Jens-Holger<br />

Kirchner, zuständig für den Straßenbau im<br />

Bezirk Pankow, Claudia Hämmerling, Mitglied<br />

des Abgeordnetenhauses und langjährige<br />

Blankenburgerin, Wolfram Kempe,<br />

Vorsitzender des Verkehrsausschusses der<br />

BVV Pankow, Cornelius Bechtler, Mitglied<br />

im Landesvorstand des ADFC, BVV-Abgeordneter<br />

Pankow, Bernd Kahle, BereichsleiterStadtentwicklung/Verkehrsentwicklung<br />

Potsdam, zuständig für das dortige<br />

Shared-Space-Projekt, Martin Kasztantowicz,<br />

Bürgerinitiative Blankenburger Anger<br />

(BIBA).<br />

Alle Bürger Blankenburgs und alle anderen<br />

am Thema Interessierten sind herzlich eingeladen,<br />

sich zu informieren, und ihre<br />

Verkehr in Buch<br />

Alt-Blankenburger Anger:<br />

Trennung zwischen<br />

Fußgängern, Radlern<br />

und Autofahrern könnte<br />

aufgehoben werden.<br />

Unterstützung oder ihre Bedenken zu<br />

äußern!<br />

»Im Sommer hatten wir einen Prüfauftrag<br />

an das Bezirksamt veranlasst, in dem festgestellt<br />

wird, ob eine Verlegung des Verkehrs<br />

von der Nordseite Alt-Blankenburg<br />

auf die Südseite möglich ist. Damit soll<br />

der Anger und die Kirche besser zugänglich<br />

werden, und das wäre ein erster<br />

Schritt für eine attraktivere Gestaltung<br />

unseres Dorfkerns insgesamt«, informiert<br />

BiBA-Vertreter Martin Kasztantowicz.<br />

»Dieser Prüfauftrag schmort zur Zeit noch<br />

immer in der Hauptverwaltung, aber<br />

selbst wenn das Ergebnis positiv ausfällt,<br />

wird allein das daran anschließende Planfeststellungsverfahren<br />

mehrere Jahre<br />

dauern. Alternativ zu diesem Szenarium<br />

gibt es aber jetzt eine realistischere Chance<br />

für Blankenburg, nämlich über ein Pilotprojekt,<br />

das sogenannte Shared Space.<br />

Bei einem Pilotprojekt könnte auf ein<br />

langwieriges Planfeststellungsverfahren<br />

verzichtet werden. Die BVV und das Bauamt<br />

stehen der Idee eines solchen Projekts<br />

grundsätzlich positiv gegenüber, es<br />

gibt dafür sogar EU-Mittel, die Bürgerschaft<br />

muss es nur wollen.«<br />

Im Moment gehe es also erst einmal nur<br />

darum, ob im Dorf überhaupt Interesse<br />

besteht, eine solche Idee zu verfolgen.<br />

»Um darüber qualifiziert urteilen zu können,<br />

haben wir die Informationsveranstaltung<br />

Ende Januar organisiert. Wir sollten<br />

zeigen, dass Bürger nicht nur<br />

meckern können, sondern auch bereit<br />

sind, sich konstruktiv und kreativ an der<br />

Zukunft ihres Dorfes mitzuarbeiten!«, findet<br />

Kasztantowicz.<br />

Infos: dorfanger-blankenburg.de<br />

Neue Planungen Da das Wasserschutzge-<br />

er Dezember ist zwar nicht der opti-<br />

Festnahme der beiden kriminellen Jugendlichen ganz in der Nähe des Tatorts.<br />

biet für das Wasserwerk Buch aufgehoben D malste Monat, um eine Solaranlage in<br />

wird, die bestehenden Schutzgebietsver-<br />

Betrieb zu nehmen, doch wenn schon nicht<br />

Dennis G. und Enrico K. gingen unter- Stunde habe der Tathergang gedauert. Er<br />

ordnungen nicht mehr vollzogen werden<br />

die Sonne, so strahlten zumindest die Gesichdessen<br />

zu einer Bekannten, um die von benannte drei Mordmerkmale: Heim-<br />

(s. a. S. 7), gibt es Überlegungen im Pankoter<br />

der Panketaler Gesellschafter, als ihr ge-<br />

der Kette verdreckten Sachen zu wechtücke, Anwendung gemeingefährlicher<br />

wer Tiefbauamt, die Planungen für den<br />

meinsames Projekt am 19. 12. in der Schwaseln.<br />

Anschließend wollten sie noch mal Mittel und niedere Beweggründe. Und<br />

Kreuzungsbereich Wiltbergstraße/Lindennebecker<br />

Grundschule eingeweiht wurde. Ein<br />

»sehen, was passiert ist«. Inzwischen war Dennis G. war nach einer Haftstrafe geberger<br />

Weg zu überdenken. Wie der Bezirks-<br />

Jahr Vorbereitung war nötig, in dem viele Hür-<br />

die Polizei vor Ort. Ȇber Funk kam die rade einmal zwei Monate in Freiheit.<br />

stadtrat für öffentliche Ordnung, Jens-Holden<br />

aus dem Weg zu räumen waren, um die<br />

Durchsage: ›Zwei Gestalten hocken im Die Verteidigung wies darauf hin, dass die<br />

ger Kirchner, gegenüber »BB « erklärte, ist<br />

erste Panketaler Bürgersolaranlage in Betrieb<br />

Gebüsch!‹«, so eine 28-jährige Polizistin Täter geständig waren, zudem wäre es<br />

der »Knotenpunkt Bestandteil der Baumaß-<br />

zu nehmen. Anfangs hatte die neu gegründe-<br />

als spätere Zeugin vor dem Landgericht. »keine geplante Tat gewesen, weil die<br />

nahme Wiltbergstraße und wird aufgrund<br />

te GbR das Dach der Zepernicker Gesamt-<br />

Kurz danach wurden die beiden Täter Kette eigentlich verschenkt werden sollte<br />

der Aufhebung des Wasserschutzgebietes<br />

schule ins Visier genommen. »Es hat sich bei<br />

von der Polizei in Tatortnähe aufgestö- und die Sache dann irgendwie aus dem<br />

überarbeitet und angepasst.« Grundlage<br />

der Begehung mit einem Statiker als nicht<br />

bert und festgenommen …<br />

Ruder lief.« Dennis G. sei für sein Leben<br />

hierfür sei die Planung mit einer Lichtzei-<br />

tauglich erwiesen. Die aufgebrachte Däm-<br />

★<br />

kein moralischer Kompass mit auf den<br />

chenanlage (Ampel), die ursprünglich anmung<br />

hätte dem Gewicht der Solarmodule<br />

Am 19. 11. 2008 begann im Amtsgericht Weg gegeben worden. Auch für Enrico K.<br />

gedacht war. Ein Kreisverkehr hatte wegen<br />

und der Standkästen nicht standgehalten,<br />

Moabit in der Turmstraße um 9 Uhr im gebe es erklärende Umstände. Er sei<br />

des in der Nähe befindlichen Wasserschutz-<br />

und die Montage der Module auf einer die<br />

Saal 736 der Prozess gegen die beiden An- wohnungslos, am Tattag sei er »von seigebietes<br />

keinen Planungsniederschlag fin-<br />

Dämmung überspannenden Stahlkonstrukgeklagten<br />

aus Buch. Nach zwei Verhandner Freundin verstoßen wurde, stand neden<br />

können. »Eine Abstimmung zum getion<br />

wäre zu teuer und damit unwirtschaftlich<br />

lungstagen stand Anfang Dezember das ben sich.« Ihm seien die Tatfolgen nicht<br />

planten Ausbau des Knotenpunktes soll im<br />

geworden«, erklärte Geschäftsführer Andreas<br />

Urteil fest: Dennis G. erhält nach Erwach- klar gewesen sein, da er keinen Führer-<br />

Januar mit der Senatsverwaltung für Stadt-<br />

Neumann aus Zepernick. Mit Unterstützung<br />

senenstrafrecht sieben Jahre Gefängnis, schein besitze.<br />

entwicklung, Verkehrslenkung Berlin, Poli-<br />

der Gemeindeverwaltung wurde man dann in<br />

Enrico K. durch Anwendung des Jugendzei<br />

und BVG stattfinden«, so der Stadtrat.<br />

Schwanebeck fündig. »Das Dach der Grundstrafrechts<br />

drei Jahre und 10 Monate. In Über die Lebenshintergründe<br />

Bushaltestelle am S-Bhf Buch Das Dauschule<br />

bietet auf seiner Südwestfläche sogar<br />

seiner Urteilsbegründung erklärte das der beiden Täter lesen Sie in unserer<br />

erärgernis halbseitige Straßensperrung<br />

etwas mehr Platz als die Dächer der Röntgen-<br />

Gericht die Härte des Strafmaßes mit der nächsten Ausgabe<br />

wurde zwar im Dezember beseitigt, jedoch<br />

Schule Zepernick«, so Neumann. »Ein Vorteil<br />

ist für die nächsten Wochen noch immer<br />

war außerdem, dass die Module auf diesem<br />

keine Fertigstellung der Baustelle zu erwar-<br />

Dach direkt montiert werden können, so dass<br />

PARTEIEN UND VERBÄNDE<br />

ten. Wie Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirch-<br />

der Bau genehmigungsfrei ist.«<br />

■ SPD Am Freitag, dem 9. Januar, 8–20 Uhr, fin- die Altenhilfe und Altenfürsorge. Er ist parteipoliner erklärte, ist »die neue Bushaltestelle am<br />

Trotz der relativ geringen Dachneigung liege<br />

det in der 9. Grundschule in Karow, Achillesstr. tisch unabhängig. Der Ortsverband Panketal ist<br />

S-Bahnhof Buch zwar fertig, aber die Berli-<br />

die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage<br />

31, der alljährliche Neujahrsempfang der SPD Ka- Mitglied im Seniorenrat der Gemeinde Panketal.<br />

row-Buch statt. In netter Atmosphäre können Sie Die Vorstandsmitglieder des »BSV Panketal« sind ner Wasserbetriebe wollen nun noch Teile<br />

hier bei 98 %. Avisiert ist eine Nennleistung<br />

mit dem Wahlkreisvorsitzenden Ralf Hillenberg für Interessenten zu erreichen: G. Peiz, Brixener des Regenwasserkanals unterhalb der S-<br />

von bis zu 24 kWp. Pro Jahr will man ca. 14 000<br />

(Vorsitzender des Petitionsausschusses im Abge- Str. 17, Tel. 9 44 47 28; B. Zemisch, Brenner Str. 11, Bahnbrücke erneuern. Der Abschluss der<br />

kg CO2 einsparen. Und die monatliche Verzinordnetenhaus<br />

Berlin) sowie anderen Ansprech- Tel. 9 44 46 88; R. Stöber, Händelstr. 20, Tel. 9 44 24 Bauarbeiten wird nicht vor Februar 2009 sung für die Mitglieder soll bei 4,28 % liegen.<br />

partnern aus der Landes- und Bezirkspolitik der 40; G. Jendretzke, Feldstr. 43, Tel. 9 44 30 95; A. Pa- sein, sodass erst danach die Haltestelle in In der Ersten Panketaler Bürgersolaranlage<br />

SPD über Ihre Anliegen und Probleme reden. wandenat, E.-Thälmann-Str. 26, Tel. 9 44 29 97.<br />

■ Seniorenverband Mit Satzungsbeschluss hat ■ Wirtschaftskreis Berlin-Pankow Der »Wirt- Betrieb genommen sowie Ampelanlage, GbR haben sich 24 Bürger als Mitgesellschaf-<br />

sich der vormalige »Seniorenverband BRH Branschaftskreis Berlin-Pankow« (früher: »Unterneh- Straßenmarkierung und Mittelinsel für den ter eingetragen und – abhängig davon, was sie<br />

denburg e. V.« den Namen »Brandenburgischer merkreis Berlin-Nord«) lädt regelmäßig zum Fernradweg Berlin-Usedom fertiggestellt sich leisten können oder wollen – Eigenkapi-<br />

Seniorenverband e. V. (BSV)« gegeben. Der Ver- Stammtisch oder zu den Themenabenden ein. werden können.« K. S. talbeiträge eingebracht. 80 000 Euro sind so<br />

band verfolgt gemeinnützige Zwecke und fördert Infos:Tel. 4 23 27 99 o. info@unternehmerkreis.de<br />

zusammengekommen. Um die Investitions-<br />

STICHWORT<br />

Shared Space<br />

(gemeinsam genutzter Raum)<br />

ist ein relativ junges Verkehrskonzept,<br />

das auf den im Januar 2008 verstorbenen<br />

niederländischen Verkehrswissenschaftler<br />

Hans Monderman zurückgeht. Es basiert<br />

auf seiner Beobachtung, dass immer<br />

mehr Regulierungen und Verbote im<br />

Straßenverkehr nicht automatisch zu<br />

mehr Verkehrssicherheit führen, in bestimmten<br />

Gebieten sogar kontraproduktiv<br />

sind und zu mehr Unfällen führen. In<br />

seinem Konzept werden Fußgänger, Radfahrer<br />

und Autofahrer nicht mehr künstlich<br />

voneinander getrennt, sondern wie<br />

auf einer alten Dorfstraße zusammengebracht.<br />

Dadurch sind alle Verkehrsteilnehmer<br />

gezwungen, sich untereinander<br />

zu verständigen, sich langsamer und damit<br />

vorsichtiger zu bewegen.<br />

Mitte der 80-er Jahre ließ er in Oudehaske,<br />

einem Dorf in der Provinz Friesland,<br />

all das entfernen, was zum klassischen<br />

Arsenal der Verkehrsexperten<br />

gehört, um Raser zu stoppen und den<br />

Verkehr zu regulieren: Verkehrsschilder,<br />

Ampeln, Blumenkübel und Bordsteine.<br />

Es war vorhersehbar, dass er damit seine<br />

Vorgesetzten und die Fachwelt gegen<br />

sich aufbrachte. Viele halten ihn noch<br />

heute für einen »Verrückten«, andere inzwischen<br />

aber für »Hollands visionärsten<br />

Verkehrsplaner«, denn Verkehrsmessungen<br />

ergaben verblüffende Ergebnisse:<br />

Die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />

der Autos sank von 58 auf 37 km/h und es<br />

gab deutlich weniger Unfälle.<br />

NACHGEFRAGT Bürgersolaranlage am Netz<br />

kosten von ca. 110 000 Euro zu decken, musste<br />

ein Kredit bei der Sparkasse Barnim aufgenommen<br />

werden.<br />

Ende November vergangenen Jahres montierte<br />

die Zepernicker Firtma SA-GE-TEC die Module,<br />

ein Vertrag mit der E.ON edis AG wurde<br />

unterschrieben und am 16. 12. der Zähler gesetzt.<br />

An den ersten drei (trüben) Tagen wurde<br />

der Tages-Stromverbrauch einer zweiköpfigen<br />

Familie erzeugt und 5 kg CO2 eingespart.<br />

Mit tröstlichem Blick auf die Wintersonnenwende<br />

kann es in den nächsten Monaten nur<br />

noch aufwärts gehen.<br />

Panketal ist auf dem Weg zur ökologisch vorbildlichen<br />

Gemeinde. Neben zahlreichen privaten<br />

Haushalten, die Solarzellen installiert<br />

haben, will auch die Gemeinde die Energieerzeugung<br />

aus regenerativen Energien im Blick<br />

behalten. Zwar ist das Interesse und Entgegenkommen<br />

der Schwanebecker Grundschulleitung<br />

bisher mehr als gering geblieben,<br />

doch vielleicht sehen auch sie eines<br />

Tages den Vorteil, ihren Schülern anschaulich<br />

die Möglichkeit ökologischer Energiegewinnung<br />

demonstrieren zu können. K. Spitz<br />

Weitere Infos unter: Tel. 94 41 53 10.


FOTOS: DEMANT (3), ENDRUWEIT, ARCHIV (2)<br />

Derzeit verbraucht der Berliner durchschnittlich<br />

111 Liter Wasser pro Tag.<br />

Tendenz abnehmend.<br />

In seinem aktuellen Wasserversorgungskonzept<br />

bis 2040 hat der Berliner Senat<br />

jetzt die zu erwartende Entwicklung des<br />

Trinkwasseraufkommens und des -verbrauchs<br />

prognostiziert und untersucht.<br />

Das Konzept gilt als Grundlage für Entscheidungen<br />

zu Wasserwerksstandorten<br />

und Fördermengen. Es sieht vor, künftig<br />

mehr Wasser aus weniger Wasserwerken zu<br />

entnehmen. Die Senatsverwaltung hat angekündigt,<br />

drei Berliner Wasserwerke zu<br />

schließen und die Wasserschutzgebiete für<br />

diese Bereiche aufzuheben. Betroffen sind<br />

Jungfernheide, Altglienicke – und Buch.<br />

Gegen dieses Wasserversorgungskonzept<br />

laufen derzeit die Umweltverbände Sturm.<br />

Die Belange des Umweltschutzes kommen<br />

in der Berliner Wasserpolitik entschieden<br />

zu kurz, hatten die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Naturschutz, BUND, Grüne<br />

Liga, NABU und Ökowerk Berlin in einem<br />

offenen Brief an Umweltsenatorin Lompscher<br />

dargelegt. Mit der neuen Maßgabe<br />

erhöhe sich der Druck auf die verbleibenden<br />

Wasserwerke, die Folgen für die Natur<br />

seien nicht absehbar.<br />

Natur & Umwelt JANUAR 2009 7<br />

Wasser ohne<br />

Schutz<br />

Berliner Konzept sieht u. a. die Aufhebung des<br />

Wasserschutzgebiets Buch vor<br />

Julianes Berberitze (Berberis julianae)<br />

Das Gehölz gehört botanisch in die Familie<br />

der Sauerdorn-, auch Berberitzengewächse.<br />

Die Gattung Berberis umfasst etwa 500 Arten,<br />

weist also eine enorme Vielfalt auf. Berberis<br />

ist ein arabischer Pflanzenname, bedeutet<br />

Muschel. Die Blütenblätter sind<br />

muschelförmig gekrümmt. Julianus heißt im<br />

Juli blühend, hat also nichts mit der Juliane<br />

oder dem Julius zu tun!<br />

Der dichte verzweigte Strauch wird 2–4 m<br />

hoch, er wächst gern in die Breite. Die Rinde<br />

hat dreiteilige Blattdornen, die bis 4 cm lang<br />

werden können.<br />

Die immergrünen Blätter sind bis 10 cm<br />

lang, derb, ledrig, ihr Rand hat Sägezähne.<br />

Ein Teil der Blätter färbt sich im Herbst<br />

hochrot. In unseren Breiten blüht das Gehölz<br />

schon im Mai und Juni, die Blüten sind<br />

gelb und stehen in Büscheln. Die Früchte<br />

sind schwarz und blau bereift, sie sollten<br />

wegen vermuteter Giftigkeit nicht gegessen<br />

werden. Der Strauch ist ziemlich anspruchslos,<br />

frosthart und stadtklimafest. Er darf<br />

nicht zu stark beschnitten werden, da die<br />

Schönheit sonst nicht zur Geltung kommt.<br />

Besonders die Regionen um den Müggelsee,<br />

an der Havel und am Spandauer Forst<br />

sind nach Angaben der Umweltverbände<br />

von der Schließung der drei Wasserwerke<br />

betroffen. Allein im Grunewald sei der<br />

Grundwasserspiegel in den vergangenen<br />

100 Jahren durch die gestiegene Wasserentnahme<br />

um sechs Meter gesunken. Die Naturschutzverbände<br />

»favorisieren eine möglichst<br />

dezentrale Verteilung der Wasserförderung,<br />

um in den anderen Trinkwasserfördergebieten<br />

lokale negative Effekte<br />

für Natur und Landschaft zu minimieren«.<br />

Buchs Wasserwerk fördert schon seit 1997<br />

kein Trinkwasser mehr. Der Standort an<br />

der Schwanebecker Chaussee wurde in jenem<br />

Jahr unter dem Druck sinkenden Wasserverbrauchs<br />

zu einem Überpumpwerk<br />

umgebaut. Auch die Jahresleistung von<br />

max. 5 Mio m 3 Wasser schätzten die Berliner<br />

Wasserbetriebe (BWB) als zu unwirtschaftlich<br />

im Verhältnis zur Gesamtjahresleistung<br />

des Unternehmens von knapp 200<br />

Mio m 3 ein. Seitdem wird in Buch das Wasser<br />

aus dem Wasserwerk Stolpe umverteilt<br />

– u. a. zum Klinikum Buch bis nach Karow.<br />

Wie BWB-Sprecher Eike Krüger gegenüber<br />

»BB« erklärte, bleibe der <strong>Bucher</strong> Standort<br />

erhalten, das Überpumpwerk existiert wei-<br />

KLEINE GEHÖLZKUNDE (41)<br />

Winterliche Fruchtstände an Gehölzen in Buch<br />

Julianes Berberitze erkennt man sehr gut<br />

vor dem Gläsernen Labor im Campus-Park.<br />

Gewöhnlicher Schneeball am Seniorenwohnheim<br />

in der Theodor-Brugsch-Str. 18.<br />

Gewöhnlicher Schneeball<br />

(Viburnum opulus)<br />

Es gibt auf der nördlichen Halbkugel etwa<br />

150 Schneeballarten, sie gehören botanisch<br />

in die Familie der Geißblattgwächse. Viburnum<br />

ist ein römischer Pflanzenname, opulus<br />

bedeutet Feld-Ahorn, wegen der ähnlichen<br />

Blattform. Der gewöhnliche Schneeball<br />

wächst natürlich in den Auenwäldern<br />

der Flüsse.Er kann bis 4 m hoch werden, hat<br />

einen lockeren, breit ausladenden Wuchs.<br />

Die gegenständigen Blätter sind sommergrün,<br />

zeigen eine rötliche Herbstfärbung.<br />

Der Grundriss ist ahornähnlich.<br />

Im Mai/Juni erscheinen die gelblichweißen<br />

tellerförmigen Schirmrispen, die einen äußeren<br />

Kranz steriler Randblüten haben.<br />

Die Früchte sind rot, glänzend, bis 1 cm dick.<br />

Sie bleiben lange am Strauch, sind ungenießbar.<br />

Als Strauch der feuchten Laubwälder verträgt<br />

die Art längere Trockenperioden nur<br />

schlecht, der Wuchsort sollte frisch und<br />

nährstoffreich sein.<br />

Der Gewöhnliche Schneeball ist ziemlich<br />

selten in Buch.<br />

STICHWORT<br />

Wasserschutzgebiet<br />

Berlin-Buch<br />

Das Wasserschutzgebiet Buch befindet<br />

sich im nördlichen Stadtgebiet an der<br />

Grenze zum Landkreis Barnim und beinhaltet<br />

Teile der OT Buch und Karow. Es erstreckt<br />

sich im Wesentlichen zwischen der<br />

S-Bahnlinie nach Bernau, der Bundesautobahn<br />

A 10 (Berliner Ring) und der Landesgrenze.<br />

Genaue Grenzlinien des Gebiets finden<br />

Sie im Internet unter:<br />

www.umwelt-online.de/recht/wasser/<br />

laender/bln/wsbu_ges.htm<br />

ter. »Ab sofort ist allerdings der Vollzug der<br />

Wasserschutzverordnung aufgehoben. Sie<br />

wird im Jahr 2009 dann völlig außer Kraft<br />

gesetzt – ebenso wie in Altglienicke und<br />

Jungfernheide.«<br />

Für die Umweltverbände unverständlich.<br />

»In Buch kann nach den von Senat und<br />

BWB vorgelegten Untersuchungsergebnissen<br />

gutes bis sehr gutes Trinkwasser gewonnen<br />

werden. Die Trennung des 1. und<br />

2. Grundwasserleiters ist offenkundig so<br />

flächendeckend, dass dort trotz der Rieselfeldproblematik<br />

eine einwandfreie Wassergewinnung<br />

möglich ist.« Sie bezweifeln, ob<br />

die Kosten als Stilllegungsgrund für die<br />

Wasserwerke Buch und Jungfernheide<br />

stichhaltig sind, wenn man die Folgekosten<br />

für den Berliner Naturhaushalt einbeziehe.<br />

»Von der Trinkwassergewinnung<br />

Berlins sind auch diverse FFH-Schutzgebiete<br />

erheblich betroffen. Auch daraus ergibt<br />

sich aus unserer Sicht ein mittelbarer<br />

Zwang zur Aufrechterhaltung der genannten<br />

Wasserschutzgebiete.«<br />

Sie plädieren dafür, die laufenden Umweltgutachten<br />

abzuwarten, wie viel Wasser aus<br />

dem jeweiligen Werk zu entnehmen ist,<br />

ohne die Umwelt zu schädigen.<br />

BWB-Mitarbeiter Eike Krüger kann die Kritik<br />

nicht nachvollziehen. »Mit dem Konzept<br />

stellen wir die Wasserversorgung Berlins<br />

sicher«, erklärte er. »Wenn wir rein<br />

wirtschaftlich handeln würden, reichten<br />

für die Versorgung drei Wasserwerke in der<br />

Stadt aus.«<br />

Neun Wasserwerke (im westlichen Teil Berlins:<br />

Spandau, Tegel, Tiefwerder, Beelitzhof,<br />

Kladow; im Ostteil der Stadt: Friedrichshagen,<br />

Kaulsdorf und Wuhlheide<br />

sowie das nordwestlich Berlins gelegene<br />

Wasserwerk Stolpe) sollen künftig die Versorgung<br />

sicherstellen. Neu gebaut – für ca.<br />

25 Millionen Euro – wird ein Werk in Johannisthal,<br />

das 2014 ans Netz gehen soll. Der<br />

Anteil der Wasserschutzgebiete in Berlin<br />

sinkt durch die Aufhebung der drei genannten<br />

Areale von 25 auf 22 Prozent.<br />

Kristiane Spitz<br />

Blasenspiere auf der Fläche zwischen<br />

Karower Chaussee und Groscurthstraße.<br />

Blasenspiere (Physocarpus opulifolius)<br />

Die Blasenspiere gehört botanisch in die<br />

große Familie der Rosengewächse. Der botanische<br />

Name erklärt sich leicht: griechisch<br />

physa heißt Blase, karpus ist die Frucht.<br />

Opulifolius bedeutet schneeballblättrig, hat<br />

also Bezug zum zweiten Beitrag. Das Gehölz<br />

stammt aus Nordamerika, es wächst dort an<br />

Bachufern und felsigen Hängen.<br />

Die Blasenspiere ist ein sommergrüner<br />

Strauch, der bis 5 m hoch werden kann. Sie<br />

ist starkwüchsig, die Zweige hängen etwas<br />

über. Ältere Triebe haben abblätternde Rindenfetzen.<br />

Sehr zahlreich erscheinen im Juni/Juli<br />

die in Doldentrauben stehenden weißen<br />

Blüten. Namen gebend für das Gehölz<br />

sind die blasig aufgetriebenen, rötlich-braunen<br />

Balgfrüchte. Sie geben beim Zerdrücken<br />

ein Geräusch. Lange nach Laubabfall bleiben<br />

die Früchte am Strauch, sie sind noch im<br />

Winter zu finden und kennzeichnen so die<br />

Blasenspiere.<br />

Die Art ist anspruchslos, frosthart, stadtklimafest<br />

und toleriert alle Böden. Für größere<br />

Grünanlagen ist sie sehr geeignet.<br />

Richard Demant<br />

REGIONALE NEUBÜRGER (16)<br />

Greiskraut und Regenbogenforelle<br />

SCHMALBLÄTTRIGES GREISKRAUT<br />

Im Dezember war am Straßenrand noch<br />

die eine oder andere gelb blühende Blüte<br />

zu entdecken, da der November so ungewöhnlich<br />

mild war. Das könnte ein Greiskraut<br />

gewesen sein. Greiskräuter gibt es<br />

zahlreiche. Die Früchte (Samen) tragen<br />

lange weißliche Haarkronen wie ein Greis,<br />

daher stammt der Name. Mit 1250 Arten<br />

weltweit gehört die Gattung zu den artenreichsten<br />

Blütenpflanzen. Viele Arten<br />

der Familie sind giftig und werden vom<br />

Vieh gemieden. Das giftige Schmalblättrige<br />

Greiskraut gehört zu den häufigsten<br />

Greiskräutern und ist 30–60 cm hoch.<br />

Diese Pflanze zeigt ihre 2 cm großen,<br />

gelben Blütenköpfchen vom Frühsommer<br />

bis Ende November oder zum ersten Frost.<br />

Durch die gelben 10 bis 12 Zungenblüten<br />

sehen die Blumen sehr schön aus. Die<br />

Blätter sind schmal lanzettlich, 1–5 mm<br />

breit und bis 6 cm lang. Der stark<br />

verzweigte Stängel des Halbstrauches ist<br />

am Grunde verholzt.<br />

Die südafrikanische Pflanze wurde mit<br />

dem Import von Wolle eingeschleppt und<br />

wuchs zunächst nur in der Nähe von<br />

Häfen. Seit den 1970-er Jahren erobert sie<br />

sich Europa über die Fernstraßen und<br />

entlang von Bahndämmen. Auch Baustellen,<br />

Abraumhalden, Autobahnmittelstreifen<br />

und Industriegebiete werden mit<br />

gelben Tupfen belebt.<br />

REGENBOGENFORELLE Zu Weihnachten<br />

sollen immer auch besondere<br />

Speisen auf den Tisch, wozu oft die<br />

GÜNTER BERGNER,<br />

Hobbygärtner<br />

Die beste Rose<br />

der Welt<br />

Gott sei Dank, in den Dezemberwochen<br />

gab es kaum Anlass, unangenehme Frostoder<br />

Sturmschäden beseitigen zu müssen.<br />

Ganz im Gegenteil. So zeigte sich z. B.<br />

unsere Strauchrose »Sahara«, die wir vor<br />

drei Jahren ins Staudenbeet pflanzten, in<br />

bester Blüte. Sie ist im wahrsten Sinne des<br />

Wortes ein Blühwunder, an dem wir fast<br />

ein Vierteljahr unsere Freude haben. Hätte<br />

ich Einfluss im Kreise der Weltorganisation<br />

der Rosenliebhaber, dann wäre anstelle<br />

der »Eden Rose 85«, unsere »Sahara« zur<br />

»Besten Rose der Welt« gekürt worden. Was<br />

noch nicht ist, kann ja noch werden! In<br />

unserem Garten wurde sie bereits die Nr. 1,<br />

und sollte in den nächsten Tagen und Wochen<br />

doch noch der frostige Winter Einzug<br />

halten, dann bekommt die »Sahara« zur<br />

angehäufelten »Wärmflasche« auch noch<br />

ein Folienmäntelchen umgelegt.<br />

Auch im Gemüsebeet war und ist das<br />

Leben noch nicht ausgestorben, bei uns ist<br />

es der Feldsalat, der Mitte Dezember noch<br />

einige Mahlzeiten hergab. Andere Gartenfreunde<br />

haben sich für diese Jahreszeit auf<br />

Lufttemperatur Der meteorologische<br />

Herbst umfasst die Monate September,<br />

Oktober und November. Die Temperaturen<br />

lagen im Mittel 0,4 Grad über demlangjährigen<br />

Durchschnitt von 9,2 °C. Der zunächst<br />

sehr milde November stimmte uns<br />

im letzten Drittel auf den Winter ein; und<br />

bescherte uns eine Schneedecke. Die<br />

höchste Temperatur (25,4 °C) wurde am 1.<br />

Rosen-und Grünkohl spezialisiert, die bei<br />

einigen Frostgraden erst geerntet werden<br />

und um so besser schmecken. Auch das<br />

Kräuterbeet, in dem bei uns Majoran,<br />

Thymian und Rosmarin vorherrschen, ist<br />

noch nicht als Nahrungsquelle versiegt.<br />

Für die Weihnachtsgans war Thymian<br />

unverzichtbar. Da diese Kräuter winterhart<br />

sind und auf sandigen Böden besonders<br />

gut gedeihen, benötigen sie keine<br />

besondere Pflege. Im Frühjahr sollte ein<br />

Schnitt vorgenommen werden. Bei Frost<br />

danken es uns die Pflanzen, wenn sie<br />

etwas Reisig auf das Haupt bekommen.<br />

Sicher denkt in diesen Tagen wohl jeder<br />

Hobbygärtner bereits an das Frühjahr,<br />

lässt das vergangene Gartenjahr Revue<br />

passieren. Was ist besonders gut gewachsen,<br />

was weniger? Und welche Salat- oder<br />

Radieschensorte war besonders knackig?<br />

Das könnte zu diesen Zeitpunkt der richtige<br />

Moment sein, sich mit der gesamten<br />

Familie auszutauschen, sozusagen einen<br />

Anbauplan aufzustellen. Schaffen Sie dann<br />

noch die richtige Atmosphäre – mit einem<br />

frischen Gartenstrauß aus Buchs, Gräsern<br />

und einem Kirschzweig, dazu eine Kerze,<br />

einen Tee mit Kräutern aus dem Garten<br />

oder auch ein Gläschen Likör von der<br />

letzten Schattenmorellenernte …<br />

Liebe »BB«-Leser und Gartenfreunde, in<br />

diesem Sinne viel Spaß bei Ideenfindung<br />

und Planung für die neue Gartensaison.<br />

Und: Vergessen Sie bitte nicht unsere<br />

gefiederten Freunde zu versorgen.<br />

BUCHER WETTERSTATISTIK<br />

Herbst ’08: Ausgeglichen bis mild<br />

Dr. GABRIELE MALITZ,<br />

Leiterin der<br />

Hydrometeorologie<br />

Buch<br />

geräucherte Forelle gehört. Die nordamerikanische<br />

Regenbogenforelle wurde 1822<br />

nach Deutschland eingeführt. Dabei<br />

nutzte man deren schnelles Wachstum. Sie<br />

bringen es bei guter Fütterung innerhalb<br />

von zwei Sommern auf eine Länge von<br />

20–26 cm. Zunächst wurden die Tiere nur<br />

in Fischzuchtgewässern gehalten, später<br />

aber in andere Gewässer ausgesetzt. Von<br />

der heimischen Bachforelle unterscheidet<br />

sich die Regenbogenforelle durch ihre rosa<br />

Längsbänder an den Flanken. Bei uns<br />

kommt sie entweder fangfrisch oder geräuchert<br />

in den Handel. Die Regenbogenforelle<br />

verdrängt die heimische Bachforelle,<br />

da sie gegenüber höheren Wassertemperaturen<br />

und geringerem Sauerstoffgehalt<br />

im Wasser unempfindlicher ist. Da<br />

sie um die gleichen Laichplätze und das<br />

gleiche Futter konkurrieren, hat die Bachforelle<br />

das Nachsehen. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass die heimische Flussperlmuschel<br />

in enger Symbiose mit der<br />

Bachforelle lebt. Die vom Aussterben<br />

bedrohte Muschelart kann bis 280 Jahre alt<br />

und 14 cm groß werden. Nach dem<br />

Schlüpfen leben die winzigen Frühformen<br />

im Kiemenbereich der Bachforelle. Nur<br />

vier Prozent der ausgewachsenen Muscheln<br />

tragen tatsächlich Perlen, trotzdem<br />

wurden sie früher gesammelt und so ihre<br />

Population fast ausgerottet. Wasserverschmutzung<br />

und Bisamratten dezimierten<br />

sie auch. Um sie vor der Ausrottung zu<br />

bewahren, benötigt die Muschel die Bachforelle<br />

als Wirt. Als leckerer Räucherfisch<br />

ist die Regenbogenforelle jedoch nicht zu<br />

verachten. Antje Neumann<br />

BB-GARTENTIPP<br />

9. erreicht. Die niedrigste Temperatur (–2,2<br />

°C) wurde am 22. und 24. 11. gemessen.<br />

Die Sonnenscheindauer lag etwa 10<br />

Prozent unter dem Soll von 320 Stunden<br />

für diese Jahreszeit.<br />

Niederschlag Im Herbst 2008 wurde in<br />

Buch mit 175 l/m 2 das langjährige Niederschlagsmittel<br />

von 130 l/m 2 weit überschritten.<br />

Den größten Anteil daran (86 l/m 2 –<br />

Lufttemperatur Monatsmittel 2008 vieljähriges Mittel (1951–2005)<br />

September 13,5 °C 13,9 °C<br />

Oktober 9,6 °C 9,3 °C<br />

November 5,8 °C 4,4 °C<br />

also fast die Hälfte) hatte der<br />

Oktober. Höchster Tageswert:<br />

21,2 l/m 2 am 30. Oktober<br />

2008.<br />

Deutscher Wetterdienst<br />

Hydrometeorologie Buch


8 JANUAR 2009<br />

Wissenschaft & Forschung<br />

UNSER STERNENHIMMEL<br />

Warum ist der Nachthimmel dunkel?<br />

Im heliozentrischen Weltbild des<br />

Kopernikus blieb die Fixsternsphäre aus<br />

dem Altertum erhalten.<br />

Welche merkwürdige, naive Frage<br />

(denkt sicherlich der Leser obiger<br />

Überschrift), wenn die Sonne abends<br />

untergegangen ist, stehen am Nachthimmel<br />

doch nur die relativ schwach leuchtenden<br />

Sterne und bestenfalls die etwas<br />

helleren Planeten und der Mond. Bei Abwesenheit<br />

von Licht muss<br />

selbstverständlich der<br />

Nachthimmel dunkel<br />

sein! Diese Frage wurde<br />

zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

von einem<br />

angesehenen deutschen<br />

Astronomen namens<br />

Heinrich Wilhelm Olbers<br />

in einer wissenschaftlichen<br />

Arbeit gestellt!<br />

Olbers (1758–1840), dessen<br />

Geburtstag sich am<br />

11. 10. 2008 zum 250. Male<br />

jährte, war praktizie-<br />

render Arzt in Bremen<br />

und zugleich ein anerkannter<br />

Astronom seiner<br />

Zeit. Er entwickelte eine<br />

Methode für die Berechnung<br />

der Bahn von Kometen, entdeckte<br />

sechs Kometen und die Planetoiden<br />

Pallas und Vesta. Der tiefere Sinn seiner<br />

Fragestellung erschließt sich nur aus der<br />

Betrachtung des Weltverständnisses in<br />

jener Zeit.<br />

Im Altertum stellte man sich das Weltall<br />

endlich vor, eingegrenzt durch die Fixsternsphäre,<br />

die in unbekannter Entfernung<br />

schützend die Erde umhüllt. Auch<br />

die Verfechter des heliozentrischen Weltbildes<br />

Kopernikus und Kepler konnten<br />

sich noch nicht aus dieser Weltsicht lösen.<br />

Nachdem der deutsche Philosoph<br />

und Kardinal Nicolaus Cusanus bereits<br />

im 15. Jahrhundert vermutete, dass die<br />

Welt unendlich sei, überschritt Giordano<br />

Bruno die Grenzen des heliozentrischen<br />

Weltbildes von Kopernikus und lehrte die<br />

Vielzahl der Welten in einem unendlichen<br />

Weltall. Im 17. Jahrhundert setzte<br />

sich die Vorstellung eines räumlich und<br />

zeitlich unendlichen Universums, das<br />

gleichmäßig mit Sternen erfüllt ist, endgültig<br />

durch. Eine Annahme, die durch<br />

das Sichtbarwerden einer immer größeren<br />

Zahl von Sternen mit den immer leistungsfähigeren<br />

Fernrohren scheinbar<br />

bestätigt wurde. Mit der anscheinend<br />

einfältigen Fragestellung hatte jedoch<br />

der Arzt aus Bremen auf einen tief<br />

greifenden Widerspruch zwischen der<br />

täglich erlebten Dunkelheit des Nachthimmels<br />

und der zeitgenössischen Weltvorstellung<br />

aufmerksam gemacht: In ei-<br />

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deutscher Arzt und Astronom<br />

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Die Vorstellung vom unendlichen Weltall<br />

mit unendlich vielen Sternen hielt sich bis<br />

zum Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />

nem räumlich und zeitlich unendlichen<br />

Universum, in dem die Sterne gleichmäßig<br />

verteilt sind, müsste der Nachthimmel<br />

im Widerspruch zu unserer Erfahrung<br />

so hell leuchten wie die Sonnenoberfläche.<br />

Im Gegensatz zu Olbers, der<br />

die Problemstellung mit Berechnungen<br />

begründete, können wir<br />

uns hier (auch zur Erleichterung<br />

des Verfassers)<br />

mit allgemeinen<br />

Überlegungen begnügen.<br />

Unser Blick würde,<br />

egal in welche Richtung<br />

wir schauen, immer auf<br />

einen Stern treffen. Der<br />

einzelne Stern mag unsichtbar<br />

sein, so wie der<br />

einzelne Baum im Wald,<br />

steuert aber seinen<br />

Lichtanteil zur Summierung<br />

der Leucht-<br />

kraft unzähliger Sterne<br />

bei, die den Nachthimmel<br />

gleißend hell erscheinen<br />

ließe und<br />

überall im Weltall Leben<br />

ausschließen würde. Da wir aber existieren<br />

und der Widerspruch (in der astronomischen<br />

Literatur als Olberssches Paradoxon<br />

bezeichnet) begründet ist, muss die<br />

überkommene Weltauffassung fehlerhaft<br />

sein. Und tatsächlich ist das Olberssche<br />

Paradoxon durch das moderne astronomische<br />

Weltbild aufgelöst worden, welches<br />

hier nur in einigen Grundzügen angedeutet<br />

werden kann. Die Sterne sind<br />

nicht gleichmäßig im Weltall verteilt,<br />

sondern befinden sich in Milliarden von<br />

Galaxien, die sich voneinander entfernen;<br />

allerdings nicht in etwas hinein, da<br />

es der Raum selbst ist, der sich ausdehnt.<br />

Die Gesamtheit aller Massen (Sterne, Planeten,<br />

Kometen u. a.) bewirken nach der<br />

Allgemeinen Relativitätstheorie Albert<br />

Einsteins die Gesamtkrümmung des<br />

Weltalls, welches somit endlich ist, aber<br />

keine Grenzen bzw. Ränder hat. In diesem<br />

Zusammenhang wird immer wieder<br />

nur auf die Kugeloberfläche verwiesen,<br />

die endlich ist, aber keinen Anfang und<br />

kein Ende besitzt. (Warnung! Weitere vergebliche<br />

Bemühungen sich das Weltall anschaulich<br />

vorzustellen, bereiten nur Kopfschmerzen!)<br />

Das Universum expandiert<br />

und besitzt deshalb einen zeitlichen Ursprung<br />

(Urknall). Da die Lichtausstrahlung<br />

der Galaxien auf ihrer Fluchtbewegung,<br />

je weiter sie von uns entfernt sind,<br />

infolge der so genannten Rotverschiebung<br />

immer langwelliger und damit<br />

energieärmer wird, erreicht uns nur eine<br />

endliche Energiemenge, die den Nachthimmel<br />

dunkel bleiben lässt. Schlussfolgerung<br />

aus der vollzogenen Gedankenkette<br />

über die Schwärze des Himmels:<br />

Wir existieren, weil das Universum expandiert!<br />

Wolfgang Wenzel<br />

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FOTOS: DKFZ, MDC, ZEICHNUNGEN: ARCHIV<br />

Brain Tumor 2008<br />

Internationaler Kongress Anfang Dezember 2008 im MDC Berlin-Buch<br />

Dr. Ana Martin-Villalba sprach über »vermeintliche Helfer«. Foto rechts: Dr. Rainer Glass (MDC– l.) und der Chirurg Dr. Michael<br />

Synowitz (Charité – Universitätsmedizin Berlin) untersuchten neuronale Vorläuferzellen im Gehirn.<br />

An der Tagung »Brain Tumor 2008«, die<br />

Anfang Dezember im Max-Delbrück-<br />

Centrum für Molekulare Medizin (MDC)<br />

Berlin-Buch stattfand, nahmen 180 Grundlagenforscher<br />

und Kliniker aus Europa und<br />

den USA teil. Veranstalter waren das MDC,<br />

die Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie<br />

die HELIOS Kliniken GmbH.<br />

Ziel dieser seit dem Jahr 2000 in zweijährigem<br />

Rhythmus veranstalteten Fortbildungstagung<br />

ist es, den Austausch zwischen<br />

Grundlagenforschern und Klinikern zu fördern.<br />

Neueste Erkenntnisse aus der Forschung<br />

werden dort mit den Spezialisten<br />

aus der Klinik diskutiert, um dem gemeinsamen<br />

Ziel von Biologen und Medizinern,<br />

die Tumortherapie zu verbessern, näherzukommen.<br />

Können Stammzellen<br />

Hirntumoren bekämpfen?<br />

Seit kurzem hat die Hirnforschung das<br />

Dogma ad acta gelegt, wonach sich im Gehirn<br />

erwachsener Menschen keine neuen<br />

Nervenzellen bilden können. Jüngste Forschungen<br />

haben unter anderem gezeigt,<br />

dass sich Stammzellen nach einem Schlaganfall<br />

stark vermehren und auf diese Weise<br />

auf die Verletzung antworten. Reagieren<br />

Stammzellen auch, wenn sich ein Hirntumor<br />

gebildet hat? Auf dem Kongress<br />

»Brain Tumor 2008« im MDC Berlin-Buch<br />

berichtete Dr. Stefan Momma (Johann<br />

Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt<br />

am Main), dass sich am Tumorrand viele<br />

undifferenzierte Vorläuferzellen ansammeln,<br />

die vermutlich nicht vom Tumor<br />

selbst stammen, und die den Krebs am<br />

Wachstum hemmen könnten.<br />

Dr. Momma und seine Kollegen, darunter<br />

auch Dr. Rainer Glass (MDC) und der Chirurg<br />

Dr. Michael Synowitz (Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin), hatten Hirngewebe<br />

verstorbener Gesunder und Patienten<br />

sowie Tumorgewebe von Tumorpatienten<br />

nach einer Operation untersucht und<br />

Forscher und Kardiologen des Max-<br />

Delbrück-Centrums für Molekulare<br />

Medizin (MDC) Berlin-Buch und der Charité<br />

– Universitätsmedizin Berlin, Campus<br />

Berlin-Buch, haben den Nachweis erbracht,<br />

dass körpereigene Herzmuskelstammzellen<br />

nach einem Infarkt neues Gewebe<br />

aufbauen und die Pumpfunktion des<br />

Herzens erheblich verbessern können. Gesteuert<br />

wird dieser Regenerationsprozess<br />

von dem Genschalter beta-catenin, der<br />

auch die Herzentwicklung im Embryo reguliert.<br />

In Versuchen mit Mäusen konnten<br />

Dr. Laura Zelarayán und PD Dr. Martin W.<br />

Bergmann zeigen, dass Tiere einen Infarkt<br />

besser überleben, wenn bei ihnen dieser<br />

Genschalter unterdrückt wird.<br />

Die Herzstammzellen im ausgewachsenen<br />

Organismus werden insbesondere nach<br />

Schädigung des Herzmuskels, z. B. durch<br />

einen Infarkt, aktiviert. Bisher hatten Forscher<br />

es für unmöglich gehalten, dass der<br />

erwachsene Körper eines Säugetiers genügend<br />

neues Herzmuskelgewebe bilden<br />

kann, um die Herzfunktion zu verbessern.<br />

Bei diesem Prozess spielt der Genschalter<br />

beta-catenin eine entscheidende Rolle. Die<br />

Unterdrückung dieses Faktors im Zellkern<br />

ist der auslösende Impuls, der sowohl bei<br />

der Herzentwicklung im Embryo als auch<br />

im erwachsenen Herzen aus Vorläuferzellen<br />

Herzmuskelzellen entstehen lässt. So<br />

miteinander verglichen. Sie stellten fest,<br />

dass sich bei den Tumorpatienten die neuronalen<br />

Vorläuferzellen im Gehirn stark<br />

vermehrt hatten. Zudem hatten sich Vorläuferzellen<br />

verstärkt am Rand des Hirntumors<br />

gesammelt.<br />

Weiter konnten sie zeigen, dass diese neuronalen<br />

Vorläuferzellen wahrscheinlich<br />

nicht vom Tumor selbst stammten, also<br />

keine Krebsstammzellen waren. Dr. Momma<br />

nimmt an, dass diese Vorläuferzellen<br />

versuchen, den Tumor zu unterdrücken.<br />

Im Reagenzglas brachte er neuronale<br />

Stammzellen mit Tumorzellen zusammen<br />

und konnte zeigen, dass die Stammzellen<br />

auf die Tumorzellen »reagieren«. Die Zukunft<br />

wird zeigen, ob es gelingt, diese Reaktion<br />

für eine Therapie zu nutzen.<br />

Vermeintlicher Helfer<br />

gegen Tumorzellen<br />

Das Glioblastom ist einer der häufigsten,<br />

aber auch aggressivsten Hirntumore und<br />

führt meist rasch zum Tod. Es besteht aus<br />

unterschiedlichen Zelltypen und deren<br />

Vorstufen, was eine erfolgreiche Behandlung<br />

erschwert. Um die treibende Kraft<br />

hinter dem Tumor, die Tumorstammzellen,<br />

zu bekämpfen, versuchen Forscher die Tumorzellen<br />

in den Selbstmord, den programmierten<br />

Zelltod, zu treiben. Dr. Ana<br />

Martin-Villalba (Deutsches Krebsforschungszentrum,<br />

DKFZ, Heidelberg) vermutet<br />

jedoch, dass das aktivierte Zelltodprogramm<br />

den Verlauf der Krankheit<br />

beschleunigt. Ist dieses Programm aber<br />

blockiert, geht das Tumorwachstum stark<br />

zurück, berichtete sie auf der Tagung<br />

»Brain Tumor 2008« in Buch.<br />

Das Glioblastom wächst korallenstockartig<br />

und bildet feinste Ausläufer in benachbartem,<br />

gesunden Gehirngewebe. Deshalb gelingt<br />

es Neurochirurgen selten, den Tumor<br />

restlos zu entfernen. Zu groß ist die Gefahr,<br />

auch gesundes Gewebe zu beschädigen.<br />

Auch gegen Therapien, die das Selbst-<br />

konnten die Forscher die körpereigene<br />

Regeneration des Herzens erwachsener<br />

Mäuse durch Unterdrückung des Genschalters<br />

beta-catenin erheblich ankurbeln,<br />

so dass sich nach vier Wochen die<br />

Pumpleistung der Herzen der Tiere verbessert<br />

hatte. Wichtiger Ausgangspunkt des<br />

Projekts war eine transgene (mit genetische<br />

Methoden »hergestellt«) Mauslinie, die die<br />

MDC-Forschungsgruppe von Prof. Walter<br />

Birchmeier den Forschern zur Verfügung<br />

gestellt hatte. Dr. Bergmann und seine Mitarbeiter<br />

sind davon überzeugt, dass diese<br />

Ergebnisse neue Ansätze für mögliche regenerative<br />

Therapieformen der Herzschwäche<br />

eröffnen.<br />

mordprogramm des Körpers, auch Apoptose<br />

genannt, aktivieren, ist das Glioblastom<br />

resistent.<br />

Der programmierte Zelltod ist ein lebensnotwendiger<br />

Prozess. Er spielt während der<br />

Entwicklung des Embryos aber auch im erwachsenen<br />

Organismus eine wichtige Rolle.<br />

Zusammen mit seinem Partner CD95L<br />

sorgt der molekulare Schalter CD95 für die<br />

Beseitigung von entgleisten oder kranken<br />

Zellen. Einmal aktiviert, löst CD95 eine<br />

Kette von verschiedenen Signalen aus, die<br />

letztlich zum Tod einer geschädigten Zelle<br />

führt. Ein nützliches Werkzeug, so dachten<br />

die Wissenschaftler bisher, um nicht nur<br />

den Tumor, sondern auch seine Ursprungszelle,<br />

die Tumorstammzelle, zu bekämpfen.<br />

Die Wissenschaftlerin vom DKFZ konnte<br />

zeigen, dass sowohl CD95 als auch sein<br />

Partner CD95L in den Tumorzellen aktiv<br />

ist. Obwohl damit alle Vorraussetzungen<br />

für das Zelltodprogramm geschaffen sind,<br />

sterben die Zellen nicht ab. »Stattdessen<br />

regt das Signal die Tumorzellen an, in benachbarte,<br />

gesunde Hirnregionen einzuwandern«,<br />

erläutert Dr. Martin-Villalba. So<br />

aktiviert der Schalter CD95 das Eiweiß<br />

MMP, der dem Tumor ähnlich einem Bohrer<br />

den Weg in umliegendes Gewebe bahnt.<br />

»Aktivieren wir, wie bisher angestrebt, das<br />

Zelltodprogramm in den Tumorzellen«, so<br />

die Neurowissenschaftlerin, »würden wir<br />

ihnen helfen, in gesundes Gewebe zu<br />

wachsen.«<br />

In Versuchen an Mäusen konnten die Forscher<br />

bereits zeigen, dass der Tumor sehr<br />

viel weniger stark wuchert, wenn sie<br />

CD95L mit einem Antikörper blockieren<br />

und damit die Aktivierung des Zelltodprogramms<br />

verhindern. »Mit diesem veränderten<br />

Blickwinkel hoffen wir, in Zukunft<br />

neue Ideen für die Tumortherapie<br />

entwickeln zu können«, sagt Dr. Martin-<br />

Villalba.<br />

Barbara Bachtler<br />

Herz kann nach Infarkt regenerieren<br />

Im Rahmen der Versuche konnten die Forscher<br />

außerdem eindeutig nachweisen,<br />

dass es tatsächlich Stammzellen im erwachsenen<br />

Herzen gibt. Bisher waren diese<br />

Zellen nicht klar charakterisiert. Das gelang<br />

ihnen jetzt durch den Nachweis eines<br />

für Herzmuskelzellen spezifischen Strukturproteins<br />

(alpha-myosin heavy chain)<br />

sowie eines Transkriptionsfaktors aus der<br />

Herzentwicklung (Tbx5) in unreifen Vorläuferzellen.<br />

Die Arbeiten erfolgten in Kooperation mit<br />

Wissenschaftlern aus den Niederlanden<br />

und Belgien. Dafür hatte Dr. Bergmann im<br />

Sommer vergangenen Jahres den Wilhelm<br />

P. Wintersteinpreis erhalten. B.B.<br />

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Fax: (030) 94 06 38 19 • E-Mail: jarchow@mdc-berlin.de


Von Bernd Heider<br />

Nach 1989 zogen die Mitarbeiter des<br />

Pharmazeutischen Zentrums und der<br />

Apotheke des ehemaligen Regierungskrankenhauses<br />

in die Räumlichkeiten Am<br />

Sandhaus 31, was dazu führte, dass der<br />

neue Personalplan 107 Beschäftigte auswies,<br />

darunter 22 Apotheker. Aber kurz<br />

darauf wurde hier die Zentralapotheke mit<br />

nur knapp 40 Mitarbeitern gebildet. Trotz<br />

sozialverträglicher Lösungen blieb der Verlust<br />

jedes Arbeitsplatzes schmerzlich.<br />

Durch eine Ausnahmeregelung war die<br />

ambulante Versorgung der Bevölkerung<br />

noch bis 2001 gewährleistet; denn nach<br />

bundesdeutschem Recht dürfen Apotheken<br />

in Krankenhäusern ihre Medikamente<br />

eigentlich nur an die eigenen Patienten<br />

ausgeben. Nach und nach siedelten sich in<br />

Buch vier von privaten Eigentümern geführte<br />

Apotheken an: Viereck-, Ginkgound<br />

Schlosspark-Apotheke sind im Umfeld<br />

des S-Bahnhofes präsent, im HELIOS Klinikum<br />

befindet sich die Troll-Apotheke.<br />

Im Juni 2001 übernahmen die HELIOS Kliniken<br />

das Städtische Klinikum und verpflichteten<br />

sich, in Buch eine neue Großklinik<br />

zu errichten. Diesen Neubau mit ca.<br />

800 Betten in der Schwanebecker Chaussee<br />

50 gibt es seit Juli 2007. Die HELIOS-<br />

Apotheke befindet sich im Gartengeschoss<br />

des Bereiches C. Während Thomas Waßmann,<br />

der Leiter einer der größten und<br />

modernsten Krankenhausapotheken<br />

Deutschlands, durch die Einrichtung führt,<br />

schildert er, wie sich mit ausgefeilter Logistik<br />

und hoher Einsatzbereitschaft des<br />

Personals der reibungslose Umzug der<br />

Apotheke im Sommer 2007 vollzog und am<br />

neuen Standort sofort wieder die Auslieferung<br />

der benötigten Materialien erfolgen<br />

konnte.<br />

Alltag einer Apotheke<br />

Auf einer Fläche von 1400 m2 laufen vielfältige<br />

Arbeitsprozesse ab, die die 37 Vollzeitkräfte,<br />

darunter 9 Apotheker und 13 Pharmazeutisch-Technische<br />

bzw. -Kaufmännische<br />

Angestellte, sicher beherrschen. Sie<br />

sorgen dafür, dass in den 23 bettenführenden<br />

Kliniken, in 6 Instituten, in 18 OP-Sälen,<br />

auf den Intensivstationen, in der Ret-<br />

Geschichte<br />

APOTHEKEN IM SPIEGEL BUCHER GESCHICHTE 6. TEIL<br />

HELIOS-Apotheke<br />

Kommissionier-Apparat<br />

tungsstelle sowie in der Poliklinik die benötigten<br />

Medikamente für die Patienten<br />

rechtzeitig zur Verfügung stehen.<br />

Nicht nur das neue Klinikum erhält von<br />

hier Arzneimittel und medizinischen Sachbedarf,<br />

wie Verbandsmaterial oder Spritzen,<br />

sondern auch zahlreiche andere Abnehmer<br />

in der Region Berlin-Brandenburg<br />

Wohnungsbesichtigungen in Berlin-Buch!<br />

Am 16. 11. 2008 laden wir Sie ein, von 13:00 bis 16:00 Uhr an einer<br />

Wohnungsbesichtigung teilzunehmen. Unser Team erwartet Sie in unserem<br />

Vermietungsbüro in der Franz-Schmidt-Straße 22 in Berlin-Buch.<br />

☎ (0 30) 9 16 79 31 (täglich) • www.wbg-wilhelmsruh.de<br />

Thomas Waßmann<br />

leitet die Apotheke<br />

des HELIOS Klinikums<br />

Berlin-Buch<br />

Anfertigen<br />

von Lösungen<br />

für Chemotherapien<br />

werden regelmäßig<br />

beliefert, so das<br />

Evangelische Lungenkrankenhaus<br />

und das Krankenhaus<br />

des Maßregelvollzugs<br />

in Buch,<br />

die HELIOS Kliniken<br />

in Bad Saarow<br />

und »Emil von Behring«<br />

in Zehlendorf,<br />

die Fachklinik<br />

Hohnstücken sowie<br />

die Brandenburg-<br />

Klinik in Wandlitz. Die Apotheke ist auch<br />

darauf vorbereitet, bei Katastrophen oder<br />

Epidemien aktive Hilfe zu leisten.<br />

Und so sieht der Alltag aus: Im Wirtschaftshof<br />

werden Paletten mit Fertigprodukten<br />

bzw. mit Grundstoffen für die Medikamentenherstellung<br />

vom LKW geladen und mit<br />

Hubwagen zu den geräumigen Lagerräumen<br />

gefahren. Hier werden die Kartons in<br />

hohe Metallgestelle gestapelt und spezifische<br />

Produkte sofort in die Kühlräume gebracht.<br />

Blaue Plastikbehälter, gefüllt mit<br />

Medizinbedarf, rollen von den Transportbändern<br />

und werden anschließend an die<br />

Besteller ausgeliefert. Täglich verlassen<br />

rund 6 000 Arzneimittel die Apotheke, die<br />

vorher – wie von Geisterhand – durch computergesteuerteKommissionier-Automaten<br />

aus den riesigen Regalen entnommen<br />

wurden. Kleinere Packungen befördert die<br />

Rohrpost zu den Stationen.<br />

Die Verantwortlichen von Apotheken mehrerer<br />

HELIOS-Kliniken kaufen gemeinsam<br />

auf dem Pharmamarkt ihre Materialien<br />

ein, weil sie so preisgünstigere Angebote<br />

bekommen. Bei nachgewiesenen Vorteilen<br />

gegenüber Fertigmedikamenten der Pharmafirmen<br />

werden spezielle Rezepturen in<br />

Eigenproduktion hergestellt, wie Augentropfen,<br />

Salben, Kapseln und Säfte. In den<br />

Prüflabors erfolgen bei den angelieferten<br />

Substanzen und bei den in der Apotheke<br />

hergestellten Präparaten regelmäßig physikalische<br />

und chemische Gütekontrollen.<br />

Schwerpunkt Chemotherapie<br />

Die Apotheker im HELIOS Klinikum fertigen<br />

auch individuell dosierte Medizin für<br />

Kinder an (weil die Pharma-Industrie noch<br />

viel zu wenig von solchen Medikamenten<br />

herstellt) sowie Arzneimittel, die das Blut<br />

verdünnen und die bei Herzrhythmusstörungen<br />

bzw. nach Bypass- oder Herzklappenoperationen<br />

benötigt werden. Hier<br />

entstehen individuelle Ernährungslösungen<br />

für schwerstkranke Patienten. Die<br />

Chemotherapie bildet dabei den Schwerpunkt.<br />

In Buch erhalten jährlich rund<br />

40 000 Patienten eine solche individuell<br />

dosierte Begleitinfusion. Sie wird in einer<br />

Sterilabteilung hergestellt, die nur durch<br />

eine Desinfektionsschleuse betreten werden<br />

kann. Hier tragen die Mitarbeiter, die<br />

mit den Substanzen arbeiten, weiße<br />

Schutzanzüge. Sie füllen die verschiedenen<br />

Lösungen in durchsichtige Plastikbeutel.<br />

Viele Patienten können die Chemotherapie<br />

– in Zusammenarbeit zwischen Onkologen,<br />

Chirurgen und Strahlentherapeuten –<br />

auch ambulant erhalten. Nach einigen<br />

Stunden werden sie wieder nach Hause<br />

entlassen. Bei Bedarf stehen ihnen rund<br />

um die Uhr kompetente Ansprechpartner<br />

des Klinikums zur Verfügung.<br />

Die Apotheker tun viel, um ihr Wissen<br />

durch Fort- und Weiterbildung zu erweitern.<br />

Sie werten regelmäßig aktuelle wissenschaftlicheArzneimittel-Informationen<br />

aus, um die Beratungsqualität verbessern<br />

und mit Sachkenntnis die Wirksamkeit,<br />

Austauschbarkeit und Verträglichkeit<br />

von Medikamenten oder ihre Neben-<br />

und Wechselwirkungen kontrollieren<br />

zu können. (Schluss)<br />

FOTOS: HEIDER (2), ARCHIV<br />

JANUAR 2009<br />

ZEITZEUGEN ERZÄHLEN<br />

Vergrabenes Kriegerdenkmal<br />

im Schlosspark Buch<br />

Das Treffen mit Rudolf Florstedt wurde<br />

kurzfristig verabredet. Es war einer<br />

der letzten grauen und kalten Oktobertage<br />

2008, als wir uns am zeitigen<br />

Morgen im Schlosspark trafen. Bereits<br />

Jahre zuvor erhielt der »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>«<br />

durch den inzwischen grau gewordenen,<br />

in Buch aufgewachsenen Herrn sehr<br />

glaubwürdige Informationen über den<br />

Verbleib des <strong>Bucher</strong> Kriegerdenkmals für<br />

die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.<br />

Es war, im Vergleich mit anderen derartigen<br />

Anlagen, ein Denkmal von eher bescheidenen<br />

Ausmaßen, aber von bemerkenswerter<br />

Gestaltung in Form einer<br />

steinernen Erdkugel mit den herausgemeißelten<br />

Konturen der fünf Kontinente.<br />

Auf ihnen waren die Orte großer Schlachten<br />

markiert. Den quadratischen Sockel<br />

zierte ein wahrhaft menschenferner Vers<br />

Hölderlins: »Lebe droben, o Vaterland<br />

und zähle nicht die Toten! Dir ist, Liebes!<br />

Nicht Einer zu viel gefallen«.<br />

»Ich habe gesehen, wie das Denkmal<br />

1945 vergraben wurde«, erzählt Herr<br />

Florstedt. »Das genaue Datum weiß ich<br />

nicht mehr, erinnere mich aber daran,<br />

dass es ein genauso nasskalter Tag wie<br />

heute war, richtig trüb und grau. Ich glaube,<br />

ich kam damals gerade vom Arzt, als<br />

das Kriegerdenkmal vom Sockel gestoßen<br />

und vergraben wurde. Die Kugel lag<br />

schon in dem frisch ausgehobenen Loch<br />

und die Sockelsteine waren bereits zerschlagen.<br />

Sie hatten ein besonderes Format,<br />

wie es heute gar nicht mehr üblich<br />

ist. Auf der Erdkugel saß ein Adler, wahrscheinlich<br />

aus Bronze, aber das weiß ich<br />

auch nicht genau. Jedenfalls war er aus<br />

Metall. Der Adler sollte erst gesondert<br />

vergraben werden. Wir hatten Sorge, dass<br />

er dann nicht wieder gefunden werden<br />

könnte. Einer der Männer – es waren<br />

wohl vier, von denen ich zwei kannte –<br />

nahm ihn und ging mit dem Adler nach<br />

Hause, um ihn sorgfältig einzuwickeln.<br />

SA, 31. JAN. 2009, AB 19 UHR<br />

9<br />

Danach haben wir ihn zur Erdkugel gelegt.<br />

Hier, an dieser Stelle. Ich habe nicht<br />

gewartet, bis das Loch völlig zugeschippt<br />

war und bin vor dem Ende der Aktion gegangen«,<br />

erinnert er sich.<br />

»Als das Denkmal 1933 eingeweiht wurde,<br />

war ich auch dabei. Damals wurde<br />

auch das Foto gemacht. Möglich, dass<br />

mein Vater fotografiert hat, das weiß ich<br />

heute nicht mehr. Es stand ja gerade mal<br />

zwölf Jahre. Ich habe auch eine Reihe von<br />

Erinnerungen an die Orangerie und ich<br />

weiß, dass ›Bubi‹ N. einmal darin gewohnt<br />

hat. Der wurde im 2. Weltkrieg<br />

Flieger und drehte im Tiefflug Runden<br />

über Buch. Viele Einwohner haben sich<br />

noch lange daran erinnert. Ob im Guten?<br />

Schwer zu sagen. Die Orangerie diente<br />

während des Krieges auch als ›Bunker‹<br />

bei Fliegeralarm. Das war aber nicht viel<br />

mehr als ein Splitterschutz, denn um die<br />

Wände wurde von außen nur Erde angeschippt.<br />

Aber zurück zum Denkmal: ich hoffe, es<br />

wird bald ausgegraben. Ich zeichne jetzt<br />

mal eine Lageskizze …« Rosemarie Pumb<br />

<strong>Bucher</strong> Kriegerdenkmal, eingeweiht 1933<br />

INHABER: GERHARD EGGERT<br />

Blankenburger Chaussee 86 (vis-à-vis LiDL) •13125 Berlin-Karow<br />

Tel.: (030) 94 39 99 67 • mobil: 01 71/4 52 93 94<br />

❖ Eine gute Adresse für individuelle Ansprüche ❖<br />

❖ SONNTAGS-BRUNCH 8,80 € ❖<br />

❖ MITTWOCHS-DINNER 8,80 € ❖<br />

❖ NEU D O N N E R STAG S Eisbein + 1 Gl. Bier 6,90 € ❖<br />

mit DJ Wolle<br />

Eintritt: 5,– Euro<br />

Karten noch<br />

erhältlich<br />

GEÖFFNET:<br />

Di–Sa ab17:00,<br />

So ab10:30 Uhr (Brunch),<br />

bei privaten Veranstaltungen<br />

auch früher<br />

Mo Ruhetag<br />

WIR BITTEN UM RECHTZEI-<br />

TIGE VORBESTELLUNGEN!


10 JANUAR 2009<br />

KORRESPONDENZ<br />

Aus meinem irischen Tagebuch (1)<br />

Heute entdecke ich die<br />

Innenstadt von Galway.<br />

Und ich rede englisch, englisch<br />

und wieder englisch.<br />

Und bin wohl schon an die<br />

zehn Kilometer gelaufen … Ist<br />

das alles aufregend! Was es<br />

hier besonders viel gibt, wage<br />

ich kaum zu sagen. Beim Blick<br />

in die Fenster der Galwayer<br />

und in die Wohnung meiner<br />

liebevollen Gastgeber würde<br />

ich den Plüsch nennen. Gehe<br />

ich, wie heute erneut, durch<br />

die lebendige City, dann kämen<br />

wohl die Pubs in Frage,<br />

äußerlich einer uriger als der<br />

andere. Schlendere ich durch<br />

die Wohnviertel oder wandere<br />

die Strandstraße entlang, dann erstaunen<br />

die vielen Palmen. Und erlaufe ich mir<br />

dann die längste Promenade Irlands, die<br />

Salthill-Promenade, dann ist dies auch einer<br />

der unzähligen gekennzeichneten und<br />

neuen Radfahrwege – bike paths. Alle vier<br />

P’s haben irgendwie mit Wärme zu tun –<br />

der Plüschsessel in meinem Zimmer, in<br />

den ich mich einkuscheln kann zum Lesen,<br />

der Pub, in dem schon am Nachmittag<br />

mit Bier und Live-Musik kräftig eingeheizt<br />

wird, die Palmen, die durch den warmen<br />

Golfstrom hier wachsen und der von mir<br />

heute erlaufene fast sieben Meilen (eine<br />

Meile = ca. 1,6 km) lange Fußweg entlang<br />

der Galwaybucht.<br />

Im Haus der Deady’s, meiner Gastfamilie,<br />

gibt es feste Regeln, die nicht schwer einzuhalten<br />

sind, eine der wichtigsten lautet:<br />

pünktliches Erscheinen zum Frühstück<br />

um halb acht und zum Dinner um 18 Uhr<br />

sind unabdingbar. Sonst wird Delia bei aller<br />

Toleranz recht unwillig. Auch auf den<br />

Straßen gelten feste Regeln im Verkehr:<br />

Schaue erst nach rechts. Nach rechts! Von<br />

dort kommt dein Bus. Wenn ich mich an<br />

das Bild gewöhnt habe, werde ich mir auf<br />

alle Fälle einen Leihwagen holen und es<br />

selbst probieren. Ich folge einfach den anderen<br />

Autos, aber definitiv nicht in der<br />

rush hour. Galway ist dann absolut verstopft.<br />

Aber hier tickt die Zeit anders – alle<br />

bleiben ruhig und gelassen.<br />

★<br />

Die meisten der Kursteilnehmer, es sind<br />

immerhin über 20 Klassen mit etwa 10 bis<br />

12 Schülern, kommen aus Spanien. Das ist<br />

auch in meiner Gruppe so. Manchmal lachen<br />

wir, weil das spanische, deutsche,<br />

französische, italienische Englisch sehr gewöhnungsbedürftig<br />

ist und wir einander<br />

nicht immer verstehen. Wir lachen überhaupt<br />

sehr viel miteinander und es fällt<br />

Elke Kaminsky,<br />

Lehrerin an der Hufeland-Oberschule<br />

Buch<br />

nahm eine Auszeit und<br />

lernte drei Monate in<br />

Galway/Irland<br />

niemandem schwer, die<br />

Gruppen- oder Partnerarbeit<br />

in immer neuen Zusammensetzungen<br />

auszuprobieren.<br />

Wir lesen Texte, hören Dialoge,<br />

schreiben kleine Übungen<br />

und reden vor allem. Das<br />

Level ist genau richtig für<br />

mich. Nach dem Unterricht<br />

ist täglich etwas anderes los:<br />

Man kann Stadtführungen<br />

erleben, gemeinsam in den<br />

Pub gehen, den irischen<br />

Volkstanz lernen, Ausflüge<br />

machen, zusammen einen<br />

Film schauen und viel mehr.<br />

Es herrscht eine entspannte<br />

und angenehme Atmosphäre.<br />

Ihr wisst doch, was die<br />

Hirnforschung sagt: Lernen ist wie Sex. Zitat<br />

aus dem Internet: »Erstens ist der Trieb<br />

nach Erkenntnis mit dem Sexualtrieb<br />

durchaus vergleichbar, woraus zweitens<br />

folgt, dass Lernen sexy ist, was drittens erklärt,<br />

warum unser Gehirn nichts lieber tut<br />

als eben das: lernen.«<br />

★<br />

Bus und Fähre brachten uns auf eine der<br />

größten Araninseln, Inis Mór, wo noch<br />

irisch gesprochen wird und wir das Gefühl<br />

hatten, dem Keltischen so nah wie noch<br />

nie zu sein. Karge, baumlose Ebenen mit<br />

den hier typischen unzähligen kleinen<br />

Steinmauern, raue Klippen mit ihrer imposanten<br />

Brandung und die Reste dachloser<br />

alter Kirchen mit ihren Grabsteinen haben<br />

uns fasziniert. Man stelle sich einen von<br />

Sträuchern umsäumten Grasteppich vor,<br />

der sich kilometerweit über die Landschaft<br />

erstreckt und unterbrochen wird durch<br />

hunderte von niedrigen Steinmauern. Mit<br />

der Hand aufgeschichtet, ohne jegliche<br />

Zugabe von Lehm, schützen sie das jeweilige<br />

Stückchen Land vor den Stürmen des<br />

Atlantik, speichern Wärme, umgrenzen<br />

das Weideland fürs Vieh und halten das<br />

Erdgemisch fest. Kleine Wunderwerke sind<br />

das, stehen sie doch dort seit Jahrzehnten<br />

oder viel, viel länger.<br />

Und wenn dann mitten in einer dieser Parzellen<br />

noch ein »Rath« (irisch: Lis), überwuchert<br />

von Sträuchern oder Gras, zu sehen<br />

ist, dann macht vielleicht der Bauer<br />

einen Bogen darum, aber nicht eine Berlinerin.<br />

Das hat etwas mit der Neugier zu<br />

tun … Dennoch störe ich die Feen, die dort<br />

der Sage nach leben, lieber nicht, denn<br />

dann würde ich vor Jahresende noch eine<br />

böse Überraschung erleben. Das haben<br />

wir in der »free cultural class« gestern jedenfalls<br />

gelernt. Aber dies ist eine andere<br />

Geschichte … (wird fortgesetzt)<br />

GLOSSIERT<br />

Willibald setzt auf Gold<br />

Denk ich an Deutschland in der Nacht,<br />

so bin ich um den Schlaf gebracht …«<br />

Heines Wintermärchen raubte Willibald<br />

wochenlang den Schlaf. Es stand wahrlich<br />

nicht gut um sein Seelenheil, auch äußerlich<br />

war ihm anzusehen, dass ‘was nicht<br />

stimmte. Der gesundheitliche Absturz, der<br />

ihn um einige Pfunde Körpergewicht erleichterte,<br />

hatte ursächlich mit dem Bankencrash<br />

zutun, der gewaltig schnell über<br />

das Große Wasser nach Deutschland einfiel<br />

und schließlich auch Willibalds Seelenleben<br />

durcheinander brachte. Wenn er mit<br />

Ottilie, seiner Frau, das Frühstück<br />

verzehrte, beantwortete er ihre<br />

Frage nach dem Wetter mit<br />

den aktuellsten Börsenständen<br />

in Frankfurt oder<br />

Shanghai. Willibald war inzwischen<br />

bestens informiert,<br />

wo und wie es in der<br />

Finanzwelt krachte, aber<br />

die Probleme in seinem<br />

Kopf wollten nicht mehr<br />

zur Ruhe kommen. Da der Informationshunger<br />

auf Investment Banking<br />

eskalierte, bekam Willibald von Ottilie ein<br />

TV- und Internetverbot, nur die Bundesliga<br />

durfte er gucken, obwohl auch in diesem<br />

Gewerbe nach Meinung von Ottilie,<br />

nicht selten Gaunerei im Spiel war. Willibald<br />

musste in den sauren Apfel beißen,<br />

schließlich wollte seine Frau nur sein Bestes.<br />

Außerdem hatte er noch den wöchentlichen<br />

Stammtisch, wo nicht nur »’ne Molle«<br />

geschluckt wurde. Der Stammtisch,<br />

stellte Willibald erneut fest, ist wirklich eine<br />

tolle Einrichtung, da können die Männer<br />

mal so richtig frei und ohne Hemmungen<br />

ihre ehrlich Meinung sagen, brauchen<br />

auf die Frauen keine Rücksicht nehmen,<br />

weil die ja eben gar nicht anwesend sind.<br />

Doch leider musste Willibald auch feststellen,<br />

dass die Stammtischbrüder beim Thema<br />

persönliches Banking ziemlich wort-<br />

karg blieben, aber im Großen-Allgemeinen<br />

auf Banker und Zocker losdroschen, dass<br />

die Fetzen nur so flogen. »Jungs, regt euch<br />

nicht so uff, die Kanzlerin hat schließlich<br />

jesacht: Die Einlagen der Bürger sind sicher«,<br />

beruhigte Willibald sie, obwohl er<br />

selbst nicht recht daran glaubte. »Angie hat<br />

schon viel versprochen«, entgegnete Hotte,<br />

»ich halte mich an unseren Finanzsenator<br />

Thilo: Vertraue keiner Bank.«<br />

Nach dem Stammtisch war Willibald auch<br />

nicht klüger, doch der Hinweis vom Finanzsenator<br />

brachte ihn auf<br />

einen neuen Gedanken. Er<br />

entschloss sich, eine Art eigenes<br />

Control-Banking<br />

zu initiieren, was nichts<br />

anderes heißt: tägliche<br />

Konto-Überprüfung. Eigentlich<br />

hätte er sich am<br />

liebsten seine Piepen in<br />

bar vorzählen lassen,<br />

aber das war ihm dann<br />

doch zu blöde. Obwohl er von<br />

der digitalen Welt durch das Verbot<br />

von Ottilie so ziemlich abgeschnitten war,<br />

drangen heikle Informationen an sein Ohr:<br />

z. B. haben Sparer binnen kurzem 17 Milliarden<br />

Dollar abgehoben, um sie zu Hause<br />

unterm Bett in Sicherheit zu bringen. Wem<br />

konnte man denn noch richtig glauben?<br />

Wo war sein Erspartes sicher?<br />

Willibald las von den Goldpreisen und erinnerte<br />

sich an die Worte seines Großvaters,<br />

der die Wirtschaftskrise mit dem Börsencrashs<br />

erlebt hatte: Gold ist das<br />

Sicherste. Willibald verabschiedete sich<br />

vorerst von seiner Bank und erwarb in der<br />

Münze einen Mini-Barren aus dem soviel<br />

gepriesenen Edelmetall. Das kostbare<br />

Stück dient jetzt als Briefbeschwerer auf<br />

Willibalds Schreibtisch und animiert oftmals<br />

den Besitzer zu einem Blick an die<br />

Börse, was derzeit der Klumpen an Wert<br />

besitzt. Sein Schlaf ist halbwegs wieder<br />

normal. Günter Bergner<br />

FOTOS: PRIVAT<br />

Begegnung mit<br />

Dr. Monika Kaul,<br />

Ärztliche Leiterin<br />

der Poliklinik am HELIOS<br />

Klinikum Berlin-Buch<br />

Wie, wann, und warum Dr. Monika<br />

Kaul Ärztliche Leiterin der Poliklinik<br />

am HELIOS Klinkum Berlin-Buch wurde,<br />

ist ein bemerkenswerter Teil einer Lebensgeschichte,<br />

deren komplizierter Start und<br />

positiver Ausgang viel persönliche Stärke<br />

und Gradlinigkeit voraussetzt.<br />

Anfang des Jahres 1949 geboren, hätte sie<br />

in eine geborgene Kindheit hineinwachsen<br />

können, wenn der Vater nicht bereits ab<br />

1953 eigene Wege gegangen und die Mutter<br />

einige Jahre später nicht für sich eine tödliche<br />

Entscheidung getroffen hätte. In ihrer<br />

kinderreichen Pflegefamilie war das Leben<br />

weniger vom Gelderwerb, als von einem<br />

unerschütterlichen Glauben an eine sozialistische<br />

Zukunft geprägt. Der leibliche<br />

Vater lebte jenseits der Mauer im Land der<br />

Kapitalisten, besaß einen mittelständischen<br />

Betrieb und gehörte nach dem Verständnis<br />

der jungen Tochter zu einer eher<br />

wenig menschenfreundlichen Klasse.<br />

Ihr Medizinstudium begann Monika Kaul<br />

ausgesprochen unbeschaulich im recht<br />

beschaulichen Jena. Einer 20-jährigen Studentin<br />

mit einem Zwillingspärchen, einem<br />

ebenfalls studierenden Ehemann und in<br />

Untermiete wohnend, wird schon einiges<br />

an Arbeit und Organisationstalent abverlangt.<br />

Leichter wurde das gemeinsame Leben<br />

auch dann nicht, als der junge Vater<br />

nach beendetem Studium (Wirtschaftsjurist)<br />

einen Arbeitsplatz und eine Wohnung<br />

in Strausberg bekam. Die Kleinen mussten<br />

mit dem Fahrrad in die Krippe/Kindergarten<br />

gebracht, der Zug nach Berlin (Humboldt-Universität)<br />

erwischt und das Studium<br />

erfolgreich beendet werden. Das<br />

Paar ist, wenn dieser Beitrag erscheint, nahezu<br />

auf den Tag genau seit 40 Jahren verheiratet.<br />

Im Regierungskrankenhaus<br />

Die Absolventenlenkung (Arbeitsplatzzuweisung<br />

nach dem Studium) hielt für Monika<br />

Kaul eine besondere Überraschung<br />

bereit: eine Anstellung in Cottbus. Ein Kind<br />

könne sie mitnehmen, das andere müsse<br />

beim Vater bleiben. Nach erfolgreichem<br />

Einspruch war nur noch im Regierungskrankenhaus<br />

Buch eine »Berliner« Stelle<br />

frei. Dort arbeitete sie, von Weiterbildungen<br />

und Hospitationen in anderen Kliniken<br />

abgesehen, über 15 Jahre lang.<br />

Wie sehr sich bereits vor 1989 die Krise in<br />

der DDR-Wirtschaft verfestigt hatte und<br />

auch im Gesundheitswesen spürbar war,<br />

entging Monika Kaul mit ihrer mathematisch-analytischen<br />

Begabung – ursprünglich<br />

wollte sie Mathe und Physik studieren<br />

– keineswegs.<br />

Dass sie 1974 als junge Absolventin mit<br />

Kontakt zu ihrem im Westen lebenden Vater<br />

im Regierungskrankenhaus eingestellt<br />

wurde, ist ihr dagegen bis heute ein Rätsel;<br />

waren doch die kaderpolitischen Anforde-<br />

Mitten unter uns<br />

Dr. Monika Kaul mit ihrem Mann Ekkehard, der als Rechtsanwalt in Karow arbeitet Monika Kaul mit zwei Jahren …<br />

Die Powerfrau<br />

RECHTSANWALT<br />

Steffen Golle<br />

Familien- und Erbrecht • Strafrecht<br />

Verkehrsrecht • Arbeitsrecht<br />

Zepernicker Straße 69<br />

13125 Berlin-Buch<br />

Tel.: (030) 98 31 95 07<br />

Fax: (030) 98 31 95 08<br />

Funk: 0172/ 46 41 600<br />

www.ra-golle.de<br />

… 1970 als<br />

junge Mutter<br />

von Zwillingen<br />

rungen – und damit die Sicherheitsfragen –<br />

ein wesentliches Kriterium für den Abschluss<br />

eines Arbeitsvertrages.<br />

ChA Dr. Roland Jakob, 1991/1992 Ärztlicher<br />

Leiter des Klinikums Buch, trat nach<br />

der Wende energisch für den Fortbestand<br />

der Einrichtung, einschließlich der beiden<br />

<strong>Bucher</strong> Spezialkliniken (Regierungs-Krankenhaus<br />

und Krankenhaus des Ministeriums<br />

für Staatssicherheit) ein.<br />

»Er war ein Mann schneller Entschlüsse<br />

und Entscheidungen«, erzählt Monika<br />

Kaul. »Er überraschte mich mit der Frage,<br />

ob ich Teil VII des Klinikums (Regierungskrankenhaus)<br />

übernehmen würde. ›Zögerliche<br />

Frauen mag ich nicht‹, setzte er hinzu,<br />

als ich mir Bedenkzeit erbat. Da ich<br />

ebenfalls fixe und klare Entschlüsse liebe,<br />

war nach telefonischer Rücksprache mit<br />

meinem Mann wenige Stunden später der<br />

Kurs meiner weiteren beruflichen Zukunft<br />

entschieden.<br />

Neben meiner Arbeit in Buch war ich von<br />

1990 bis 1992 Vorsitzende der Bezirksverordnetenversammlung<br />

Berlin-Mitte. Die in<br />

der Umbruchphase immer wieder – und<br />

gelegentlich auch mit Selbstgerechtigkeit –<br />

gestellte Frage nach einer Mitarbeit bei der<br />

Staatssicherheit konnte ich ehrlichen Herzens<br />

mit ›Nein‹ beantworten. Trotzdem<br />

wurden die Anfragen und Anwürfe in unglaublich<br />

kränkender und insistierender<br />

Weise fortgesetzt. Sehr verletzt bot ich für<br />

den Fall, dass ich irgendwann irgendjemand<br />

einen Schaden zugefügt hätte,<br />

meinen Rausschmiss an. Dafür gab es<br />

dann wirklich keinen Anlass.<br />

Kampf um die Poliklinik<br />

Die politische Arbeit war mir sehr wichtig,<br />

ich habe sie gern getan und hätte sie ebenso<br />

gerne fortgesetzt, wenn sie mit meinen<br />

neuen, umfangreichen Aufgaben im Klinikum<br />

Buch zu vereinbaren gewesen wäre.<br />

Zu der Zeit war der Fortbestand der 14 <strong>Bucher</strong><br />

Polikliniken ernsthaft infrage gestellt.<br />

Wolter-Bestattungen<br />

(Ihr Pankower Familienbetrieb)<br />

Alt-Buch 38A Dietzgenstraße 92 Berliner Straße 23<br />

Buch<br />

☎ 9 49 30 57<br />

Niederschönhausen<br />

☎ 4 77 28 70<br />

Buchholz<br />

☎ 47 48 91 81<br />

Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Große Auswahl an Särgen<br />

aller Preisklassen in eigener Ausstellung<br />

Nachtruf ☎ 4 77 19 07<br />

Sie für die medizinische Versorgung<br />

der Berliner und<br />

Brandenburger Bevölkerung<br />

zu erhalten, war nach der<br />

Wende ein schwieriges, aber<br />

schließlich von Erfolg gekröntes<br />

Unternehmen – nach<br />

mehreren Trägerwechseln<br />

gehört das Medizinische Versorgungszentrum<br />

(MVZ) mit<br />

seinen 125 Mitarbeitern, darunter<br />

38 Ärzte, seit 2006 zum<br />

HELIOS Klinikum Berlin-<br />

Buch. Es ist übrigens das erste<br />

seiner Art in Deutschland.<br />

Mein letzter großer Einsatz<br />

als ›Baulöwin‹, war die Umgestaltung<br />

eines der vor über<br />

100 Jahren für psychisch Erkrankte<br />

konzipierten, heute<br />

denkmalgeschützten Häuser<br />

der ehemaligen Heil- und<br />

Pflegeanstalt Buch zu einer<br />

modernen Poliklinik. Die<br />

baulichen Maßnahmen kosteten,<br />

trotz der Erfahrungen<br />

mit der Umbauphase im ÖB<br />

VII, viel Zeit und Kraft.«<br />

Langjährige Chefin des MVZ<br />

Das schöne Haus, in dem Tradition und<br />

Moderne sich zu einer angenehmen Synthese<br />

fügen, liegt in unmittelbarer Nähe<br />

des HELIOS-Neubaus an der Schwanebecker<br />

Chaussee 50 und ist zu einer ungemein<br />

gefragten Einrichtung avanciert.<br />

Der große Zustrom neuer Patienten reißt<br />

nicht ab.<br />

»Wir würden ja gern jeden einzelnen versorgen,<br />

der zu uns kommen möchte, aber<br />

unsere Kapazität reicht einfach nicht aus.<br />

Nach § 311 des Einigungsvertrages sind wir<br />

an den Stand von 1990 gebunden (= 38 Ärzte).<br />

Uns bleibt nur die Möglichkeit, ›Arztsitze‹<br />

hinzu zu kaufen. Das ist nicht billig und<br />

auch begrenzt, aber im Moment für uns<br />

der einzige Weg, der großen Nachfrage annähernd<br />

zu entsprechen. Einige wenige<br />

Kollegen praktizieren bereits auf gekauften<br />

›Sitzen‹ im HELIOS-Neubau. Der Engpass<br />

ist besonders groß in den Fachbereichen<br />

Neurologie, Kinderheilkunde, Augenheilkunde<br />

und HNO. Hier musste leider eine<br />

vorübergehende Aufnahmesperre für neue<br />

Patienten ausgesprochen werden.<br />

2008 haben wir an einer Pilotstudie des EuropäischenQualitätsmanagement-Systems<br />

zur Zertifizierung von Einzelpraxen<br />

teilgenommen und bei den meisten Qualitätsindikatoren<br />

überdurchschnittlich gut<br />

abgeschnitten. Zukünftig werden wir mit<br />

daran arbeiten, das System so zu modifizieren,<br />

dass es auf komplette Medizinische<br />

Versorgungszentren (Polikliniken) übertragen<br />

werden kann. Es ist einfach wichtig<br />

zu sehen, wo man steht und nachzuschauen,<br />

was besser gemacht werden kann.<br />

Was ich mir wünsche? Weiterhin viel Nähe<br />

zu den Kindern, zu den Schwiegereltern,<br />

die jetzt leider ein ganzes Stück entfernt<br />

wohnen, natürlich zu den Enkelkindern<br />

und einmal drei Wochen Urlaub am Stück.«<br />

Rosemarie Pumb


Private Psychotherapeutische Praxis Panketal<br />

DipI.-Psychologe Norbert Gebert<br />

psychologischer Psychotherapeut<br />

Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie, Supervision, Coaching<br />

Praxisschwerpunkt: Burn-out-Prophylaxe und -Behandlung,<br />

psych. Begleitung bei schwerer körperlicher Erkrankung<br />

Kastanienallee 20, 16341 Panketal (nahe S-Bahnhof Röntgental)<br />

Terminvereinbarung unter (030) 944 41 14<br />

Gesundheit JANUAR 2009 11<br />

% leiden<br />

an Hörstörungen<br />

»Taube« Ohren<br />

sind schlimmer<br />

als abstehende 20<br />

Knapp eine Stunde nach dem zeitaufwändigen<br />

»Ohrenanlegen« sitzt die<br />

27-jährige Judith L., eine hübsche junge<br />

Frau aus Wriezen, strahlend auf der Bettkante,<br />

wartet darauf, dass sie abgeholt wird<br />

und ist, wie sie sagt, »überglücklich«. Seit<br />

Kindertagen litt sie unter ihren abstehenden<br />

Ohren. »Meine Eltern haben die Ohrenkorrektur<br />

immer schleifen lassen. Weil<br />

ich mich aber nicht an meine Ohren gewöhnen<br />

konnte und mit ihnen ziemlich<br />

unglücklich war, habe ich mir das Geld für<br />

die Operation zusammengespart.«<br />

Sie entschied sich für die neue »Fadenmethode«,<br />

wie sie von Prof. Dr. Marc Bloching<br />

am HELIOS Klinikum Berlin-Buch durchgeführt<br />

wird. Im Unterschied zu den traditionellen<br />

Verfahren, die einen mehrere<br />

Zentimeter langen Schnitt hinter der Ohrmuschel<br />

und eine operative Bearbeitung<br />

des Ohrknorpels unter Narkose erfordern,<br />

genügen bei der Fadenmethode einige<br />

kleine Einstiche und eine Naht unter der<br />

Haut, um das Ohr in eine optimale Form zu<br />

bringen. Bei dieser Art des Eingriffes entfällt<br />

das Narkoserisiko, die Infektionsgefahr<br />

ist geringer und die Heilungsphase<br />

schmerzärmer. Einmal »Ohrenanlegen«<br />

dauert mindestens zwei Stunden.<br />

Es kann dem Menschen Schrecklicheres<br />

geschehen, als mit ein paar nicht ganz geglückten<br />

Ohren auf die Welt zu kommen.<br />

Durch eine Krankheit (z. B. Krebs) oder<br />

nach einer schweren Verletzung kann er im<br />

wortwörtlichen Sinn sein Gesicht verlieren.<br />

Eine Lähmung der Gesichtsnerven<br />

beeinträchtigt das Aussehen ebenfalls erheblich.<br />

In Anbetracht derart schwerwiegender<br />

Erkrankungen und Schäden ist für<br />

Nichtbetroffene die um sich greifende<br />

Sucht, sich ohne jede medizinische<br />

Indikation für eine<br />

»Verschönerung« auf den OP-<br />

Tisch zu legen, kaum begreiflich.<br />

Auch wenn zahlreiche<br />

Untersuchungen belegen,<br />

dass schöne Menschen größere<br />

gesellschaftliche Vorteile<br />

und im Durchschnitt ein etwa<br />

10 Prozent höheres Einkommen<br />

haben, bleibt die Rivalität<br />

auf dem Schönheitsmarkt<br />

doch ein schwer nachvollziehbares<br />

Phänomen.<br />

Dysmorphophobie heißt das<br />

um sich greifende, moderne<br />

Leiden. Dahinter verbirgt sich<br />

eine Störung (hierzu gehören<br />

auch die Essstörungen), welcher<br />

meist eine pathologisch veränderte<br />

Wahrnehmung des eigenen Körpers zugrunde<br />

liegt. 700 000 Schönheitsoperationen<br />

werden, bei steigender Tendenz, jährlich<br />

in Deutschland durchgeführt. Ein<br />

Drittel davon bei 18- bis 30-Jährigen.<br />

Die Rekonstruktion eines Gesichtes, eines<br />

Gesichtsteils oder die operative Behandlung<br />

einer Gesichtsnervenlähmung erfordern<br />

großes chirurgisches Können, Geduld,<br />

eine hervorragende medizintechnische<br />

Ausstattung und ein gutes Maß an<br />

Sensibilität, um dem Betroffenen wieder<br />

sein vertrautes Aussehen zurückzugeben.<br />

Prof. Bloching und sein Team besitzen die<br />

Judith L., eine knappe<br />

Stunde nach erfolgreicher<br />

Operation.<br />

Neu eingerichtet: dieser Audio-Raum ist das Herzstück modernster Gehördiagnostik.<br />

nötigen Erfahrungen. Ein verlorenes<br />

Ohr, eine fehlende Nasenspitze<br />

werden keineswegs<br />

durch »Konfektionsware« ersetzt,<br />

sondern individuell als<br />

Sommer- und Winterausführung<br />

(unterschiedliche Farbgebung)<br />

modelliert. Ein implantierter<br />

Magnet macht ein<br />

problemloses Auswechseln<br />

der Epithesen möglich.<br />

In der Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

im HELIOS Klinikum Berlin-Buch<br />

werden nicht nur<br />

sehr komplizierte Operationen<br />

im/am Kopf- und Halsbereich<br />

ausgeführt, sondern im<br />

Rahmen interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit<br />

wird auch minimal<br />

invasiv im<br />

Schädelbasisbereich operiert.<br />

Marc Bloching ist Spezialist<br />

für Schädelbasis-Chirurgie<br />

(Zugang über die Nase, Entfernung<br />

gut- und bösartiger<br />

Tumore, Behandlung von Verletzungen<br />

u. m.). Vor einigen<br />

Jahren ließ sich Marc Bloching<br />

für einen später preisgekrönten<br />

Lehrfilm beim Operieren<br />

»auf die Finger schauen«.<br />

Zum »täglichen Brot« der<br />

HNO-Ärzte gehört die Verbesserung<br />

der Hörfähigkeit bei<br />

Kindern und Erwachsenen.<br />

Etwa 19 % der deutschen Bevölkerung<br />

über 14 Jahre leidet an Hörstörungen<br />

unterschiedlicher Ausprägung.<br />

»Die Warnungen vor Hörbeeinträchtigungen<br />

als Folge von Lärm sollten von den Jugendlichen<br />

ernster genommen werden«,<br />

mahnt Prof. Marc Bloching und erklärt den<br />

Zusammenhang zwischen anhaltenden<br />

Einwirkungen von Schallwellen von mehr<br />

als 85 bis 90 Dezibel auf das Innenohr und<br />

späterer Schwerhörigkeit: »Die winzigen<br />

Härchen im Innenohr, der Hörschnecke,<br />

sind für die Signalübertragung in das Gehirn<br />

zuständig. Durch stärkere Schallwellen<br />

werden sie sehr strapaziert, verbiegen<br />

sich oder brechen ab. Wiederholte oder<br />

dauernde Beschallung kann<br />

zu irreversiblen Hörschäden<br />

führen.«<br />

Die Versorgung mit herkömmlicherHörgerätetechnik<br />

erweist sich bei hochgradig<br />

Schwerhörigen und spät<br />

Ertaubten als besonders<br />

schwierig. Für sie und für<br />

Menschen, die nach dem<br />

Spracherwerb das Gehör verloren<br />

haben, kann das Cochlearimplantat<br />

zu einer wirksamen<br />

Hilfe werden, vorausgesetzt<br />

der Hörnerv ist soweit<br />

Prof. Dr.<br />

intakt, dass er die Schallwellen<br />

in elektrische Impulse<br />

umwandeln und an das Gehirn<br />

weiterleiten kann.<br />

»Sind diese Voraussetzungen<br />

gegeben und der Gesundheitszustand<br />

des Patienten erlaubt eine<br />

Vollnarkose, kann das Implantat ohne Altersbegrenzung<br />

eingesetzt und ein gutes<br />

Sprachverständnis erreicht werden. Wir<br />

haben schon einen 80-Jährigen versorgt.<br />

Zusätzlich zu dem Implantat muss ein<br />

Sprachprozessor außerhalb des Ohres getragen<br />

werden.<br />

Wir sind übrigens bisher die zweite Klinik<br />

in Deutschland, die über die operative<br />

Technik und Erfahrung verfügt, mit Hilfe<br />

eines in den Schädelknochen implantierten<br />

Magneten bestimmte, sehr moderne<br />

Hörgeräte unter der Haut zu verankern.<br />

Sehr wichtig sind im Vorfeld jeder Therapieentscheidung<br />

eine gründliche Diagnostik<br />

und eine umfassende Rehabilitation<br />

nach der Versorgung. Beides können wir<br />

unseren Patienten anbieten«, so Bloching.<br />

»Wir planen, in unserer Klinik ein Hörzentrum<br />

und eine spezielle Hörrehabilitation<br />

zu installieren. Der Anfang ist gemacht.<br />

Wichtig ist auch Frühaufklärung, um Hörschäden<br />

vorzubeugen. An der Uni-Klinik<br />

Halle haben wir im Rahmen des Sachkundeunterrichtes<br />

bereits in den 3. und 4.<br />

Klassen der Grundschulen Aufklärung zum<br />

Thema Lärmschutz betrieben (Walkman,<br />

MP3-Player). In dieser Beziehung wollen<br />

wir in Berlin noch einiges tun«, erklärt er.<br />

Rosemarie Pumb<br />

Marc Bloching, Chefarzt<br />

der HNO-Klinik<br />

im HELIOS Klinikum<br />

Berlin-Buch<br />

55 000 LEGO-Steine für Kinderklinik<br />

Prof. Dr. Lothar Schweigerer, Direktor der <strong>Bucher</strong> Klinik, und Marketing-Managerin Uta Zolldann von LEGOLAND (Foto l.).<br />

Drei Wochen sammelte das LEGO-<br />

LAND® Discovery Centre LEGO-Steine<br />

i für eine gute Sache. Dazu wurden alle Berliner<br />

gebeten, nicht mehr benötigte Steine, in<br />

der LEGO-Welt am Potsdamer Platz abzugeben.<br />

Zusätzlich spendete das Unternehmen<br />

30 000 bunte Steine. Insgesamt kamen 55<br />

000 zusammen. Das LEGO-Maskottchen<br />

übergab sie am 18. 12. an die kleinen Patienten<br />

der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

des HELIOS Klinikums Berlin-Buch.<br />

FOTOS: HELIOS/OBERLÄNDER (4), PUMB<br />

GESINDEHAUS-INFOS<br />

Nachbarschaftszentrum<br />

Albatros, Alt-Buch 51,<br />

13125 Berlin,<br />

Tel. 9 41 54 26, Fax -29<br />

PERSÖNLICHE BERATUNG<br />

Helma Keding: Di 15–18, Fr 10–13 Uhr;<br />

Annedore Dreger: Do 10–13 Uhr.<br />

BfA-Rentenberatung – Anm.: Tel. 96 20<br />

73 41 (ab 19 Uhr) oder 0170/8 11 93 55.<br />

Suchtberatung Stab e.V.–Mi,16–18 Uhr<br />

KURSE • VERANSTALTUNGEN<br />

■ Rehasport (mit ärztlicher<br />

Verordnung) – Do, 12–13 Uhr<br />

■ Lach-Yoga –1. und 3. Mi,<br />

17.30–18.30Uhr<br />

■ PEKiP für Kleinstkinder –<br />

Mo und Mi, 10–13 Uhr<br />

■ NEU! Seh-Lernen – Fr 15–16.30 Uhr<br />

(ab Februar)<br />

■ Seh-Lernen-Schnupperstunde –<br />

Einladung zum Gratis-Schnuppern:<br />

mit Augenoptikermeisterin Sabine<br />

Mühlnickel – am 23. 1., 12–13.30 Uhr!<br />

■ Neujahrsempfang – Dienstag, 13. 1.,<br />

14.30–16.30 Uhr, Voranmeldung unter<br />

Tel. 9 41 54 26<br />

SELBSTHILFEGRUPPEN<br />

■ Alkoholkranke und Angehörige –<br />

Mo und Do 18.30 Uhr<br />

■ Alzheimer und Angehörige –<br />

3. Mi, 16 Uhr<br />

■ Ängste/Depressionen – Di, 17 Uhr,<br />

Gruppe befindet sich im Aufbau<br />

■ Neuer Single-Treff »Aktiv 50 Plus« –<br />

1./3. Fr, 19 Uhr<br />

FRAUEN-TERMINE<br />

Frauenberatung »BerTa«,<br />

Albatros e.V., Karower<br />

Straße 6, Tel. 94 11 41 56<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di 10–18 Uhr, Mi 14–16<br />

Uhr, Do 14–18 Uhr u. n.V.<br />

■ 5./19. 1., 16–18 Uhr: Rechtsberatung<br />

mit Anwältin Goldstone zu Familien-,<br />

Erb-, Arbeits- u. Zivilrechtsfragen,<br />

(Anm. Tel. 94 11 41 56).<br />

■ 5. 1., 16 Uhr: Rentenberatung mit<br />

Sabine Michael, Tel. (033397) 7 23 66.<br />

■ Beratung zu Berufsfragen<br />

Berufl. Neuorientierung für Frauen;<br />

Berufliche Neuorientierung für Migrantinnen;<br />

Beratung zu Leistungen<br />

nach SGB II und III<br />

Seniorentreff Buch – im<br />

Paritätischen Seniorenwohnen,<br />

Alt-Buch 48.<br />

Kontakt: Albatros e. V.,<br />

Berlin-Karow, Busonistr.<br />

136, Fabian Vogel, Tel. 94 38 00 97.<br />

■ 6. 1., 14 Uhr: Prosit Neujahr!<br />

Die Mitwirkenden des Seniorentreffs<br />

wünschen das Beste für’s neue Jahr!<br />

■ 8. 1., 14–17 Uhr: Seniorentanz in<br />

Buch – Neujahrsball –für alle Senioren<br />

■ Soziale Beratung Trennung /Scheidung,<br />

Umgang mit Verlust und Tod u.a.<br />

Die Beratungen sind kostenlos.<br />

■ 6. 1.,10–12 Uhr: Frauenfrühstück<br />

■ 20. 1.,15–17 Uhr: Frauencafé<br />

■ 14./28. 1., 10–12 Uhr: Chorproben<br />

des Seniorinnenchores – im MDC.C.<br />

■ 14. 1., 8.30 Uhr: Kammerchorprobe<br />

»Liederfreunde« – im MDC.C.<br />

■ 29. 1., 15 Uhr: Neujahrssingen des<br />

Seniorinnenchores – im Seniorenwohnen<br />

am Schlosspark, Alt-Buch 48<br />

■ 21. 1., 19 Uhr: offenes Neujahrstreffen<br />

des Vereins <strong>Bucher</strong> Frauen!<br />

■ Kinderbetreuungsprojekt »<strong>Bucher</strong><br />

Zwerge« – Sprechzeiten: Di, 10–12 Uhr.<br />

SENIORENTREFF BUCH<br />

mit Sekt und knalliger Musik! Es spielt<br />

live auf: Josef »Jo« Morris<br />

(5,- Euro inkl. Kaffeegedeck)<br />

■ 13. 1., 14 Uhr: Gedächtnistraining<br />

■ 20. 1., 14 Uhr: Bilder aus aller Welt<br />

Reise mit Dias von Herrn Gottschalk –<br />

»Bornholm – Capri der Nordsee« (2,-)<br />

■ 27. 1., 14.30 Uhr: Wiederhören<br />

macht Freude – Musikalisches und<br />

Historisches mit Hagen Fischer (1,50)<br />

■ Di 16–18 Uhr: Gesellschaftsspiele<br />

TURM-NACHRICHTEN<br />

Stadtteilzentrum Karow,<br />

Busonistraße 136,<br />

Tel. 94 38 00 97/98, E-Mail:<br />

derturm@albatrosev.de<br />

Sprechstunden: Di 14–18, Mi<br />

9–13, Do 14–18 u. Fr 9–14Uhr<br />

GESUNDHEIT/BEWEGUNG<br />

■ Sitztanz mit Gisela Welk – Mo und Di<br />

14.30 Uhr;<br />

■ Hatha-Yoga – Do 18 Uhr u. 20 Uhr;<br />

■ Seniorentanz – Mo 9 Uhr und 10.30<br />

Uhr, Infos unter Tel. 9 43 56 98;<br />

Di – Roundtänze für Anfänger, ab 17.30<br />

Uhr, im K »14«, Achillesstr. 14<br />

■ Seniorengymnastik – Do 9.30– 10.30<br />

Uhr mit Frau Schubert; Do 11–12 Uhr<br />

mit Frau Stange und 12.30–13.30 Uhr<br />

mit Frau Kortschlag;<br />

FREIZEIT/BILDUNG<br />

■ Englisch – Di, 13. 1., 19 Uhr erstes<br />

Treffen des Kurses;<br />

■ Englisch Konversation – 23. 1.,<br />

19 Uhr: lets talk about »Billy Elliot«;<br />

■ Französisch – Mi 19 Uhr<br />

■ Russisch für Kinder – Mo, ab 15–16<br />

Uhr, mit Frau Scheffner;<br />

■ Deutsch für Migranten – Mo 10–12<br />

Uhr mit Frau Hoffmann;<br />

■ Philateliegruppe – 3. 1., 18 Uhr;<br />

■ Schach sr. – mittwochs 16.30 Uhr;<br />

■ Stricken & Handarbeit– mittwochs<br />

Projekt »Ehrenamt am<br />

Rand«, Freiwilligenagentur<br />

für Blankenburg<br />

/ Karow / Buch,<br />

Albatros e. V.,<br />

Kontakt: »Stadtteilzentrum im Turm«,<br />

Busonistraße 136, Frank Richter,<br />

Tel. 94 38 00 98, Fax -99,<br />

fwa.pankow@albatrosev.de<br />

Sprechzeiten: »Turm« = Mi 16–18 Uhr,<br />

Gesindehaus Buch = Mo 10–12 Uhr<br />

ab 10 Uhr mit Fachanleitung;<br />

■ Spielen am Freitag – freitags, 10 Uhr<br />

Rummikub, Rommé u. a.;<br />

■ Cafénachmittag – mittwochs ab<br />

14.30 Uhr mit der Volkssolidarität;<br />

■ Serviettentechnik – 9. 1.,14–16 Uhr<br />

im »Turm«, nur mit Anmeldung!<br />

■ PC-Kurse – 6. 1. und 8. 1., 16–18 Uhr<br />

im »K 14«, nur mit Anmeldung;<br />

■ PC-Kurs für Frauen – Di 14–16 Uhr<br />

im »K 14«, nur mit Anmeldung;<br />

■ PC-Kurse spezial – Termin erfragen!<br />

■ Ausstellung – »Mein Herz für Tiere«,<br />

Projekt »Kunst u. Medizin« für Kinder<br />

– Prävention auf neuen Wegen.<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

■ Kiezrunde – Di, 10–12 Uhr:<br />

6. 1. Neujahrs-Kiezrunde; 13. 1. Jahresplanung<br />

2008; 20. 1. Gedächtnistraining;<br />

27. 1. Vortrag mit<br />

Heilpraktikerin Carola Pietrusky:<br />

»Wider die Vergesslichkeit«.<br />

■ Englisch-Fans gesucht – Der Konversationskurs<br />

findet jeden 1. Mittwoch<br />

um 19 Uhr statt. Am 7. 1. wird<br />

über den Film »Billy Elliot« gesprochen,<br />

der im Original zu sehen ist. Alle<br />

an einem Englischkurs Interessierten<br />

treffen sich am 13. 1. um 19 Uhr. Kursleiterin<br />

Frau Brudtkuhl bespricht den<br />

Jahres-Plan. Weitere Infos im »Turm«.<br />

FREIWILLIGENAGENTUR<br />

Zuverdienstwerkstatt<br />

Pankow-Buch, Albatros<br />

e. V., Alt-Buch 51,<br />

Tel. 94 11 41 36, E-Mail:<br />

zv.pankow@albatrosev.de,<br />

Sprechzeiten nach telefonischer<br />

Vereinbarung;<br />

WIR BIETEN AN:<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten für<br />

Menschen mit psychischen Beein-<br />

»Stöbereck« Blankenburg =<br />

Bahnhofstr. 32: Mi 13–15 Uhr;<br />

GESUCHT WERDEN FREIWILLIGE:<br />

■ eine liebevolle »Leih-Oma« für eine<br />

nette Karower Familie<br />

■ für die Betreuung wöchentlicher<br />

Gruppentreffen von an Demenz<br />

erkrankten Menschen<br />

■ für die Leitung eines Senioren-<br />

Computerkurses in Blankenburg<br />

ZUVERDIENST<br />

trächtigungen sowie Suchterkrankungen<br />

im Rahmen von Tätigkeiten im<br />

niederschwelligen Umfang bis hin zu<br />

anspruchsvollen Tätigkeiten in den<br />

Bereichen:<br />

■ Garten- und Landschaftsbereich<br />

■ <strong>Bote</strong>ntätigkeiten<br />

■ Renovierungsarbeiten<br />

■ Second-hand-Bereich<br />

Außerdem bieten wir Beratungen für<br />

Beschäftigungssuchende an.


Sport im Ort JANUAR 2009 13<br />

Rennbahn-Fragment<br />

Im Frühjahr soll BMX-Race-Bahn<br />

in Buch nach monatelangem<br />

Stillstand vollendet werden<br />

hatte alles holterdipolter.<br />

A ngefangen<br />

Carsten Kraft, Abteilungsleiter BMX<br />

im TSV Wittenau, erhielt Mitte Mai 2008 die<br />

Information, dass der rbb mit seiner »96<br />

Stunden«-Aktion dabei unterstützen wolle,<br />

eine BMX-Race-Bahn in Buch zu bauen.<br />

Das Projekt wurde kurzfristig ins Senderprogramm<br />

aufgenommen. So blieben nur<br />

knapp zwei Wochen Zeit, um Vorbereitungen<br />

zu treffen, Helfer und Sponsoren zu<br />

finden. Zu wenig. »Hätten wir die Sache<br />

besser vorbereiten können, wäre die Bahn<br />

in der einen Woche gebaut worden. So haben<br />

wir nur ein Stück geschafft«, erinnert<br />

sich Carsten Kraft. In der Woche vom 26.<br />

bis 30. Mai 2008 wurde dennoch einiges<br />

bewegt. Fernsehen und Radio Fritz berichteten<br />

live von der Hilfsaktion, regionale<br />

Unternehmen, THW und Feuerwehr unterstützten,<br />

freiwillige Helfer waren vor<br />

Ort. Der »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>« informierte in seiner<br />

Juli-Ausgabe über das Projekt. Das Gelände<br />

hinter der Marianne-Buggenhagen-<br />

Körperbehindertenschule an der Ernst-<br />

Busch-Straße zeigte zumindest erste Umrisse<br />

einer künftigen BMX-Rennstrecke.<br />

Still ruht die Rennstrecke<br />

Die anfängliche Begeisterung war groß.<br />

»Unsere BMX-Sportler wollen … die Bahn<br />

bis zum Herbst in einen wettkampftauglichen<br />

Zustand versetzen, der auch den<br />

Ansprüchen unserer Bundesliga genügt«,<br />

hatte Carsten Kraft im »BB« erklärt. Daraus<br />

ist nichts geworden. Das Jahr ist zu Ende<br />

gegangen und auf der Bahn hat sich nichts<br />

getan. Unvollendet liegen die Hügel. Hundebesitzer<br />

führen ihre Vierbeiner aus. Nur<br />

auf der benachbarten Fläche – eine BMX-<br />

Fun-Strecke, die vom Verein »Los Amigos«<br />

»bespielt« wird – gibt es Leben. Die »Amigos«<br />

nennen das Gelände »AirVolksPark«.<br />

Ihr Vereinsvorsitzender Lars Falkenberg<br />

glaubt noch immer, gemeinsam mit den<br />

Wittenauern zu einem großen Bikerzentrum<br />

für Berlin und Brandenburg werden<br />

zu können. Die Amigos haben kräftig vorgelegt.<br />

»Der Zuwachs an Besuchern, Nutzern<br />

und Mitgliedern im vergangenen Jahr<br />

bestätigt unseren Kurs. Mit einem Radlader<br />

und viel Muskelkraft haben wir an mehreren<br />

Wochenenden ordentlich Erde bewegt<br />

und zu zahlreichen neuen Absprüngen<br />

und Landungen zusammengeschoben.<br />

Zusätzliche Unterstützung bekommen wir<br />

durch MAE-Kräfte oder Praktikanten, die<br />

wir bei uns im Verein beschäftigen. Die<br />

KinderCross Bahn findet sehr viel Anklang.<br />

Pläne zu einer Erweiterung gibt es schon.«<br />

Dank eines weiteren Sponsors könne auch<br />

der Helmverleih ausgeweitet und Schützer<br />

angeboten werden. Im Bikeverleih wird es<br />

neben BMX-Rädern auch Mountainbikes<br />

geben (Infos: Tel. 39 03 15 86).<br />

Auch die Amigos sind enttäuscht über die<br />

halbfertige BMX-Rennstrecke ihrer Nachbarn.<br />

Doch es gibt gute Gründe, warum die<br />

Bahn noch immer nicht fertig ist. Carsten<br />

Kraft berichtet von Versprechungen, die<br />

nicht eingehalten wurden. »Firmen, die<br />

uns Grabenbagger, Radlader oder Sand zur<br />

Verfügung stellen wollten, sind wieder zurückgetreten<br />

wegen der fehlenden Zufahrtsmöglichkeit<br />

aufs Gelände, die uns<br />

das Bezirksamt versprochen hatte. Auch<br />

die Belieferung mit Holz vom Forstamt<br />

Pankow verzögerte sich. Inzwischen haben<br />

wir einiges an Baumaterial beim Bezirksamt<br />

zwischengelagert«, erzählt Kraft. Seit<br />

Wochen steht das Gelände unter Wasser,<br />

an Bautätigkeit ist nicht zu denken »Ein<br />

paar Gräben haben wir gezogen, damit das<br />

Wasser abläuft. Künftig soll eine Drainage<br />

eingebaut werden.« Ein gravierender<br />

Grund für die Stagnation liegt aber vor allem<br />

darin, dass die Mitglieder aus Reinickendorf<br />

abgesprungen sind, seit sich der<br />

Verein nach Buch orientiert. Ȇbrig geblieben<br />

ist nur ein Mitstreiter und ich. Wir machen<br />

alles ehrenamtlich, haben eine Menge<br />

Arbeit und obendrein Ärger mit<br />

Anwohnern. Zwar unterstützt uns unser<br />

Verein, aber wir müssen langfristig planen«,<br />

so der Abteilungsleiter.<br />

Im Frühjahr soll es mit Unterstützung des<br />

Bezirksamts endlich losgehen. Eine Um-<br />

zäunung wird errichtet, der Starthügel mit<br />

Startgatter gebaut, der Oberbelag aufgebracht.<br />

»Wir haben unzählige Briefe an Firmen<br />

rausgeschickt und um weitere Unterstützung<br />

mit Erde, Recyclingmaterial,<br />

Betonbahnschwellen, Seecontainern, Radladern,<br />

Walzen u. a. gebeten.«<br />

Training ab Ostern<br />

Die beiden BMX-Fans ernten nicht immer<br />

Wohlwollen vor Ort. »Anwohner, die hier<br />

weiter ihre Hunde ausführen wollen, beschweren<br />

sich. Eine Anzeige wurde erstattet,<br />

angeblich weil das abgekippte Erdreich<br />

voll Müll war. Für den gesamten Boden haben<br />

wir aber ein Unbedenklichkeitszertifikat.<br />

Das Meckern von Leuten, die sich<br />

noch nie für irgendetwas engagiert haben,<br />

das geht mir gegen den Strich«, erregt sich<br />

Carsten Kraft. »Da könnte man fast die Lust<br />

verlieren, hier ehrenamtlich und nach der<br />

Arbeit etwas aufzubauen, das vor allem<br />

Kinder und Jugendlichen eine schöne<br />

Freizeitbetätigung ermöglicht.« Doch Carsten<br />

Kraft und sein Kollege geben nicht auf.<br />

Ab Ostern wollen sie Taining für Kinder<br />

und Jugendliche anbieten.<br />

Wer nicht nur meckern will, kann gern mit<br />

anpacken auf der BMX-Strecke. Die Wittenauer<br />

können Hilfe gut gebrauchen (Tel.<br />

0177/3 25 18 81). Für Carsten Kraft steht<br />

fest: »Der Endlauf der Nordkap-Serie im<br />

BMX-Race im Herbst 2009 wird bei uns in<br />

Buch stattfinden!« Kristiane Spitz<br />

Sanfter Kampf gegen die Pfunde<br />

Blankenburger Chaussee 86 (gegenüber LidL-Markt)<br />

13125 Berlin • Telefon (0 30) 9 41 22 20<br />

Busverbindung: Linien 150, 158 • Parkplätze direkt vor der Tür<br />

Seit dem 21. November 2008 auf zwei Etagen …<br />

Trauriger Anblick: rbb-Fernsehen hatte Anstoß für neue BMX-Strecke in Buch gegeben.<br />

… und in entspannter Atmosphäre:<br />

■ Profi-Fitnessgeräte<br />

■ Cardiogeräte<br />

■ Sauna für die ganze Familie<br />

■ Solarium ■ Kursraum<br />

Kostenloses Probetraining, keine Aufnahmegebühren<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 9–22, Sa/So 9–18 Uhr<br />

Wieder einmal haben die zurückliegenden<br />

Festtage ihre unübersehbaren<br />

Spuren hinterlassen, vor allem im<br />

Hüftbereich. Die Weste spannt, die Rockweite<br />

ist auch längst ausgereizt. Bleibt<br />

wirklich nur die Änderungsschneiderei?<br />

Natürlich nicht! Sie können heute ja unter<br />

Tausenden »Schlankheitskuren« wählen.<br />

Gäbe es durch diese eine garantierte Gewichtsreduktion,<br />

wären die Deutschen<br />

wohl nicht die dicksten Europäer! Einseitiger<br />

Kraftsport bis zur totalen Erschöpfung<br />

kann auch mehr schaden als nutzen.<br />

Der im Fitness Center Karow angebotene<br />

Bodyshape-Kurs (body shape = Körperform),<br />

könnte dagegen eine gute Möglichkeit<br />

sein, unter fachlicher Anleitung den<br />

sanften Kampf gegen überflüssige Pfunde<br />

aufzunehmen und zu gewinnen.<br />

Wer also zu seiner Idealfigur zurückkehren<br />

möchte, sollte sich von den Kursleitern in<br />

einem persönlichen Gespräch beraten<br />

lassen und – diese Kurse sind keineswegs<br />

nur für junge Leute geeignet. S. Endruweit<br />

FOTOS: ENDRUWEIT, FITNESSCENTER, SV BUCH, MÜLLER<br />

AUS DEN VEREINEN<br />

SV Berlin-Buch<br />

■ KRAFTSPORT Die Kraftsportler des SV<br />

Berlin-Buch erzielten bei den Weltmeisterschaften<br />

2008 hervorragende Ergebnisse:<br />

Bei der vom WUAPV veranstalteten Weltmeisterschaft<br />

in Lauchhammer errangen<br />

<strong>Bucher</strong> Athleten zwei Weltmeistertitel und<br />

einen 3. Platz. Andreas Richter wurde in der<br />

Altersklasse M 50–54 Weltmeister im Bankdrücken<br />

mit einer Leistung von 235 kg. Damit<br />

stellte er gleichzeitig einen neuen Weltrekord<br />

in seiner Altersklasse auf. Den<br />

zweiten Weltmeistertitel erkämpfte sich<br />

Bernard Gromadecki mit 82 kg in der Altersklasse<br />

M 70–74. Peter Ihlenfeld schaffte<br />

es auf den 3. Platz mit einer Leistung von<br />

195 kg in der Altersklasse M 45–49. Den<br />

zweiten Weltmeistertitel in diesem Jahr holte<br />

sich Andreas Richter bei der Weltmeisterschaft<br />

des GPC in Leamington Großbritannien.<br />

Mit einer Leistung von 240 kg war ihm<br />

der 1. Platz im Bankdrücken sicher.<br />

Kontakte zu den Kraftsportlern<br />

unter Tel. 0171/5 17 38 89.<br />

Bernard Gromadecki, Andreas Richter und<br />

Peter Ihlenfeld (v. l.) freuen sich über ihre<br />

erfolgreiche WM-Teilnahme.<br />

■ VOLLEYBALL Mit viel Kampfgeist hat<br />

sich die weibliche U 16-Mannschaft des SV<br />

Berlin-Buch zur Berliner Meisterschaft Ende<br />

Januar 2009 qualifiziert! Leicht war es<br />

wirklich nicht, denn seit dieser Saison geht<br />

der Weg zur Meisterschaft über zwei Qualifikationsturniere.<br />

Als Mannschaft mit dem<br />

schwierigsten Weg belegten die <strong>Bucher</strong>innen<br />

in der Vorrunde Platz zwei und gewannen<br />

anschließend im alles entscheidenden<br />

Spiel gegen den Drittplatzierten (BVV I) der<br />

starken A-Gruppe. »Die Teilnahme an der<br />

Berliner Meisterschaft ist eine tolle Leistung<br />

unserer Mädchen«, freute sich Trainerin Elisa<br />

Eichholz. Beim SV Berlin-Buch spielen<br />

Mädchen aus Karow, Buch und Panketal.<br />

Kontakte zu den Volleyballerinnen<br />

unter Tel. 0179/1 08 92 62, René Romanik.<br />

■ LEICHTATHLETIK Mit drei ersten<br />

(Adrienne Reddersen, Christopher Heidecke,<br />

Christoph Müller) und zwei zweiten<br />

Plätzen (Lydia Ziegler, Florian Molkenthin)<br />

kehrten die <strong>Bucher</strong> Leichtathleten von der<br />

Crosslaufveranstaltung des Weißenseer<br />

Sportvereins »Rot-Weiß«, ausgetragen im<br />

Stadiongelände Buschallee, zurück.<br />

■ Rund 20 Wettkampftermine in Berlin und<br />

Brandenburg haben die Leichtathleten des<br />

SV Berlin-Buch für 2009 in die engere Auswahl<br />

gezogen. Dazu gehören auch Starts bei<br />

Traditionsveranstaltungen in den Nachbarorten,<br />

wie dem Zepernicklauf am 21. Juni<br />

im Ortsteil Hobrechtsfelde und dem Gesundheitslauf<br />

am 26. September in Karow.<br />

Kontakte zu den Leichtathleten unter<br />

Tel. 0172/3 97 37 58 o. 0172/3 25 06 78.<br />

■ BASKETBALL Unter dem Motto »Just 4<br />

Fun« treffen sich die Basketballinteressierten<br />

des SV Berlin-Buch mittwochs (18–21<br />

Uhr) und freitags (16.30–21.30 Uhr) in der<br />

Turnhalle der »Marianne-Buggenhagen«-<br />

Schule« Es ist eine bunte Truppe aus Anfängern<br />

und Erfahrenen, Kleinen und Großen,<br />

die alle viel Spaß am Basketballspiel haben.<br />

Interessierte im Alter »von 9 bis 99« können<br />

jederzeit hinzustoßen! J. Malz<br />

Kontakte zu den Basketballern<br />

unter Tel. 0172/8 79 58 79, Herr Domes.<br />

SG Schwanebeck 98 e.V.<br />

■ CHEERDANCE Am 13. und 14. 12. erlebten<br />

25 Mädels und Jungs der Blue White<br />

Swans ein aufregendes und anstrengendes<br />

Wochenende. Zu einem Stunt-Workshop<br />

reiste der amtierende Deutsche Meister im<br />

Senior Coed-Groupstunt, Tino Wollmann,<br />

vom Team DMC der Lunatics Cheerleader<br />

aus Dresden an. Es wurde intensiv an Hebungen<br />

(Stunts), Sprüngen (Jumps) und<br />

Akrobatik (Tumbling) gearbeitet. Immer<br />

wieder ging es für die sogenannten »Flyer«<br />

in luftige Höh’. Die zittrigen Knie wichen<br />

mehr und mehr einer selbstbewussten Haltung.<br />

Auch beim Tumbling (turnerische Bodenelemente)<br />

zeigten sich ungeahnte Talente.<br />

Die Scheu vor neuen Elementen und<br />

größeren Höhen wich, je mehr die richtige<br />

Technik ihre Wirkung entfaltete.<br />

★<br />

Die Cheerdancer konnten erstmals die »100«<br />

knacken. Im November wurde die 8-jährige<br />

Anna-Christin Schaale als 100. Mitglied von<br />

Abt.-Leiterin Manuela Müller begrüßt.<br />

Manuela Müller; Tel. 01 76/83 08 52 38<br />

1.Squashverein Pankow<br />

■ KAMPFSPORT Die Abt. Kampfsport des<br />

1. Squashvereins Pankow e. V. nahm mit<br />

Trainer Mike Blanek am 6. 12. 2008 sehr<br />

erfolgreich an der internationalen Meisterschaft<br />

in Polen teil. Dort erreichte das<br />

Karower Wettkampfteam einen 1. und einen<br />

2. Platz, zwei 3. und einen 5. Platz.<br />

■ In den Winterferien vom 2. 2. bis 6. 2. gibt<br />

es kostenloses Karatetraining täglich von<br />

11–12 Uhr für Kinder und Jugendliche ab 6<br />

Jahre in den Räumen der Fitness-Galerie<br />

Karow. Bitte voranmelden! I. G.<br />

Kontakt: Mike Blanek, Tel. 9 41 31 49<br />

SV Karow 96<br />

■ FUSSBALL Wer den Fußballern der<br />

1. F-Jugend (Foto) des SV Karow 96 vor Saisonbeginn<br />

gesagt hätte, dass sie den 1. FC<br />

Union in spielerischer und kämpferischer<br />

Hinsicht beherrschen würden, dem hätten<br />

sie erstmal gesagt, er solle seine Hausarbeiten<br />

machen. Es ist schon beeindruckend,<br />

wie sich die Kinder in den letzten fünf, sechs<br />

Wochen durch ihre Trainingsarbeit entwickelt<br />

haben. Sie setzen ihr Erlerntes von Anfang<br />

an um. Im Großen und Ganzen erbringen<br />

sie eine geschlossene Mannschaftsleistung,<br />

wobei Tobi und Luca oftmals herausragten.<br />

Es macht Spaß, die Entwicklung<br />

von Julia und Frederic zu sehen. Aber auch<br />

Nicki und Dennis, die immer mehr durch<br />

erhöhtes Selbstbewusstsein strotzen, zeigen<br />

ein sehr gutes Spiel. Nicht zu vergessen sind<br />

auch Andre, den man auf fast jeder Position<br />

gut einsetzen kann, sowie Felix, der einen<br />

tollen Part als Verteidiger spielt. Zu guter<br />

Letzt ist es schön zu sehen, wenn Tom konzentriert<br />

seine Aufgaben erfüllt, was für Potenzial<br />

in ihm steckt. Der Aufwärtstrend<br />

geht weiter!<br />

Ergebnisse:<br />

11. 10. 1. FC Union–SV Karow 96 1:4<br />

6. 12. 3. Platz beim Nikolausturnier<br />

des SV Karow<br />

13. 12. SV Karow–FC Nord Ost Berlin 16:0<br />

13. 12. 1. Platz beim Weihnachtsturnier<br />

des SV Buchholz<br />

Der Verein sucht für seinen Kader noch<br />

Spieler. Einfach zu den Trainingszeiten zum<br />

Probetraining kommen und bei Alexandra<br />

oder Andreas melden! H. Fritz<br />

DieTrainingszeiten im Internet unter: www.<br />

svkarow2000er.de , aktuelle Videos der Saison<br />

unter: www.youtube.de/svkarow2000er<br />

SG Einheit Zepernick<br />

■ FUSSBALL-ERGEBNISSE<br />

29. 11. Einheit Zepernick–RW Schönow 2:2<br />

Gerechtes Unentschieden beim Nachbarschaftsduell,<br />

wobei Schönow in Unterzahl<br />

durch den Ex-Zepernicker Wieduwilt erst in<br />

der 90. Minute ausgleicht. Tore: Burkert<br />

6. 12. FSV Bernau II–Einheit Zepernick 0:1<br />

Verteiltes Spiel zweier gleichstarker Mannschaften.<br />

Dickenhausen entscheidet mit<br />

tollem Solo und einem herrlichem Treffer<br />

das Spiel. Tor: Dickenhausen<br />

Rückrundenstart: 16. Februar 2009, 14 Uhr<br />

FSV Basdorf–Einheit Zepernick<br />

■ HALLENTURNIERE Einheit Zepernick<br />

veranstaltet auch in dieser Winterpause<br />

wieder eine Serie von interessanten und gut<br />

besetzten traditionellen Hallenturnieren für<br />

Fußballmannschaften in allen Altersklassen<br />

in der großen Zepernicker Panketalhalle.<br />

Weitere Turniertermine in Zepernick:<br />

10. 1. 10 00 Bufalo-Cup für D-Junioren<br />

31. 1. 10 00 Schlosserei-Müller-Cup C-Jun.<br />

31. 1., 14 00 Side-by-Side-Cup für A-Junioren<br />

Die Fußballer der SG Einheit Zepernick<br />

wünschen allen einen guten Rutsch und ein<br />

glückliches neues Jahr 2009. K. Horn


14 JANUAR 2009<br />

Ratgeber<br />

Raumriesen<br />

Die Werbung brachte es für die beiden Peugeot-Neulinge<br />

auf den Punkt: Da stehen etliche<br />

Miniaturleute und bestaunen die<br />

überdimensionalen Giganten auf vier Rädern.<br />

Alles erinnert an Bilder aus Gullivers<br />

Reisen von Jonathan Swift. Ein Hingucker.<br />

Aber die Wahrheit? Ich fuhr beide Modelle –<br />

und war danach nahezu ebenso fasziniert<br />

wie die Menschen auf dem Werbeplakat.<br />

Der kompakte Peugeot 308 SW Sport HDi<br />

110 (Grundpreis: 23 800 Euro) rückt mit seiner<br />

Gesamtheit schon verdächtig in die Nähe<br />

des Mittelklassemodells 407. Vor allem in<br />

puncto Ausstattung steht der Kleine um<br />

nichts nach. Im Gegenteil. Denn der 4,50 m<br />

lange Kombi verfügt sogar bereits über serienmäßiges<br />

Tagfahrlicht. So wird der Griff<br />

zum Lichtschalter völlig überflüssig. Denn<br />

durch die Lichtsensoren schaltet sich die<br />

notwendige Komplettbeleuchtung automatisch<br />

zu oder ab – je nach Umgebungshelligkeit.<br />

Auch Park- und Regensensoren sorgen<br />

für komfortables Fahren. Richtig beeindruckend<br />

ist der üppige Laderaum hinter den<br />

drei individuell einstellbaren Rücksitzen.<br />

Sie bieten zwar den Fondmitfahrern optimalen<br />

Komfort, lassen sich aber im Bedarfsfall<br />

leider nicht so unproblematisch zur Ladefläche<br />

umfunktionieren wie beim 207 SW.<br />

Das spezielle Einzelsitzkonzept beim 308<br />

SW verhindert diese praktische Umrüstung.<br />

Vermutlich ist das Vergrößern des ohnehin<br />

720 l umfassenden Heckladevolumens<br />

kaum nötig, dachten sich die Konstrukteure,<br />

denn im Dachbereich fehlen hinter den<br />

Vordersitzen die Verankerungspunkte für<br />

das notwendige Trennnetz. Ohne dieses Sicherheitsrequisit<br />

können die real verfügbaren<br />

1736 Volumenliter sowieso nicht geladen<br />

werden. Schade eigentlich. Doch auch<br />

im Normalbetrieb ist das Fassungsvermögen<br />

hinter der Heckklappe durchaus großzügig.<br />

Viele Ablagemöglichkeiten bietet<br />

auch der sonstige Innenraum unter dem<br />

großen Panoramadach. Die Hinterbänkler<br />

haben viel Beinfreiheit und die klappbaren<br />

Plastiktischchen an den vorderen Sitzlehnen<br />

lassen sich optimal für verschiedenste<br />

AUTO & VERKEHR<br />

HERBERT SCHADEWALD<br />

Verkehrsjournalist<br />

Dinge nutzen. Bewegt wurde dieser 308 SW<br />

durch den 1,6er Euro-4-Diesel mit 80 kW<br />

(109 PS). Das manuelle 6-Ganggetriebe<br />

macht den kraftvollen Selbstzünder besonders<br />

sparsam. Durchschnittlich verbrauchte<br />

er nicht einmal 6 l/100 km. So war<br />

nur nach jeweils knapp 1 000 km ein Tankstopp<br />

fällig. Allerdings ist der 6. Gang in der<br />

Stadt kaum nutzbar. Aber auch im 5. bleibt<br />

der Kompaktlöwe innerstädtisch flexibel<br />

und genügsam.<br />

Genau die gleiche Motorisierung hat auch<br />

der Peugeot Partner Tepee Tendance HDi<br />

110 (Grundpreis: 20 050 Euro). Allerdings<br />

habe ich da den 6. Gang vermisst. Der französische<br />

Raumriese muss sich mit nur fünf<br />

Schaltvorgängen begnügen. Trotzdem<br />

Peugeot 308 SW Sport HDi 110<br />

Peugeot Partner<br />

Tepee Tendance HDi 110<br />

bleibt der anzugsfreudige Diesel mit durchschnittlich<br />

gut 6 l/100 km recht sparsam.<br />

Wer den bisherigen Partner kennt, wird vom<br />

neuen Partner Tepee absolut überrascht<br />

sein – nicht nur von der bullig-dynamischen<br />

Außenform. Es ist nicht mehr eine<br />

Lieferwagenvariante mit zusätzlicher Mitfahrgelegenheit,<br />

sondern ein innovativer<br />

und multifunktionaler Mini-Van. Mit seinen<br />

4,38 m ist er auch erheblich länger als sein<br />

Vorgänger, sodass Insassen und Gepäck ein<br />

bequemes Platzangebot finden. Eine sehr<br />

ansprechende Innenverkleidung, zahlreiche<br />

praktische Ablagemöglichkeiten für alle<br />

Mitfahrer sowie die drei hinteren Einzelsitze<br />

mit individuellen Einstellmöglichkeiten<br />

wecken schon beim Einstieg eine unbändige<br />

Reiselust.<br />

Der großvolumige Kofferraum zwischen<br />

dem Trennnetz und der weit aufschwingenden<br />

Heckklappe ist wie für das Familienreisegepäck<br />

geschaffen. Werden die drei hinteren<br />

Einzelsitze entfernt oder umgeklappt<br />

lassen sich bis zu 25 handelübliche Umzugkartons<br />

im Tepee-Heck stapeln. Allerdings<br />

verrät nicht einmal die Bedienungsanleitung,<br />

wie das Trennnetz dann unten hinter<br />

den Vordersitzen verankert wird. Denn Bodenhaken<br />

wie hinter den Rücksitzen sind<br />

dort nicht vorhanden. Der Trick: Das Gurtende<br />

muss unter den Querstangen der Sitzbefestigung<br />

durchgezogen und dann an der<br />

am Gurt selbst vorhandenen Schlaufe eingerastet<br />

werden.<br />

Neben den Parksensoren sorgen die großflächigen<br />

Außenspiegel für eine optimale<br />

Manövrierfähigkeit des neuen Partners, der<br />

mit seiner Höhe von 1,86 m auch fast in alle<br />

Tiefgaragen passt.<br />

STIFTUNG WARENTEST<br />

Ratgeber zum gesunden Genießen<br />

In der Lebensmitte verändern sich der Körper<br />

und seine Bedürfnisse: Er braucht mehr<br />

Bewegung, aber auch Zeit zur Regeneration,<br />

mehr wertvolle Nährstoffe, aber eindeutig<br />

weniger Kalorien. Wer seine Ernährung und<br />

seinen Bewegungsstil bewusst gestaltet,<br />

verleiht nicht nur seinem Leben mehr Jahre,<br />

sondern ist auch Belastungen besser gewachsen.<br />

Das von der bekannten Kochbuchautorin<br />

Dagmar von Cramm geschriebene und von<br />

der Stiftung Warentest herausgegebene<br />

Buch »Clever kochen – besser essen« will eine<br />

Anregung sein, um die Ernährung gesund<br />

und genussvoll zu gestalten und neue<br />

Rezepte auszuprobieren. Für alle über 40,<br />

die sich mit Lust und Freude auf neue<br />

Kochabenteuer begeben möchten, aber<br />

auch für diejenigen, denen ihr Körper und<br />

ihre Fitness ebenso wichtig sind wie der<br />

Genuss und gutes Essen. Optimal zusammengestellte,<br />

unkomplizierte Rezepte für<br />

die drei Hauptmahlzeiten machen die Umstellung<br />

schmackhaft. Das Buch bietet<br />

außerdem ebenso raffinierte wie leichte<br />

Vorschläge für Feiern mit Freunden. Menüvorschläge<br />

nach Jahreszeiten oder fürs Büfett<br />

machen Appetit auf vollwertige und regionale<br />

Produkte und exotische Zutaten aus<br />

Indien, Japan oder Thailand.<br />

Ein Ratgeberteil erläutert Ernährungsregeln<br />

fürs Well-Aging, z. B. wie Krankheiten vorgebeugt<br />

werden kann, welche Rolle eine ausreichende<br />

Bewegung spielt oder welche Risiken<br />

mit einem ungesunden Lebensstil<br />

verbunden sind. Informationen zu neuartigen<br />

Obst- und Gemüsesorten, Kräutern und<br />

Gewürzen, Fleisch und Meeresfrüchten<br />

runden den Ernährungsratgeber ab. U. R.<br />

Das Buch »Clever kochen – besser essen«<br />

(240 S.) ist seit Oktober für 19,90 Euro<br />

im Buchhandel erhältlich,<br />

online: unter www.test.de/shop<br />

Dr. med. vet.<br />

VOLKER WIENRICH<br />

vermittelt Wissenswertes<br />

über Haustiere<br />

Ernährung und<br />

Gesundheit<br />

bei Hund und Katze<br />

Gesundheit, Leistungsfähigkeit und lange<br />

Lebensdauer werden sowohl durch Erbanlagen<br />

als auch durch Umweltfaktoren<br />

entscheidend beeinflusst. Das gilt für uns<br />

und auch für unsere Tiere. Einer der wichtigsten<br />

Umweltfaktoren ist die Ernährung.<br />

Die regelmäßige Aufnahme von Nährstoffen<br />

ist Voraussetzung dafür, dass ein Lebewesen<br />

heranwachsen, sich entwickeln<br />

und am Leben bleiben kann. Die Menge<br />

und die Qualität der einzelnen Nährstoffe<br />

sind dabei ganz entscheidend. Das gilt sowohl<br />

für die in größeren Mengen aufgenommenen<br />

Nährstoffe Eiweiß, Fett und<br />

Kohlenhydrate als auch für die Mikronährstoffe<br />

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente,<br />

sekundäre Pflanzenstoffe<br />

usw. Es genügt aber nicht, jeweils lediglich<br />

das errechnete Minimum der einzelnen<br />

Nährstoffe zu füttern. Krankheiten können<br />

dann vermieden werden, wenn der<br />

Stoffwechsel und alle Organe einschließlich<br />

des Immunsystems optimal funktionieren.<br />

Das geht nur bei optimaler Ernährung.<br />

Dann sind alle Nährstoffe in der<br />

richtigen Menge und im richtigen Verhältnis<br />

zueinander enthalten. Die Ansprüche<br />

sind recht unterschiedlich – je nach Alter<br />

und körperlicher Belastung der einzelnen<br />

HEIKE RICHTER,<br />

Leiterin des<br />

KKH-Serviceteams<br />

in Berlin-Pankow<br />

Schlaganfall-Vorboten<br />

ernst nehmen<br />

Rund 200 000 Menschen erleiden in<br />

Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Jeder<br />

fünfte stirbt innerhalb der ersten vier<br />

Wochen, jeder dritte innerhalb eines Jahres.<br />

Besonders wichtig ist daher das frühzeitige<br />

Erkennen von Warnzeichen und Symptomen.<br />

Oft tritt ein Schlaganfall ohne Warnzeichen<br />

auf. Aber bei jedem zehnten Anfall<br />

gab es Stunden oder Monate zuvor Hinweise<br />

auf die Erkrankung. Wird der Patient<br />

dann behandelt, kann ein Schlaganfall<br />

sogar verhindert werden.<br />

Wenn ein Blutgerinnsel nur für einen Moment<br />

eine Gehirnarterie verstopft, können<br />

kurzzeitig schlaganfallähnliche Symptome<br />

auftreten. Dies wird in medizinischen Fachkreisen<br />

»transitorische ischämische Attacke«<br />

(TIA) genannt. Meist sind die Anzeichen<br />

zu unspeziell und werden von den<br />

Betroffenen nicht richtig eingeschätzt. Die<br />

TIA-Zeichen sind sehr vielfältig und glei-<br />

Heizkörper – reinigt man am besten, indem<br />

man ein feuchtes Tuch dahinter hängt und<br />

mit dem Fön gegen die Heizrippen bläst.<br />

Kupfer – wird wieder blank, wenn man es<br />

mit einem Bund Sauerampfer abreibt.<br />

– wird wieder sauber, wenn man es einige<br />

Zeit in Sauerkrautbrühe einlegt.<br />

Klebetuben – kann man mit einer Glaskopfstecknadel<br />

verschließen, dadurch treten<br />

keine Verstopfungen auf.<br />

Messinggegenstände – werden vor dem Anlaufen<br />

geschützt, indem man sie mit Glasreiniger<br />

einsprüht, trocknen lässt und anschließend<br />

poliert.<br />

DER TIERARZT RÄT<br />

Tiere. Ernährung hat vorbeugende Wirkung,<br />

wenn sie optimal ist.<br />

Ernährung kann andererseits krank machen,<br />

wenn sie fehlerhaft ist. Dabei sind<br />

sowohl schädliche als auch zu viel verabreichte<br />

Stoffe bedeutsam, aber auch ein<br />

Mangel an einzelnen oder auch mehreren<br />

lebensnotwendigen Nährstoffen. Beispiele<br />

sind die außerordentlich schädliche alleinige<br />

Fütterung von Fleisch (u. a. Kalziummangel)<br />

oder auch umgekehrt die<br />

Zufütterung von »Kalktabletten« zu einem<br />

Alleinfuttermittel (Kalziumüberschuss).<br />

Häufigster Ernährungsfehler bei Tier (und<br />

Mensch) ist ein Zuviel an Energie. Folge<br />

davon ist Übergewicht, das wiederum<br />

zahlreiche negative gesundheitliche Folgen<br />

hat.<br />

Eine gezielte spezielle Ernährung (Diät)<br />

kann ganz wesentlich zur Besserung vorhandener<br />

Krankheiten beitragen, wie z. B.<br />

Übergewicht, Zucker, Nierenerkrankungen,<br />

Herz–Kreislauferkrankungen, Skelettund<br />

Gelenkerkrankungen, Krebs. Bei jeder<br />

dieser Erkrankungen kann eine Diät zur<br />

Besserung oder auch zur Heilung beitragen.<br />

Mit Fertigfutter können Hund und Katze<br />

optimal ernährt werden, insbesondere<br />

wenn die Qualität gut ist. Selbst hergestellte<br />

Rationen sind auch möglich, müssen<br />

aber möglichst genau berechnet werden,<br />

um Schäden zu vermeiden.<br />

Zum Nachlesen:<br />

Dr.Volker Wienrich: Der vitale Hund –<br />

das Ernährungsbuch vom Tierarzt<br />

(Verlag Müller Rüschlikon, 2005)<br />

Weitere Infos unter Tel. 9 41 56 38,<br />

www.tierarzt-berlin.net<br />

KKH INFORMIERT<br />

chen denen eines Schlaganfalls. Sie können<br />

einzeln oder in Kombination auftreten.<br />

Dazu zählen:<br />

vorübergehende plötzliche Schwäche einer<br />

Körperhälfte, einseitige Lähmungen, spontan,<br />

auftretende Gangunsicherheit – vor allem<br />

einseitig, scheinbar unerklärliches Stolpern<br />

oder Stürzen, Gefühlsstörungen einer<br />

Körperseite, des Gesichts oder eines Armes,<br />

plötzlich auftretende einseitige Sehstörungen<br />

oder Wahrnehmung von Doppelbildern,<br />

Schwindel, kurzfristig auftretende<br />

Probleme, Gesprochenes zu verstehen,<br />

Sprachschwierigkeiten wie Stottern, Stammeln<br />

oder Wortfindungsstörungen, Schwierigkeiten<br />

beim Schreiben, erstmalige und<br />

abrupt einsetzende, extrem starke Kopfschmerzen,<br />

Gedächtnisverlust oder eine<br />

ungewöhnliche Vergesslichkeit, scheinbar<br />

unerklärliches Fallenlassen von Gegenständen,<br />

Bewusstseinstrübungen bis hin zum<br />

Bewusstseinsverlust.<br />

Wenn ein oder mehrere Symptome auftreten,<br />

sollte der Patient sofort einen Arzt aufsuchen.<br />

Weitere Informationen zum Schlaganfall<br />

hält die Kaufmännische Krankenkasse<br />

in einer Broschüre »Leben nach dem<br />

Schlaganfall« bereit. Sie kann direkt im<br />

KKH-Servicezentrum in Berlin-Pankow<br />

unter Tel. 9 25 23 38 angefordert werden.<br />

HAUSHALTS-TRICKS<br />

Reifen Lehmann<br />

Reifen & Kfz-Werkstatt<br />

16341 Zepernick • Str. der Jugend 25/26<br />

Tel. (030) 944 42 22 • Fax 944 61 80<br />

Mo–Fr 7–18 Uhr • Sa 9–13 Uhr<br />

– werden wieder glänzend, wenn man sie<br />

mit Sauerkraut einreibt, einwirken lässt und<br />

anschließend heiß abspült.<br />

– glänzen wieder, wenn man sie mit einem<br />

Brei aus Salz und Essig einreibt.<br />

Silberreinigung – erfolgt in einem Bad aus<br />

saurer Milch. Das Silber aber nicht abspülen,<br />

sondern trocknen lassen und anschließend<br />

polieren.<br />

– kann man auch mit heißem Salzwasser/<br />

Kartoffelwasser und Alu-Folie vornehmen.<br />

– geht auch mit Zahnpasta, die in lauwarmem<br />

Wasser aufgelöst wurde.<br />

FAHRWERKSTUNING<br />

Breitreifen • Tieferlegung<br />

Radkästen-Börteln<br />

Batteriedienst<br />

TÜV-Abnahme<br />

HU • AU<br />

Elektronische<br />

Achsvermessung<br />

Wir haben Abschied genommen und trauern um<br />

Siegfried Röpke<br />

* 13. Oktober 1928 † 20. Dezember 2008<br />

Erika Röpke im Namen aller Angehörigen<br />

Die Beisetzung hat am 5. Januar auf dem Friedhof Karow II in aller Stille stattgefunden.<br />

LESEN<br />

MARION LUBIG,<br />

Buchhandlung Lubig,<br />

Karow<br />

Charles Darwins<br />

Reise zur Erkenntnis<br />

Charles Darwin war 22 Jahre alt, als er sich am<br />

27. 12. 1831 auf der »Beagle« einschiffte, um<br />

zu einer Forschungsreise rund um die Welt<br />

aufzubrechen. In der »Beagle«, einem kleinen<br />

Segelschiff hockte er in einer winzigen Kajüte,<br />

die bis unter die Decke vollgestopft war mit<br />

Probenbehältern, Chemikalien, Seziergeräten,<br />

Mikroskop, Geologenhammer und Büchern.<br />

Von Jugend<br />

an war Darwin ein<br />

begeisterter Käfersammler<br />

und hegte<br />

ein leidenschaftliches<br />

Interesse für<br />

Naturwissenschaften.<br />

Leider gibt es<br />

kein Bild von dem<br />

neugierigen Jungen,<br />

erst, als er<br />

nach fünf Jahren<br />

Weltumseglung zurückkehrte,<br />

sehen wir einen älteren, gestandenen<br />

Mann.<br />

Seine Weltreise begann im englischen Plymouth<br />

und führte ihn zu den Kapverdischen<br />

Inseln, zu den Ureinwohnern Feuerlands,<br />

nach Patagonien und auf die Galapagos-Inseln.<br />

Diese Fahrt, die Eindrücke, die Erlebnisse<br />

und Erkenntnisse hat er akribisch in einem<br />

Tagebuch festgehalten. Ohne diese Reise<br />

hätte Darwin seine Evolutionstheorie nicht<br />

entwickeln können. Nach seiner Rückkehr<br />

lebte er zurückgezogen und überließ seinen<br />

Freunden die Verteidigung seiner Theorie. So<br />

hat es noch 23 Jahre gedauert, bis er sein berühmtestes<br />

Buch »Von der Entstehung der Arten«<br />

veröffentlichte.<br />

Der Journalist und promovierte Biologe Jürgen<br />

Neffe hat nun Darwins Reise und die daraus<br />

gewonnenen Erkenntnisse in den Mittelpunkt<br />

seines Buches gestellt. Neffe hat in<br />

sieben Monaten mit modernen Verkehrsmitteln<br />

die berühmteste Reise Darwins nacherlebt.<br />

Mit dem Autor erlebt der Leser die Faszination<br />

des Reisens, auf einem bis dahin<br />

unerschlossenen Terrain. Gleichzeitig wird<br />

der Mensch Darwin beschrieben und seine<br />

Wandlung vom gottesgläubigen Anhänger<br />

der Schöpfungsgeschichte zu einem der berühmtesten<br />

und umstrittensten Wissenschaftler<br />

aller Zeiten.<br />

Das Buch ist ein spannender Reisebericht<br />

und eine Wissenschaftsreportage zugleich.<br />

Der Autor belässt es nicht bei der Darstellung<br />

von Darwins Erkenntnissen, sondern setzt sie<br />

auch mit dem gegenwärtigen Wissensstand<br />

der Biologie und Genforschung in Beziehung.<br />

So wird das Buch zu einer mitreißenden Geschichte<br />

über den Ursprung des Lebens vor<br />

vier Milliarden Jahren bis heute.<br />

Am 12. Februar 2009, dem 200. Geburtstag<br />

von Charles Darwin, eröffnet das Museum<br />

für Naturkunde Berlin eine große Sonderausstellung<br />

»Die Reise zur Erkenntnis – Charles<br />

Darwin«.<br />

Jürgen Neffe, »Darwin – Das Abenteuer<br />

des Lebens«, Bertelsmann, 22,95 Euro<br />

SERVICE<br />

Apotheken-Notdienst Jan. ’09<br />

MO, 05.Katharinen-Apotheke, Berliner Allee 75, Tel. 9 25 08 79<br />

DI, 06. Sonnen-Apotheke, Langhansstr. 82, Tel. 4 71 90 12<br />

MI, 07. Bartels Apotheke, Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08<br />

DO, 08. Apotheke in der Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57<br />

FR, 09. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13 B, Tel. 4 99 89 30<br />

SA, 10. Birken-Apotheke, Bahnhofstr. 17, Tel. 9 43 05 42<br />

SO, 11. Bahnhof-Apotheke, Florastr. 47, Tel. 48 63 73 76<br />

MO, 12. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04<br />

DI, 13. Karow-Apotheke, <strong>Bucher</strong> Ch. 1–3, Tel. 94 38 09 13<br />

MI, 14. Reseda-Apotheke, Gustav-Adolf-Str.14, Tel. 9 26 31 48<br />

DO, 15. Elisabeth-Apotheke, Prenzl. Allee 184, Tel. 4 45 40 58<br />

FR, 16. Wilhelmsruher Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 9 16 51 88<br />

SA, 17. Buchholzer Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 4 74 25 97<br />

SO, 18. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00<br />

MO, 19. H’dorfer Apotheke, R.-Rolland-Str. 112, Tel. 47 30 08 10<br />

DI, 20. Family-Apotheke, Bl’burger Ch. 88–89, Tel. 94 38 13 00<br />

MI, 21. Kastanien-Apoth., Kastanienallee 37–38, Tel. 91 20 79 90<br />

DO, 22. Pankow-Apotheke, Stubnitzstr. 31, Tel. 47 30 07 39<br />

FR, 23. Rats-Apotheke, Breite Str. 22 A, Tel. 4 85 46 73<br />

SA, 24. Apotheke am Hugenottenplatz 1, Tel. 4 75 11 60<br />

SO, 25. Achilles-Apotheke, Achillesstr. 69, Tel. 94 38 07 97<br />

MO, 26. Arminius-Apotheke, Schönh. Allee 172, Tel. 4 42 78 35<br />

DI, 27. Edelweiß-Apotheke, Hauptstr. 27, Tel. 91 61 11 81<br />

MI, 28. Luisen-Apotheke, Alt-Bl’burg 22–24, Tel. 4 74 27 75<br />

DO, 29. Harlekin-Apotheke, Prenzl. Allee 207, Tel. 44 35 93 90<br />

FR, 30. Troll-Apotheke, Schwanebecker Ch. 50, Tel. 9 41 09 30<br />

SA, 31. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06


WANN<br />

06. Januar<br />

Di, 14 Uhr<br />

07. Januar<br />

Mi, 20 Uhr<br />

08. Januar<br />

Do, 14–17 Uhr<br />

11. Januar<br />

So, 19 Uhr<br />

13. Januar<br />

Di, 14.30–16.30 Uhr<br />

21. Januar<br />

Mi, 19 Uhr<br />

27. Januar<br />

Di, 18 Uhr<br />

29. Januar<br />

Do, 12.15 Uhr<br />

29. Januar<br />

Do, 15 Uhr<br />

29. Januar<br />

Do, 18 Uhr<br />

30. Januar<br />

Fr, 15 und 16.30 Uhr<br />

30. Januar<br />

Fr, 20 Uhr<br />

31. Januar<br />

Sa, 14–16.30 Uhr<br />

Jahresauftakt 2009<br />

im Seniorentreff Buch<br />

Kultur JANUAR 2009 15<br />

WAS W O<br />

Beswingt ins neue Jahr<br />

Konzert mit Uschi Brüning u. a.<br />

Seniorentanz Neujahrsball mit Sekt und knalliger<br />

Musik, es spielt live: Josef »Jo« Morris (5 Euro)<br />

Benefizkonzert »Eiffelturm in Schlosskirche«, Musik<br />

von Bach, Milhaud, Poulenc, Auric u. a. (10, erm. 8 Euro)<br />

Neujahrsempfang im Gesindehaus<br />

Anmeldung unter Tel. 9 41 54 26<br />

Neujahrstreffen<br />

für alle Frauen<br />

Medizin-Vortrag »Operative Möglichkeiten der Halsschlagaderverengung«,<br />

mit ChA Dr. Chatoui, Buch<br />

Senioren-Infobörse Austausch von Terminen,<br />

Veranstaltungstipps und Angeboten<br />

Neujahrssingen mit dem Seniorinnenchor<br />

»Buch – ein Ton tiefer«, Ltg.: Britta Rosenfeld<br />

<strong>Bucher</strong> BürgerForum der Bürgerverein stellt die<br />

Vorhaben 2009 in Buch vor<br />

Puppentheater<br />

»Pittiplatsch und seine Freunde«<br />

»Die profanen Stunden des Glücks« von<br />

Renate Feyl – über Sophie von la Roche<br />

Nachbereitungstreffen »Open Space«<br />

Bestandsaufnahme und Ausblick auf <strong>Bucher</strong> Projekte<br />

Seniorentreff Buch,<br />

Alt-Buch 48<br />

Kavalierhaus Pankow,<br />

Breite Straße 45<br />

Seniorentreff Buch,<br />

Alt-Buch 48<br />

Schlosskirche Buch,<br />

Alt-Buch 37<br />

Gesindehaus Buch,<br />

Alt-Buch 51<br />

Frauenberatung »BerTa«,<br />

Buch, Karower Straße 6<br />

Konferenzraum im Helios-Klinikum<br />

Buch, Schwanebecker Chauss. 50<br />

Gesindehaus Buch,<br />

Alt-Buch 51<br />

Seniorenwohnen am Schlosspark,<br />

Buch, Alt-Buch 48<br />

Restaurant »Il Castello«, Buch,<br />

Karower Straße 1<br />

Evang. Gemeindehaus Buch,<br />

Alt-Buch 36<br />

<strong>Bucher</strong> Zimmertheater »Sc hräges<br />

Brett«, Viereckweg 2–4<br />

Evang. Gemeindehaus Buch,<br />

Alt-Buch 36<br />

WEIHNACHTS-IMPRESSIONEN<br />

Karower<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Gut besucht war der Karower Weihnachtsmarkt am 6. Dezember.<br />

Aus dem respektablen Bühnenprogramm ragten der Panflötist<br />

Norbert Garz, die Spaßvögel von Radio Teddy, Eddy & Freddy<br />

Kinder tanzten<br />

für Kinder<br />

Beim Weihnachtskonzert des <strong>Bucher</strong><br />

Gauß-Gymnasiums am 18. 12. mussten<br />

sich viele Besucher mit einem Stehplatz<br />

begnügen. Keiner wollte die letzte Veranstaltung<br />

dieser Art verpassen, denn am Ende<br />

des Schuljahres schließt das Gymnasium<br />

endgültig seine Pforten. Verständlich,<br />

dass sich etwas Wehmut einstellte, als<br />

Schulleiterin Dr. Ute Stäbe-Wegemund die<br />

Gäste begrüßte. Die Schüler zogen noch<br />

einmal alle Register und es wurde ein heiterer,<br />

modern-beschwingter Abend. J.-P. M.<br />

Das Schlussbild der Revue<br />

im Stall von Bethlehem<br />

mit dem Christuskind<br />

in der Krippe<br />

Die diesjährige Weihnachtsaufführung des <strong>Bucher</strong> Kindertanztheaters<br />

»Zaubersterne« in der Schlosskirche hatte das Thema<br />

»Öffnet die Türchen«. Hinter den Türchen des Adventskalenders<br />

zeigten sich musikalische und tänzerische Programmpunkte,<br />

hinter dem letzten Türchen entstand das fröhliche Schlussbild in<br />

und die phantasievoll kostümierten Kinder der Kita Pfannschmidtstraße<br />

mit ihrem weihnachtlichen Theaterstück noch<br />

heraus. Sehr freundlich und freigiebig: der Weihnachtsmann.<br />

Bethlehems Stall. Die Revue stand wieder unter dem Motto »Kinder<br />

tanzen für Kinder«. Diesmal geht eine Spende von 170 Euro an das<br />

Kinderhilfswerk Mohau in Südafrika (www.mohau.com), das Kinder<br />

betreut, deren Eltern an Aids verstorben sind. K. E./S. E.<br />

Anmeldung bei den »Zaubersternen«: K. Ehrlich, Tel. 94 79 57 94.<br />

Gymnasiasten zogen noch einmal alle Register<br />

Raumausstatter<br />

K. Schweer GmbH<br />

Geschäftsführer Thomas Radlach<br />

am S-Bahnhof<br />

Röntgental<br />

16341 Zepernick,<br />

Bahnhofstraße 1<br />

Tel./Fax (030) 9 44 42 87<br />

● Gardinen<br />

● Bodenbeläge<br />

● Sonnenschutz<br />

● Polsterarbeiten<br />

● Objektausstattung<br />

● umfangreicher<br />

Service<br />

FOTOS: ENDRUWEIT (5), MALKE (2), PRIVAT (3)<br />

Am 11. Januar findet um 19 Uhr ein<br />

Benefizkonzert in der Schlosskirche,<br />

Alt-Buch 37, statt. Seit der Jahrtausendwende<br />

erlebt Buch alle zwei Jahre im<br />

Januar ein ganz besonderes Konzert mit<br />

herausragenden Interpreten und einem<br />

extravaganten Programm. Das Engagement<br />

der Künstler dient auch dieses Mal<br />

wieder der tatkräftigen Unterstützung<br />

von »Iwanuschka«, einem Förderkreis<br />

von 20 Jugendlichen, die ihren Einsatz<br />

selbst so beschreiben: »Wir sind eine<br />

Gruppe junger Menschen, die in Russland<br />

einen Friedensdienst leisteten oder<br />

noch leisten und vielfältige Beziehungen<br />

zu Russland haben. Die menschenunwürdigen<br />

Umstände bewegen uns, die<br />

Arbeit mit behinderten Kindern durch<br />

Spenden und Engagement vor Ort zu<br />

unterstützen. Eine Vielzahl von jungen<br />

Organisationen und Initiativen in Russland<br />

versucht bereits, einen menschenwürdigen<br />

und offenen Umgang mit Behinderten<br />

zu begründen. Diesen Impuls<br />

wollen wir unterstützen«.<br />

In dem Benefizkonzert wirken mit: der<br />

Improvisationsmusiker Andrés Atala<br />

BB EMPFIEHLT<br />

Benefizkonzert für »Iwanuschka«<br />

Quezada, die Klezmer-Gruppe »Aufwind«,<br />

der Chor der Kurt-Tucholsky-<br />

Oberschule, der Vorleser Richard<br />

Demant, das clair obscur Saxophonquartett<br />

mit dem surrealen Musiktheaterstück<br />

»Die Hochzeit auf dem Eiffelturm«.<br />

Jochen Krausser<br />

RÜCKBLENDE<br />

Lesung: Christiansens neuer Krimi<br />

Am 11. Dezember las<br />

der Pankower Autor<br />

Mathias Christiansen in<br />

der <strong>Bucher</strong> Stadteilbibliothek<br />

aus seinem im November<br />

erschienenen Krimi<br />

»Tod an der Grenze«,<br />

besser gesagt, er versuchte<br />

zu lesen. Eine heftige Erkältung<br />

hatte ihn nahezu<br />

stimmlos gemacht. Dennoch<br />

wollte er den ihm<br />

schon liebgewordenen Termin<br />

in Buch nicht absagen.<br />

Das Publikum reagierte<br />

mit freundlichem Mitgefühl<br />

und erfuhr doch einiges<br />

über die neueste regional<br />

gefärbte Geschichte,<br />

die einige Jahre vor dem<br />

Mauerfall beginnt und erst<br />

im Jahr 2006 endet. Werner<br />

Brodersen, der in Blankenburg<br />

wohnhafte grummelige<br />

Hauptkommissar ermittelt<br />

in einem Fall, in<br />

dem noch einmal die Widersinnigkeiten<br />

der tödlichen<br />

Grenze durch Berlin<br />

deutlich werden. Christiansen<br />

gelingt es auch in diesem<br />

Band, das Verhalten<br />

der Akteure mit großer<br />

Glaubwürdigkeit zu gestalten.<br />

S. E.<br />

»Tod an der Grenze«<br />

Hänssler Verlag,<br />

280 Seiten, 10,95 Euro<br />

AKTUELLE BB-REZENSION<br />

Von der Liebe eines Narziss<br />

Überaus gelungen: Roger Vontobel inszenierte »Clavigo« am Maxim-Gorki-Theater<br />

Es ist nichts erbärmlicher<br />

in der Welt als ein unentschlossener<br />

Mensch, der zwischen<br />

zweien Empfindungen<br />

schwebt, gern beide vereinigen<br />

möchte und nicht begreift,<br />

dass nichts sie vereinigen<br />

kann als eben der Zweifel, die<br />

Unruhe, die ihn peinigen.«<br />

Dieser erbärmliche Protagonist<br />

ist der wankelmütige<br />

Karrierist Clavigo, der, alsbald<br />

er zu einem begehrten Journalisten<br />

avancierte, seine Verlobte<br />

Marie verließ und sie<br />

damit dem Spott von ganz Madrid aussetze.<br />

Maries Bruder will sich rächen, indem<br />

er Clavigo eine Erklärung diktiert, in<br />

der dieser sein amoralisches Betragen<br />

bekennt. Clavigo ist nun wie verwandelt<br />

und will reumütig um Maries Liebe<br />

kämpfen. Der eigenen Verletztheit zum<br />

Trotz nimmt Marie auf Anraten ihrer<br />

Freundin Clavigos Heiratsantrag an und<br />

wird von ihm erneut verraten: Clavigo<br />

entscheidet sich nach langen qualvollen<br />

Momenten des Zweifels gegen Marie und<br />

für die Karriere um jeden Preis, wobei er<br />

wörtlich über Leichen geht: Marie stirbt<br />

an gebrochenem Herzen.<br />

Was auf den ersten Blick nach einer abgedroschenen<br />

Lovestory klingt und höchstens<br />

noch für Werther-Liebhaber interessant<br />

scheint, entpuppt sich als<br />

unglaublich gelungene Inszenierung. Regisseur<br />

Roger Vontobel distanziert sich<br />

von der verklärten Vision pathetischer<br />

Romantik und bringt in der Betrachtung<br />

der Liebesbeziehung vielmehr Härte und<br />

Zynismus zum Ausdruck, wodurch er der<br />

modernen Gesellschaft einen Spiegel<br />

vorhält. So fragt Carlos: »Sieh doch, verändert<br />

sich nicht alles in der Welt? Warum<br />

sollten unsere Leidenschaften bleiben?«<br />

Und wirklich, warum sollte in einer Welt,<br />

in der alle Bindungen im Schwinden begriffen<br />

sind, ausgerechnet die Liebe Bestand<br />

haben? Obgleich wir täglich überall<br />

mit dem Begriff Liebe konfrontiert werden,<br />

ist es nicht Liebe, die uns umgibt,<br />

denn dieser räumen wir keinen Platz ein.<br />

Clavigos Beispiel zeigt, was Erich Fromm<br />

später formulierte: Trotz unserer tiefen<br />

Sehnsucht nach Liebe hält der moderne<br />

Mensch alles Andere für wichtiger als die-<br />

Ewa Schreiber (17),<br />

Schülerin aus Pankow<br />

Behinderte Menschen in Russland<br />

werden durch »Iwanuschka« unterstützt.<br />

se: Erfolg, Prestige, Geld und<br />

Macht. Es ist nicht mehr rentabel,<br />

Zeit für etwas zu verschwenden,<br />

das weder Prestige<br />

bringt noch finanziell<br />

einträglich ist. Wird Liebe dadurch<br />

zu einer rar gesäten Luxusware?<br />

Oder anders gefragt,<br />

ist der moderne Mensch überhaupt<br />

noch in der Lage, hingebungsvolle<br />

Liebe zu empfinden?<br />

Der skizzierte Konflikt zwischen<br />

Karriere und Liebe<br />

führt zu einem tiefer liegenden<br />

Problem: Der Bezug zu seinem<br />

Gegenüber ist das, was dem modernen<br />

narzisstischen Menschen (Clavigo) fehlt.<br />

Die Drehachse des Stückes ist somit der<br />

fehlende Wunsch, seinen Partner wirklich<br />

zu ergründen, sodass dem modernen<br />

Menschen dieser Mikrokosmos in der Regel<br />

verschlossen bleibt. Dies kommt am<br />

deutlichsten in der Szene zum Ausdruck,<br />

in der Clavigo und Marie nur noch die<br />

Masken des Partners küssen, sich jedoch<br />

tatsächlich einander mit dem Rücken zugewandt<br />

finden.<br />

Die Perversion der Beziehung und derer<br />

Verkonsumierung kommt zusätzlich in<br />

Clavigos Trennungs-, bzw. Zweifelsgrund<br />

zum tragen: Er sieht seine Gemahlin<br />

grundsätzlich unter dem Blickwinkel ihrer<br />

Nützlichkeit für seine Karriere. Wie<br />

wenig menschlich sich die Personen verhalten,<br />

wird von den halb durchsichtigen,<br />

aus einer Art Sieb bestehenden<br />

überdimensioniert-skurrilen Masken<br />

symbolisiert. Diese dominieren zusammen<br />

mit einem seltsamen Gebilde aus Tischen<br />

und Stühlen die Bühne, die ansonsten<br />

schlicht gestaltet ist. Die Dramatik<br />

wird eher von dem höchst bewegenden<br />

Spiel der Akteure, der schmerzvoll-sehnsüchtigen<br />

Musik und dem leidenschaftlichen<br />

Tango getragen. Nur die rote Farbe,<br />

das Geräusch des fließenden Blutes<br />

und das Erbrochene in der Endszene, die<br />

die Härte und die Dramatik steigern sollten,<br />

hätte das Stück aufgrund der hervorragenden<br />

Leistung von Roger Vontobel<br />

und der Schauspieler nicht nötig gehabt;<br />

sicherlich wäre auch so keiner unberührt<br />

aus dem Theater gegangen.<br />

Nächste Vorstellung: 27. 1., 19.30 Uhr


ZEICHNUNG: F.-N. BEYER, FOTOS: ARCHIV<br />

16 JANUAR 2009<br />

Unterhaltung<br />

Franz Hodjak<br />

wurde 1944 in<br />

Hermannstadt/<br />

Rumänien geboren<br />

und lebt heute in<br />

Usingen im Taunus.<br />

Der Text wurde<br />

seinem Gedichtband<br />

»Die Faszination<br />

eines Tages,<br />

den es nicht gibt«,<br />

Verlag Ralf Liebe,<br />

2008, entnommen.<br />

RÜCKBLENDE<br />

Präsidialer PR-Trick<br />

Wie aus ungewöhnlich gut informierten Kreisen verlautet, die auch noch dem<br />

Internationalen Olympischen Komitee nahestehen, war der Schuhwurf eines<br />

irakischen Journalisten mitnichten eine Unmutsaktion gegenüber dem scheidenden<br />

US-Präsidenten Schorsch Dappeljuh Busch, sondern viel mehr dessen Versuch,<br />

eine neue olympische – und vor allem kostengünstige – Disziplin zu kreieren.<br />

Das relativ simple Regelwerk werde gegenwärtig von einer Kommission geprüft.<br />

Nicht bestätigt wurde hingegen bisher eine angebliche Äußerung des UNO-<br />

Generalsekretärs Ban Ki-moon, der die Busch-Idee als Abrüstungsinitiative in der<br />

Vollversammlung diskutieren lassen wolle. Das Ziel könne eine totale Abrüstung<br />

aller Streitkräfte der Welt sein. Lediglich ein paar Halbschuhe der Größe 44<br />

pro Mann wären künftig als Bewaffnung zulässig. Meinungsverschiedenheiten<br />

zwischen den Ländern könnten so sportlich und nahezu unblutig beigelegt werden.<br />

Busch verlöre auf einen Schlag seinen Ruf als Lügner und Kriegstreiber<br />

und würde als Friedensheld in die Geschichte eingehen. S. E.<br />

DAS NEUE GEDICHT<br />

Franz Hodjak<br />

11 Uhr 32 Gedicht<br />

Etwas, das fehlt. Vielleicht der<br />

Rabe, der nicht mehr schreit. Geliebte,<br />

sezier nicht das, was von mir bleibt, falls<br />

du es überlebst. Bleib nicht der Mittel<br />

punkt, der weiß. Werd irgend etwas, das sich<br />

von außen sieht. Flüchte nicht ins Klavier,<br />

begreif den Mord, oder besser, sei sein<br />

Rand. Winter ohne Schnee. Geliebte, färb deine<br />

Lippen grün, damit ich dich seh. Färb ocker<br />

die Hand, die es liebt, wenn deine Nacktheit<br />

dem Muster im Teppich Sinn gibt. Färb<br />

mein Vagantentum violett oder<br />

dunkelrot. Mach daraus einen ewigen<br />

September. Die Revolte ist ein graues remember, färb<br />

sie blau, damit sie aufersteht. Spreiz<br />

die Beine weit, damit ich meinen<br />

Schreibtisch seh. Die Traurigkeit färb gelb,<br />

damit ich sie versteh. Was zum Himmel<br />

drängt, sind Stahlgerüste, kein Galgen, also<br />

werd ich auch heute nicht gehängt. Wort, das<br />

atmend dein Geschlecht beschlägt und nichts<br />

bewegt. Liszt, spiel laut. Lust, hol<br />

mich zurück, schieß ins Kraut.<br />

IM NÄCHSTEN »BB«<br />

■ Vorgestellt: Der Keyboarder von City<br />

■ Historie: Wie der Spalt in die Tablette kam<br />

■ Aktuell: Investitionsvorhaben in Buch<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, dem 29. Jan. 2009<br />

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Dienstag–Donnerstag 11:30–22:30<br />

Freitag–Sonntag 12:00–23:00<br />

Montag Ruhetag<br />

* Jürgen Semm<br />

* Berlin-Buch * Karower Chausssee 29<br />

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Anzeigenschluss für unsere Feb.-Ausgabe: Freitag, 23. Jan. 2009<br />

Von Ernst Röhl<br />

Für unsere Chinareise hatten wir fleißig<br />

gespart. Der einzige Luxus, den wir<br />

uns noch leisteten, war Haussicherungstechnik.<br />

Ich kaufte gleich drei Zeitschaltuhren<br />

auf einmal, eine fürs Schlafzimmer,<br />

eine fürs Wohnzimmer und eine fürs Klo.<br />

Zeitschaltuhren, fein aufeinander abgestimmt,<br />

schalten bei Abwesenheit der Bewohner<br />

das Licht selbsttätig mal hier, mal<br />

da für ein Viertelstündchen aus und wieder<br />

ein, und es kann natürlich sein, dass<br />

du das Mitleid wachsamer Einbrecher erregst,<br />

weil du jede Nacht zwanzigmal je eine<br />

Viertelstunde auf dem Klo hockst.<br />

Außerdem kaufte ich eine Alarmanlage<br />

mit Lichtschranke, und es gelang mir<br />

gleich im ersten Anlauf sie zu installieren;<br />

sobald ich die Lichtschranke probehalber<br />

durchschritt, setzte vielstimmiges Gebell<br />

einer virtuellen Hundemeute ein.<br />

Aufgabe meiner Frau war es, die wichtigsten<br />

Dokumente der Wertsachenschublade<br />

an geeigneten Stellen im Haushalt zu<br />

verstecken, die Urkunde der Lebensversicherung,<br />

den Führerschein, den Kraftfahrzeugbrief,<br />

die Autoschlüssel und einen<br />

Umschlag mit zweihundert Dollar, die ich<br />

eines Tages reaktionsschnell bei der Bank<br />

eingetauscht hatte, als der Eurokurs so<br />

sensationell gegenüber dem Dollarkurs in<br />

die Höhe geschnellt war.<br />

Meine Frau hatte, um ganz sicher zu gehen,<br />

nicht allein die Dokumente gut versteckt,<br />

sondern auch allerhand Zettel, deren<br />

verschlüsselte Botschaften uns nach<br />

der Heimkehr zu den Verstecken leiten<br />

und noch eine zweite Sorte Zettel, die auf<br />

kürzestem Weg zu der erstgenannten Sorte<br />

Zettel und von da aus dann direkt zum Ziel<br />

führen sollte – eine harte, unknackbare<br />

Nuss für das organisierte Verbrechen.<br />

Als Reiseziel ist China eine Wucht und hält,<br />

was der Tourist sich davon verspricht. An<br />

jeder Straßenecke bieten sie dir zum<br />

Schnäppchenpreis eine Rolex an, wenn<br />

auch unter dem Namen Lolex. Kurz, wir<br />

besuchten drei Wochen lang Tempel und<br />

Pagoden, Kaisergärten und Große Mauern<br />

und dachten drei Wochen lang in landschaftlich<br />

reizvoller Umgebung ununterbrochen<br />

an die Sicherheitsvorkehrungen<br />

daheim.<br />

Erfreut stellten wir bei der Rückkehr fest,<br />

dass tatsächlich kein Einbrecher unser<br />

Häuschen angerührt hatte. Das war schon<br />

mal positiv. Wo aber hatten wir die Wertsachen<br />

verborgen? Wo genau? Ziellos irrte<br />

meine Frau durch die Stuben und nagte an<br />

der Unterlippe. Nach längerem Grübeln<br />

fand sie panisch im Duden blätternd einen<br />

ersten zerknitterten Zettel mit dem<br />

rätselhaften Text »Möhren, Butter, Bio-<br />

Eier«.<br />

Vom Rückflug erschöpft, ließ ich mich aufs<br />

Bett sinken, und zwar auf etwas überraschend<br />

Hartes. Der Autoschlüssel! Die<br />

nächsten Wochen glichen einer Schnitzeljagd.<br />

Im Kühlschrank entdeckten wir unter<br />

den Feinfrosterbsen die gleichfalls gefrostete<br />

Urkunde der Lebensversicherung.<br />

WIE ICH BUCH SEHE<br />

Achim Rosenhahn aus Zepernick fotografierte im <strong>Bucher</strong> Schlosspark.Vorwegnahme der Winteraussichten in diesem Jahr?<br />

Übrigens: Passionierte Fotografen haben bei ihm die Möglichkeit, gelungene Fotos in gemeinsamer Arbeit für den großformatigen<br />

Druck aufzubereiten und zu drucken – bis zum Format A2 auf einem Epson Stylus Pro 4880 (Kontakt: www.pfingstberg.com).<br />

Reise ins Reich der<br />

Mitte<br />

Meinen Führerschein fand ich im Großen<br />

Brockhaus, Band sieben unter dem Buchstaben<br />

F wie Führerschein. Nach dem<br />

Kraftfahrzeugbrief fahndete ich unter<br />

Stichwörtern wie Gottlieb Daimler, Carl<br />

Benz, Rudolf Diesel und Henry Ford. Meine<br />

Dollars suchte ich zunächst in Band<br />

vier unter dem Buchstaben D wie Dollar,<br />

dann in Band neun unter K wie Kapital.<br />

Sogar bei Archimedes schlug ich nach unter<br />

Heureka. Fehlanzeige! Dann klauten<br />

sie mir mein Auto.<br />

Wenige Stunden später fiel mir in der<br />

Hausapotheke mein Kraftfahrzeugbrief in<br />

Wir freuen<br />

uns auf Sie.<br />

die Hände. Nun fehlte bloß noch der Briefumschlag<br />

mit den zweihundert Dollar. Wir<br />

stocherten in allen Ritzen herum und versuchten<br />

es sogar mit vorgetäuschtem Desinteresse.<br />

Nichts! Doch wir lassen uns<br />

nicht beirren, müssen uns aber beeilen.<br />

Früher oder später kommt der Tag, an dem<br />

der Rotchinese den Dollar aus dem Verkehr<br />

zieht und in den Vereinigten Staaten<br />

seinen Yünan als Landeswährung einführt.<br />

Bis dahin müssen wir fündig geworden<br />

sein, sonst landen unsere Dollars<br />

noch im Container für Altpapier und<br />

Pappe. Und das wär’ doch schade.

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