Eigenfrequenz- und Dämpfungsmessung 1 Einleitung 2 Grundlagen - DGaQs
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<strong>Eigenfrequenz</strong>messung P. Fey<br />
Abbildung 2 Automatische Anregeeinheit<br />
vom Typ SigEDE<br />
3 Messtechnik<br />
3.1 Anregung<br />
der mit einem kontinuierlichen Sinussignal angesteuert wird.<br />
Die Anregemethoden lassen sich generell in zwei Klassen<br />
einteilen: impulshafte Anregung <strong>und</strong> kontinuierliche<br />
Anregung. Kontinuierliche Anregung bedeutet,<br />
dass der Prüfling zu einer lang andauernden Schwingung<br />
gezwungen wird, indem er mit einem schwingenden<br />
Element in Verbindung gebracht wird. Ein mögliches<br />
Beispiel ist die Lagerung auf einem Piezoaktor,<br />
Impulshafte Anregung wird ausgeführt, indem man den Prüfling durch einen kurzen Stoß in<br />
Schwingung versetzt. Für einfache Prüfaufgaben oder Prüfaufgaben, bei denen der Prüfling an<br />
verschiedensten Stellen angeregt werden soll, bietet sich die manuelle Anregung mit einem<br />
Hammer an. Speziell für diesen Zweck geschaffenen Modalhämmer sind mit einer Kraftmessdose<br />
ausgestattet, um die in den Prüfling eingebrachte Energie quantifizieren zu können. Die<br />
Reproduzierbarkeit der Anregung ist hier stark von der den Schlag ausführenden Person abhängig<br />
[McConnel1995]. Um eine Bedienerunabhängige Anregung zu ermöglichen, hat RTE automatische<br />
Anregeeinheiten von Typ SigEDE entwickelt, die elektrisch angesteuert werden <strong>und</strong><br />
reproduzierbar anregen. Diese sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich <strong>und</strong> an die jeweils<br />
aktuelle Prüfaufgabe anpassbar. Abbildung 2 zeigt eine solche automatische Anregeeinheit. Der<br />
an der linken Seite des Gehäuses hervorstehende Stößel fährt mit hoher Geschwindigkeit aus<br />
dem Gehäuse, überträgt einen Impuls an das Werkstück <strong>und</strong> wird automatisch wieder eingefahren.<br />
Sowohl bei automatischer, als auch bei manueller Anregung ist es wichtig, geeignete Anregeorte<br />
zu wählen. Eine Schwingung kann nur dann durch Anregung erzeugt werden, wenn durch die<br />
Anregung eine Auslenkung des Prüflings in Richtung der Schwingung erzwungen wird. Ein auf<br />
zwei Punkten gelagerter Prüfling schwingt nicht, wenn man ihn so anregt, dass die Anregung<br />
ihn nur fester auf die Lagerung drückt, aber keine Verformung erzeugt. Der Anregeort sollte so<br />
gewählt sein, dass der Prüfling sich elastisch verformt <strong>und</strong> durch die dabei entstehenden Rückstellkräfte<br />
in Schwingung kommt.<br />
3.2 Sensorik<br />
Zur Erfassung der Schwingungen des Prüflings stehen generell zwei Typen von Sensoren zur<br />
Verfügung: Ortsabhängig messende Sensoren wie Körperschallsensoren oder Laservibrometer<br />
<strong>und</strong> ortsunabhängig messende Sensoren wie Mikrofone [Hertlin2003, Möser1994]. Die schwingende<br />
Oberfläche des Prüflings erzeugt Druckwellen in der umgebenden Luft, die vom Mikrofon<br />
in elektrische Signale umgewandelt <strong>und</strong> so der Datenauswertung zugeführt werden können.<br />
Körperschallsensoren werden am Prüfling adaptiert <strong>und</strong> messen die Beschleunigung, die durch<br />
die Adaption auf sie wirkt. Laser-Doppler-Vibrometer bestimmen an der Stelle, auf die ihr Laserstrahl<br />
gerichtet ist, die Geschwindigkeit der Oberfläche. Nachteil der ortsabhängig messenden<br />
Sensoren ist, dass sie nur an einem Ort messen, also nur die Resonanzfrequenzen erfassen<br />
können, deren Schwingungsform an diesem Ort eine messbare Amplitude aufweist. Dieser<br />
Nachteil kann in einigen Fällen allerdings ein Vorteil sein, wenn man nur bestimmte <strong>Eigenfrequenz</strong>en<br />
untersuchen möchte, deren Schwingungsformen man kennt. Mit einem Mikrofon kann<br />
dagegen ortsunabhängig gemessen werden. Es muss nur ein Teil der Oberfläche des Prüflings,<br />
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