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Salutogenetische und Empowerment-Konzepte in der Arbeit mit ...

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dass „die an<strong>der</strong>e Sicht“ auf Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung gemäß <strong>der</strong> Losung „Lahme gehen,<br />

Bl<strong>in</strong>de sehen, Taube hören“ nach wie vor e<strong>in</strong>e ungleich höhere Attraktivität<br />

<strong>in</strong> Wissenschaft <strong>und</strong> Gesellschaft besitzt (vgl. z.B. e<strong>in</strong>e 20 Millionen<br />

Euro<strong>in</strong>itiative des BMBF: http://www.bmbf.de/press/1856.php) <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

die Gesellschaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher (weil weniger for<strong>der</strong>nd für die Mehrheit)<br />

zu ver<strong>mit</strong>teln ist.<br />

� Was <strong>in</strong>sgesamt festzustellen ist: Wer sich für e<strong>in</strong>e alternative Perspektivnahme<br />

bzgl. Vorstellungen von Ges<strong>und</strong>heit bei Menschen <strong>mit</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> vier konzeptionellen Orientierungen <strong>in</strong>teressiert,<br />

bef<strong>in</strong>det sich – vor allem was <strong>Empowerment</strong> <strong>und</strong> Salutogenese angeht –<br />

heute nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Situation, dass er durch Zufall darauf stoßen<br />

müsste 3 . Wer sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en fachlichen Szenen etwas umsieht, f<strong>in</strong>det auf<br />

jeden Fall (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fachrichtungen mehr, <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en weniger) mehr <strong>und</strong><br />

mehr e<strong>in</strong>gestreut fachliche Aussagen, Stellungnahmen, Konzeptpapiere,<br />

Praxisprojekte etc. dazu. Wer über den Tellerrand <strong>der</strong> eigenen Diszipl<strong>in</strong><br />

h<strong>in</strong>ausschaut, wird noch umfänglicher fündig werden.<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsübergreifend f<strong>in</strong>den sich zum Konzept <strong>der</strong> Salutogenese <strong>und</strong><br />

zum <strong>Empowerment</strong> zahlreiche <strong>in</strong>teressante Ansätze z.B. bei Bieber (1997),<br />

Engelbert (1995), Gäch (2004), Heibach (2004), Lüke (2007), Schnoor (2000),<br />

Schulte (2000), Studierende <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Heilpädagogik <strong>der</strong> Universität<br />

Wien (2006), Weiß (1992, 1999, 2000), Wilken & Jeltsch-Schudel (2003) <strong>und</strong><br />

ganz aktuell bei Theis-Scholz (2007) sowie Schlesselmann (2007). Zum Thema<br />

Netzwerkarbeit im Kontext von Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung liegen z.B. <strong>in</strong>teressante <strong>Arbeit</strong>en<br />

von Niehaus (2001) sowie Engelbert (1999) vor.<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsspezifisch f<strong>in</strong>den sich aktuelle relevante Aussagen zu<br />

<strong>Empowerment</strong> <strong>und</strong> Salutogenese sowie <strong>in</strong> <strong>in</strong>haltsnahen Fokussierungen bzgl.<br />

Identitätsarbeit <strong>und</strong> sozialer Netzwerkarbeit wichtige Beiträge <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

son<strong>der</strong>pädagogischen Fachrichtungen:<br />

Bl<strong>in</strong>den- <strong>und</strong> Sehgeschädigtenpädagogik: Hier haben Drolshagen <strong>und</strong><br />

Rothenberg (2005) <strong>Empowerment</strong> sowie Degenhardt (1998) <strong>Empowerment</strong><br />

<strong>und</strong> Netzwerkarbeit als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zukünftig relevanten konzeptionellen Neuau srichtungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bl<strong>in</strong>den-/Sehgeschädigtenpädagogik thematisiert. Borcsa<br />

(2001), Strittmatter (1999), Thienwiebel (1996) <strong>und</strong> Wagner (2003) haben<br />

<strong>Arbeit</strong>en zu Identität, Selbstbestimmung, Selbstständigkeit bei<br />

bl<strong>in</strong>den/sehgeschädigten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n/Erwachsenen vorgelegt, die <strong>in</strong>haltliche Anknüpfungspunkte<br />

zum Konzept <strong>der</strong> Identitätsarbeit aufweisen. Walthes (2005)<br />

hat, wie oben erwähnt, ohne explizite Bezugnahme e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zu<br />

3 Es sei <strong>in</strong> diesem Zusammenhang daran er<strong>in</strong>nert, dass z.B. für den Bereich <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter K<strong>in</strong><strong>der</strong> bereits 1992 e<strong>in</strong> Themenschwerpunktheft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitschrift Frühför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är zu <strong>Empowerment</strong> herausgegeben wurde.<br />

H<strong>in</strong>termair: <strong>Salutogenetische</strong> <strong>und</strong> <strong>Empowerment</strong>-<strong>Konzepte</strong> 167

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