Eigenfrequenz- und Dämpfungsmessung 1 Einleitung 2 Grundlagen - DGaQs
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<strong>Eigenfrequenz</strong>messung P. Fey<br />
in der die Amplitude � <strong>und</strong> Phase � aus dem Zeitpunkt <strong>und</strong> der Strecke der ursprünglichen<br />
Auslenkung, also den Anfangsbedingungen, ermittelt werden. Die <strong>Eigenfrequenz</strong> � dieses einfachen<br />
Systems ist<br />
� � 2�� �<br />
� .<br />
Damit sind zwei für die <strong>Eigenfrequenz</strong> relevante Einflussgrößen gegeben. Zum einen die Steifigkeit<br />
des untersuchten Werkstücks, hier repräsentiert durch die Federkonstante �, <strong>und</strong> die<br />
Dichte des Werkstücks in Form der Masse �. Weitere mögliche Einflussgrößen sind z. B. die<br />
Abmessungen des Prüflings, anschaulich nachzuvollziehen an einem Pendel dessen Länge variiert<br />
wird, oder indirekte Einflussgrößen wie die Temperatur, die durch thermische Ausdehnung<br />
die Abmessungen verändern kann <strong>und</strong> die Steifigkeit des Werkstücks beeinflusst.<br />
Wird ein Werkstück kontinuierlich mit einer Frequenz nahe seiner <strong>Eigenfrequenz</strong> angeregt, so<br />
kommt es zur Resonanz. Anschaulich vorstellbar wird dieses Phänomen an einem Kind, das auf<br />
einer Schaukel sitzt. In dem Moment, in dem die schwingende Schaukel den höchsten Punkt<br />
ihrer Bahn erreicht hat, schiebt man die Schaukel ein Stück an, fügt dem System also etwas<br />
Energie hinzu. Beim nächsten Mal schiebt man die Schaukel wieder etwas an. Intuitiv fügt man<br />
der Schaukel mit ihrer <strong>Eigenfrequenz</strong> Energie hinzu, was dazu führt das das Kind immer höher<br />
schaukelt. Würde man nicht im Takt der Schaukel, also mit der <strong>Eigenfrequenz</strong> anschubsen, so<br />
würde man teilweise die Schaukel abbremsen, wenn man schubst, bevor die Schaukel den<br />
höchsten Punkt erreicht.<br />
In der Realität wird an einem schwingenden System immer die Resonanzfrequenz, d. h. die<br />
<strong>Eigenfrequenz</strong> unter Einfluss der Dämpfung, gemessen. Eine Kompensation des Unterschieds<br />
zwischen Resonanzfrequenz <strong>und</strong> <strong>Eigenfrequenz</strong> ist nicht notwendig, da, wie in der <strong>Einleitung</strong><br />
bereits erwähnt, das eigentliche Ziel der Überwachung von <strong>Eigenfrequenz</strong>en die Vermeidung<br />
von Resonanzen ist. Daher sind die in der Realität auftretenden Resonanzfrequenzen für die<br />
Anwendung bedeutend. Erweitert man das oben dargestellte Kräftegleichgewicht um einen der<br />
Geschwindigkeit �� proportionalen Reibungsanteil, der hier durch eine Reibungskonstante �<br />
charakterisiert wird, führt dies zu folgender Differentialgleichung:<br />
��� � ��� � ���<br />
Eine Lösung dieser Differentialgleichung ist eine gedämpfte Schwingung, die der Bewegungsgleichung<br />
�<br />
��<br />
� � � e ��cos��� �<br />
�<br />
d�<br />
� � ��<br />
2m� gehorcht, also eine gegenüber der ungedämpften Bewegungsgleichung verminderte Frequenz<br />
<strong>und</strong> einen exponentiellen Abklingterm enthält. Der Abklingterm beschreibt, wie viel Energie<br />
der Schwingung innerhalb einer bestimmten Zeit entnommen wird. Die aus dem Abklingterm<br />
ermittelbare Dämpfung bestimmt, wie schnell die Amplitude der Schwingung zurückgeht, also<br />
wie schnell eine einmal angeregte Schwingung wieder verschwindet. Durch eine hohe Dämpfung<br />
wird erreicht, das eine angeregte Schwingung nur von kurzer Dauer ist <strong>und</strong> damit nur ein<br />
kurzes Geräusch erzeugt. Außerdem wird so verhindert, dass diese Schwingung ein weiteres<br />
Bauteil mit möglicherweise derselben <strong>Eigenfrequenz</strong> zum Schwingen anregt.<br />
Für den Fall eines Systems, das mit nur einer einzelnen Frequenz schwingt, kann die Dämpfung<br />
aus dem Abklingen der Schwingung abgelesen werden. Dieser Fall tritt in der Realität so gut<br />
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