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Salutogenetische und Empowerment-Konzepte in der Arbeit mit ...

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da<strong>mit</strong> Eltern <strong>und</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht nur <strong>in</strong> ihrer Individualität wahrzunehmen,<br />

son<strong>der</strong>n sie ebenso <strong>in</strong> ihrer sozialen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Bed<strong>in</strong>gtheit zu<br />

begreifen. Es sei an dieser Stelle nur noch kurz erwähnt, dass trotz <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass <strong>mit</strong> netzwerkorientierten Interventionen höchst Unterschiedliches<br />

geme<strong>in</strong>t ist (vgl. Röhrle & Sommer 1998, S. 28), <strong>mit</strong>tlerweile<br />

durchaus gut fassbare Strategien von Netzwerkarbeit existieren, die <strong>in</strong> etwa<br />

aufzeigen, wie e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>beziehung des „sozialen Feldes“ se<strong>in</strong>e konkrete<br />

Umsetzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis f<strong>in</strong>den könnte (z.B. Unterstützung bei <strong>der</strong> Erhaltung<br />

des Netzwerks, <strong>der</strong> Erweiterung des Netzwerks, <strong>der</strong> Re-Def<strong>in</strong>ition<br />

von Netzwerken, <strong>der</strong> Umstrukturierung des Netzwerks sowie <strong>der</strong> Stärkung<br />

des Umfelds des sozialen Netzwerks, vgl. Näheres bei Bull<strong>in</strong>ger & Nowak,<br />

1998, S. 172f.). Diese Netzwerkarbeit <strong>mit</strong> den Familien wird für die Fachleute<br />

besser <strong>und</strong> leichter gel<strong>in</strong>gen, wenn von ihnen – unter Bezugnahme<br />

auf die verschiedenen Handlungsebenen des <strong>Empowerment</strong> (vgl. Herriger<br />

2006, Theunissen 2007, S. 77f.) – ihre eigenen Vernetzungsnotwendigkeiten<br />

auf <strong>in</strong>stitutioneller <strong>und</strong> sozialpolitischer bzw. gesellschaftlicher<br />

Ebene gesehen <strong>und</strong> offensiv betrieben werden (z.B. fachliche Kooperationen<br />

etc.).<br />

� E<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>destens ebenso hohen Stellenwert nimmt für die professionelle<br />

Begleitung von Familien die Stärkung <strong>und</strong> Aktivierung <strong>der</strong> personalen<br />

Ressourcen <strong>der</strong> Eltern e<strong>in</strong>, da diesen für die Anpassung <strong>der</strong> Familien an<br />

ihre neue Lebenssituation e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung zukommt. Es ist also<br />

wichtig, die psychischen Kräfte <strong>der</strong> Eltern zu aktivieren, wo sie erkennbar<br />

s<strong>in</strong>d (<strong>und</strong> von den Eltern vielleicht unter dem E<strong>in</strong>druck <strong>der</strong> Diagnose <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Nichtvertrautheit <strong>mit</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung nicht wahrgenommen<br />

o<strong>der</strong> nicht als wertvoll erachtet werden) bzw. daran zu arbeiten, dass diese<br />

Kräfte wachsen können, wo sie möglicherweise biographisch bed<strong>in</strong>gt nicht<br />

<strong>in</strong> ausreichendem Maße vorhanden s<strong>in</strong>d. Gerade hier auch ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e<br />

salutogenetische Perspektive beson<strong>der</strong>s wertvoll <strong>und</strong> hilfreich zu se<strong>in</strong>.<br />

Wenn unsere ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kranken Anteile im fortlaufenden Wechselspiel<br />

<strong>mit</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stehen, bekommt für die eigene Lebensplanung gerade für<br />

Familien <strong>mit</strong> beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> später dann natürlich auch für die<br />

jungen Menschen o<strong>der</strong> Erwachsenen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung selbst die<br />

S<strong>in</strong>nfrage e<strong>in</strong>en entscheidenden Stellenwert für e<strong>in</strong>e konstruktive Lebensgestaltung.<br />

S<strong>in</strong>n kann sich nicht aus Symptomen, Beschwerden, Problemen<br />

etc. alle<strong>in</strong> heraus entwickeln, son<strong>der</strong>n immer nur aus aktiver, reflektierter<br />

<strong>und</strong> positiv <strong>in</strong> die Zukunft gerichteter Lebensdeutung unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

des erfahrenen <strong>und</strong> erlebten Alltäglichen. Antonovsky (1997) <strong>in</strong>tegriert<br />

diese S<strong>in</strong>nkomponente <strong>in</strong> das sog. Kohärenzgefühl als zentralem Konstrukt<br />

se<strong>in</strong>es salutogenen Theoriegebäudes. Er beschreibt <strong>mit</strong> ihm e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>gefühl<br />

<strong>und</strong> zugleich auch e<strong>in</strong>e Wahrnehmungsweise <strong>der</strong> Welt, <strong>mit</strong> denen<br />

wir das, „was um uns herum geschieht, ausreichend verstehen <strong>und</strong> auch<br />

H<strong>in</strong>termair: <strong>Salutogenetische</strong> <strong>und</strong> <strong>Empowerment</strong>-<strong>Konzepte</strong> 177

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